Die Landwirtschaft in ihrer heutigen Form ist für die Umwelt oft eine echte Belastungsprobe. / Wie gut die Luft in unseren Innenräumen ist, bestimmen wir großteils selbst. / Was das Klimaübereinkommen von Paris für Deutschland bedeutet.Ein Heft, drei Themen - die Jahrespublikation des Umweltbundesamtes vertieft aktuelle Umweltfragen aus wissenschaftlicher Sicht. Weitere Themen sind das UBA als Arbeitgeber und ob mit Kunst der Wandel im Umwelt- und Klimabewusstsein zu schaffen ist.
7 Prof. Dr. Dirk Furchert Systemische Führung in unsicheren Zeiten LSA VERM 1/2016 Systemische Führung in unsicheren Zeiten Von Prof. Dr. Dirk Furchert, Magdeburg Zusammenfassung: In einer komplexen und unsicheren Welt greifen bewährte Führungs- und Steuerungstechniken nur noch bedingt. Gesellschaftliche und technische Auslöser machen einen neuen Denkansatz notwendig. Um den Wandel zwischen Konsolidierung und Fachkräftemangel zu bewältigen, ist ein systemisches ("vernetztes") Herangehen an Veränderungen in öffentlichen Verwaltungen notwendig. Gerade Führungskräfte im mittleren Management sind dabei besonders gefordert. 1 "Vuca-Welten“: Vor welchen Herausforderungen öffentliche Verwaltungen stehen Moderne Organisationsgestaltung für öffentliche Verwaltungen funktioniert „an- „Vuca“-Welten ders“ als bisher. Organigramme, Stellenbeschreibungen, Verfahrensvorschriften und ähnliche Artefakte klassischer Organisationsarbeit haben hier zwar nach wie vor ihren Platz, spiegeln aber nicht den zentralen Kern dessen wider, worum es aktuell und künftig geht. „Unsicherheit ist keine angenehme Voraussetzung, Gewissheit jedoch eine absur- de.“ Dieser Gedanke von Voltaire scheint heute aktueller denn je. Grund dafür ist eine sich scheinbar „immer schneller drehende Welt“ um die öffentlichen Verwal- tungen. In einer solchen „Vuca-Welt“ (Vuca steht für volatil = flüchtig, beweglich – unsicher – komplex – ambiguitativ = mehrdeutig) wächst die Kluft zwischen der Dynamik von (internen und externen) Erwartungen und den zu ihrer Befriedigung zur Verfügung stehenden Ressourcen [Eppler 2015]. Digitalisierung, demographi- scher Wandel mit Generationenwechsel und Budgetdruck, so die aktuelle Studie des „Zukunftspanel Staat und Verwaltung 2015“, gestalten sich als zentrale Heraus- forderungen der Zukunft, denen sich öffentliche Verwaltungen stellen müssen [Wegweiser Research & Strategie, Hertie School of Governance 2015]. Doch wie können demographieorientierte, kluge Personalpolitik und zeitgemäße Organisati- onsentwicklung in kommunalen Verwaltungen gelingen? Worauf kommt es dabei an? Mühen sich öffentliche Verwaltungen nicht schon seit Jahren redlich, der wachsen- Modernisierung den Dynamik in der Umwelt zu entsprechen? Das ist sicher zutreffend. Die zahlrei- der Verwaltung chen Projekte der Verwaltungsmodernisierung mögen Beleg dafür sein. Diese rei- chen von der Überarbeitung von Strukturen über Bemühungen um mehr Transpa- renz im Ressourcenverbrauch, die Einrichtung von aus Kundensicht „bequemen Ladentheken“ (Stichworte: Telefonische Servicecenter 115, EU-Dienstleistungs- richtlinie), die Einrichtung spezialisierter Leistungserbringer (Stichworte: Dienstleis- tungszentren, Shared Service Center), „Ombudsleute“ (Beauftragte für aktuell- politische Fragestellungen, z. B. Migration) bis hin zu spezifischen Aktionen zur Verbesserung der Kommunikation mit verschiedenen Teilöffentlichkeiten (Stich- worte: Open Data, Informationszugang). Doch vermögen es diese eher formalisier- ten und segregierten Ansätze nicht, Antworten auf die modernen Herausforderun- gen für öffentliche Verwaltungen zu geben [Bischoff et al. 2014]. LSA VERM 1/2016 Prof. Dr. Dirk Furchert Systemische Führung in unsicheren Zeiten 8 Demografische Die Verwaltungen aller Ebenen stehen vor gravierenden Herausforderungen. Deren Herausforderung Auslöser sind gesellschaftliche Entwicklungen (z. B. der Wertewandel), der dynami- sche technologische Umbau durch die Digitalisierung (z. B. Industrie 4.0) und der bevorstehende Generationenwechsel mit massiven Einschnitten bei dem zur Verfü- gung stehenden Arbeitskräftepotenzial. Allein der demografische Wandel führt, wie die Abbildung 1 zeigt, zu umfangreichen Auswirkungen auf die Arbeitswelt in öffent- lichen Verwaltungen. Zu ihnen gehören Nachwuchsprobleme, eine Kluft zwischen steigenden Anforderungen an die Qualifikation und dem qualitativ zur Verfügung stehenden Personalbedarf. Hinzu kommen ein Verlust von Know-how, insbesonde- re an Erfahrungswissen, Leistungspotenzial und steigende Kosten für das Gesund- heitsmanagement. Abb. 1: Überblick über die Zusammenhänge im Zeichen des demografischen Wandels [Armutat et al. 2009] Sicht auf den Der Hebel für einen tiefer greifenden Wandel in Struktur, Form und Arbeitsweise Menschen von Verwaltungen liegt nach Einschätzung des Verfassers deshalb an anderer Stelle. Anstelle einzelner Maßnahmen, die sich bemühen, isolierte Phänomene „in den Griff“ zu bekommen, ist ein in sich geschlossenes, systemisches Bündel von Schrit- ten notwendig. Dieses unterscheidet sich im Kern von den tradierten, oben ge- schilderten Vorgehensweisen dadurch, dass es weniger Formalia (im Sinne von Ordnung, Vorschriften, Regelungen, technischen Details), sondern vielmehr den Menschen in der Organisation als entscheidenden Hebel zur Bewältigung der Prob- leme sieht. Umfassende Um es anders auszudrücken: Ein „Immer mehr vom Gleichen für alle“ bringt Ver- Eingriffe nötig waltungen nicht weiter. Umfangreiche Probleme, die in der Tabelle 1 dargestellt sind, erfordern umfassende Eingriffe in die Verwaltungen. Gezielte Maßnahmen der Organisationsgestaltung und -Entwicklung, präzise dosiert und optimal miteinander abgestimmt, sind stattdessen notwendig. Variationen im Denken und ein „sich ein- Prof. Dr. Dirk Furchert Systemische Führung in unsicheren Zeiten 9 LSA VERM 1/2016 lassen“ auf systemisches Denken, Führen und Handeln sind gefragt. Dieses Heran- gehen ist gerade für öffentliche Verwaltungen nicht leicht, da es sich vom tradierten „linearen“ (scheinbar „klaren“ Ursache-Wirkungs-)Denken unterscheidet. Es ist jedoch der einzige Weg, um mit Komplexität und Dynamik in „Vuca“-Welten an- gemessen umzugehen. HerausforderungenHandlungsoption FachkräfteverlustTalentmanagement Stärkenorientiertes Führen Lebensphasenorientiertes Personalmanagement Komplexität kultivierenSystemisches Denken und Handeln WissensverlustCommunities of Practice Mentorenmodelle Checklisten Wiki-Systeme Führung im WandelLeadership statt Management Führungskräfteentwicklung Wertschätzende Führung Systemische Führung GenerationenwechselAltersgemischte Teams Alternsgerechtes Arbeiten ArbeitsverdichtungAgile Arbeits- und Informationsorganisation Strategisches Denken und Handeln Systemische Steuerung Tab. 1: Herausforderungen und Handlungsoptionen (eigene Darstellung) Um den Wandel zwischen Konsolidierung und Fachkräftemangel zu bewältigen, ist Systemisches Agieren eine veränderte Sicht auf Organisationsentwicklung notwendig. Systemisches („ver- netztes“) Herangehen vermag die drei verschiedenen Perspektiven (kulturelle, soziale und technisch-instrumentelle Organisation) und die sieben Ebenen einer Organisation (Identität, Strategiekonzepte, Aufbau und Führung, Mitarbeiter und ihre Beziehungen, Funktionen, Abläufe sowie materielle Ressourcen) so zu beein- flussen, dass nicht ein „Mit-sich-selbst-beschäftigen“ dabei zentraler Motivator ist. Vielmehr müssen Verwaltungen so „beeinflusst“ werden, dass relevante Impulse Resonanz im inneren „System“ erzeugen und die eigene Veränderungsbereitschaft für Effizienz, Effektivität und klare Kundenorientierung wieder wecken und stärken.
Logo des Vorhabens WieBauin Hans-Joachim Linke – Professor des Fachgebietes Landmanagement an der Technischen Universität und Leiter des Forschungsprojektes WieBauin (Langtitel: Wiederverwendung Baumaterialien innovativ) – erhielt am 23. Mai 2022 im Umweltmagazin des Hörfunkprogramms des SWR die Gelegenheit, das Projekt WieBauin näher vorzustellen. Dabei wurde zu Beginn eindrucksvoll das Potenzial alter Bauteile und anderer Baumaterialien beschrieben, das durch die Vielzahl älterer Gebäude entsteht, die nicht mehr erhaltenswert sind und sich somit nicht für eine Umnutzung eignen. Die Bauteile und anderen Baumaterialien, die bei dem Abbruch solcher, älterer Gebäude gewonnen werden (bspw. Holzbalken, Fenster, Türen Dachziegel und Pflastersteine), eignen sich aber hervorragend für die Wiederverwendung bei Neu- oder Umbauten. So erfolgt keine Zerlegung in die einzelnen Bestandteile, sondern die Bauteile und anderen Baumaterialien werden als Ganzes erhalten bzw. wiederverwendet und so Energie und CO₂ eingespart. Bei WieBauin geht es also nicht um Recycling im herkömmlichen Sinn, sondern um eine echte Wiederverwendung! In dem Beitrag wurde auch Bezug auf den „ Bauteilkreisel Region Darmstadt-Dieburg “ genommen, eine digitale Plattform, die im Rahmen des Projektes entwickelt wurde und Anbieter und Suchende von Bauteilen zusammenbringt (www.bauteilkreisel-dadi.net). Neben dem Erwerb können Eigentümer eines zum Abbruch anstehenden Gebäudes den sogenannten Bauteilrechner (oft auch als Materialertragsrechner bezeichnet) nutzen, um die in ihrem Gebäude wiederverwendbaren Bauteile und anderen Baumaterialien zu erfassen und Erträge, die sich möglicherweise durch eine Vermarktung erzielen lassen, zu berechnen. Herr Linke kommt abschließend zu dem Fazit, dass dringend ein Wertewandel und Umdenken in der Gesellschaft erfolgen muss, unter anderem um die Wiederverwendung mit einem positiven Bild zu belegen und dadurch unsere Umwelt zu schützen.
Mit dem Ziel einer kontinuierlichen Verringerung der Mülleinträge ins Meer hat Deutschland im Rahmen der Umsetzung der Europäischen Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL 2008/56/EG) "Müllbezogene Maßnahmen in der Berufs- und Freizeitschifffahrt“ im Maßnahmenprogramm 2022 (BMUV 2022) als eine von neun Maßnahmen zum Themenbereich Meeresmüll an die EU-Kommission gemeldet. Der Bericht stellt die Ergebnisse einer Recherche des Runden Tisches Meeresmüll zu praxistauglichen Ansätzen zur Bewusstseinsbildung in der maritimen Wirtschaft in Deutschland für das Thema Meeresschutz und insbesondere Abfälle im Meer dar. Er trägt damit zur Förderung des Bewusstseins für den Wertewandel im maritimen Umweltschutz bei. Spezifische Handlungsansätze wurden für verschiedene Adressatengruppen identifiziert, darunter Kreuzfahrtschiffe, die Große und Küstennahe Fahrt, Behörden und ihre Flotten, Deutsche Reedereien und Zulieferer, sowie Hafendienstleister und Ausbildungsstätten.
TorfmooseTorfLebensraum Hochmoor Die MoorbildnerNachwachsender Rohstoff?Von Natur aus nur für Spezialisten Torfmoose ertragen nur wenige Nährstoffe. Sie profitieren von dem nährstoffarmen Regenwasser, das im nicht entwässerten Hochmoor reichlich vorhanden ist. Die Nährstoffe werden über die Blätter gewonnen. Deshalb brauchen Torfmoose keine Wurzeln. Sie wachsen nach oben immer wei- ter, während die unteren Teile absterben. Bei der Nährstoffauf- nahme geben die Torfmoose sauer wirkende Wasserstoffteilchen ab: Das Hochmoorwasser versauert (ähnlich sauer wie Zitronensaft).In dem sauren, sauerstoffarmen Moorwasser wurden abgestorbene Pflanzenteile nicht oder nur wenig zersetzt und in einer jährlich etwa 1mm wachsenden Torfschicht abgelagert. In den oft mehrere Meter mächtigen alten Torfschichten unterscheidet man eine hellere, schwach zersetzte obere Schicht (Weißtorf, der heute als Pflanzen- substrat verwendet wird) und eine dunklere, stärker zersetzte Schicht (Schwarztorf, der noch bis Mitte des letzten Jahrhunderts als Heizmaterial eingesetzt wurde). Der unterschiedliche Zersetzungs- grad geht auf eine Klimaänderung vor rund 3.000 Jahren zurück. Es wurde kälter, weswegen das abgestorbene Torfmoos weniger zersetzt wurde. Heute wachsen in wiedervernässten Hochmooren wieder verschiedene Torfmoosarten. Ob und in welchem Umfang es unter den heutigen Klima- bedingungen und bei der Stickstoffbelastung des Regenwassers zu einem nennenswerten Torfwachs- tum kommt, wird sich erst in Jahrhunderten herausstellen.Hochmoore sind von Natur aus artenarm. Grund sind die extremen Lebensbedingungen (extrem sauer, extrem nass, kleinklimatisch sehr kalt), die zum Ausfall ganzer Artengruppen führen. So fehlen z. B. Schnecken, Muscheln, und Fische im natürlichen Hochmoor. Im Zuge der Entwässerung, Kultivie- rung und Renaturierung von Hochmooren änder- ten sich die Lebensverhältnisse. Diese Flächen bieten heute Lebensraum auch für ursprünglich hochmoorfremde Arten. Bult Schlenke Die Oberfläche eines natürlichen Hochmoores besteht aus einem klein- räumigen Wechsel sehr nasser Senken („Schlenken“) und kleiner Hügel („Bulten“). In Niedersachsen kommen über 35 ver- schiedene Torfmoosarten vor. In den nassen Bereichen (Schlenken) wachsen meist die in Grün- und Gelbtönen gefärbten Arten. Auf den nicht ganz so nassen, sehr nährstoffarmen Erhebun- gen (Bulten) wachsen oft auch rote torfbildende Torfmoosarten. Wassergesättigtes Moor: Hochmoor-Mosaikjungfer Diese Libellenart benötigt flutende Torfmoosrasen zur Eiablage. Im Moorwasser finden die Libellen- larven nur wenige Beutetiere. Es dauert 2-3 Jahre, bevor aus den Larven Libellen schlüpfen können. Entwässertes Moor: Nasse Moorkörper (und die in ihnen über Jahrtausende gespei- cherten nicht zersetzten Pflanzenreste) sind perfekte Kohlen- stoffspeicher. Wenn Moore entwässert werden, wird der Torf unter Lufteinwirkung zersetzt. Dabei gelangen große Mengen CO2 in die Atmosphäre. Das ist ein Problem für den Klimaschutz. Sonnentau Um nicht vom Torfmoos überwuchert zu werden, bildet der zierliche Sonnentau jedes Jahr neue, höhere Blattrosetten aus. Den im natürlichen Moor fehlenden Stickstoff erhält er aus tierischer Kost. Seine Beutetiere lockt, fängt und verdaut der Sonnentau mit speziell dafür ausgebildeten klebrigen Blättern. Niedersachsen ist von Natur aus das moorreichste Bundesland Deutschlands. Birkhuhn Lichte Moorwälder im Über- gang zu fast baumfreien Moor-/ Heideflächen sind gute Nahrungs-, Balz- und Brutplätze für Birkhühner. Aus den niedersächsischen Moorlandschaften sind Birk- hühner seit vielen Jahren ver- schwunden. Moosbeere Die Moosbeere ist das kleinste Gehölz in Hochmooren. Während ihre roten Beeren gut sichtbar sind, ist das Gespinst ihrer dünnen rötlichen Stängel nur bei genauem Hinsehen im Torfmoos- rasen zu erkennen. Rosmarinheide Die hübsche Rosmarinheide wächst auch in den nassesten Stellen im Hochmoor. Da bestäubende Insekten im Hochmoor selten sind, können sich die Blüten der Rosmarin- heide auch selbst bestäuben. Schwarzglänzende Moorameise Diese Ameisenart ist ein „Überbleibsel“ der letzten Eiszeit: Sie liebt Kälte (erträgt bis - 27o C) und man findet sie bei uns nur in den nasskalten Hochmooren, wo sie ihre kleinen Nester im Torfmoos baut. Wer Hochmoore als niedersächsische Spezialität näher kennenlernen möchte, kann dies in über 40 Besuchereinrichtungen in niedersächsischen Mooren tun. Im Internet sind unter www.natur erleben.niedersachsen.de die meisten dieser Einrichtungen und viele andere Angebote zum Naturerleben zu finden. Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz Folgende Veröffentlichungen können beim Besuch von Hochmooren helfen (Bezug s. u.): „Hochmoore – gestern, heute, morgen“. Entstehung und Geschichte der Hochmoore in zahlreichen Zeichnungen und kurzen Texten veranschaulicht. (Poster 35 x 100 cm) „Tiere und Pflanzen in Moorgebieten kennen- lernen“. Rund 70 Pflanzen- und Tierarten aus der heutigen Moorlandschaft werden in kleinen farbigen Zeichnungen vorgestellt. (Faltblatt 8-seitig, 21x10 cm) Herausgeber: Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz — Fachbehörde für Naturschutz Postfach 91 07 13, 30 427 Hannover e-mail: naturschutzinformation@nlwkn-h. niedersachsen.de fon: 0511 / 3034 - 3305 fax: 0511 / 3034 - 3501 www.nlwkn.niedersachsen.de>Naturschutz >Veröffentlichungen http://webshop.nlwkn.niedersachsen.de Konzeption u. Text: Bernd Pilgrim (NLWKN) Gestaltung: Michael Papenberg 1. Auflage 2012 Hochmoore Die Moorlandschaften Niedersachsens hat der Mensch mit Entwässerung, Torfabbau und Kulti- vierung tiefgreifend umgestaltet. Hier sind sechs verschiedene Moorlandschaften dargestellt, wie sie vor allem in größeren Moorgebieten oft zusammen vorkommen. Die Hochmoorspezialisten verschwinden Was kommt danach? Lungenenzian Jede Hochmoornutzung setzt Entwässerung voraus: Der Moorkörper trocknet aus, unter Lufteinfluss wird der Torf zersetzt, Nährstoffe werden frei. Die an die extremen Lebensbedingungen (nass, nähr- stoffarm, sauerstoffarm, stark sauer) im Hochmoor angepassten Spezialisten gehen zurück: Das Moor degeneriert. Arten, die vorher nur an den trocke- neren Stellen im Hochmoor wuchsen, breiten sich aus (z. B. Pfeifengras). Bei fortschreitender Ent- wässerung wandern zunehmend Gehölze in das von Natur aus baum- und strauchfreie Moor ein und verdrängen die hochmoortypischen Arten vollständig. Großer Brachvogel Bäuerlicher Torfstich Schlingnatter Naturnahes Hochmoor Lebenselixier Regenwasser Hochmoore werden auch als „Regenmoore“ be- zeichnet: Nicht Grundwasser oder seitlich zu- fließendes Wasser, sondern ausschließlich nährstoff- armes Regenwasser versorgt das Hochmoor mit dem lebensnotwendigen Wasser. Naturnahe Moore tragen noch die ursprüngliche Pflanzendecke aus Torfmoosen, Moosbeere, Wollgräsern und wenigen anderen Arten wie z.B. Sonnentau und Glocken- heide; man spricht dann von einem „Hochmoor in heiler Haut“. Voraussetzung dafür ist, dass diese Moore nie abgetorft und nicht oder nur wenig entwässert wurden. Hochmoor-Laufkäfer Moor-Birke Bis in die 1970er Jahre wurden abgetorfte Flächen zum allergrößten Teil landwirtschaftlich genutzt; damit waren sie als Hochmoorlebensraum end- gültig verloren. Nur 6 % sollten damals als Hoch- moorlebensraum wiederhergestellt werden. Zu diesem Zeitpunkt, als die Hochmoore mit ihren Naturschätzen endgültig zu verschwinden drohten, setze ein Wertewandel ein: 1981 wurde von der Niedersächsischen Landesregierung ein Moor- schutzprogramm beschlossen. Als Folge des Pro- gramms werden heute über 80 % der abgetorften Flächen für Naturschutzzwecke renaturiert. Regenerierendes Hochmoor Goldregen- pfeifer Vergangenheit und ZukunftNatur kehrt zurück. Aber welche? Bäuerliche Torfstiche liegen oft in Moorwäldern, die von trockenen Torfdämmen durchzogen werden. Noch heute zeugen die meist noch gut zu erkennenden zerkuhlten Geländeabschnitte von der über Jahrhunderte in mühevollster Handarbeit betriebenen Brenntorfgewinnung. In die alten wieder mit Wasser gefüllten Handtorfstiche zogen sich die Tier- und Pflanzenarten des entwässerten Moores zurück. Aus diesen Rückzugsgebieten heraus können die moortypischen Pflanzen- und Tierarten die wiedervernässten Moore wieder- besiedeln.Regeneration bedeutet, etwas in seinen früheren Zustand zu überführen. Abgetorfte Moore können aber nicht sofort wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden. Ihre Abtorfung hat zwar oft nur wenige Generationen gedauert, ihr Torfwachstum dagegen Jahrtausende. Ziel ist es, auf abgetorften Flächen durch Wiedervernässung naturbestimmte, feuchte Lebensräume zu schaffen, in denen sich hochmoortypische Lebensgemein- schaften einstellen können. Die bisherige Erfolge sind ermutigend: hochmoortypische Pflanzen breiten sich wieder aus. Moorfrosch (unten: Männchen in Balzfärbung) Glockenheide Mittlerer Sonnentau - Industrieller Torfabbau Entwässertes Hochmoor Scheiden- Wollgras Hochmoorgrünland Moor nur noch im Untergrund Entwässerte und als Grünland genutzte Moore haben kaum mehr Bezug zum ursprünglichen Hochmoor. Nur im Untergrund befindet sich noch der Torf des kultivierten Moores in seiner ursprüng- lichen Lagerung. Hochmoortypische Arten findet man hier nicht mehr. Aber viele gefährdete Wiesenvögel nehmen Hochmoorgrünland gern als Brut-, Rast- und Nahrungsgebiet an, wenn es nicht zu trocken ist und nicht zu intensiv bewirtschaftet wird. Fruchtstände des Schmalblättrigen Wollgrases Männchen der Nordischen Moosjungfer
Das Projekt "Vernetzung der TU WAS-Initiativen in Deutschland" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bundesverband TU WAS e.V. durchgeführt.
Das Projekt "Teil 1" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Öko-Institut. Institut für angewandte Ökologie e.V. durchgeführt. Das Projekt Praktiziertes Flächenmanagement in der Region Freiburg - Qualität und Service' (PFIF) umfasst den strategisch ausgerichteten und integrierenden Umgang mit Flächen (für Wohnen und Gewerbe) über administrative kommunale Grenzen hinaus. Mit der Anwendung innovativer Instrumente zur qualitativen und quantitativen Steuerung der Siedlungsentwicklung und durch die Zusammenführung bisher nicht kooperierender Akteure im Handlungsfeld Flächenmanagement und Innenentwicklung wird ein konkreter Beitrag zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme in einer Wachstumsregion geleistet. Beteiligt sind dabei neben den Kommunen eine Vielzahl weiterer Akteure mit zum Teil unterschiedlichen Interessen (z.B. Bauträger, Bürgerschaft, Genehmigungsbehörden, Banken, Immobilieneigentümer, freiberufliche Planer). Die Hauptziele des Projektes lauten entsprechend: - Weiterentwicklung von qualitativen und methodischen Standards nachhaltiger Siedlungsentwicklung für die Bauleitplanung und das regionale Flächenmanagement - Anwendung und Erprobung von konkreten Umsetzungsinstrumenten des regionalen und kommunalen Flächenmanagements - Verstetigung des bestehenden Dialogs und Ausweitung der bisherigen Kommunikationsstrukturen zum Flächenmanagement in der Region Freiburg - Förderung des Bewusstseinswandels für die Notwendigkeit eines haushält-erischen Umgangs mit Flächen und einer aktiven Innenentwicklung bei allen Akteuren der Siedlungsentwicklung über bereits praktizierte Ansätze hinaus. Im Einzelnen werden folgende Handlungsansätze umgesetzt: - Etablierung eines regionalen Dialogs zu Standortanforderungen und Nachfrageerwartungen bei Gewerbeflächen - Bereitstellung und Einsatz von Aktivierungsinstrumenten für Innenentwicklungspotenziale, wie z.B. systematische Eigentümeransprachen und -aktivierungen - Aufbau einer gemeindeübergreifenden Wohnbaulandbörse zur Vermarktung bisher nicht systematisch am Markt präsenter Innenentwicklungspotenziale inklusive konkreter Handlungshilfen für Eigentümer und potenzielle Bauherren (z.B. Bauberatungsmodelle) - Vorabstimmung und Initialisierung zum Aufbau eines regionalen Wohnbauflächenpools
Das Projekt "Teil 4" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Stadt Freiburg im Breisgau, Dezernat V Baudezernat durchgeführt. Das Projekt Praktiziertes Flächenmanagement in der Region Freiburg - Qualität und Service' (PFIF) umfasst den strategisch ausgerichteten und integrierenden Umgang mit Flächen (für Wohnen und Gewerbe) über administrative kommunale Grenzen hinaus. Mit der Anwendung innovativer Instrumente zur qualitativen und quantitativen Steuerung der Siedlungsentwicklung und durch die Zusammenführung bisher nicht kooperierender Akteure im Handlungsfeld Flächenmanagement und Innenentwicklung wird ein konkreter Beitrag zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme in einer Wachstumsregion geleistet. Beteiligt sind dabei neben den Kommunen eine Vielzahl weiterer Akteure mit zum Teil unterschiedlichen Interessen (z.B. Bauträger, Bürgerschaft, Genehmigungsbehörden, Banken, Immobilieneigentümer, freiberufliche Planer). Die Hauptziele des Projektes lauten entsprechend: - Weiterentwicklung von qualitativen und methodischen Standards nachhaltiger Siedlungsentwicklung für die Bauleitplanung und das regionale Flächenmanagement - Anwendung und Erprobung von konkreten Umsetzungsinstrumenten des regionalen und kommunalen Flächenmanagements - Verstetigung des bestehenden Dialogs und Ausweitung der bisherigen Kommunikationsstrukturen zum Flächenmanagement in der Region Freiburg - Förderung des Bewusstseinswandels für die Notwendigkeit eines haushälterischen Umgangs mit Flächen und einer aktiven Innenentwicklung bei allen Akteuren der Siedlungsentwicklung über bereits praktizierte Ansätze hinaus. Im Einzelnen werden folgende Handlungsansätze umgesetzt: - Etablierung eines regionalen Dialogs zu Standortanforderungen und Nachfrageerwartungen bei Gewerbeflächen - Bereitstellung und Einsatz von Aktivierungsinstrumenten für Innenentwicklungspotenziale, wie z.B. systematische Eigentümeransprachen und -aktivierungen - Aufbau einer gemeindeübergreifenden Wohnbaulandbörse zur Vermarktung bisher nicht systematisch am Markt präsenter Innenentwicklungspotenziale inklusive konkreter Handlungshilfen für Eigentümer und potenzielle Bauherren (z.B. Bauberatungsmodelle) - Vorabstimmung und Initialisierung zum Aufbau eines regionalen Wohnbauflächenpools
Das Projekt "Teil 2" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von BAADER Konzept GmbH durchgeführt. Das Projekt Praktiziertes Flächenmanagement in der Region Freiburg - Qualität und Service' (PFIF) umfasst den strategisch ausgerichteten und integrierenden Umgang mit Flächen (für Wohnen und Gewerbe) über administrative kommunale Grenzen hinaus. Mit der Anwendung innovativer Instrumente zur qualitativen und quantitativen Steuerung der Siedlungsentwicklung und durch die Zusammenführung bisher nicht kooperierender Akteure im Handlungsfeld Flächenmanagement und Innenentwicklung wird ein konkreter Beitrag zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme in einer Wachstumsregion geleistet. Beteiligt sind dabei neben den Kommunen eine Vielzahl weiterer Akteure mit zum Teil unterschiedlichen Interessen (z.B. Bauträger, Bürgerschaft, Genehmigungsbehörden, Banken, Immobilieneigentümer, freiberufliche Planer). Die Hauptziele des Projektes lauten entsprechend: - Weiterentwicklung von qualitativen und methodischen Standards nachhaltiger Siedlungsentwicklung für die Bauleitplanung und das regionale Flächenmanagement - Anwendung und Erprobung von konkreten Umsetzungsinstrumenten des regionalen und kommunalen Flächenmanagements - Verstetigung des bestehenden Dialogs und Ausweitung der bisherigen Kommunikationsstrukturen zum Flächenmanagement in der Region Freiburg - Förderung des Bewusstseinswandels für die Notwendigkeit eines haushält-erischen Umgangs mit Flächen und einer aktiven Innenentwicklung bei allen Akteuren der Siedlungsentwicklung über bereits praktizierte Ansätze hinaus. Im Einzelnen werden folgende Handlungsansätze umgesetzt: - Etablierung eines regionalen Dialogs zu Standortanforderungen und Nachfrageerwartungen bei Gewerbeflächen - Bereitstellung und Einsatz von Aktivierungsinstrumenten für Innenentwicklungspotenziale, wie z.B. systematische Eigentümeransprachen und -aktivierungen - Aufbau einer gemeindeübergreifenden Wohnbaulandbörse zur Vermarktung bisher nicht systematisch am Markt präsenter Innenentwicklungspotenziale inklusive konkreter Handlungshilfen für Eigentümer und potenzielle Bauherren (z.B. Bauberatungsmodelle) - Vorabstimmung und Initialisierung zum Aufbau eines regionalen Wohnbauflächenpools
Das Projekt "Teil 3" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, Institutszentrum für Angewandte Forschung durchgeführt. Das Projekt Praktiziertes Flächenmanagement in der Region Freiburg - Qualität und Service' (PFIF) umfasst den strategisch ausgerichteten und integrierenden Umgang mit Flächen (für Wohnen und Gewerbe) über administrative kommunale Grenzen hinaus. Mit der Anwendung innovativer Instrumente zur qualitativen und quantitativen Steuerung der Siedlungsentwicklung und durch die Zusammenführung bisher nicht kooperierender Akteure im Handlungsfeld Flächenmanagement und Innenentwicklung wird ein konkreter Beitrag zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme in einer Wachstumsregion geleistet. Beteiligt sind dabei neben den Kommunen eine Vielzahl weiterer Akteure mit zum Teil unterschiedlichen Interessen (z.B. Bauträger, Bürgerschaft, Genehmigungsbehörden, Banken, Immobilieneigentümer, freiberufliche Planer). Die Hauptziele des Projektes lauten entsprechend: - Weiterentwicklung von qualitativen und methodischen Standards nachhaltiger Siedlungsentwicklung für die Bauleitplanung und das regionale Flächenmanagement - Anwendung und Erprobung von konkreten Umsetzungsinstrumenten des regionalen und kommunalen Flächenmanagements - Verstetigung des bestehenden Dialogs und Ausweitung der bisherigen Kommunikationsstrukturen zum Flächenmanagement in der Region Freiburg - Förderung des Bewusstseinswandels für die Notwendigkeit eines haushälterischen Umgangs mit Flächen und einer aktiven Innenentwicklung bei allen Akteuren der Siedlungsentwicklung über bereits praktizierte Ansätze hinaus. Im Einzelnen werden folgende Handlungsansätze umgesetzt: - Etablierung eines regionalen Dialogs zu Standortanforderungen und Nachfrageerwartungen bei Gewerbeflächen - Bereitstellung und Einsatz von Aktivierungsinstrumenten für Innenentwicklungspotenziale, wie z.B. systematische Eigentümeransprachen und -aktivierungen - Aufbau einer gemeindeübergreifenden Wohnbaulandbörse zur Vermarktung bisher nicht systematisch am Markt präsenter Innenentwicklungspotenziale inklusive konkreter Handlungshilfen für Eigentümer und potenzielle Bauherren (z.B. Bauberatungsmodelle) - Vorabstimmung und Initialisierung zum Aufbau eines regionalen Wohnbauflächenpools
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Land | 3 |
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geschlossen | 5 |
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Deutsch | 133 |
Englisch | 18 |
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Dokument | 1 |
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Webseite | 41 |
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Lebewesen & Lebensräume | 76 |
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Mensch & Umwelt | 133 |
Wasser | 35 |
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