Most, if not all, chemicals, biocides, pharmaceuticals and pesticides are known to produce non-extractable residues (NER) in solid environmental media like soil and sediment during degradation testing to various extents. Since it has been found that parent substances and relevant metabolites can be contained and potentially released from NER there is currently much debate on how to include NER in the environmental persistence assessment. Using radioactive or stable isotope labelled test substances, three types of NER can be experimentally discriminated: entrapped, sorbed or heavily sorbed (type I) having the potential to be released from the matrix. Type II NER, i.e. residues covalently bound to organic matter in soils or sediments, are being considered to have very low remobilisation potential. Type III NER (bioNER) are formed after degradation of the xenobiotic chemical and incorporation into natural biomolecules (anabolism) like amino acids and other biomass compounds, and are, thus, of no environmental concern. Silylation has been suggested as a methodology to differentiate types I and II NER but concern has been addressed that this procedure is not suitable for routine analysis, e.g. in the context of studies for authorisation and registration of chemicals. Here, we describe a readily applicable and reproducible experimental procedure to apply this method for the analysis of NER derived from bromoxynil, sulfadiazine and isoproturon, respectively. This method is able to distinguish between heavily sorbed and covalently bound residues of chemicals, biocides, pharmaceuticals and pesticides in soils and to subsequently identify residues of the parent substance entrapped in type I NER. © 2023 The Author(s). Published by the Royal Society of Chemistry
In 50% of all infertility cases, the male is subfertile or infertile, however, the underlying mechanisms are often unknown. Even when assisted reproductive procedures such as in vitro fertilization and intracytoplasmic sperm injection are performed, the causes of male factor infertility frequently remain elusive. Since the overall activity of cells is closely linked to their metabolic capacity, we analyzed a panel of 180 metabolites in human sperm and seminal plasma and elucidated their associations with spermiogram parameters. Therefore, metabolites from a group of 20 healthy donors were investigated using a targeted LC-MS/MS approach. The correlation analyses of the amino acids, biogenic amines, acylcarnitines, lysophosphatidylcholines, phosphatidylcholines, sphingomyelins and sugars from sperm and seminal plasma with standard spermiogram parameters revealed that metabolites in sperm are closely related to sperm motility, whereas those in seminal plasma are closely related to sperm concentration and morphology. This study provides essential insights into the metabolome of human sperm and seminal plasma and its associations with sperm functions. This metabolomics technique could be a promising screening tool to detect the factors of male infertility in cases where the cause of infertility is unclear. Quelle: https://journals.plos.org
Ministerium für Gesundheit und Soziales - - Info-Dienst Nr.: 001/03 Ministerium für Gesundheit und Soziales - Info-Dienst Nr.: 001/03 Magdeburg, den 13. Oktober 2003 Folsäure, Gesundheit und Schwangerschaft Informationen von Prof. Dr. Volker Steinbicker, Leiter des Fehlbildungsmonitorings Sachsen-Anhalt zum Start der Info-Kampagne "Folsäure für dich¿mein Kind" Folsäure ist ein wasserlösliches Vitamin der B-Gruppe, welches in den 40iger Jahren des vorigen Jahrhunderts entdeckt wurde. Der Name Folsäure leitet sich von dem lateinischen Begriff "Folium" (das Blatt) ab, da dieses Vitamin zuerst aus Spinatblättern isoliert wurde. Folate kommen in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln vor. Vor allen Dingen Blattgemüse hat einen hohen Gehalt dieses Vitamins. Viel Folat findet sich in Spinat, Salaten, Weißkohl, Tomaten, Orangen und Getreide. Von tierischen Lebensmitteln ist die Leber besonders reich an Folsäure. Nach dem Bericht der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, werden mit der heute üblichen Ernährungsweise in Deutschland frisches Obst und Gemüse in zu geringen Mengen verzehrt, so dass die Versorgung der Bevölkerung mit Folatsäure als unzureichend bezeichnet werden muss. Durch vermehrten Verzehr von Obst und Gemüse ließe sich die Folatversorgung der Bevölkerung sicherlich verbessern. Entsprechende Kampagnen ("5 am Tag") haben nicht den gewünschten Erfolg gezeigt. Dazu kommt noch, dass Folsäure durch die Zubereitung (kochen u. ä.) und durch unsachgemäße Lagerung zwischen 30% und 90% ihrer biologischen Aktivität als Vitamin verliert. 1. Folsäureversorgung in Deutschland: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für gesunde Erwachsene eine tägliche Nahrungsfolatzufuhr von 400 µg. In der Schwangerschaft wird eine höhere Zufuhr und zwar 600 µg/Tag empfohlen, da der Bedarf durch die besonderen Umstände der Schwangerschaft, wie das Wachstum von Gebärmutter und Embryo, deutlich erhöht ist. Die gleichen Empfehlungen wurden auch in den USA und Kanada ausgesprochen. Nach Angaben des deutschen Ernährungsberichtes aus dem Jahr 2000 nehmen männliche Personen im Durchschnitt täglich 235µg und weibliche Personen im Durchschnitt täglich 214 µg auf. Dies entspricht lediglich 61% bzw. 55% der empfohlenen Menge. Auch bei Kindern und Jugendlichen liegen die durchschnittlichen täglichen Aufnahmemengen von Folsäure deutlich unter denen, die von der DGE empfohlen wurden. 1998 wurde in einem s. g. Ernährungssurvey die Nährstoffversorgung der deutschen Bevölkerung untersucht. Danach lag die mittlere Folataufnahme bei 283 µg bei Männern und 238 µg bei Frauen. Wegen der vergleichsweise relativ geringen Folsäuremenge in Obst und Gemüse und deren Verlust durch Zubereitungsprozesse ist es kaum möglich, den gesamten Folsäurebedarf durch die Nahrung oder z. B. auf dem Weg einer bestimmten Diät zu decken. Dies ist nur durch die regelmäßige Einnahme von Multivitaminpräparaten mit entsprechend hohem Folsäureanteil oder von Kombinationspräparaten, z. B. Eisen und Folsäure oder durch reine Folsäurepräparate möglich. Da nur etwa 5% der Bevölkerung in den neuen Bundesländern täglich Multivitaminpräparate zu sich nimmt, ist von einer ständigen Unterversorgung der Bevölkerung mit diesem Vitamin auszugehen. 2. Folsäure und Gesundheit 2.1. Fehlbildungen und Schwangerschaft Etwa 5% aller neugeborenen Kinder leiden an einer Fehlbildung, die entweder gleich nach der Geburt oder später im Leben dieser Kinder einmal ärztlich behandelt werden muss. Fehlbildungen des zentralen Nervensystems (der Wirbelsäule und des Gehirns), zu denen der sogenannte "offene Rücken" gehört (Neuralrohrdefekt), sind relativ häufig. In Sachsen-Anhalt hat etwa von 900 Geborenen ein Kind einen Neuralrohrdefekt. Neuralrohrdefekte entstehen durch eine Störung des Neuralrohrschlusses. Je nach Sitz der Verschlussstörung hat dies das Freiliegen von Gehirn oder Rückenmark zur Folge, was entweder mit dem Leben nicht zu vereinbaren ist oder zu einer schweren Beeinträchtigung der Lebensqualität mit Bewegungsunfähigkeit der Beine und Störungen der Blasen- und Mastdarmfunktion führt. Zusätzliche Veränderungen, wie im Bereich der Harnwege oder das Auftreten eines Wasserkopfes, komplizieren diese Entwicklungsstörungen. In Sachsen-Anhalt werden etwa 80% der Kinder mit einer solchen Fehlbildung bereits durch Ultraschalluntersuchungen in der 18.-22. Schwangerschaftswoche entdeckt und die Schwangerschaften auf Wunsch der Schwangeren wegen der Schwere der Fehlbildung abgebrochen. Es wird geschätzt, dass jährlich in Deutschland etwa 470 ¿ 800 Säuglinge mit Neuralrohrdefekten lebend geboren werden und bei weiteren 500 Kindern ein Abbruch der Schwangerschaft nach der 20. Schwangerschaftswoche erfolgt. Hat eine Frau bereits eine durch ein Kind mit einem Neuralrohrdefekt belastete Schwangerschaft hinter sich, ist das Wiederholungsrisiko bei einer weiteren Schwangerschaft für ein Kind mit einem Neuralrohrdefekt etwa 20 mal höher, als bei Frauen ohne familiäre Belastung. Seit vielen Jahren ist wissenschaftlich belegt, dass die Höhe der Folsäurezufuhr vor Eintritt einer Schwangerschaft die Häufigkeit von angeborenen Fehlbildungen, insbesondere der des Neuralrohres, beeinflusst. Eine Vielzahl von Studien aus aller Welt belegen eindeutig, dass die Einnahme von mindestens 0,4 mg Folsäure täglich, beginnend 4 Wochen vor Beginn einer Schwangerschaft bis 8 Wochen nach Eintritt einer Schwangerschaft, das Auftreten von Neuralrohrfehlbildungen bis zu 80% verhindert. Einige Untersuchungen weisen auch darauf hin, dass durch eine rechtzeitige Folsäureeinnahme das Risiko für Lippen-, Kiefer- und Gaumenspalten (Hasenscharte) reduziert werden kann. Wahrscheinlich müssen hier aber größere Folsäuremengen zugeführt werden. Außerdem scheint auch die Vermeidung bestimmter angeborener Herzfehler durch die Gabe von Folsäure, bzw. von folsäurehaltigen Multivitaminpräparaten möglich zu sein. Auch einige Harmwegsfehlbildungen lassen sich durch vor der Schwangerschaft einsetzende folsäurehaltige Multivitaminpräparate deutlich reduzieren. Und letztlich wird diskutiert, ob auch das Auftreten von Chromosomenstörungen, wie das Down-Syndrom, oder auch das von Leukämien im Kindesalter, durch Folsäureeinnahme in der Schwangerschaft reduziert werden kann. 2.2 Herz-Kreislauferkrankungen und Folsäure Unerlässlich für den Aufbau von Geweben von Mensch und Tier sind die Aminosäuren, die die Bausteine für Eiweiße sind. Einige dieser Aminosäuren entstehen beim Abbau (Stoffwechsel) anderer Aminosäuren. Diese Stoffwechselvorgänge sind kompliziert und müssen koordiniert ineinander greifen, damit ein normales Wachstum von Zellen und Geweben funktionieren kann. Eine dieser Aminosäuren ist das Homocystein, das beim Abbau einer anderen Aminosäure, des Metionins, entsteht. Das Homocystein wird weiter abgebaut, wobei hierzu Folsäure und Vitamin B6 und B12 notwendig sind. Bei Fehl- oder Mangelernährung kann es zu einem Vitamin B6-, Vitamin B12- und einem Folsäuremangel kommen, wodurch Homocystein nicht im notwendigen Umfang abgebaut werden kann und sich mehr als normal im Blut anreichert. Die gleiche Erscheinung tritt bei bestimmten erblich bedingten Störungen des Homocystein- und des Folsäurestoffwechsels auf. Seit etwa 10 Jahren ist bekannt, dass das Homocystein als isolierter Risikofaktor für das Entstehen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen angesehen werden kann. Untersuchungen haben ergeben, dass ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Herzinfarkten oder von Schlaganfällen, aber auch von Durchblutungsstörungen an Armen und Beinen durch erhöhte Homocysteinwerte im Blut hervorgerufen werden kann. Während die genauen Ursachen für diese Erscheinungen nicht bekannt sind, weiß man, dass durch Gaben von Folsäure der erhöhte Homocysteinspiegel im Durchschnitt um 25% gesenkt werden kann. Wird neben der Folsäure noch zusätzlich Vitamin B12 und B6 zugeführt, kann dieser Effekt verstärkt werden. Auf Grund der hier kurz geschilderten Studienergebnisse und der Tatsache, dass in Europa die Herz-Kreislauf-Erkrankungen für 40% aller Todesfälle unter 75 Jahren verantwortlich sind, und damit auch in Deutschland als häufigste Todesursachen unter Erwachsenen fungieren, wird die Bedeutung einer ausreichenden Folsäureaufnahme deutlich. 2.3. Folsäure und Demenz In Mitteleuropa und besonders in Deutschland werden die Menschen immer älter. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Kinder ab, was zu einer Vergreisung der Bevölkerung im Ganzen führt. Diese demografische Entwicklung rückt den Stellenwert der Alzheimerschen Erkrankung und anderer Demenzzustände mehr und mehr in das Blickfeld ärztlicher Betrachtungen. Es gibt Hinweise, dass Folsäure die Altersdemenz und u. U. auch die Alzheimersche Erkrankung in ihrem Auftreten wenn auch nicht verhindern, aber deren Verläufe günstiger gestalten kann, da wahrscheinlich der erhöhte Homocysteinspiegel bei der Entstehung dieser Erkrankungen eine Rolle spielt. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass ein Zusammenhang zwischen niedrigen Folatspiegeln und dem Auftreten melancholischer Depressionen festgestellt wurde. Es ist davon auszugehen, dass zumindest die Behandlungserfolge von Depressionen mit entsprechenden Präparaten durch Gabe von Folsäure verbessert werden können. 2.4. Folsäure und Krebs Es wird diskutiert, ob Folsäure auf Grund seiner Bedeutung für die Synthese von DNA vor Krebserkrankungen schützen könnte. Eine Auswertung von 32 Studien zum Thema Folsäure und Krebserkrankungen hat gezeigt, dass ein Zusammenhang zwischen (niedrigem) Folsäuregehalt des Blutes und dem Risiko für Dickdarmkrebs besteht. Inwieweit hier noch der Alkoholkonsum eine Rolle spielt, wird differenziert beurteilt. So soll bei Frauen, die regelmäßig Alkohol zu sich nehmen, Folsäure möglicherweise auch das Risiko einer Brustkrebserkrankung reduzieren. Ein Zusammenhang wird derzeit zwischen Folsäurestatus und dem Bauchspeicheldrüsenkrebs bei Rauchern untersucht. Die hier dargestellten Ausführungen sollen belegen, dass zum Einen eine ausreichende Folsäureaufnahme durch die Nahrung auf Grund unserer Ernährungsgewohnheiten kaum möglich ist. Auf der anderen Seite sollte gezeigt werden, in welcher Weise Folsäure mit der Gesundheit des Menschen im Zusammenhang steht. Vordergründig ist dabei die Vorbeugung von Fehlbildungen, wozu eine Folsäureeinnahme vor Beginn einer Schwangerschaft notwendig ist, d. h. diese Form der Prophylaxe käme nur für die Frauen in Frage, die eine Schwangerschaftsverhütung mit dem Ziel aufgeben, schwanger zu werden und beim Absetzen z. B. der Anti-Baby-Pille sofort zur Folsäuretablette greifen. Die anderen genannten Studienergebnisse weisen auf die Bedeutung von Folsäure z. B. auch für ältere Menschen hin. Impressum: Ministerium für Gesundheit und Soziales Pressestelle Turmschanzenstraße 25 39114 Magdeburg Tel: (0391) 567-4607 Fax: (0391) 567-4622 Mail: ms-presse@ms.lsa-net.de Impressum:Ministerium für Arbeit, Soziales und IntegrationPressestelleTurmschanzenstraße 2539114 MagdeburgTel: (0391) 567-4608Fax: (0391) 567-4622Mail: ms-presse@ms.sachsen-anhalt.de
Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 075/08 Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt - Pressemitteilung Nr.: 075/08 Magdeburg, den 30. Mai 2008 Landwirtschaftsministerin Wernicke: Proteste der Milchbauern sind berechtigt/ Forderung nach Einrichtung eines Milchfonds Magdeburg. Landwirtschaftsministerin Petra Wernicke hat heute in Magdeburg anlässlich des ¿Tages der Milch¿ am ersten Juni auf die Bedeutung der Milch und der Milchproduktion hingewiesen. ¿Es gibt nur wenige landwirtschaftliche Produkte, die für unsere Ernährung so wichtig sind wie die Milch¿, sagte sie. ¿Sie steht nicht nur als Trinkmilch in den Regalen, sondern ist Ausgangsstoff zahlreicher anderer Lebensmittelprodukte, die wir auf unseren Esstischen nicht missen wollen.¿ Käse, Joghurt oder Butter gehören für die meisten Menschen in Deutschland zum täglichen Essen. Es gehe aber nicht nur um den guten Geschmack, sondern auch um die guten Dinge, die in der Milch drinsteckten: wichtige Mineralstoffe, Vitamine und Aminosäuren. ¿Der diesjährige Tag der Milch steht ganz im Zeichen der Proteste der Milchbauern gegen ruinöse Preise. Sie haben meine volle Unterstützung, wenn sie auf ihre Situation aufmerksam machen. Die Milchbauern sind die letzten, die von einer positiven Marktentwicklung profitieren und sie leiden als erste, wenn der Markt die Preise nach unten zieht. Das wichtigste Glied in der Milchkette ist auch das am leichtesten zu verletzende.¿ Deshalb sei es nachvollziehbar, wenn die Bauern sich nun wehrten. Die Ministerin fordert von der EU die Einrichtung eines Milchfonds aus eingesparten Mitteln im EU-Haushalt im Milchbereich. ¿Die Milchbauern brauchen Unterstützung, wenn sie überleben sollen.¿ Die Landwirtschaftsministerin hat das Thema auf die Agenda der Sonderagrarministerkonferenz am kommenden Montag setzen lassen. Impressum: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Pressestelle Olvenstedter Straße 4 39108 Magdeburg Tel: (0391) 567-1950 Fax: (0391) 567-1964 Mail: pr@mlu.lsa-net.de Impressum:Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Energiedes Landes Sachsen-AnhaltPressestelleLeipziger Str. 5839112 MagdeburgTel: (0391) 567-1950Fax: (0391) 567-1964Mail: pr@mule.sachsen-anhalt.de
Landesschafzuchtverband Sachsen Anhalt e.V. Biotop und Landschaftspflege Bauernverband Sachsen-Anhalt e. V. LKV Sachsen Anhalt e. V. Ob trockene, gebirgige oder karge Standorte: Schafe und Ziegen sind in diesen Gebieten die „Experten“. Das breite Futterspektrum der Tiere und ihre Wendigkeit bei der Nahrungssuche sind perfekt für die Beweidung. „Meine Schafe krabbeln noch in die letzte Ecke“, sagt Peter Stolberg, der in Walbeck im Landkreis Mansfeld-Südharz eine große Merino-Schafher- de hält. Mit ihr pflegt er vor allem Streuobstwiesen. Die Biotope mit den alten Bäumen, sehr häufig in Hanglagen, werden so vor der Verbuschung geschützt. „Ohne die Schafe würden die Flächen veröden. Weidetiere haben unsere Kulturlandschaft entscheidend geprägt und es ist nur natür- lich, dass Weidetiere sie erhalten.“, erläutert der Schäfer. Seit 1991 widmet sich seine Familie der Schafzucht. Ein anderes Leben ist für Peter Stolberg schwer vorstellbar. „Die Ruhe, die Freiheit, die Lammzeit … Jedes Jahr, wenn neue Lämmchen geboren werden – das ist das Schönste für mich.“ Der Landeskontrollverband für Leistungs- und Quali- tätsprüfung Sachsen-Anhalt e. V. ist ein neutraler Verband, der Dienstleistungen für landwirtschaftliche Betriebe anbietet. Aufgabenschwerpunkte in der Schaf- und Ziegenhaltung sind die produktionstech- nische und betriebswirtschaftliche Beratung, die Ver- gabe von Kennzeichnungselementen (Ohrmarken), die Registrierung von Stichtags- und Bewegungsmeldungen (HIT) sowie die Milchkontrolle und Milchgüteprüfung. Weiterhin können über den LKV Laboruntersuchungen (Futter, Parasiten, Milch), landwirtschaftliche Bedarfsgüter (z. B. Weidetech- nik) sowie EDV-Programme zum Herdenmanagement bezogen werden.Nicht nur der Schäfer ist mit seinem Beruf zufrieden. Auch seinen Schafen gewährt er so eine artgerechte Haltung mit viel Bewegung, Platz und ab- wechslungsreicher Nahrung. Ein gutes Leben also für Mensch und Tier. Landesschafzuchtverband Sachsen Anhalt e. V. Angerstraße 6, 06118 Halle (Saale) Tel: 0345 5214941Impressum: Bauernverband Sachsen-Anhalt e. V. Maxim-Gorki-Straße 13, 39108 Magdeburg Tel: 0391 739690 LKV Sachsen Anhalt e. V. Angerstraße 6, 06118 Halle (Saale) Tel: 0345 521490 Ziegenhaltung Die Kulturlandschaft in Deutschland ist geprägt von verschiedenen Landschafts formen. Streuobstwiesen, Heide, steile Hanglagen: Es ist die Vielfalt, die das Auge erfreut und das Ökosystem stabilisiert. Doch diese Flächen sind in der Pflege anspruchs- voll. Maschinen können sie schwer bearbeiten. Um sie zu erhalten, müssen „tierische Helfer“ eingesetzt werden. Der Landesschafzuchtverband Sachsen-Anhalt e. V. fördert die Haltung und Zucht von Schafen und Ziegen. In ihm sind haupt- und nebenberufliche sowie Hobbyhalterinnen und -halter or- ganisiert. Er vertritt die Interessen der Mitglieder in der Politik auf Landes- und Bundesebene, setzt die Zuchtprogramme um, betreibt Öffentlich- keitsarbeit, vermittelt Zuchttiere und ist der erste Ansprechpartner für alle Themen rund um Schafe und Ziegen in Sachsen-Anhalt. Im Bauernverband als berufsständische Interessen- vertretung spiegelt sich in den Mitgliedern die Viel- falt der Agrarstruktur hinsichtlich Größe und Produk- tionsausrichtung wider. Auch Halter von Schafen und Ziegen organisieren sich im Verband. Der Bauernver- band versteht sich als Sprachrohr für seine Mitglieder gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit. Die Begleitung der Schaf- und Ziegenhaltung und die politische Meinungsbildung erfolgt in einem Fachausschuss, in den auch LKV und LSV einbezogen sind. Deichpflege Herausgeber: Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH, Breiter Weg 31, 39104 Magdeburg, info@amg-sachsen-anhalt.de, Geschäftsführer Jörg Bühnemann Gestaltung: genese Werbeagentur GmbH Text: Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Foto: Agrarmarketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Druck: SAXOPRINT GmbH Hochwasserkatastrophen der vergangenen Jahre haben den Menschen die Bedeutung der Deich vor Augen geführt. Schafe können in den Auen der heimischen Flüsse wie Elbe, Saale, Mulde und Unstrut eine bedeutende Rolle bei ihrer Pflege übernehmen. Mit seinem „eisernen Zahn“ und seinem „goldenen Tritt“ leistet das Schaf bei der Deichpflege wertvolle Dienste.Ziegen, in früheren Zeiten auch als „Kuh des kleinen Mannes“ bezeichnet, gehören zu den ersten domestizierten Tieren der Menschheit. Ihre Futter- und Haltungsansprüche sind bescheiden, und ihr ausgeprägter Herdeninstinkt sorgt seit jeher für ein (meist) gutes Miteinander von Tier und Mensch. Heute werden sie fast ausschließlich für die Milchgewinnung gehalten. Sie sind meterhohe Verteidiger gegen einbrechende Wasser massen, aber auch Naturraum und Anziehungspunkte für Spaziergänger und Radtouristen. Doch Deiche müssen erhalten und gepflegt werden. Dazu ist das Schaf, ursprünglich ein ge- nügsames Steppentier, bestens geeignet. Seit 2006 ist der Schäfer Olav Mücke mit seinen Herden für rund 120 Hektar Deiche von Wörlitz bis Pratau im Landkreis Wittenberg verant- wortlich. Er erklärt: „Die Schafe bewegen sich wie eine schwere Walze über den Deich. Sie schließen und verfestigen die Grasnarbe, treten Mäuse- und Maulwurfshügel zu und halten die Gräser kurz. Ein so gepflegter und dichter Deich wird im Ernstfall gegen ein Hochwasser be- stehen.“ In Sachsen-Anhalt hat die Deichpflege mit Schafen seit einigen Jahren wieder Vorrang gegenüber der maschinellen Pflege. „Das ist nicht besser oder schlechter, aber es ist natürlicher“, so der Schäfer. Denn die Tiere laben sich nicht nur an den Gräsern, sie lassen auch etwas dort: un- zählige Samen, die sie mit ihrer Wolle verteilen, und wertvolle Nährstoffe aus ihren Ausscheidungen. Das dankt die Natur mit einer großen Arten- vielfalt in Flora und Fauna.„Mit Ziegen wird es nie langweilig“, sagen Gitte und Steffen Kutschbach vom Glinder Ziegenhof im Salzlandkreis. „Jedes Tier ist eine eigene Persönlichkeit. Eine Ziege würde nie einfach so loslaufen, nur weil eine andere dies tut.“ In den Auen der Elbe, nahe der Elbe-Saale-Mündung, halten sie die deutschlandweit größte Herde der „Braunen Harzer Ziege“. Die alte Rasse stand noch 1998 auf der Liste der bedrohten Haustierarten, auch dank der Zucht in Glinde ist dies heute nicht mehr der Fall. Direkt am Fluss fressen die Ziegen mit Vorliebe, was andere Weidetiere verschmähen würden: Rinde, Zweige, Brennnesseln, Büsche. Ziegenmilch hat einen hohen Nährwert, da sie zahlreiche essenzielle Aminosäuren und einen hohen Gehalt an Mineralstoffen, Spurenelemen- ten und Vitaminen enthält. Zudem gerinnt ihr Milcheiweiß im Unterschied zur Kuhmilch im Magen zu kleinen, leicht verdaulichen Flöckchen, auch ihr Fett ist sehr bekömmlich. Deshalb kann der Genuss von Ziegenmilch den Heilungsprozess bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes sowie bestimmten Leberentzündungen begünstigen. Schäfer, ein Beruf mit Tradition Bis zur Zeit der politischen Wende vor über 30 Jahren gab es hierzulande in fast jedem Dorf eine Schafherde, weil durch den Export von Fleisch und die Nutzung der Wolle ein guter Verdienst lockte. In Sachsen-Anhalt hat sich mit den Turbulenzen der Nachwende- zeit der Bestand an Schäferei- betrieben drastisch reduziert. Die Faszination für Schafe und Ziegen lebt jedoch mit einigen Schäferinnen und Schäfern weiter. Die Beziehung zu den Tieren ist persönlicher, sie sind dank- bare Geschöpfe, heißt es. Die abwechslungsreiche Arbeit an der Natur im Wandel der Jahreszeiten, die Teamarbeit mit Hütehunden und das Innehalten geben den Schäfern ein Gefühl von innerer Ruhe, von Ge- erdet sein, und das macht ihren Beruf aus. Informationen zur Ausbildung Der Schäferberuf kann im Rahmen einer 3-jährigen dualen Ausbildung erlernt werden. Die Berufspraxis wird Interessierten auf dem Ausbil- dungsbetrieb vermittelt. Hier steht die praktische Arbeit mit den Tieren im Mittelpunkt. Dazu zählen das Füttern und Tränken von Tieren, das Pflegen der Stallungen, der Umgang mit der Herde und die Zucht und Aufzucht der Tiere. Das theoretische Wissen rund um die Haltung, Fütterung, Zucht und Tiergesundheit wird an den Berufsbildenden Schulen des Landkreises Saalekreis „Carl Wentzel“ in Halle/Saale ver- mittelt. Die Ausbildung wird er- gänzt durch Lehrgänge im Rahmen der überbetrieblichen Ausbildung am Zentrum für Tierhaltung und Technik in Iden. Aufwerten kann man den Berufsabschluss mit einem Fachschulbesuch, einer Fortbildung zum Tierwirtschaftsmeister oder durch verschiedene Studiengänge an den einschlägigen Fachschulen und Universitäten. AT L A S D E R SCHAF- UND Z I E G E N H A LT E R Entdecken Sie die Vielfalt unserer Schaf- und Ziegenhalter aus Sachsen-Anhalt www.marktplatz-sachsen-anhalt.com Gebratener Hofweichkäse Geschmorte Lammschulter Anbieter auf Kräutersalat (oder Lammkeule) 1 1 Schäferei, Hofladen, Café und Pension Axel Schuster Ostorferstraße 2 | 39615 Seehausen OT Beuster www.schaeferei-schuster.de | auk.schuster@t-online.de | Tel. 039397 365 Öffnungszeiten: Do–So 14.00 – 18.00 Uhr Wurst/Fleisch Käse Altmark Kleidung/ Kosmetik 2 Glinder Ziegenhof Dorfstraße 80 | 39249 Barby OT Glinde www.glinder-ziegenhof.de | glinderziegenhof@aol.com | Tel. 039298 3930 Öffnungszeiten von Ende März bis Dezember: Di 14.00 – 16.00 Uhr, Do 18.00 – 20.00 Uhr, Sa 14.00 – 18.00 Uhr, sowie nach Vereinbarung Zutaten (für 4 Personen): 150 g Babyleaf-Salat-Mix 200 g Hofsauerrahm 4 EL Hofjoghurt je 3 EL frisch gepresster Orangen- und Zitronensaft 1 EL Honig je 1 EL fein gehackte Kerbel-, Estragon-, Minze- und Dillblättchen Salz, Pfeffer 1 Hofweichkäse (ca. 150 g) 1 Ei (M) 2 EL Weizenmehl 4 EL gemahlene Mandeln je 2 EL Butter und Pflanzenöl je 1 Handvoll Kräuterblättchen und essbare Blüten • Salat-Mix putzen, waschen und trockenschleudern • Sauerrahm mit Joghurt, Orangensaft, 3 EL Zitronensaft, Honig und den Kräutern vermischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken • Hofweichkäse waagerecht in 1–2 cm dicke Taler schneiden • Ei aufschlagen, verrühren, mit Salz und Pfeffer würzen • Hofweichkäse erst in Mehl, dann in Ei und zuletzt in den gemahlenen Mandeln wenden • Butter mit Öl in einer Pfanne erhitzen, Käse hineingeben und rund herum hellbraun braten • Salat mit Sauerrahm-Dressing und gebratenem Hofweichkäse auf Tellern anrichten, mit Kräuterblättchen und essbaren Blüten bestreut servieren Bildautor: Martina Görlach, Eising Media Copyright: © VHM e. V., www.hofkaese.de 8 Nelumbo Kosmetik Bittkauer Weg 15 | 39317 Parey www.nelumbo-kosmetik.de | info@nelumbo-kosmetik.de | Tel. 039349 946480 Öffnungszeiten: Di 9.30 – 16.00 Uhr, Do 9.30 – 17.30 Uhr 8 3 Bärbel Warnke Alte Sorge 3 | 39264 Lindau (Anhalt) Tel. 0173 6436136 | Öffnungszeiten: Mo – So 11.00 – 17.00 Uhr 4 Ziegenhof Schleckweda Elsterweg 4 | 06722 Wetterzeube OT Schleckweda www.ziegenhof-schleckweda.de | info@ziegenhof-schleckweda.de | Tel. 036693 22747 | Öffnungszeiten: Fr 10.00 – 18.00 Uhr 5 Nutztier-Arche Eckartsberga Thomas-Müntzer-Straße 1 | 06648 Eckartsberga www.nutztier-arche-eckartsberga.de | nutztier-arche-eckartsberga@web.de | Tel. 0174 2458887 | Öffnungszeiten: Sa 10.00 – 12.00 Uhr chafmilchkäserei JAARE 6 S Wiesenweg 1 | 39264 Lindau (Anhalt) www.jaare.eu | anett@jaare.eu Tel. 0160 90522598 | Öffnungszeiten: Do 15.00 – 17.30 Uhr, Fr 16.00 – 19.00 Uhr, Sa 9.00 – 12.00 Uhr 7 Westerhäuser Käsehof Unter dem Mühlenberg 410 | 06502 Thale OT Westerhausen Kaesehof@web.de | Tel. 0173 9587689 Verkauf nach Absprache 9 BUWATEC Hirtentor 2 | 39179 Barleben www.buwatec.de | y.bloege@buwatec.de | Tel. 039203 240104 über Onlineshop und nach telefonischer Absprache 9 Magdeburg, Elbe-Börde-Heide 2 3 6 10 Anhalt-Wittenberg Harz & Harzvorland 7 5 Halle, Saale, Unstrut 4 10 Pfendts Biohof Pratauer Lindenstraße 9 | 06888 Lutherstadt Wittenberg www.pfendts-biohof.de | info@pfendts-biohof.de | Tel. 03491 450126 Öffnungszeiten: Do 10.00 – 12.00 und 14.00 – 18.30 Uhr, Fr 10.00 – 12.00 und 14.00 – 16.00 Uhr Zutaten (für 4 Personen): 1 Lammschulter oder Lammkeule 600 g Röstgemüse 200 g Zwiebelviertel 200 g Karotten 100 g Sellerie 100 g Petersilienwurzel 3 Knoblauchzehen 20 g Tomatenmark 20 ml Olivenöl 200 ml Rotwein 1000 ml Brühe 2 Zweige Rosmarin 2 Zweige Thymian Salz und Pfeffer, Speisestärke zum Binden Tipp: Als Beilage eignet sich beispielsweise frischer Kartoffelstampf • Lammschulter mit Salz und Pfeffer würzen, auf ein Backblech legen und bei 220°C im Backofen 20 min braten • Röstgemüse putzen, Zwiebeln schälen und vierteln, Karotten längst halbieren, Sellerie und Petersilienwurzeln schälen und grob würfeln • Röstgemüse mit zwei gepressten Knoblauchzehen in einer Pfanne goldbraun anbraten, Tomatenmark zugeben, leicht anrösten, mit Rotwein ablöschen und einkochen lassen • mit Brühe auffüllen und aufkochen lassen, alles zu der Lammschulter / Lammkeule geben und bei 85°C ca. 8 Stunden schmoren • für die Soße die Garflüssigkeit anschließend durch ein Sieb passieren und einkochen lassen, eine Knoblauchzehe schälen und hacken • die Soße mit gehacktem Rosmarin, Thymian und etwas Knoblauch abschmecken, ggf. mit etwas Speisestärke abbinden • Röstgemüse als Beilage wieder in die Sauce geben und zum Fleisch servieren
Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz August 2012 (mit Ergänzungen insbesondere zu AMPA 06/2014) Glyphosat in niedersächsischen Oberflächengewässern – Beeinflussung durch vermehrten Betrieb von Biogasanlagen? 1. Allgemeines Das Pflanzenschutzmittel Glyphosat (N-(Phosphonomethyl)glycin) wird insbesondere unter den Markennamen „Roundup“ vertrieben und findet als Herbizid sowohl in der Landwirtschaft (u.a. Getreide, Mais) als auch in Baumschulen, im Nichtkulturland (Gleisanlagen) und bei Hobbygärtnern eine sehr breite Anwendung. Es sind in Deutschland insgesamt 45 Handelsprodukte zugelassen, die Glyphosat enthalten. Dieser Wirkstoff hemmt ein bestimmtes, für den Stoffwechsel der meisten Pflanzen notwendiges Enzym (ESP-Synthetase), welches zur Herstellung von lebenswichtigen aromatischen Aminosäuren benötigt wird. Glyphosat wird seit etwa 30 Jahren in Deutschland verwendet und steht in der Anwendungshäufigkeit bzw. den Absatzmengen – nach einem Bericht des Deutschen Bundestages (Drucksache 17/7168, 27.09.2011) - mit etwa 5.000 t (Jahr 2010) weit vorn. Weltweit steht Glyphosat mit einer Menge von etwa 1Mio. Tonnen (Jahr 2010) eindeutig an der Spitze der eingesetzten Herbizide. Bisher wurde Glyphosat als ein Wirkstoff eingeschätzt, der im Vergleich zu anderen Pflanzenschutzmitteln ein relativ günstiges ökotoxikologisches Profil aufweisen soll. Zwischenzeitlich mehren sich jedoch Hinweise von Naturwissenschaftlern, die auf die Gefahren von Glyphosat hinweisen, wie beispielsweise das vermehrte Aufkommen von Schadpilzen, Schadstoffeinwirkungen auf das Wurzelsystem oder die Notwendigkeit eines vermehrten Einsatzes von Dünger. Außerdem werden zunehmend Resistenzen von Unkräutern beobachtet (siehe z.B. Wikipedia). Zudem steht dieser Wirkstoff in der Kritik, weil durch mit gentechnischen Methoden gezüchtete Kulturpflanzen, wie z.B. Soja, mit einer Resistenz gegenüber Glyphosat ausgestattet sind. Glyphosat steht zudem in Verdacht, sich negativ auf die menschliche Gesundheit auszuwirken. Glyphosat wird teilweise in Kombination mit Zusatzstoffen ausgebracht, wie z.B. POE-Tallowaminen (POE = polyethoxylated). Durch den Einsatz dieser Netzmittel, die zu einer Verbesserung der Aufnahme bzw. Durchdringung von Lipid-Schichten im Blattgewebe führen, kann die Wirkung erheblich verstärkt werden, was letztlich auch eine Erhöhung der Ökotoxizität zur Folge hat. Es gibt inzwischen Bestrebungen, die tallowamine-haltigen Netzmittel gegen besser umweltverträgliche auszutauschen. Glyphosat bildet als primäres Abbauprodukt (Metabolit) AMPA (Aminomethyl- Phosphonsäure), welches als - ähnlich wie Glyphosat - wenig toxikologisch bedenklich angesehen wird. Neue Erkenntnisse weisen jedoch darauf hin, dass 1 AMPA auch aus anderen Verbindungen entstehen kann, wie beispielweise aus den in Haushaltreinigungsmitteln enthaltenen Phosphonaten. Über kommunale Kläranlagen kann somit auch ein Eintrag von AMPA in die Gewässer erfolgen. 2. Veranlassung Obwohl Glyphosat aufgrund des geschilderten Sachverhalts relativ umstritten ist, wurde dieser Wirkstoff bei der Überwachung der Oberflächengewässer in der Vergangenheit - zumindest in Niedersachsen - wenig beachtet. Dies liegt u.a. auch daran, dass Glyphosat weder in der Stoffgruppe der prioritären Stoffe noch der flussgebietsspezifischen Schadstoffe enthalten ist. Erstmals sind Glyphosat und AMPA im Jahr 2008 in einer EU-RL erwähnt, nämlich im ANHANG III der RL 2008/105/EG: „Stoffe, die einer Überprüfung zur möglichen Einstufung als prioritäre Stoffe zu unterziehen sind“. Allerdings enthält diese RL keine Umweltqualitätsnormen (UQN). Was hat jedoch Glyphosat/haben diese Untersuchungen mit dem Betrieb von Biogasanlagen zu tun? Da Mais eine besonders hohe Energieeffizienz aufweist, wird die Pflanze unter dem Aspekt des Anbaus nachwachsender Rohstoffe bevorzugt in Biogasanlagen eingesetzt. In Niedersachsen existieren – nach Mitteilung der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung (HAZ) vom 21.08.2012 – mittlerweile etwa 1.600 Biogasanlagen, der Maisanbau hat sich innerhalb von 10 Jahren mehr als verdoppelt. Kritiker sprechen von Maismonokulturen, die immer häufiger das Landschaftsbild prägen. Und da beim Maisanbau auch Glyphosat eingesetzt wird, haben steigende Mais-Anbauflächen auch den Einsatz größerer Jahres-Mengen dieses Herbizids zur Folge. Diese geschilderten Aspekte nahm der NLWKN zum Anlass, in den Jahren 2010 und 2011 landesweite Untersuchungen auf diese beiden Stoffe durchzuführen. Diese Untersuchungen wurden mit denen zur EG-WRRL notwendigen gekoppelt, so dass quasi kein zusätzlicher Probenahme-Aufwand erforderlich war. 3. Monitoringkonzept Messstellen und Untersuchungsfrequenz An den insgesamt 140 ausgewählten Messstellen wurden entweder im Jahr 2010 oder 2011 jeweils 4 Wasserprobenahmen durchgeführt. Bei den im Tidebereich gelegenen Messstellen erfolgte die Probenahme bei Ebbestrom (ablaufend Wasser), bei den Küsten-(Nordsee-)Messstellen unter Einsatz eines Hubschraubers. Die untersuchten Überblicksmessstellen können Tab. 2 entnommen werden, die Lage der Messstellen geht aus Bild 1 hervor. Es wurden in die Untersuchungen somit Messstellen der Flussgebiete Ems, Elbe, Weser und Rhein einbezogen (Bild 2), wobei 9 der 140 Messstellen der Kategorie der Übergangs-/Küstengewässer zuzuordnen sind. Darüber hinaus sind auch Stillgewässer in die Untersuchungen einbezogen worden, insbesondere der größte niedersächsische See, das Steinhuder Meer. 2 Bild 1: Lage der 140 untersuchten Messstellen Analysenmethode Es wurden die Gesamtwasserproben, einschl. der Schwebstoffe, extrahiert und nach Derivatisierung mittels LLE-HPLC/MS detektiert. Die jeweilige Bestimmungsgrenze beträgt sowohl für Glyphosat als auch AMPA 0,05 µg/l. Umweltqualitätsnormen (UQN) Verbindliche, europaweit gesetzlich festgelegte UQN existieren für Oberflächengewässer leider nicht. So wurden zur Bewertung näherungsweise die Qualitätsnormen für das Grundwasser übernommen, nämlich jeweils 0,1 µg/l. In einem vor Jahren erstellten ersten Entwurf hat die LAWA (Länderarbeitsgemeinschaft Wasser) für Glyphosat eine Qualitätsnorm von 28 µg/l, für AMPA 96 µg/l vorgeschlagen. Diese Angaben haben jedoch keinen verbindlichen Charakter und wären entsprechend zu verifizieren. 3
Das Projekt "Teilprojekt C" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Henkel AG & Co. KGaA durchgeführt. Die überwiegenden Produkte unseres täglichen Lebens werden mit Hilfe von Klebstoffen hergestellt, die traditionell 'ein Leben lang' halten sollten. Ökologische und ökonomische Aspekte erfordern aber zwingend neue Klebstofffunktionen für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft. Ziel des Vorhabens ist die Etablierung der neuen Plattformtechnologie des elektrischen Entklebens auf 'Knopfdruck' (Debond-on-Command). Die Biohybrid-Klebstoffe ermöglichen den Technologiesprung durch Schaltung der Adhäsion an der Klebegrenzfläche und zeigen die enormen Potentiale der industriellen Bioökonomie. Die Konvergenz von Biotechnologie, Polymerchemie, Ingenieurs- und Informationswissenschaften führt zu neuartigen Produkten, wie 'Smart Tags' die per Smartphone abgelöst werden können und Verfahren, die erweiterte Reparatur- und Rezyklierungsstrategien ermöglichen. Ausgehend von Aminosäuren, als biologischer Feedstock, werden über einen wasserbasierten Prozess Klebstoffe zugänglich, die schaltbar zu einer starken Reduktion der Klebkraft befähigt sind. Die neu zugängliche Funktion wird an der elektrischen Abschaltung der Klebkraft einer Metall/Glas -Verklebung an einem Prototyp im Mobiltelefon-Format dargelegt. Die Potentiale der Verwertung im Bereich 'Smart Packaging' werden anhand integrierter 'bonding/debonding'-Bauelemente, die auf nicht-leitfähige Substrate gedruckt werden, erhoben. Die Kombination mit Energieträgern, Mikrochips und sensorischen Elementen könnte integriertes Schalten der Adhäsion durch Fingerabdruck oder ferngesteuert über WLAN erlauben. Die Einkopplung von Smart-Device-Elektronik in Materialien über elektrisch-schaltbare Klebstoffe, eröffnet neue Zukunftsfelder und die industrielle Bioökonomie von morgen lässt die Klebstoffherstellung über weiße Biotechnologieprozesse möglich erscheinen.
Das Projekt "Teilprojekt 1" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von RWTH Aachen University, Institut für Textiltechnik durchgeführt. Das Ziel des BioFlaT Projekts ist die Entwicklung einer innovativen, biohybriden Flammschutzappretur basierend auf adhäsionsvermittelnden Peptiden (Ankerpeptiden). Eine Kernherausforderung im Brandschutz von Textilien ist, dass viele der verwendeten Flammschutzadditive umwelt- bzw. gesundheitsschädlich sind und durch sich verschärfende gesetzliche Regulierungen (z.B. REACH Verordnung) auf kurze als auch auf lange Sicht entfallen werden. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, müssen innovative und nachhaltige Lösungen entwickelt werden, um die Menge an umwelt- und gesundheitsschädlichen Flammschutzadditiven zu reduzieren. Im Rahmen des BioFlaT Projekts soll die Ausrüstung von Textilien mit Flammschutzadditiven durch Ankerpeptide realisiert werden, um die Menge an eingesetzten Flammschutzadditiven zu reduzieren und die Flammschutzappretur haltbarer gegen externe Einflüsse (z.B. Waschvorgänge, UV-Licht, Witterungseinflüsse, Scheuern, Temperatur) zu machen. Ankerpeptide sind kleine amphipathische Peptiden (bis 100 Aminosäuren) die als Adhäsionsvermittler mit hoher Selektivität, Bindungsstärke und Belegungsdichte an ein breites Portfolio von Materialien binden (z.B. synthetische Polymere, Metalle, Keramiken, natürlich Materialien). Hierdurch ermöglichen Ankerpeptide die Ausrüstung von Textilien basierend auf Glas-, Aramid-, und Naturfasern (z.B. Leinen) mit funktionalen Einheiten wie Flammschutzadditiven. Die Materialfunktionalisierung durch Ankerpeptide erfolgt energieeffizient und ressourcenschonend bei Raumtemperatur in wässriger Lösung. Das Ziel des BioFlaT Projekts ist durch die Entwicklung einer biohybriden Flammschutzappretur, die Flammschutzappretur von Textilien nachhaltiger, energieeffizienter und haltbarer zu gestalten und so die sich verschärfende gesetzliche Regulierung der umwelt- bzw. gesundheitsschädlichen Flammschutzadditive zu adressieren und final die Textilindustrie im Rheinischen Revier wettbewerbsfähiger und nachhaltiger aufzustellen.
Das Projekt "Organische Bestandsaufnahme von Fluessen, Seen und Binnenmeeren. Analysen auf geloeste organische Kohlenstoffe, Aminosaeuren und Zucker" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Hamburg, Geologisch-Paläontologisches Institut durchgeführt.
Das Projekt "Glufosinat: Metabolismus in transgenen und nicht-transgenen Pflanzengeweben sowie Schicksal im Boden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von RWTH Aachen University, Institut für Umweltforschung, Biologie V, Lehrstuhl für Umweltbiologie und -chemodynamik durchgeführt. Glufosinat (oder Phosphinotricin) ist ein vergleichsweise modernes Herbizid, das seit etwa 25 Jahren in Gebrauch ist. Bei der Verbindung handelt es sich um eine Aminosäure; üblicherweise bezeichnet man das DL-Racemat als Glufosinat, das L-Enantiomer als Phosphinothricin. Die Verbindung ist Teilstruktur eines von den Pilzen Streptomyces viridochromogenes und Streptomyces hygroscopicus produzierten natürlichen Antibiotikums (Tripeptid: L-Alanin-L-Alanin-L-Phosphinothricin). Neben seiner antibakteriellen Wirkung zeigt Glufosinat eine nicht-selektive herbizide Wirkung. Der antibakterielle und herbizide Effekt geht nur vom L-Enantiomer aus; das D-Enantiomer ist inaktiv. Sowohl Glufosinat (Racemat) als auch das Tripeptid (Bialaphos oder Bilanaphos; mit L-Enantiomer) werden als Herbizide vermarktet. Die herbizide Wirkung von Phosphinothricin beruht auf einer Inhibition der Glutaminsynthetase. Glufosinat weist günstige ökotoxikologische Eigenschaften auf, z.B. bezüglich Versickerung, Abbau sowie Toxizität gegenüber Tier und Mensch. Auf Grund dieser Eigenschaften ist Glufosinat ein geeigneter Kandidat zur Herstellung gentechnisch modifizierter Herbizid-resistenter Pflanzen, um Glufosinat auch selektiv - im Nachauflauf - einsetzen zu können. Dazu wurden verschiedene Spezies, wie z.B. die Zuckerrübe, mit dem bar-Gen aus Streptomyces hygroscopicus transformiert. Das bar-Gen codiert für eine Phosphinothricin-N-acetyltransferase, die Phosphinothricin zum nicht herbizid-wirksamen, stabilen N-Acetylderivat umsetzt. Bei entsprechend hoher Expression des bar-Gens resultiert eine Glufosinat-resistente Pflanze. Ein Ziel unseres Forschungsvorhabens war es, den Metabolismus von Glufosinat und der einzelnen Enantiomere (L- und D-Phyosphinothricin) in transgenen und nicht transgenen Pflanzenzellkulturen zu untersuchen. Die transgenen Kulturen, die von der Zuckerrübe (Beta vulgaris) stammten, waren mit dem bar-Gen transformiert, exprimierten demnach die Phosphinothricin-N-acetyltransferase. Sie wurden aus entsprechenden Sprosskulturen initiiert. Daneben wurden nicht-transgene Kulturen von Zuckerrübe, Karotte (Daucus carota), Fingerhut (Digitalis purpurea) und Stechapfel (Datura stramonium) untersucht. In einer zweiten Versuchsserie wurden abgetrennte Sprosse und Blätter von 20 Wildpflanzen auf den Metabolismus von Glufosinat untersucht. Es sollte überprüft werden, ob qualitative und quantitative Unterschiede im Umsatz des Herbizids im Pflanzenreich vorkommen und möglicherweise eine natürliche (teilweise) Resistenz gegenüber Glufosinat existiert. Schließlich wurde das Schicksal des Herbizids im Boden (Abbau, Versickerung) nach Aufbringung des Wirksstoffs in einer handelsüblichen Formulierung auf ein bewachsenes Versuchsfeld im Freiland untersucht.
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