API src

Found 31 results.

Related terms

Hälterung von Großmuscheln und Identifizierung geeigneter Habitate speziell für die Flussperlmuschel

Am Beispiel der bundesweit vom Aussterben bedrohten bzw. gefährdeten Großmuschelarten (GMA), Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera, FPM) und Malermuschel (Unio pictorum, MM), sollen Managementmaßnahmen zur nachhaltigen Etablierung und Wiederansiedlung umgesetzt werden. Zur Analyse, Bewertung und Lösung der sehr komplexen Gefährdungsursachen der GMA wird eine GMA-Datenbank entwickelt, welche das dezentrale Expertenwissen zusammenfasst und validiert. Ein auf der GMA-Datenbank aufbauendes Entscheidungshilfewerkzeug (EHW) wird zur Identifikation von Habitatdefiziten bzw. von geeigneten Pilothabitaten zur Wiederansiedlung der GMA entwickelt. Bei der Habitatauswahl werden zusätzlich die Auswirkungen des Klimawandels berücksichtigt. Notwendige Maßnahmen zur Optimierung identifizierter Habitate werden mit Hilfe eines Decision Support Systems (DSS) definiert und priorisiert. Diese Maßnahmen werden in enger Kooperation von Umsetzungs- und Wissenschaftspartnern als Best Practice-Beispiele für die Bestandssicherung der GMA-Populationen in Niederbayern und im sächsischen Vogtland erarbeitet, die dann Vorbildfunktion für Maßnahmen in anderen aktuellen oder potentiellen GMA-Lebensräumen haben (z.B. Hotspot OHT).

Katrin Eder: „Luchse haben im Pfälzerwald wieder eine Heimat gefunden“

Projekt war erfolgreich – Land fördert Auffangstation – Monitoring weiter nötig Das Land will die erfolgreiche Wiederansiedlung von Luchsen im Pfälzerwald weiter unterstützen. Hierzu wird das künftige Management der Luchspopulation von dem Koordinationszentrum Luchs und Wolf (KLuWo) übernommen. Auch das deutsch-französische Luchs-Parlament will weiter zusammenarbeiten. Umweltministerin Katrin Eder wagte nach dem Abschluss des EU-Projektes zur Wiederansiedlung der bedrohten Luchse im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen einen Ausblick. Die Entwicklung der Luchspopulation war Thema im Umweltausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags. „Das Aussterben von Tierarten gefährdet nicht nur die genetische Vielfalt, sondern beschädigt auch unser hochkomplexes Ökosystem. Bedrohte Wildtiere wie der Eurasische Luchs besiedelten ursprünglich gigantische Gebiete vom den Pyrenäen bis zum Pazifik im Osten, aber inzwischen sind sie selten geworden. Daher freut es mich sehr, dass sich inzwischen ein Populationskern im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen gebildet hat. Von 2016 bis 2020 wurden erfolgreich 20 Luchse - 12 Weibchen, acht Männchen - aus der Slowakei und der Schweiz freigelassen. Mindestens 18 Jungtiere aus 9 Würfen wurden inzwischen dokumentiert. Im vergangenen Jahr konnten wir sogar den erfolgreichen Wurf eines Weibchens mit drei Jungen in den Nordvogesen registrieren. Nun geht es darum, den Bestand zu stabilisieren und weiter wachsen zu lassen. Davon wird der Erfolg der Wiederansiedlung abhängen. Da die Population noch klein ist, ist ein umfassendes Monitoring weiterhin geboten und auch begleitende Maßnahmen. Das Land fördert beispielsweise eine Luchsauffangstation zur Pflege verletzter oder verwaister Luchse“, erklärte Umweltministerin Katrin Eder. Die Umweltministerin betonte, dass Luchse eine wichtige Funktion in den Wäldern erfüllten: „Sie jagen Rehwild und Rotwild, verringern somit den Verbiss und erleichtern die Naturverjüngung im Wald. Das ist in Zeiten des Klimawandels, der dem Wald besonders schadet, von großer Bedeutung.“ Das EU-Projekt „LIFE Luchs Pfälzerwald“ begann 2016 und endete Ende September 2021. Luchse waren einst in dieser Region heimisch, wurden dann aber ausgerottet. Über das LIFE-Programm der EU erfolgte eine Co-Finanzierung von 50 Prozent der Projektkosten von insgesamt zirka 2,75 Millionen Euro. Über den Beitrag der genannten Projektpartner hinaus wurden zusätzliche Mittel von Seiten des Landes, der Deutschen Wildtier Stiftung, der Landesverbände von NABU und BUND, der HIT-Umweltstiftung sowie weiterer Förderer bereitgestellt. Das Umweltministerium hat die Wiederansiedlung des Luchses mit 400.000 Euro unterstützt und weitere Mittel für den Entschädigungsfonds bei Nutztier-Rissen sowie Präventionsmaßnahmen bereitgestellt. Aufgrund der großen Reviere, die Luchse haben, und ihren weiträumigen Exkursionen, war zu erwarten, dass sich die Tiere nicht an Ländergrenzen halten würden. Und schon recht schnell streiften die Pinselohren durch die Nordvogesen und schafften es sogar über die Zabener Steige in die Südvogesen zu den dortigen Luchsen. Ein echter Verbund der Populationen wurde hergestellt. Ein Luchs durchquerte sogar den Rhein bis in den Schwarzwald. Ministerin Eder hob die länderübergreifende Bedeutung des Luchs-Projektes hervor: „Der regionale Naturpark Nordvogesen hat sich dankenswerterweise von Anfang an bereit erklärt, die Wiederansiedlung im Pfälzerwald mit Maßnahmen zur Akzeptanz, Öffentlichkeits- und Umweltbildungsarbeit auf französischer Seite zu unterstützen. So konnte das gemeinsame Luchs-Parlament mit Kammern auf der deutschen und der französischen Seite entstehen. Dies ist ein ganz besonderes Beispiel der gelebten deutsch-französischen Freundschaft.“ Katrin Eder zog ein positives Fazit: „Ich bin davon überzeugt, dass das Luchs-LIFE-Projekt eine Blaupause für weitere Projekte im Artenschutz sein kann.“

Kegelrobben der Deutschen Ostsee - Habitatnutzung, Entwicklung der Liegeplätze, Standorttreue und Analyse potentieller Störungen

Das hier vorgelegte Projekt untersucht die Habitatselektion bei der Wiederbesiedlung der deutschen Ostseeküste durch Kegelrobben. Die Kegelrobbe wurde zu Beginn des 20 Jh. systematisch an der deutschen Küste ausgerottet. Durch Schutzmaßnahmen erholt sich der Bestand der Ostseekegelrobbe auch an der deustchen Küste. Mit Hilfe von Photo-ID und Ausbringung von Wildtierkameras werden einzelne Robben identifiziert, um Wiedersichtungsraten zu ermitteln. Im Speziellen sollen so die Qualitäten der derzeit etablierten Liegeplätze untersucht und weitere potentielle Liegeplätze ermittelt werden. Aber auch Störungen durch Touristen, Bootsverkehr sowie durch Lärm unter Wasser werden beleuchtet. Die Forschungsergebnisse fließen in nationale und internationale Gremien ein und unterstützen so eine naturverträgliche Rückkehr der Kegelrobben in Mecklenburg-Vorpommern.

Manaka Edelkrebs: Maßnahmenkatalog für erfolgreiche, nachhaltige Besatzmaßnahmen autochthoner Edelkrebspopulationen, Manaka Edelkrebs: Maßnahmenkatalog für erfolgreiche, nachhaltige Besatzmaßnahmen autochthoner Edelkrebspopulationen

Ziel des Projektes ist die Ausarbeitung eines detaillierten Maßnahmenkatalogs zum erfolgreichen und einheitlichen Besatz autochthoner Edelkrebsstämme in heimischen Gewässern, um grundlegend die Art und dessen Bestände und insbesondere die Biodiversität noch vorhandener Populationen langfristig zu erhalten und zu erhöhen. In diesem Katalog sollen konkrete Aussagen über Besatzkriterien (u.a. Herkunft, Alter und Geschlecht der Besatztiere, Besatzdichte, Gewässerart und -parameter, Populationsentwicklung, begleitende Maßnahmen wie Sensibilisierung und Monitoring) und deren Erfolgschancen getroffen werden. Die Universität Koblenz-Landau ist im Projekt MaNaKa zuständig für Recherchearbeiten im Vorfeld der weiteren Maßnahmen. Die Literaturrecherche umfasst die Informationssammlung von Methoden bisheriger Besatzprojekte und deren Ergebnisse. Neben den ökologischen Grundlagen sollen hier auch Methoden zusammen mit Vor- und Nachteilen zum Thema Besatz und Monitoring erfasst werden. Die Recherche umfasst die Identifikation autochthoner und für Besatzprojekte geeigneter Stämme sowie eine erste Auflistung in Frage kommender Besatzgewässer in Deutschland. Des Weiteren ist die Uni KO-LD für die Probenahme und genetische Analytik zuständig. Autochthone Edelkrebsstämme müssen für die entsprechenden Regionen identifiziert werden. Die Uni KO-LD nimmt an den Workshops teil um den Wissenstransfer zu ermöglichen. Alle ausgewählten Gewässer werden beprobt und so Informationen über deren ökologische Bedingungen gesammelt. Die Besatzmaßnahmen finden unter Leitung der Uni KO-LD statt. Der Abschluss-Workshop wird von der Uni KO-LD organisiert. Des Weiteren ist die Uni KO-LD weiterhin Ansprechpartner im Anschluss an das Projekt.

Manaka Edelkrebs: Maßnahmenkatalog für erfolgreiche, nachhaltige Besatzmaßnahmen autochthoner Edelkrebspopulationen^Manaka Edelkrebs: Maßnahmenkatalog für erfolgreiche, nachhaltige Besatzmaßnahmen autochthoner Edelkrebspopulationen, Manaka Edelkrebs: Maßnahmenkatalog für erfolgreiche, nachhaltige Besatzmaßnahmen autochthoner Edelkrebspopulationen

Ziel des Projektes ist die Ausarbeitung eines detaillierten Maßnahmenkatalogs zum erfolgreichen und einheitlichen Besatz autochthoner Edelkrebsstämme in heimischen Gewässern, um grundlegend die Art und dessen Bestände und insbesondere die Biodiversität noch vorhandener Populationen langfristig zu erhalten und zu erhöhen. In diesem Katalog sollen konkrete Aussagen über abiotische, biotische und soziologische Besatzkriterien und deren Erfolgschancen getroffen werden. Das AWI übernimmt die Gesamt-Projektleitung und folgende Aufgaben: Theoretischer Hintergrund: das AWI führt eine umfangreiche Literaturrecherche zu dokumentierten Besatzmaßnahmen und strukturierte vor-Ort-Interviews mit den jeweiligen Projektträgern und Initiativen durch und fasst die Ergebnisse zusammen. Vom AWI koordiniert werden dann zusammen mit den Projekt- und Kooperationspartnern die zusammengetragenen Bewertungskriterien für einen erfolgreichen Besatz diskutiert und bestimmt. Probennahme und Analyse: das AWI beprobt ausgewählte Besatzgewässer über ein Jahr und bestimmt die Gewässerparameter. Die Beprobungen auf den Krebspesterreger erfolgen in Zusammenarbeit mit dem Projektpartner. Maßnahmenkatalog: die Erkenntnisse aus der Literaturrecherche, den Interviews und der Beprobung der Gewässer werden anschließend vom AWI ausgewertet, in einen Maßnahmenkatalog überführt, auf einem Workshop vorgestellt und in einer öffentlich zugänglichen Datenbank publiziert. Risikoanalyse, Sensibilisierung & Besatzmaßnahme: ausgehend von den im Maßnahmenkatalog festgelegten Kriterien und Empfehlungen sollen unter Leitung des AWI mit Projekt- und Kooperationspartnern die Besatzgewässer ausgewählt und mit den regional typischen Genstämmen besetzt werden. Monitoring: Im Anschluss an die Besatzmaßnahmen bespricht das AWI die Durchführung des nachfolgenden Monitorings anhand des Maßnahmenkatalogs mit den Fischereiverbänden. Ebenso wird das AWI nach Projektende die Fischereiverbände bei dem Monitoring beratend begleiten.

Erfassung und Bewertung der Bestandssituation des Aals im Einzugsgebiet der Elbe in Sachsen-Anhalt

Zielstellung: Neben der Weiterführung der wissenschaftlichen Begleitung des Aalbesatzes, der Erfassung der Blankaalfänge eines Fischereibetriebes in der Mittelelbe und der Untersuchungen zur Orientierungsfähigkeit besetzter Blankaale konzentrierten sich die Forschungsarbeiten im Jahr 2014 auf die Aufbereitung von Daten für den Umsetzungsbericht 2015 zum Aalmanagementplan Elbe. Material und Methoden: Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung des Aalbesatzes wurden relevante Transportparameter erfasst, eine visuelle Einschätzung der Vitalität und möglicher Transportschäden des Besatzmaterials vorgenommen sowie Stichproben für weitere Untersuchungen (Morphometrie, Artzugehörigkeit, Geschlecht, Gesundheitszustand, Kondition) entnommen. Insgesamt 75 Blankaale aus zwei verschiedenen Herkünften (Eider: natürlicher Aalaufstieg, Unterhavel: Besatz) wurden im Herbst 2012 mit Datenrecordern versehen und in der Untereider bzw. der Unterelbe ausgesetzt, um ihre Wanderung durch die Nordsee in Richtung Sargassosee zu dokumentieren. Ergebnisse: Insgesamt wurden im Jahr 2014 rund 5.100 ha Gewässerfläche mit insgesamt 2,67 t vorgestreckter Aale (AV) besetzt. Dies entspricht einer mittleren Besatzdichte von 520 g AV/ha. Die unmittelbaren Transportverluste an den zentralen Verteilerstellen waren sehr gering und das Besatzmaterial machte visuell einen vitalen und mobilen Eindruck. Der Transport zu den Besatzgewässern erfolgte fachgerecht. In den Stichproben des Besatzmaterials waren überwiegend Weibchen (92 %) anzutreffen, bei einem allerdings sehr hohen Anteil nicht geschlechtsdifferenzierter Tiere von 95 %. Die Kondition der besetzten Aale kann mit einem mittleren Bruttoenergiegehalt von 8,9 MJ/kg als gut eingeschätzt werden. Die Befallsrate mit dem Schwimmblasennematoden A. crassus war bei den untersuchten Besatzaalen mit durchschnittlich 2,7 % sehr gering. Bis zum Ende des Jahres 2014 konnten die Daten von insgesamt 17 DST-Sendern (8 Aale aus natürlichem Aufstieg, 9 aus Besatz) ausgewertet werden. Jeweils ein Blankaal aus beiden Gruppen hat den kürzesten Weg vom Aussetzungsort zum Atlantik westwärts an der niederländischen Küste vorbei bis in den Ärmelkanal gewählt. Ein Aal aus der Eider (natürlicher Aufstieg) und drei Aale aus der Elbe (Besatz) sind dagegen eher nach Norden zwischen Großbritannien und Dänemark Richtung Norwegen gewandert. Die registrierten Wanderrouten der übrigen Blankaale waren zu kurz, um daraus eine eindeutige Richtungswahl abzuleiten.

Wanderfischprogramm Sachsen-Anhalt

Zielstellung: Nach dem Erstnachweis aufsteigender Lachse im November 2011 sowie ebenfalls erfolgreicher Aufstiegssaisons in den Jahren 2012 und 2013 sollten das Rückkehrer-Monitoring in der Nuthe fortgeführt und im Jeetze-System erste Kontrolluntersuchungen auf Laichfische vorgenommen werden. Neben dem Management der Besatzmaßnahmen in beiden Projektgebieten war zudem die natürliche Reproduktion an den registrierten Lachs-Laichplätzen in der Nuthe zu prüfen. Material und Methoden: Das Rückkehrer-Monitoring erfolgte in beiden Projektgebieten von Anfang Oktober bis Ende Dezember jeweils wöchentlich in zuvor festgelegten Vergleichsstrecken mittels Elektrofischerei. Auch die Untersuchungen zum Reproduktionserfolg im Frühsommer wurden mittels Elektrofischerei durchgeführt, wobei die Untersuchungsstrecken ca. 50 - 100 m um die gefundenen Laichplätze betrugen. Der Besatz der Lachse erfolgte im Herbst überwiegend vom Boot aus, wohingegen die Meerforellen-Brütlinge im Frühjahr mit Unterstützung zahlreicher Angler aus den regionalen Vereinen manuell in den geeigneten Gewässerstrecken verteilt wurden. Ergebnisse: Im Nuthe-System wurden erneut jeweils ca. 10.000 halbjährige, durch Flossenschnitt markierte Lachse sowie Meerforellen-Brütlinge besetzt. Hierbei stammten die Meerforellen erstmalig aus dem brandenburgischen Stepenitz-System. Durch die Kontrolle der im Herbst 2013 gefundenen Laichareale konnte der Nachweis einer erfolgreichen natürlichen Lachs-Reproduktion an mehreren Stellen und somit auch die Schließung des natürlichen Fortpflanzungszyklus bestätigt werden. Aufgrund fehlender Herbst-Niederschläge und geringer Abflüsse war in der Nuthe mit je acht Lachsen und Meerforellen der Nachweis aufsteigender Laichfische im Vergleich zu den Vorjahren etwas geringer. Neben der weiteren Beteiligung am Gewässerentwicklungskonzept (GEK) 'Nuthe' war das IfB zudem auch in die Fortführung des Projektes 'Laichhabitat Buschmühle' einbezogen. Das Jeetze-System wurde erneut mit ca. 30.000 Meerforellen-Brütlingen besetzt. Im Zuge des ersten Rückkehrer-Monitorings konnte hier am 15.10.2014 im Stadtgebiet von Salzwedel der erwartete Erstnachweis von aufsteigenden Laichfischen erbracht werden. Insgesamt gelang der Nachweis von sechs Laichfischen, wobei Anglerfänge noch eine weit höhere Zahl vermuten lassen. Festgestellte Laichgruben belegten zudem deren erste natürliche Reproduktion.

50 Jahre Biber-Wiedereinbürgerung Fachsymposium unter besonderer Berücksichtigung von Naturschutzprojekten der DBU

Teichwirtschaft und Störzucht im NABU-Zentrum Blumberger Mühle - NABU-Beteiligung am Wiederansiedlungsprojekt Atlantischer Stör - Integration von nachhaltiger Nutzung und Naturschutz in dem Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin

Die Blumberger Mühle (BBM) ist das größte Informationszentrum des NABU-Bundesverbandes und Hauptinformationszentrum des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin. Es wurde 1997 eröffnet und liegt ca. 80 Kilometer nördlich von Berlin bei Angermünde (Landkreis Uckermark). Der Aufbau wurde maßgeblich mit Mitteln der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. Jährlich kommen knapp 30.000 Besucher. Das Gelände umfasst ca. 12 Hektar gestaltete Naturerlebnislandschaft direkt am Zentrum und das angrenzende Naturschutzgebiet 'NSG Blumenberger Teiche' mit einer verpachteten Teichwirtschaft. Zu dieser gehören mehrere Gebäude, darunter ein denkmalgeschütztes Bruthaus und künstliche Hälterteiche. In bis zu drei Teichen der Teichwirtschaft Blumberger Mühle (BBM) sollen über das Projekt zukünftige Elterntiere des Baltischen Störs bis zur Geschlechtsreife gehältert und Jungfische im Bruthaus des Betriebes aufgezogen werden. Das Bruthaus der BBM wurde entsprechend baulich saniert und eine Aufzuchtanlage in Form von sieben Langstrombecken installiert werden. Die Becken erhalten eine unabhängige Wasserzufuhr und Belüftung. Die Sicherung der Zukunftslaicher bedingte einen effektiven Schutz gegen möglichen Fischotterfraß. Ein integrierter Projektansatz verbindet regionale wirtschaftliche Strukturen mit Instrumenten des Naturschutzes. Das Projekt wird intensiv durch Informations- und Bildungsmaßnahmen begleitet. Fazit Die im Projekt vorgesehenen Aktivitäten und Maßnahmen konnten vollständig umgesetzt werden. In der Anfangsphase des Projektes musste der Finanzplan kostenneutral angepasst werden, da die baulichen Maßnahmen am Bruthaus BBM kostenintensiver waren als geplant. Dieses konnte durch eine Umwidmung innerhalb des Projektes aufgefangen werden. So wurde mit dem Elektrozaun als mobilen Fischotterschutz eine günstigere Lösung gefunden als die ursprünglich geplante feste Zauninstallation. Die Aufzucht der Jungstöre war fachlich anspruchsvoll und arbeitsintensiv. Hier war die enge wissenschaftliche Anbindung an das IGB Berlin hilfreich und unverzichtbar. Es konnte eine steile Lernkurve bei der Aufzucht der Jungstöre beobachtet und die Mortalitätsrate kontinuierlich verringert werden. Das Projekt stößt auf eine große Resonanz und Akzeptanz in der Region, das mediale Interesse ist groß und die Zusammenarbeit der Projektpartner lief sehr gut. Der Projektverlauf erfüllte die entsprechende Zielstellung des Biosphärenreservats, eine nachhaltige Nutzung und eine naturschutzfachliche Weiterentwicklung der Teichwirtschaft gemeinsam voranzubringen. Um das Störprojekt Blumberger Mühle dauerhaft zu etablieren, möchte sich der NABU im Jahr 2016 an einem gemeinsamen EU-Life-Antrag mit der GRS, der Landesforschungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern sowie Partnern aus Dänemark, Polen und dem Baltikum beteiligen. Eine Entscheidung dazu steht im Sommer 2016 an. Insbesondere die grenzübergreifende Naturschutzarbeit zwischen Polen und Deutschland soll kontinuierlich ausgebaut werde

RESTORE: Wiederherstellung der Bestände der Europäischen Auster (Ostrea edulis) in der deutschen Nordsee (Voruntersuchung): Entwicklung und praktische Erprobung von Methoden und Verfahren zum nachhaltigen Bestandsaufbau

Die Voruntersuchung wird wichtige theoretische Erkenntnisse der Machbarkeitsstudie 'Aktueller Status der Europäischen Auster (Ostrea edulis) und Möglichkeiten einer Wiederansiedlung in der deutschen Nordsee' (Gercken & Schmidt 2014) in der Praxis testen. Dies umfasst die Bestimmung geeigneter Wiederherstellungsflächen, die Identifikation von Bezugsquellen für geeignete Austern sowie Substrat und die Erhebung konkreter Wachstums- und Fitnessdaten der Europäischen Auster an den entsprechenden Standorten im Freiland. Vorhabenziel Die gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen sollen zu allgemein verwertbaren Empfehlungen aufbereitet werden, um weitere Restaurationsmaßnahmen zu definieren und die Erstellung eines Restaurationsprogrammes für die deutsche Nordsee zu unterstützen. Wissenschaftliche und technische Arbeitsziele des Vorhabens - Aussagen zu Wachstum und Fitness (biologische Eignung) - Identifikation von Austernlieferanten - Empfehlung geeigneter Standorte - Empfehlung geeigneter Technologien Unter Berücksichtigung der Empfehlungen aus der vorliegenden Machbarkeitsstudie werden im Rahmen der Voruntersuchung die folgenden Teilbereiche bearbeitet: 1) Prüfung von rechtlichen Rahmenbedingungen und FFH Verträglichkeit 2) Bewertung und Berücksichtigung internationaler Austernrestaurationsvorhaben 3) Biologische Voruntersuchung und Standortauswahl 4) Auswahl von geeigneten Spenderpopulationen und Technologien 5) Ausbringen von Austern verschiedener Alters-/Größenklassen für Freilandversuche 6) Prüfung der perspektivischen Mitwirkungsbereitschaft von Fischerei/Aquakultur In alle Arbeitsbereiche fließen biologisch-ökologische Gesichtspunkte (aktuelle Erkenntnisse zu Erkrankungen/Parasiten, Erhalt der genetischen Vielfalt) sowie die Berücksichtigung der Leitlinien der verantwortungsvollen Wissenschaft mit ein.

1 2 3 4