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Planfeststellungsverfahren für die Elektrifizierung der Bahnstrecken 2571/ 2575 vom Bf Langerwehe über Bf Eschweiler-Weisweiler bis Bf Stolberg Hbf (Planfeststellungsabschnitt 4); im Rahmen des Gesamtprojektes der Elektrifizierung der Euregiobahn

Die EVS EUREGIO Verkehrsschienennetz GmbH (Vorhabenträgerin) plant die Elektrifizierung der Bahnstrecken der Euregiobahn. Aktuell sind die Strecken der Vorhabenträgerin nur mit fahrleitungsunabhängigen Fahrzeugen (dieselbetriebene Fahrzeuge) befahrbar. Durch die Elektrifizierung werden die Lücken im Netz für einen durchgängigen Betrieb der Euregiobahn mit elektrischen Fahrzeugen beseitigt. Zudem können durch ein besseres Beschleunigungsverhalten der Züge – bei unveränderter Höchstgeschwindigkeit – Fahrzeitgewinne erzielt werden. Ziel des Gesamtprojektes ist somit die Ertüchtigung der bestehenden Infrastruktur für den Betrieb an einer elektrifizierten Strecke durch die Ausrüstung der Strecken mit Oberleitungsanlagen. Das Gesamtprojekt wurde der Übersichtlichkeit halber räumlich in mehrere Planfeststellungsabschnitte (PFA) unterteilt, die jeweils in den Planunterlagen dargestellt sind. Die Elektrifizierung der Bahnstrecken 2571/ 2575 vom Bf Langerwehe über Bf Eschweiler-Weisweiler bis Bf Stolberg Hbf stellt einen eigenen Planfeststellungsabschnitt dar (PFA 4). Diesbezüglich soll die Errichtung der Oberleitungsanlagen erfolgen. Die beantragten Maßnahmen umfassen dabei: - die Strecke 2571 „Bf Eschweiler-Weisweiler bis Bf Stolberg Hbf (a)“ - die Strecke 2575 „Bf Langerwehe (a) bis Bf Eschweiler-Weisweiler“ - inkl. der Durchfahrts- und Ausweichgleise in den Bahnhöfen Eschweiler-Weisweiler, Eschweiler-Talbahnhof und Eschweiler-Aue, - inkl. des Tunnels „Ulhaus“ auf der Strecke 2575 bis km 1,050 Im Rahmen dieser geplanten Elektrifizierung sollen insgesamt 226 Maste errichtet werden. Zur Minderung der Gefährdung der Bahnstrecken mit seinen geplanten Oberleitungsanlagen durch Windbruch (umstürzende Bäume) wurde ein „Ökologisches Bahntrassenmanagement“ entwickelt, das die Umgestaltung, Pflege und Entwicklung der Grünbereiche entlang der Gleistrasse in einem Streifen von jeweils 30 m beidseitig der Strecken vorsieht. Private Flächen sind von dem Bahntrassenmanagement im Rahmen dieses Planfeststellungsverfahrens vorerst nicht betroffen. Einzelheiten zum Bahntrassenmanagement und den Planungen vor Ort sind den Planunterlagen zu entnehmen. Das geplante Vorhaben entfaltet Auswirkungen auf die Umwelt. U. a. ist eine Betroffenheit der Vegetation und der Tierwelt gegeben. Detaillierte Einzelheiten zu Auswirkungen sowie zu entsprechenden Kompensationsmaßnahmen können den Planunterlagen entnommen werden. Zur Durchführung des Bauvorhabens sind dauerhafte Inanspruchnahmen (Grunderwerb), dingliche Sicherungen sowie vorübergehende Inanspruchnahmen von Grundstücken Dritter erforderlich. Grunderwerb wird in der Stadt Eschweiler benötigt. Dingliche Sicherungen und vorübergehende Inanspruchnahmen sind in der Gemeinde Langerwehe vorgesehen. Aufgrund von u. a. Gründungsarbeiten der Maste muss während der Zeit der Baumaßnahmen vorübergehend mit Baulärm und Erschütterungen gerechnet werden, wobei die Baumaßnahmen schrittweise über den Streckenverlauf durchgeführt werden. Zur Vermeidung von nächtlichen Störungen und von Lärmbelastungen an Wochenenden werden alle geräuschintensiven Arbeiten ausschließlich zwischen Montag und Freitag, in der Zeit von 07:00 Uhr bis 20:00 Uhr durchgeführt. Für die Dauer der Errichtung der Oberleitungsanlagen wird eine Bauzeit von etwa 80 Wochen angesetzt. Einzelheiten des Bauvorhabens sind den im Internet der Bezirksregierung Köln veröffentlichten Planunterlagen zu entnehmen.

Erweiterung des Bentonittagebaus"Siegerstetten-West" in den Gemarkungen Niederkam und Obergangkofen, Gemeinde Kumhausen

Das Unternehmen Clariant Produkte (Deutschland) GmbH beantragt die Erweiterung des Bentonittagebaus "Siegerstetten-West" um 5,81 ha auf eine Gesamtgröße von 15,26 ha. Die Erweiterungsfläche schließt sich westlich und südlich des bestehenden Tagebaus an und befindet sich westlich der Ortschaft Siegerstetten. Sie umfasst land- und forstwirtschaftliche Flächen. Für die Erweiterung müssen zusätzlich zu der bereits beanspruchten Rodungsfläche von 6,43 ha des Tagebaus 1,7 ha Wald gerodet werden. Die betroffene Waldfläche ist bereits kahlgeschlagen auf Grund von Windbruch sowie Käferbefall.

Berliner Waldbaurichtlinie

Die Berliner Erholungswälder werden seit langem naturnah gepflegt und bewirtschaftet. 1991 wurden die Prinzipien dieser Waldpflege erstmals umfassend zu Papier gebracht und als Waldbaurichtlinie verabschiedet. Nach einer Bilanzierung und Abstimmung mit den Naturschutzverbänden und den unabhängigen Zertifizierern wurde 2005 die Waldbaurichtlinie für die Berliner Forsten aktualisiert und verabschiedet. Mit dieser Waldbaurichtlinie werden die Ansprüche der Forstwirtschaft, des Naturschutzes, der Erholungsnutzung, der Landschaftsästhetik und des Klimaschutzes zu einem einheitlichen Handlungskonzept zusammengefasst, das für die Berliner Wälder in der Stadt und im Umland gleichermaßen gilt. In einer Zeit weltweit steigender Umweltbelastungen und einem nach wie vor ungebremsten Raubbau an den Wäldern dieser Erde, sowohl in den Tropen als auch in den nördlichen Klimazonen, ist der Erhalt und die Pflege unserer einheimischen Wälder, die Sicherung ihrer ökologischen Leistungsfähigkeit und damit der Nachhaltigkeit ihrer vielfältigen Funktionen eine unbedingte Voraussetzung für die Bewahrung einer lebenswerten und gesunden Umwelt. Es gilt, den Wald auch für unsere Nachkommen als unverzichtbare Lebensgrundlage zu erhalten. Das erfordert die konsequente Beachtung ökologischer Grundsätze bei seiner Bewirtschaftung. Diesen Grundsätzen hat sich Berlin durch Unterzeichnung des Kyotoprotokolls verpflichtet und will dies im eigenen Wald in vorbildlicher Weise umsetzen. Das Ökosystem Wald in seinen naturraumtypischen Ausprägungen und seinen Wirkungsbeziehungen wird nachhaltig gefördert, auf Dauer stabilisiert und erleidet durch die Bewirtschaftung keine Schäden. Das naturraum- und standorttypische Wald- und Landschaftsbild wird erhalten und entwickelt, um auch die Schönheit der vielfältigen Waldlandschaft hervorzuheben. Die stille Erholung und das Naturerleben sowie die Umweltbildung im Wald werden für die Menschen der Großstadt gefördert. Die Steigerung der waldtypischen Erlebnisqualität steht dabei im Mittelpunkt. So bleibt der Wald als “Gegenwelt” zum hektischen Getriebe der Großstadt erhalten. Das im Berliner Landschafts- und Artenschutzprogramm geforderte Prinzip des Natur- und Artenschutzes auf der ganzen Fläche wird im Wald im Sinne eines umfassenden Waldnaturschutzes praktiziert. Berliner Landschafts- und Artenschutzprogramm Es sollen strukturreiche Mischwälder entstehen. Die Erneuerung der Wälder erfolgt dabei grundsätzlich durch natürliche Aussamung der Waldbäume. Es sollen sich Wälder aus standortgerechten, naturraumtypischen, heimischen Baum- und Straucharten entwickeln. Das sind die Arten, die sich seit der letzten Eiszeit natürlich angesiedelt haben. Der Anbau von nichtstandortgerechten und nichtheimischen Baumarten verursacht ökologische Probleme und ist häufig von negativen waldbaulichen Erfahrungen begleitet. Deshalb werden diese Baumarten nicht mehr angebaut und gefördert. Die Waldpflege dient der Erhaltung und Förderung der Vitalität und Qualität der Bäume. Die im Rahmen der Bestandespflege durchgeführten Maßnahmen (z.B. Durchforstungen) sollen helfen, gesunde und stabile Bestände entstehen zu lassen und nach Möglichkeit Strukturreichtum und Mischbaumarten zu fördern. Zur nachhaltigen Nutzung des Rohstoffes Holz werden Waldbestände mit hohen Vorräten an starkem und wertvollem Holz entwickelt. Die Bodenfruchtbarkeit soll erhalten und gefördert werden. Die Entwicklung einer gesunden Humusschicht und geschlossene Nährstoffkreisläufe werden angestrebt. Pflanzenschutzmittel werden grundsätzlich nicht eingesetzt. Die Erschließung der Wälder mit Wegen entspricht den Erfordernissen des Schutz- und Erholungswaldes. Fahrwege und Fahrzeugverkehr werden auf ein Minimum beschränkt, die Erschließung für forstliche Pflegemaßnahmen erfolgt behutsam und attraktive Erholungsangebote werden entwickelt und erhalten. Gesunde alte und absterbende Bäume sowie liegendes und stehendes Totholz sind als sogenanntes Biotopholz ein wichtiger Beitrag zur Förderung und Sicherung von Vorkommen gefährdeter Tier-, Pflanzen- und Pilzarten. 5 bis 10 vitale Altbäume pro Hektar bleiben deshalb der natürlichen Entwicklung überlassen und bilden die Grundlage für ein flächen- und dauerhaftes Alt- und Biotopholzprogramm in den Berliner Wäldern. Um den Anteil an Totholz für die darauf angewiesenen Arten zu erhöhen, verbleibt liegendes und stehendes Totholz sowie Windbruch jeden Alters im Wald. Ausnahmen bilden Maßnahmen zur Entfernung von Gefahrenstellen an Wegen, Park- und Spielplätzen, Siedlungsrändern usw… Bei den Pflegemaßnahmen wird auf die Brut- und Aufzuchtzeiten der störungsempfindlichen Tierarten Rücksicht genommen. Durch die Anwendung dieser Waldbaurichtlinie wird neben der Sicherung eines vielseitigen und leistungsfähigen Waldes für kommende Generationen auch den Anforderungen der anspruchsvollen Zertifikate des Forest Stewardship Council (FSC) und des Naturlandverbandes für eine ökologische Waldbewirtschaftung Rechnung getragen.

Kartoffelernte fast unter Dach und Fach: Gute Ergebnisse

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 168/04 Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressemitteilung Nr.: 168/04 Magdeburg, den 7. Oktober 2004 Kartoffelernte fast unter Dach und Fach: Gute Ergebnisse Die Kartoffelernte in Sachsen-Anhalt ist nahezu unter Dach und Fach. Drei Viertel der mittelfrühen und späten Kartoffelsorten sind eingebracht. Dabei zeichnet sich eine insgesamt gute Ernte für dieses Jahr ab. Die Erträge schwanken zwischen 350 bis 550 Dezitonnen je Hektar. Im Vorjahr lag der Landesdurchschnitt bei 333 Dezitonnen je Hektar. Die Qualität der geernteten Kartoffeln wird allgemein als gut eingeschätzt. Probleme bereitet jedoch Schorfbefall im Bereich Mitte. Die Zuckerrübenernte läuft ebenso planmäßig. Etwa ein Viertel der Bestände ist eingebracht, die Qualität gilt als gut bis sehr gut. Die geschätzten Erträge liegen zwischen 490 und 530 Dezitonnen je Hektar. Im Vorjahr gab es einen Durchschnittwert von 446,4 Dezitonnen je Hektar. Es wird ein bereinigter Zuckergehalt von etwa 16 bis 22 Prozent erwartet, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr entsprechen könnte. Damals waren im Durchschnitt 16 Prozent gemessen worden. Regionale Meldungen Amtsbereich Altmark mit den Kreisen Stendal, Salzwedel, Jerichower Land Die Kartoffelernte verläuft planmäßig. Mit 350 bis 500 Dezitonnen je Hektar sind die Erträge sehr gut. Die Qualität wird mit gut bis befriedigt eingeschätzt. Bisher ist ein geringer Fäule- und Schmutzbesatz zu verzeichnen. Auch die Zuckerrübenernte verläuft gut. Die Zuckerfabrik erwartet für die Kampagne einen durchschnittlichen Ertrag in der Altmark von 500 Dezitonnen je Hekar und einen durchschnittlichen Zuckergehalt von 17 Prozent. Die Silomaisernte ist bisher unter guten Bedingungen verlaufen und ist größtenteils bereits abgeschlossen. Die Erträge sind zufrieden stellend. Insbesondere ist der Kolbenanteil in diesem Jahr hoch. Amtsbereich Süd mit den Kreisen Burgenlandkreis, Mansfelder Land, Merseburg, Querfurt, Saalkreis, Sangerhausen, Weißenfels Das Wetter bot gute Voraussetzungen für Ernte- und Bestellarbeiten. Seit Monatsbeginn läuft in den meisten Kreisen die Sonnenblumen- und Körnermaisernte. Laut erster Ernteergebnisse bewegt sich das Ertragsniveau bei Sonnenblumen zwischen 23 und 25 Dezitonnen je Hektar. Höhere Erträge lassen sich infolge des teilweise vorhandenen Windbruches nicht realisieren. Amtsbereich Mitte mit den Kreisen Aschersleben/Staßfurt, Bördekreis, Ohrekreis, Halberstadt, Quedlinburg, Schönebeck, Wernigerode Neben der Rodung der mittelfrühen und späten Kartoffelsorten gilt das Hauptaugenmerk der Zuckerrübenernte. Aufgrund der guten Witterungslage konnte die Ernte zügig fortgesetzt werden. Nach den Angaben der Zuckerfabrik Klein Wanzleben kann die Ertragslage im Amtsbereich Mitte mit 530 Dezitonnen je Hektar bei 18,5 Prozent Zuckergehalt als recht gut eingeschätzt werden. Amtsbereich Anhalt mit den Kreisen Zerbst, Bernburg, Bitterfeld, Köthen und Wittenberg Rund 60 und 90 Prozent der Kartoffelanbaufläche sind gerodet. Ein Betrieb konnte seine Kartoffelernte gar bereits abschließen. Bei den Zuckerrüben variieren die betriebsspezifischen Erträge zwischen 350 und 650 Dezitonnen je Hektar sowie die Zuckergehalte zwischen 16 und 22 Prozent. Die Erträge beim Hopfen schwanken zwischen 12 und 24 Dezitonnen je Hektar. Die Qualitäten sind gut. Die Körnermaisernte hat begonnen. Die Erträge liegen zwischen 85 und 110 Dezitonnen je Hektar. Zudem erfolgt derzeit die Aussaat von Winterroggen und Winterweizen. Impressum: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressestelle Olvenstedter Straße 4 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1951 Fax: (0391) 567-1964 Mail: pressestelle@mlu.lsa-net.de Impressum:Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energiedes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleLeipziger Str. 5839112 MagdeburgTel: (0391) 567-1950Fax: (0391) 567-1964Mail: pr@mule.sachsen-anhalt.de

Waldschutz und forstwirtschaftliche Nachhaltigkeit 2.0 20 Punkte für den Wald der Zukunft

Die Stürme in den Jahren 2017/2018 und vor allem die seit Frühjahr 2018 anhaltende Dauertrockenheit haben die Wälder Deutschlands in vielen Regionen erheblich geschädigt. Die Schäden gehen dabei mittlerweile deutlich über das Waldsterben der 1980er-Jahre hinaus und sind auch sonst im historischen Vergleich beispiellos. Es setzt sich in der Forstwirtschaft mehr und mehr die bittere Erkenntnis durch, dass die Klimakrise die Gegenwart darstellt und unsere Wälder das erste Opfer sind. Insbesondere die mitteldeutschen Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen können dabei als Hotspot der Waldschäden betrachtet werden, da das Niederschlagsdefizit seit 2018 in Mitteldeutschland besonders hoch ist. Infolgedessen sind die Böden insbesondere in tieferen Schichten stark ausgetrocknet, wie der Dürremonitor des Umweltforschungszentrums in Leipzig für den forstrelevanten Bereich von 1,8 Meter Bodentiefe eindrücklich zeigt. Die anhaltende Niederschlagsarmut ist aber nur ein Teil des Problems. Vielmehr werden dadurch forstwirtschaftlichen Fehler der vergangenen Jahrzehnte deutlich. Vor allem der starke Fokus der Forstwirtschaft auf Monokulturen der gleichen Altersstufe sowie die teilweise falsche Baumartenwahl für bestimmte Standorte müssen als die zentralen Probleme benannt werden. Allen voran die in Monokultur angebaute Fichte (hohe Sturmgefährdung, vergleichsweise geringe Trockenheitsresistenz, Schädlingsanfälligkeit) sei hier genannt. Deren forstwirtschaftlich bedingte Verbreitung in den unteren und mittleren Lagen der Mittelgebirge führt gegenwärtig zu großflächigem Waldsterben, so zum Beispiel im Harz. Kahlschläge führen unter anderem zu Windbruch, beeinflussen das örtliche Mikroklima negativ (Erhitzung von Freiflächen) und sind das Gegenteil von mehrstufigen, klimastabilen Dauerwäldern. Dauerwälder und aktive Forstwirtschaft durch Einzelstammentnahme verschiedener Altersstufen schließen sich nicht aus. Vielmehr ist dies der Lösungsansatz, um Wälder an die Klimakrise anzupassen. Für klimastabile Mischwälder soll auf eine Mehr-Baumarten-Strategie gesetzt werden, um so Klimarisiken zu reduzieren. Naturverjüngung ist kostengünstig, es gibt keine Anpflanzverluste und das Saatgut ist an die örtlichen Bedingungen angepasst. Neben regionalem, standortgerechtem Saatgut kann auch das Verpflanzen von regionalen Wildlingen sehr erfolgsversprechend sein. Jungbäume sind in den ersten 2 bis 3 Jahren sehr anfällig gegenüber Trockenperioden. Vor allem Sandböden, südexponierte Lagen und abschüssiges Gelände sind betroffen. Spätestens seit 2018 ist dies ein extremes Problem. Containerpflanzung und/oder professionelle Gießtechnik können lokal Lösungen darstellen, auch wenn dies Mehrkosten bedeutet. Wildverbiss durch Reh- und Rotwild stellt ein erhebliches Problem beim Waldumbau dar. Da Einzelverbissschutz oder die flächige Einzäunung teuer und mit hohem Arbeitsaufwand verbunden sind, sollte Bestandsreduzierung von Reh- und Rotwild durch Jagd erfolgen. Standortheimische Baumarten sind prägend für die ökologischen Wechselwirkungen vor Ort, sind grundsätzlich an die Boden- und Klimaverhältnisse angepasst und besitzen einen gewissen (epi)genetischen Spielraum sich an die Klimakrise anzupassen. Wälder sind Ankerzentren der Artenvielfalt. Für naturschutzfachlich bedeutsame Wälder wurden Schutzgebiete, wie die Natura 2000-Gebiete als Schwerpunkt ausgewiesen. Mit dem Ziel der Umsetzung der Strategie zur biologischen Vielfalt werden in Sachsen-Anhalt 10 Prozent des Landeswaldes aus der Nutzung genommen und im Rahmen der Naturwaldforschung wissenschaftlich begleitet. Totholz ist für eine nachhaltige Forstwirtschaft von zentraler Bedeutung, da Totholz Wasser speichert, Bodenaustrocknung durch Wind reduziert, Wildverbissschäden verringert, für langfristigen Humuserhalt sorgt und Lebensraum für Pflanzen und Tiere darstellt. Waldränder müssen mehrstufig umgestaltet werden, da dies den nachgelagerten Wald vor Windbruch schützt. Gleichzeitig ist dies eine Möglichkeit, niedrig wachsende heimische Baum- und Straucharten in Bestand zu etablieren. Der Einsatz von Schwermaschinen in der modernen Holzwirtschaft muss bodenschonender werden, um die Böden nicht (dauerhaft) zu schädigen. Technische Weiterentwicklung und die Wiederetablierung von naturnahen Holzerntemethoden müssen vorangetrieben werden. Gerade kleinere Waldbesitzer müssen bei der Wahl von zukunftsfähigen Baumarten fachlich unterstützt werden. Detailkarten (Bodenklasse, lokale Wasserverfügbarkeit) sind ein wichtiges Instrument. Forstbetriebsgemeinschaften (FBG) leisten wichtige Arbeit, um die Wälder zukunftsfähig zu machen. Vor allem ist die Bündelung und Unterstützung von Klein- und Kleinstwaldbesitzern hervorzuheben. Daher müssen FBG  unterstützt werden. Holzbau bindet CO 2 langfristig und ersetzt klimaschädliche Baustoffe wie Beton und Stahl. Eine regionale Verarbeitung fördert zudem die Wertschöpfung und schafft Arbeitsplätze. Bei Waldpflegemaßnahmen (Laubbäume) fiel bisher kaum vermarktungsfähiges Industrieholz an. Durch aktuelle Industrieansiedlungen und innovative Verfahren zur Herstellung von Biochemikalien ergeben sich neue finanzielle Perspektiven für alle Waldbesitzarten. Dabei sind forstwirtschaftliche Grundprinzipien der Nachhaltigkeit (Totholzverbleib im Wald) zu beachten. Die Klimakrise erhöht das Waldbrandrisiko in Nadelwaldmonokulturen, insbesondere bei Kiefernbeständen. Waldumbau hin zu Misch- und Laubwäldern und ein systematisch geplanter Einsatz von Waldbrandriegeln können Waldbrandrisiken deutlich reduzieren. Vor allem zur Baumartenwahl im Rahmen der Klimakrise besteht hoher Forschungsbedarf. Gleichzeitig müssen Forschungserkenntnisse einzelner Länder allen anderen Ländern schnellstmöglich zu Gute kommen und in die Praxis überführt werden. Wälder, die strenge Nachhaltigkeitskriterien erfüllen, sind von zentraler Bedeutung für den Schutz des Klimas insgesamt. Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, die klimastabile Wälder bewirtschaften bzw. diese dahingehend aktiv umbauen, sollten für die damit einhergehende Zunahme der CO 2 -Speicher-Funktion honoriert werden. Holzimporte aus Ländern mit geringen oder keinen Umwelt- und Klimastandards müssen verteuert oder verboten werden, wenn Holz ein wirklich nachhaltiger Baustoff werden soll. Die Politik der Europäischen Union und Freihandelsabkommen müssen sich daran orientieren.

Treibhausgase

Einige Gase in der Atmosphäre wirken als Treibhausgase. Sie lassen das Sonnenlicht fast ungehindert passieren, halten aber die Wärmestrahlung, die von der Erdoberfläche ausgeht, in der Atmosphäre zurück. Zu diesem natürlichen Treibhauseffekt trägt überwiegend Wasserdampf (H 2 O) bei, gefolgt von Kohlendioxid (CO 2 ), Ozon (O 3 ), Lachgas (N 2 O) und Methan (CH 4 ). Der Treibhauseffekt macht das Leben in seiner heutigen Form erst möglich. Mit Beginn der Industrialisierung hat die Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre immer mehr zugenommen. Dadurch wird der natürliche Treibhauseffekt verstärkt, die durchschnittliche Temperatur auf der Erde steigt. Dieser anthropogene – vom Menschen verursachte – Treibhauseffekt gilt als wesentliche Ursache des Klimawandels. Vor allem der Anteil an CO 2 ist stark gestiegen. Das Gas wird vorrangig bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe freigesetzt. Aber auch die Menge an Methan und Lachgas, die insbesondere durch landwirtschaftliche Tätigkeiten entsteht, hat zugenommen. Nicht zuletzt gelangen mit den fluorierten Treibhausgasen (F-Gase) neue, künstlich erzeugte Treibhausgase in die Atmosphäre. Treibhausgase kennen keine Ländergrenzen. Deshalb baut Europa das „Integrated Carbon Observation System“ (ICOS) auf. ICOS sieht vor, ein Netzwerk von kontinuierlichen, qualitativ hochwertigen und standardisierten Treibhausgasmessungen über Europa zu errichten und ein europäisches Gesamtbild zu erstellen. Das umfangreiche ICOS-Netzwerk wird im Endausbau rund 140 Stationen in Europa umfassen. Die TU Dresden (Professur Meteorologie) und damit Sachsen leistet seit 2011 einen wesentlichen Beitrag zur europäischen Forschungsinfrastruktur ICOS. Im Bereich Ökosysteme betreibt die TU Dresden vier Messstationen zur kontinuierlichen Langfristbeobachtung des CO 2 -, Wasser-, Wärme- und Energiehaushaltes verschiedener Landnutzungen. Seit 1990 reduzierten sich die Emissionen von Treibhausgasen (THG) im Freistaat Sachsen um die Hälfte. Beteiligt war hieran die wirtschaftliche Umstrukturierung in Ostdeutschland während der 1990er-Jahre, insbesondere die Schließung stark Umwelt verschmutzender Anlagen im Energie- und Industriesektor. In den letzten zwanzig Jahre sind jedoch kaum noch Minderungen erkennbar. CO 2 ist mengenmäßig das bedeutendste THG (2018 in Sachsen: 93%). Die Entwicklung der CO 2 -Emissionen ist stark an den Energiesektor gebunden. Hauptverursacher in Sachsen sind die Großfeuerungsanlagen, insbesondere die Stromerzeugung aus Braunkohle. Allein die beiden Braunkohlekraftwerke Boxberg und Lippendorf trugen zu mehr als der Hälfte der CO 2 -Emissionen in Sachsen bei. –> Mehr zu Treibhausgas-Emissionen in Sachsen Verursacher von THG in Sachsen und ihre Anteile im Jahr 2018 (Quelle: LfULG, Emissionskataster Sachsen) Der Wald als CO2-Senke – aber wie? ca. 5-minütiger Beitrag zur Langzeitmessung der Kohlenstoffspeicherung im Tharandter Wald (TU Dresden) sowie die besondere Funktion der Wälder als C-Speicher vor dem Hintergrund des globalen Klimawandels –> Film starten langfristig angelegtes Projekt BENEATH : Wissenschaftler der TU Dresden gehen der Frage nach: Wie wirkt sich der Klimawandel auf die C-Speicherfähigkeit von Waldböden aus? Hier finden Sie die aktuellen Messungen des Treibhausgas-Monitorings an der Ankerstation im Tharandter Wald für einen Fichtenbestand. Hier finden Sie die aktuellen Messungen des Treibhausgas-Monitorings an der Station in Grillenburg für eine Wiese. Hier finden Sie die aktuellen Messungen des Treibhausgas-Monitorings an der Station in Klingenberg für einen Acker mit wechselnder Fruchtfolge. Hier finden Sie die aktuellen Messungen des Treibhausgas-Monitorings für einen Eichenjungbestand nach Windbruch im Tharandter Wald.

25 Jahre Bestandesentwicklung von Sturmwurfflächen im Vergleich geräumt und belassen im Bayerischen Wald (F48)

Das Projekt "25 Jahre Bestandesentwicklung von Sturmwurfflächen im Vergleich geräumt und belassen im Bayerischen Wald (F48)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Fachgebiet Geobotanik durchgeführt. Ableitung von Optionen für das Bestandesmanagement nach Störungsereignissen anhand fundierter Erkenntnisse über die Bestandesentwicklung nach Sturmwurf. Gleichzeitig gibt die Studie generelle Hinweise zur Strukturbildung von Waldbeständen mit bzw. ohne Eingriff des Menschen und leistet damit einen Beitrag zur Weiterentwicklung einer naturnahen Waldbewirtschaftung.

Forest vegetation development in the Bavarian Forest National Park following the 1983 windfall event

Das Projekt "Forest vegetation development in the Bavarian Forest National Park following the 1983 windfall event" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Fachgebiet Geobotanik durchgeführt. In the Bavarian Forest National Park a brief, but intense storm event on 1 August 1983 created large windfall areas. The windfall ecosystems within the protection zone of the park were left develop without interference; outside this zone windfall areas were cleared of dead wood but not afforested. A set of permanent plots (transect design with 10 to 10 m plots) was established in 1988 in spruce forests of wet and cool valley bottoms in order to document vegetation development. Resampling shall take place every five years; up to now it was done in 1993 and 1998. On cleared areas an initial raspberry (Rubus idaeus) shrub community was followed by pioneer birch (Betula pubescens, B. pendula) woodland, a sequence well known from managed forest stands. In contrast to this, these two stages were restricted to root plates of fallen trees in uncleared windfalls; here shade-tolerant tree species of the terminal forest stages established rather quickly from saplings that had already been present in the preceeding forest stand. Soil surface disturbances are identified to be causal to the management pathway of forest development, wereas the untouched pathway is caused by relatively low disturbance levels. The simulation model FORSKA-M is used to analyse different options of further stand development with a simulation time period of one hundred years.

Early successional changes in forest ecosystems after a gap-forming disturbance

Das Projekt "Early successional changes in forest ecosystems after a gap-forming disturbance" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität München, Fachgebiet Geobotanik durchgeführt. The Project is aimed at studying the early successional changes in a forest gap which forms as a result of a natural or man-made disturbance, like windfall or clear cut. Those changes will be considered in terms of the herbs-tree (or shrubs-tree) competition dynamics of dominant species. The problem is complicated since the competition mechanism results in different outcomes at different stages of ontogenesis: the megaforbes (shrubs) suppress tree seedlings, whereas adult trees shade the herbage. Any formal description of the competition dynamics has therefore to consider the population age structure and ontogenetic stages of the individuals. The goal of the Project will thus be achieved by means of a new methodology which shall combine: - field studies of the population biology of the clonal plant species along the gradient of increasing strength of the competition; - the unique experience in quantifying the current status of a population in terms of its age structure and ontogenetic stages of the individuals, and; - an original approach to modelling the age-stage-structured population dynamics by means of matrix population models. This methodology will be applied in the three case studies designed within similar areas in Germany, Switzerland, and Russia, with the clonal plant species of similar biology, such as Calamagrostis spp. and Rubus idaeus, and the tree species like Betula pendula. These three case studies will be combined in the forth one devoted to construction, calibration and verification of the corresponding, case-specific models of age-stage-structured population dynamics. The models are expected to reproduce the observed competition effects as different patterns in their dynamic behaviour. They will have to simulate the course and outcome of the competition dynamics under alternative, case-specific scenarios of forest management at the early stage of tree regeneration. Practical recommendations can be formulated from the results of those model experiments. The proposed research is innovative as it will extend the knowledge of competition dynamics of vegetation in forest gaps, and it will also contribute to filling-in the existing gap in the theory and modelling methods for population dynamics of species with explicit age-ontogenetic structure.

Untersuchungen zur Bedeutung der Rindenbrüter bei nach der extremen Trockenheit 2003 steigender Mortalität der Buchen in Baden-Württemberg

Das Projekt "Untersuchungen zur Bedeutung der Rindenbrüter bei nach der extremen Trockenheit 2003 steigender Mortalität der Buchen in Baden-Württemberg" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg durchgeführt. Nach der extremen Trockenheit 2003 sind in Baden-Württemberg die 'Zufälligen Nutzungen' (ZN) bei Rotbuchen (Fagus sylvatica L.) deutlich gestiegen und bis heute auf einem im Vergleich zu den Vorjahren sehr hohen Niveau. In diesem Zusammenhang wurde vielerorts ein bislang an stehenden Rotbuchen selten beobachteter Befall durch rindenbrütende Käfer festgestellt. Daran waren der Kleine Buchenborkenkäfer (Taphrorychus bicolor Hrbst.), der Buchenprachtkäfer (Agrilus viridis L.) und der Goldgrubenprachtkäfer (Chrysobothris affinis F.) wesentlich beteiligt. Der Befall zeigte sich besonders oft an Bestandesrändern, die meist durch Sturmschäden, wie z. B. durch den Orkan 'Lothar' 1999, entstanden sind. Die Ergebnisse einer Pilotstudie im Vorgebirge des Schwarzwaldes bei Kenzingen zeigen, dass dort der Befallsdruck durch Rindenbrüter 2005 wieder nachgelassen hat. Jedoch wird aus anderen Landesteilen immer noch Befall gemeldet. Im Rahmen des Projektes soll die Bedeutung rindenbrütender Käfer für die nach wie vor noch anhaltend hohe Mortalität in Abhängigkeit von standörtlichen Parametern landesweit untersucht werden. Dabei sind die durch Rindenbrüter bedingten Schäden mit Hilfe von Differentialdiagnosen von reinen Trockenschäden zu unterscheiden und gegebenenfalls andere tierische oder pilzliche Schadfaktoren zu identifizieren. Infolge der Analyse des Schadkomplexes sollen Rückschlüsse auf die Gefährdung der Buche im Zuge von Klimaänderungen getroffen werden. Dies stellt eine wichtige Grundlage für Empfehlungen von Waldschutzmaßnahmen als Beitrag zur nachhaltigen Sicherung der Buchenwälder für die Zukunft dar.

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