In der Spurenanalytik ist fuer mittelfluechtige polare Verbindungen bisher noch keine zufriedenstellende praechromatographische Probenvorbereitungsmethode entwickelt worden: Fuer die Headspace-Methoden sind diese Verbindungen zu wenig, fuer die konventionellen Anreicherungstechniken dagegen zu leicht fluechtig. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines neuen Anreicherungsverfahrens unter Anwendung der sequentiellen Fluessig/Fluessig-Extraktion fuer den Ultraspurenbereich, das folgende Vorteile bietet: - Hoher Anreicherungsfaktor fuer mittelfluechtige polare Verbindungen - Verringerung des Probevolumen auf 100 ml. Die neu zu entwickelnden Methoden sollen zunaechst zur Bestimmung von vielfaeltigen polaren Desinfektionsnebenprodukten angewendet werden. Diese Verbindungen entstehen neben den Haloformen bei der Trinkwassergewinnung, was seit Mitte der 70er Jahre bekannt ist. Erst das neu zu entwickelnde Probenvorbereitungsverfahren eroeffnet hier die Moeglichkeit einer routinemaessigen qualitativen und quantitativen Bestimmung dieser Verbindungen. Damit koennen ihre Bildung, Entfernbarkeit und Verbreitung untersucht werden - Voraussetzung einer auch in Zukunft sicheren Trinkwasserversorgung.
Ziel des Teilprojektes ist es, ein Kurzzeit-Gentoxizitaetstestverfahren zur Untersuchung der gentoxischen Belastung von Oberflaechenwasser zu entwickeln. Ausgehend von der in unserem Labor entwickelten Version des mittlerweile international anerkannten und in der nationalen (DIN) und internationalen (ISO) Normierung bereits weit fortgeschrittenen umu-Tests soll, durch Umgestaltung des Verfahrens zu einer luminometrischen Version, versucht werden, die Sensitivitaet des Testsystems, auch unter Einbeziehung neu entwickelter Teststaemme, derart zu steigern, dass entweder keine, oder eine nur geringe Aufkonzentrierung der Probe noetig ist. Zur weitgehenden Vermeidung einer Probenvorbehandlung soll eine Submikroversion des Tests entwickelt werden, die es gestattet, Inkubationen ueber mehrere Stunden im Mikroliterbereich durchzufuehren, was durch die gute Messbarkeit bereits weniger emittierter Photonen in einer luminometrischen Version moeglich ist.
Nach Abwasserverordnung zu Paragraph 7a Wasserhaushaltsgesetz und Paragraph 3 Abwasserabgabengesetz sind die Schadwirkungen von Abwasserinhaltsstoffen durch biologische Testverfahren festzustellen, fuer die der Fisch-, Daphnien-, Algen- und Leuchtbakterientest sowie ein Test auf erbgutveraendernde Wirkungen (umu-Test) vorgesehen sind. Die Abwaesser sollen direkt mit diesen wirkungsbezogenen Tests ueberprueft und somit schnell einer biotoxikologischen Bewertung zugaenglich gemacht werden. Im Rahmen der Direkt- und Indirekteinleiterkontrollen liegen von Landesbehoerden und nachgeordneten Dienststellen biologische Testergebnisse zur Abwasserbewertung vor. Weitere Daten bieten Erhebungen und Vergleichsuntersuchungen aus Forschungsvorhaben auf Bundes- und Landesebene. Daneben besteht ein grosser Datenpool von im Zuge der Eigenkontrolle von Betrieben und Industrieverbaenden erhobenen Biotestdaten. Es fehlt jedoch eine aktuelle, uebergreifende abwasserherkunftsspezifische Dokumentation des Sachstandes fuer den Zeitraum 1997-2000. Das Ziel des Vorhabens besteht darin, die vorliegenden Daten in Anlehnung an das Umweltinformationssystem (UDIS) je Abwasserherkunftsbereich und entsprechender Abwasserbehandlungs- und -vorbehandlungstmassnahmen einschliesslich der ueberwachungspflichtigen Abwasserparameter tabellarisch zu erfassen, statistisch aufzubereiten und graphisch auszuwerten. Im Vergleich zur 'Datensammlung Bioteste', in der Daten fuer den Zeitraum 1994-1996 ausgewertet wurden, ist zu pruefen, welche(r) Test(e) im jeweiligen Herkunftsbereich am empfindlichsten reagiert(en) und inwieweit die vorliegenden Empfehlungen zu Grenzwerten fuer einzelne Biotests fortzuschreiben sind. Gleichzeitig sind die Abwasserherkunftsbereiche auszuweisen, fuer die bisher nur lueckenhafte Testergebnisse vorliegen und weitere Testarbeiten (Untersuchungsbedarf) zwingend geboten sind. Auch ist der Frage nachzugehen, ob Abwaesser aus verschiedenen Herkunftsbereichen mit besonders hohen Biotoxizitaeten (Verduennungsstufen) auftreten und weitere Testarbeiten notwendige Fortschritte zum Stand der Technik belegen koennen. Neben diesen offenen Fragen ist eine Gesamtbewertung im Hinblick auf den Stand der Technik je Abwasserherkunftsbereich und deren Auswirkung auf die Schadwirkung von Abwasserinhaltstoffen vorzunehmen. Insbesondere ist zu beurteilen, ob die Fortschreibung des Standes der Technik zu einer sichtbaren Verminderung der Biotoxizitaeten gefuehrt hat und daraus neue Umweltqualitaetsziele/Umwelthandlungsziele abgeleitet werden koennen.