2012 waren in Deutschland rund 2,2 Millionen Menschen für den Umweltschutz tätig. Das zeigen die am 3. Juni 2016 veröffentlichten Zahlen des Umweltbundesamtes (UBA). Gegenüber dem Jahr 2010 ist die Beschäftigung im Umweltschutz um 245.000 Personen oder 12,5 Prozent gestiegen. Deutlich zugenommen hat die Beschäftigung vor allem im Bereich der umweltschutz-orientierten Dienstleistungen. Auch die steigenden Exporte von Umweltschutzgütern sorgten für höhere Beschäftigungszahlen. In anderen Bereichen, insbesondere bei der Photovoltaik und der energetischen Gebäudesanierung, ist hingegen eine rückläufige Entwicklung zu verzeichnen. Etliche Bereiche – wie zum Beispiel Ökotourismus, umweltorientierte Versicherungswirtschaft und produktintegrierter Umweltschutz – sind wegen mangelnder Daten nach wie vor nicht oder nur unzureichend erfasst. Die für 2012 geschätzte Zahl von 2,2 Millionen Beschäftigten ist daher als Untergrenze zu sehen.
Gebäudesanierung verspricht mehr grüne Jobs Im Jahr 2010 verdankten fast 2 Millionen Beschäftigte ihren Arbeitsplatz dem Umweltschutz. Dies sind 4,8 Prozent aller Beschäftigten in Deutschland. Umweltschutz ist damit ein wichtiger Faktor für den Arbeitsmarkt. Gegenüber dem Jahr 2008 nahm die Umweltschutzbeschäftigung leicht um 18.000 Personen zu. Dieser Anstieg geht jedoch fast ausschließlich auf die zunehmende Auslandsnachfrage zurück. „Die Zahl der Umweltschutzbeschäftigten stagniert, wenn auch auf hohem Niveau. Zum Glück gibt es noch Luft nach oben: Etwa bei der energetischen Sanierung von Gebäuden. Falls die Bundesregierung das Ziel umsetzt, die Sanierungsrate für Gebäude von derzeit jährlich weniger als 1 Prozent der Gebäude auf 2 Prozent zu verdoppeln, würde dies die Zahl der Arbeitsplätze kräftig erhöhen. Vor allem die Baustoff-Industrie und das Handwerk profitieren.“, sagte Maria Krautzberger, die Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA). Das Aktionsprogramm Klimaschutz, das die Bundesregierung Anfang Dezember 2014 beschließen will, könne hier wichtige Impulse setzen. Investitionen für die Wärmedämmung in Gebäuden hatten im Jahr 2010 mit rund 93.000 Beschäftigten einen fast ebenso hohen Stellenwert für die Umweltschutzbeschäftigung wie die Umweltschutzinvestitionen von Staat und Unternehmen in den „klassischen Umweltschutz“, also Abfallbeseitigung, Gewässerschutz, Lärmbekämpfung oder Luftreinhaltung. Auch der weltweit steigende Bedarf an Umwelt- und Klimaschutztechniken entwickelt sich weiter zum Jobmotor: Dem Export von Umweltschutzgütern ließen sich im Jahr 2006 rund 49.000 Arbeitsplätze zurechnen, im Jahr 2010 waren es bereits rund 78.000 Arbeitsplätze. Diese positive Entwicklung wird sich in den nächsten Jahren fortsetzen, falls Deutschland seine starke Wettbewerbsposition behauptet. „Der Konkurrenzdruck wird stärker, denn viele andere Länder sehen zunehmend die wirtschaftlichen Chancen des Umwelt- und Klimaschutzes. Deutschland benötigt daher eine Umweltpolitik, die Innovationen antreibt und ambitionierte Umweltziele verfolgt.“ so Maria Krautzberger. Während sich die Gesamtzahl der Umweltschutzbeschäftigten mangels aktuellerer Daten derzeit nur für das Jahr 2010 ermitteln lässt, liegen für die erneuerbaren Energien bereits Schätzungen bis 2013 vor. Danach sank in diesem Bereich 2013 erstmals die Beschäftigtenzahl, und zwar um rund 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies ist fast ausschließlich auf den Rückgang bei der Solarenergie zurückzuführen. Trotz dieses Rückgangs waren 2013 rund 371.000 Menschen bei den erneuerbaren Energien beschäftigt – mehr als doppelt so viele wie vor zehn Jahren. Die Schätzungen zur Höhe der Umweltbeschäftigung stammen aus einer aktuellen Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Berlin. Sie wurden im Auftrag des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes erstellt. Maria Krautzberger: „Die Zahl von nahezu zwei Millionen Umweltschutzbeschäftigten ist eine Untergrenze. Tatsächlich arbeiten in Deutschland noch mehr Menschen für den Umweltschutz. Denn etliche Bereiche – wie Ökotourismus, umweltorientierte Versicherungswirtschaft und produktintegrierter Umweltschutz – sind wegen mangelnder Datengrundlagen nach wie vor nicht oder nur unzureichend enthalten.“
Neuer Bericht der Europäischen Umweltagentur veröffentlicht Nehmen Hitzewellen und Unwetter in Europa zu? Wie stark steigt der Meeresspiegel in Europa? Und wie beeinflusst der Klimawandel Menschen, Pflanzen und Tiere? Antworten gibt der Bericht „Impacts of Europe’s changing climate – 2008 indicator based assessment”, den die Europäische Umweltagentur (EEA) gestern in Kopenhagen, Dänemark, vorstellte. So hat sich das Klima in Europa in den vergangenen Jahrzehnten erheblich verändert - und die Auswirkungen dieses Wandels zeigen sich immer klarer. Ergebnisse neuester modellgestützter Projektionen lassen in Zukunft eine deutliche Verstärkung der Auswirkungen erwarten. Der Bericht beschreibt anhand von 40 Indikatoren, wie sich erhöhte Risiken für Flutereignisse und Trockenheiten, Verluste der Biodiversität oder Gefahren für den Energiesektor auswirken. Der Bericht erstreckt sich auf zehn Bereiche wie menschliche Gesundheit, Energiewirtschaft, Landwirtschaft, Tourismus, Verkehr oder Ökosysteme. „Wir sehen deutliche Warnsignale für alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche” meint der Vizepräsident des Umweltbundesamtes, Dr. Thomas Holzmann, „Auch bei der Bekämpfung des Klimawandels muss Europa zusammenwachsen.” Laut Bericht stieg die Temperatur in Europa seit Beginn der Industrialisierung um 1 Grad Celsius an, also stärker als der globale Durchschnitt von 0,8 Grad Celsius. Die Gletscher der Alpen verloren seit 1850 etwa zwei Drittel ihrer Eismasse. Seit den 1980iger Jahren beschleunigt sich dieser Prozess. Steigende Temperaturen und Hitzewellen führen zu Gesundheitsproblemen; abschmelzende Gletscher können im Alpenraum die Wasserversorgung vor neue Herausforderungen stellen. Die EEA rechnet in den nächsten hundert Jahren mit einem weiteren Anstieg der Temperatur und mit verstärkten Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft. Eine zunehmende Zahl von Naturkatastrophen – überwiegend verursacht durch Extremwetterereignisse - konfrontiert vor allem die Versicherungswirtschaft mit steigenden Schadenszahlen. Auch der Meeresspiegel an Europas Küsten steigt, das Artenspektrum der Europäischen Meere verändert sich und die Vegetationsperiode hat sich in weiten Teilen Europas bereits deutlich verlängert. Zwar zeigt der Bericht auch positive Wirkungen des Klimawandels, zum Beispiel bessere Bedingungen für die Landwirtschaft und die Schifffahrt in nördlichen Regionen. Allerdings gibt es keinen Zweifel, dass die negativen Folgen überwiegen. UBA Vize-Präsident Dr. Thomas Holzmann: „Die tiefgreifenden Auswirkungen der Klimaänderungen in Europa unterstreichen, wie wichtig es ist, die Klimagasemissionen weiter deutlich zu senken. Gleichzeitig müssen wir uns an die nicht mehr abwendbaren Folgen des Klimawandels anpassen”. Der Bericht basiert auf neuen wissenschaftlichen Publikationen und langjährigen Datenreihen wissenschaftlicher Beobachtungen in verschiedenen europäischen Staaten. Mögliche künftige Klimaänderungen und deren Auswirkungen werden anhand von Computermodellen projiziert. Die Europäische Umweltagentur (EEA) veröffentlicht den Bericht gemeinsam mit dem Vereinigten Forschungszentrum der EU (JRC-IES), Ispra (Italien) und dem Regionalbüro für Europa der Weltgesundheitsorganisation ( WHO ) in Rom. Das Umweltbundesamt (UBA) und die niederländische Umweltbehörde (PBL) waren – gemeinsam mit weiteren Institutionen – im Rahmen des Europäischen Themenzentrums für Luft und Klimawandel (ETC/ACC) maßgeblich an der Erstellung beteiligt.
Der Klimawandel schreitet fort und seine Auswirkungen werden zu einer wachsenden gesamtgesellschaftlichen Herausforderung. Damit steigt der Handlungsdruck, Risikovorsorge und Risikotransferlösungen auszubauen. Der gezielte Aufbau von Versicherungsinstrumenten kann ein wichtiger Beitrag für eine Strategie zu einer besseren Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Deutschland sein. Basierend auf Literaturrecherchen, Expertenbefragungen und einem Expertenworkshop mit Akteuren aus Land- und Forstwirtschaft, Gebäudewirtschaft, Infrastruktur und Versicherungswirtschaft, gibt die vorliegende Publikation Handlungsempfehlungen zum Thema Anpassung und Versicherung. Veröffentlicht in Climate Change | 13/2022.
Der Klimawandel schreitet fort und seine Auswirkungen stellen sich als große und weiter wachsende gesamtgesellschaftliche Herausforderung dar. Damit steigt der Handlungsdruck, Risikovorsorge und Risikotransferlösungen auszubauen. Versicherungsinstrumente sind eine Möglichkeit, Schutz gegen eintretende Extremwetterereignisse und Naturrisiken zu gewährleisten. Der gezielte Aufbau von Versicherungsinstrumenten kann daher ein wichtiger Beitrag für eine Strategie zu einer besseren Anpassung an den Klimawandel in Deutschland sein. Ohne die Berücksichtigung des nationalen Kontextes mit seinen Akteuren und deren Intentionen, bestehenden sektoralen Gesetzesgrundlagen und Regularien und dem administrativen System in einer föderalen Struktur kann aber Resilienzbildung - und die Einführung von Klimarisikoversicherung als Teil davon - langfristig nicht erfolgreich sein. Basierend auf Literaturrecherchen, Expertenbefragungen und einem Expertenworkshop mit Akteuren aus Land- und Forstwirtschaft, Gebäudewirtschaft, Infrastruktur und Versicherungswirtschaft, gibt die vorliegende Publikation Handlungsempfehlungen zum Thema Anpassung und Versicherung. Eine zentrale Erkenntnis ist, dass Klimarisikoversicherungen als Teil einer ganzheitlichen Strategie zur Anpassung an den Klimawandel verstanden werden und in ein Maßnahmenpaket eingebettet werden müssen, das auch zielgruppenspezifische Bewusstseinsbildung und die Erweiterung von Informationsmöglichkeiten beinhaltet. Gleichzeitig müssen Maßnahmen evidenzbasiert und auf breiter Datengrundlage geplant, implementiert und evaluiert werden. Dafür müssen Informationen und Daten - auch aus der Versicherungsindustrie - zu Naturgefahren und Klimafolgen sowie finanzielle Bewertungen von Schadenspotenzialen zentral zugänglich sein. Der Erfolg jeglicher Klimarisikoversicherungsstrategie misst sich an der Reduktion des Gesamtschadens. Die proaktive Verknüpfung von Risikovorsorge und Risikotransfer bietet daher ein großes Potenzial für Schadensvorsorge und -minderung. Versicherungsprodukte sollten mit solchen Maßnahmen verbunden werden. Daneben muss auch das Absicherungsniveau gegenüber Klimarisiken und Naturgefahren erhöht werden, unter Einbeziehung aller potenziellen Bedarfsträger aus Gesellschaft und Wirtschaft. Dabei gilt es, das Risikomanagement ex- ante aufzubauen, d.h. Klimaschäden aktiv durch vorbeugende Risikofinanzierungsstrategien aufzufangen. Die Versicherungsdichte gegenüber Elementarschäden und Klimarisiken muss erhöht werden, dafür sollte unter anderem der Ansatz der "Opt-Out" Antragsverfahren geprüft werden. Versicherung ist aber nur ein Teil des finanziellen Risikomanagements, daher ist die Entwicklung alternativer Risikofinanzierungsstrategien wichtig. Basis dafür ist ein regelmäßiger Austausch aller Akteure, um verschiedene Sichtweisen und Expertisen zusammen zu bringen. Für den deutschen Kontext werden dazu der Aufbau von gezielten Kooperations- und Dialogformaten und die Etablierung einer Klima-Risiko-Kommission unter Mitwirkung relevanter politischer, wissenschaftlicher und wirtschaftlicher Akteure empfohlen. Das Thema der Klimarisikoversicherung und ein insgesamt besserer Umgang mit Klimarisiken und Naturgefahren kann nur über eine Konsenslösung aller Akteure erreicht werden. Dafür ist eine stabile Erwartung und Rollenteilung von öffentlicher Hand, privaten Haushalten, betroffenen Sektoren und der Versicherungsindustrie anzustreben. Auf Grund der Vielzahl an Akteuren sowie verschiedener politischer Zuständigkeiten im föderalen System der Bundesrepublik Deutschland benötigt dies eine aktive Politikgestaltung im Mehrebenensystem - von europäischen Rahmenwerken über die Bundespolitik bis hin zur Länder- und Kommunalebene. Quelle: Forschungsbericht
Liebe Leserinnen und Leser, Gründächer sind eine der häufigsten Maßnahmenvorschläge, um Gebäude und Städte an den Klimawandel anzupassen. Tatsächlich haben Gründächer viele Vorteile – doch nicht alle Pflanzentypen schützen gleichermaßen vor Hitzebelastung oder Starkregenschäden. Prof. Dr. Elke Hietel und Prof. Dr. Oleg Panferov von der Technischen Hochschule Bingen erklären im Interview, wie sie in einem Open-Air-Labor die autarke, pflegeleichte, klimaeffiziente und umweltfreundliche Dachbegrünung erfoschen. Weitere spannende Neuigkeiten aus der Anpassungslandschaft lesen Sie in diesem Newsletter. Eine interessante Lektüre wünscht Ihr KomPass-Team im Umweltbundesamt Open-Air-Labor Dachbegrünung: TH Bingen sucht das optimale Gründach Dachbegrünung in Bingen Quelle: Technische Hochschule Bingen Dachbegrünung hat viele Vorteile für Klima und Umwelt – doch nicht alle Pflanzentypen führen zum gewünschten Effekt. In ihrem Open-Air-Labor für Dachbegrünung erforscht die Technische Hochschule Bingen in Kooperation mit der Stadt Bingen die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Begrünungstypen. Wie Dachbegrünung bei Hitze und Starkregen helfen kann, welche Pflanzenarten geeignet sind, um das Mikroklima zu mildern und was Gebäudeverantwortliche bei der Planung und Umsetzung von Dachbegrünung berücksichtigen sollten, verraten Prof. Dr. Elke Hietel und Prof. Oleg Panferov von der TH Bingen im Interview. 26. November: Workshop zu internationalen Auswirkungen des Klimawandels auf Deutschland: Maßnahmen für Politik und Wirtschaft Im Auftrag des Umweltbundesamtes analysiert eine Forschungsgruppe, wie der globale Klimawandel die deutsche Volkswirtschaft beeinflusst. Analysiert werden dabei sowohl die Import- als auch die Exportströme in unterschiedlichen Sektoren. Fragen sind etwa: Wie werden der Maschinenbau oder die Automobilindustrie in Deutschland durch Klimaveränderungen in Zulieferländern beeinflusst? Welche Branchen dürfen Absatzchancen erwarten, wenn klimavulnerable Länder vermehrt Produkte und Dienstleistungen für Anpassungsmaßnahmen nachfragen? In einem Workshop am 26. November 2018 stellt die Forschungsgruppe erste Ergebnisse vor und möchte Empfehlungen für die Politik und Privatwirtschaft ableiten. Interessierte Unternehmen, Verbände sowie die angewandte Forschung und Beratung können sich noch bis zum 5. November anmelden bei madeleine.guyer@infras.ch. Stakeholderdialog: Welche Beteiligungsmethoden können Bürgerinnen und Bürger zur Vorsorge motivieren? Der Klimawandel stellt nicht nur Verwaltungen und Politik vor Herausforderungen. Auch Bürgerinnen und Bürger sind von den Folgen betroffen – bei vielen fehlt es jedoch noch am nötigen Risikobewusstsein und dem Zugang zu passenden Handlungsoptionen. Wie die Zivilgesellschaft besser in Vorsorge- und Anpassungsaktionen an den Klimawandel integriert werden kann, war deshalb Thema eines partizipativen Workshops am 19. April 2018 in Berlin. Dabei wurden unter anderem bereits erprobte Beteiligungsmethoden vorgestellt, die nun in einem Ergebnispapier zusammengefasst sind. Das Papier enthält auch eine Zusammenstellung von weiterführender Literatur zu Bürgerbeteiligungsprozessen (Methoden, Checklisten und Beispielen) und ist nun online verfügbar. Haus und Grundstück vor Starkregen schützen – so geht’s! Mit dem Herbst steigt auch die Gefahr von Stürmen oder Niederschlägen. Bereits einfache Maßnahmen können dabei helfen, das eigene Haus vor Starkregen zu schützen: Ein Rückstauventil verhindert beispielsweise, dass Wasser aus der Kanalisation zurück in die Leitungen gedrückt wird. Entsiegelte Flächen helfen dem Wasser dabei zu versickern und die erhöhte Lagerung empfindlicher Geräte beugt kostspieligen Schäden vor. Weitere Tipps bietet die Broschüre „Haus und Grund vor Starkregen schützen“ der Stadt Worms. Agrarministerkonferenz: mehr Klimaanpassung in der Landwirtschaft Die Landwirtschaftsministerinnen und -minister von Bund und Ländern sind sich einig: Die Gemeinsame Europäische Agrarpolitik (GAP) muss effektiver und einfacher werden, um die europäische Landwirtschaft zukunftsfähig zu machen. Besonders wichtig ist außerdem die Verbesserung des Risiko- und Krisenmanagements bei Extremwetter-Ereignissen. Landwirte sollen dabei unterstützt werden, ihre Betriebe eigenverantwortlich an die Folgen des Klimawandels anzupassen – beispielsweise durch veränderte Fruchtfolgen und besseren Erosionsschutz. Köln: Neues Förderprogramm für Begrünung und Entsiegelung Für die Stadt Köln werden für die nächsten Jahre Spitzentemperaturen von bis zu 45 Grad prognostiziert. Was gegen Hitze in der Stadt helfen könnte: zusätzliche Grünflächen – sowohl vertikal als auch horizontal. Zudem binden Pflanzen Stickoxide und Feinstaub. Mit dem neuen Förderprogramm „Grün hoch 3“ werden daher ab sofort Begrünungsprojekte an Fassaden, Innenhöfen und Dächern in Köln mit insgesamt drei Millionen Euro gefördert. Ebenfalls förderfähig sind Entsiegelungsmaßnahmen. Bayern: Wetter-App warnt vor Extremwetter-Ereignissen Seit 2015 warnt die Wetter-App „umweltinfo“ des Bayerischen Umweltministeriums vor Unwettern, Hochwassern, Lawinen, erhöhten Ozonwerten und Waldbrandgefahr. Die App wurde in diesem Jahr komplett überarbeitet. Über Smartphone und Tablet erhalten Nutzer Wetter-Warnungen nun für bis zu fünf Standorte. Die Wetter-Daten für ihre Region sowie übersichtliche Karten können sie mit Bekannten oder über soziale Medien teilen. Die App ist kostenlos und sowohl für Android als auch iOs verfügbar. Umweltamt Dortmund erntet anpassungsfähiges Open-Source-Saatgut Ein Großteil der konventionellen Landwirtschaft setzt auf Saatgut, welches privaten Schutzrechten unterliegt. Das heißt, Bauern dürfen es meist weder mehrmals verwenden noch an regionale Anforderungen anpassen. Eine Gegenbewegung stellt das sogenannte Open-Source-Saatgut dar, das die Artenvielfalt und die landwirtschaftliche Anpassung an den Klimawandel sichern soll. Das Umweltamt Dortmund hat nun Open-Source-Samen einer Tomatenpflanze geerntet, die im Frühjahr 2019 an interessierte Dortmunder verteilt werden. RegIKlim fördert regionale Informationen zur Klimaanpassung Welche Klimafolgen sind in meiner Region zu erwarten? Welche Anpassungsmaßnahmen sind sinnvoll? Mit der Fördermaßnahme RegIKlim (Regionale Informationen zum Klimahandel) soll Wissen zum Klimawandel in Kommunen und Regionen aufgebaut und so eine Entscheidungsgrundlage für Anpassungsaktivitäten geschaffen werden. Dafür fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Projekte in den Bereichen Modellregionen, regionale Klimamodellierung und wissenschafliche Koordination. Am 13. November 2018 findet in Bonn eine Informations- und Vernetzungsveranstaltung zur Fördermaßnahme statt. Dürre 2018: Hilfe für die deutsche Landwirtschaft Hitze und extreme Trockenheit haben den Landwirten in Deutschland dieses Jahr Schäden in Höhe von rund 680 Millionen Euro beschert. Um den Bauern schnell zu helfen, einigen sich Bund und Länder derzeit auf ein Hilfspaket für kleine und mittlere Agrarbetriebe, deren Existenz von den Ernteausfällen akut bedroht ist. Die nach wie vor anhaltende Dürre wurde zum „Ereignis von nationalem Ausmaß“ erklärt – andernfalls wären die Länder allein für die Unterstützung der Bauern verantwortlich. Naturgefahrenreport 2018 veröffentlicht Die Schäden durch Extremwetterereignisse nehmen zu. Diesen Schluss lässt der Naturgefahrenreport des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft zu. Im Jahr 2017 verursachten Stürme, Starkregen und Co. einen Schaden in Höhe von 2,9 Milliarden Euro. Zum Vergleich: 2016 waren es 2,5 Milliarden Euro. Während 93 Prozent der Hausbesitzer gut gegen Hagel- und Sturmschäden gesichert sind, fehlt 59 Prozent der Eigentümer der Schutz bei Hochwasser und Sturmschäden. Online-Informationsportal für mehr Grün in Städten Stadtgrün verbessert nicht nur das Lebensgefühl in städtischen Ballungsräumen, es spielt auch eine große Rolle bei der Anpassung an den Klimawandel. Die Initiative „Grün in die Stadt“ will kommunale Entscheider daher bei der Umsetzung von Begrünungsmaßnahmen unterstützen. Das gleichnamige Online-Portal bietet umfassende Informationen über kleine und große Begrünungsprojekte sowie zu regionalen und bundesweiten Fördermöglichkeiten für die Bepflanzung in Kommunen. Kompetenzzentrum Gebäudebegrünung und Stadtklima gegründet Mit dem Klimawandel nimmt das Risiko für Hitzebildung und Überflutungen in den Städten zu. Um Stadtplanern wirksame Maßnahmen für den Umgang mit dem Klimawandel an die Hand zu geben, wurde das Kompetenzzentrum Gebäudebegrünung und Stadtklima gegründet. Es soll als Plattform dienen, die die die gewonnenen Erkenntnisse rund um Gebäudebegrünung und Stadtklima in Form von Forschungsprojekten, Kongressen, Publikationen und einer digitalen Plattform einem breiteren Nutzerkreis zugänglich macht. Am 8. und 9. November stellt sich das Kompetenzzentrum auf dem 2. Hochschulforum der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen vor. Poster-Wettbewerb zur Klimaanpassung in der Landwirtschaft Wie können sich landwirtschaftliche Betriebe an die Folgen des Klimawandels anpassen? Forschungsergebnisse zum Thema können in Form von Postern bis zum 15. Dezember beim Kuratorium für Technik und Bauwesen eingereicht werden. Die zwölf besten Einreichungen werden während der Tagung „Kühlen Kopf bewahren – Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel“ am 20./ 21. März 2019 präsentiert. Außerdem wird ein Publikumspreis in Höhe von 500 Euro verliehen. Studierenden-Wettbewerb „Temporäre Temperatur“ startet Der Klimawandel stellt Organisatoren von Großveranstaltungen wie dem Deutschen Kirchentag vor Herausforderungen: Wie können beispielsweise Großzelte als Veranstaltungsorte genutzt werden, ohne dass eine energieintensive Kühlung benötigt wird? Auf der Suche nach innovativen Lösungen lobt der Deutsche Kirchentag den Wettbewerb „Temporäre Temperatur“ aus. Studierende können ihre Ideen bis zum 28. März 2019 in Form von Postern einreichen. IPCC Sonderbericht: Klimawandel schon jetzt akut Rund 6.000 Studien zum Klimawandel und seinen Implikationen wurden für den Sonderbericht des Weltklimarats zur 1,5 Grad-Grenze ausgewertet. Das Ergebnis ist nüchtern: Die Erderwärmung geht schneller voran als gedacht – schon jetzt mit spürbaren Klimafolgen. Für eine Kehrtwende bedarf es schneller und weitreichender Veränderungen in allen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Bereichen. UN-Bericht: große Schäden durch klimabedingte Naturkatastrophen Überschwemmungen, Stürme, Hitzewellen, Dürren und Waldbrände verursachten in den letzten 20 Jahren doppelt so hohe Schäden wie zuvor. Das ergab ein Bericht vom UN-Büro für Katastrophenvorsorge in Genf. Dem Bericht zufolge kamen zwischen 1998 und 2017 1,3 Millionen Menschen bei Naturkatastrophen ums Leben – 44 Prozent davon wegen klimabedingter Ereignisse. Zudem seien etwa 4,4 Milliarden Kinder, Frauen und Männer verletzt oder obdachlos geworden oder hätten ihren Lebensunterhalt verloren. Veränderte Jahreszeiten sorgen für weniger CO2-Abbau Eine internationale Studie über die Auswirkungen des Klimawandels zeigt, dass Pflanzen immer zeitiger im Frühjahr austreiben. Durch die trockenen Sommer führt das jedoch nicht – wie bisher angenommen – zu einem vermehrten Abbau von CO2 aus der Atmosphäre. Im Gegenteil: Folgen auf das zeitige Erblühen ein trockener Sommer und ein regenarmer Herbst, produzieren die Pflanzen vergleichsweise sogar weniger Biomasse und binden daher weniger CO2. Nobelpreis für Klimafolgenforschung William Nordhaus und Paul Romer wurden für ihre ökonomischen Forschungen zu den Folgen des Klimawandels mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet. Nordhaus publizierte bereits 1975 die Studie „Können wir Kohlenstoffdioxid kontrollieren?“, welche als Ursprung der 2-Grad-Grenze gilt. Sowohl Nordhaus als auch Romer untersuchen in ihrer Arbeit, wie Natur und Klima sowie technische Innovationen zu einem nachhaltigen wirtschaftlichen Wachstum beitragen können. Studie „Naturkapital Deutschland“: Naturerhalt zahlt sich aus Der Erhalt natürlicher Flächen in Deutschland ist nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll. Zu diesem Ergebnis kam die Studie „Naturkapital Deutschland“ vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung. Naturschutz-Maßnahmen verbessern zudem oft die Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel. Zum Beispiel bei der Renaturierung und Wiederherstellung von Auen als Flächen zum Wasserrückhalt: Eine Kosten-Nutzen-Analyse für Deichrückverlegungen an der Elbe ergab, dass die Investitionskosten durch dreimal so hohen Nutzen für Hochwasserschutz, Erholung und Naturschutz sowie Gewässerreinhaltung aufgewogen werden. Ratgeber zum Umgang mit Naturkatastrophen Naturkatastrophen stellen kommunale Verantwortungsträger sowohl in der Vorsorge als auch in der akuten Bewältigung und Nachsorge auf die Probe. Unterstützung im Umgang mit Naturkatastrophen bietet ein österreichischer Ratgeber. Er vermittelt Wissen über die rechtlichen, organisatorischen und gesellschaftspolitischen Grundlagen im Umgang mit Naturgefahren und ist für 39 Euro über den Linde Verlag erhältlich.
Geehrte Leserinnen und Leser, welche Folgen hat der Klimawandel für die eigene Region und das persönliche Umfeld? Und wie können sich Bürgerinnen und Bürger, Verwaltung, Vereine und Unternehmen vor Ort darauf vorbereiten? Um diese Fragen zu beantworten ist es hilfreich, sich über persönliche Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam Ideen und Maßnahmen zu entwickeln. Mit den regionalen Ideen- und Kooperationsbörsen möchte KomPass diesen Austausch fördern. Welche Erfahrungen auf den diesjährigen Kooperationsbörsen gemacht wurden und welche Projekte entstanden sind, lesen Sie in unserem Schwerpunktartikel. Weitere Neuigkeiten aus der Anpassungslandschaft: der Online-Leitfaden Klimalotse kurz und knapp erklärt in einem neuen Video , laut Naturgefahrenreport zehnfach höhere Schäden durch Starkregen 2016 und neue Regeln zur Risikobewertung im Umweltmanagementsystem EMAS. Eine interessante Lektüre wünscht das KomPass-Team im Umweltbundesamt Ideen- und Kooperationsbörsen zur Anpassung an den Klimawandel Thementisch in Frankfurt am Main Quelle: Stadt Frankfurt am Main / Umweltamt Was können Menschen tun, um ihre Heimat auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten? Diese Frage diskutierten IKU_Die Dialoggestalter im Auftrag von UBA/KomPass bei drei regionalen Ideen- und Kooperationsbörsen zur Anpassung an den Klimawandel mit Akteuren vor Ort in Frankfurt a. M. sowie in den Regionen Allgäu und Elbe-Elster. Die Idee: Akteure mit unterschiedlichen Kompetenzen zum Thema Klimaanpassung zusammenzubringen. Eingeladen waren Kommunalverwaltungen, Unternehmen, Wissenschaft, Vereine sowie Bürgerinnen und Bürger. Zunächst wurde über Klimafolgen vor Ort informiert, danach an Thementischen diskutiert. Dabei sind einige Ideen entstanden, zum Beispiel plante der Kneippverein eine Veranstaltungsreihe für und mit Senioren zum Thema Klimawandel in der Region Elbe-Elster. Fazit der drei Börsen: 200 Teilnehmende und 95 Projekte und Projektideen. Mittlerweile laufen die Projekte an. Zum Teil so gut, dass etwa in Elbe-Elster schon Nachfragen aus dem Umland kommen. Ein Ergebnis, das Sebastian Ebert, Projektbetreuer beim UBA, freut: „Wenn sich so Nachahmer finden, ist das mehr als wir uns wünschen können.“ Zum Schwerpunktartikel. KlimAdapt: Fachgespräch und Projektstart zu Klimaanpassungsdiensten In einem Fachgespräch am 9. August 2017 diskutierte KomPass mit Anbietern und Nutzern von Klimaanpassungsdiensten den geplanten Aufbau von „KlimAdapt“, einem Dienst des Bundes zur Unterstützung der Anpassung an den Klimawandel. Die Teilnehmenden bewerteten die bisherigen Entwicklungen als sehr positiv und sicherten ihre Unterstützung bei der Umsetzung zu. Zukünftig werden auf einem zentralen Klimavorsorgeportal Informationen zu einzelnen Klimaanpassungsdiensten des Bundes und der Länder bereitgestellt. Vervollständigt wird KlimAdapt durch den Deutschen Klimadienst des Deutschen Wetterdienstes. Bei der Umsetzung von KlimAdapt wird KomPass von einem Projektteam der Agentur ecolo, dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und Dr. Torsten Grothmann unterstützt. Klimaanpassung: Was motiviert zur Eigenvorsorge? Wie beeinflussen Beteiligungsprozesse Akteure in ihrer Eigenvorsorge zur Anpassung an den Klimawandel? Eine Literaturstudie des Umweltbundesamtes analysiert die Wirkzusammenhänge von Beteiligungsformaten, psychologischen Einflussfaktoren des Vorsorgehandelns und Eigenvorsorge. Die Ergebnisse zeigen, dass systematische Evaluationen zur Wirkung von Beteiligungsformaten auf Eigenvorsorge bislang fehlen. In einem aktuellen Vorhaben versucht KomPass, diese Wissenslücke zu schließen, indem kommunale Beteiligungsprozesse systematisch hinsichtlich ihrer Wirkung auf die Eigenvorsorge evaluiert werden. Vulnerabilitätsanalyse 2021: Bund startet zweite umfassende Studie zum Klimawandel in Deutschland Am 1. September 2017 startete die „Vulnerabilitätsanalyse 2021“, mit der zum zweiten Mal ein handlungsfeldübergreifendes Gesamtbild der Vulnerabilität Deutschlands gegenüber dem Klimawandel erarbeitet werden soll. Das Vorhaben wird in Kooperation mit dem Behördennetzwerk Anpassung die bisherigen Kenntnisse zur Vulnerabilität Deutschlands aktualisieren und erweitern. Schwerpunkte bei der Weiterentwicklung sind unter anderem die Bewertungsmethodik und die Integration von staatlichen und nicht-staatlichen Experten. Die Studie wird von adelphi consult zusammen mit EURAC Research und Bosch & Partner durchgeführt und soll 2021 fertiggestellt werden. Gesetzesänderung: Deutscher Wetterdienst jetzt mit Erforschung des Klimawandels beauftragt Der Deutsche Wetterdienst (DWD) wird sich künftig mit ausdrücklichem gesetzlichem Auftrag um die meteorologische Sicherung aller wichtigen Infrastrukturen in Deutschland kümmern und den Klimawandel und seine Folgen erforschen. Das hat der Deutsche Bundestag im Juni 2017 mit der Änderung des Gesetzes über den Deutschen Wetterdienst beschlossen. Das Gesetz ist seit 25. Juli 2017 in Kraft. In seinem Climate Data Center stellt der DWD Wetter- und Klimainformationen weitgehend entgeltfrei zur Verfügung und hat im August 2017 weitere Datensätze veröffentlicht. BMEL-Broschüre zu Extremwetterlagen in Land- und Forstwirtschaft In einer neuen Broschüre klärt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft über Maßnahmen zur Prävention und Schadensregulierung bei Extremwetterlagen wie extremen Niederschlägen, Stürmen, Hitze und Trockenheit auf. Das Ministerium informiert darüber, wie und in welcher Form Unternehmen des Agrarbereichs und der Forstwirtschaft sich gegen Wetterschäden absichern und gegebenenfalls Hilfen erhalten können. Die Broschüre kann kostenlos auf der BMEL-Website bestellt oder heruntergeladen werden. Hessen: Neue Landesenergieagentur verstärkt Energiewende und Klimaschutz Das Land Hessen hat eine neue Landesenergieagentur (LEA) geschaffen, die das Ziel verfolgt, vorhandene und neue Initiativen der Landesregierung noch besser zu koordinieren, effektiver umzusetzen und Synergien zu heben. Eine zentrale Rolle soll die LEA bei der Umsetzung des Integrierten Klimaschutzplanes 2025 spielen, der insgesamt 140 Maßnahmen für den Schutz des Klimas und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels enthält. Thüringen: Trotz Klimawandel bislang nicht mehr Waldbrände In den letzten 50 Jahren hat sich witterungsbedingt alle zehn Jahre die Anzahl der Meldetage mit den gefährlichen hohen und sehr hohen Waldbrandgefahrenstufen 4 und 5 von anfangs 18 Tagen pro Jahr um durchschnittlich 3,8 Tage pro Dekade erhöht. Dennoch sind die jährliche Anzahl registrierter Waldbrände und die dazugehörige Waldbrandfläche aufgrund umfassender Präventionsmaßnahmen bislang nicht gestiegen, teilte ThüringenForst mit. KliBiW-Bericht: Hochwasser-Risiko in Niedersachsen steigt Mit Hilfe von Klimaszenarien und hydrologischen Modellen hat das Projekt „Globaler Klimawandel - Wasserwirtschaftliche Folgenabschätzung für das Binnenland“ (KliBiW) ermittelt, dass Hochwasser in Niedersachsen zukünftig deutlich zunehmen könnten. Daher empfiehlt das Projekt, alle Hochwasserschutzbauten mit einem Sicherheitsfaktor zu bauen, der den Klimawandel berücksichtigt. „Diese Empfehlung für einen niedersächsischen Klimabeiwert von 15 Prozent werden wir gründlich beraten“, kündigte Umweltminister Stefan Wenzel an. Bayern: Handlungsempfehlungen für Erosionsschutz bei Starkregen Nach verheerenden Sturzfluten im Jahr 2016 wurde in Bayern eine Arbeitsgruppe Erosionsschutz eingerichtet. Um den Abfluss in der landwirtschaftlichen Flur zu bremsen, empfehlen die Experten als kurzfristige Maßnahmen den Wissenstransfer zu verstärken sowie die gute fachliche Praxis weiterzuentwickeln. Mittelfristig sollten in Gebieten mit hoher Erosionsgefährdung umweltgerechte Anbauverfahren bei spätschließenden Reihenkulturen sowie Alternativen zu Reihenkulturen verstärkt gefördert werden. Hessen: Kommunen zu Starkregen und Katastrophenschutz befragt Starkregengefährdung und -vorsorge sind als wichtiges Thema bei der Mehrzahl der hessischen Kommunen, die an einer Befragung im Projekt „Klimprax – Starkregen und Katastrophenschutz in Kommunen“ teilgenommen haben, auf der Tagesordnung. Die meisten Kommunen haben auch bereits eigene Erfahrungen mit Starkregenschäden machen müssen. An der Befragung im Auftrag des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie hatten sich 241 von 426 angeschriebenen Kommunen in Hessen beteiligt. Hamburg: Empfehlungen zur Überflutungs- und Hitzevorsorge für innerstädtische Quartiere Das Projekt KLIQ hat untersucht, wie innerstädtische hochverdichtete Quartiere in Hamburg an die Folgen des Klimawandels angepasst werden können. Ein Wissensdokument zeigt der Hamburger Verwaltung, wie sie diese Themen bei geplanten Bauvorhaben berücksichtigen kann. Ein Leitfaden für Grundeigentümer, Bauherren und Planer behandelt Gefährdungen durch Überflutungen oder Hitzestress. Die HafenCity Universität hat das Projekt mit Förderung der Behörde für Umwelt und Energie Hamburg durchgeführt. Köln: Zwei Leitfäden für Überflutungsvorsorge unterstützen Planer und Bauherren In zwei Leitfäden gibt die Stadt Köln Empfehlungen und Hinweise für eine zukunftsfähige Überflutungsvorsorge bei extremen Niederschlagsereignissen. Der „Leitfaden für eine wassersensible Stadt- und Freiraumgestaltung in Köln“ soll der kommunalen Planungspraxis als Arbeits- und Orientierungshilfe dienen und gibt Empfehlungen für eine zukunftsfähige Regenwasserbewirtschaftung. Der Leitfaden „Wassersensibel planen und bauen in Köln“ richtet sich an Hauseigentümer, Bauwillige und Architekten und dient als Handreichung zur Starkregenvorsorge. Versicherungswirtschaft: Schäden durch Starkregen 2016 verzehnfacht Unwetter mit Starkregen haben 2016 fast zehnmal höhere Versicherungsschäden verursacht als im Vorjahr. In der Gesamtbilanz schlugen Überschwemmungsschäden mit rund 940 Millionen Euro zu Buche, nachdem es 2015 lediglich 100 Millionen Euro waren, so der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft in seinem Naturgefahrenreport 2017. 2016 ist damit das Jahr mit den dritthöchsten Überschwemmungsschäden seit 1999. Einen eigenen Abschnitt widmet der Report einer „Topographie urbaner Klimaanpassung“ und stellt vor, wie sich immer mehr Städte auf den Klimawandel einstellen und mit Wetterextremen planen. DWD: Einordnung der Stark- und Dauerregen im sehr nassen Juli 2017 in Deutschland Im Juli 2017 führten Gewitter mit Starkregen und Dauerregen zu Überschwemmungen und Hochwassern in Teilen Deutschlands. Die rein meteorologische Extremität erreichte dabei das Niveau der Ereignisse, die zum Elbehochwasser 2002 führten, zeigt der Deutsche Wetterdienst in einer hydro-klimatologischen Einordnung der Witterung. Die Ereignisse zeigen erneut die Bedeutung der Großwetterlage „Tief Mitteleuropa“ und die Notwendigkeit eines verbesserten vorbeugenden Hochwasserschutzes. Bundesanstalt für Straßenwesen: Risiken des Klimawandels für Bundesfernstraßennetz Durch Extremwetter verursachte Schäden an der Straßenverkehrsinfrastruktur haben erhebliche Kosten zur Folge. Im Auftrag der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) wurde eine Risikoanalyse erarbeitet, mit deren Hilfe durch den Klimawandel bedingte Gefahren für das Bundesfernstraßennetz identifiziert werden können. Künftige Auswirkungen extremer Wetterereignisse auf die Infrastruktur sollen so minimiert werden. Weiterbildung zur Klimaanpassungsmanagerin und -manager Das Weiterbildungsangebot „Klimaanpassung mitgestalten“ der Leuphana Universität soll Akteure aus der regionalen und kommunalen Planungsebene, Verwaltung, Wissenschaft oder Praxis für den Umgang mit Klimafolgen fit machen. Fallbeispiele und interaktives Lernen stehen dabei im Vordergrund. Jedes Modul wird von kompetenten Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis begleitet. Im Laufe der Weiterbildung werden Projektideen entwickelt, die in der eigenen planerischen Praxis umgesetzt werden können. Die Anmeldung ist noch bis zum 31.10.2017 möglich. EMAS: EU-Kommissionsverordnung regelt Risikobewertung neu Die europäische Kommission hat neue Regularien für das freiwillige Gemeinschaftssystem für Umweltmanagement und Umweltbetriebsprüfung (EMAS) beschlossen. So müssen Organisationen zukünftig nicht nur die Auswirkungen ihrer Tätigkeiten, Produkte oder Dienstleistungen auf die Umwelt bewerten, sondern auch die umgekehrte Perspektive einnehmen: Welche Risiken entstehen durch veränderte Rahmenbedingungen oder Umweltzustände, etwa durch den Klimawandel, für die Organisation und ihr Umweltmanagementsystem? EMAS-Unternehmen haben bis zum 14. September 2018 Zeit die Änderungen umzusetzen. Elektrizitätsbedarf in Europa verlagert sich durch den Klimawandel Steigende Temperaturen durch den Klimawandel werden den Elektrizitätsverbrauch in Europa grundlegend verändern, haben Untersuchungen eines Wissenschaftlerteams aus Deutschland und den USA ergeben. Durch zunehmende Gebäudekühlung wird die Tagesspitzenlast in Südeuropa ansteigen und sich der Gesamtbedarf wohl von Norden nach Süden verlagern. Zudem wird in einem Großteil der Länder die jährliche Spitzenlast im Sommer statt im Winter auftreten, was zusätzlichen Druck auf Europas Energieversorgungsnetze ausübt. Online-Kurs gegen Naturkatastrophen und Klimawandel Das United Nations Environment Programme und die TH Köln haben ihren englischsprachigen Onlinekurs „Disasters and Ecosystems: Resilience in a Changing Climate“ neu aufgelegt. Teilnehmende des Kurses untersuchen unter anderem, wie Ökosysteme, Katastrophenvorsorge sowie die Anpassung an den Klimawandel zusammenhängen. Sie erarbeiten sich Kenntnisse und Fähigkeiten, um in bedrohten Regionen die Widerstandsfähigkeit gegen und die Anpassung an den Klimawandel zu stärken. Österreich: Aktualisierte Anpassungsstrategie verabschiedet Im August 2017 hat der österreichische Ministerrat die aktualisierte Fassung der österreichischen Strategie zur Anpassung an den Klimawandel beschlossen. Im Jahr 2016 wurde die drei Jahre zuvor von der Landeshauptleutekonferenz beschlossene Strategie auf Basis neuer wissenschaftlicher Ergebnisse, wesentlicher Erkenntnisse aus dem Fortschrittsbericht und politischer Entwicklungen aktualisiert. In die Arbeiten waren alle betroffenen Ressorts, die Länder sowie Interessenvertreter, Stakeholder und NGOs eingebunden. Klima-Bündnis startet Wettbewerb „Climate Star 2018“ Zum achten Mal ruft das Klima-Bündnis Städte, Gemeinden, Landkreise und kommunalen Netzwerke zur Bewerbung für einen „Climate Star“ auf. Das Motto für 2018 lautet „Vielfalt im lokalen Klimaschutz“. Bewerben können sich Klima-Bündnis-Städte und -Gemeinden aus ganz Europa sowie kommunale Netzwerke. Prämiert werden neben laufenden oder abgeschlossenen Projekten zur Anpassung an den Klimawandel auch Vorhaben aus den Bereichen Energie und Mobilität, Ernährung oder nachhaltige Beschaffung. Die Bewerbungsfrist endet am 30. März 2018. Schweiz: „Faktenblatt Klimawandel und Bergsturz“ veröffentlicht Nach dem Bergsturz von Bondo im August 2017 hat das schweizerische Bundesamt für Umwelt (BAFU) vor den Folgen der Klimaerwärmung wie schmelzenden Gletschern oder häufigeren Trocken- und Hitzeperioden gewarnt. Im Faktenblatt „Klimawandel und Bergsturz“ weist das BAFU etwa darauf hin, dass im Bereich des auftauenden Permafrostes auf einer Höhe über 2500 m große Auswirkungen des Klimawandels zu erwarten sind, da Bergflanken nicht mehr durch Gletscher gestützt werden oder Schutthalden durch auftauendes Eis instabil werden. Fachartikel: Klimaanpassung in der rechtlichen Rahmensetzung des Bundes Das Thema Klimaanpassung ist seit gut einem Jahrzehnt in der politischen Diskussion und hat längst Eingang in die Rechtssetzung gefunden, etwa im Raumordnungs-, Städtebau- und Wasserrecht. Doch wie steht es um die praktische Anwendung und Auswirkung dieser Regelungen? Werden die Vorschriften als ausreichend angesehen? Der Beitrag gibt einen Einblick in die Praxis auf der Basis von Literatur- und Dokumentenanalysen sowie leitfadengestützten Experteninterviews. Buch „Klimawandel und Gesundheit“ erschienen Das Buch „Klimawandel und Gesundheit“ stellt die vielfältigen Auswirkungen des Klimawandels auf Umwelt, Gesundheit und Wohlbefinden des Menschen dar. Die Umweltmediziner Hans-Peter Hutter, Hanns Moshammer und Peter Wallner von der Medizinischen Universität Wien beantworten Fragen wie: Was ist die „ideale“ Temperatur? Wer ist vom Klimawandel besonders betroffen? Welche Maßnahmen sollte ich prophylaktisch setzen, um bei extremen Wetterereignissen gerüstet zu sein? Studie: Klimawandel verändert zeitliches Auftreten von Hochwässern in Europa Ein internationales Großprojekt unter Leitung der Universität Wien hat Datensätze der letzten 50 Jahre von über 4000 hydrometrischen Messstationen aus 38 europäischen Ländern gesammelt und ausgewertet. So konnte gezeigt werden, dass sich das Auftreten von Flut-Hochwässern über die Jahre zeitlich verschiebt. Beispielsweise treten Hochwässer im Nordosten Europas heute aufgrund früher einsetzender Schneeschmelzen im März auf und damit einen Monat früher als noch in den 1960er und 70er Jahren. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal Science veröffentlicht. Buch über naturbasierte Lösungen für Klimaanpassung in Städten Das Buch „Nature-Based Solutions to Climate Change Adaptation in Urban Areas“ bringt Forschungsergebnisse und Erfahrungen aus Wissenschaft, Politik und Praxis zusammen, um die Bedeutung naturbasierter Lösungen wie etwa der Ausweitung städtischen Grüns für Klimawandelanpassung in städtischen Gebieten zu diskutieren. Die Beiträge geben Empfehlungen, um Synergien zwischen laufenden politischen Prozessen, wissenschaftlichen Programmen und der praktischen Anpassung an den Klimawandel in städtischen Gebieten zu schaffen. Das gesamte Buch sowie die einzelnen Kapitel stehen als Download zur Verfügung. Fachartikel: Transformation und Klimaanpassung in der Praxis In den letzten Jahren gab es eine zunehmende Anzahl von wissenschaftlichen Beiträgen, die diskutieren, wie die Transformation und die Anpassung an den Klimawandel zusammenhängen. Im Fachartikel „Transformation, adaptation and development: relating concepts to practice“ stellt ein internationales Autorenteam dar, wie unterschiedliche Interpretationen von „Transformation“ auf die Praxis bezogen werden können. Hierfür werden verschiedene Formen des Wandels hinsichtlich Mechanismen und Zielen kategorisiert.
Liebe Leserinnen und Leser, fünf Jahre nach dem ersten Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie hat die Bundesregierung vergangene Woche den Zweiten Fortschrittsbericht mit dem dritten Aktionsplan Anpassung beschlossen. Neben den wesentlichen Ergebnissen der zurückliegenden Jahre zeigt der Bericht die politischen Leitlinien und Schwerpunkte für die Zukunft auf. Lesen Sie mehr dazu in unserer Schwerpunktrubrik. Aus der Tatenbank stellen wir Ihnen diesmal das Interkommunale Netzwerk zur Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen an klimawandelbedingte Trockenereignisse im Naturpark Südschwarzwald vor. Eine interessante Lektüre wünscht Ihr KomPass-Team im Umweltbundesamt Zweiter Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie und dritter Aktionsplan Dach- und Fassadenbegrünung zählen zu den Anpassungsmaßnahmen in den Städten Quelle: finecki / Fotolia Das Bundeskabinett hat mit dem zweiten Fortschrittsbericht die künftigen Schwerpunkte zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Deutschland beschlossen. Hierzu zählen bessere Grundlagen für die Finanzierung der Klimaanpassung. Zudem will der Bund mit über 180 konkreten Maßnahmen im dritten Aktionsplan Anpassung Deutschland klimafest machen, gegen Risiken durch Hoch- und Niedrigwasser oder gestörte Infrastrukturen, Beeinträchtigungen der Landwirtschaft, Gesundheitsgefahren, Sicherheitsrisiken in der Wirtschaft sowie Herausforderungen des Bevölkerungsschutzes. Außerdem fördert das Bundesumweltministerium erstmals soziale Einrichtungen mit bis zu 150 Millionen Euro bei ihren speziellen Herausforderungen in der Klimaanpassung. Am 6. November wird Bundesumweltministerin Svenja Schulze und der Präsident des Umweltbundesamtes Prof. Dr. Dirk Messner den Zweiten Fortschrittsbericht auf der Konferenz „Klimaresilient in die Zukunft“ vorstellen und mit politischen Akteuren und Expertinnen und Experten diskutieren. Im Anschluss werden sie den Preis „Blauer Kompass“ für vorbildliche Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel verleihen. Nationaler Wasserdialog des BMU abgeschlossen Nach zwei Jahren Beratungen mit mehr als 200 Expertinnen und Experten hat das Bundesumweltministerium den Nationalen Wasserdialog abgeschlossen. Ziel war es, Wege und Methoden zu finden, den natürlichen Wasserhaushalt deutschlandweit zu erhalten, zu schützen und für die Herausforderungen durch den Klimawandel zu wappnen. In diesem Sinne hat sich der Wasserdialog den unterschiedlichen Ansprüchen an die Wassernutzung gewidmet, die Schadstoffbelastung genauer betrachtet und einen Blick auf Organisations- und Verwaltungsstrukturen rund um den Wasserschutz geworfen. Im Ergebnis stehen Empfehlungen und konkrete Vorschläge, die nächstes Jahr in eine nationale Wasserstrategie einfließen sollen. Checkliste zu klimawandelangepassten Quartieren in Hessen Quartieren kommt bei der Klimaanpassung eine Schlüsselrolle zu. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) hat eine Checkliste erstellt, die Kommunen dabei helfen soll, die Potenziale ihrer Quartiere zu erkennen. Darin zeigen übersichtliche Tabellen auf einen Blick, was bei der Planung von klimaangepassten Quartieren zu beachten ist und wie die Klimaanpassung von Gebäuden, Grünflächen und Infrastruktur vor Ort überprüft werden kann. Abgerundet wird die interaktive PDF-Datei mit Links zu weiterführenden Seiten sowie Informationen zu Klimaanalysen, Oberflächen und Fassadenbegrünungen. Themenheft untersucht Folgen des Klimawandels in Rheinland-Pfalz Schon jetzt sind die Auswirkungen des Klimawandels auch in Rheinland-Pfalz spürbar: Starkregen, Temperaturanstieg und Trockenheit machen etwa Landwirtinnen und Landwirten zu schaffen. Das Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen widmet sich zu seinem zehnjährigen Bestehen gemeinsam mit dem Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz der Frage, wie sich das Klima in dem Bundesland bis zum Ende des 21. Jahrhunderts verändern wird. Das „Themenheft Klimawandel – Entwicklungen in der Zukunft“ stellt zwei Szenarien gegenüber und untersucht, welche Auswirkungen unterschiedliche Klimaschutzambitionen etwa auf die Temperatur und Niederschläge haben könnten und zeigt damit die Notwendigkeit der Klimaanpassung. Bundespreis Umwelt und Bauen zeichnet klimaangepasstes Gebäude aus Der Bundespreis Umwelt und Bauen zeichnet Bauprojekte aus, die umweltverträglich realisiert wurden. In diesem Jahr ging der Sonderpreis Nachhaltigkeit und Innovation unter anderem an das Verwaltungsgebäude der RAG Stiftung auf dem Gelände der Zeche Zollverein in Essen. Das „Kreislaufhaus“ wurde bereits 2017 fertiggestellt und berücksichtigt den Nachhaltigkeitsgedanken genauso wie die Klimaanpassung in allen Bereichen der Planung, des Baus und Gebäudebetriebs. Die Materialien sorgen für ein angenehmes Raumklima, während Zisternen das gesammelte Regenwasser auf dem begrünten Dach auffangen und für Bewässerung und die WC-Spülungen nutzbar machen. Verein Deutscher Ingenieure: Unterstützung für Städte bei der Anpassung an den Klimawandel Projekte der Stadtentwicklung müssen laut Baugesetzbuch die Veränderung des Klimas berücksichtigen. Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) gibt Politikerinnen und Politikern, Planerinnen und Planern sowie Sachverständigen nun mit der Richtlinie VDI 3787 Blatt 8 konkrete Informationen und Empfehlungen zu dem Thema. Die Richtlinie zeigt die zum Teil komplexen Zusammenhänge auf und gibt Hinweise für eine klimagerechte Stadtplanung. Schwerpunkt der Richtlinie sind die Anpassung urbaner Strukturen und deren Auswirkungen auf das sich verändernde Stadtklima. Die Richtlinie beschreibt zudem die Wirkung von Maßnahmen und setzt Bezüge zu Regional-, Flächennutzungs- und Bauleitplänen. Baden-Württemberg Stiftung sucht innovative Forschungsansätze zur Klimaanpassung Die Baden-Württemberg Stiftung sucht innovative Forschungsansätze, die Privatpersonen, Vereine oder regional aufgestellte Organisationen als Zielgruppen haben. Ziel des Programms ist es, Technologien zur Klimaanpassung zu entwickeln, als konkrete Prototypen zu testen und ihre Nutzbarkeit zu evaluieren. Eine interdisziplinäre Herangehensweise und die Zusammenarbeit mit Nutzern der entwickelten Lösung werden besonders berücksichtigt. Projekte können sich noch bis zum 17. Dezember 2020 auf das Forschungsprogramm der Stiftung bewerben. MONARES-Leitfaden erleichtert Städten die Bewertung ihrer Klimaanpassungsmaßnahmen Viele Städte und Kommunen setzen inzwischen auf Maßnahmen, die ihre Klimaresilienz verbessern sollen. Das Forschungs- und Beratungsinstitut adelphi hat mit dem Projekt MONARES jetzt eine Handreichung entwickelt, die den Städten die Evaluation ihrer Maßnahmen erleichtern soll. Da sie im Rahmen des Förderschwerpunkt „Klimaresilienz durch Handeln in Stadt und Region“ des Bundesforschungsministeriums entwickelt wurde, ist sie besonders für dort vertretene Projekte geeignet. In vier Schritten erfahren Interessierte, wie sie bei der Bewertung ihrer Klimaanpassungsmaßnahmen vorgehen können, welche Methoden zur Datenerhebung sinnvoll sind und auf welche Rahmenbedingungen sie achten sollten. Versicherungsverband: Weniger Schäden durch Stürme, Hagel und Überschwemmungen Deutschland ist im vergangenen Jahr vergleichsweise wenig von Naturkatastrophen wie Stürmen, Hagel oder Überschwemmungen getroffen worden. Die versicherten Schäden lagen mit drei Milliarden Euro knapp zehn Prozent unter dem Vorjahresniveau, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in seinem Naturgefahrenreport berichtet. Im Vergleich zum langjährigen Mittel (3,7 Milliarden Euro) sank die Schadenssumme sogar um 20 Prozent. Von den Gesamtschäden 2019 entfielen 2,7 Milliarden Euro auf Sturm- und Hagelschäden an Gebäuden, die restlichen 300 Millionen Euro entstanden durch sogenannte Elementargefahren wie Hochwasser, Starkregen oder Erdrutsche. Zusätzlich stellt der GDV gemeinsam mit dem Deutschen Wetterdienst in dem „Fachbericht – Forschungsprojekt Starkregen“ die wichtigsten Ergebnisse eines Forschungsprojekts zum Zusammenhang zwischen Starkregen und versicherten Schäden dar. Kritische Analyse zur Entwicklung von Grünflächen in Großstädten Bei der Klimaanpassung von Städten kommt Grünflächen und Parks eine wichtige Bedeutung zu. Umso erfreulicher war die Nachricht des Statistischen Bundesamts, dass Großstädte in Deutschland immer grüner würden. Wissenschaftler des Instituts für Landes- und Stadtentwicklungsforschung haben die Zahlen kritisch hinterfragt und kommen zu einem anderen Ergebnis: Kleingärten oder Grünflächen in Siedlungserweiterungen am Stadtrand seien nicht für alle Bewohnerinnen und Bewohner von Städten zugänglich. Statt 25 Quadratmeter, wie das Statistische Bundesamt angab, stünden Großstädtern tatsächlich nur 13,1 Quadratmeter Grünflächen zur Verfügung. Gerade sozial schlechter gestellte Personen müssten sich häufig wenige Parks mit vielen Nutzern teilen. Studie: Ernährungsindustrie berücksichtigt Folgen des Klimawandels noch zu wenig Dürresommer wie 2018 haben Ernten in Deutschland erheblich geschmälert. In Zukunft ist damit zu rechnen, dass der Klimawandel immer häufiger Auswirkungen auf die Umsätze und Gewinne in der Landwirtschaft haben wird. Dennoch berücksichtigt die Lebensmittelindustrie bislang noch zu selten die physischen Folgen des Klimawandels sowie die Risiken, die sich aus dem Übergang in eine C02-arme Wirtschaft ergeben können. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC. Demnach legen nur 45 Prozent der Unternehmen Rechenschaft ab über die Auswirkungen klimabezogener Risiken auf ihr Geschäft, wie PwC mit Bezug auf den Bericht der „Task Force on Climate-related Financial Disclosures“ schreibt. UN-Report: Klimawandel führt zu mehr Naturkatastrophen Der Klimawandel hat in den vergangenen 20 Jahren die Zahl der Naturkatastrophen deutlich steigen lassen. Diese Entwicklung beschreibt der Bericht „The Human Cost of Disasters 2000 – 2019“, den die UN zum Internationalen Tag der Katastrophenvorbeugung veröffentlicht hat. Demnach ist die Zahl der Ereignisse durch extreme Temperaturen um 230 Prozent gestiegen. Insgesamt 165.000 Menschen seien zwischen 2000 und 2019 durch extreme Temperaturen zu Tode gekommen. Alle Länder müssten sich deutlich besser auf Hitzewellen vorbereiten. Insgesamt stieg die Zahl der Naturkatastrophen laut dem Bericht von 4.212 auf 7.348. Österreich: Green Finance Programm unterstützt Klimainvestitionen Viele Investitionen und Projekte zum Schutz des Klimas oder zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels scheitern an einer fehlenden Finanzierung. Der österreichische Klima- und Energiefonds hat jetzt das Programm Green Finance aufgesetzt, um Anleger bei Klimainvestitionen zu unterstützen. Gefördert werden die Erstellung von Businessplänen für Klimaschutz und -anpassungsprojekte, bei denen die Wirtschaftlichkeit und Renditeerwartungen plausibel dargelegt werden. Außerdem wird die Platzierung von Klimaprojekten am Finanzmarkt unterstützt, indem administrative Nebenkosten übernommen werden. Das Förderprogramm, mit dem Österreich laut eigenen Angaben eine europäische Vorreiterrolle einnimmt, ist mit 1,1 Millionen Euro dotiert und läuft noch bis zum 26. Februar 2021. Zukunftsszenarien für Mittelmeerstädte unter steigendem Meeresspiegel entwickelt Hochwasser in Folge des steigenden Meeresspiegels bedroht insbesondere Städte und Gebiete in Küstennähe, die 20 Meter unter dem Meeresspiegel liegen. Wie stark sie insbesondere durch weitere Ausdehnung gefährdet sind, haben Forschende der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel gemeinsam mit Partnern aus Berlin und Athen untersucht. Das Team hat ein neues Modell entwickelt, das anhand verschiedener Szenarien die Stadtentwicklung von zehn Mittelmeerländern räumlich und zeitlich vorhersagen will. Die Ergebnisse sind unterschiedlich: Je nach Stadtentwicklungsszenario variiert der Anstieg der Gefährdung bestimmter Küstenregionen bis 2100 um bis zu 104 Prozent. Will man das Überflutungsrisiko im Zuge der Klimaanpassung verringern, müsste sich die Stadtentwicklung auf Gebiete außerhalb der Küstenzonen konzentrieren. Gewässerökologen rufen zu Handeln gegen Klimafolgen auf Durch den Klimawandel geraten viele Gewässer aus dem ökologischen Gleichgewicht: Fließgewässer führen weniger Wasser, Uferbereiche und Auenlandschaften trocken aus. Forscherinnen und Forscher aus aller Welt haben jetzt in einem gemeinsamen Statement Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zu sofortigem Handeln aufgefordert, um die Auswirkungen des Klimawandels auf Gewässer einzudämmen. In dem Papier haben sie Studien zusammengetragen, die Folgen des Klimawandels auf Gewässerökosysteme belegen. Unterzeichnet haben das Papier 110 Fachgesellschaften, die sich mit aquatischer Ökosystemforschung auseinandersetzen, darunter auch die Deutsche Gesellschaft für Limnologie (DGL). UBA: Vorschlag für Vereinheitlichung des Klimamanagements in Unternehmen Immer mehr Unternehmen und Organisationen haben eine Klimastrategie oder ein Klimamanagement – allerdings in unterschiedlicher Qualität. Mit dem Bericht „Klimamanagement in Unternehmen“ macht das Umweltbundesamt jetzt einen Vorschlag für einen einheitlichen Anforderungsrahmen an das betriebliche Klimamanagement. Der Baustein setzt an das Umweltmanagementsystem nach der EMAS-Verordnung (Eco-Management and Audit Scheme) an. Er eignet sich sowohl für Unternehmen und Organisationen, die bereits ein Umweltmanagementsystem haben, als auch für Neueinsteiger. Der Bericht bietet zudem Hilfestellungen zur praktischen Umsetzung eines Klimamanagements. BBSR: Empfehlungen für klimaangepasstes Bauen In Zukunft müssen Gebäude an die Folgen des Klimawandels angepasst werden, um etwa Schäden durch Extremwetterereignisse zu verhindern. Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung hat sich in einem Forschungsprojekt mit der Frage befasst, wie klimaangepasstes Bauen gelingen kann. Die Forscherinnen und Forscher untersuchten, welche Klimaänderungen erwartet werden und welche Folgen Sommerhitze, Starkregen, Hochwasser, Hagel und Sturm auf Gebäude haben. Anhand eines Mustergebäudes geben die Expertinnen und Experten Empfehlungen, welche Maßnahmen gegen die Wetterextreme nötig sind. Europäische Umweltagentur: Städte müssen sich stärker bei Klimaanpassung anstrengen Obwohl viele Behörden die Bedeutung des Klimawandels und seiner Folgen auf Städte bereits erkannt haben, werden nur langsam Maßnahmen in diesem Bereich umgesetzt. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht der Europäischen Umweltbehörde (EEA). Konkrete Lösungen wie mehr Grünflächen in Städten würden in Europa in sehr unterschiedlichem Maße umgesetzt. Die EEA ruft hier zu mehr Anstrengungen auf und empfiehlt in einem zweiten Bericht zudem, dass Maßnahmen stärker evaluiert werden müssten. Nur so könnten die EU und die nationalen Regierungen lokale Strategien effektiv unterstützen. Interkommunales Netzwerk zur Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen an klimawandelbedingte Trockenereignisse im Naturpark Südschwarzwald (IWaN) Trockenheit ist im Schwarzwald schon jetzt eine Herausforderung Quelle: Carla van der Meyden / ifpro Der Klimawandel und seine Folgen lassen die Wahrscheinlichkeit von längeren Trockenperioden sowie deren Häufigkeit steigen. Zu den besonders vulnerablen Gebieten in Bezug zum Wassermangel zählt in Deutschland der südliche Schwarzwald. Der fesa e.V. hat daher das Projekt „Interkommunales Netzwerk zur Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen an klimawandelbedingte Trockenereignisse im Naturpark Südschwarzwald (IWaN)“ initiiert. Die Beschaffenheit des Untergrunds in der Region sowie die Wasserversorgung aus kleinen Reservoirs und oberflächennahen Quellen schränken die Wasserspeicherkapazitäten ein. Weitere Besonderheiten sind die geringe Dichte der Wasserfernversorgung und ein hoher Anteil an Eigenwasserversorgenden, was sich vor allem in der abgeschiedenen Lage begründet. Kommunen und einzelne Anwesen, die ihr Wasser ausschließlich aus oberflächennahen Quellen beziehen, mussten vereinzelt in Trockenperioden schon mit Tankwagen versorgt werden. Das Projekt IWaN versucht deshalb mit den Kommunen Anpassungsstrategien und -maßnahmen an klimawandelbedingte Auswirkungen, insbesondere Trockenheitsereignisse, auf den Wasserhaushalt zu entwickeln. Dafür vernetzten die Verantwortlichen des fesa e.V. die einzelnen Akteure miteinander und identifizieren gemeinsam mit Wasserexperten Nutzungspotentiale, um den bereits existenten und verstärkt drohenden Wassermangel entgegenzutreten. Aufbauend auf identifizierten Handlungsbedarfen wurden in Workshops erste Lösungsansätze wie etwa die Schaffung von Versorgungsverbünden und die Sensibilisierung der Bevölkerung entwickelt. Ein abschließender Kongress des Ende 2020 auslaufenden Projektes soll die Möglichkeit bieten, an konkreten Anpassungsmaßnahmen und Lösungsstrategien zu arbeiten sowie die Vernetzung der Akteure weiter voranzubringen.
Liebe Leser*innen, der im April veröffentlichte dritte Teil des 6. Sachstandsberichtes des Weltklimarats (IPCC) hat nach Auswertung von ca. 18.000 Studien die Erkenntnis, dass derzeit noch die Möglichkeit besteht, die globale Erwärmung langfristig auf 1,5°C zu begrenzen. Unser Schwerpunktartikel gibt einen Einblick und eine Bewertung zu den Kernaussagen und den damit verbundenen Herausforderungen. Neben unserem Schwerpunktartikel erwarten Sie auch viele andere spannende Themen aus der Klimawandelanpassung, die Sie nicht verpassen sollten. Eine spannende Newsletter-Lektüre wünscht Ihr KomPass-Team Minderung des Klimawandels – Was notwendig und möglich ist Vier zentrale Herausforderungen zur Anpassung an den Klimawandel in Deutschland Quelle: Adelphi Mit dem 3.Teil des 6. IPCC-Sachstandsberichts wurden die Fortschritte in der Begrenzung globaler Treibhausgas-Emissionen und des Spektrums an Minderungs- und Handlungsoptionen in allen Sektoren bewertet. Ohne eine rasche politische Umsetzung ist das globale Temperaturziel von 1,5°C bis 2100 nicht mehr erreichbar. Ambitionierter Klimaschutz ist zudem die Voraussetzung für gelingende Klimaanpassung. Eine zentrale Erkenntnis des IPCC-Berichts ist, dass derzeit noch die Möglichkeit besteht, die globale Erwärmung langfristig auf 1,5°C zu begrenzen. Das CO2-Budget, das uns dafür noch verbleibt, ist aber angesichts der aktuellen, internationalen Klimapolitik kaum noch einzuhalten. Lesen Sie mehr über die Einschätzungen zu dieser Erkenntnis in unserem Schwerpunktartikel. Forschungskonferenz: Klimaresiliente Schwammstadt Die UBA Forschungskonferenz am 20.06.22 beleuchtet naturbasierte Lösungen am Beispiel der Schwammstadt als einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung. Bundesumweltministerin Steffi Lemke und der Präsident des Umweltbundesamtes Prof. Dr. Dirk Messner eröffnen die Konferenz. Anschließend folgt eine Paneldiskussion zum Thema: Auf dem Weg zu klimaresilienten Städten. Anmeldefrist 16.06.22. Klimarisikoversicherung – Potenziale als strategisches Instrument zur Klimaanpassung in Deutschland Der Klimawandel schreitet fort und seine Auswirkungen werden zu einer wachsenden gesamtgesellschaftlichen Herausforderung. Damit steigt der Handlungsdruck, Risikovorsorge und Risikotransferlösungen auszubauen. Der gezielte Aufbau von Versicherungsinstrumenten kann ein wichtiger Beitrag für eine Strategie zu einer besseren Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Deutschland sein. Basierend auf Literaturrecherchen, Expertenbefragungen und einem Expertenworkshop mit Akteuren aus Land- und Forstwirtschaft, Gebäudewirtschaft, Infrastruktur und Versicherungswirtschaft, gibt die vorliegende Publikation Handlungsempfehlungen zum Thema Anpassung und Versicherung. BMUV stellt Sofortprogramm für Anpassung an den Klimawandel vor Mit dem „Sofortprogramm Klimaanpassung“ will das Bundesumweltministerium (BMUV) schnellstmöglich erste Schritte und Maßnahmen einleiten, um Deutschland schneller für die Folgen des Klimawandels anpassen zu können. Schwerpunkt des Programms, das Bundesumweltministerin Steffi Lemke Ende März vorgestellt hat, ist die verstärkte Unterstützung von Kommunen, etwa durch den Ausbau von Förderprogrammen und der Möglichkeit, lokale Anpassungsmanagerinnen und -manager einzustellen. Hinzu kommen neue Veranstaltungsformate wie zum Beispiel Klimawerkstätten, Hilfe bei der Erstellung von Hitzeaktionsplänen sowie mehr Klimaanpassungs-Kommunikation für Bürgerinnen und Bürgern. Monitoringbericht zu Berlin auf dem Weg zur Klimaneutralität Welche Fortschritte hat die Bundeshauptstadt im vergangenen Jahr bei der Umsetzung der Maßnahmen des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms gemacht? Antworten liefert der Monitoringbericht, den die Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz, Bettina Jarasch, Mitte Februar vorgelegt hat. Demnach konnten viele Maßnahmen trotz pandemiebedingter Einschränkungen vorangebracht werden, darunter das Berliner Solargesetz, um die Solarpotentiale auf Berlins Dächern besser zu nutzen. Außerdem wurde unter anderem das Thema Regenwassermanagement im Quartierskontext durch zwei Projekte auf Friedhofsflächen gestärkt und das Förderprogramm für Stromspeicher sowie für Lastenfahrräder von den Berlinerinnen und Berlinern sehr gut angenommen. Zwei Bundesländer stellen Landesentwicklungsplan neu auf Um besser auf die Folgen des Klimawandels reagieren zu können, haben sowohl Sachsen-Anhalt als auch Schleswig-Holstein ihren Landesentwicklungsplan (LEP) geändert. Beide Landesregierungen begründen die Neuaufstellung der Pläne mit dem Klima- und Strukturwandel. So beinhaltet der LEP in Sachsen-Anhalt unter anderem Maßnahmen zum Hochwasser- bzw. Starkregenmanagement, zum Bodenschutz, zum Schutz der Wälder und zum Waldumbau. In Schleswig-Holstein wurden die raumordnerischen Ansätze zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung im LEP zusammengeführt. Angesichts des Klimawandels gibt der dortige LEP unter anderem neue Vorgaben zu Binnenhochwasser- und Küstenschutz und zum Schutz kritischer Infrastrukturen. Thüringen aktualisiert Programm zum Hochwasser- und Niedrigwasserschutz 400 Millionen Euro für den Hochwasserschutz und eine neue Niedrigwasserstrategie: Der Freistaat Thüringen will besser auf Extremwetter wie Starkregen und Dürre vorbereitet sein. Anfang Mai stellte die Landesumweltministerin Anja Siegesmund daher das fortgeschriebene Landesprogramm Hochwasserschutz für den Zeitraum 2022–2027 sowie die neue Niedrigwasserstrategie vor. So sollen in dem 400 Millionen Euro teuren Hochwasserschutzprogramm unter anderem Deichrückverlegungen und Schutzanlagen realisiert werden. Bei der Niedrigwasserstrategie sollen unteren anderem Klimastresstests mit den Wasser- und der Fernwasserversorgern durchgeführt und dynamische Talsperrensteuerungen geprüft werden. Drei Handlungshilfen für die Erstellung von Stadtklimaanalysen Stadtklimaanalysen sind für Kommunen ein wichtiges Hilfsmittel, um zu erkennen, wie sich die Folgen des Klimawandels auswirken und wo Handlungsbedarf herrscht. Das hessische Landesamt für Naturschutz hat dazu drei Handlungshilfen erstellt. Die Broschüre „Stadt-Klima-Analysen“ gibt einen Überblick über drei Stadtklimaanalysen, ihren Nutzen für Kommunen und Beispiele aus der Praxis. Die interaktiven „Checklisten und Einführung in Methoden der Stadtklimaanalysen“ helfen Kommunen zu reflektieren, welche Klimaanalyse ihren Ansprüchen und Zielen gerecht wird. Die „Ausschreibungshilfe Stadtklimaanalysen“ begleitet Kommunen durch den Ausschreibungs- und Vergabeprozess für die Beauftragung der Analysen. Bayern gibt 2 Milliarden Euro für mehr Hochwasserschutz aus Zwei Milliarden Euro will Bayern in den kommenden zehn Jahren in den Hochwasserschutz und die Gewässerökologie investieren und den Freistaat so besser an die Folgen des Klimawandels anpassen. Die Summe soll im Rahmen des Aktionsprogramms „PRO Gewässer 2030“ ausgegeben werden. „Das Aktionsprogramm vereint die Themen Hochwasserschutz, Ökologie und Sozialfunktion an unseren Fließgewässern unter einem Dach“, so Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber. Geplant ist unter anderem die Hochwasserschutzstrategie Bayerns weiterzuführen, sowie Lebensräume im und am Gewässer zu verbessern und zu vernetzen. Auch neue Erlebnis- und Erholungsräume sollen geschaffen werden. Neues „Fachzentrum Klima“ in Sachsen „Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel regional und lokal umsetzen“ – so lautet das Leitthema des neugegründeten „Fachzentrums Klima“ in Sachsen. Das Zentrum, das am Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in Sachsen angesiedelt ist, möchte für hiesige Gemeinden, Städte und Institute die zentrale Anlaufstelle für regionale Klimathemen werden. In dem Zentrum erhalten Interessierte verständliche Informationen über die Klimaentwicklung ihrer Region und werden bei einer klimaangepassten Entwicklung begleitet. Dabei gliedert das Zentrum seine Arbeit in die vier Schwerpunkte Monitoring, Beratung, Vernetzung und Bildung zu regionalen Klimaaspekten. Anschlussförderung für WIR!-Bündnis Land-Innovation-Lausitz Im WIR!-Bündnis Land-Innovation-Lausitz (LIL) wird erforscht, wie eine zukunftsfähige Landwirtschaft in der Lausitz aussehen kann, da die Region vom Struktur- und Klimawandel besonders betroffenen ist. Das Bündnis mit 35 Projektpartnern aus Forschung, Wirtschaft, Politik und Verwaltung hat bereits 2019 die Arbeit aufgenommen – nach einer erfolgreichen Zwischenbegutachtung stellt das Bundesbildungsministerium nun für eine zweite Förderphase weitere sechs Millionen Euro bereit. Ziel des Verbundvorhabens ist es, neue Wertschöpfungsketten für die Bioökonomie zu schaffen, um nachhaltige Kreisläufe und die Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen in der Landwirtschaft zu etablieren. DIN veröffentlicht „Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ Das Deutsche Institut für Normung (DIN) hat die technische Spezifikation „Anpassung an die Folgen des Klimawandels - Anforderungen und Leitlinien zur Anpassungsplanung für kommunale Verwaltungen und Gemeinden“ veröffentlicht. Das Dokument soll als Leitfaden für kommunale Verwaltungen und Gemeinden dienen und ihnen bei der Vorbereitung auf Bedrohungen durch den Klimawandel und die damit verbundenen Risiken helfen. Unter anderem wird beschrieben, wie ein Anpassungsplan auf kommunaler Verwaltungs- und Gemeindeebene zu entwickeln ist und welche Prozesse durchzuführen sind. Die vollständige Vornorm gibt es beim Beuth Verlag zu kaufen. BMEL sucht Ideen zu einer klimaangepassten Landwirtschaft Die Folgen des Klimawandels treffen auch die Landwirtschaft. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) will daher Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie Wissenstransfervorhaben fördern, die sich dem Thema „Anpassung der Pflanzenproduktion an die Folgen des Klimawandels“ widmen. Im Förderfokus stehen dabei unter anderem Vorhaben zur Anpassung von Produktionssystemen und -technik an die Folgen des Klimawandels – etwa im Bereich Anbau- und Fruchtfolgegestaltung. Das Förderprogramm umfasst die zwei Module A Innovationsförderung und B Ackerbaustrategie. Die Projektskizzen können bis zum 22. Juni 2022 bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung eingereicht werden. EU-Großprojekt zum Klimawandel in der Berliner Metropolregion An sieben Standorten in Europa möchte das EU-Projekt IMPETUS innovative Lösungen zur Stärkung der Resilienz gegenüber dem Klimawandel testen und demonstrieren – die Metropolregion Berlin ist einer davon. In der Hauptstadt wird es darum gehen, wirksame Lösungen zur nachhaltigen Wassernutzung zu analysieren und zu skalieren. Dafür arbeiten vier regionale Organisationen federführend am Aufbau eines Demonstrationsstandorts für die regionale Wasserwirtschaft: das Kompetenzzentrum Wasser Berlin (KWB), die Berliner Wasserbetriebe (BWB), die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucherschutz und Klimaschutz (SenUMVK) und das Global Climate Forum e.V. (GCF). Online-Ausstellung über die Auswirkungen des Klimawandels Welche ganz individuellen Auswirkungen der Klimawandel weltweit auf die Menschen hat, zeigt die Online-Ausstellung HABITER. Die Künstlerinnen Eliana Pliskin Jacobs und Sîta Subias haben persönliche Erlebnisse, Bilder und Tonbandaufnahmen von Einzelpersonen gesammelt, die die Auswirkungen des Klimawandels auf die Bevölkerung auf der ganzen Welt bezeugen. „Dieses Projekt ist eine Online-Ausstellung über die Auswirkungen des Klimawandels auf Gemeinden weltweit, insbesondere über die Vertreibung durch klimabedingte Katastrophen“, beschreibt Eliana Pliskin Jacobs HABITER. Die virtuelle und partizipative Ausstellung wir noch bis Juni 2022 online verfügbar sein. Neue Liste der Zukunftsbäume in Städten Stadtbäume in verdichteten Ballungsräumen haben per se schon schwierige Standortbedingungen nun kommen die Folgen des Klimawandels wie trockene und heiße Sommer erschwerend hinzu. Der Arbeitskreis Stadtbäume der Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) beim Deutschen Städtetag hat dazu eine aktuelle Broschüre mit dem Titel „Zukunftsbäume für die Stadt“ aufgelegt. Aufbauend auf den Erfahrungen der kommunalen Grünflächenämter und der produzierenden Baumschulen werden konkrete und anschauliche Empfehlungen für die Auswahl von Stadtbäumen geben. 65 neue und bewährte Arten und Sorten aus der GALK-Straßenbaumliste werden dabei vorgestellt und detailliert beschrieben. Arbeitshilfe für Kommunen bei der Starkregenvorsorge Unter der Federführung der Universität Stuttgart haben Forschende im Rahmen des Forschungsprojektes RESI-extrem eine Arbeitshilfe für Kommunen bei der Starkregenvorsorge entwickelt. Die Arbeitshilfe soll Planerinnen und Planern eine Orientierung für eine resilienzfördernde Ausgestaltung integrierter Stadtentwicklungskonzepte bieten und gliedert sich in zwei Abschnitte. Abschnitt 1 befasst sich mit den Themen der städtischen Resilienz im Allgemeinen sowie den Grundlagen des Starkregenrisikomanagements. In Abschnitt 2 wird beispielhaft deren Integration in integrierte Stadtentwicklungskonzepte erläutert. Das können Städte von Potsdam, Remscheid und Würzburg lernen Klimaschutz und Klimaanpassung sind in Deutschland keine kommunale Pflichtaufgabe – oftmals fehlt es an personellen und finanziellen Ressourcen, um notwenige Maßnahmen umzusetzen. Die Forschenden des Leibnitz-Instituts für Raumbezogene Sozialforschung empfehlen den Kommunen daher, den Fokus stärker auf den Transfer von erprobten Maßnahmen anderer Städte zu legen. In dem Policy Paper „Handlungsempfehlungen für eine bessere Klimakoordination in Kommunen“ werden daher die Einrichtung eines Klimarats (Potsdam), die Einführung eines Klima-Checks in der Bauleitplanung (Remscheid) und die Einrichtung einer Klima-Stabstelle (Würzburg) genauer beleuchtet und Transferempfehlungen gegeben. Leitfaden zur Co-Produktion von Klimadiensten Klimaforschung und die Entwicklung von Klimadienstleistungen gelingt am besten in Gemeinschaftsarbeit – vor allem wenn es darum geht, die Daten pragmatisch aufzubereiten, etwa für Kommunen auf dem Weg zur Klimaresilienz. Wie diese Zusammenarbeit aussehen kann und welche Methoden und Ansätze es zur Verbesserung der gemeinsamen Erstellung von Klimadienstleistungen gibt, wird in dem Leitfaden „Co-produktion of Climate Services“ zusammengefasst. Der Leitfaden wurde vom der Initiative JPI Climate angestoßen und ihm Rahmen des Projekt ERA4CS - European Research Area for Climate Services – erstellt. Paper zu Migration und Urbanisierung der Städte Welche Möglichkeiten Städte und ihre Stadtplaner vor dem Hintergrund der verstärkten Urbanisierung und Migration haben, wurde von Forschenden in dem Paper „Urbanization, migration, and the challenges of resilience thinking in urban planning“ untersucht. Die Autorinnen und Autoren gehen dabei auch der Frage nach, wie der Klimawandel die Urbanisierung und Migration beeinflusst. Außerdem wurden zwei gegensätzliche Planungssysteme genauer betrachtet und Erkenntnisse abgeleitet – bei den untersuchten Regionen handelt es sich um die Rhein-Ruhr-Metropolregion und Teheran im Iran. Das Paper erscheint in der Zeitschrift Cities, steht aber auch zum kostenlosen Download zur Verfügung. Studie: Wer ärmer ist, kann sich weniger an Hitze anpassen Haushalte mit niedrigerem Einkommen in Deutschland können sich schlechter an Hitzewellen anpassen als Haushalte mit hohem Einkommen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Heat vulnerability and adaptation of low-income households in Germany“, die in der Fachzeitschrift Global Environmental Change veröffentlicht wurde. Die Studie entstand im Kontext des noch laufenden ReFoPlan Vorhabens FKZ 3718 48 1010 „Private Eigenvorsorge“. Unter anderem konnten in hochvulnerablen Gruppen keine Auswirkung von Einkommen auf Anpassungsverhalten festgestellt werden. Die Forschenden empfehlen daher Kommunikationsansätzen für gefährdeter Haushalte zu stärken und ihnen zu vermitteln, dass Anpassungsmaßnahmen tatsächlich auf Haushaltsebene ergriffen werden können und wirksam sind. „Wasser im Fluss“ bringt Gewässer der Natur näher Wasser im Fluss - Werre bei Detmold Quelle: AGA gGmbH Die naturnahe Gestaltung von Gewässern im nordrhein-westfälischen Kreis Lippe hat sich das Projekt „Wasser im Fluss“ zur Aufgabe gemacht. Bereits seit 2004 wird das Projekt von der Arbeitsgemeinschaft Arbeit gGmbH (AGA) getragen und mit vielen Kooperationspartnern wie etwa der Bezirksregierung Detmold, dem Kreis Lippe, der Gemeinde Augustdorf, der Stadt Bad Salzuflen und der Stadt Barntru umgesetzt. Die Projektgrundlage bildet die im Jahr 2000 verabschiedete Europäische Wasserrahmenrichtlinie. Als Integrationsunternehmen und Träger von Qualifizierungs- und Beschäftigungsprojekten u.a. im Bereich Umweltprojekte hat die AGA seit Projektbeginn rund 600 Einzelmaßnahmen an lippischen Gewässern erfolgreich umgesetzt. Die Ziele der Maßnahmen stützen sich dabei auf die Europäische Wasserrahmenrichtlinie und umfassen die Wiederherstellung und Erhaltung der natürlichen Dynamik, der Struktur und Funktionsfähigkeit der Fließgewässer, die ökologische Revitalisierung anthropogen beeinträchtigter Gewässerabschnitte, die Beseitigung von Verrohrungen oder Betonverbauten, die Pflanzung heimischer Gehölze, die Schaffung von Vernässungsbereichen sowie die Strukturanreicherung durch Einbau von Totholz oder Störsteinen. Damit wird neben dem Naturschutz auch ein wichtiger Beitrag zur Klimaanpassung geleistet, denn natürliche Gewässer haben beispielsweise eine größere Kapazität Hochwasser zu kompensieren. 2019 wurde „Wasser im Fluss“ als „UN Dekade Projekt Biologische Vielfalt Soziale Natur – Natur für alle“ ausgezeichnet.
Geehrte Leserinnen und Leser, der Spätfrost im April letzten Jahres führte zu erheblichen Ernteausfällen, besonders im Obst- und Weinbau. Veränderte Witterungsbedingungen und Extremereignisse wie Starkregen und Trockenheit können zukünftig noch größere Schäden für landwirtschaftliche Betriebe anrichten. Welche Maßnahmen zu einer klimaresilienten Landwirtschaft beitragen, stellen wir Ihnen in unserem Schwerpunktartikel vor. Das Julius Kühn-Institut möchte landwirtschaftliche Akteure beim Managen von Extremwettereignissen unterstützen. Dazu sammelt es Daten zu Schäden in der Landwirtschaft, die durch Wetterextreme verursacht werden. Produzierende Betriebe sämtlicher land-, obst- und gartenbaulicher Freilandkulturen in ganz Deutschland können an der Umfrage teilnehmen. Außerdem können Sie sich den 22. Juni vormerken: das UBA verleiht den Blauen Kompass an die besten Anpassungsprojekte. Eine interessante Lektüre wünscht das KomPass Team im Umweltbundesamt Von Starkregen bis Trockenheit – Anpassungsstrategien für die deutsche Landwirtschaft Trockenheit und Unwetter machen auch der Landwirtschaft zu schaffen. Quelle: kichigin19 / Fotolia.com Welche Klimarisiken gibt es für die deutsche Landwirtschaft? Welche Maßnahmen braucht es für eine klimaresiliente Landwirtschaft? Und welche unterstützende Rolle können verschiedene Akteure einnehmen? Im November 2017 veranstaltete das Umweltbundesamt (UBA) gemeinsam mit dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) den Stakeholderdialog „ Von Starkregen bis Trockenheit – Anpassungsstrategien für die deutsche Landwirtschaft “. Die etwa 30 Teilnehmenden aus Verwaltung, Landwirtschaftskammern, Verbänden, Versicherungswirtschaft und der angewandten Wissenschaft diskutierten über die Risiken und Chancen des Klimawandels für den Agrarsektor. Als effektive Klimaanpassungsmaßnahmen wurden identifiziert: die Umstellung zu wassereffizienten, schonenden Bodenbearbeitungsmethoden, die Diversifizierung im Anbau einzelner Betriebe, um Klimarisiken zu streuen, und der Abschluss von Versicherungen gegen Extremwetterereignisse. Diese und weitere Maßnahmen können langfristig die Resilienz des Wirtschaftssektors Landwirtschaft erhöhen. Save-the-date: Preisverleihung Blauer Kompass am 22. Juni 2018 Am 22. Juni 2018 werden im Bundesumweltministerium in Berlin die Gewinner des Wettbewerbs „Blauer Kompass – Anpassungspioniere gesucht“ des Umweltbundesamtes geehrt. Insgesamt liegen 111 Bewerbungen in drei Kategorien vor: private und kommunale Unternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie Vereine, Verbände und Stiftungen. Nach Vorauswahl durch das UBA werden Ende April 15 Projekte nominiert, die für die Jurysitzung zugelassen werden. Die endgültige Auswahl der Siegerprojekte erfolgt im Mai durch eine Jury mit Vertretern von: UBA, BMU, Die ZEIT, Hochschule Harz, VKU, UfU und Deutsche Umweltstiftung. Alle 15 Projekte konkurrieren zudem um einen Publikumspreis, der ab Ende April über eine Abstimmung in der KomPass-Tatenbank ermittelt wird. Alpenraum-Projekt GoApply: Science-Practice-Lab zur Klimawandelanpassung Das Interreg-Projekt „GoApply“ führt am 16. Mai 2018 in Bern unter Beteiligung des Umweltbundesamtes ein eintägiges Lab zum Thema „Improving the Governance of Adaptation to Climate Change“ durch. Die Veranstaltung führt Wissenschaft und Praxis im Themenbereich Klimawandelanpassung aus allen sieben Alpenländern zusammen. Diskutiert werden Herausforderungen, gute Beispiele und Erfolgsfaktoren der Governance von Klimawandelanpassung. Arbeitsgruppen thematisieren die Schwerpunkte Stadtentwicklung, Wassermanagement, Naturgefahren- und Risikomanagement sowie Kooperation zwischen Bund, Ländern und Regionen. UBA-Studie: Rechtliche Regelungen zur Klimaanpassung Die Studie „Klimaanpassung im Raumordnungs-, Städtebau- und Umweltfachplanungsrecht sowie im Recht der kommunalen Daseinsvorsorge“ befasst sich mit der Frage, inwieweit die Anpassung an den Klimawandel in den derzeitigen rechtlichen Regelungen auf regionaler und lokaler Ebene berücksichtigt wird. Der erste Teil behandelt Raumordnung, Städtebau sowie Umweltfachplanungen. Der zweite Teil bezieht sich auf die kommunale Daseinsvorsorge, insbesondere folgende Aufgabenfelder: öffentliche Trinkwasserversorgung, Abwasserentsorgung, vorbeugender Hochwasserschutz, öffentliche Abfallbeseitigung, Energieversorgung sowie kommunale Verkehrsinfrastruktur. UBA-Studien: Klimawandel in Umweltverträglichkeitsprüfung und Strategischer Umweltprüfung Wie können die Vorgaben der europäischen UVP-Änderungsrichtlinie zur Berücksichtigung des Klimawandels in der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) und der Strategischen Umweltprüfung (SUP) in das deutsche UVP-Recht umgesetzt werden? Der Bericht „Grundlagen der Berücksichtigung des Klimawandels in UVP und SUP“ erläutert die neuen Regelungen und unterbreitet Vorschläge zur Umsetzung. Der separate Bericht „Überblick zum Stand der fachlich-methodischen Berücksichtigung des Klimawandels in der UVP“ gibt methodische Empfehlungen und geht vertieft auf die wesentlichen Prüf- und Verfahrensschritte der UVP ein. Bund/Länder-AG Wasser: Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft Die Umweltministerkonferenz hatte 2016 die Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) beauftragt, die Folgen des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft zu beurteilen und Handlungsbedarf aufzuzeigen. Die LAWA hat nun einen Bericht über Betroffenheit, Handlungsoptionen und strategische Handlungsfelder der Wasserwirtschaft vorgelegt. Der anwendungsorientierte Bericht soll Praxisakteuren als Handlungshilfe dienen. Zu allen 15 Handlungsfeldern von Binnenwasserschutz über öffentliche Wasserversorgung bis Wasserkraftnutzung werden mögliche Anpassungsoptionen und jeweils mehrere Praxisbeispiele präsentiert. Baden-Württemberg: Förderprogramm Klimopass unterstützt Kommunen und KMU Kommunen sowie kleine und mittlere Unternehmen in Baden-Württemberg, die in die Anpassung an den Klimawandel einsteigen und konkrete Maßnahmen umsetzen wollen, können nun beim Land eine Förderung beantragen. Das Programm Klimopass besteht aus drei Modulen, die die Bereiche Beratung und Information, Planung und Konzeption sowie Umsetzung konkreter Maßnahmen aufgreifen. In den Jahren 2018 und 2019 stellt das Land insgesamt rund zwei Millionen Euro an Fördergeldern zur Verfügung. Niedersachsen: Land investiert 2018 über 60 Millionen Euro in den Küstenschutz Das Niedersächsische Umweltministerium stellt in diesem Jahr 61,6 Millionen Euro für Investitionen in den Küstenschutz bereit. Der Schwerpunkt der landeseigenen Baumaßnahmen wird wie in jedem Jahr im Bereich der Ostfriesischen Inseln liegen, die dem Angriff von Sturmfluten am stärksten ausgesetzt sind, und als vorgelagertes Bollwerk dem Schutz der Küste dienen. Bremen und Bremerhaven: Anpassungsstrategie an die Folgen des Klimawandels beschlossen Die Deputation für Umwelt, Bau, Verkehr, Stadtentwicklung, Energie und Landwirtschaft sowie der Magistrat Bremerhaven haben eine Anpassungsstrategie an die Folgen des Klimawandels für das Land und die Städte Bremen und Bremerhaven beschlossen. Damit liegt nun ein Handlungsrahmen für Politik und Verwaltung vor, wie das Land und die Stadtgemeinden robust gegenüber Klimafolgen entwickelt werden können und wie die Eigenvorsorge der Bevölkerung gestärkt werden kann. Durch die küstennahe Lage und die tidebeeinflussten Gewässer besteht eine besondere Exposition Bremens und Bremerhavens gegenüber dem steigenden Meeresspiegel. Sachsen: Ideenwettbewerb präsentiert sechs kommunale Projekte der Klimaanpassung Das europäische LIFE-Projekt „Life Local Adapt“ zielt darauf ab, das Thema Klimawandel in das Verwaltungshandeln kleiner und mittlerer Kommunen einzubinden. Aus einem Ideenwettbewerb in Sachsen wurden Ende 2017 sechs Gemeinden und Landkreise ausgewählt, die nun bei der Konzeption und Planung von Maßnahmen zum Schutz vor den Folgen des Klimawandels unterstützt werden, darunter die Städte Coswig, Freital, Tharandt und Zittau. Nordrhein-Westfalen: Regionalforen zur Klimafolgenanpassung Unter dem Motto „Klimawandel in den Regionen NRWs“ starten die EnergieAgentur.NRW, das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz NRW (MULNV) und das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) im Juni eine Veranstaltungsreihe von Regionalforen zur Klimafolgenanpassung. In sechs Veranstaltungen werden für die verschiedenen Regionen des Landes die spezifischen Klimafolgen und Anpassungsoptionen auf die Tagesordnung gesetzt. Regionale Akteure können sich hier informieren, vernetzen und austauschen. Die Veranstaltungsreihe startet am 27. Juni 2018 in Detmold für die Region Ostwestfalen-Lippe. Weitere Termine folgen. Machbarkeitsstudie „Indikatoren zu Klimafolgen und Klimaanpassung in Bayern“ Das Bayerische Landesamt für Umwelt hat in einer Machbarkeitsstudie die Grundlagen für ein System von Klima-Anpassungsindikatoren erarbeitet. Die Studie nennt 66 mögliche Indikatoren, die die bereits beobachteten Wirkungen des Klimawandels beschreiben (Impact-Indikatoren) und die in Umsetzung befindlichen Anpassungsaktivitäten bewerten (Response-Indikatoren). Der Bericht informiert über die methodische Vorgehensweise zur Aufstellung der Indikatoren, ihre Zielrichtung, die erforderliche Datengrundlage sowie die Darstellung der Ergebnisse und ihre qualitative Bewertung. Rostock-Warnemünde: Forschungsdüne wartet auf das perfekte Hochwasser Am Strand von Warnemünde entsteht Deutschlands größte Forschungsdüne: Eine 120 Meter lange und 1,10 Meter hohe Sanddüne, überwacht von einem mit Sensoren und Kameras bestückten Messpfahl. Die Küsteningenieure im BMBF-Forschungsprojekt PADO untersuchen, wie diese Düne bei Hochwasser bricht, um sowohl die Prozesse der Dünenerosion und des Dünenbruchs als auch die dem Dünenbruch nachfolgenden Flutungsprozesse besser zu verstehen. Dadurch sollen Dünenbau und Küstenschutz in Zukunft verbessert werden können. Bremen: Klimaschutz und Nachbarschaft in Findorff Die „Klimazone Bremen-Findorff“ verfolgt das Ziel, Klimaschutz und Klimaanpassung stärker im Stadtteil zu verankern. Die Idee: Nachbarn werden gemeinsam aktiv, informieren und motivieren sich gegenseitig, damit Klimaschutz im Alltagshandeln leichter umsetzbar ist. So können sie einen lebendigen, lebenswerten und zukunftsfähigen Stadtteil mitgestalten. In Findorff wurde im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums zudem ein KlimaCafé eröffnet und ein Infomobil angeschafft. Bergisches Städtedreieck: Leitfaden Klimatrends und Extremwetter auf Gewerbeflächen In welcher Form sind Gewerbeflächen und Immobilien anfällig gegenüber extremen Wetterereignissen? Welche vorsorgenden Maßnahmen kommen in Betracht? Und welche Chancen ergeben sich aus der Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen für Unternehmen? Die Broschüre „Gewerbeflächen im Klimawandel“ liefert Antworten auf diese Fragen. Der Leitfaden richtet sich an Unternehmen in der Region des Bergischen Städtedreiecks Remscheid, Solingen und Wuppertal. Deutschlandweite Umfrage zu Schäden in der Landwirtschaft durch Wetterextreme Um Landwirte oder Obstanbauer beraten zu können, mit welchen Klimafolgen in ihrer Region zu rechnen ist und was man vorbeugend tun könnte, braucht es eine wissenschaftliche Datenlage. Diese will das Projekt „Risikoabschätzung bei Extremwetterereignissen“ (EMRA) mit Förderung durch das Bundeslandwirtschaftsministerium erarbeiten und ruft Produzenten sämtlicher land-, obst- und gartenbaulicher Freilandkulturen in ganz Deutschland auf, bis Ende 2018 an einer Umfrage teilzunehmen. Studie: Deutsche Bahn muss sich auf Extremwetter einstellen Die Bahn will sich stärker gegen Hitzewellen, Starkregen und Kälte-Einbrüche wappnen. Die Untersuchung „Klimawandel – Auswirkungen auf die Deutsche Bahn AG“ des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) kommt zu dem Schluss, dass sich manche extreme Wetterlagen bereits jetzt häufiger einstellen und in den kommenden Jahren wohl weiter zunehmen werden. Für einen sicheren Bahnbetrieb setzt die Bahn auf eine 5-Punkte-Strategie, darunter Vegetationsmanagement, hitzeresistente Fahrzeuge, widerstandsfähige Technik und Sicherungen gegen Starkregen. Projekt Autartec: Schwimmendes Haus versorgt sich selbst mit Energie Durch den Klimawandel steigen weltweit die Meeresspiegel. Inseln werden verschwinden, Küsten überflutet. Eine Lösung für die ansässige Bevölkerung könnten schwimmende Häuser sein, die sich selbst mit Wasser, Strom und Wärme versorgen. Verwirklichen wollen diese Vision 15 Industrieunternehmen und Forschungseinrichtungen aus der Region Südbrandenburg und Ostsachsen im Projekt Autartec. Gefördert vom Bundesforschungsministerium wollen sie in der Lausitzer Seenlandschaft ein schwimmendes Haus mit neuartigen Technologien errichten. Weltbank: Klimawandel kann Millionen Menschen zu Migranten machen Der Klimawandel ist einer der Treiber zukünftiger Migration – und könnte bis 2050 mehr als 100 Millionen Menschen dazu bringen, ihre Heimat zu verlassen. Besonders betroffen sind Afrika südlich der Sahara und Südasien, in geringerem Umfang auch Lateinamerika, wie der Weltbank-Bericht „Groundswell: Preparing for Internal Climate Migration“ zeigt. Abnehmende Wasserressourcen und landwirtschaftliche Erträge werden neben anderen wirtschaftlichen und sozialen Faktoren zunehmend als Treiber von Migration in Erscheinung treten. Nature Communications: Jede Verzögerung der Emissionswende um fünf Jahre erhöht Meeresspiegelanstieg bis 2300 um 20 Zentimeter Um den Meeresspiegelanstieg zu begrenzen, ist es entscheidend, so früh wie möglich den Scheitelpunkt der CO2-Emissionen zu erreichen. Eine Studie in der Fachzeitschrift Nature Communications kommt auf einen Anstieg des globalen Meeresspiegels zwischen 0,7 und 1,2 Metern, wenn das Pariser Klimaabkommen vollständig umgesetzt wird. Insbesondere die Jahre bis 2050 sind eine wichtige Stellschraube für den künftigen Meeresspiegel. Jede Verzögerung des Emissions-Peaks um fünf Jahre könnte den Meeresspiegel um 20 Zentimeter erhöhen, so die Untersuchung. PNAS: Meeresspiegel steigt schneller als bislang angenommen Jedes Jahr steigt der Meeresspiegel etwas schneller. Das könnte dazu führen, dass der Zuwachs bis zum Jahr 2100 mehr als das Doppelte bisheriger Prognosen erreicht, so eine Forschergruppe von der University of Colorado im Fachblatt Proceedings of the National Academy of Sciences. Der Meeresspiegel stieg im weltweiten Durchschnitt seit 1993 jährlich um etwa drei Millimeter, 2100 könnten es zehn Millimeter pro Jahr sein. Bis 2100 könnte der Durchschnittspegel daher um 65 Zentimeter höher liegen als im Jahr 2005. Nature Climate Change: Gletscherschmelze nicht mehr abwendbar Forscherinnen und Forscher der Universitäten Bremen und Innsbruck zeigen in einer aktuellen Studie, dass das weitere Abschmelzen der Gletscher im laufenden Jahrhundert nicht mehr verhindert werden kann – selbst wenn alle Emissionen jetzt gestoppt würden. Aufgrund der langsamen Reaktion der Gletscher auf Klimaänderungen hat das heutige Verhalten über das 21. Jahrhundert hinaus massive Auswirkungen: Fünfhundert Meter Autofahrt mit einem Mittelklasse-Fahrzeug kosten langfristig ein Kilo Gletschereis, so die Studie. Die Studie wurde im Fachmagazin Nature Climate Change veröffentlicht. Buch: Kommunale Klimapolitik – Klimaschutz und Anpassungs-Strategien Die Fachzeitschrift Alternative Kommunal Politik (AKP) hat einen Leitfaden für die „Baustelle“ Klimapolitik in Buchform herausgegeben. Anhand von Kommunal-Checks lässt sich prüfen, wo die eigene Kommune steht. Tipps für die Ratsarbeit sind hervorgehoben; wer weiterlesen will, findet Querverweise zu anderen Textstellen. An dem Leitfaden haben Expertinnen und Experten aus Verwaltung, Politik und Forschung mitgewirkt. Buch: Klimafolgenadaption durch Verwaltungsverfahrensrecht Moritz Gies, Jurist und Lehrbeauftragter der Technischen Universität Dresden, untersucht in einer juristischen Studie, welche Anpassung an die Folgen des Klimawandels das Natura-2000-Recht fordert. Er zeigt, dass die Anpassung sich nicht nur durch Managementmaßnahmen, sondern auch durch intensivierten Schutz zur Bewahrung der Erhaltungsziele umsetzen lässt. Und er plädiert dafür, die Mittel des allgemeinen Verwaltungsrechts zur vor- und nachsorgenden Anpassung von Dauerentscheidungen zielorientiert einzusetzen. WMO: 2017 teuerstes Jahr hinsichtlich Extremwetterschäden Im Jahr 2017 waren die Schäden durch Extremwetter so hoch wie noch nie. Dies zeigt der Bericht „WMO Statement on the State of the Global Climate in 2017“ der Weltorganisation für Meteorologie (WMO). Zu den Ursachen für die Schäden nennt die Sonderorganisation der Vereinten Nationen die sehr aktive Hurrikan-Saison im Nordatlantik, schwere Monsun-Überschwemmungen auf dem indischen Subkontinent und schwere Dürren in Teilen Ostafrikas. Studie: Welche Qualität haben nationale Anpassungspläne? Eine US-amerikanische Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler haben 38 Nationale Pläne zur Anpassung an den Klimawandel qualitativ analysiert, um Ansatzpunkte für Verbesserungen zu identifizieren. In der Regel umfassen die Pläne mehrere Datenquellen, untersuchen aktuelle Auswirkungen und künftige Verwundbarkeiten, legen Ziele fest und benennen mögliche Anpassungsstrategien, so die Studie. Schwächer sind sie allerdings darin, Umsetzungs- und Kontrollmaßnahmen zu formulieren und ein breites Spektrum von Stakeholdern in den Planungsprozess einzubeziehen.
Origin | Count |
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