Das Projekt "SO 139-GINCO 3: Fluidfreisetzung und biogeochemischer Stoffumsatz" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Kiel, GEOMAR Forschungszentrum für marine Geowissenschaften durchgeführt. Ein wichtiges Arbeitsziel innerhalb des GINCO-Projektes ist das Auffinden und die direkte Beobachtung von 'Cold Seeps' und deren Beprobung. Von Seiten GEOMAR's soll zunaechst mit dem OFOS nach aktiven Fluidaustreten gesucht, mit dem TV-Greifer beprobt und anschliessend der Vent Sampler VESP zur direkten Messung der Fluidausstromraten und Beprobung einzelner Austrittstellen eingesetzt werden. Derartige quantitative Untersuchungen sind in diesem Bereich bisher noch nicht durchgefuehrt worden, und GEOMAR verfuegt ueber das z.Z. einzige videogefuehrte Geraet, welches derartige 'in situ'-Messungen durchfuehren kann. Darueberhinaus soll in Kooperation mit dem lfM die fuer 'Cold Seeps' typische chemoautotrophe Makrofauna und ihr Einfluss auf den Stoffumsatz untersucht werden. Durch die geochemische Charakterisierung der Habitate sollen die Ansprueche und Toleranzen der einzelnen Arten bestimmt werden, um die kleinraeumige Verbreitung und Diversitaet zu verstehen.
Das Projekt "GH II: COMET: Kontrollfaktoren der Methanflüsse und ihre Klimarelevanz in marinen gashydrathaltigen Ökosystemen" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von IFM-GEOMAR Leibniz-Institut für Meereswissenschaften durchgeführt. Das Verbundvorhaben COMET wird vom IFM-GEOMAR koordiniert und gliedert sich in 5 wissenschaftliche Teilprojekte. Ziel des Verbundvorhabens COMET ist die Untersuchung der komplexen Steuerparameter, die einen entscheidenden Einfluss auf die Freisetzung und den Umsatz von Methan aus 'cold seeps' und oberflächennahen Gashydraten in den Wasserkörper und die Atmosphäre haben, um Aussagen über die Klimawirksamkeit dieses wichtigen Treibhausgases heute und in der Vergangenheit vornehmen zu können. Dieses Ziel soll durch die Optimierung und den gezielten Einsatz einer ganzen Suite innovativer Technologien in Form von integrativen Langzeitobservatorien zusammen mit Experimenten in einem neuartigen Drucklabor, durch spezielle hydroakustische Systeme, ferngesteuerte Bohr- und in-situ Experimentier-Plattformen realisiert werden, um die Filterfunktion des Sedimentes, der Sediment-/Wasser-Grenzschicht und der Wassersäule eingehend zu untersuchen. Authigene Karbonate, deren Bildung in unmittelbarem Zusammenhang zum Methanfluss steht, werden als natürliche Geo-Archive genutzt, um durch die Anwendung verbesserter Paläo-Proxies die Umweltbedingungen in der Erdgeschichte zu rekonstruieren. Begleitend zu den geplanten Untersuchungen werden bestehende numerische Modelle weiterentwickelt, um die Fluidfreisetzung und den biogeochemischen Stoffumsatz in hydrathaltigen Sedimenten und das Schicksal des Methans in der Wassersäule zu untersuchen. Diese Untersuchungen sollen in Arbeitsgebieten mit unterschiedlichen Bildungs- und Destabilisierungsbedingungen von marinen Gashydraten durchgeführt werden und sollen eine Basis für ein quantitatives Verständnis der ozeanischen Methan-, Kohlenstoff-, Nährstoff- und Spurenelement-Budgets darstellen und in sozio-ökonomischen Handlungsempfehlungen für ein integriertes Kontinentalrand-Management resultieren.