Das Projekt "WTZ Zentralasien CAME II: CAHOL - Holozäne Klimaschwankungen in Zentralasien, Vorhaben: Organisch-geochemische Sedimentanalyse zur Klimarekonstruktion(Teilprojekt 1)" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Max-Planck-Institut für Biogeochemie.Im Rahmen des Projektes CAHOL soll aufbauend auf unseren vorherigen Ergebnissen und in enger Kooperation mit unseren Partnern das Holozäne Klima Zentralasiens rekonstruiert werden. Am MPI wird dazu das Leitprofil des Chatyr Kul - Sees in SE-Kirgisistan bearbeitet. Abrupte Klimaänderungen ('Tipping-Points') an denen rasche Änderungen von Temperaturen, Niederschlägen und Niederschlagsquellen aufgetreten sind, sollen mittels organisch-geochemischer Biomarker der Seesedimente und deren Isotopenverhältnissen unter Anwendung neuer statistischer Verfahren identifiziert werden. Im Vergleich mit regionalen Rekords werden lokale von regionalen Signalen differenziert und gehen final zusammen mit Indikationen weiterer Analysen in Klimasimulationen ein. Ziel der Untersuchungen ist das Auftreten früher Warnsignale und das Passieren von Schwellwerten ('thresholds') im Vorlauf identifizierter Tipping-Points zu identifizieren. Final soll ein neues Verständnis der Zusammenhänge hemisphärischer und globaler Faktoren auf das Klima Zentralasiens während des gesamten Holozäns erreicht werden. Am hochaufgelöste laminierte Klimaarchiv des 'Chatyr Kul - See' werden Alkenone und GDGT's als Temperaturproxies und Wasserstoff und Kohlenstoffisotope an terrestrischen und aquatischen Biomarkern zur Rekonstruktion des Wasserkreislaufs untersucht. Hierzu werden an identifizierten Kippunkten hochauflösende Analysen eingesetzt, um die zeitliche Abfolge von Ereignissen zu fassen und ein mechanistisches Verständnis der Abläufe zu erhalten. Basieren auf der sehr guten Datenlage aus dem abgeschlossenen TIP Projekt für Wasserstoffisotope vom Tibetischen Plateau und den marinen Ergebnissen aus WP2 und 3 sowie den bereits publizierten Arbeiten aus anderen Klimaarchiven soll der räumliche Zusammenhang der Ergebnisse gefasst werden. Hierzu sollen vor allem multivariate statistische Verfahren (Ordinationsverfahren, Distanzmatrizen, Autokorrelationen und Crosskorrelationen) eingesetzt werden.
Das Projekt "WTZ Zentralasien CAME II: CAHOL - Holozäne Klimaschwankungen in Zentralasien, Vorhaben: Mikrofossilien als Indikatoren für Gewässerentwicklung (Teilprojekt 1)" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, Institut für Geosysteme und Bioindikation.In den Sedimenten zweier Seen des semiariden, alpinen Zentralasiens gespeicherte Informationen zu ökologischem Regime, Wasserbudget und Stoffkreislauf sollen entschlüsselt und ehemalige regionale klimatische und hydrologische Signalgebungen rekonstruiert werden. Die im Rahmen von CAME I durchgeführte Analyse fossiler Diatomeen- und Ostrakodengemeinschaften aus Sedimentsequenzen des kirgisischen Sees Son Kol belegt für das mittlere bis späte Holozän deutlich das mehrfache Auftreten von Transformationen, 'Kipp-Punkten' im Gewässerregime mit starker Restrukturierung der Artengemeinschaften. Im zweiten Teil des Vorhabens sollen die klimatischen und hydrologischen Ursachen dieser Transformationen näher identifiziert werden. Aus der Synthese der Ergebnisse aller Projektpartner soll ein Verlaufsmodell holozäner Klimaschwankungen und deren Einfluss auf Geoökosysteme entwickelt werden. Ostrakoden-, Diatomeen- und Chironomiden-basierte Transfer-Funktionen für Salinität sollen regional angepasst werden. Analysen der Fossilgemeinschaften holozäner Sedimente des Son Kol und Chatyr Kol lassen ehemalige abrupte Transformationen der Ökosysteme erkennen und ermöglichen über die Anwendung der Transfer-Funktionen die quantitative Rekonstruktion von Salinitätsveränderungen. Messungen der Kohlenstoffisotopenzusammensetzung von Chironomidenlarven-Kopfkapseln und Ostrakodenschalen erlauben Rückschlüsse auf Veränderungen im Stoffkreislauf der Gewässer. Im Vergleich der beiden Gewässer wird auf parallele Veränderungen getestet, um lokale hydrologische von regionalen Klimasignalen zu unterscheiden.