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YEEES - Yields of Evocative Entrepreneurial approaches on Environment and Society

Das Projekt "YEEES - Yields of Evocative Entrepreneurial approaches on Environment and Society" wird/wurde ausgeführt durch: Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Abteilung Wirtschaftsinformatik I, Very Large Business Applications.Entrepreneurial solutions as well as ICT play a critical role in achieving sustainability. We thus develop an inter- and transdisciplinary project that focusses on Yields of Evocative Entrepreneurial approaches on Environment and Society (YEEES). We especially elaborate on the resilience of cities and peri-urban areas, while focusing challenges in the fields of urban agriculture and mobility. Our project connects the universities of Lüneburg and Oldenburg with the universities in South Africa (NMMU), Namibia (UNAM) and Mosambique (UPM) via implementing two interconnected centers seen as international networks where the above mentioned topics will be addressed in Research and Teaching: The YEEES Research Center and the YEEES Training Center. The YEEES Research Center aims at being a long-term, visible and renowned network of German and African researchers from a variety of disciplines. Four research groups, focusing on 'Innovation', 'Imovation', 'ICT' and 'Education' are connected via a common goal: Delivering excellent and relevant research results that contribute to the global challenge of ensuring sustainability by focusing on innovative and imovative sustainable entrepreneurial approaches using ICT. The YEEES Training Center consists of four units: The Lecturing Hub, the Postgraduate Trainings, the Continuing Training, and the Scholarships. As an international, trans- and interdisciplinary network of relevant lecturers, researchers, practitioners and students, the center aims at becoming an internationally renowned center that connects Germany and Africa by developing and implementing innovative teaching based on state of the art research in the fields of Entrepreneurship, Sustainability and ICT. The YEEES project will foster the development of innovative entrepreneurial approaches, as e.g. the founding of sustainability start-ups and organisations in the respective fields. Our work further more supports the development of skills and mindsets that lead to entrepreneurial behavior in a way that future change agents identify and exploit opportunities for creative and innovative or 'imovative' solutions. We also contribute to a broad and strong German-African cooperation in various ways. That allows mind changing experiences, which on short and long term perspective enable people to contribute to sustainable change.

Ergebnis 2022 – 49. Jahrgang

Der renommierte Peter-Joseph-Lenné-Preis des Landes Berlin wurde am 18.11.2022 in einem gut besuchten Festakt in der Akademie der Künste durch die Staatssekretärin Dr. Silke Karcher vergeben. Trotz des hohen pandemiebedingten Nachholbedarfs an den Universitäten haben sich 74 junge Nachwuchsplaner*innen an dem Verfahren beteiligt. Ergänzend zum Fachsymposium hielt die renommierte Umweltmedizinerin Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann, Lehrstuhl Umweltmedizin der Universität Augsburg, den Festvortrag zum Thema ‘Hitze in der Stadt’. Peter-Joseph-Lenné-Preis 2022 – Aufgaben Regional, National und International 2022 wurden drei Aufgaben aus Berlin, Deutschland und Ungarn ausgelobt. In der Berliner Aufgabe ging es um kreative Visionen für den Campus der Kunsthochschule Weißensee. Bernadette Brandl aus München überzeugte die Jury mit einer Vision, die in allen Maßstabsebenen klug durchdacht ist und auf relativ kleiner Fläche eine Vielzahl unterschiedlicher Räume und Nutzungsoptionen anbietet. Die nationale Aufgabe kam aus Chemnitz, der Stadt, die 2025 europäische Kulturhauptstadt sein wird. Gegenstand des Lenné-Wettbewerbs war eine innerstädtische Freiraumachse, welche vom Stadtzentrum bis zum Park am Schlossteich reicht. Gleichzeitig sollte auf die Kulturhauptstadt aufmerksam gemacht werden. Das vierköpfige Entwurfsteam (Pauline Kopp, Roman Elie Paul Müller und Robin Schiedt aus Tübingen sowie Eva Wagner aus Stuttgart) legte einen Masterplan vor, der die Grünanlagen aufwertet und durch einen feinfühligen Umgang mit dem Bestand viele Qualitäten der Parkanlagen entwickelt. Aus Ungarn kam die internationale Aufgabe. Die Stadt Budapest will den Anteil der städtischen Grünflächen deutlich erhöhen. Potenziale hierfür bietet das derzeit brache Waldgebiet Terebesi auf der Pester Stadtseite. Im Lenné-Verfahren sollte ein Stufenkonzept – bestehend aus einem Park, einem naturnahen Parkwald und einem Wald – entwickelt werden, um Freizeit, Erholung, Grünvernetzung und Artenvielfalt zu fördern. Der Entwurf von Katharina Dropmann, Katharina von Unold, Paula Erber und Daniel Wolfram aus München gliedert den Terebesi hierzu in drei funktionale Bereiche, die diese Ansprüche geschickt erfüllen. Zusätzlich vergab die Jury Lenné-Anerkennungen (Berlin 1 x, National und International je 2) und in der Aufgabe C eine weitere Karl-Foerster-Anerkennung. Ausführliche Informationen finden sich im Juryprotokoll. Im Lenné-Fachsymposium diskutierten Expert*innen, Planer*innen und der Berufsnachwuchs das große Potenzial begrünter Gebäude für eine klimaresiliente Stadt. Gebäudebegrünungen stellen eine der wirkungsvollsten Maßnahmen für dezentrales Regenwassermanagement, Lärm- und Staubbindung sowie Abkühlung der überhitzten Stadt dar. Gleichzeitig bieten viele Dachflächen Ressourcen für unterschiedliche Nutzungen (z.B. Begegnung, Gastronomie, urbane Landwirtschaft). Staatssekretärin Dr. Silke Karcher verkündete in ihrer Ansprache, dass die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz (jetzt: Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt) in Kürze das neue GründachPLUS Programm zur Verfügung stellen wird. Dieses fördert nicht nur die Begrünung von Dächern auf Bestandsgebäuden, sondern es werden künftig auch Fassadenbegrünung, Biodiversitätsdächer und die Kombination von Dachbegrünung und Solaranlagen gefördert. Außerdem werden sogenannte Green Roof Labs unterstützt, die sich dadurch auszeichnen, dass hier experimentell neue Wege der Gebäudebegrünung erprobt werden können. Mehr Informationen zum Förderprogramm GründachPLUS

Der Barnim

Der Rückzug der Gletscher am Ende der letzten Eiszeit hinterließ zwischen Havel, Spree und Oder eine leicht wellige Hochfläche, den Barnim. Inzwischen gehören die rund 3.500 ha der Barnimhochfläche in Berlin als “Landschaft mit Aussicht” zu dem – für Berlin einzigartigen – Naherholungsgebiet Berliner Barnim, das rund dreizehn mal so groß ist wie der Tiergarten. Die vielfältigen Strukturen von Natur und Landschaft, aber auch die Relikte der verschiedenen menschlichen Nutzungen im Naherholungsgebiet Berliner Barnim geben deutliche Hinweise auf seine Entwicklungsgeschichte. Seit 1994 wird die behutsame Weiterentwicklung und Ergänzung dieser besonderen Qualitäten unter dem Leitbild “landwirtschaftlich-technisch geprägten Kulturlandschaft” auf Senats- und Bezirksebene mit der Realisierung von Wettbewerben, Kompensationsmaßnahmen und der Ausweisung von Schutzgebieten planerisch vorbereitet und praktisch umgesetzt. Schritte dorthin sind: die Herausarbeitung von Bereichen für die aktive wie für die kontemplative Erholung, die behutsame Einbettung von neuen Gestaltungselementen, die Realisierung des länderübergreifend entwickelten Wegenetzes, die Qualifizierung der vorhandenen Landschaftsstrukturen in den zukünftigen Baufeldern. Naturpark Barnim: Großschutzgebiet der Länder Brandenburg und Berlin Schönower Heide: Wildtierbeweidungs­projekt mit zwei Rundwanderwegen Berliner Naturschutzgesetz Landschaftsprogramm Berlin Flächennutzungsplan Berlin Landesentwicklungspläne Berlin-Brandenburg Bild: Berliner Forsten, Th. Wiehle Landschaftsgeschichte und Siedlungsentwicklung Die naturräumliche Prägung Berlins ist im Landschaftsraum des Berliner Barnim noch deutlich spürbar. Kulturgeschichte und gesellschaftlicher Wandel sind in keinem der anderen drei Berliner Naherholungsgebiete so klar ablesbar wie hier. Weitere Informationen Bild: Berliner Forsten Die Expansion der Stadt Das alte Gutsdorf Buch wurde ab 1898 von dem Stadtbaurat Ludwig Hoffmann mit fünf großen Heil und Pflegeanstalten zu einer “Gesundheitsstadt” ausgebaut, in der einzeln stehende “Pavillons” und “grünen Säume” zusammen mit gestalteten inneren Freiflächen den Heilungsprozess unterstützen sollten. Weitere Informationen Bild: SenUMVK Die Kulturlandschaft Die erwartete Bevölkerungs-Expansion Berlins Anfang der 90er Jahre rückte die Potenziale der großen Freiräume der ehemaligen Stadtgüter zu städtebaulichen und landschaftsplanerischen Entwicklungsschwerpunkten ins Rampenlicht. Weitere Informationen Bild: SenUVK Das Naherholungsgebiet Landschaftsplanung und Naturschutz haben die naturräumlichen und kulturlandschaftlichen Qualitäten des Berliner Barnim frühzeitig erkannt. Sie arbeiten seit Beginn der 90er Jahre zielstrebig daran, diese Qualitäten sichtbar zu machen und behutsam zu ergänzen. Weitere Informationen Bild: SenUVK Landschaft mit Aussicht Im Jahr 2000 konnte eine Entwicklungs-Bilanz gezogen werden mit dem Ergebnis, dass die Projekte zur Landschaftsentwicklung das Naherholungsgebiet Berliner Barnim zu einem der wichtigsten weichen Standortfaktoren für die internationale Vermarktung der “Gesundheitsregion Buch” geformt hatten. Weitere Informationen Bild: Jens Redlich Urbane Landwirtschaft Die durch weiträumige Felder, Wiesen und Wälder geprägte Landschaft des Berliner Barnim ist innerhalb Berlins einzigartig. Sie gibt dem Raum seine unverwechselbare Qualität und wirkt in dem heterogenen Siedlungsgefüge als gliederndes und verbindendes Element. Weitere Informationen Bild: SenUVK Zwei länderübergreifende Parks In das Naherholungsgebiet Berliner Barnim ragen zwei länderübergreifende Parks hinein. Zum Einen der Naturpark Barnim vom Norden her und zum Anderen aus Nordosten der Regionalpark Barnimer Feldmark. Weitere Informationen

Reichhaltige Umweltbildung

Die Berliner Strategie zur Biologischen Vielfalt setzt Ziele für eine Umweltbildung, die das Thema biologische Vielfalt in entsprechenden Angeboten verankert. Dieses Engagement ist enorm wichtig, um das Verständnis für Natur und nachhaltige Entwicklung zu stärken und dabei alle Menschen anzusprechen – unabhängig von ihrem Alter, ihrem sozialen Hintergrund oder ihren Fähigkeiten. In Berlin gibt es weit über 100 grüne Lernorte. Dazu zählen Waldschulen, Naturschutzstationen, die botanischen Einrichtungen oder Kinderbauernhöfe. Um die vielen Akteurinnen und Akteure besser miteinander und mit Schulen und anderen Interessierten zu vernetzen, wurden 2019 Koordinierungsstellen in den Bezirken eingerichtet und ein Netzwerk zur Umweltbildung ins Leben gerufen. Im August 2021 hat der Senat zudem ein „Bildungsleitbild für ein grünes und nachhaltiges Berlin“ verabschiedet. Umweltbildung – Netzwerk Berlin Koordinierungsstelle Umweltbildung der 12 Bezirke Naturschutzstationen sind wichtige Orte der Umweltbildung. Meist liegen sie an Hotspots der biologischen Vielfalt. Das Ökowerk Berlin ist ein solcher grüner Lernort für Schulen und Kitas am Teufelssee im Grunewald. Das Freilandlabor Marzahn lädt dazu ein, die Hönower Weiherkette oder das Wuhletal zu entdecken und das Freilandlabor Britz bietet ähnliche Exkursionen vor allem in den Britzer Garten und auf das Tempelhofer Feld. Der Verein Naturschutz Berlin-Malchow wiederum steht gleich für die drei Zentren im Nordosten der Stadt: den Naturhof Malchow, das Naturschutzzentrum Schleipfuhl und das Umweltbüro Lichtenberg. Ökowerk Berlin e.V. Freilandlabor Marzahn Freilandlabor Britz Naturschutz Berlin-Malchow e.V. Wie breit die Angebotspalette solcher Orte ist, macht ein Beispiel in Spandau deutlich: Die Naturschutzstation Hahneberg liegt unweit des gleichnamigen Landschaftsschutzgebiets. Dort bietet der Landschaftspflegeverband Spandau als Betreiber Exkursionen zu Weidetieren, gemeinsames Gärtnern im Naturgarten, kreatives Werkeln mit Naturmaterialien oder Informationen, Fachvorträge und Führungen zu den Themen biologische Vielfalt und ökologische Landwirtschaft. Seit 2019 koordiniert die Station auch die Aktivitäten der Umweltbildung im Bezirk. Naturschutzstation Hahneberg Wo früher ein wildes Konglomerat aus Industriebrachen und Grünflächen rund um die ehemalige Gartenanlage des Evangelischen Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge lag, grünt heute der Landschaftspark Herzberge. Geschützte Biotope (wie eine kiefernbestandene Binnendüne oder der Herzbergteich), Modellprojekte urbaner Landwirtschaft, extensive Weideflächen und Streuobstwiesen bilden ein gut gehegtes Mosaik inmitten dichter Wohnquartiere und Gewerbegebiete. Umweltpädagoginnen und -pädagogen bieten hier regelmäßig Exkursionen an, die nicht nur Schulen und Kitas aus der Nachbarschaft nutzen. Tafeln an den Wegen informieren über Aspekte der biologischen Vielfalt. Seit 2018 ist der Park auch ein Landschaftsschutzgebiet – und damit ein gutes Beispiel dafür, wie in der Stadt Natur heranwächst und wie das gefördert werden kann. Landschaftspark Herzberge Mit Unterstützung der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und des Bezirks Treptow-Köpenick sind seit 2020 drei interaktive Stadtnaturkarten im Internet verfügbar. Die Karten geben Tipps für Ausflüge und heben besondere Orte der Stadtnatur mit Piktogrammen hervor. Kurze Texte erläutern, welchen Tiere diese Orte Lebensräume bieten. Auch die Bäume am Charlottenburger Lietzensee lassen sich virtuell erkunden: Zu 15 besonderen Exemplaren führt ein digitaler Baumlehrpfad mit ausführlichen Baumporträts. Über Stelen mit QR-Codes sollen sich diese Porträts bald auch vor Ort im Park abrufen lassen (in Vorbereitung). Karte der Stadtnaturvielfalt Digitaler Baumlehrpfad Informieren Sie sich über die vielfältigen Umweltbildungsangebote in Berlin – auf dem stadtweiten Umweltkalender oder bei den Koordinierungsstellen der Bezirke! Übersicht grüne Lernorte Umweltkalender

Botanische Anlagen

In den Gewächshäusern und Gärten botanischer Anlagen werden Pflanzen aus aller Welt gehegt und gepflegt. Die Einrichtungen sind Orte der Umweltbildung und der Forschung zur biologischen Vielfalt. Als lebendige Archive tragen sie wesentlich dazu bei, Artenvielfalt und genetische Vielfalt zu erhalten. In Berlin gibt es gleich drei solcher Anlagen: den Botanischen Garten und das Botanische Museum der Freien Universität Berlin, den Botanischen Volkspark Blankenfelde-Pankow und das Späth-Arboretum der Humboldt-Universität. Das Späth-Arboretum ist auch am Projekt „Urbanität und Vielfalt“ beteiligt, in dem seltene Wildpflanzen vermehrt und wieder in Berlin ausgepflanzt werden. Die Einrichtung im Süden Berlins gehört mit rund 20.000 Pflanzenarten, fast vier Millionen getrockneter Herbarbelege, einer DNA-Bank und einer Saatgutbank für Wildpflanzen zu den weltweit wichtigsten Sammlungs- und Forschungsstätten für Pflanzen, Pilze und Algen. Auf dem 43 Hektar großen Gelände finden sich 15 Gewächshäuser, eine pflanzengeografische Anlage, die die Pflanzenwelten verschiedener Erdteile nachbildet, und ein Arboretum. Eine Botanikschule unterstützt – als Kooperationseinrichtung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie –Berlins Schulen bei den Themen Botanik, Umweltbildung und nachhaltige Entwicklung. Die Schule bildet Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher weiter, entwickelt Unterrichtsmaterialien und bietet Schulklassen die Möglichkeit, anschaulich vor Ort zu lernen. Der Botanische Garten Berlin bildet dabei eine Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Gesellschaft: Die Forschung, die hier in Zusammenarbeit mit Institutionen weltweit geleistet wird, liefert Wissensgrundlagen, um die Biosphäre zu schützen und nachhaltig zu nutzen. Eins dieser internationalen Projekte ist „World Flora Online“, das 2020 erstmals alle 350.000 Landpflanzenarten der Welt in einer Online-Datenbank dokumentiert hat – ein Meilenstein der globalen Biodiversitätsforschung. Das Botanische Museum wird derzeit neu konzipiert. 2023 soll es Besucherinnen und Besuchern wieder offenstehen. Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin Die heute denkmalgeschützte Anlage in Pankow entstand 1949 als städtischer Schulgarten auf einem ehemaligen Rieselfeld am Stadtrand. Ihre Gestaltung orientiert sich am Raster dieser Rieselfelder. Nahe des Eingangs liegen, eingefasst von vielen Stauden, Schaugewächshäuser und ein Arboretum seltener Baumarten aus Asien und Osteuropa. Die anschließenden Parzellen spiegeln die eiszeitlich geprägte Kulturlandschaft mit Äckern und Alleen wider. Die weitgehend naturbelassene Niederung um den Zingerteich bildet ein Tor zur offenen Landschaft. Auf zwei Rieselfeldparzellen werden neue Formen urbaner Landwirtschaft praktiziert, die Umweltbildung und nachhaltige Entwicklung fördern: Die eine ist einer der vier Standorte des Bauerngartens. Hobbygärtnerinnen und -gärtner können auf kreisförmigen Beeten unter Anleitung Gemüse ziehen – zertifiziert mit dem Bioland- und dem europäischen Bio-Siegel. Auf der zweiten Parzelle macht ein Weltacker anschaulich, wieviel Anbaufläche heute nötig ist, um einen Menschen zu versorgen. Botanischer Volkspark Blankenfelde-Pankow Das Arboretum wurde 1879 als Schau- und Versuchsgarten der privaten Baumschule Ludwig Späth eröffnet. Ab 1961 entwickelte die Humboldt-Universität die Anlage zum botanischen Garten weiter, der heute rund 4.000 Arten beherbergt. Neben einer großen Sammlung an Gehölzen finden sich ein Steingarten, ein Teich mit Mooranlage, ein Gewächshaus und eine systematische Abteilung, in der die Pflanzen nach ihrer natürlichen Verwandtschaft sortiert sind. Forschungsschwerpunkte sind die Vielfalt und Evolution der Pflanzen mit Schwerpunkten auf Farnpflanzen und „Schmarotzerpflanzen“, also Arten, die ihren Wasser- und Nährstoffbedarf decken, indem sie Wurzeln oder Sprosse anderer Pflanzen anzapfen. Späth-Arboretum der Humboldt-Universität zu Berlin Besuchen Sie Berlins botanische Anlagen! Lernen Sie im Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin aktuelle Bürgerwissenschaftsprojekte kennen, helfen Sie beim Entziffern alter Herbaretiketten oder nehmen Sie eins der vielen weiteren Angebote wahr!

Zirkuläre urbane Anbausysteme mit wiederverwertbaren Textil-Pflanzsubstraten

Das Projekt "Zirkuläre urbane Anbausysteme mit wiederverwertbaren Textil-Pflanzsubstraten" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Hohenheim, Institut für Kulturpflanzenwissenschaften, Fachgebiet Nachwachsende Rohstoffe in der Bioökonomie (340b).

Abschlussexkursion des Verbundvorhabens OLGA

Am Exkursionstag konnten wir fünf faszinierende Standorte besuchen, die eindrucksvoll zeigten, wie nachhaltige Stadt-Land-Kooperationen gelebt werden. Von urbanen Bildungsorten bis hin zu innovativen Agroforstprojekten wurde deutlich, wie vielseitig und zukunftsorientiert die Ansätze des Verbundvorhabens OLGA sind. Hier ein Überblick über unsere Eindrücke: Unser Tag begann am ersten Standort, der „Alten Gärtnerei“ in Dresden, einem Schaffens- und Bildungs- und Naherholungsort mitten in der Stadt. Sebastian gab uns Einblicke in die Bedeutung von urbanem und nachhaltigem Gärtnern. Besonders beeindruckend war die Verbindung von Gemeinschaftsgärten mit Bildungsangeboten für alle Altersgruppen. Hier konnten wir hautnah erleben, wie urbane Landwirtschaft Menschen zusammenbringt und Bewusstsein für regionale Ernährung schafft. Weiter ging es mit dem Bus zu Standort 2, der Verbrauchergemeinschaft Dresden e.G. in der Friedensstraße. Hier zeigte die VG, wie ihre Produkte aus der Region (max. 150km Umkreis) direkt zu den Verbraucher:innen gelangen. Zur Stärkung gab es neben einer Kürbissuppe auch den Linsenburger von Ali Habiballah, Inhaber von Zaituna. Dieser kreiert vielfältige Produkte aus den regionalen sächsischen Linsen von Eckhard Voigt aus Doberquitz bei Leisnig und erzählte uns begeistert von der engen Zusammenarbeit zwischen landwirtschaftlichen ökologischen Betrieben und städtischen Verarbeitungsbetreiben – ein echtes Beispiel für gelungene Stadt-Land-Beziehungen. Nach der kurzen Verschnaufpause fuhren wir weiter zum Agroforstprojekt auf dem Kirchenacker in Grumbach bei Wilsdruff – Standort 3 unserer Exkursion. Das Wetter im November hielt uns zwar nicht davon ab, dieses Agroforstprojekt zu begutachten, allerdings kamen wir durch den Matsch nicht bis zum Teil des Systems am Fließgewässer. Manuel Wewer vom Institut für Wasserbau erzählte uns dennoch alles über den Einfluss von Agroforstsystemen auf das Gewässer. Außerdem erklärte die Johannishöhe uns, wie beispielsweise Pappeln als schnellwachsende Bäume in die Landwirtschaft integriert werden. Sie bieten nicht nur den Vorteil des Windschutzes, sondern verbessern die Bodenqualität, sind Holzlieferant und tragen zur Biodiversität bei. Weiterhin wurden Bedingungen der Pacht erörtert und die besondere Situation von Kirchenackern in der Landwirtschaft beschrieben. Mit dem neu aufgestellten Schild können sich nun viele Menschen weiter über das Agroforstsystem informieren. Mit viel Wissen bepackt ging es dann zum vierten Standort weiter. In Graupa bei Pirna lernten wir die solidarische Landwirtschaft des Vereins Lebenswurzel kennen. Hier stehen gemeinschaftliches Wirtschaften und regionale Versorgung im Mittelpunkt. Der Rundgang über die Felder verdeutlichte, wie eng Verbraucher:innen und Produzent:innen zusammenkommen können. Die Solidarische Landwirtschaft ermöglicht den direkten Austausch – ein Modell, das Zukunft hat. Bei einer kleinen Aufwärmpause konnten alle Teilnehmenden den besonderen Lupinenkaffee ausprobieren und sich weiter über regionale Wertschöpfungsketten austauschen. Noch bevor die Dämmerung einsetzte erreichten wir unseren letzten Standort: Den Staatsbetrieb Sachsenforst. Hier stand die Nutzung schnellwachsender Baumarten im Fokus. Besonders spannend war der Einblick in innovative Verfahren zur Förderung der regionalen Wertschöpfung und die Kombination von Forstwirtschaft und Nachhaltigkeit. Der krönende Abschluss des Tages bildete die Diskussion über die Weiterführung der Ergebnisse des OLGA-Projekts, das im nächsten Jahr ausläuft. Snacks aus Hülsenfrüchten rundeten die abschließenden Gespräche des Abends ab. Die Exkursion hat eindrucksvoll gezeigt, wie vielfältig die Ansätze zur Förderung von Stadt-Land-Beziehungen sein können. Jeder Standort vermittelte praxisnahes Wissen und inspirierende Ideen für eine nachhaltige Zukunft. Besonders bereichernd waren die Gespräche mit engagierten Projektbeteiligten, die zeigten, wie wichtig Kooperation und Kreativität sind. Ein herzlicher Dank gilt allen Förderer, Verbund- und Kooperationspartnern und Menschen, die sich leidenschaftlich für die Umsetzung und Kultivierung von Agroforstsystemen, regionalen Wertschöpfungsketten mit Hülsenfrüchten und Kooperationsbeziehungen einsetzen und täglich schmackhafte und gesunde Lebensmittel vom Acker auf den Teller zaubern. Wir nehmen viele Anregungen mit, um diese Ansätze weiter zu diskutieren und umzusetzen. Quelle: OLGA

NACHWUCHS: Neue Wege zur Reduzierung des Freiflächenverbrauchs in der Stadtregion Köln

Wimmelbild NACHWUCS (C) KA Schmitz für 123 Commics Wissenschaftler:innen aus Bonn und Aachen haben im Rahmen des Forschungsprojekts gemeinsam mit dem Rhein-Erft-Kreis und den im Stadt Umland Netzwerk (S.U.N.) zusammengeschlossenen Städten und Gemeinden innovative Ansätze für eine nachhaltige regionale Siedlungsentwicklung erarbeitet. Es geht um neue Wohn- und Bauformen, die weniger Fläche und Ressourcen verbrauchen und gleichzeitig hohe Wohn- und Lebensqualität bieten. Zentrales Ziel ist die Integration einer flächensparenden Siedlungsentwicklung und urbanen Landwirtschaft. Es gilt dabei Wege zu finden, Landwirtschaft, Wohnen und Naherholung zukünftig gemeinsam zu entwickeln und zugleich die Qualität und Identität der neuen Quartiere zu stärken. Das aus Bundesmitteln geförderte Projekt steht nun vor dem Abschluss: Am 16. Juni werden die Projektergebnisse im Rahmen einer Abschlusskonferenz in Bergheim präsentiert. Ein erstes wesentliches Forschungsprodukt ist ein Indikatorenset für die Analyse und Bewertung einer nachhaltige Landnutzung mit den wesentlichen Nutzungsansprüchen von Wohnen, Arbeiten, Landwirtschaft sowie Natur und Landschaft. Die Städte und Gemeinden können damit künftig Flächennutzungsentscheidungen auf eine nachvollziehbare und einheitliche Grundlage in der Region stellen. Eine plakative Visualisierung der Ergebnisse auf Basis einer umfangreichen Datenbank unterstützt die Kommunikation verschiedener Szenarien und fördert den Interessenausgleich zwischen den verschiedenen Akteur:innen und Landnutzenden. Damit können die Landnutzung in der Region optimiert und Landnutzungskonflikte minimiert werden. Die  gelungene Abstimmung der Bewertungskriterien und Indikatoren mit den Kommunen lässt eine hohe Akzeptanz in der künftigen Planungspraxis erwarten. Das Projekt hat darüber hinaus auch Zukunftsentwürfe für die Region entwickelt. Auch dabei waren die Indikatoren zur  Identifizierung von Handlungsschwerpunkten und zur Abgrenzung von insgesamt vier konsistenten Handlungsräumen hilfreich. Mit Blick auf die raumspezifischen Entwicklungspotenziale und vielfältigen Herausforderungen wurde ein Raumbild  als handlungsleitendes Struktur- und Entwicklungskonzept für die zukünftige Entwicklung der gesamten Region erarbeitet. Es erfasst für die vier Raumkategorien die wesentlichen strukturellen Merkmale, Trends und Talente und visualisiert zugleich die gewünschte zukünftige  räumliche Entwicklung für die Teilräume. Das Raumbild beschreibt darüber hinaus auch Strategien und Maßnahmen für eine nachhaltige Raumentwicklung und ist damit wichtiges Steuerungsinstrument für die stadtregionale Entwicklung. Zur beispielhaften Konkretisierung der Entwicklung von agri-urbanen Siedlungsmodellen wurde für sieben ausgewählte Fokusflächen ein bundesweiter studentischer Ideenwettbewerb für Hochschulen ausgeschrieben. Insgesamt 47 studentische Planer:innenteams haben sich beteiligt und innovative Ideen und qualitätvolle Zukunftsentwürfe für die Integration von Siedlungsentwicklung und Landwirtschaft erarbeitet. Die beispielhaften Konzepte verbinden neue Wohnformen hoher Lebensqualität mit Ressourceneffizienz und Formen nachhaltiger Landwirtschaft und Landnutzung. Die prämierten Wettbewerbsentwürfe der agri-urbanen Siedlungsmodelle werden bei der Abschlussveranstaltung ausgestellt. Ein wesentliches Ziel des Forschungsvorhabens ist die Praxisrelevanz und damit die Umsetzung der Forschungsergebnisse und Anwendung von Tools. Zur Verwirklichung des Raumbildes und der exemplarischen Konzepte für agri-urbane Siedlungsmodelle haben die Forschenden gemeinsam mit Experten:innen aus Planungspraxis, Wohnungswirtschaft, Landwirtschaft und der Wirtschaft in mehreren interdisziplinären Workshops Strategien und konkrete Maßnahmen für die Realisierung der Vorschläge diskutiert, konkretisiert und weiter entwickelt. Im Ergebnis liegen nun Konzeptbausteine, Geschäftsmodelle und städtebauliche Umsetzungsstrategien für visionäre agri-urbane Quartiere vor.  Ein praxisorientierter Leitfaden fasst die relevanten Resultate des Projekts für die Kommunen und sonstigen Akteur:innen zusammen. Dieser zeigt pragmatische Wege für eine ressourcen- und flächensparende Siedlungsentwicklung sowie innovative Formen urbaner Landwirtschaft in Stadtregionen auf. Damit erhalten nicht nur die Städte und Gemeinden in der Region eine planerische Handreichung, sondern die Vorschläge und Ansätze können darüber hinaus auch in anderen Stadtregionen Deutschlands aufgegriffen werden. Nach intensiver fünfjähriger Forschungs- und Entwicklungsphase geht es ist in den nächsten Jahren um die Anwendung der entwickelten Planungswerkzeuge bei Flächennutzungsentscheidungen sowie um die Realisierung von Ideen und Konzepten. Die Projektpartner:innen werden die Kommunen, die Landwirtschaft, die Unternehmen und die Bürgergesellschaft bei der Umsetzung von innovativen Projekten weiterhin unterstützen. Eine wesentliche Rolle spielt dabei das S.U.N.-Netzwerk, dessen besondere Bedeutung durch das Projekt unterstrichen wurde und daher verstetigt wurde. Alle erarbeiteten Werkzeuge wie die Analyse- und Bewertungstools sowie die Datenbank sollen der Region und ihren Kommunen ebenfalls weiterhin zur Nutzung zur Verfügung stehen. Die S.U.N.-Geschäftsstelle beim Rhein-Erft-Kreis setzt die regionale Kooperation und Kommunikation fort. Alle Akteur:innen verbinden damit die Hoffnung, dass die Erkenntnisse aus dem NACHWUCHS-Projekt das nachhaltige Zusammenwachsen der Region im 21. Jahrhundert strukturell und konzeptionell unterstützen werden.

Verleihung des Berliner Peter-Joseph-Lenné-Preises 2022

In der Akademie der Künste fand am Freitag die Verleihung des Peter-Joseph-Lenné-Preises des Landes Berlin statt. Von insgesamt 74 Teilnehmenden hat die Jury in diesem Jahr 19 Preisträger*innen gekürt. Mit den Aufgabenstellungen aus Berlin, Sachsen und Ungarn sollten „Grenzüberschreitungen” der Freiraumplanung und Landschaftsgestaltung in andere Bereiche ausgelotet werden. Die Berliner Aufgabe widmete sich dem Campus Kunsthochschule Weißensee, der mit kreativen Konzepten und freiraumplanerischen Maßnahmen vielfältige Grünräume, Dachlandschaften und neue Partizipationsangebote schafft, die einen Mehrwert für das ganze Quartier bieten. Die nationale Aufgabe beschäftigte sich mit der Stadt Chemnitz, deren Grünflächen und öffentlichem Raum als Bühne der Kulturhauptstadt 2025. Die internationale Aufgabe ging der Frage nach, wie sich der Parkwald Terebesi in Budapest zu einem nachhaltigen und vielfältig nutzbaren Grünraum für Freizeit und Erholung, Biodiversität und Klimaanpassung entwickeln kann. Umweltstaatssekretärin Dr. Silke Karcher: „Mit den ausgelobten Aufgaben regen wir die Kreativität junger Planer*innen an, Lösungen für die drängenden Themen unserer Zeit und nachfolgenden Generationen zu finden. Wie gehen wir in der Freiraumplanung und Landschaftsgestaltung mit der Klimakrise, dem Rückgang der Biodiversität, hohem Nutzungsdruck in Städten und gestiegenen Anforderungen an den öffentlichen Raum um? Der Ideenwettbewerb Lenné-Preis bietet ein öffentliches Forum, um diese Fragen zu diskutieren und freiraumplanerische Lösungsansätze vorzustellen.“ In der Berliner Aufgabe überzeugte Bernadette Brandl aus München die Jury mit einer Vision, die in allen Maßstabsebenen klug durchdacht ist und auf relativ kleiner Fläche eine Vielzahl unterschiedlicher Räume und Nutzungsoptionen anbietet. Die Jury unter Vorsitz der Professorin für Landschaftsarchitektur der TU Dresden, Ana Viader Soler, verlieh diesem Entwurf den Lenné-Preis 2022 in der Aufgabe Berlin. Zusätzliche zeichnete die Karl-Foerster-Stiftung die Arbeit wegen ihrer vielschichtigen, qualitätsvollen Grünstrukturen mit einer Karl-Foerster-Anerkennung aus. Die nationale Aufgabe kam aus Chemnitz, der Stadt, die 2025 europäische Kulturhauptstadt sein wird. Gegenstand des Lenné-Wettbewerbs war eine innerstädtische Freiraumachse, welche vom Stadtzentrum bis zu Parks am Schlossteich reicht. Gleichzeitig sollte auf die Kulturhauptstadt aufmerksam gemacht werden. Das prämierte vierköpfige Entwurfsteam ( Pauline Kopp, Roman Elie Paul Müller und Robin Schiedt aus Tübingen sowie Eva Wagner aus Stuttgart) legte einen Masterplan vor, der die Grünanlagen aufwertet und durch einen feinfühligen Umgang mit dem Bestand viele Qualitäten der Parkanlagen entwickelt. Für das Kulturhauptstadtjahr 2025 wurden temporäre Orte für Ausstellungen, Veranstaltungen und Bürgerbeteiligungen integriert. Die Jury verlieh dieser Arbeit den Lenné-Preis 2022 in der Aufgabe national. Aus Ungarn kam die internationale Aufgabe . Die Stadt Budapest will den Anteil der städtischen Grünflächen deutlich erhöhen. Potenziale hierfür bietet das derzeit brache Waldgebiet Terebesi auf der Pester Stadtseite. Im Lenné-Verfahren sollte ein Stufenkonzept – bestehend aus einem Park, einem naturnahen Parkwald und einem Wald – entwickelt werden, um Freizeit, Erholung, Grünvernetzung und Artenvielfalt zu fördern. Der Entwurf von Katharina Dropmann, Katharina von Unold, Paula Erber und Daniel Wolfram aus München gliedert den Terebesi hierzu in drei funktionale Bereiche, die diese Ansprüche geschickt erfüllen. Auch das soziale Problem der Obdachlosigkeit im Terebesi wird respektvoll behandelt und bietet Lösungen an, die im Areal neu verortet werden können. Die Jury zeichnete diesen Ideenreichtum mit dem Lenné-Preis 2022 in der Aufgabe C aus. Zusätzlich vergab die Jury Lenné-Anerkennungen (Berlin 1 x, national und international je 2) und in der Aufgabe C eine weitere Karl-Foerster-Anerkennung. Im Lenné-Fachsymposium diskutierten am Nachmittag Expert*innen, Planer*innen gemeinsam mit dem Berufsnachwuchs das große Potenzial begrünter Gebäude für eine klimaresiliente Stadt. Gebäudebegrünungen stellen eine der wirkungsvollsten Maßnahmen für dezentrales Regenwassermanagement, Lärm- und Staubbindung sowie Abkühlung der überhitzten Stadt dar. Gleichzeitig bieten viele Dachflächen Ressourcen für unterschiedliche Nutzungen (z.B. Begegnung, Gastronomie, urbane Landwirtschaft). Der Lenné-Preis des Landes Berlin wird alle zwei Jahre vergeben. Ausgelobt werden Aufgaben aus Berlin, der Bundesrepublik und dem Ausland. Teilnehmen können junge Planer*innen der Landschaftsarchitektur, Architektur, der Stadt- und Regionalplanung, Wissenschaftler*innen und Künstler*innen, die jünger als 35 Jahre sind. Im Fokus der Aufgaben stehen aktuelle Herausforderungen der Freiraum- und Landschaftsarchitektur, der Landschafts-planung und des Städtebaus. Der Lenné-Preis wird vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat gefördert. Geschäftsstelle des Lenné-Preises ist die landeseigene Grün Berlin GmbH. Das nächste Lenné-Verfahren wird im Januar 2024 ausgelobt.

Urbane Landwirtschaft

Die durch weiträumige Felder, Wiesen und Wälder geprägte Landschaft des Berliner Barnim ist innerhalb Berlins einzigartig. Sie gibt dem Raum seine unverwechselbare Qualität und wirkt in dem heterogenen Siedlungsgefüge als gliederndes und verbindendes Element. Deshalb wurden für alle Neugestaltungen von Erholungsschwerpunkten zur Auflage gemacht, dass diese kulturlandschaftliche Prägung erhalten bleiben muss. Umgekehrt muss sich aber auch die landwirtschaftliche Nutzung an die Anforderungen anpassen, die sich durch die Lage unmittelbar am Rand einer Millionenstadt, die Erholungsnutzung und die empfindlichen Naturräume ergeben. Deshalb wurde im Jahr 2000 von den Senatsverwaltungen für Wirtschaft und Stadtentwicklung ein Gutachten beauftragt, in dem die gesamten landwirtschaftlichen Betriebe (Haupterwerb) erfasst sowie zu ihren Produktionsmitteln und -zielen befragt wurden. Es zeigte sich, dass bei den landwirtschaftlichen Betrieben im Berliner Barnim ein großes Interesse an einer standortgerechten, innovativen landwirtschaftliche Nutzung vorhanden war. In einer nachfolgenden Untersuchung im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung wurden die Potenziale geprüft, sowohl auf den trockenen Grenzertragsböden wie auf den sensiblen Feuchtgebieten des Berliner Barnim eine wirtschaftlich tragfähige, umweltgerechte und erholungstaugliche Landwirtschaft zu betreiben, z.B. durch nachwachsende Rohstoffe oder “Farbfelder”. In einer Veranstaltung der Unteren Naturschutzbehörde in Lichtenberg wurden die aktuellen Theorien zum Thema “Urbane Landwirtschaft” vorgestellt und an Hand von europaweiten Projekten die Umsetzbarkeit im Berliner Barnim diskutiert. Die Naturschutzstation in Malchow betreibt inzwischen schon seit längerem schonende ökologische Landschaftspflege, u.a. durch Beweidung von Naturschutzgebieten in den Landschaftsparks Wartenberger und Falkenberger Feldmark mit Robustrindern. Naturschutzstation Malchow Eine Herde von rund 60 Schottischen Hochlandrindern und Heckrindern, einer Rückzüchtung der im 16. Jahrhundert ausgestorbenen Auerochsen, bewahrt die offene Landschaft dort vor der Verbuschung und sichert damit den Lebensraum für eine große Vielfalt unterschiedlichster Tier- und Pflanzenarten. Das Fleisch der Rinder wird nach selektiver Schlachtung durch Hofverkauf und über Bioläden vermarktet. 2001 erhielt die Naturschutzstation Malchow vom Bundesministerium für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Ernährung als ökologisch zertifizierter Landwirtschaftsbetrieb das Biosiegel nach den EU-Richtlinien. Für das Auerochsenprojekt erhielt der Verein 1999 den Berliner Umweltpreis. Eine andere Variante von “Urbaner Landwirtschaft” wird im “Projekt Herzberge” (südlich des Naherholungsgebiets Berliner Barnim) von der Unteren Naturschutzbehörde Lichtenberg erfolgreich durchgeführt. Außerdem haben die Berliner Forsten großes Interesse daran, die Variante “Agroforstwirtschaft” zu erproben. Geeignete Flächen wurden in der Nähe des S-Bahnhof Buch gefunden, konnten den Berliner Forsten vom Bezirk Pankow aber bisher nicht zur Verfügung gestellt werden.

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