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Found 22 results.

Aufbau des Umwelt- und industriegeschichtlichen Informationszentrums Moelbis (Sachsen)

Beseitigung von Umweltschaeden an der Begiesserei der ehemaligen Filmfabrik Wolfen (Abschluss des Sofortprogramms neuer Laender)

Transformation des Industriesystems vom 18. bis ins 20. Jahrhundert

Die Beschreibung dieses Transformationsprozesses auf der Basis neuerer Erkenntnisse, die gerade infolge der Verbindung von Technik- und Umweltgeschichte möglich werden, soll eine neue und differenziertere Sicht auf den Vorgang der sogenannten 'Industriellen Revolution' bzw. der Industrialisierung insgesamt bringen. Die neue Sicht auf die historische Genese unseres Industriesystems dürfte nicht ohne Konsequenzen für die Analyse des augenblicklichen Transformationsprozesses bleiben. Das derzeitige Ende des Industriesystems herkömmlicher Prägung wird verständlicher durch die Betrachtung seiner Entstehungsumstände. Hypothesen und erste Einzelergebnisse zu diesem Forschungsbereich liegen in Aufsätzen vor, laufende Forschungsarbeiten und die Einwerbung von Drittmittelprojekten sind im Gange.

Mobilität im schweizerischen Bundesstaat

Das vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanzierte Projekt, das sich in das übergeordnete Forschungsprogramm 'Verkehrsgeschichte Schweiz' eingliedert, stellt unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Rohr die Mobilität ins Zentrum. Dabei werden erstens aktuelle Ansätze der sozialwissenschaftlichen Mobilitätsforschung im Zeichen des 'New Mobilities Paradigm' konsequent in die historische Forschung eingebracht. Dies gilt insbesondere für den Ansatz der Mobilitätsbiografien und für die Thematik Mobilität und Ungleichheit. Zweitens wird im Rahmen des Projekts ein neues, auf diesen Ansätzen aufbauendes analytisches Instrumentarium zur historischen Raum- und Mobilitätsforschung formuliert. Drittens sollen durch die konsequente Anwendung historiografischer Methoden und einer Langzeitperspektive auch die sozialwissenschaftliche Empirie und die darauf abstellende interdisziplinäre Theoriebildung befruchtet werden. Von einer Historisierung des Mobilitätsbegriffs kann eine Erweiterung der bisherigen, vor allem von synchronen Perspektiven der Geografie und Soziologie geprägten Sichtweisen erwartet werden. Im Sinne der oben formulierten Zielsetzungen und der räumlich/zeitlichen Eingrenzung fokussiert das Projekt auf fünf übergreifende Fragen: 1. Wie hat sich das Verständnis von Mobilität seit 1848 verändert und diskursiv verfestigt? 2. Wie hat sich das schweizerische Mobilitätssystem im Spannungsfeld von staatlicher Intervention und privater Initiative entwickelt? 3. Wie lässt sich die Mobilität der Menschen in der Schweiz in diesem Zeitraum beschreiben? In welchem Zusammenhang stehen Mobilitätsdiskurse und tatsächlich realisiertes Verkehrsverhalten? 4. Wie sieht die Bilanz der schweizerischen Entwicklung bezüglich der verschiedenen Dimensionen von Nachhaltigkeit aus? 5. Inwiefern lässt sich die Entwicklung in der Schweiz in den internationalen Kontext einordnen? Die Breite der Fragestellungen bedingt ein entsprechend vielfältiges Quellenspektrum, welches von literarischen Quellen bis zu amtlichen Statistiken reicht. Es kommen sowohl diskursanalytische Verfahren und kulturgeschichtliche Ansätze als auch traditionelle Herangehensweisen der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte zum Tragen. Die Untersuchung soll am Beispiel des schweizerischen Bundesstaates seit 1848 erfolgen, welches sich aus mehreren Gründen anbietet: So deckt der Zeitraum seit 1848 sehr gut den fundamentalen Bedeutungswandel ab, den die Mobilität im Rahmen der Entfaltung modernen Industrie- und Dienstleistungsgesellschaften erfahren hat. Zudem gilt das Verkehrs- bzw. Mobilitätssystem der Schweiz aus einer Aussensicht als vergleichsweise erfolgreich und findet deshalb viel Beachtung. Und schliesslich deutet aus einer Innensicht viel darauf hin, dass der Verkehrspolitik eine wichtige Rolle bei der Verfestigung der bundesstaatlichen Strukturen zukam.

Der 'teuerste Wildbach der Schweiz'. Die Umsetzung von Hochwasserschutzkonzepten vor Ort unter Einschluss ihrer vielfältigen Konsequenzen am Beispiel der Gürbe, 1848-2008

Das im Süden der Stadt Bern liegende Gürbetal ist aufgrund der naturräumlichen Gegebenheiten eine stark hochwassergefährdete Gegend. Immer wieder trägt die Gürbe grosse Wassermengen und viel Geschiebe ins Tal und verursacht Überschwemmungen. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden im bis zu dieser Zeit versumpften und armen Tal grossräumige Hochwasserschutzmassnahmen vorgenommen; die grosse Gürbekorrektion wurde 1855-1911 durchgeführt. Obwohl sich die Situation dadurch verbesserte, konnte das Problem der Überschwemmungen nie ganz gelöst werden. Immer wieder führten Erdrutsche und Hochwasserereignisse zu Schäden, welche die Notwendigkeit zur Erneuerung und Erweiterung der bestehenden Hochwasserschutzmassnahmen aufzeigten und weitere Projekte auslösten. Das Dissertationsprojekt untersucht den Umgang verschiedener Akteure mit der Hochwassergefahr an der Gürbe in den Jahren 1848-2008. Die Längsschnittstudie beleuchtet das Thema aus breiter Perspektive und berücksichtigt verschiedene Forschungsrichtungen wie die Klimageschichte, die Historische Hydrologie, die Infrastrukturgeschichte, die Technikgeschichte, die Wirtschaftsgeschichte und die Kulturgeschichte. Behandelt werden sowohl die in diesen 160 Jahren vorgenommenen Hochwasserschutzmassnahmen als auch ihre Auswirkungen auf die Region und ihre Bevölkerung. Die Massnahmen werden hinsichtlich ihres Zeitraums, ihrer Art und ihrer Finanzierung untersucht. Zusätzlich wird nach ihrem Auslöser und ihrer Beurteilung gefragt: Einerseits werden die mit dem Bau von Schutzmassnahmen verknüpften Erwartungen aufgearbeitet, andererseits werden die Auswirkungen der Massnahmen in der Retrospektive beleuchtet. Eine zentrale Bedeutung kommt den Akteuren 'vor Ort' zu. Das Dissertationsprojekt will aufzeigen, inwieweit die jeweiligen Hochwasserschutzkonzepte die Hochwasserschutzmassnahmen prägten und wie diese in der Praxis umgesetzt wurden. Das Projekt wird von wichtigen Institutionen und Akteuren des Hochwasserschutzes im Gürbetal unterstützt, wodurch sich eine aussergewöhnlich dichte Quellenlage ergibt.

Arbeitstitel: Der Einfluss von Umweltkosten auf Preisbildung & Unternehmensstruktur

'- Erforschung der Auswirkungen von Umweltproblemen (speziell Umweltkosten) auf Unternehmensorganisation und Preisbildung - Untersuchungszeitraum: 1970er und 1980er Jahre - Vergleich eines deutschen und eines italienischen Unternehmens einer Branche (vorauss. Automobilindustrie)

Demokratiemuster und Leistungsbilanz politischer Systeme in Mittel- und Osteuropa: ein quantitativ-empirischer, systematischer Vergleich der ökonomischen, ökologischen und sozialen Performanz in 16 mittel- und osteuropäischen Ländern

Das Ziel des Forschungsvorhabens besteht darin, die unterschiedlichen Demokratiemuster (patterns of democracy) sowie die Leistungsbilanzen von politischen Systemen (policy performance) in 10 mittel- und osteuropäischen Ländern im Zeitraum von 1995 bis 2005 empirisch zu identifizieren und analytisch zu verbinden. Theoretisch gehen wir dabei von der 'institutions do matter'-Annahme aus. In Weiterentwicklung des Ansatzes von Arend Lijphart (1999) schlagen wir ein dreidimensionales Demokratiemodel vor, das institutionelle wie akteursbezogene Strukturmerkmale verbindet. Demokratische Systeme sind institutionell durch zwei Dimensionen definiert: das Wahlsystem (elektorale Entscheidungsregel) und das Regierungssystem, hier definiert als die Vetomacht außerparlamentarischer Institutionen gegenüber Regierung und Parlament (legislative Entscheidungsregel). Da Politiken nicht allein in institutionellen Rahmenbedingungen entstehen, sondern in diesen von Akteuren beschlossen und umgesetzt werden, untersucht die dritte Dimension die Akteurskonstellation in Regierung und Parlament. Die durch diese drei Dimensionen definierten Demokratiemuster werden mit policy-Mustern in den Politikfeldern Wirtschaft, Soziales und Umwelt in Beziehung gesetzt. Empirisch soll der Einfluss der Demokratiemuster auf die Leistungsbilanz von politischen Systemen vor dem Hintergrund der historischen Entwicklungen (legacies) und der internationalen Einbindung der einzelnen mittel- und osteuropäischen Länder erklärt werden. Insofern werden die traditionellen Analysen über Politikperformanz in westlichen Ländern um die für Mittel- und Osteuropa bedeutenden Fragen 'does history matter' bzw. 'does globalization matter' ergänzt. Methodisch basiert das Forschungsvorhaben auf der Anwendung der makro-quantitativen Vielländeranalyse (Aggregatdatenanalyse). Eingang in die Analyse finden jene Länder der Mittel- und Osteuropa, die empirisch vergleichbar sind (most similar systems design).

Sondervorschungsbereich (SFB) 700: Governance in Räumen begrenzter Staatlichkeit, D5 - Kooperationsnetze und lokale Governance-Formen: Ernährung, Wasserversorgung und Bildung im semi-kolonialen China, 1860-1911

Das Teilprojekt fragt nach spezifischen Ausprägungen von lokalen Governance-Formen im semi-kolonialen China der späten Qing-Zeit (1860-1911), als ein durch informelle Beherrschung ausländischer Mächte geschwächter bürokratischer Zentralstaat auf lokaler Ebene staatliche Aufgaben reduzierte und sich auf Distriktebene verstärkt komplexe Netzwerke von staatlichen und nicht-staatlichen einheimischen und westlichen Akteuren bildeten. Diese übernahmen Aufgaben der sozialen Grundversorgung (Ernährung, Sicherung von Wasserressourcen und Bildung), die weder die staatliche Bürokratie noch die Familien und Clans leisten konnten. Ziel des Teilprojektes ist zum einen die empirische Untersuchung dieser lokalen Kooperationspartnerschaften und der hier praktizierten Governance-Formen an Hand von Fallbeispielen aus den Küstenprovinzen Shandong (Nordchina) und Guangdong (Südchina). Beide weisen eine starke ausländische Präsenz auf, unterscheiden sich aber in Bezug auf Wirtschafts- und Sozialstruktur. Ausgehend von den politischen, wirtschaftlichen und juristischen Rahmenbedingungen sollen die soziale Zusammensetzung dieser Netzwerke, die unterschiedliche Ausgestaltung der internen Aushandlungsprozesse, die Handlungsspielräume und Repräsentanz der Akteure und deren jeweilige Einflussmöglichkeiten sowie Erfolgsbedingungen und Nachhaltigkeit in mikrohistorischen Studien vergleichend untersucht werden. In welcher Weise die eingeschränkte Souveränität des Qing-Staates insgesamt auf diese Kooperationen Auswirkungen hatte und wie die lokalen Vertreter kolonialer Macht und transnationaler Organisationen in diesen Netzwerken agierten, ist Teil der zentralen Fragestellung. Zum anderen sollen die hier gewonnenen Erkenntnisse fruchtbar gemacht werden für eine präzisere Bestimmung von semi-kolonialer Staatlichkeit, indem der Stellenwert dieser Kooperationen auf der makrohistorischen Ebene, im politischen Machtgefüge des bürokratischen Qing-Staates, im Prozess der Etablierung 'moderner' lokaler Selbstverwaltungsorgane und 'zivilgesellschaftlicher' Strukturen wie des Nationalstaates insgesamt herausgearbeitet wird. Die empirische Untersuchung lässt sich von politikwissenschaftlichen Fragestellungen (Governance; Politikpartnerschaften; weiche Steuerung) und dem Konzept des Kulturtransfers leiten und hat zugleich den Anspruch, diese Konzepte am historischen Material zu überprüfen und ggfs. zu modifizieren.

Integrative Gewässerentwicklung und interkommunaler Lastenausgleich- Flächenbedarf und -ausgleich für Hochwasserschutz (Retention und Schadensminimierung), Siedlungsentwicklung und Ökologie

Das Projekt analysiert die Flächennutzung in einem Flussgebiet im Hinblick auf Hochwasserschutz, Siedlungsräume und Ökologie. Basierend auf einer Bewertung der wirtschaftlichen Bedeutung von Retentionsräumen wird ein Vorschlags zum Flächenausgleich zwischen Retentionsräumen und wirtschaftlich genutzten Flächen über Gemeindegrenzen hinweg erstellt. Dies soll eine optimale Abstimmung einer integrativen Flächennutzung für HW-Schutz, Siedlungsentwicklung und Ökologie ermöglichen. Es wird darüber hinaus ein konzeptuellen Modell zum Lastenausgleich zwischen den Gemeinden innerhalb eines Flussgebietes zur Verbesserung der Umsetzbarkeit des Flächenausgleichs ausgearbeitet ( Retentionsflächen-Aquivalenten; permit trading).

Förderschwerpunkt Umweltkommunikation für Kinder und Jugendliche in den Massenmedien: Zeitungsprojekt 'Grenzüberschreitungen - Jugendliche Bauen Brücken zwischen Ost und West' im Umweltschutz

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens: 10 Jahre nach dem Fall der Mauer hinkt die 'innere' Einheit zwischen den Menschen in den alten und den neuen Bundesländern der 'äußeren', staatlich-politischen Einheit Deutschlands noch deutlich hinterher. Vor diesem Hintergrund sollen die positiven Effekte, die 'Jugend und Umwelt - Partnerschulen im Dialog' (1.10.1997 - 30.9.2000) bei der gegenseitigen Annäherung und Verständigung von Schülern aus den alten und den neuen Bundesländern erzielt hat, durch Begegnungswochen im Internationalen Begegnungszentrum St. Marienthal noch verstärkt werden. Gleichzeitig sollen die grenzüberschreitende Umweltbildung und der interkulturelle Dialog zwischen Jugendlichen aus Deutschland, Polen und Tschechien gefördert und für das avisierte umweltpädagogische Projekt 'Jugend und Umwelt - grenzüberschreitende Kooperationen' (1.10.2000 - 30.9.2003) erprobt werden. Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden: Während der insgesamt zehn Begegnungswochen in St. Marienthal (23. Jan. - 14. Apr. 2000) führen die jeweiligen Schülergruppen mit ihren Partnern Projekte, Workshops und Exkursionen zu Themen aus dem Bereich Umwelt/Umweltschutz im 'schwarzen Dreieck', zum deutsch-deutschen Einigungsprozess, zum Schul- und Bildungssystem und zu Geschichte, Politik, Wirtschaft und Kultur Polens und Tschechiens durch. Die deutsch-deutschen, deutsch-polnischen und deutsch-tschechischen Schülergruppen be- und erarbeiten die teils vorgegebenen, teils selbst gewählten Themen gemeinsam und lernen so sich und ihre Nachbarn besser kennen und verstehen. Die Ergebnisse ihrer gemeinsamen Arbeit und ihrer Gespräche halten sie in Erfahrungsberichten fest, die für das Gelingen der grenzüberschreitenden Umweltbildung und -recherchen im Rahmen von 'Jugend und Umwelt - grenzüberschreitende Kooperationen' zwischen deutschen und polnischen und deutschen und tschechischen Schülern fruchtbar gemacht werden sollen. Einige Schülergruppen führen unter Begleitung einer Redakteurin der F.A.Z. Umweltrecherchen im deutsch-polnisch-tschechischen Grenzgebiet durch, deren Ergebnisse auf einer Sonderseite in der F.A.Z. veröffentlicht werden sollen. Fazit: Eine durch die Erfahrungsberichte der beteiligten Schüler bestätigte Erkenntnis der zehn Begegnungswochen im IBZ besteht darin, dass die Beziehungen zwischen diesen jungen Menschen aus den alten und den neuen Bundesländern keinesfalls dem Ossi-Wessi-Klischee entsprechen. In ähnlicher Weise war auch die Atmosphäre der Begegnungen zwischen deutschen, polnischen und tschechischen Jugendlichen unproblematisch, offen-neugierig und freundlich. In dieser Hinsicht wie im Hinblick auf die grenzüberschreitenden journalistischen Umweltrecherchen waren die Begegnungswochen im IBZ zugleich ein erfolgreicher und vielversprechender Testlauf für das avisierte europäische Projekt 'Jugend und Umwelt - grenzüberschreitende Kooperationen'.

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