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Arzneimittel

Arzneimittel sind seit Jahrhunderten ein unverzichtbarer Bestandteil der menschlichen und tierischen Gesundheitsversorgung. Wurden früher nur natürliche vorkommende Therapeutika eingesetzt, sind in modernen Medikamenten auch viele synthetisch hergestellte Wirkstoffe enthalten. In Deutschland sind zurzeit über 2.500 Wirkstoffe in der Humanmedizin im Verkehr, mit jährlichen Verbrauchsmengen von mehr als 35.000 Tonnen. Auf Grundlage der aktuellen Bewertungskriterien der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) sind etwa die Hälfte der Wirkstoffe relevant für eine Umweltrisikobewertung . Diese entsprechen einem jährlichen Verbrauch von ca. 10.000 Tonnen. In den kommenden Jahrzehnten ist mit einem steigenden Verbrauch von Humanarzneimitteln zu rechnen, da sich der Anteil älterer Menschen weiter erhöhen wird. Für Heim- und Nutztiere sind ca. 450 Wirkstoffe zugelassen. Abgabemengen werden seit 2011 nur für Antibiotika erfasst. Wieso sind Arzneimittel auch für die Umwelt relevant? Wirkstoffe in Arzneimitteln sind biologisch hochaktive Stoffe, die nach der Einnahme oft unverändert ausgeschieden werden, in die Umwelt gelangen und dort unerwünschte Wirkungen auf Tiere und Pflanzen haben können. In Deutschland wurden mittlerweile 414 unterschiedliche Arzneimittelrückstände in Kläranlagenabläufen, Oberflächengewässern, Sedimenten, Grundwasser oder Böden nachgewiesen. Dabei gibt es Unterschiede im Vorkommen von Human- und Tierarzneimitteln, die vor allem auf die unterschiedlichen Eintragspfade in die Umwelt zurückzuführen sind. Arzneimittel für den Menschen gelangen über die Kanalisation und die Klärwerke in Oberflächengewässer. Die meisten Tierarzneimittel erreichen mit Gülle und Mist aus der intensiven Tierhaltung, landwirtschaftliche Flächen. In der Regel liegen die gemessenen Konzentrationen der Arzneimittelwirkstoffe in der Umwelt unterhalb der therapeutischen Dosen und der für sie festgelegten, maximal zulässigen Rückstandsmengen in Nahrungsmitteln bei Tierarzneimitteln. Damit ist jedoch für die Umwelt keine Entwarnung gegeben. Obwohl Humanarzneimittel zu den toxikologisch am besten untersuchten Stoffen zählen, sind die Umweltauswirkungen der vergleichsweise geringen, dafür jedoch dauerhaften Belastung der Gewässer mit Arzneimittelresten, insbesondere von Stoffen, die seit Jahrzehnten auf den Markt sind, oftmals unbekannt. Was tut das Umweltbundesamt? Das Gesetz über den Verkehr von Arzneimitteln (AMG) trat 1978 in Kraft, die Umweltsicherheit neuer Medikamente wurde jedoch erst mit der Reform in 2005 gestärkt, indem eine Umweltrisikobewertung im Rahmen der Zulassung verpflichtend wurde. Seit 2006 gibt es internationale Bewertungskonzepte, die eine detaillierte und standardisierte Untersuchung des Verhaltens und der Wirkungen von Human- und Tierarzneimitteln in der Umwelt ermöglichen. Pharmazeutische Unternehmer müssen für die Zulassung neuer Human- und Tierarzneimittel auch eine entsprechende Umweltrisikobewertung vorlegen, auf Basis derer das Umweltbundesamt eine abschließende Bewertung des Umweltrisikos vornimmt. Es besteht internationaler Konsens darüber, dass Arzneimittel nicht in die Gewässer oder gar in unser Trinkwasser gehören und der Eintrag sollte soweit wie möglich reduziert werden. Das Umweltbundesamt diskutiert hierfür neue Wege im engen Dialog mit u.a. Wissenschaftlern, Ärzte- und Apothekenvertretern, pharmazeutischen Unternehmern und Wasserversorgern. Ein Weg in die richtige Richtung ist die Aufrüstung bestehender Kläranlagen mit einer zusätzlichen Klärstufe oder gar die Entwicklung von Arzneimitteln, die in Kläranlagen leicht und vollständig abgebaut werden können. Aber auch die Aufklärung über die korrekte Entsorgung von Altmedikamenten und die Sensibilisierung von Patienten und Ärzteschaft für die Problematik sind ein wichtiger Schritt. Auf den folgenden Seiten finden Sie weitere Informationen zum Vorkommen und Auswirkungen von Human- und Tierarzneimittel in der Umwelt, der Rolle des Umweltbundesamtes sowie mögliche Handlungsoptionen.

UBA aktuell - Nr.: 1/2018

Liebe Leserin, lieber Leser, wenn Krankheitskeime gegen Antibiotika resistent werden und sich deshalb nur noch schwer bekämpfen lassen, ist das eine ernste Gefahr für unsere Gesundheit. Genau dies kann jedoch passieren, wenn diese Keime in Böden, dem Grundwasser, Flüssen oder Seen mit Antibiotika-Rückständen in Berührung kommen. Was dagegen getan werden kann, lesen Sie in dieser Newsletter-Ausgabe. Außerdem möchten wir unseren frisch aktualisierten Leitfaden zur Vorbeugung, Erfassung und Sanierung von Schimmelbefall in Gebäuden vorstellen. Er bietet allen Hilfestellung, die sich – ob beruflich oder privat – mit dem Thema Schimmelschäden beschäftigen. Darüber hinaus haben wir Ihnen die für 2018 bereits terminierten Tagungen, Konferenzen und anderen UBA-Veranstaltungen zusammengestellt. Interessante Lektüre wünscht Ihre Pressestelle des Umweltbundesamtes Antibiotika in der Umwelt fördern resistente Keime Portaltitelbild „Tierarzneimittel in der Umwelt“ Quelle: Umweltbundesamt 742 Tonnen Antibiotika wurden im Jahr 2016 in Deutschland an Tierärztinnen und Tierärzte abgegeben. Wird Gülle auf Äckern ausgebracht, können die von den behandelten Nutztieren ausgeschiedenen Antibiotika-Rückstände in Böden, Grundwasser und Gewässer gelangen und dort zum Problem werden: Mikroorganismen, die bei Menschen Krankheiten auslösen, können gegen diese Antibiotika möglicherweise schneller resistent werden – eine potenzielle Gesundheitsgefahr für den Menschen. Das UBA empfiehlt dem EU-Gesetzgeber deshalb, Kriterien für die Arzneimittelzulassung zu entwickeln, mit denen das Resistenz-Potenzial von Antibiotika geprüft werden kann. Außerdem sollte bei bereits zugelassenen Antibiotika eine Umweltbewertung nachgeholt werden, wenn zu diesen bisher keine Umweltdaten vorliegen. Zurzeit fehlt für rund 50 Prozent der verkehrsfähigen Antibiotika für Nutztiere eine umfassende Umweltbewertung, da es vor dem Jahr 2005 keine EU-weiten Vorgaben für eine solche Bewertung gab. Ergänzend sollte ein EU-weites Monitoring von problematischen Arzneimitteln in Flüssen, Seen, Bächen, im Grundwasser und in landwirtschaftlich genutzten Böden eingeführt werden – vor allem an großen Tiermastanlagen, Krankenhäusern und Kläranlagen. Aber auch Landwirtinnen und Landwirte sowie Tierärztinnen und Tierärzte können einen Beitrag leisten, den Antibiotikaeinsatz zu senken. Praxisnahe Maßnahmen und vielfältige Hintergrundinformationen bietet das neue Internetportal des UBA „Tierarzneimittel in der Umwelt“ .  Besonders im Fokus: vorsorgende Gesundheitsmaßnahmen für die Nutztiere. Denn Tierarzneimittel, die nicht verabreicht werden, belasten auch nicht die Umwelt. ... eine ehemalige Auszubildende heute als UBA-Ausbildungsleiterin? Manuela Metting in der Fachbibliothek Umwelt des UBA Quelle: Martin Stallmann / Umweltbundesamt „Ausbildung im UBA“ ist Manuela Mettings Thema, seit sie im Umweltbundesamt arbeitet. Und dies aus den verschiedensten Perspektiven: Von 2002 bis 2005 machte sie zunächst selbst eine Ausbildung im UBA, vertrat in der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) alle Auszubildenden des UBA und anschließend im Personalrat die gesamte UBA-Belegschaft und bildete später selbst Azubis als Verwaltungsfachangestellte aus. Seit einem guten Jahr nun ist die Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste Ausbildungsleiterin im UBA-Personalreferat. In insgesamt sechs Ausbildungsberufen und an drei verschiedenen Standorten bildet das UBA aus. Die Aufgaben der Ausbildungsleitung sind vielfältig. Sie kümmert sich um die Ausschreibung der Ausbildungsplätze, die Auswahlverfahren und die Verträge, aber auch um Öffentlichkeitsarbeit und die konzeptionelle Weiterentwicklung des Themas Ausbildung im UBA. Aktuelle Themen, die es zu berücksichtigen gilt, sind zum Beispiel Digitalisierung, Diversity und Fachkräftemangel. Und neben der fachlichen Ausbildung der meist jungen Menschen stehen auch Themen wie Suchtprävention auf der Agenda. In diesem Jahr wird sich das UBA als nationaler Kooperationspartner an der Initiative „Klischeefrei“ beteiligen und sich so dafür einsetzen, dass Mädchen und Jungen einen Beruf wählen, der zu ihren Stärken passt – frei von Geschlechterklischees.

Überprüfen der Praxistauglichkeit des NSAID in vitro Assays für das Biomonitoring von Schmerzmittelaktivitäten in Gewässern, Von der Theorie zur Wirklichkeit - Überprüfen geeigneter Organismen und angepasster Testsysteme für das Biomonitoring von Arzneimitteln (AZM) - Teil II: Fallstudien

Das Projekt "Überprüfen der Praxistauglichkeit des NSAID in vitro Assays für das Biomonitoring von Schmerzmittelaktivitäten in Gewässern, Von der Theorie zur Wirklichkeit - Überprüfen geeigneter Organismen und angepasster Testsysteme für das Biomonitoring von Arzneimitteln (AZM) - Teil II: Fallstudien" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Tübingen, Institut für Evolution und Ökologie, Abteilung Physiologische Ökologie der Tiere.Ausgangslage: Das Vorhaben soll dazu beitragen, den Lückenschluss zwischen Theorie (Risikoabschätzung bei der AZM-Zulassung) und Wirklichkeit (Vorkommen und Effekte in der Umwelt) herzustellen. Dazu sollen die in einer Vorstudie (Teil I) identifizierten Testsysteme und Organismen für das Biomonitoring von Arzneimitteln weiterentwickelt und praktisch überprüft werden. Für spezielle Wirkstoffe soll ein konkreter Methodenvorschlag erarbeitet werden. Methodik: Basierend auf der Vorstudie sollen 2-3 verschiedene Lösungsansätze als Fallbeispiele an unterschiedlichen Arzneimittelwirkstoffen experimentell überprüft werden. Bei diesen Fallbespielen soll versucht werden, (1) chemische Analytik in Wasser, Sediment und Biota und (2) Nachweisverfahren für toxische und endokrinen Potentiale und Wirkungen in Organismen (z.B. Fischen, aquatische Invertebraten) mit (3) vorhandenen Daten zu Effekten aus Laborstudien abzugleichen und so konkrete Aussagen zu einem möglichen Zusammenhang zwischen Exposition und Effekt herzustellen. Dabei sollen sowohl Labor- als auch Freilanduntersuchungen durchgeführt werden. Darauf aufbauend soll ein Vorschlag zur Etablierung von Biomonitoring-Methoden für diese Wirkstoffe bzw. Wirkstoffgruppen erstellt werden. Es soll außerdem diskutiert werden, wie diese Methoden in ein Monitoring-Gesamtkonzept im Rahmen der Zulassung von Human-und Tierarzneimittel integriert werden können.

Von der Theorie zur Wirklichkeit - Überprüfen geeigneter Organismen und angepasster Testsysteme für das Biomonitoring von Arzneimitteln (AZM) - Teil II: Fallstudien, Von der Theorie zur Wirklichkeit - Experimentelle Überprüfung geeigneter Organismen und angepasster Testsysteme für das Biomonitoring von Arzneimitteln (AZM); Teilvorhaben 01: Literaturstudie

Das Projekt "Von der Theorie zur Wirklichkeit - Überprüfen geeigneter Organismen und angepasster Testsysteme für das Biomonitoring von Arzneimitteln (AZM) - Teil II: Fallstudien, Von der Theorie zur Wirklichkeit - Experimentelle Überprüfung geeigneter Organismen und angepasster Testsysteme für das Biomonitoring von Arzneimitteln (AZM); Teilvorhaben 01: Literaturstudie" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Tübingen, Institut für Evolution und Ökologie, Abteilung Physiologische Ökologie der Tiere.In einer Literaturstudie mit dem Ziel, sensitive Organismen und organismische Endpunkte sowie geeignete in vitro-Testsysteme für ein Biomonitoring von Arzneimitteln zu identifizieren, wurde die bestehende Datenbank OEKOTOX um Wirkdaten für 90 Arzneimittel von hoher Priorität bis 2013 erweitert. Niedrigste Effektkonzentrationen wurden identifiziert und die jeweiligen Studien auf Reliabilität überprüft. Reliable MECmax/LOECmin-Werte größer als 0.1 wurden für Diclofenac bei mehr als 3 Organismengruppen und für Propranolol, Sulfamethoxazol, Bezafibrat, 17 alpha-Ethinlyestradiol, 17 beta-Estradiol und Oxytetrazyclin bei 2 Organismengruppen identifiziert. Als reliabel sensitivste Organismen erwiesen sich Danio rerio, Oncorhynchus mykiss, Oryzias latipes, Elliptio complanata und Potamopyrgus antipodarum. Der sensitivste Wirkendpunkt waren Verhaltensänderungen. Des Weiteren wurden der Wissensstand zu in vitro-Verfahren zum Nachweis von Arzneimittel-Effekten sowie Vor- und Nachteile dieser biochemischen und zellbasierten Assays recherchiert. Auf dieser Basis wird für ein künftiges Biomonitoring von Arzneimitteln empfohlen, Wirkstoffklassen-spezifische in vitro-Testsysteme für beta-Blocker und nichtsteroidale Analgetika zu entwickeln und deren Signale mit in vivo-Reaktionen o.g. sensitiver bzw. für deutsche Fließgewässer relevanter Organismen abzugleichen.

Organotypische Schnittkulturen humaner Tonsillen: Etablierung eines dem Tierversuch überlegenen Modellsystems für die immunologische Grundlagenforschung und die Zulassungsprüfung neuer Pharmaka^Teilprojekt 2, Teilprojekt 1

Das Projekt "Organotypische Schnittkulturen humaner Tonsillen: Etablierung eines dem Tierversuch überlegenen Modellsystems für die immunologische Grundlagenforschung und die Zulassungsprüfung neuer Pharmaka^Teilprojekt 2, Teilprojekt 1" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Leipzig, Institut für Anatomie.Ziel des Projektes ist es, ein Prüfsystem für neue 'Biologicals' zu schaffen. Dieses Prüfsystem kann den prädiktiven Wert insbesondere von Affenexperimenten für die Zulassung von 'first-in-human' Phase I-Studien vor Versuchsbeginn bestimmen. Darüber hinaus kann dieses System auch für die bislang meist in Mäusen durchgeführte immunologische Grundlagenforschung eingesetzt werden, um nicht von Speziesunterschieden verfälschte Konzepte für das humane Immunsystem zu entwickeln. Schließlich können sich Hinweise für prinzipielle Wirkunterschiede bestimmter Antikörpersubklassen im Primaten versus Menschen ergeben, so dass es wenig Sinn macht, solche Pharmaka zukünftig überhaupt in Affen zu testen. Der methodische Ansatz ist dabei so gewählt, dass durch die Kombination der Methoden (Live-Imaging, Zellisolation aus Schnittkulturen, MACS, FACS, ELISA, Gen-Array) völlig neue, im Tierexperiment nicht durchführbare Analysen möglich werden. Humane Tonsillenkulturen werden zunächst TGN1412, dann mit weiteren mAbs behandelt und die Effekte mittels ELISA anhand der Überstände, die sequentiell über mehrere Tage aus derselben Kultur gewonnen werden, analysiert. Als Kontrollsubstanz kommt das klinisch schon eingesetzte Muronomab zum Einsatz. Zusätzlich werden durchflußzytometrische Veränderungen der Expression von Oberflächenproteinen auf verschiedenen Leukozytenpopulationen dargestellt. Durch Arrays, von aus der Schnittkultur isolierten Zellen, werden Expressionveränderungen von Kandidatengenen untersucht, aber auch unerwartete Gene erfaßt, die dann alle durch qPCR validiert werden. Die Verwertung der angestrebten Innovation liegt in der Grundlagenforschung und Zulassung für die klinische Prüfung von Pharmaka. Aufgrund unserer bisherigen Erfahrung können wir davon ausgehen, dass sich unsere Methode wegen der dem Tierexperiment weit überlegenen Analysemöglichkeiten nach entsprechenden Publikationen verbreiten wird. Nach der Validierungsphase möchten wir die Methode gezielt verbreiten

Entwicklung von wirksamen Maßnahmen zur Verringerung des Umweltrisikos von Tier- und Humanarzneimitteln

Das Projekt "Entwicklung von wirksamen Maßnahmen zur Verringerung des Umweltrisikos von Tier- und Humanarzneimitteln" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: ECT Ökotoxikologie GmbH.Ausgangslage / Zielstellung / Methodik des Vorhabens: Die EU-Richtlinien zur Zulassung von Human- und Tierarzneimitteln sehen vor, dass die Zulassung von Arzneimitteln, für die ein Umweltrisiko identifiziert wurde, an Auflagen zum Schutz der Umwelt gebunden werden kann. Für Tierarzneimittel kann nach Risiko-Nutzen-Analyse die Zulassung versagt bzw, nur unter Auflagen erteilt werden. Für Humanarzneimittel kann die Zulassung nicht versagt, jedoch theoretisch eine Auflage erteilt werden. Ziel des Vorhabens ist, einen Katalog an effektiven und umsetzbaren Risikominderungsmaßnahmen für Human- und Tierarzneimittel zu erarbeiten, um die Vorgaben des europäischen Arzneimittelrechts umsetzen zu können. Dazu sollen im Rahmen des Vorhabens existierende Minderungsmaßnahmen für Tierarzneimittel überprüft werden. Es ist aufzuzeigen, welche Risikominderungsmaßnahmen mit der landwirtschaftlichen Praxis vereinbar sind und einzuschätzen, welche Wirksamkeit die Auflagen haben. Für Humanarzneimittel soll im Rahmen des Vorhabens überprüft werden, welche Risikominderungsmaßnahmen mit dem Gesundheitssystem vereinbar und wirksam sind. Dabei sind z. B. Klinikalltag, finanzielle Anreizsysteme für Ärzte und Krankenkassen und Anbindung von Gesundheitseinrichtungen an Kläranlagen zu betrachten. Der Auftragnehmer soll außerdem aufzeigen, ob und wie eine Kontrolle der ...

Organotypische Schnittkulturen humaner Tonsillen: Etablierung eines dem Tierversuch überlegenen Modellsystems für die immunologische Grundlagenforschung und die Zulassungsprüfung neuer Pharmaka, Teilprojekt 2

Das Projekt "Organotypische Schnittkulturen humaner Tonsillen: Etablierung eines dem Tierversuch überlegenen Modellsystems für die immunologische Grundlagenforschung und die Zulassungsprüfung neuer Pharmaka, Teilprojekt 2" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: TWINCORE Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung GmbH.

Nutzung der therapeutischen Blutplasmakonzentration zur Vorhersage von Effekten in aquatischen Organismen

Das Projekt "Nutzung der therapeutischen Blutplasmakonzentration zur Vorhersage von Effekten in aquatischen Organismen" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH - UFZ - Fachbereich Analytik und Ökotoxikologie - Department Bioanalytische Ökotoxikologie.A) Problemstellung: Im Rahmen der Zulassung eines Arzneimittels werden den Zulassungsstellen umfangreiche physikochemische, pharmakologische und toxikologische Untersuchungen vorgelegt. Aus der Blutplasmakonzentration des Arzneimittels wird der Wirkspiegel für die im Patienten gewünschten therapeutischen Effekte sowie die sich daraus ergebende Anwendungsdosis der Wirkstoffe ermittelt. Im Sinne eines intelligenten Prüfkonzepts sollten die vorliegenden Daten soweit wie möglich nutzbar gemacht werden, um auch Aussagen über ökotoxikologische Wirkungen zu treffen. B) Handlungsbedarf (BMU; ggf. auch BfS, BfN oder UBA): Als Einvernehmensbehörde bei der Zulassung von Arzneimitteln ist das Umweltbundesamt federführend für die Bewertung möglicher Umweltrisiken von Arzneimittelwirkstoffen. In der Risikobewertung wird vermehrt die Nutzung der in Dossiers vorliegenden toxikologischen Datensätzen für die Umweltbewertung von Stoffen gefordert, um den Umfang der notwendigen Studien zu reduzieren bzw. ein substanzspezifisches Testdesign zu entwickeln. C) Ziel des Vorhabens ist es, 1) anhand vorliegender und zu erhebender Daten bestehende Modellentwürfe hinsichtlich ihrer Einsatzmöglichkeiten in der Arzneimittelzulassung zu untersuchen. Die Ergebnisse des Forschungsvorhabens unterstützen 2) die Vollzugsaufgaben des UBA und werden 3) weiterhin für die Weiterentwicklung der Bewertungskonzepte im Arzneimittelvollzug verwendet. Das Verfahren kann neben einer entscheidenden Rolle zur Optimierung des Testprogramms ebenfalls 4) zur Vermeidung von Vertebratentesten im Rahmen der Humanarzneimittelzulassung beitragen.

Auditierung bei Anbau und Wildsammlung nach GACP (Good Agricultural and Collection Practice)

Das Projekt "Auditierung bei Anbau und Wildsammlung nach GACP (Good Agricultural and Collection Practice)" wird/wurde ausgeführt durch: Forschungsvereinigung der Arzneimittel-Hersteller e.V..Problemstellung/Zielsetzung: Bei der Sitzung der FAH-Arbeitsgruppe 'Arzneipflanzenanbau am 27. Juni 2002 wurde seitens der Mitglieder die Durchführung eines Projekts zur Erstellung einer Standardverfahrensanweisung (SOP) zur Auditierung der Wildsammlung von Arzneipflanzen in Anlehnung an die entsprechende FAH-Publikation zur Auditierung des Arzneipflanzenanbaus angeregt. In Zuge des Projekts sollte gemeinsam eine SOP erarbeitet werden, in der, auch in Anlehnung an die neuen Empfehlungen der WHO und der EMEA, neben dem Gesichtspunkt der Qualität gesammelter Arzneipflanzen die Aspekte der Nachhaltigkeit und der sozialen Verträglichkeit berücksichtigt werden. Ergebnisse: Im Herbst und Winter 2002 fanden die Sitzungen der FAH-Unterarbeitsgruppe statt, auf der anhand des EMEA-Papiers 'Points to consider on good agricultural and collection practices for starting materials of herbal origin eine Standardverfahrensanweisung erarbeitet wurde, nach der eine Auditierung im Bereich sowohl des Anbaus als auch der Wildsammlung durchgeführt werden kann. Zusätzlich wurde im Winter 2003 ein Workshop durchgeführt, auf dem Vertreter von Behörden der Arzneimittelzulassung und -überwachung sowie Vertreter phytopharmazeutischer Unternehmen über den Anbau sowie die Wildsammlung sowie die zugehörigen Auditierungsverfahren diskutierten.

Mengenermittlung und Systematisierung von Arzneimittelwirkstoffen im Rahmen der Umweltpruefung von Human- und Tierarzneimitteln gemaess Paragraph 28 AMG

Das Projekt "Mengenermittlung und Systematisierung von Arzneimittelwirkstoffen im Rahmen der Umweltpruefung von Human- und Tierarzneimitteln gemaess Paragraph 28 AMG" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: IUQ Institut für Umweltschutz und Qualitätssicherung Dr. Kregel GmbH.Aufgrund der achten Novelle des Arzneimittelgesetzes (AMG) vom 7. September 1998 muss bei der Zulassung von Human- und Tierarzneimitteln die Umweltvertraeglichkeit geprueft werden. Die Kenntnis von Produktions- und Vermarktungsmengen eines Arzneimittelwirkstoffs ist fuer die Pruefung moeglicher Umweltauswirkungen unabdingbar. Auch sieht das Filterkonzept fuer Humanarzneimittel eine Umweltpruefung nur fuer mengenmaessig relevante Wirkstoffe vor . Entsprechende Daten darueber sind nicht verfuegbar und werden bislang auch in der Zulassung nicht erfasst. Im Rahmen des Vorhabens sollen Moeglichkeiten der Datenerhebung ermittelt und aufgezeigt werden und eine umfassende Zusammenstellung der auf dem Markt befindlichen Arzneimittelmengen erarbeitet werden. Hierbei ist zwischen Human- und Tierarzneimittel sowie der entsprechenden Anwendungsgebiete, Verschreibungspraktiken etc. zu differenzieren.

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