Die rechtlichen Anforderungen an die Sicherheit von im Meer stehenden Bauwerken wie Bohrinseln, Öl- und Gasförderplattformen, Windenergieanlagen, Pipelines oder feststehenden Seezeichen unterscheiden sich von denen, die an Bauwerke im Onshore-Bereich gestellt werden. Die Aufsichtsbehörde Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) fordert eine kontinuierliche Bauzustandsüberwachungen von Offshore-Bauwerken zur Schadensfrüherkennung. Diese werden heute mittels Tauchern oder Unterwasserrobotern durchgeführt. Das Ergebnis ist nur eine Momentaufnahme. Eine Überwachung mittels permanent ausgebrachten Kameras würde die besten Ergebnisse liefern und wäre zudem kostengünstig. Eine längerfristige Überwachung durch den Einsatz von permanenten optischen Unterwassersystemen ist zurzeit nicht möglich, da auf den optischen Gläsern sowohl im Süßwasser als auch im Salzwasser nach kürzester Zeit Mikroorganismen wie Bakterien und Mikroalgen haften, gefolgt von größeren Organismen wie Seepocken, Muscheln, usw. Ziel ist es, transparente, freisetzungsfreie Anti-Biofouling-Schichten zu entwickeln und ihre Funktionsfähigkeit auf der FINO3-Plattform zu testen. Der vorgesehene Arbeitsplan umfasst die Vorbereitung und Auswahl der Ausgangsstoffe, die Formulierung und Herstellung der Primerschichten, die Auswahl der Brückenmoleküle und deren Ankopplung an die Primerschichten. Danach erfolgt die Funktionalisierung mit den Anti-Fouling-Polymeren. Die Wirkung der Schichten beruht auf der Verhinderung der Bildung von Biofilmen. Die Herstellung der Schichten erfolgt aus der Lösung und ist daher aufskalierbar. Die Charakterisierungsarbeiten umfassen die Struktur, die Oberflächenchemie und optischen Eigenschaften der Schichten. Ihre Funktionsfähigkeit wird zunächst im Labor geprüft und für bewährte Schichten auf der FINO3.
Das vorgestellte Teilvorhaben folgt den Anliegen des übergeordneten Verbundprojektes FoulProtect. Das übergreifende Ziel ist die Entwicklung von neuartigen Beschichtungssystemen und Reinigungsverfahren, die an maritimen Strukturen wie Schiffskörper und stationäre Offshore-Anlagen unter Einhaltung der geltenden Umweltrichtlinien einen langlebigen Schutz vor Fouling (Mikro- und Makrobewuchs) und Biokorrosion gewährleisten können. Im Rahmen des hier beantragten Teilvorhabens sollen die unter natürlichen oder im Labor nachgestellten Testbedingungen zur Anwendung gekommenen Beschichtungs- oder Reinigungskonzepte hinsichtlich der Anforderung, Mirkrobewuchs nachhaltig zu verhindern, mit mikrobiologischen Methoden validiert werden.
Im Stahlhochbau werden Korrosionsschutzbeschichtungen überwiegend nach dem sog. Blatt 87 (ZTV-ING) eingesetzt. Dabei wird die Beschichtung werksseitig meist bis zur Zwischenbeschichtung aufgebracht. Daran schließen sich übliche Zwischenstandzeiten von 6 bis 18 Monaten unter den Nutzungsbedingungen des Verkehrs an. Beim späteren Aufbringen der farbgebenden Deckbeschichtung (DB) kann es zu Haftungsproblemen kommen (1). Zur gegenwärtigen und zukünftigen Programmgestaltung ist Folgendes vorgesehen: - 2008: Versuchsplatten (Untersuchungen der DB, BAST & BAW) werden nochmals hinsichtlich der Haftfestigkeiten untersucht. - 2008: Alterungs- u. Eluationsversuche im Chemielabor der BAW zwecks Analyse der eluierbaren Abbauprodukte. - 2008: Brücke Nr. 447 (WNA Helmstedt) wird hinsichtlich einer Variante von Blatt 87 betreut. - 2009: Für das 'Versuchsobjekt' Haus-Kannener-Brücke ist eine intensive Betreuung, beginnend mit der Ausschreibung von Prüfflächen, Bauausführung und fortführend mit der Prüfplattenüberwachung, vorgesehen. Die Farbabstandsmessungen bei BAW werden fortgeführt. Die Resultate der Korrosionsschutztests an alten Prüfplatten werden zusammengestellt.
Ziel: Entwicklung elektrisch leitende Nanokompositlacke mit bewuchshemmenden Stoffen. Untersuchungen: Exposition von Aufwuchsträgern mit unterschiedlichen Anstrichstoffen in Süß- und Meerwasser, Erfassung der Entwicklung von Biofilmen und des Bewuchses mit größeren Organismen, hydrobiologische Charakterisierung der Biofilme mittels Laser-Scanning-Mikroskop.
Die Oberflächenbesiedlung durch Organismen (Fouling) stellt in vielerlei Hinsicht erhebliche Probleme dar (z.B. für Bootsrümpfe, Leitungssysteme). Eine ökoverträgliche Schutzbehandlung würde in einem sehr weiten Anwendungskontext erheblichen ökologischen und ökonomischen Nutzen sowie ein erhebliches Nachhaltigkeitspotenzial bedeuten. Das beantragte bionische Forschungsvorhaben umfasst die Analyse biologischer Anti-Bewuchs-Strategien unterschiedlicher Wirkgefüge, deren chemisch-physikalische Nachbildung, die Überprüfung der Wirksamkeit der bioinspirierten Verfahren sowie die großtechnische Herstellung und Überprüfung einer adäquaten Oberflächenbehandlung in technischen Anwendungen. Die projektbezogenen Tätigkeiten der Evonik Degussa GmbH gliedern sich in vier Arbeitspakete: AP DG-1=Herstellung von definiert mikrorauhen Oberflächen, AP DG-2=Großtechnische bionische Herstellung von bewuchshemmenden Oberflächen, AP DG-3=Chemisch induzierte Bewuchshemmungsmechanismen, AP DG-4=Herstellung einer Antifouling-Beschichtung für marine Anwendungen. Die im Rahmen des Projektes erzielten Ergebnisse sollen in Form von Schutzrechten gesichert und genutzt werden.
Anstriche und Zubereitungen aus Algenextrakten sowie nicht toxische Beschichtungen werden an stationaeren Schwimmkoerpern und Katamaranen auf ihre Bewuchsentwicklung untersucht. Die Versuche finden vor allem in Cuxhaven und Kiel statt, wobei zusaetzlich an je 10 Standorten der Nord- und Ostsee der Bewuchsdruck geprueft werden soll.
Origin | Count |
---|---|
Bund | 18 |
Type | Count |
---|---|
Förderprogramm | 18 |
License | Count |
---|---|
offen | 18 |
Language | Count |
---|---|
Deutsch | 17 |
Englisch | 1 |
Resource type | Count |
---|---|
Keine | 13 |
Webseite | 5 |
Topic | Count |
---|---|
Boden | 8 |
Lebewesen & Lebensräume | 17 |
Luft | 13 |
Mensch & Umwelt | 18 |
Wasser | 10 |
Weitere | 16 |