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Kleine Wildkräuterkunde

[Redaktioneller Hinweis: Die folgende Beschreibung ist eine unstrukturierte Extraktion aus dem originalem PDF] KLEINE WILDKRÄUTERKUNDE DER LANDESZENTRALE FÜR UMWELTAUFKLÄRUNG RHEINLAND-PFALZ 2. Auflage 2025 Redaktion Koray Karabiyik Grafik / Illustration Renate Schwarz Kraft Wildkräutern Wie können wir mit Wildkräutern etwas fürs Klima und die Artenvielfalt tun? Wie können wir mit etwas fürs Klima und die Artenvielfalt tun? Wildkräuter, lässt man ihnen ein wenig Platz, kommen in jedem Garten vor. Sie wachsen auch ohne unser Zutun. Für Insekten sind Wildkräuter lebenswichtig. Insekten wiederum bestäuben Pflanzen, sind Futter für andere Tiere und tragen zum Erhalt des ökologischen Gleichgewichts bei. Text Und auch für unsere eigene Ernährung sind viele Wildkräuter geeignet. Doch die Lebensräume für Wildkräuter verschwinden zunehmend – und mit ihnen viele Arten. Die Artenvielfalt der Erde sinkt dramatisch. Mit der Nutzung und Verbreitung heimi- scher Wildkräuter können wir deren Lebensräume schützen und uns gleichzeitig gesund und nachhaltig ernähren. Mit unserer Ernährung können wir zudem etwas für den Klima- schutz leisten. In Deutschland entfallen auf die Ernährung etwa 25 Prozent aller Treibhausgase. Indem wir bevorzugt pflanzliche, biologisch angebaute und unverpackte Lebensmittel wählen, leis- ten wir einen Beitrag für Klimaschutz und die Artenvielfalt. 2 Hier geht es zu unseren Wildkräuterrezepten. ww .de lib bio w. Hinweise zum Sammeln, Essen und Heilen mit Wildkräutern Pflanzen müssen eindeutig bestimmt werden können. Denn manche Pflanzen haben giftige Doppelgänger. Sammle an sauberen Standorten. Meide folgende Orte: Hundewege, Weiden, Straßenränder, gedüngte und gespritzte Flächen Kräuter in frischem Zustand haben die größte Heilwirkung. Sammle nur so viel, wie du auch essen und verarbeiten kannst. Pflücken nie alle Pflanzen von einem Standort. Genügend Pflanzen eines Bestandes müssen stehen bleiben. Pflücke lieber an mehreren Standorten einzelne Pflanzen. Reiße nicht die ganze Pflanze samt Wurzeln aus. Schneide mit einer Schere oder einem Messer die Pflanzenteile ab. So kann die Pflanze weiterleben. In Naturschutzgebieten darf nicht gesammelt werden. Geschützte Pflanzen dürfen nicht gepflückt werden. Sammle und transportiere die Pflanzenteile in festen Stoff- oder Papiersäckchen, damit sie nicht zerdrückt werden . Wasche die gesammelten Pflanzenteile nach dem Sammeln gründlich ab. Um die eigene Verträglichkeit zu testen, iss beim ersten Mal nur eine kleine Menge der Wildpflanze. Wildpflanzen können anfangs bitter und ungewohnt schmecken. Den Pflanzen wird eine heilende Wirkung nachgesagt. Aber es gibt keine Garantie, dass sie auch eintritt. 4 Kleine Wildkräuterkunde Inhaltsverzeichnis Wie können wir mit Wildkräutern etwas fürs Klima und die Artenvielfalt tun?S.2 Hinweise zum Sammeln, Essen und Heilen mit WildkräuternS.4 Wildkräuter Bärlauch Brennnessel Franzosenkraut Giersch Gundermann Hirtentäschel Knoblauchsrauke Löwenzahn Wilde Malve Gemeine Nachtkerze Rotklee Rupprechtskraut Sauerampfer Schafgarbe Spitzwegerich Tellerkraut Vogelmiere ZaunwickeS.6 S.8 S.10 S.12 S.14 S.16 S.18 S.20 S.22 S.24 S.26 S.28 S.30 S.32 S.34 S.36 S.38 S.40 Quellenangabe Legende Lösungen der SuchfragenS.42 S.43 S.43

Grundschulkinder aus St. Johann absolvieren Olympiade zum Tag des Wassers 2025 – Untere Wasserbehörde setzt erneut Zeichen zum Schutz der Wasserschätze in MYK

Am 22. März wird weltweit der „Tag des Wassers“ begangen. Bereits einen Tag zuvor hatte die Untere Wasserbehörde des Landkreises Mayen-Koblenz eine besondere Aktion für Kinder der Grundschule Sankt Johann veranstaltet. Im neu eröffneten Landgasthaus Hammesmühle an der Nette fand eine Wasserolympiade statt, bei der 27 Schüler der Klassen 1 bis 4 spielerisch die Bedeutung von Hochwasserschutz und Hochwasservorsorge kennenlernen konnten. Der Weltwassertag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Glacier Preservation – Erhalt von Gletschern“. Dieses Thema rückte die Wichtigkeit von Gletschern als natürliche Wasserspeicher und deren Rolle für das ökologische Gleichgewicht in den Fokus. Auch in Mayen-Koblenz spielt die nachhaltige Wassernutzung und Hochwasservorsorge eine zentrale Rolle. „Die Sensibilisierung für die Bedeutung von Wasser und den Schutz natürlicher Wasserspeicher ist essentiell. Durch unsere Aktionen wollten wir die Kinder frühzeitig für dieses wichtige Thema begeistern“, betonte der Erste Kreisbeigeordnete Pascal Badziong, der die Veranstaltung eröffnete. Die Wasserolympiade umfasste fünf spannende Stationen. Beim Bewegungsspiel „Was ist Hochwasser?“, das von Smart Cities und der Unteren Wasserbehörde des Landkreises Mayen-Koblenz organisiert wurde, konnten die Kinder spielerisch den Begriff Hochwasser verstehen. Anschließend beschäftigten sie sich mit der Bastelaufgabe „Dämme und Deiche – Bauen wie Profis!“, bei der sie eigenständig Modelle von Hochwasserschutzmaßnahmen erstellten. Die Experimente am bereitgestellten Laborwagen der SGD Nord boten den Kindern die Möglichkeit, naturwissenschaftliche Untersuchungen durchzuführen und mehr über die chemischen Eigenschaften von Wasser zu erfahren. An der Station „Sauberes Wasser“ der Station der Oberen Wasserbehörde der SGD Nord lernten die Kinder, wie man einen Wasserfilter baut und damit Wasser reinigt. Und eine letzte Station widmete sich der Gewässeruntersuchung und der Bestimmung von Gewässertieren. Dabei ließ es sich auch Landrat Marko Boos nicht nehmen, zum Kescher zu greifen und nach Kleintieren und Insekten in der Nette zu fischen. „Es ist wichtig, dass die Kinder in Mayen-Koblenz sich mit dem Thema Wasser auseinandersetzen und lernen, die Schätze unseres schönen Landkreises zu schützen und zu schätzen. Nur so können wir auch in Zukunft verantwortungsvoll mit dieser lebenswichtigen Ressource umgehen“, betonte der Landrat. Die Veranstaltung wurde durch Fachkräfte der SGD Nord Regionalstelle WAB, das Ingenieurbüro Umweltplanung sowie durch das Smart Cities Projekt „Smarte Region MYK10“ unterstützt. Als Dankeschön für die Teilnahme erhielt jedes Kind eine Teilnahmeurkunde und eine prall gefüllte Geschenktüte, die durch Sachspenden des Landesamtes für Umwelt, der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz und der Verbandsgemeinde Vordereifel bereitgestellt wurde. Der Ort der Veranstaltung wurde übrigens nicht zufällig ausgewählt, sondern hat besondere Relevanz: Die Hammesmühle, ehemals bekannt als Löbs-Mühle, die malerisch an der Nette liegt, wurde nach umfassender Sanierung 2024 als moderner Landgasthof wiedereröffnet. Neben ihrer historischen Bedeutung für die Region spielte sie auch eine zentrale Rolle für die Hochwasservorsorge: Die neu errichtete Nettebrücke, die 2021 durch Hochwasser zerstört wurde, wurde mit einem kommunalen Pegel ausgestattet, der zur Hochwasserfrüherkennung beiträgt.

Katrin Eder: „Fledermäuse sind faszinierende Tiere, die unser Ökosystem stabilisieren“

Umweltministerin weiht Fledermausbiotop in Insheim ein – Erkundung mit Taschenlampen – Viele Arten stark vom Aussterben bedroht „Fledermäuse sorgen für das ökologische Gleichgewicht, indem sie Pflanzen bestäuben und Schädlinge bekämpfen, also die Insektenpopulation regulieren. Sommerkolonien von einigen Tausend Individuen – etwa an rheinland-pfälzischen Flüssen – können jeden Sommer bis zu zwei Millionen Insekten pro Kolonie vertilgen. Fledermäuse bevölkern Höhlen, Gewölbe oder Speicher bereits seit Tausenden von Jahren. Inzwischen sind allerdings viele Arten massiv vom Aussterben bedroht. Fledermäuse brauchen Sommerquartiere, Winterquartiere und ausreichend Insekten als Nahrung. Nur so können diese faszinierenden Tiere überleben. Deswegen freue ich mich besonders, heute in Insheim ein Fledermausbiotop einzuweihen“, erklärte Umweltministerin Katrin Eder. An der Besichtigung mit Taschenlampen und Outdoor-Kleidung nahmen auch Landrat Dietmar Seefeldt (Kreis Südliche Weinstraße), Jürgen Conrad, Vizepräsident der SGD Süd, Tanja Treiling, Ortsbürgermeister der Gemeinde Insheim sowie Kurt Garrecht, Erster Vorsitzender des Naturschutzverbands Südpfalz (NVS), teil. Das Fledermausbiotop ist auf einer ehemaligen Schießanlage entstanden. Das Gelände ist mit einem Jungwald (überwiegend Akazien und Robinien) bedeckt, der durch Freiflächen und Gebüschreihen durchsetzt ist. Es stellt somit einen für Fledermäuse attraktiven Lebensraum dar. Der Naturschutzverband Südpfalz (NVS) hat das Projekt realisiert. Dort können mindestens zehn verschiedene Fledermausarten einen Lebensraum finden. „Das Projekt ist ein Vorzeigeprojekt auch für die Zusammenarbeit der Naturschutzakteure über die Verbandsgrenzen hinweg. Besonders wertvoll ist, dass beispielsweise die vom Aussterben bedrohte Wimperfledermaus und Breitflügelfledermaus hier einen Lebensraum finden“, so Umweltministerin Eder. Das Projekt umfasst folgende Bestandteile : Der 129 Meter lange Zielzonengang der Schießanlage wurde zu einem Fledermaus-Winterquartier umgebaut. Überwinterungsquartiere (Kästen) für Waldfledermäuse (unter anderem Großer und Kleiner Abendsegler) wurden an Bäumen angebracht. Sommer- und Wochenstubenquartiere wie ein Dachboden wurden für baum- und gebäudebewohnende Arten (Dachraum- und Spaltenbewohner, wie das Mausohr oder die Wimperfledermaus) geschaffen. Spezielle Steine wurden als Nischen für die Fledermäuse angebracht. Nachtaktive Insekten wurden durch Ausbringen ihrer Wirts- oder Futterpflanzen gefördert. Damit haben die Fledermäuse mehr Futter. Erhalt und Pflege des Gehölzbestands als strukturreiches lichtes Laubgehölz sind gesichert. Es gibt ein Monitoring durch Expertinnen und Experten, um den Erfolg der Maßnahme zu verifizieren Das Projekt wird durch Artenschutzmittel der SGD Süd in Höhe von 54.000 Euro gefördert. „Der Fledermausschutz hat in Rheinland-Pfalz in den vergangenen Jahrzehnten wesentlich zur Erholung der Bestände beigetragen. Allerdings verzeichnen einige Arten wieder leichte Rückgänge, vermutlich aufgrund des Insektensterbens. Daher sind weitere und stetige Anstrengungen nötig, um diese faszinierende Artengruppe zu erhalten“, betonte Umweltministerin Eder.

Katrin Eder: „Kiebitze sollen durch Aufzuchtstation im Zoo Landau bessere Überlebenschancen haben“

Umweltministerin Katrin Eder weiht Kiebitz-Aufzuchtstation im Zoo Landau ein – Hier werden Eier, die in der Natur keine oder kaum eine Chance haben ausgebrütet zu werden, aufgenommen und die Küken bis zur Auswilderung aufgezogen. Das soll helfen, die Wildbestände der stark vom Aussterben bedrohten Art zu stützen „Der Erhalt der Artenvielfalt ist ein Garant für stabile Ökosysteme. Je stabiler sie sind, desto besser können sie auf Veränderungen reagieren. Fehlen zu viele Arten, kann auch das Ökosystem aus dem Gleichgewicht geraten. In wenig lebendigen Gewässern fehlt dann beispielsweise die wichtige Filterfunktion von Tieren und Pflanzen, die das Wasser sauber halten. Fehlen zu viele Insekten, können Pflanzen weniger gut bestäubt werden. Dies wiederum führt zu weniger Erträgen bei Obst und Gemüse. Fehlen zu viele Vögel, wird weniger Samen durch ihre Ausscheidungen verbreitet. Auch wenn wir von einzelnen Arten nicht wissen, welche Rolle sie im ökologischen Gleichgewicht spielen, ist es wichtig, sie zu erhalten. Denn oft weiß man erst, wie wichtig sie sind, wenn sie fehlen. Deshalb setze ich mich dafür ein, dass Arten geschützt und erhalten werden“, so Klimaschutzministerin Katrin Eder am heutigen Sonntag im Zoo Landau. Dort weihte sie eine Aufzuchtstation für Kiebitze ein. Diese ist fortan Teil des landesweiten Kiebitz-Projektes, das jährlich seit 2019 mit Mitteln der Aktion Grün des Klimaschutzministeriums gefördert und von der Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie (GNOR) e.V. betreut wird. Die Förderung der Jahre 2022 bis 2024 beträgt insgesamt 406.114 Euro. Auf beweideten Flächen sind Nester vor Fressfeinden geschützt In die Aufzuchtstation werden die Eier von verlassenen oder bedrohten Nestern gebracht, um hier ausgebrütet zu werden. Die Küken werden im Zoo fachkundig aufgezogen, um anschließend ausgewildert zu werden. Das Ganze funktioniert so: Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GNOR beobachten regelmäßig, ob der Kiebitz an seinen bekannten Standorten und in deren Nähe ein Nest gebaut und Eier gelegt hat. Ist dieses Nest an einem geschützten Standort gebaut, ist alles okay. Das ist oft dann der Fall, wenn es auf einer beweideten Fläche ist. Kühe oder andere Tiere fungieren dann als Beschützer. Sie sorgen dafür, dass sich beispielsweise keine Menschen oder Hunde den Nestern nähern und diese zerstören oder das Elterntier verschrecken. Auch wenn Landwirtinnen und Landwirte ihr Einverständnis geben, dass die Nester mit einem Elektrozaun oder einem Drahtkorb geschützt werden, müssen die Eier nicht gerettet werden. Denn beides schützt davor, dass das Nest etwa von Fressfeinden, wie Füchsen oder Waschbären, geplündert wird. Gibt es hingegen weder tierische noch technische Beschützer, ist die Wahrscheinlichkeit zu hoch, dass die Gelege oder Küken nicht überleben werden. Nur noch etwa 150 Brutpaare in Rheinland-Pfalz Die Eier werden dann in den Zoo nach Landau gebracht, wo die Eier in einem Brutapparat ausgebrütet werden. Nach drei Wochen werden die Pullis, so nennen Fachleute die flauschigen Küken, nach Tagen der Eingewöhnung in Auswilderungsvolieren in einem geschützten Bereich ausgewildert. Das ist in der Regel eine beweidete Naturschutzfläche, in deren Nähe es schon eine Kiebitzkolonie gibt. „Vor rund 30 Jahren war der Kiebitz noch ein typischer Vogel der Agrarlandschaft und weit verbreitet. Die einzelnen Kolonien umfassten teilweise 200 Tiere. Heute haben wir in ganz Rheinland-Pfalz nur noch insgesamt 150 Brutpaare mit Kolonien, also Kiebitzgruppen, die maximal 20 Brutpaare umfassen. Deshalb ist jeder Pulli zum Arterhalt wichtig“, so Eder. „Eine Aufgabe progressiver Zoos ist es, dann einzuschreiten, wenn zum Beispiel durch Eingriffe des Menschen Tierarten in ihrem natürlichen Lebensraum so dezimiert sind, dass ihr langfristiges Überleben in der Natur gefährdet ist. Dann können wir mit unseren Kompetenzen helfen, eine Art zu erhalten. Ich hoffe jedoch, dass der Kiebitz an vielen Stellen seines natürlichen Lebensumfelds eine Chance hat und auch in vielen Jahren noch in der Natur zu sehen sein wird“, so Landaus Zoodirektor Jens-Ove Heckel. 17 Pullis stehen kurz davor, in die Natur entlassen zu werden Kiebitz-Beauftragter der GNOR, Gerado Unger Lafourcade sagte: „Bislang haben wir in diesem Jahr 83 Eier in den Zoo gebracht und hoffen möglichst viele gesunde Küken auswildern zu können. Dies wäre ein enorm hoher Erfolg, denn der fehlende Bruterfolg seit vielen Jahren ist der Hauptgrund für die Gefährdung des Kiebitzes, der auch Vogel des Jahres 2024 ist. Der Kiebitz kann zwar nach dem Verlust seiner Eier oder seiner Küken mehrere Nachgelege anlegen, doch ohne Schutzmaßnahmen bringt am Ende der Saison nur etwa jedes dritte Paar ein Küken zur Flugfähigkeit. Das ist zu wenig für den Arterhalt: Es wird knapp ein flugfähiges Küken je Paar jährlich benötigt, damit die Population stabil bleibt. Gemeinsam mit anderen Schutzmaßnahmen, wie den Elektrozäunen und Nestschutzkörben, die insbesondere vor dem Fuchs schützen, hoffe ich, dass wir die Population zumindest stabilisieren können. Letztendlich muss sich aber in unserer Landnutzung etwas verändern. Der Grund, warum der Kiebitz vom Aussterben bedroht ist, ist menschengemacht. Wir brauchen genügend Habitate, in denen Kiebitze ganz in Ruhe brüten und ihre Küken aufziehen können: ohne Gefährdungen wie etwa die Bodenbearbeitung auf Ackerflächen während der Kükenzeit oder fehlendes Wasser in naturnäheren Habitaten. Denn der Bodenbrüter braucht Flachgewässer und Feuchtstellen und die darin lebenden Wirbellosen zur Nahrungssuche. Wir setzen auf mit Rindern beweidete Areale mit einer fuchsdichten Umzäunung, in denen es Flachwasserbereiche, Schlammflächen und verschiedene Nutzungszeitpunkte gibt. Hiervon profitieren dann sehr viele verschiedene Arten, auch Amphibien und andere Vogelarten.“ Da der Kiebitz unter strengem Artenschutz steht, werden sowohl die Eientnahme als auch die Auswilderung der flüggen Vögel von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd als oberer Naturschutzbehörde begleitet. SGD-Süd-Präsident Hannes Kopf sagte: „Hier zeigt sich, wie der Zoo Landau gemeinsam mit der GNOR konkrete Artenschutzmaßnahmen für eine wunderschöne und bedrohte heimische Tierart durchführt. Gerne unterstützen wir die Einrichtung der Aufzuchtstation mit einer finanziellen Förderung.“ Im Zoo wurde für die Aufzuchtstation ein bislang nicht mehr genutzter Raum umgebaut, mit einem Brutapparat ausgestattet und um Außenvolieren erweitert. Der Teil ist für Zoo-Besucherinnen und -Besucher nicht zugänglich. Denn auch hier sollen die Tiere möglichst nicht gestört werden, um sie wieder auswildern zu können. Der Zoo informiert aber über Filme und Schilder über den Vogel mit der lustigen Frisur, einer abstehenden, geschwungenen Feder am Hinterkopf, und macht auf seine Schutzbedürfnisse aufmerksam.

Parkregeln

gelten in allen öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen (erkennbar am Tulpenschild an den Eingängen). 1. Rücksicht nehmen auf andere Menschen, Pflanzen, Tiere und Ausstattung. a. Aufeinander Rücksicht nehmen, z. B. beim Ballspielen auf andere achten. b. Dem Stadtgrün mit Respekt begegnen: achtsam mit der Vegetation umgehen, Beete nicht betreten. c. Ausstattungen wie Bänke sauber und nutzbar halten, damit sie weiterhin allen zur Verfügung stehen. 2. Radfahren nur auf gekennzeichneten Wegen. a. Manche Hauptwege dürfen Fahrradfahrer*innen mitbenutzen. Fußgänger*innen haben dabei stets Vorrang. b. Auf mobilitätseingeschränkte Menschen und Kinder besonders Rücksicht nehmen. c. Motorisierte Fahrzeuge, wie z. B. E-Scooter, sind in Grünanlagen nicht erlaubt. 3. Abfall und Verunreinigungen sofort beseitigen. a. Abfall vermeiden bzw. unvermeidbaren Abfall nach Möglichkeit recyceln. b. Hundehalter*innen sind für ihre Tiere verantwortlich. Hundekot ist unverzüglich zu beseitigen. Einen Anspruch auf Kotbeutel gibt es nicht. c. Zigarettenstummel sind nur schwer abbaubar, vergiften Böden sowie Grundwasser und gefährden Kleinkinder. Deshalb immer im Mülleimer entsorgen. 4. Lautstärke anpassen, Nachtruhe einhalten. a. Auch beim Thema Lautstärke ist gegenseitige Rücksichtnahme oberstes Gebot. b. Lärm, der andere unzumutbar stört, ist verboten. Dies gilt auch für laute Musik. c. Es gilt generell eine Nachtruhe von 22:00 bis 6:00 Uhr. 5. Grillen und offenes Feuer sind verboten. a. Grills und offene Feuer können Brände verursachen und die Vegetation beschädigen. b. Rauch und Gerüche belästigen Parkbesucher*innen und Anwohner*innen. c. Nur auf ausgewiesenen Grillplätzen darf gegrillt werden. 6. Hunde immer an der Leine führen. a. Aus Rücksicht auf andere. Für die Sicherheit und das Wohlbefinden aller. b. Damit Vegetation nicht beschädigt und Wildtiere nicht aufgescheucht werden. c. Auf ausgewiesenen Hundefreilaufflächen können sich Hunde austoben. 7. Wildtiere nicht füttern. a. Wildtiere sollen Wildtiere bleiben und nicht an Fütterung gewöhnt werden. b. Artfremdes Futter schadet Wildtieren – nie Brot oder Lebensmittelreste verfüttern. c. Futterreste locken Ratten und andere Schädlinge an. In Gewässern führen sie zu größerer Sauerstoffzehrung und zu Fischsterben. 8. Baden ist nur an ausgewiesenen Badestellen erlaubt. a. Uferpflanzen sind wichtig für das ökologische Gleichgewicht. Sie dienen Tieren als Rückzugsort. Durch Betreten des Uferbereichs werden Pflanzen beschädigt und Tiere gestört. b. An ausgewiesenen Badestellen wird die Wasserqualität regelmäßig überprüft, um bei gesundheitsschädigenden Belastungen der Gewässer warnen zu können. c. Aufgrund des Schiffsverkehrs und mangelnder Wasserqualität ist das Baden in der Spree grundsätzlich nicht erlaubt. Seien Sie ein Vorbild für andere! Nur wenn sich alle an diese Regeln halten und einander wie auch dem Stadtgrün mit Respekt begegnen, können die Berliner Parks für alle als Orte der Erholung und der Begegnung erhalten bleiben. Das Grünanlagengesetz online

Globales Netzwerk entwickelt Aktionsplan für die gemeinsame Gestaltung nachhaltigen digitalen Wandels

UBA ist Mitglied der Coalition for Digital Environmental Sustainability (CODES) Heute wurde im Rahmen der Umweltversammlung der Vereinten Nationen (UNEA-5), die vom 28. Februar bis 2. März 2022 in Nairobi stattfindet, der Action Plan for a Sustainable Planet in the Digital Age („Aktionsplan für einen nachhaltigen Planeten im digitalen Zeitalter“) vorgestellt. Der Action Plan bietet internationale Vision und Fahrplan, um den digitalen Wandel für unsere Nachhaltigkeitsziele weltweit nutzbar zu machen. Er wird von der Coalition for Digital Environmental Sustainability (CODES) im Rahmen der Roadmap for Digital Cooperation des UN-Generalsekretärs mitentwickelt. Das Umweltbundesamt (UBA) ist Mitglied von CODES. Das UNEA Side Event diente der ersten öffentlichen Präsentation des CODES Action Plan und half, ein letztes wichtiges Meinungsbild vor dessen Finalisierung einzuholen. An der Diskussion beteiligten sich auch hochrangige Persönlichkeiten wie die kommissarische Beauftragte des Generalsekretärs für Technologie, Maria-Francesca Spatolisano, die deutsche Bundesumweltministerin Steffi Lemke und der Präsident des Umweltbundesamtes, Dirk Messner. Der Aktionsplan zeigt, dass digitale Innovationen das Potenzial haben, einige der weltweit drängendsten ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen wie ⁠ Klimawandel ⁠, Verlust der biologischen Vielfalt, Umweltverschmutzung, Ernährungsunsicherheit, Gesundheitsrisiken und Ungleichheit zu bewältigen. Die positive transformative Wirkmacht dieser Innovationen ist entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung der 2030 Agenda und deren 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) bis 2030. Um diese positive Vision zu realisieren, sind jedoch drei grundlegende Neuorientierungen erforderlich: Die CODES-Community hat gemeinsam neun beispielhafte Impact-Initiativen entwickelt, die als Katalysator für diese drei zentralen Transformationsfelder und ihre strategischen Prioritäten erforderlich sind. Diese Impact-Initiativen umfassen beispielsweise eine hochrangige Weltkommission für Nachhaltigkeit im digitalen Zeitalter, ein neues Programm zur Stärkung von Forschung und Bildung für digitale nachhaltige Entwicklung, eine Verpflichtung für nachhaltige digitale Beschaffung und Infrastruktur oder ein regionales Netz von Innovationszentren und -beschleunigern für digitale Nachhaltigkeit. „Wir müssen das enorme Potenzial digitaler Innovationen ausschöpfen, um die Umsetzung der Agenda 2030 zu beschleunigen, indem wir einen gemeinsamen Rahmen für globale Initiativen schaffen, um Digitalisierung zum Motor für unsere Nachhaltigkeitsagenda zu machen", sagte Dirk Messner, Präsident des deutschen Umweltbundesamtes und einer der Co-Champions von CODES. „Mit dem CODES Action Plan wollen wir die fehlende Verbindung zwischen Digitalisierung und Nachhaltigkeit überwinden, indem wir zentrale Transformationsfelder für gemeinsames und globales Handeln benennen. Mit unseren praxisorientierten Impact-Initiativen wollen wir Pfade für echte positive Veränderungen aufzeigen", sagt David Jensen von ⁠ UNEP ⁠, einem weiteren Vertreter von CODES. Das Erscheinungsdatum des CODES Action Plan markiert den 50. Jahrestag der Gründung des ⁠ UN ⁠-Umweltprogramms UNEP, das sich der Förderung ökologischer Nachhaltigkeit verschreibt, wie etwa in der ehrgeizigen 2030 Agenda und deren Zielen für nachhaltige Entwicklung festgelegt. Der Action Plan soll eine Grundlage liefern für den Global Digital Compact, der im jüngsten Bericht des UN-Generalsekretärs Our Common Agenda vorgeschlagen wurde. Die Coalition for Digital Environmental Sustainability (CODES) ist ein globales Netzwerk für Regierungen, Unternehmen und die Zivilgesellschaft, das im Rahmen des Umsetzungsprozesses für die Roadmap for Digital Cooperation des UN-Generalsekretärs gegründet wurde. Die Vision von CODES ist eine digitale Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft, die eine nachhaltige und gerechte Zukunft für alle ermöglicht. CODES wird von einer einzigartigen Mischung von Akteuren getragen – darunter UNEP, UNDP, der International Science Council, das deutsche Umweltbundesamt, Future Earth und das kenianische Umweltministerium. Sie alle sind vereint hinter der gemeinsamen Aufgabe, alle Politiken, Standards und Kooperationen voranzutreiben, die digitalen Wandel als positive Kraft für ökologische Nachhaltigkeit, ⁠ Klimaschutz ⁠ und Naturschutz in Stellung bringen.

Umweltminister Willingmann will Artensofortförderung überarbeiten und in den kommenden Jahren fortsetzen

Neue Zäune zum Schutz vor Waschbären, eine neue Uferschwalbenwand: 2021 unterstützt das Umweltministerium Sachsen-Anhalt über die Artensofortförderung 91 Projekte zum Schutz der Lebensräume heimischer Tiere und Pflanzen mit rund 4,6 Millionen Euro. „Mit der Artensofortförderung leisten wir in Sachsen-Anhalt einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Lebensräume heimischer Tier- und Pflanzenarten“, erklärte Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann am Donnerstag. „Das Programm trägt dazu bei, das ökologische Gleichgewicht zu wahren und hilft der Natur, sich besser auf den fortschreitenden Klimawandel einzustellen.“ 45 der insgesamt 91 Projekte, die in diesem Jahr umgesetzt werden, konnten bereits in den Jahren 2019 und 2020 bewilligt werden. Dieses Jahr gab das Ministerium für weitere 46 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 2,6 Millionen Euro grünes Licht. Oftmals erreichen die Projekte der Artensofortförderung bereits mit geringem finanziellem Aufwand große Wirkung: Im Drömling helfen beispielsweise Zäune dabei, die Brutgebiete von Wiesenbrütern vor dem Waschbär zu schützen. In Kelbra wurde die Igelauffangstation durch das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz erweitert. So konnten in dieser Saison bereits 130 Igel gerettet werden. Im Kalksteintagebau Förderstedt entsteht ferner eine 150 Meter lange Uferschwalbenwand. Nicht weniger effektiv sind die Projekte zum Schutz der Lebensräume heimischer Pflanzen: An der Selke werden beispielsweise eingeschleppte, schädliche Pflanzenarten wie Staudenknöterich oder Riesenbärenklau nachhaltig bekämpft, damit die typischen heimischen Arten ihren Lebensraum behalten können. Das größte Einzelprojekt in diesem Jahr ist die Sanierung des Waschhausteiches in Harpke mit 338.000 Euro. „Es sind die vielen kleinen Projekte, die zusammengenommen einen großen, wertvollen Beitrag zum Artenschutz leisten“, so Willingmann. Der Minister kündigte an, das Programm der Artensofortförderung in den kommenden Jahren in überarbeiteter Form fortsetzen zu wollen: „Angesichts des fortschreitenden Klimawandels und des global zu beobachtenden Artensterbens liegt es auf der Hand, dass wir auch in Sachsen-Anhalt weiterhin einen wirksamen Beitrag zum Schutz der Lebensräume heimischer Tier- und Pflanzenarten leisten müssen. Das Umweltministerium wird das Artensofortprogramm in den kommenden Wochen inhaltlich leicht überarbeiten, um die Weichen für eine passgenaue Förderung in den kommenden Jahren zu stellen.“ Für den Landeshaushalt 2022 hat das Ministerium bereits rund 4,5 Millionen Euro angemeldet, die für die Artensofortförderung bereitgestellt werden sollen.

Laacher See: SGD Nord wirbt für Einklang von Badespaß und Naturschutz

Zum Auftakt der diesjährigen Badesaison erinnert die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord daran, dass das Baden und Campen am Laacher See ausschließlich im Bereich des dortigen Campingplatzes erlaubt ist. Diese Regelung dient dem Schutz der wertvollen Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten. Zum Auftakt der diesjährigen Badesaison erinnert die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord daran, dass das Baden und Campen am Laacher See ausschließlich im Bereich des dortigen Campingplatzes erlaubt ist. Diese Regelung dient dem Schutz der wertvollen Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten. Der Laacher See ist das Zentrum des gleichnamigen Natur- und Vogelschutzgebietes. Die vom Vulkanismus geprägte Landschaft bietet einen Lebensraum für viele seltene wildwachsende Pflanzen sowie auf Feuchtland und Wasser angewiesene Vogelarten. Gerade die Bereiche der natürlichen Uferzonen mit den Schilfgürteln sind verantwortlich für das ökologische Gleichgewicht des Sees. Den vielen wassergebundenen Vögeln, wie dem Zwergtaucher, dem Teichhuhn, der Stockente, dem Haubentaucher und dem Blesshuhn bieten die Uferzonen wichtige Rückzugsorte für Brut und Nahrungsaufnahme. Diese sind somit die sensibelsten Bereiche des Gebietes, die es zu schützen und zu pflegen gilt. Wildes Campen und Baden sind daher nicht gestattet. Seit dem Jahr 2012 betreut die SGD Nord den „Runden Tisch“ zum Laacher See. Dabei treffen sich Vertreterinnen und Vertreter der Abtei, der umliegenden Kommunen, sowie der Umweltverbände und der Umweltbehörden, um sich über Wege zur nachhaltigen Nutzung des Maares zu verständigen. In seiner letzten Sitzung hat der „Runde Tisch“ beispielsweise die Notwendigkeit einer Besucherlenkung festgestellt und Schritte hierzu angestoßen. Informationen über den Laacher See und den dort bestehenden Regelungen finden Sie unter <link http:>www.badeseen.rlp-umwelt.de.

Meeresschutz: Blinden Passagieren geht es an den Kragen

Zwei neue Ballastwasser-Desinfektionssysteme aus Deutschland international anerkannt Die internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) hat zwei in Deutschland entwickelte Systeme zur Desinfektion von Ballastwasser auf Schiffen anerkannt. Am 17. Juli 2009 ließ der IMO-Umweltausschuss (MEPC - Marine Enviroment Protection Committee) die neuen Verfahren international zu. Nun kann die Typen-Zulassung in Deutschland erfolgen. Insgesamt stehen weltweit jetzt 30 Ballastwasserdesinfektionssysteme zur Verfügung. Deutschland ist neben Japan und Südkorea Marktführer. UBA-Vizepräsident Holzmann begrüßte die Entscheidung: „Moderne Verfahren zur Desinfektion von Ballastwasser sind wichtig - sie geben der weltweiten Verbreitung fremder Tier-, Pflanzen- und Bakterienarten endlich Einhalt. Dies ist ein großer Schritt für das ökologische Gleichgewicht der Meere.” Nach einer Studie des Germanischen Lloyds könnten alleine mit der in Deutschland zur Verfügung stehenden Produktionskapazität im Jahr 2010 etwa 800 Anlagen auf den Markt gebracht werden. Schiffe pumpen nach vorsichtigen Schätzungen jährlich rund 10 Milliarden Kubikmeter Wasser zum Gewichtsausgleich in spezielle Ballasttanks, um die Weltmeere sicher befahren zu können. Das Ballastwasser stabilisiert die Schiffe und verhindert die Verformung des Schiffskörpers etwa bei unvollständiger Beladung. Mit dem Ballastwasser gelangen aber auch Bakterien, Algen, Krebse oder sogar Fische als blinde Passagiere in die Tanks. So können diese weltweit verbreitet werden und einheimische Organismen verdrängen. Dies gefährdet nicht nur die Meeresumwelt. Auch erhebliche wirtschaftliche Verluste können entstehen, zum Beispiel in der Fischerei, wenn fremde Quallen die Nahrung heimischer Fische oder Fischlarven fressen. Auch für den Menschen gefährliche Krankheiten wie Cholera können über unbehandeltes Ballastwasser unter Umständen eingeschleppt werden. Für die IMO zählt der Kampf gegen die weltweite Verbreitung fremder Arten zu den Hauptanliegen beim Meeresschutz. Um eine weitere Belastung der Meere durch im Ballastwasser reisende Arten zu verhindern, verabschiedete die IMO im Jahr 2004 die Ballastwasserkonvention. Damit diese in Kraft treten kann, müssen 30 Staaten, die 35 Prozent der weltweiten Handelstonnage in der Schifffahrt repräsentieren, dieser Konvention beitreten. Bis April 2009 haben erst 18 Staaten - diese decken etwa 15 Prozent der Handelstonnage ab - die Konvention ratifiziert. Deutschland als maßgeblicher Akteur bei der Erarbeitung dieses internationalen Regelwerkes hat die Ballastwasserkonvention bis heute noch nicht ratifiziert. Als erster Schritt hat die Bundesregierung im April 2008 das Seeaufgabengesetz novelliert, in dem Anforderungen an die Ballastwasserdesinfektion festgeschrieben sind. ⁠ UBA ⁠-Vizepräsident Holzmann: „Deutschland sollte die Ballastwasserkonvention rasch ratifizieren, damit das Übereinkommen bald in Kraft tritt und damit weltweit endlich verbindlich wird.” Weltweit arbeiten Fachleute an der Entwicklung neuer Ballastwasser­Managementsysteme (BWMS). Ein Ballastwasserbehandlungssystem muss strengen Kriterien entsprechen, um zugelassen zu werden: Neben ökonomischen Fragen und der Schiffsicherheit, spielt auch der Umweltschutz eine wichtige Rolle. Die Zulassung der Anlagen liegt in der nationalen Zuständigkeit der einzelnen Staaten. Systeme, die Biozide zur Desinfektion des Wassers verwenden, bedürfen darüber hinaus der internationalen Anerkennung durch die IMO. Weltweit haben bis heute insgesamt 19 Anlagen zur Ballastwasserbehandlung die erste Hürde im zweistufigen Zulassungsverfahren der IMO, das so genannte Basic Approval, genommen. Die zweite Stufe, das Final Approval, haben insgesamt elf Systeme erreicht. Auf der MEPC-Sitzung am 17. Juli 2009 erhielt nun das CleanBallast®-BWM-System der Firma RWO ein Final Approval. Damit hat nach dem von Hamann entwickelten SEDNA®-System eine zweite deutsche Anlage diese Voraussetzung erfüllt. Eine dritte deutsche Anlage, das AquaTriComp®-System der Firma Aquaworx, bekam auf der Sitzung ein Basic Approval. Im Gegensatz zu den anderen zwei Anlagen werden bei diesem System keine Desinfektionsmittel verwendet, sondern das Wasser nach Filtrierung mit UV-Licht desinfiziert. Die abschließende Zertifizierung dieser Systeme - die Erteilung der Typen-Zulassung - kann nun von den deutschen Behörden eingeleitet werden. Deutschland liegt zusammen mit Japan und Südkorea weltweit an der Spitze der bisher erteilten Zulassungen. Deutsche Firmen haben sich gute Chancen in einem globalen Markt gesichert. Das UBA prüft die Risiken der bei der Desinfektion eingesetzten Chemikalien für die Umwelt. Denn die Meere müssen auch vor einer Gefährdung durch das mit Desinfektionsmitteln behandelte Ballastwasser geschützt werden. Das UBA und die anderen beteiligten Behörden, darunter das federführende Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), beteiligten sich innerhalb der IMO richtungweisend an der Erarbeitung strenger international geltender Richtlinien für die Ballastwasserbehandlung. „Ich freue mich, dass unsere Vorschläge für strenge Vorschriften bei der Umweltrisikobewertung von Ballastwasser-Managementsystemen maßgeblich in die internationalen Vorschriften eingeflossen sind”, so Thomas Holzmann.

Bericht: "Makrozoobenthos: Langeoog Watt (1953)"

1) Im Sommer 1953 wurden die bodenbewohnenden Lebensgemeinschaften im Tidebereich des Langeooger Watts untersucht und kartiert. 2) Die biozönotische Zusammensetzung des Langeooger Watts besitzt dank seiner Mittellage im ostfriesischen Wattenraum einige Ähnlichkeiten mit den innerhalb von Buchten ausgebildeten Watten. 3) Das Vorhandensein großer Mischwattkomplexe weist darauf hin, dass sich in fast allen Teilregionen des Langeooger Watts noch kein stationär biologisches Gleichgewicht eingestellt hat. Demzufolge müssen die zu ziehenden Schlüsse, Umlagerungen des Bodens betreffend, mit einigen Vorbehalten aufgenommen werden. 4) Gesicherte Aufhöhungs- und Verfestigungstendenzen sind nur im Bereich der Steinplate und im Südabschnitt der Westerplate nachweisbar. 5) Die Ruteplate wird im Westen erodiert und durch ablaufendes Wasser, welches die Plate in westlicher Richtung überströmt, auch an der Oberfläche geschürft. 6) Das Langeooger Watthohe unterliegt im nördlichen Teil nur mäßigen Angriffen von Seiten der Langeooger Balje. Im südlichen Teil dagegen ist der von der Rute ausgehende Angriff als erheblich zu bezeichnen. 7) Das Festlandswatt kann durchweg als lagestabil bezeichnet werden. Geringfügige Ansätze zu einer natürlichen Verlandung finden sich jedoch nur auf engbegrenztem Raum vor Dornumersiel. 8) Der westliche Teil des Langeooger Inselwattes hat sich durch Zufuhr von Sand in der vergangenen Zeit verbreitert. Die im Mittelteil nachweisbare vormalige Bodenabtragung wird offenbar z. Zt. durch geringe Neuablagerung wieder ausgeglichen.

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