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Bodenversiegelung im Freistaat Sachsen

Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie hat eine Methode zur Erfassung des mittleren Versiegelungsgrades für die gesamte Landesfläche aus vorhandenen Datensätzen entwickelt. Es werden die zeitgleichen Flächennutzungsinformationen aus dem ATKIS-Basis-DLM und digitalen Luftbildern (DOP) des Sächsischen Landesamtes für Geobasisinformation verwendet. Der mittlere Bodenversiegelungsgrad für jede Flächennutzungskategorie wird abgeleitet und den jeweiligen Legendeneinheiten des ATKIS Basis-DLM zugeordnet. Die initiale Erfassung des mittleren Bodenversiegelungsgrades erfolgte auf Grundlage des ATKIS-Datenstandes 2018. Die zweite Erfassung erfolgte mit dem ATKIS-Datenstand von 2021. Für die Verwendung der Informationen in den verschiedenen Planungsbereichen werden die Informationen in einem Layer mit der Zellgröße 100 × 100 Meter bereitgestellt. Jede Zelle trägt den mittleren Versiegelungsgrad des Bodens als Flächeninformation. Zusätzlich wurde der mittlere Versiegelungsgrad in 6 unterschiedliche Klassen des Versiegelungsgrades klassifiziert. Die Informationen werden sukzessive in den nächsten Jahren aktualisiert und neue Kenntnisstände eingearbeitet. Der aktuelle Datenstand entspricht der Erfassung mit ATKIS-Datenstand von 2021.

Wie hoch zersiedelt sind die deutschen Planungsregionen? Räumliche Analyse und Trends 1990 – 2014

Die hohe Flächenneuinanspruchnahme in Deutschland wurde kürzlich vom Sachverständigenrat für Umweltfragen als persistentes Umweltproblem benannt. Zur Bewertung der räumlichen Anordnung und der Ausnutzung der neu in Anspruch genommenen Flächen eignen sich multidimensionale Indikatoren. Hierfür hat sich die Messgröße der landschaftsorientierten Zersiedelung (WUPP) international etabliert. Erst über längere Zeiträume (Jahrzehnte) und mit Trendfortschreibungen in die Zukunft werden die ökologischen, ökonomischen und sozialen Folgen sowie irreversible Schäden infolge der Zersiedlung sichtbar. Neue innovative Produkte der Fernerkundung wie der Global Human Settlement Layer (GHSL) haben die Möglichkeiten zur Beobachtung und Bewertung von Prozessen der Zersiedelung über lange Zeiträume verbessert. Der Beitrag zeigt eine räumliche Analyse der deutschen Planungsregionen hinsichtlich deren Zersiedelung in den Jahren 1990, 2000 und 2014 sowie hinsichtlich von Trends und Trendänderungen der Zersiedelung. Zwischen 1990 und 2014 hat die Zersiedelung in Deutschland jährlich um durchschnittlich 1,45 % zugenommen. Viele Planungsregionen in Deutschland sind von hohen Werten der Zersiedelung betroffen. Im Zeitraum 1990-2000 betrug die jährliche prozentuale Zunahme von WUPP im Durchschnitt 1,81 % und im Zeitraum 2000-2014 noch immer 1,20 %. Bezogen auf die einwohnerorientierte Zersiedelung (WSPC) lag die jährliche prozentuale Zunahme im Durchschnitt im zweiten Zeitraum auf ähnlichem Niveau wie im ersten Zeitraum (1990-2000: 1,44 % p.a. und 2000-2014: 1,31 %; insgesamt 1990-2014: 1,36 %). Von einer grundlegenden Trendumkehr hin zu weniger Zersiedelung kann auf Basis der empirischen Befunde nicht gesprochen werden. Es besteht dringender Handlungsbedarf zur Eindämmung des Problems mit dem Ziel einer nachhaltigen Landnutzung als einem der wichtigsten Schlüssel für die Große Transformation.

Weighted Urban Proliferation (WUP) 2009 (LEAC Grid), Nov. 2016

The new urban sprawl metric, named "Weighted Urban Proliferation“ (WUP) is based on the following definition of urban sprawl: the more area is built over in a given landscape (amount of built-up area) and the more dispersed this built-up area is in the landscape (spatial configuration), and the higher the uptake of built-up area per inhabitant or job (lower utilisation intensity in the built-up area), the higher the degree of urban sprawl. Weighted Urban Proliferation (WUP) metric has three components: the percentage of built-up areas (PBA), the dispersion of the built-up areas (DIS), and land uptake per person (LUP).

Newsletter Klimafolgen und Anpassung - Nr.: 91

Sehr geehrte Leser*innen, es ist heiß. Nicht nur im Sommerurlaub, auch zuhause und bei der Arbeit gilt es daher, sich gut für die extremen Temperaturen zu wappnen, um gesundheitliche Belastungen zu vermeiden. Wie dies in Deutschland bereits erfolgreich angegangen wird und wo noch Handlungsbedarf herrscht, erfahren Sie in unserem Schwerpunktartikel . Die Evaluation des Newsletters geht in eine 2. Runde: Nutzen Sie jetzt noch die Chance, uns Ihre Meinung mitzuteilen und an einer nutzerorientierten Weiterentwicklung mitzuwirken! Außerdem: Die Woche der Klimaanpassung – inklusive der Preisverleihung des Bundespreis Blauer Kompass – steht bevor, der deutsche Handelsverband legt Präventionslösungen für Starkregen und Überschwemmungen im Einzelhandel vor, neue Beratungs- und Weiterbildungsangebote und vieles mehr. Eine interessante Lektüre wünscht Das KomPass-Team im Umweltbundesamt Extreme Hitze: Wie vermeiden wir gesundheitliche Belastungen? Die Hitzebelastung nimmt durch den Klimawandel zu. Quelle: Gerd Altmann / pixabay Seit 2005 vergeht in Deutschland kein Jahr, in dem nicht vor extremer Hitze gewarnt wird. Je nach Klimaentwicklung könnte sich die Zahl der Hitzewellen bis zum Ende des Jahrhunderts vervierfachen. Die vermehrten Hitzeextreme setzen vielen Menschen zu – besonders betroffen sind vulnerable Gruppen wie ältere Menschen oder Personen mit Vorerkrankungen. Aber auch Kinder, Obdachlose und exponiert Arbeitende sind durch die hohen Temperaturen gefährdet; während Hitzeperioden wird regelmäßig ein deutlicher Anstieg der Sterbefälle beobachtet. In Deutschland versuchen Bund, Länder und Kommunen sowie Organisationen und Verbände aus der Zivilbevölkerung mit einem Mix aus rechtlichen Vorgaben, Prävention und konkreten Maßnahmen die Hitzefolgen abzumildern. Vieles wurde dabei schon erreicht und implementiert, darunter vereinzelt erste Hitzeaktionspläne, kostenlose Trinkbrunnen und Verschattung öffentlicher Plätze. An einigen Stellen mangelt es noch an der Umsetzung. Wir wollen unseren Newsletter verbessern – mit Ihrer Hilfe! Vielen Dank für das bereits zahlreiche Mitwirken an unserer digitalen Umfrage zur Weiterentwicklung unseres Newsletters „Klimafolgen und Anpassung“. Wir nehmen bisher mit: Sie interessieren sich besonders für nationale Klimaanpassungspolitik und Praxiseinblicke. Sie haben weitere Ideen und Impulse? Dann verraten Sie uns gerne noch Ihre Meinung. Die Beantwortung der Fragen dauert nur drei Minuten und die Auswertung erfolgt anonym. Selbstverständlich werden keine personenbezogenen Daten erhoben. Wir sind gespannt auf Ihr Feedback und Ihre Vorschläge zu unserem Newsletter, um gemeinsam ein noch besseres Leseerlebnis zu kreieren. Bundespreis „Blauer Kompass“: Preisverleihung am 19. September in Berlin Zwanzig Projekte wurden für den Bundespreis „Blauer Kompass“ nominiert, der nachhaltige, wirksame und innovative Lösungen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Deutschland auszeichnet. Die fünf Gewinnerprojekte und Nominierten werden am 19. September in einer feierlichen Preisverleihung von der Umweltministerin Steffi Lemke und dem Präsidenten des Umweltbundesamtes, Dr. Dirk Messner, geehrt. Das vom Leibniz-Gymnasium Dormagen eingereichte Projekt "Mit IoT zu einer klimafesten Stadt" bot bereits vorab Grund zum Jubeln: Es erhielt den Community-Preis 2024 und ist damit als Gewinnerprojekt bereits gesetzt. Die Preisverleihung kann per Livestream auf der Webseite des Umweltministeriums verfolgt werden. 13. REKLIM – Regionalkonferenz „Klimawandel in Regionen“: Regionale Klimaanpassung in Nord- und Ostdeutschland Hitze, Dürre, Starkregen, Überschwemmungen: Die Folgen des Klimawandels sind allgegenwärtig und stellen Politik und Gesellschaft gleichermaßen vor große Herausforderungen. Wie ist die Anpassung an heute schon unvermeidbare Folgen der Klimakrise noch rechtzeitig möglich? Was können die Regionen in Nord- und Ostdeutschland hierfür tun und welche Unterstützung brauchen sie? Diesen und weiteren Fragen widmet sich die 13. REKLIM Regionalkonferenz gemeinsam mit dem Umweltbundesamt am 25. September 2024. Akteur*innen aus Wissenschaft, Politik, Behörden, Verbänden sowie der Wirtschaft werden hierzu Stellung nehmen, um ihre Perspektiven und Lösungsansätze mit einer interessierten Öffentlichkeit zu diskutieren. „Klimaanpassung selbstgemacht“: So wird Ihre Nachbarschaft klimafit Die Klimakrise erfordert auch in Deutschland Anpassungen: Naturbasierte Lösungen wie Stadtparks und Gründächer können helfen. Auch Bürger*innen können durch gezielte Maßnahmen zur Verbesserung des Stadtklimas beitragen. Die Webinar-Reihe „Klimaanpassung selbstgemacht“ des Unabhängigen Instituts für Umweltfragen (UfU) im Rahmen des von UBA und BMUV geförderten Projekts „Klimaanpassung selbstgemacht“ zeigt, wie kleinskalige Initiativen im öffentlichen Raum umgesetzt werden können. Im Fokus des dritten Webinars stehen Entsiegelungen. Erfahren Sie anhand von drei Praxisbeispielen, wie Nachbarschaften erfolgreich entsiegelt und wie Sie selbst aktiv werden können. Natürlicher Klimaschutz zur Stärkung der Klimaanpassung auf Naturerbeflächen Das Bundeskabinett hat das von Umweltministerin Steffi Lemke vorgestellte Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) verabschiedet, das bis 2026 mit vier Milliarden Euro ausgestattet ist. Ein zentrales Modellvorhaben ist das Projekt „NaturErbeKlima“, das den Schutz intakter Moore, die Wiedervernässung sowie einen naturnahen Wasserhaushalt unterstützt. Diese Maßnahmen stärken die Resilienz unserer Ökosysteme und tragen entscheidend zur Klimaanpassung bei, indem sie die Auswirkungen extremer Wetterereignisse abfedern. „Woche der Klimaanpassung 2024“: Jetzt anmelden und mitmachen! Die Woche der Klimaanpassung 2024 (WdKA) steht vor der Tür: Vom 16. bis 20. September dreht sich alles um das Motto #GemeinsamFürKlimaanpassung. Egal ob Kommune, soziale Einrichtung, Hochschule oder Verband – jede*r kann sich beteiligen und Maßnahmen und Projekte zur Klimaanpassung präsentieren. Organisiert vom Zentrum KlimaAnpassung (ZKA) und dem Bundesumweltministerium (BMUV) bietet die WdKA eine Plattform, um die Vielfalt und Bedeutung der Klimaanpassung in Deutschland sichtbar zu machen. Melden Sie Ihre Veranstaltung jetzt an und präsentieren Sie Ihre Lösungen und Ansätze für eine klimaangepasste Zukunft. Hitzeschutz für Städte: Bundesbauministerium legt Handlungsstrategie vor Um die urbanen Räume auf die zunehmende Hitzebelastung vorzubereiten, hat das Bundesbauministerium (BMWSB) eine umfassende Hitzeschutzstrategie entwickelt. Diese Strategie fokussiert sich auf die Anpassung des städtischen Bauwesens an hohe Temperaturen, um die Lebensqualität der Bewohner*innen zu sichern. Im Rahmen dieser Initiative wurde ein detailliertes Hitzeschutzdokument erstellt, das Sie als kostenlosen Download auf der Webseite finden können. Nordrhein-Westfalen: Neues Beratungsangebot der Verbraucherzentrale zu Dachgrün Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat ein neues Beratungsangebot ins Leben gerufen, das sich auf Dachbegrünungen konzentriert. Dieses Angebot unterstützt Hausbesitzer*innen und Entscheidungsträger*innen dabei, städtische Hitzeinseln durch gezielte Begrünungsmaßnahmen zu reduzieren und so zur Klimaanpassung beizutragen. Auf der Webseite „Mehr Grün am Haus“ stehen umfassende Informationen, relevante Veranstaltungen und individuelle Beratungsmöglichkeiten zur Verfügung. Jena: Intelligente Abwasserkanäle als Antwort auf den Klimawandel In Jena wird mit dem Projekt „INSCHUKA“ ein zukunftsweisender Ansatz zur Klimaanpassung erforscht: Intelligente Abwasserkanäle sollen den Herausforderungen des Klimawandels begegnen. Durch den Einsatz moderner Steuerungstechnologien und Künstlicher Intelligenz wird das Abwassersystem effizienter und reaktionsfähiger. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und erhielt den NachhaltigkeitsAWARD der Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK) in der Kategorie Digitalisierung. Landkreis Leipzig: Risikoanalyse für klimaresiliente Wohnstandortentwicklung Im Rahmen des Modellvorhabens „GeRI – Gestaltung resiliente Infrastrukturen“ werden im Landkreis Leipzig die Risiken der aktuellen Flächennutzung untersucht, um eine flächensparende und klimaresiliente Wohnstandortentwicklung zu fördern. Ziel der Analyse ist es, die Neuinanspruchnahme von Flächen für Wohnzwecke zu verringern, um Risiken wie Hochwasser, den Verlust von Grün- und Freiflächen sowie steigenden Verkehr durch Zersiedlung zu minimieren. So soll die Region widerstandsfähiger gegenüber klimatischen Herausforderungen gemacht werden. Niedersachsen: Leitfaden zur Starkregenvorsorge veröffentlicht Die Kommunale Umwelt-Aktion (UAN) und das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz haben zusammen den Praxisleitfaden „Kommunale Starkregenvorsorge in Niedersachsen“ entwickelt. Der Leitfaden soll Kommunen und Entscheidungsträger*innen unterstützen, um präventive Maßnahmen zu ergreifen und die Resilienz gegenüber Starkregen zu erhöhen. Geplant ist, dass Städte, Gemeinden und Verbände, die den Leitfaden für ihre Starkregenvorsorge nutzen, einen Zuschuss vom Land Niedersachsen für die entstehenden Kosten beantragen können. Der Leitfaden steht kostenlos als Download zur Verfügung. Hamburg: Grüner Bunker setzt neue Maßstäbe für Klimaanpassung Seit Juli ist der „Grüne Bunker“ in Hamburgs Stadtteil St. Pauli für die Öffentlichkeit zugänglich und stellt ein herausragendes Beispiel für nachhaltige Stadtentwicklung dar. Das Projekt integriert innovative Begrünungslösungen in das historische Bauwerk und zeigt, wie alte Infrastrukturen klimafreundlich erneuert werden können. Bauherr des neuen, begrünten Aufbaus ist der Privatinvestor Thomas Matzen, der nach eigenen Angaben rund 60 Millionen Euro investiert hat. Matzen sieht Hamburgs neues Wahrzeichen als „Leuchtturmprojekt für Klimaanpassung und grüne Stadtplanung weit über Hamburg hinaus“. Flächenversiegelung: Hitze-Check zeigt Defizite in deutschen Städten Der erste Hitze-Check der Deutschen Umwelthilfe (DUH) offenbart, dass viele deutsche Städte bei der Anpassung an Hitzewellen schwach abschneiden. Laut Studie haben viele urbane Räume zu wenig Grünflächen und zu viel versiegelte Flächen. Städte wie Ludwigshafen, Heilbronn und Regensburg fallen besonders negativ auf, da sie besonders wenig sogenanntes Grünvolumen vorweisen können. Der Hitze-Check unterstreicht die Notwendigkeit, städtische Grünflächen auszubauen und klimafreundliche Maßnahmen zu intensivieren, um die Lebensqualität der Bewohner*innen und die Resilienz der Städte zu verbessern. Hitzewellen: Johanniter entwickeln Online-Kurs Im Rahmen des Projekts „ExTrass“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) haben die Johanniter den Online-Kurs „Gut durch Hitzewellen kommen“ entwickelt. Er richtet sich an Bürger*innen sowie Fachkräfte und bietet praxisnahe Tipps zur Bewältigung von Hitzewellen. Ziel der Schulung ist es, die Resilienz gegenüber extremen Temperaturen nachhaltig zu erhöhen. Ebenfalls geschult werden „Maßnahmen im Eintrittsfall", um Gesundheitsrisiken zu minimieren. Der Kurs ist ab sofort auf der Webseite der Johanniter verfügbar. Sturzflutgefahr: Neuer Sturzflutindex für präzisere Warnungen In Baden-Württemberg und Bayern, wo Starkregen und Hochwasser häufig sind, stellt die Vorhersage von Sturzfluten eine Herausforderung dar. Ein neuer Sturzflutindex (SFI) der Universität Freiburg soll künftig die lokale Gefahr von Sturzfluten anhand von Faktoren wie Bodenbeschaffenheit und Geländeformen bewerten. Der SFI unterteilt die Gefahr in vier Risiko-Klassen und hat sich bei der Rückschau auf vergangene Ereignisse als zuverlässig erwiesen. Ziel ist es, durch präzisere Warnungen und bessere Einsatzpläne die Sicherheit zu erhöhen und die Sturzflutgefahren langfristig zu reduzieren. Starkregen und Überschwemmungen: Präventionslösungen für den Einzelhandel Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat im Rahmen seiner Klimaschutzoffensive ein Online-Flipbook für den Einzelhandel veröffentlicht und präsentiert darin Lösungen, wie dieser präventiv auf Extremwetterereignisse wie Starkregen und Überschwemmungen reagieren kann. Die Empfehlungen umfassen Maßnahmen zur Risikominderung, wie die Installation von Hochwasserschutzsystemen und die Überprüfung der baulichen Infrastruktur. Einzelhändler*innen finden in dem kostenlosen Dokument viele praxisnahe Tipps, wie sie die Resilienz ihrer Geschäfte gegenüber extremen Wetterereignissen verbessern und sich selbst vor potenziellen finanziellen Verlusten schützen können. Klimaanpassung: Bevölkerung fordert mehr Investitionen Eine aktuelle Umfrage im Auftrag der Bundesingenieurkammer (BingK) zeigt, dass die Mehrheit der Bevölkerung mehr Investitionen in die Klimaanpassung wünscht. Die repräsentative Civey-Umfrage, durchgeführt im Juni 2024, offenbart, dass zwei Drittel der befragten Bürger*innen eine Zunahme von Extremwetterereignissen befürchten. Mehr als 90 Prozent der Befragten sehen daher Investitionen in die Klimaanpassung von Infrastrukturen wie Straßen, Schienen, Brücken und Dämmen als dringlich an. CLIMAAX: Förderung für regionale Klimarisikobewertungen Angesichts des Klimawandels soll das EU-Projekt "Climate Risk Assessments for every European Region", kurz CLIMAAX, Regionen und Gemeinden bei der Entwicklung von Klima- und Notfallrisikomanagementplänen helfen. In der zweiten Ausschreibung bietet CLIMAAX finanzielle Unterstützung von bis zu 300.000 Euro, Zugang zu einer spezialisierten Toolbox und methodische Beratung. Antragsberechtigt sind öffentliche Einrichtungen wie regionale Behörden, Gemeinden und öffentliche Agenturen sowie gemeinnützige Organisationen. Die Ausschreibung läuft noch bis zum 15. Oktober 2024. Guterres: Call to action im Kampf gegen Extremhitze Im Juli 2024 erlebte die Welt die heißesten Tage der jüngeren Geschichte. Besonders betroffen war unter anderem der Mittelmeerraum mit Höchsttemperaturen, die ohne menschlich verursachten Klimawandel nicht möglich wären. Angesichts dieser extremen Hitze startete UN-Generalsekretär António Guterres die Initiative „Call to Action on Extreme Heat“. Mit dieser ruft er zu globalem Handeln im Kampf gegen die Erderwärmung auf, plädiert erneut für die Begrenzung des Temperaturanstiegs auf 1,5 Grad und propagiert Frühwarnsysteme, um die sozioökonomischen und ökologischen Bedrohungen der Extremhitze abzumildern. Orientierungswerte für Stadtnatur: Urbane Klimaresilienz stärken Im Rahmen des von der Bundesregierung 2019 vorgelegten „Masterplans Stadtnatur“ hat das Bundesamt für Naturschutz (BfN) nun einheitliche Orientierungswerte für das öffentlich Grün vorgelegt. Die Orientierungswerte nehmen die Erholungs-, Klima-, Gesundheits- und Biodiversitätsfunktion der Stadtnatur in den Blick – alles wichtige Faktoren, die die städtische Resilienz angesichts klimatischer Veränderungen und die Qualität für ihre Bewohner*innen bestimmen sowie Handlungsbedarfe aufzeigen. Die Broschüre gibt es kostenlos zum Download. Impulspapier: Wie können sich Kommunen besser auf Starkregen vorbereiten? Jedes Jahr kommt es in Deutschland zu rund 1.000 Starkregenereignissen und infolgedessen zu Überschwemmungen mit teils erheblichen Schäden und lebensgefährlichen Situationen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fasst daher in dem neuen Impulspapier „Starkregen und Sturzfluten“ wissenschaftliche Erkenntnisse und praxisnahe Anwendungstools zum vorsorgenden Umgang mit Starkregen zusammen. Das im Rahmen der Fördermaßnahme Wasser-Extremereignisse (WaX) entwickelte Impulspapier richtet sich an Verwaltungen und Wasserbehörden sowie privatwirtschaftliche und öffentliche Akteure auf regionaler und kommunaler Ebene. stadt:pilot Nr. 25: Frisches Layout und frische Ideen im Kampf gegen Hitze In der neuen Ausgabe des Magazins stadt:pilot geht es unter dem Titel „Frische Ideen“ um die große Frage, was wir tun können, damit unsere Städte trotz der zunehmenden Hitze auch in Zukunft noch lebenswert sind. Platz finden in der Ausgabe neben einem Gespräch mit Bundesministerin Klara Geywitz auch zivilgesellschaftliche Initiativen sowie Beispiele nachhaltiger Stadtplanung, etwa das Hanauer „Klima-Pionier-Quartiers“. Und noch etwas ist frisch an der neuen Ausgabe: Erstmals erscheint das Magazin stadt:pilot unter der Herausgeberschaft des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und daher auch im neuen Look. Fallstudien zur Klimaanpassung verbessern Know-how in ganz Europa Kürzlich erschien eine Analyse der von der Europäischen Umweltagentur (EUA) betreuten Online-Plattform „Climate-ADAPT“, die umfassende Informationen und Fallstudien für Entscheidungsträger*innen in Städten und Regionen bereithält, um die dort präsentierte Auswahl von Anpassungsstrategien zu verbessern. Kernaussage des Reviews: Die Plattform ist eine wertvolle Lernressource für die Implementierung konkreter Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel. Die Analyse zeigt aber auch, dass die Praxisbeispiele nicht alle Risikobereiche wie etwa Lebensmittel, Wirtschaft und Finanzen abdecken und die Plattform künftig um Fallstudien zu weiteren Schlüsselsektoren wie der Forstwirtschaft und zu transnationalen Auswirkungen erweitert werden müsse. Rekordhitze in Europa 2023: Anpassungsmaßnahmen mindern Hitzetote Eine neue Modellierungsstudie des Barcelona Institute for Global Health, veröffentlicht in Nature Medicine, schätzt, dass im Jahr 2023 rund 47.000 Menschen in Europa an den Folgen hoher Temperaturen starben. Trotz der verheerenden Zahlen hat sich gezeigt, dass Klimaanpassungsmaßnahmen die Sterblichkeitsrate erheblich verringert haben. Ohne diese Maßnahmen hätte die hitzebedingte Sterblichkeit um bis zu 80 Prozent höher liegen können, insbesondere bei älteren Menschen. Die Studie unterstreicht die Bedeutung gesellschaftlicher Anpassungen an den Klimawandel und verstärkter Frühwarnsysteme in Europa. Potsdam: Kampagne sensibilisiert Kinder für Hitze- und UV-Schutz Hitzeaktionspläne sind das zentrale Element im Kampf gegen die Bedrohung von Extremtemperaturen – insbesondere in Städten. Die Landeshauptstadt Potsdam hat den Ernst der Lage und gleichermaßen die Chance, die solche Hitzeaktionspläne bieten, als eine der ersten erkannt. Das Ergebnis ist eine bereits im Vorjahr gestartete Informations- und Sensibilisierungskampagne zu Hitze- & UV-Schutz. Lag der Fokus im Jahr 2023 noch darauf, Senior*innen zu sensibilisieren, steht dieses Jahr ein weitere vulnerable Personengruppe im Vordergrund: Kinder. Mit kindgerechten Materialien wie dem „HITZI – Potsdams cooles Hitzeheft“, einem Wimmelbild, einem Comic mit den Figuren Sunny, Shine und Shadow sowie einem Hitzehelden-Song sollen neben den Kleinen auch deren Sorgerechtspersonen und das pädagogische Personal in Kitas und Schulen sensibilisiert werden. Darüber hinaus bietet das NANO Science Center Experimentierkurse und Mitmachexponate zum Thema Hitze-, UV-Schutz und Klimawandel an. Die Kampagne zielt darauf ab, die Bevölkerung zur Selbstvorsorge im Kontext der Klimawandelanpassung zu befähigen. Auf lange Sicht sollen so Spätfolgen wie Hautkrebs reduziert und das Rettungswesen entlastet werden.

Großtrappen sind in Deutschland akut gefährdet

Die Großtrappe ist in Deutschland vom Aussterben bedroht. Derzeit leben hier noch 123 Vögel (Stand Februar 2012) dieser Art. Diese Zahl nennt die Bundesregierung in einer Antwort vom 28. Juni 2012 auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke. Die meisten der Großtrappen (otis tarda) gibt es demnach in Brandenburg. Ihre Zahl habe dort von 1939 bis 1997 dramatisch abgenommen - von 4.000 Tieren auf 57 Exemplare. Der Lebensraum der Art ist nach Einschätzung der Bundesregierung trotz des Ausbaus europäischer Vogelschutzgebiete durch die Zunahme erneuerbarer Energien „akut gefährdet“. Als Ursachen nennt die Bundesregierung zum einen die regional zunehmende Intensivierung der Landwirtschaft und die so genannte Vermaisung, da Maisflächen für Großtrappen keinen ausreichenden Lebensraum bieten. Zum anderen würde der Lebensraum auch durch Windparks stark eingeschränkt, weil Großtrappen Untersuchungen zufolge diese Orte meiden. Da diese Vogelart große, unzerschnittene Gebiete mit extensiver Ackerwirtschaft benötigt, sei der Großvogel auch durch die zunehmende Zersiedlung stark bedroht, heißt es in der Antwort weiter.

Grenzen setzen für Asphalt und Beton

Flächenfraß stoppen, Ressourcen schonen, Vielfalt erhalten Täglich werden in Deutschland fast 113 Hektar Fläche neu besiedelt – für Wohnungen, Gewerbe, Erholung und Verkehr. Das entspricht fast 160 Fußballfeldern pro Tag. Und das, obwohl in Deutschland immer weniger Menschen leben und besiedelte Fläche in der Größe des Bodensees brach liegt, etwa 180.000 Hektar. Jeder Deutsche beansprucht laut Statistik 564 Quadratmeter Fläche – Tendenz steigend. „In Europa ist die Zersiedelung eine der Hauptursachen für den Artenschwund. Durch den hohen Flächenverbrauch und die intensive Flächennutzung gehen Lebensräume für Tiere und Pflanzen verloren”, sagte Dr. Thomas Holzmann, Vizepräsident des Umweltbundesamtes (UBA), auf einer Podiumsdiskussion im Rahmenprogramm der 9. UN-Biodiversitätskonferenz in Bonn. „Während wir uns breiter machen, lassen wir der Natur immer weniger Platz”, so Holzmann. Wie dem Flächenverbrauch Einhalt zu gebieten ist, zeigt ein neuer Flyer des UBA mit kompakten Tipps für Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen. Kommunen denken an übermorgen, wenn sie Prognosen zur alternden Gesellschaft in die Bauplanung mit einbeziehen und die Ausweisung von Neubaugebieten auf den tatsächlichen Bedarf beschränken. Die Sanierung und Aufwertung bestehender Häuser und Wohnungen sollte dem Neubau vorgezogen werden: „Raus aus der Fläche und zurück in die Zentren – so lautet die Devise.” sagte Holzmann in Bonn. „In einer alternden Gesellschaft mit immer weniger Menschen ist kostensparendes Wohnen in kompakten Siedlungen das Modell der Zukunft”, so Holzmann. Liegen Wohnen, Arbeiten und Freizeit weit auseinander, kostet das Zeit, Geld, Energie und Ressourcen. Die technische und soziale Infrastruktur wird teurer – beispielsweise infolge längerer Strom- und Abwasserleitungen. Der Verkehr und seine negativen Effekte – Lärm und Luftschadstoffe, wie Feinstaub oder Kohlendioxid – nehmen zu, wenn wir in die Breite siedeln. Die Zerstörung und Zerschneidung der Lebensräume ist eines der größten Probleme beim Erhalt der biologischen Vielfalt. Rückzugsräume für Tiere und Pflanzen werden durch den Flächenanspruch des Menschen immer kleiner und weniger. Zudem trennen Straßen, Schienen und Siedlungsbänder die Lebensräume voneinander und isolieren damit Pflanzen- und Tierpopulationen. Vor allem die Wanderungen großer Tierarten wie Luchs, Otter, Wildkatze oder Hirsch sind stark eingeschränkt. Jährlich sterben nach Schätzungen des Deutschen Jagdschutzverbandes insgesamt 500.000 Tiere auf deutschen Straßen. Doch auch der Mensch leidet unter dem Flächenverbrauch: Einmal versiegelte Böden lassen sich nur mit großen Mühen wieder herstellen. So geht mit dem Flächenfraß jeden Tag fruchtbarer Boden verloren, der die Grundlage unserer Ernährung darstellt. Bereits eine Versiegelung von weniger als 50 Prozent steigert die Hochwassergefahr und behindert die Neubildung von Grundwasser. Ein Hektar Waldboden hingegen kann bis zu zwei Millionen Liter Wasser über längere Zeit speichern und uns beim Hochwasserschutz entlasten. Durch den Neubau von Wohnraum bei gleichzeitigem Rückgang der Bevölkerungszahlen drohen vermehrt Wohnungsleerstände und somit ein Preisverfall bei Grundstücken und Gebäuden. Kommunen, Unternehmen und Privatleuten, die mit dem Flächensparen Ernst machen wollen, empfiehlt das ⁠ UBA ⁠ daher vor allem: Brachflächen erfassen und reaktivieren. Es sollte zunehmend der Vergangenheit angehören, dass in den Zentren der Städte und Gemeinden die Fassaden leerstehender Häuser bröckeln, während auf der grünen Wiese immer neue Baugebiete entstehen. „Verdichtetes Bauen spart Infrastrukturkosten und schafft kurze Wege. So sorgen wir mit sauberer Luft, ruhigen Straßen und viel Grün für ein lebenswertes Wohnumfeld. Das ist gerade für eine alternde Gesellschaft ein attraktives Stück Lebensqualität,” sagte Holzmann.

Bauen und Wohnen belastet die Umwelt immer noch mehr als nötig

Neue Broschüre des Umweltbundesamtes (UBA) zeigt Lösungswege auf Der Bau, die Bewirtschaftung und Nutzung von Häusern und Straßen beansprucht immer noch zu viele natürliche Ressourcen und fördert den Klimawandel: Nicht nur der weiter hohe Bedarf an fossilen Energieträgern wie Kohle, Öl und Gas für Heizung und Warmwasser schmälert die Umweltbilanz des Sektors „Bauen und Wohnen, auch die große Nachfrage nach Baumaterialien wie Steinen und Erden, Metallen oder Holz trägt dazu bei. UBA-Präsident Prof. Dr. Andreas Troge: „Wie wir bauen und wohnen, beeinflusst ganz erheblich die Qualität unserer Gesundheit und Umwelt. Der Mensch entreißt der Natur nicht nur mehr Baumaterialien, als diese bereit stellen kann, wir machen uns auch viel zu breit, nehmen zu viel Fläche in Anspruch.” So gehen Rückzugsräume für Pflanzen und Tiere verloren. „Statt immer neue Häuser auf der grünen Wiese zu bauen, müssen wir zurück in die Zentren.”, so Troge weiter. Wesentlich entlasten ließe sich die Umwelt, falls vermehrt alte Häuser in den Zentren saniert würden, anstatt neue Gebäude an naturnahen Standorten zu errichten. Neue Wege zu einer dauerhaft umweltgerechten Bau- und Siedlungspolitik beschreibt die neue Broschüre „Nachhaltiges Bauen und Wohnen”. Die Einsparpotentiale sind beachtlich: In den nächsten 25 Jahren ließen sich – ohne Komfortverluste – die zusätzliche Flächeninanspruchnahme um fast 85 Prozent reduzieren, der jährliche Verbrauch mineralischer Rohstoffe - wie Sand, Ton, Kalk, Kies oder Schiefer - um etwa 30 Prozent und die jährlichen Kohlendioxidemissionen um über 50 Prozent senken. Dazu sind Gebäude zu sanieren und zu modernisieren, die Attraktivität der Siedlungskerne zu steigern und unnötiger Wohnungsleerstand zu vermeiden. Neuansiedlungen sollten verstärkt innerhalb der Siedlungskerne auf Brachflächen stattfinden – zum Beispiel auf ehemals von Industriebetrieben, der Bundeswehr, Bahn oder Post genutzten Flächen sowie in Baulücken. „Wer eine alte Wohnung hochwertig saniert, beansprucht deutlich weniger Baumaterialien als für einen kompletten Neubau.”, so ⁠ UBA ⁠-Präsident Troge. Er rief dazu auf, bei der Entscheidung für ein Eigenheim auch an geänderte Bedürfnisse im Alter zu denken: „Wer zur Altersvorsorge auf das Land zieht, sollte sich fragen, ob Wohnung und Haus auch im Alter noch geeignet sind. Die sanierte Altbauwohnung in Zentrumsnähe ist da oft besser als das Reihenhaus auf dem Land – etwa weil Arzt und Lebensmittelgeschäft gleich um die Ecke liegen.” Wie wird „Bauen und Wohnen” nachhaltiger? Die Abschaffung der Eigenheimzulage und die Aufstockung der Gelder für die energetische Gebäudesanierung waren erste wichtige Schritte in die richtige Richtung. Das UBA schlägt weiter vor, die Neuinanspruchnahme von Flächen steuerlich stärker zu belasten. Das stärkte die Siedlungskerne und würde der zunehmenden Zersiedelung entgegenwirken. Ferner wünschenswert: Eine Vereinheitlichung des Einkommensteuerrechts, so dass auch die Kosten, die in den ersten drei Jahren nach Erwerb eines bestehenden Wohngebäudes für energetisch sinnvolle Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen entstehen, sofort oder über zwei bis fünf Jahre verteilt abgeschrieben werden könnten. Das würde erhebliche Investitionen in die energetische Sanierung der Gebäude auslösen und die Wirtschaft beleben. Die Aufnahme der wärmetechnischen Beschaffenheit eines Gebäudes als Kriterium in den Mietspiegel würde eine solche Entwicklung zusätzlich unterstützen. Die Broschüre „Nachhaltiges Bauen und Wohnen” steht  zum Download bereit.

20 Jahre EU-Naturschutz

Am 21. Mai 2012 feiert die EU das 20 jährige Bestehen der zwei wesentliche Instrumente für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der Natur: die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) sowie LIFE, das Finanzierungsprogramm der EU für die Umwelt. Vor 20 Jahren verabschiedeten die EU-Mitgliedstaaten einstimmig die FFH-Richtlinie, um die am stärksten bedrohten Tiere und Lebensräume in ganz Europa zu schützen. Damit wurde auf den besorgniserregend raschen Schwund von wildlebenden Tieren und Pflanzen sowie von Lebensräumen aufgrund von Veränderungen der Landnutzung, Umweltverschmutzung und Zersiedelung der Landschaft reagiert. Um Arten und Lebensräumen die Möglichkeit zur Erholung zu geben, wurde mit der Richtlinie das Natura-2000-Netz von geschützten Gebieten errichtet und über das Finanzierungsinstrument LIFE der Ausbau des Netzes strategisch gefördert.

Erstmals alle Schmetterlingsarten Bayerns detailliert erfasst

Am 12. März 2016 stellte die Zoologische Staatssammlung München einen Katalog aller in Bayern vorkommenden Schmetterlingsarten vor. Der Schmetterlingskatalog basiert auf der Auswertung von beinahe 400.000 elektronischen Datensätzen sowie einer Vielzahl noch nicht digitalisierter Literatur- und Sammlungsquellen. Es isr das bisher umfassendste Werk und befindet sich taxonomisch auf dem neuesten Stand. Für Bayern wurden ingesamt 3.243 Schmetterlingsarten nachgewiesen. Darunter sind knapp 100 Neuzugänge zu verzeichnen, auch eine für die Wissenschaft völlig neue Art. Gleichzeitig stellten die Forscher fest, dass die Artenzahlen für Schmetterlinge in Bayern stark rückläufig sind. Die Liste bestätigt derzeit 13% Arten-Verluste sowie eine signifikante Abnahme von Populationsstärken vieler noch vorhandener Arten. Verantwortlich machen die Münchner Wissenschaftler dafür die Intensivierung der Landwirtschaft sowie die zunehmende Zersiedelung bestehender Landschaftsräume.

Folgen des demographischen Wandels mildern

Vom Ballast unnötiger Infrastrukturen und Gebäude befreien und Erhaltenswertes wetterfest machen Der demographische Wandel mit seinen Folgen könnte zum Verfall der Immobilienwerte in zahlreichen Regionen Deutschlands führen und damit zu erheblichen Vermögensverlusten führen. Das Umweltbundesamt (UBA) ruft Bund, Länder und Kommunen auf, den Folgen des demographischen Wandels jetzt zu begegnen um sie zu mildern. „Dazu gilt es als wichtigste Maßnahme als erstes die Zersiedelung zu bremsen. Im zweiten Schritt gilt es, zusätzliche Infrastrukturen und Gebäude nur noch in Wachstumsregionen zu errichten. Drittens gilt es, in Städten und Regionen mit abnehmender Bevölkerung nicht mehr benötigte Infrastrukturen und Gebäude zurückzubauen. Grundsätzlich ist erhaltenswerte Bausubstanz energetisch zu sanieren und somit wirtschaftlicher zu machen”, sagt UBA-Präsident Prof. Dr. Andreas Troge. Mietfreies Wohnen im Alter, sichere Mieteinnahmen oder die Möglichkeit, die Immobilie zu verkaufen, um die Pflege zu finanzieren: Das sind die Chancen, die sich Wohnungseigentümer für die Zukunft ausrechnen. In Regionen mit abnehmender Bevölkerungszahl führen Leerstände jedoch zu Überangeboten und damit zum Preisverfall im Wohnungsmarkt. Im Rahmen der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie hat die Bundesregierung das Gespräch mit Vertretern der Bundesländer und Kommunen aufgenommen, um die absehbaren Folgen des demographischen Wandels zu mildern. Wichtigste Maßnahme ist dabei, die Zersiedelung wirksam zu bremsen. Denn jeder Neubau, der heute noch in schrumpfenden oder stagnierenden Regionen entsteht, erzeugt mittelbar neue Leerstände und beschleunigt den Wertverfall in den Immobilienbeständen. Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, die Flächeninanspruchnahme mit Siedlungen und Verkehr bis zum Jahr 2020 auf 30 Hektar pro Tag zu begrenzen und den Zuwachs in den Wachstumsregionen zu konzentrieren. Das Umweltbundesamt empfiehlt, Siedlungen in so genannten Schrumpfungsregionen zügig zurückzubauen. Ehemalige Siedlungsflächen könnten etwa der Erzeugung erneuerbarer Energien - wie Solarenergie und ⁠ Biomasse ⁠ - dienen oder als Naturfläche. Nur mit Investitionen der öffentlichen Hand kann das verbleibende Immobilienvermögen trotz schrumpfender Bevölkerung einen Wert behalten. Die Gelder aus den Konjunkturprogrammen könnten in diesem Sinne wirken. So sollten Kommunen die Mittel zum Städtebau dafür verwenden öffentliche Gebäude energetisch zu sanieren. Außerdem sollten sie in Gebieten mit abnehmender Bevölkerung die Rückbaumaßnahmen beschleunigt in Angriff nehmen. Je mehr überflüssige Bausubstanz beseitigt wird, desto besser stehen die Chancen für den Werterhalt der übrigen Gebäude. Mit den Mitteln des Konjunkturprogramms zum Lärmschutz sollten die Kommen Lärmschutzmaßnahmen an ihren Straßen auf die Abschnitte konzentrieren, an denen erhaltenswerte Bausubstanz existiert, für die auch künftig Nachfrage zu erwarten ist. Menschen, die sich heute mit dem Gedanken tragen, ihre Altersicherung in Form einer Immobilie zu betreiben, sollten das ausgewählte Objekt sorgfältig auf die langfristige Wertstabilität prüfen. Kritisch zu fragen ist nach der demographischen ⁠ Prognose ⁠ der Region und innerhalb der Region nach der Lage in einem „lebensfähigen Kern”. Wichtig sind auch die Energieeffizienz des Gebäudes und der Aufwand, das Gebäude energieeffizient zu gestalten sowie die Alterstauglichkeit der Wohnung. Falls auch nur eins dieser Kriterien ungünstig zu bewerten ist, rät das Umweltbundesamt vom Kauf ab. Dessau-Roßlau, 03.04.2009

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