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Spezielles Waldschutzmonitoring

Waldschutz - Spezielles Waldschutzmonitoring Im Rahmen des Waldschutzes werden in MV je nach Notwendigkeit spezielle Monitoringprojekte bearbeitet. Zu diesen Projekten zählt u. a. die in Abstimmung mit dem Pflanzenschutzamt durchgeführte spezielle Überwachungen von sog. "Quarantäneschädlingen", die auf unterschiedlichsten Wegen nach Deutschland eingeschleppt wurden. Hierzu zählen: - verschiedene Insektenarten, wie z. B. der Asiatische Laubholz-Bockkäfer, - Kiefernholz-Nematoden und - pilzliche Pathogene, wie Phytophthora ramorum. Weiterhin werden spezielle Baumerkrankungen in Zusammenarbeit mit anderen Forschungseinrichtungen wissenschaftlich beobachtet und untersucht. Insbesondere wurden in den Jahren 2002 bis 2004 an der Roterle und an der Gemeinen Esche Erkrankungen in Verbindung mit Absterbeerscheinungen diagnostiziert. Bei den Untersuchungen wurde festgestellt, dass bei den Schwarzerlen die Hauptursache im nicht standortsgerechten Anbau von Herkünften aus dem Spreewald liegt. Erstmalig wurde auch in einem Fall der "Erlen-Phytophthora-Erreger" nachgewiesen. Das Erkranken der Triebe bei der Gemeinen Esche, insbesondere bei Pflanzungen auf ehemals landwirtschaftlichen Flächen sowie unter lockerem Schirm in Wäldern auftretend, konnte in erster Linie auf meteorogene Veränderungen im Zusammenwirken mit Pilzen (Diplodia mutila, Phomopsis spp.) zurück geführt werden.

Tree mycobiota and emerging diseases

We study the diversity and biology of endemic and introduced mycobiota which is associated with woody plants. Fungal pathogens are major causes of tree diseases and fungal diseases are frequently triggered by environmental change and biological globalization. New species are increasingly introduced, host jumps occur and hybridization events create new diseases. In this project we study actually and potentially emerging fungal diseases as well as the endophytic tree mycobiota in Switzerland by taxnomic, genetic and phytopathological methods. Examples comprise Lecanosticta-needlecast of pines (caused by Mycosphaerella dearnessii), dogwood anthracnose (Discula destructiva). ash dieback associated with Chalara fraxinea and Phytophthora-diseases. Non-native sentinel hosts are regularly observed and fungi associated with symptoms are recorded. Within the context of this project, we are also involved in the FORTHREATS-network (Emerging Diseases and invasive Species Threats to European Forest Ecosystems).

Straßenbaumkataster Hamburg

Das Straßenbaumkataster umfasst die flächendeckende Darstellung der Bäume auf öffentlichen Straßenflurstücken als Grundlage der Baumkontrollen zur Verkehrssicherheit und der Planung. Wesentliche Datenfelder sind: Standort, Gattung/Art, Pflanzjahr, Kronenumfang, Stammdurchmesser, biologische Parameter und Schadensmerkmale. Die schnelle grafische Visualisierung der Baumstandorte und Hintergrundkarten leistet eine integrierte GIS-Komponente. Die Sachdaten liegen in einer SQL Server- Datenbank vor. Erfasst wird im Rahmen fortlaufender Vermessungsgänge und Aktualisierungen. Die Fortschreibungen erfolgen auch im Rahmen der vorgeschriebenen Baumkontrollen zur Verkehrssicherheit. Das - Online-Straßenbaumkataster - umfasst die flächendeckende Darstellung der Bäume auf öffentlichen Straßenflurstücken mit wesentlichen Stammattributen sowie die Daten der Hamburger Port Authority, die in einer eigenen Datenbank gespeichert werden. Jedem Baum sind die folgenden Datenfelder zugeordnet: Standort, Gattung/Art, Pflanzjahr, Kronendurchmesser und Stammumfang. Diese im Rahmen regelmäßiger Baumkontrollen erfassten Daten werden für das Internet jährlich mit Stand 1. Januar aktualisiert. Sie stehen als WMS- u. WFS-Dienst sowie im Format GML als Download zur Verfügung.

Waldschutz

Die Aufgabenbereiche des Waldschutzes umfassen die Kontrolle der Waldschutzsituation, die Schadfaktorenprognose sowie die Umsetzung der damit im Zusammenhang stehenden Pflanzenschutzrechtlichen Regelungen. Darin sind folgende Teilaufgaben integriert: - Führung, Auswertung und Weiterentwicklung des Forstschutzkontrollbuches (FSKB) für die Überwachungstätigkeit bzgl. aktueller abiotischer Schadeinflüsse, Forstschädlinge, Baumkrankheiten und anderer biotischer (auch anthropogen bedingter) Schäden Wald sowie von forstlich relevanten Quarantäneschaderregern. - Organisation und Weiterentwicklung des vorbeugenden Waldbrandschutzes auf Landesebene - Anlage von Beobachtungsflächen zur Bewertung abiotischer Schadfaktoren sowie zur Prognose und Regulation der Populationsdynamik biotischer Schaderreger (Säugetiere) - Bearbeitung und Diagnose von Einsendungen bzw. Befallsmeldungen im Rahmen der forstlichen Phytopathologie - Durchführung und Auswertung von Maßnahmen zur Schädlingsüberwachung/-bekämpfung - Erarbeitung und Aktualisierung von Anwendungsempfehlungen PSM; PSM-Statistik Diese Aufgaben werden durch die unteren Forstbehörden in den Landkreise und Kreisfreien Städten wahrgenommen. Der SBS realisiert den Waldschutz für den Landeswald. Dafür wird ein betriebliches Waldschutzmonitoring durchgeführt. Als obere Forstbehörde setzt der SBS Verfahrensstandards. Informationen zum Thema Waldschutz, Waldbrandgefährdung sowie zur aktuellen Entwicklung der Borkenkäfer finden Sie uter https://www.wald.sachsen.de/waldschutz-4070.html.

Entwicklung eines KI gestützten Waldschadenmonitorings, TP1: Grundlagen der bildbasierten automatischen Schadenserkennung sowie Citizen Science

Entwicklung eines KI gestützten Waldschadenmonitorings, TP2: Künstliche Intelligenz

Ecology and Population Biology of Armillaria mellea s.l.

The basidiomycete Armillaria mellea s.l. is one of the most important root rot pathogens of forest trees and comprises several species. The aim of the project is to identify the taxa occurring inSwitzerland and to understand their ecological behaviour. Root, butt and stem rots caused by different fungi are important tree diseases responsible for significant economic losses. Armillaria spp. occur world-wide and are important components of many natural and managed forest ecosystems. Armillaria spp. are known saprothrophs as well as primary and secondary pathogens causing root and butt rot on a large number of woody plants, including forest and orchard trees as well as grape vine and ornamentals. The identification of several Armillaria species in Europe warrants research in the biology and ecology of the different species. We propose to study A. cepistipes for the following reasons. First, A. cepistipes is dominating the rhizomorph populations in most forest types in Switzerland. This widespread occurrence contrasts with the current knowledge about A. cepistipes, which is very limited. Second, because the pathogenicity of A. cepistipes is considered low this fungus has the potential for using as an antagonist to control stump colonising pathogenic fungi, such as A. ostoyae and Heterobasidion annosum. This project aims to provide a better understanding of the ecology of A. cepistipes in mountainous Norway spruce (Picea abies) forests. Special emphasis will be given to interactions of A. cepistipes with A. ostoyae, which is a very common facultative pathogen and which often co-occurs with A. cepistipes. The populations of A. cepistipes and A. ostoyae will be investigated in mountainous spruce forests were both species coexist. The fungi will be sampled from the soil, from stumps and dead wood, and from the root system of infected trees to determine the main niches occupied by the two species. Somatic incompatibility will be used to characterise the populations of each species. The knowledge of the spatial distribution of individual genets will allow us to gain insights into the mode of competition and the mode of spreading. Inoculation experiments will be used to determine the variation in virulence expression of A. cepistipes towards Norway spruce and to investigate its interactions with A. ostoyae.

Erwin Manz: „Waldzustandserhebung zeigt, wie stark Bäume unter der Erderhitzung leiden“

Landesweite Begutachtung ausgewählter Bäume beginnt am 19. Juli / Ergebnisse werden im Waldzustandsbericht Ende des Jahres vorgestellt „Seit Jahren beobachten wir ein klimabedingtes Waldsterben. Auch der letzte Waldzustandsbericht hat gezeigt: Weniger als 20 Prozent der Bäume sind gesund, tausende zeigen abgestorbene Äste in der Baumkrone, etliche sind ganz abgestorben. Die meisten von ihnen aufgrund von Wassermangel und Hitze. Das macht sie zudem anfälliger für den Befall des Borkenkäfers und andere Baumkrankheiten. Um dem Wald gezielt zu helfen, brauchen wir neben effektivem Klimaschutz wissenschaftlich abgesicherte Daten, die zeigen, welche Baumarten in welchem Umfang betroffen sind. Daher ist die Waldzustandserhebung ein wichtiges Umweltmonitoringprogramm, das den Zustand unserer Wälder seit fast 40 Jahren systematisch erfasst“, sagte Klimaschutzstaatssekretär Dr. Erwin Manz anlässlich des bevorstehenden Beginns der diesjährigen Waldzustandserhebung am 19. Juli in Trippstadt. An festgelegten Stellen im Wald werden seit 1984 unter Anleitung der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) rund 4000 Bäume untersucht. Um besser vergleichen zu können, wie sich deren Zustand im Lauf der Jahre verändert hat und was dafür die Ursache ist, begutachten die Forstleute jährlich die gleichen Bäume. Sind diese abgestorben oder mussten sie gefällt werden, wird ein Nachbarbaum untersucht und dies entsprechend dokumentiert. Bei der Erhebung begutachten die Forstleute die Baumkronen sowie die Borke. Verfärbungen und ein lichtes Blätterdach sind typische Anzeichen für kranke Bäume. „Das Ausmaß hat mittlerweile solche Dimensionen angenommen, dass dies jeder erkennen kann: Herbstlaub oder gar kahle Bäume im August sind nicht normal. Deshalb müssen wir alles daransetzen, um die Erderhitzung zu stoppen. Denn ist der Wald weg, fehlt auch sein Beitrag für saubere Luft und sauberes Wasser, zum Erhalt der Artenvielfalt und sein wertvoller und klimafreundlicher Rohstoff Holz“, so Manz. Die Forstleute werden landesweit noch bis zum 4. August den Zustand der Hauptbaumarten Buche, Eiche, Fichte und Kiefer sowie einiger Nebenbaumarten dokumentieren. Die Ergebnisse werden Ende des Jahres im Waldzustandsbericht vorgestellt.

Katrin Eder: „Mischwälder sind der beste Schutz vor Dürre und Hochwasser“

Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Manuela Rottmann informiert sich mit Klimaschutzministerin Katrin Eder über Auswirkungen der Klimakrise im Wald / 900.000 Euro für Wasserrückhaltemaßnahmen im Wald „Wälder speichern enorm viel CO2 und Wasser. Das macht unsere Wälder zu natürlichen Klimaanlagen. Wir müssen deshalb alles dafür tun, den Wald gegen die Folgen der Klimakrise wie Dürren oder Starkregen zu wappnen“, so Dr. Manuela Rottmann, parlamentarische Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium bei einem Besuch am heutigen Donnerstag im Forstamt Soonwald. Gemeinsam mit der rheinland-pfälzischen Klimaschutzministerin Katrin Eder informierte sie sich, wie die Forstleute von Landesforsten RLP versuchen, das Ökosystem Wald mit all seinen Leistungen für Mensch und Natur zu erhalten. „Naturnahe Wälder mit verschiedenen Baumarten, die zum jeweiligen Standort passen, sind anpassungsfähiger. So können sie sich besser gegen die Auswirkungen der Klimakrise wehren und vor Schädlingsbefall schützen. Naturnahe Wälder sind somit das beste Mittel, unsere Wälder als Lebensraum zahlreicher Arten, als Speicher für sauberes Wasser und des Treibhausgases CO2 sowie als Lieferant des klimafreundlichen Rohstoffes Holz zu erhalten“, sagte Eder. Eder und Rottmann besichtigten unter anderem Flächen im Soonwald naturnaher Mischwälder, die zuvor naturferne Fichten-Monokulturen waren. „Mischwälder sind gleichzeitig der beste Schutz vor Dürre und Hochwasser. Denn ohne Bäume und andere Pflanzen fehlt es an Wurzelwerk. Und das Wurzelwerk sorgt dafür, dass Wasser gespeichert und Boden gehalten wird. Es ist daher besonders wichtig, dass auf großen Kahlflächen, die durch den massiven Borkenkäferbefall entstanden sind, schnell ein gesundes Waldökosystem entsteht“, so Eder. Trockenheit schadet Bäumen und anderen Waldbewohnern Wie elementar das Wasser für uns alle ist und welche Folgen extreme Trockenheit mit sich bringt, zeigte sich erneut in diesem Sommer. Während der Vegetationszeit hat es fast zehn Wochen so gut wie nicht geregnet. Zahlreiche Bäume starben, noch mehr wurden geschwächt – unter anderem durch Baumkrankheiten und Borkenkäfer, die unter diesen Bedingungen ein leichtes Spiel haben. Doch nicht nur die Bäume litten, der Extremsommer mit Trockenheit und hohen Temperaturen machte auch anderen Lebewesen im Ökosystem Wald stark zu schaffen. Wie sich das auf das Ökosystem Wald auswirkt, wenn etwa zahlreiche Bodenlebewesen sterben, die für wichtige Zersetzungsprozesse im Boden und damit für die Nährstoffversorgung der Bäume bedeutsam sind, ist noch nicht vollends erforscht. Auch zahlreiche Insekten und Amphibien starben aufgrund der Trockenheit. In vielen Wäldern sind Tümpel und andere Kleingewese komplett ausgetrocknet – sie sind beispielsweise die Kinderstube für zahlreiche Frösche und Libellen, die hier ihre Eier ablegen. Kooperationsvereinbarung zum Wasserrückhalt im Wald Neben der Trockenheit nehmen auch Starkregenereignisse klimawandelbedingt immer weiter zu. Auch hier kommt den Wäldern eine große Bedeutung zu. Sie können Wasser im Wald halten und sind somit ein wichtiger Baustein bei der Hochwasservorsorge. Mit einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem Land Rheinland-Pfalz und Landesforsten RLP sollen geeignete Maßnahmen zum Wasserrückhalt auf den Staatswaldflächen zur Umsetzung kommen. Dazu zählen der Verschluss von Gräben und die Ableitung von Wasser in den Wald oder das Anlegen von Sickermulden zur Grundwasseranreicherung. In Abstimmung mit dem Kompetenzzentrum Hochwasservorsorge und Hochwasserrisikomanagement sollen diese Maßnahmen konzipiert und umgesetzt werden. Insgesamt stehen dafür von 2023 bis 2025 jährlich bis zu 900.000 Euro zur Verfügung. Daneben besteht auch für Kommunen die Möglichkeit, für solche Maßnahmen bis zu 70 Prozent Förderung zu beantragen, sofern die Maßnahmen im Wald Bestandteil eines Hochwasser- und Starkregenvorsorgekonzeptes sind. „Jeder Tropfen Wasser, der im Wald ankommt ist gut für den Wald und für uns Menschen. Denn unsere Wälder reinigen einen Großteil unseres Trinkwassers“, so Eder.

Katrin Eder: „Gesunde Wälder bedeuten mehr sauberes Wasser“

Waldzustandsbericht zeigt: Trockenheit und Luftschadstoffe machen Wäldern weiterhin zu schaffen / Bäume litten ab Juli unter anhaltendem Wassermangel / Forstleute reagieren mit Maßnahmen zum Wasserrückhalt „Langfristig können wir dem Wald nur helfen, wenn wir konsequent an unseren Klimaschutzzielen festhalten und die Energiewende voranbringen. Dem Wald geht es seit Jahren schlecht. Insgesamt sind nur 19 Prozent aller Bäume in Rheinland-Pfalz ohne Schadmerkmale. 81 Prozent von ihnen weisen Schädigungen durch Trockenheit oder Krankheitsbefall auf. Grund dafür sind die Auswirkungen der Klimakrise sowie Luftschadstoffe aus fossiler Verbrennung. Sind die Bäume ohnehin schon geschwächt, können sie Krankheits- und Insektenbefall kaum abwehren“, sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder bei der Vorstellung des Waldzustandsberichtes, der seit 1984 von der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft (FAWF) erstellt wird. Nach wie vor sei besonders der Zustand von Eichen sowie von Buchen, der von Natur aus am häufigsten vorkommenden Baumart, Besorgnis erregend: Insgesamt wurden nur noch an weniger als sieben Prozent der Eichen keine Schadmerkmale gefunden. Bei der Buche liegt dieser Anteil bei 15 Prozent. Neben Trockenheit leiden Bäume unter Luftschadstoffen Mit dem Bericht erheben die Forstleute gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einmal im Jahr den Gesundheitszustand unserer Wälder. Insgesamt wurden 2022 in ganz Rheinland-Pfalz 3.696 Stichprobenbäume begutachtet. Bei diesem groß angelegten Umweltmonitoring wird neben dem Kronenzustand der Bäume auch der Waldboden untersucht. Ist dieser bedingt durch Abgase aus dem Verkehr und der Industrie zu sauer, können etwa Regenwürmer und andere Bodenlebewesen nur schlecht überleben. „Obwohl durch verschiedene Luftreinhaltungsmaßnahmen die Schadstoffe in den letzten Jahrzenten reduziert wurden, sind sie immer noch zu hoch, als dass sie das Ökosystem komplett abpuffern könnte. Sie sind somit eine chronische Belastung und verstärken damit den Trockenstress der Bäume“, so Friedrich Engels, Leiter der Waldzustandserhebung. Und dieser Stress sei weiterhin immens hoch: Das Beispiel der Messstation in einem Eichenwald im Pfälzerwald bei Merzalben bestätige, dass die Bodenwasservorräte nur im Jahr 2021 den gesamten Sommer für die Bäume ausreichten. In den Jahren 2019, 2020 und 2022 wären dagegen die Bodenwasservorräte ab Juli durchgehend in den Mangelbereich gesunken, so Engels. Dies bedeutet: Ab Juli standen die Bäume unter Dürrestress. Dies hat fatale Auswir-kungen: Mit der Einstellung des Wachstums nehmen sie kein zusätzliches CO2 aus der Luft auf, um so der Erderhitzung entgegen zu wirken. Zudem bedeutet dies weniger Zuwachs des klimafreundlichen Rohstoffes Holz und eine Gefährdung der im Wald beheimateten Lebewesen. So sind in einigen Revieren nahezu alle Tümpel und andere Kleingewässer ausgetrocknet, wodurch Laichplätze für Amphibien und die Kinderstube für Libellen, Köcherfliegen und andere Insekten wegfallen. Diese wiederum sind Nahrungsgrundlage für zahlreiche andere Tiere, etwa verschiedene Vogelarten. Wie sich dies auf unsere Ökosysteme auswirkt, ist noch kaum erforscht. Ebenso, wie die Trockenheit Bodenlebewesen schadet, die unter anderem für den natürlichen Nährstoffkreislauf im Wald zuständig sind. Klimaschutzministerium fördert Wasserrückhalt im Wald und macht Standortkartierungen frei zugänglich Um den Wäldern zu helfen, hat das Klimaschutzministerium für den Staatswald zahlreiche Maßnahmen angeordnet. So ist seit rund 30 Jahren die naturgemäße Waldbewirtschaftung, die auf Mischwälder mit einem hohen Laubbaumanteil setzt, gängige Praxis und führte bereits zu 82 Prozent Mischwaldanteil in den landeseigenen Wäldern. „Mischwälder sind gegenüber den Auswirkungen der Klimakrise widerstandsfähiger, da sich vielfältige Wälder leichter anpassen können. Baumkrankheiten und Forstschädlinge, die in der Regel auf eine bestimmte Art spezialisiert sind, können sich zudem weniger stark ausbreiten“, so Eder. Im August 2022 wurde zudem eine Leitlinie für den Staatswald herausgegeben, in der Grundsätze festgelegt wurden, die bei der Wiederbewaldung größerer Freiflächen angewendet werden, die etwa durch Borkenkäferbefall entstanden sind. Insgesamt müssen seit 2018 rund 40.000 Hektar wiederbewaldet werden. Die Forstleute setzen dabei in erster Linie auf natürliche Ansamung und pflanzen nur punktuell zur Anreicherung der Baumartenmischung. „Dieses Wissen machen wir für alle Waldbesitzenden zugänglich und veröffentlichen für den gesamten rheinland-pfälzischen Wald Standortkartierungen, die unter anderem über die Verfügbarkeit von Wasser und Nährstoffen informieren. Bis 2026 soll diese Kartierung abgeschlossen sein“, so Eder. Zudem sorge eine Nährstoffnachhaltigkeitsrichtlinie für den Staatswald dafür, dass nicht der komplette Baum aus dem Wald entnommen werden darf, sondern dass mindestens Kronenteile im Wald bleiben müssen, damit der Boden immer gut mit Nährstoffen versorgt ist. Die vergangenen Jahre zeigten zusätzlich, dass es mehr Anstrengungen bedarf, um das Wasser im Wald zu halten. „Jeder Tropfen Wasser, der im Wald ankommt, ist nicht nur für die Bäume, sondern für uns alle wichtig. Gesunde Wälder bedeuten mehr sauberes Wasser: Wälder reinigen unser Trinkwasser, sorgen für Grundwasserneubildung, schützen uns vor Erosion und sind ein wichtiger Bestandteil der Hochwasservorsorge“, so die Klimaschutzministerin. „Wir stellen den Forstämtern in den kommenden drei Jahren 2,7 Millionen Euro zur Verfügung, damit sie dafür sorgen können, dass mehr Wasser im Wald bleibt und es dort möglichst langsam versickern kann. So kann sich langfristig unser Grundwasserspiegel erholen, es gibt weniger Wasserknappheit und auch die Bäume werden so weniger unter Trockenheit leiden“, sagte Eder. „Im Projekt Klimawald 2100 werden zusätzlich alle Försterinnen und Förster geschult, was sie tun können, damit möglichst viel Wasser im Waldboden ankommt.“ Der Wald in Zahlen Rheinland-Pfalz hat einen Waldanteil von etwas über 42 Prozent der Landesfläche. Das ist bundesweit – gemeinsam mit Hessen – Spitze. Bundesweit liegt der Schnitt bei rund 31 Prozent. Dabei wachsen in Rheinland auf 82 Prozent der Waldfläche Mischwälder, also Wälder mit verschiedenen Baumarten. Der Laubbaumanteil ist dabei mit 60 Prozent deutlich höher als der Nadelbaumanteil. Der Bundesschnitt liegt bei einer Verteilung von 44 Prozent Laubbäumen zu 56 Prozent Nadelbäumen. Am häufigsten trifft man in rheinland-pfälzischen Wäldern die Buche an: 22 Prozent der Waldbäume sind Buchen. Fichten und Eichen machen jeweils 20 Prozent aus. Vor einigen Jahrzehnten sah das noch anders aus. Bis Mitte der 1980er Jahre war die Fichte die vorherrschende Baumart. Mischwälder mit verschiedenen Baumarten kommen in Rheinland-Pfalz auf 82 Prozent der Fläche vor (bundesweit: 76 Prozent). Schon 1999 wurde die naturnahe Waldbewirtschaftung im Landeswaldgesetz festgeschrieben. Das bedeutet: keine neuen naturfremden Reinbestockungen, keine Kahlschläge, Walderneuerung vornehmlich durch natürliche Ansamung (= Naturverjüngung), Einbeziehung der Naturabläufe durch vernetzte holznutzungsfreie Bereiche im Wald. Seit 2015 ist der komplette Staatswald in Rheinland-Pfalz neben PEFC™ auch FSC®- (Lizenznummer FSC®-C111982) zertifiziert. Unabhängige Prüferinnen und Prüfer kontrollieren, ob die 44 Forstämter die Nachhaltigkeitsstandards einhalten. Rund ein Viertel aller Treibhausgasemissionen in Rheinland-Pfalz speichert der Wald. Durch die Photosynthese lagert er das Treibhausgas ein und speichert es im Holz. Erst wenn der Baum zerfällt oder das Holzprodukt vermodert oder verbrennt, wird dieses CO2 wieder freigesetzt. Den Waldzustandsbericht als PDF-Datei können Sie herunterladen unter: https://rlp.de/fileadmin/14/Service/Publikationen/Waldzustandsbericht_RLP_2022.pdf

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