Die Eiszeit war ein relativ kurzer, jedoch für die Landschaft, Vegetation und Tierwelt des behandelten Raumes entscheidender Abschnitt der jüngeren Erdgeschichte. Während der Saale-Kaltzeit drangen die Gletscher des skandinavischen Inlandeises in die Westfälische Bucht vor und führten dort zu Verhältnissen, wie sie heute nur noch in den Polarregionen der nördlichen und südlichen Halbkugel anzutreffen sind. Die Sonderveröffentlichung wendet sich sowohl an das wissenschaftlich, als auch natur- und heimatkundlich interessierte Publikum. Die Kapitel sind thematisch eigenständige Beiträge verschiedener Verfasser, besitzen jedoch zahlreiche objektbezogene Berührungspunkte und sind entsprechend aufeinander abgestimmt. [1993. 143 S., 49 Abb., 24 Tab., 2 Taf., 2 Karten; ISBN 978-3-86029-924-1]
Anlass für die vorliegende Dokumentation gaben Untersuchungen zum eiszeitlichen Geschehen in der Westfälischen Bucht mit dem Nachweis von drei saalezeitlichen Eisvorstößen mit nahezu gleichen Verhältnissen wie in den Niederlanden. Die Ergebnisse veranlassten die Autoren, ihre Untersuchungen weiter nach Nordosten über das Weserbergland bis in das norddeutsche Tiefland auszudehnen, um eine Parallelisierung mit den Moränenablagerungen im niedersächsischen Raum herzustellen. Als Ergebnis sind deutliche Gemeinsamkeiten im Untersuchungsgebiet und den angrenzenden Gebieten zu erkennen, die über die allgemeine Tatsache eines saalezeitlichen Hauptvorstoßes nach Nord- und Nordwestdeutschland hinausgehen und eine Parallelisierung einzelner Eisvorstöße von Niedersachsen über Westfalen bis in das Rheinland zulassen. [2003. 95 S., 15 Abb., 10 Tab., Anh. mit 2 Tab. u. 1 Fototaf.; ISBN 978-3-86029-967-8]
Für den Schutz und die Vernetzung von Lebensräumen und Arten nährstoffarmer Sandstandorte im Hotspot 22 „Südliches Emsland und nördliche Westfälische Bucht“ macht sich der Kreis Steinfurt mit seinen sechs Verbundpartnern aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen stark.
Die Länder Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen wollen mit einem länderübergreifenden Projekt die Trendwende beim Verlust der Artenvielfalt und wertvoller Naturräume einleiten. Zum Erhalt der Biodiversität haben NRW und Niedersachsen vor zwei Jahren das integrierte LIFE-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“ beantragt, das am 1. Oktober 2016 von der EU-Kommission genehmigt wurde. Damit stehen für das Projekt in den kommenden zehn Jahren 16,875 Millionen Euro zur Verfügung, mit denen zum Beispiel vorhandene Heide- und Dünenlandschaften, artenreiche Borstgrasrasen und nährstoffarme Stillgewässer optimiert beziehungsweise wiederhergestellt werden; zugleich sollen die Bestände dort lebender Fokusarten, wie zum Beispiel Knoblauchkröte, Laubfrosch und Kammmolch, gestärkt werden. „Ich freue mich sehr, dass wir jetzt den offiziellen Startschuss für dieses Projekt geben können“, sagte NRW-Umweltminister Johannes Remmel bei der Auftaktveranstaltung in Ibbenbüren. „Der Erhalt der Biodiversität ist eine zentrale Aufgabe menschlicher Daseinsvorsorge und neben dem globalen Klimawandel die große umweltpolitische Herausforderung unserer Zeit. Mit der europäischen und deutschen Biodiversitätsstrategie wollen wir deshalb den fortschreitenden Verlust an Arten- und Lebensräumen in den nächsten Jahren stoppen und die biologische Vielfalt wieder vergrößern.“ Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel betonte die Notwendigkeit einer länderübergreifenden Zusammenarbeit: „Mit diesem Vorhaben betreten Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen gemeinsam Neuland. Auch wenn in beiden Bundesländern schon umfangreiche Erfahrungen mit LIFE-Projekten vorhanden sind, ist doch das von der EU-Kommission aufgelegte Format der „integrierten Projekte“ für alle Beteiligten mit neuen Chancen verbunden. So können beispielsweise Maßnahmen zum Schutz und zur Regeneration von Mooren erheblich zur Minderung der klimaschädlichen Treibhausgase beitragen.“ Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, sagte: „Ich freue mich sehr, dass zwei Bundesländer gemeinsam für den Erhalt der biologischen Vielfalt eintreten und mit dem LIFE-Projekt Atlantische Sandlandschaften ein ganz besonderes Vorhaben starten. Es ist das erste integrierte LIFE-Projekt in Bereich Naturschutz und Biologische Vielfalt und verfolgt einen neuen, gebiets- und bundesländerübergreifenden Ansatz statt nur auf die Verbesserung von Einzelgebieten zu zielen. Das Projekt ist ein Beispiel für eine länderübergreifende, großräumige Zusammenarbeit, dessen Erfolge auf andere Regionen übertragen werden können." Das Integrierte LIFE-Projekt "Atlantische Sandlandschaften" hat das Erreichen insbesondere von Ziel 1 der EU-Biodiversitätsstrategie bis 2020 im deutschen Teil der atlantischen biogeo-graphischen Region zum Ziel. Hierfür müssen sich die Erhaltungszustände von 34 Prozent der Lebensraumtypen und 26 Prozent der Arten der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie bis 2020 verbessert haben. (Im Ergebnis könnten 100 Prozent mehr Habitate und 50 Prozent mehr Arten mit einen verbesserten Schutzstatus in den FFH-Berichten ausgewiesen werden.) Dies wird im Wesentlichen durch die erste Säule des Projektes "Umsetzung konkreter Maßnahmen zur Verbesserung der Erhaltungszustände schwerpunktmäßig in Natura 2000-Gebieten der Sandlandschaften in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen" bewirkt. Um hier gegenzusteuern, wurde in den vergangenen zwei Jahren in enger Zusammenarbeit mit den Akteuren vor Ort der Förderantrag für das Integrierte Life-Projekt erarbeitet. In einem ersten Schritt wurden in NRW und in Niedersachsen jeweils auf Landesebene die Verbände und Einrichtungen des Naturschutzes und der Land- und Forstwirtschaft informiert. Danach wurden auf regionaler Ebene die Kreise und kreisfreien Städte, die Biologischen Stationen und die Verbände in die Erarbeitung des Antrages und die konkrete Entwicklung von Maßnahmen einbezogen. Auch auf Bundesebene erfolgte eine Zusammenarbeit mit weiteren Bundesländern der atlantischen biogeographischen Region. In beiden Bundesländern stehen 15 Lebensraumtypen und zehn Arten der biogeographischen Region "Atlantische Sandlandschaften" im Fokus der geplanten Naturschutzmaßnahmen. Für die kommenden zweieinhalb Jahre sind 98 Maßnahmen geplant, davon werden 27 in Nordrhein-Westfalen - Schwerpunkt Münsterland und Niederrhein - durchgeführt. In beiden Bundesländern liegt die Gesamtverantwortung für die Umsetzung bei den Umweltministerien. Die operative Umsetzung des Projektes, besonders in Bezug auf die Realisierung der konkreten Einzelmaßnahmen vor Ort, wurde an die Bezirksregierung Münster übertragen, die diese Aufgabe in Kooperation mit den jeweils örtlich zuständigen Bezirksregierungen und den eingerichteten Fach- und Umsetzungsarbeitsgemeinschaften koordiniert. Unterstützt wird die Umsetzung des IP-LIFE ferner durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) sowie durch den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Mit der Auftaktveranstaltung heute (20. April 2017) soll die breite Öffentlichkeit über die Projektziele der bis 2026 zu realisierenden Naturschutzmaßnahmen informiert werden. Das IP-LIFE-Projekt "Atlantische Landschaften" hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Das Projektbudget von 16,875 Millionen Euro wird zu 60 Prozent von der Europäischen Kommission gefördert. Zudem werden weitere Fördermittel, sogenannte Hebelmittel, einbezogen. Zum Hintergrund: Zum Hintergrund: Folgende Arten stehen im Fokus der geplanten Naturschutzmaßnahmen: Folgende Arten stehen im Fokus der geplanten Naturschutzmaßnahmen: • Kreuzkröte • Europäischer Laubfrosch • Knoblauchkröte • Moorfrosch • Kleiner Wasserfrosch • Kammmolch • Froschkraut • Große Moosjungfer • Schlingnatter • Zauneidechse Folgende Lebensräume sollen mit den geplanten Maßnahmen verbessert oder erweitert werden: Folgende Lebensräume sollen mit den geplanten Maßnahmen verbessert oder erweitert werden: • Trockene Sandheiden mit Besenheide und Ginster • Trockene Sandheiden mit Besenheide und Schwarzer Krähenbeere • Dünen mit offenen Grasflächen mit Silber- und Straußgräsern • Nährstoffarme, sehr schwach mineralische Gewässer der Sandebenen • Nährstoffarme bis mesotrophe (= mit mittlerem Nährstoffgehalt) stehende Gewässer • Dystrophe (= nährstoffarme, huminsäurereiche und kalkfreie) Seen und Teiche • Feuchte Heiden des nordatlantischen Raumes mit Glockenheide • Trockene europäische Heiden • Formationen von Heide-Wacholder, auf Kalkheiden und -rasen • Artenreiche Borstgrasrasen • Lebende Hochmoore • Noch renaturierungsfähige degradierte Hochmoore • Übergangs- und Schwingrasenmoore • Torfmoor-Schlenken • Moorwälder Das EU-LIFE-Programm und IP-LIFE Das EU-LIFE-Programm und IP-LIFE Das LIFE-Programm dient auf europäischer Ebene als Förderinstrument für Maßnahmen im Bereich Umwelt und Klimawandel. Das LIFE-Programm startete im Jahr 1992 und feiert so-mit in diesem Jahr (ebenso wie die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) das 25-jährige Jubiläum. Bislang wurden vier komplette Programmphasen durchlaufen (LIFE I: 1992-1995, LIFE II: 1996-1999, LIFE III: 2000-2006 and LIFE+: 2007-2013). In diesem Zeitraum wurden EU-weit 4500 Projekte kofinanziert. Integrierte LIFE-Projekte, kurz: IP-LIFE Integrierte LIFE-Projekte, kurz: IP-LIFE Die sogenannten "Integrierten Projekte" wurden eingeführt, um die Umweltgesetzgebung und Umweltziele überregional umzusetzen und damit die Wirkung des LIFE-Programms zu erhöhen. Sie bieten Fördermittel für Pläne, Programme und Strategien auf regionaler, multiregionaler oder nationaler Ebene. Der integrative Ansatz berücksichtigt über Natur und Umweltaspekte hinaus weitere Problemfelder (wie zum Beispiel den Klimawandel und nachhaltige Ressourcennutzung). Für IP-LIFE-Projekte müssen zudem zusätzliche Hebelmittel nachgewiesen werden, das heißt es ist ein wichtiges Ziel, Förderungen von außerhalb (z.B. ELER, EFRE, FöNa, etc.) im Sinne des Projektes zu mobilisieren. Die Atlantische Region Die Atlantische Region Die biogeographischen Regionen sind ein Zonenmodell in der Europäischen Union und dienen insbesondere als Grundraster für die Bewertung und Flächenauswahl der FFH-Gebiete. Sie weisen jeweils besondere Charakteristika hinsichtlich der dort vorkommenden Arten und Lebensräume auf. Die sogenannte "Atlantische Region" kennzeichnet das küstennahe Nordwesteuropa und umfasst neben Teilen Deutschlands Bereiche in Belgien, Dänemark, Frankreich, Portugal, Spanien und dem Vereinigten Königreich sowie Irland und die Niederlande. In Deutschland umfasst diese biogeographische Region mit etwa 70.000 Quadratkilometer 20 Prozent der Landfläche und erstreckt sich über den westlichen Teil der Norddeutschen Tiefebene. Der Großteil (circa 80 Prozent befindet sich in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen; die übrige Fläche verteilt sich auf die Stadtstaaten Bremen und Hamburg sowie Teile Schleswig-Holsteins und Sachsen-Anhalts. In NRW wird die Atlantische Region durch die Westfälische Bucht mit den Flüssen Lippe und Ems, das niederrheinische Tiefland zu beiden Seiten des Rheins sowie die Kölner Bucht abgegrenzt. Sandlandschaften Sandlandschaften Die Lebensräume der Atlantischen Region, die natürlicherweise überwiegend nährstoffarm sind oder mittlere Nährstoffgehalte aufweisen, sind häufig durch Sandböden gekennzeichnet. Die oberen Sedimentschichten wurden im Quartär, Holozän und Pleistozän geformt, durch die eiszeitlichen Veränderungen transportiert und abgelagert und formten so die Landschaft. Im Rahmen des Projektes sollen beispielsweise vorhandene Heidelandschaften, artenreiche Sandtrockenrasen und nährstoffarme Stillgewässer optimiert beziehungsweise wieder hergestellt werden sollen.
Das Projekt "Humusfraktionierung" wird/wurde gefördert durch: Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen. Es wird/wurde ausgeführt durch: Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz (INRES), Bereich Bodenwissenschaften, Allgemeine Bodenkunde und Bodenökologie.Im Rahmen des Humusmonitoring-Projektes wurde von der Universität Bonn ein Verfahren entwickelt, wie schneller abbaubare Humusfraktionen labortechnisch ermittelt werden und mittels einer infrarot-spektroskopischen Methode schneller und kostengünstiger Humusveränderungen abgeschätzt werden können. Dieses Verfahren wird zurzeit für die Untersuchungskampagne 2012 verifiziert und weiter verbessert. Wesentliche Ergebnisse der 1. Untersuchung waren: INRES-Bodenwissenschaften hatte in diesem Projekt zum einen die Aufgabe, mittels eines physikalischen Fraktionierungsverfahrens an 105 Proben (90 Intensiv-, 15 Extensivprogramm) verschiedene Fraktionen der partikulären organischen Substanz (POM) zu quantifizieren. Zum anderen sollte der Versuch unternommen werden, aus MIR-Spektren dieser Proben mittels multivariater Statistik (PLSR) ein Kalibrationsmodell zur Ableitung von POM-Fraktionen zu erstellen. Daneben sollten die Gehalte der Proben an schwarzem Kohlenstoff (Black Carbon, BC) mit Hilfe eines vorhandenen Kalibrationsmodells abgeleitet werden. In ähnlicher Weise wie die Gesamtgehalte an organischen Kohlenstoff weisen auch die drei untersuchten POM-Fraktionen (POM1: 2000-250 1/4m, POM2: 250-53 1/4m, POM3: 53-20 1/4m) eine deutliche regionale Differenzierung auf. In den lößgeprägten Regionen Niederrheinisches Tiefland (NT) und Rheinische Bucht (RB) sind sowohl die POM-Gehalte als auch die Anteile an Corg im Oberboden mit ca. 25 Prozent nahezu gleich. Die Anteile sinken in der Reihenfolge POM3-C - POM1-C - POM2-C. In den sandigen, humusreichen Böden der Westfälischen Bucht (WB) sind die (labileren) POM1- und POM2-Fraktionen gegenüber NT und RB stark erhöht. Der Gehalt an POM3-C ist dagegen mit 0,12 Prozent niedriger als in den anderen Regionen (Ø 0,14 Prozent). Wir vermuten, dass die POM3-Fraktion in der WB mit Kohlenstoff gesättigt ist. Im Unterboden gehen die POM-C-Gehalte in den Regionen NT und RB auf ein Viertel bis ein Drittel zurück. In den Unterböden der WB sind trotz des vorrangigen C-Eintrags von oben - die labileren POM1- und POM-2-Fraktionen anteilig besonders stark vertreten. Die Ableitung von POM-C-Gehalten aus MIR-Spektren war insofern erfolgreich, als Kalibrationsmodelle berechnet werden konnten, die den in der Fachliteratur üblichen Qualitätskriterien (Bestimmtheitsmaße, RPD, RMSECV) entsprachen. Dennoch gelang es nicht, mit den durchaus sehr guten Kalibrationsmodellen des Intensivprogramms die POM-C-Gehalte für die Bodenproben des Extensivprogramms adäquat vorherzusagen. Obwohl eine Erweiterung des Kalibrationssets durch 15 Proben des Extensivprogramms die Vorhersage verbesserte, blieb die Qualität unbefriedigend. Für die Abschätzung von BC-Anteilen an Corg wurden drei vorhandene Kalbrationsmodelle verwendet, deren Eignung über die Mahalanobisdistanz (MD) geprüft wurde. (gekürzt)
Das Projekt "Entwicklung der Artenzusammensetzung ausgewählter Vegetationstypen in den letzten 3 Jahrzehnten unter besonderer Berücksichtigung der Temperaturzeigerwerte" wird/wurde ausgeführt durch: LOEWE - Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F).Ausgewählte Vegetationstypen, deren Artenzusammensetzung vor 25, teilweise sogar bereits vor 35 Jahren großräumig für zahlreiche Bestände detailliert dokumentiert wurde, werden im Rahmen des Projektes erneut aufgenommen. Hierfür vorgesehen sind: - Der Flattergras-Buchenwald der Westfälischen Bucht, - Hecken in der Westfälischen Bucht, - die Dorfvegetation Westfalens. Von Burrichter & Wittig (1977) wurde in den Jahren 1974 und 1975 die Artenzusammensetzung des Flattergras-Buchenwaldes der Westfälischen Bucht dokumentiert. Im Rahmen einer Wiederholungsaufnahme konnte die signifikante Zunahme von Säurezeigern und für Teilregionen des Untersuchungsgebietes auch die von Stickstoffzeigern festgestellt werden (Wittig et al. 1985). Diese Zunahme verstärkte sich in den folgenden Jahren, wie weitere (unpublizierte) Wiederholungsaufnahmen zeigten. Eine Auswertung im Hinblick auf eine eventuelle Zunahme von Wärmezeigern ist bisher noch nicht erfolgt. Dies sollte im Rahmen einer für das Jahr 2009 geplanten erneuten Bestandsaufnahme erfolgen. Die Ergebnisse gewinnen an Wert, wenn man auch eventuelle Veränderungen im Bodenchemismus berücksichtigt. Im Rahmen der ersten Wiederholungsuntersuchung wurde eine detaillierte Bestandsaufnahme der bodenchemischen und bodenphysikalischen Gegebenheiten durchgeführt (Werner & Wittig 1986). Im Rahmen unseres Projektes ist eine entsprechende Wiederholungsuntersuchung auch der Böden vorgesehen. Die Heckenvegetation der Westfälischen Bucht wurde zwischen 1973 und 1976 von Wittig (1976) dokumentiert. Da Hecken als freistehende lineare Elemente weit stärker klimatischen Einwirkungen ausgesetzt sind als Wälder, die ein gewisses Eigenklima erzeugen, ist zu erwarten, dass sie gute Klimaindikatoren sind. Die Dorfvegetation Westfalens wurde in den Jahren 1983 bis 1985 von Wittig & Wittig (2006) untersucht. An Standorten, die häufigen Störungen ausgesetzt sind, können sich Artenveränderungen besonders schnell vollziehen. Dorfvegetation ist daher ebenfalls ein geeignetes Objekt für die Untersuchung der Vegetationsveränderungen in Folge des Klimawandels.
Das Projekt "F+E-Vorhaben 'Renaturierung der Berkelaue zwischen Stadtlohn und Vreden', Kreis Borken" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit,Bundesamt für Naturschutz / Landesanstalt für Ökologie, Bodenordnung und Forsten, Landesamt für Agrarordnung Nordrhein-Westfalen. Es wird/wurde ausgeführt durch: Institut für Vegetationskunde, Ökologie und Raumplanung.Ziel: Vollstaendige Wiederherstellung einer natuerlichen Auenlandschaft durch z.T. spontane und z.T. initialisierte Sukzession. Wissenschaftliche Begleituntersuchungen zur Vegetation und Zoologie. Vegetation: Beobachtung der Vegetationsentwicklung durch Vegetationkartierungen (vegetationskundlich-floristische Belegaufnahmen fuer jede Vegetationseinheit), Dauerflaechenbeobachtung (50 DF, Untersuchung alle 3 Jahre) und Beobachtung der Flora (Florenlisten, Kartierung von Fundpunkten der RL-NRW- Arten). Auswertung der gewonnenen Daten. Zoologie: Beobachtung der Wiederausbreitung von auentypischen Tierarten aus noch vorhandenen Restpopulationen bzw. der Wiederbesiedlung durch verschwundene Arten. Im Zwischenstadium die Beobachtung der Besiedlung durch Tierarten, die auf extensiv bewirtschaftete Landschaftsraeume angewiesen sind. Beobachtung populationsdynamischer Prozesse bei ausgewaehlten Tierarten (z.B. Gebaenderte Prachtlibelle). Auswertung der gewonnenen Daten. Zwischenergebnisse Vegetation: Rueckgang typischer Pflanzengesellschaften extensiv landwirtschaftlich genutzter Flaechen. Vielerorts Ruderalisierungstendenz. Noch kein Ansatz zur Waldentwicklung auf aufgegebenen, ehemals landwirtschaftlich genutzten und der spontanen Sukzession ueberlassenen Flaechen. Startschwierigkeiten der Waldentwicklung auf ehemals landwirtschaftlich genutzten Flaechen mit Initialpflanzungen von Gehoelzen. Zwischenergebnisse Zoologie: Erstmalige Brutnachweise von Vogelarten der extensiv genutzten Landschaften (Braunkehlchen, Schwarzkehlchen). Deutlich positive Bestandsentwicklung z.B. der Kurzfluegeligen Schwertschrecke.
Das Projekt "Erfassung der Zusatzbelastung durch Ozon durch die Emissionen eines Ballungsraumes und die Analyse der Ozonminderung durch temporaere und langfristige Massnahmen" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: I.D.E.A., Immissionsdaten Erfassung und Analyse.In der Umgebung des Ballungsraumes Rhein/Ruhr (Westfaelische Bucht) sind 1995/96 17 Ozonmessstationen eingerichtet worden. 12 Stationen haben 1996 bereits ueber einen Zeitraum von 12 Monaten die Ozonkonzentration gemessen. Im Jahr 1997 sollen insgesamt 17 Ozonmessstationen betrieben werden. Die Zielvorgabe fuer dieses Messprogramm ist die Ursachenanalyse zur Zusatzbelastung eines laendlichen Gebietes durch Emissionen in einem Ballungsraum und die Kontrolle der Minderungsmassnahmen (temporaere und langfristige Massnahmen).
Das Projekt "Erfassung der durch die Emission von Ozonvorlaeuferstoffen in einem Ballungsraum hervorgerufenen Zusatzbelastung durch Ozon in der Umgebung des Ballungsraumes und die Analyse der Ozonminderung durch temporaere und langfristige Massnahmen" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: I.D.E.A., Immissionsdaten Erfassung und Analyse.In der Umgebung des Ballungsraumes Rhein / Ruhr (Westfaelische Bucht) sind 1995/96 17 Ozonmessstationen eingerichtet worden. 12 Stationen haben 1996 bereits ueber einen Zeitraum von 12 Monaten die Ozonkonzentration gemessen. Im Jahr 1997 wurden insgesamt 17 Messstationen betrieben und die gewonnenen Ergebnisse im Sinne der Zielvorgaben analysiert. Die Zielvorgabe fuer dieses Messprogramm ist die Ursachenanalyse der Ozon-Zusatzbelastung eines laendlichen Gebietes durch Emissionen in einem Ballungsraum und die Erfolgskontrolle von Minderungsmassnahmen (temporaere und langfristige Massnahmen) - Erfolgskontrolle mittels Vorher-Nachhermessungen im Falle von Massnahmen und zusaetzlich mittels gebietsdifferenzierender Analysen der laufend anfallenden Messwerte. Vorliegende Studien zur Ozonbelastung und Ursachenanalyse sind in die Auswertungen einzubeziehen. Mit diesem Vorhaben sollen die 17 Ozonmessstationen 1998 aus der Westfaelischen Bucht in die Koelner Bucht verlagert und ab 1993 ueber 3 Jahre dort betrieben werden.
Omocestus viridulus ist auf Basis der TK25-Rasterfelder nach wie vor häufig in Deutschland. Allerdings weisen schon Maas et al. (2011) auf leichte Abnahmen hin. Der lang- und kurzfristige Bestandstrend wurde damals aber noch als stabil eingestuft. Derzeit verdichten sich die Erkenntnisse, dass O. viridulus in den letzten 20 bis 30 Jahren auf Populationsebene erhebliche Bestandseinbußen verzeichnen musste. Im Rahmen von Wiederholungsstudien konnten u.a. Abnahmen für Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz nachgewiesen werden (u.a. Hafner & Zimmermann 2019, Löffler et al. 2019, Fumy et al. 2020, Fartmann et al. 2021, Fartmann et al. 2022, Ogan et al. 2022, Thorn et al. 2022). Besonders dramatisch sind laut Detzel et al. (2022) die Verluste im Tiefland. In Teilen der Westfälischen Bucht sind beispielsweise zwischen 1995 und 2012 knapp 40% der ehemaligen Vorkommen erloschen (Fartmann et al. 2021, Fartmann et al. 2022). Die Berechnung des kurzfristigen Bestandstrends ergab eine Bestandsveränderung von −12%. Dies würde einer mäßigen Abnahme entsprechen. Vor dem Hintergrund der oben geschilderten Verluste wurde die Kriterienklasse in eine starke Abnahme korrigiert. Die negative Bestandsentwicklung der letzten Jahre sollte auch bei der Einschätzung des langfristigen Bestandstrends Berücksichtigung finden – zumal es inzwischen Belege für historische Bestandseinbußen gibt (Poniatowski et al. 2020). Als typische Art extensiv genutzter Wiesen und Weiden reagiert O. viridulus sehr empfindlich auf eine Nutzungsintensivierung (Detzel 1998, Detzel et al. 2022). Ein starker Rückgang infolge des Landnutzungswandels – insbesondere seit Mitte des 20. Jahrhunderts – ist daher wahrscheinlich. Zudem bereitet der Klimawandel der Art wahrscheinlich Probleme (Poniatowski et al. 2018): So sind die auf dem Boden abgelegten Eier kaum vor Austrocknung geschützt und aufgrund der frühen Phänologie (Eiablage schon im Mai/Juni) lange einer möglichen Sommerdürreperiode ausgesetzt (vgl. Ingrisch 1983, Gardiner 2010).
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