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Gewidmete Schutzdünen in Niedersachsen

Schutzdünen sind Dünen, die dem Schutz eines Gebietes vor Sturmflut dienen oder den Bestand der Insel sichern. Dünen erhalten die Eigenschaft von Schutzdünen durch Widmung. Die Deichbehörde spricht die Widmung durch Verordnung aus. Dabei sind die örtlichen Gegebenheiten zu berücksichtigen. Zu den Schutzdünen gehören auch ihre Sicherungswerke. Für gewidmete Schutzdünen gelten die Bestimmungen des Niedersächsischen Deichgesetzes (NDG).

Dünen am Zeltplatz auf Spiekeroog werden verstärkt

Norden/ Spiekeroog – An den ca. ein Kilometer langen Süderdünen auf Spiekeroog haben die Sturmfluten der letzten Jahre deutliche Spuren hinterlassen. Zuletzt traten im Winter 2016/2017 unmittelbar vor dem Zeltplatz Dünenabbrüche und eine Abtragung des Strandes auf einer Länge von ca. 400 Metern auf. Die Dünen verlaufen vom Zeltplatz bis zum alten Anleger und sichern den Bestand der Insel im Westen. Sie sind in den Jahren 2012 und 2014 nach Sturmflutschäden verstärkt worden. Der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) hat die Dünen und den Strand detailliert vermessen und die Situation bewertet. „Unsere Berechnungen haben ergeben, dass die derzeitige Dünenbreite und die Strandhöhe nicht mehr ausreichen, um im nächsten Winterhalbjahr bei Sturmfluten einen Durchbruch der Düne zu verhindern. Deshalb ist eine Verstärkung der Dünen und eine Aufhöhung des Strandes zum Schutz der Düne mit rund 80.000 Kubikmeter Sand zwingend erforderlich“, erläuterte Frank Thorenz, Leiter der zuständigen NLWKN-Betriebsstelle Norden-Norderney. Vor dem Zeltplatz wird die Schutzdüne auf gesamter Länge seeseitig im Mittel um 15 Meter verbreitert und auf eine Höhe von 9,5 Metern über dem mittleren Meeresspiegel gebracht. Zusätzlich wird der Strand aufgehöht um den Dünenfuß zu stützen. Weil in den nahegelegenen Strandbereichen nicht ausreichend Sand zu Verfügung steht, wird dieser erstmalig vor der Insel mit einem Saugbagger gewonnen. „Von der Entnahmestelle wird der gebaggerte Sand mit einer rund einen Kilometer langen Spülleitung an den Strand gespült und dort mit Planierraupen und Baggern profiliert“ ergänzte Projektleiter Theo van Hoorn. Die Arbeiten sollen bis spätestens Ende September fertiggestellt sein. Die Kosten der Maßnahme belaufen sich auf ca. 1,25 Mio. Euro, die aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe des Bundes und der Länder zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes zur Verfügung gestellt werden. Insgesamt wird die Insel Spiekeroog durch 10,5 Kilometer Schutzdünen, 1,6 Kilometer massive Uferschutzanlagen und 1,6 Kilometer Deiche gegen Sturmfluten geschützt und in ihrem Bestand gesichert.

Sturmflutwinter 2019/2020: NLWKN zieht Bilanz und stellt Planungen vor

Norden Sie stellten den Küstenschutz auf den Inseln auf eine harte Probe: Insbesondere die ungewöhnliche Kette von Sturmfluten mit Wasserständen von bis zu zwei Metern über dem mittleren Tidehochwasser hatten Anfang Februar Dünenabbrüche und Strandrückgänge auf allen Ostfriesischen Inseln zur Folge. Die Bewertung der im Winter entstandenen Schäden durch den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) ist nach Ende der Sturmflutsaison nun abgeschlossen. Konkrete Handlungsbedarfe erblickt der NLWKN auf Juist, Langeoog und Wangerooge. Vor allem die Insel Langeoog rückt 2020 in den Fokus der Küstenschützer. Sie stellten den Küstenschutz auf den Inseln auf eine harte Probe: Insbesondere die ungewöhnliche Kette von Sturmfluten mit Wasserständen von bis zu zwei Metern über dem mittleren Tidehochwasser hatten Anfang Februar Dünenabbrüche und Strandrückgänge auf allen Ostfriesischen Inseln zur Folge. Die Bewertung der im Winter entstandenen Schäden durch den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) ist nach Ende der Sturmflutsaison nun abgeschlossen. Konkrete Handlungsbedarfe erblickt der NLWKN auf Juist, Langeoog und Wangerooge. Vor allem die Insel Langeoog rückt 2020 in den Fokus der Küstenschützer. Auf Grundlage sorgfältiger Analysen der aktuellen Situation der Schutzdünen hatten sich die Experten in den vergangenen Wochen und Monaten ein detailliertes Lagebild auf den einzelnen Inseln gemacht. „Es handelt sich um einen sehr dynamischen Raum, der ständig in Bewegung ist. Die genaue Entwicklung hängt letztlich von der Anzahl und Schwere der während der Saison zwischen Oktober und April eingetretenen Sturmfluten ab“, erläutert Prof. Frank Thorenz, Leiter der für den Schutz der Inseln zuständigen NLWKN-Betriebsstelle Norden-Norderney. Umfangreichere Küstenschutzmaßnahmen sind witterungsbedingt erst nach Ende des Winterhalbjahres durchführbar. Aufgrund der festgestellten Bedarfe rücken 2020 dabei die Inseln Juist, Langeoog und Wangerooge in den Blick. So muss auf Juist im Bereich der Bill eine kleinräumige Dünenlücke geschlossen werden, um den Sturmflutschutz hier wieder vollständig herzustellen. Rund 15.000 Kubikmeter Sand sollen dabei helfen, die vorhandene Schutzdünenstrukturen zu verstärken und zu schließen. „Die Maßnahmen werden intensiv in das Umfeld eingepasst, naturnah gestaltet und anschließend mit Strandhafer bepflanzt“, verweist Thorenz auf das Bewusstsein der Küstenschützer für den sensiblen Naturraum, in dem die Maßnahmen auf den ostfriesischen Inseln stattfinden. Die Arbeiten sollen im Sommer nach der Brutzeit beginnen und bis zum Herbst abgeschlossen sein. Auf Langeoog steht die Schutzdüne vor dem Pirolatal seit langem im Fokus des Küstenschutzes - litt dieser Inselbereich doch bereits in den vergangenen Jahren zunehmend unter Sandmangel. Zuletzt waren 2017 und 2018 der Strand zum Ausgleich der fehlenden Sandmengen sowie ein Sanddepot zum Schutz der Düne aufgespült worden. „Diese Maßnahme hat große Teile der eigentlichen Schutzdüne seitdem wirksam vor Erosionen geschützt. Sie hat ihre Funktion voll erfüllt“, erklärt Frank Thorenz. Durch das Sturmflutgeschehen wurde der eingebrachte Sand inzwischen auf einer Länge von rund 700 Metern vollständig abgetragen. In den übrigen Abschnitten ist das Depot erheblich erodiert und das Strandniveau zurückgegangen. Noch in diesem Jahr ist deshalb eine Aufspülung auf einer Länge von knapp zwei Kilometern erforderlich, um die Sturmflutsicherheit vor dem Pirolatal wiederherzustellen. Im Rahmen der Maßnahme sollen insgesamt mehr als 700.000 Kubikmeter Sand eingespült werden. Das Material hierzu wird aus dem dynamischen Fahrwasser der vor Langeoog verlaufenden Accumer Ee gewonnen. Die umfangreiche Strandaufspülung wurde vom NLWKN bereits ausgeschrieben - ein Beginn ist im Frühsommer geplant. Rechtzeitig vor der Sturmflutsaison im September soll die Maßnahme abgeschlossen sein. Küstenschutz im Zusammenspiel mit der Natur Küstenschutz im Zusammenspiel mit der Natur Die auf Langeoog und anderen Inseln praktizierten Sandaufspülungen zum Ausgleich von Sedimentdefiziten haben sich nach Ansicht der Küstenschützer bewährt. „Das Prinzip des Bauens mit der Natur (building with nature) ist weltweit als sehr nachhaltiges Küstenschutzkonzept für solch sensible Bereiche wie die ostfriesischen Inseln bekannt. Der NLWKN kooperiert zudem im Rahmen eines gleichnamigen EU-Projektes sehr eng mit niederländischen, dänischen und belgischen Partnern. Ziel ist es, das Verständnis der Wirkungen und der Ausführung von Strandaufspülungen weiter zu verbessern“, betont Prof. Thorenz. Auch auf Wangerooge findet das bewährte Schutzkonzept Anwendung: Hier hatten die Sturmfluten des vergangenen Winters das vorgelagerte Sanddepot im Bereich der Nordostdünen auf Höhe des Strandübergangs Bootsweg in großen Teilen abgetragen. Es muss zum Schutz des eigentlichen Dünenkörpers wiederaufgebaut werden. Zuletzt war dies im Jahr 2018 geschehen. Vorgesehen ist der Einbau von rund 30.000 Kubikmetern Sand auf einer Länger von ca. 600 Metern, die im Osten der Insel gewonnen werden. Die Maßnahme ist durch den NLWKN bereits ausgeschrieben. Ein Baubeginn ist für Mai geplant. Ergänzt werden sollen die umfangreichen Aufspülungsvorhaben auf den ostfriesischen Inseln durch Sandfangmaßnahmen am Dünenfuß: Diese werden mit Buschzäunen als naturnahe Maßnahme umgesetzt. „Ziel ist es, den vom Wind transportierten Sand einzufangen und so erodierte Bereiche des Dünenfußes wieder aufzubauen. Auf diese Weise entsteht ein zusätzliches Sandpolster zum Schutz der eigentlichen Dünen“, erklärt Thorenz das dem Schneefangzaun ähnelnde Prinzip. Mit der Umsetzung der geplanten Maßnahmen wird der NLWKN die Sturmflutsicherheit auf den Inseln bis zur kommenden Sturmflutsaison wiederherstellen. Alle Aktivitäten werden in enger Abstimmung mit den Inselgemeinden und der Nationalparkverwaltung umgesetzt. Insgesamt werden für Küstenschutzmaßnahmen auf den Inseln in diesem Jahr mehr als 9 Millionen Euro aus der Bund-Länder Gemeinschaftaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes investiert.

1,3 Millionen Euro für Dünenverstärkung auf Juist

Drei schwere Sturmfluten haben den ostfriesischen Inseln im vergangenen Winter schwer zu schaffen gemacht – von fast allen Inseln wurden Dünenabbrüche gemeldet. Juist war besonders stark betroffen: Die vorhandenen Dünen westlich des Hammersees sind durch die Abbrüche von bis zu 20 Metern teilweise zu schmal geworden, um eine ausreichende Sturmflutsicherheit zu gewährleisten. Deshalb investiert der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) jetzt 1,3 Millionen Euro, um die Schutzdünen wieder zu verstärken. Am kommenden Montag beginnen die Bauarbeiten auf Juist: "Mit insgesamt etwa 200.000 Kubikmeter Sand werden die gefährdeten Dünen verstärkt", erläutert Projektleiter Theo van Hoorn vom NLWKN in Norden. Später wird der eingebaute Sand landschaftsgerecht gestaltet – es entstehen natürliche Dünen mit höher aufragenden Dünenkuppen und unterschiedlichen Böschungsneigungen, die im Herbst mit Strandhafer bepflanzt werden. "Ohne eine Sicherung würde der eingebaute Sand schnell durch den Wind weggeblasen und so die Düne wieder geschwächt", betont van Hoorn. Etwa im Oktober wird das Projekt komplett abgeschlossen sein. Der für die Verstärkung erforderliche Sand stammt vom Billriff, einer ausgedehnten Sandfläche ganz im Westen der Insel. Geländegängige Fahrzeuge, so genannte Dumper, transportieren den Sand vom Billriff zur Baustelle – sie fahren am Strand entlang! "Bereits in den Jahren 1994, 2000 und 2004 haben wir die durchbruchgefährdeten Schutzdünen zwischen dem Westende der Insel und dem Hammersee in ihren schwächsten Abschnitten binnenseitig verstärkt", erinnert Frank Thorenz, Leiter der Betriebsstelle des NLWKN in Norden. Hier bestand für den Fall einer sehr schweren Sturmflut die Gefahr des Durchbruchs der Dünen und Überflutung von sturmflutgeschützten Bereichen. Die Verstärkungsmaßnahmen an den Dünen haben diese erfolgreich verhindert. Der NLWKN überwacht die Entwicklung der Strände und Dünen mit Hilfe von modernen satellitengestützten Vermessungstechniken und Fernerkundungsverfahren. Auf dieser Basis wird mit Hilfe von computerbasierten Simulationsmodellen beurteilt, ob die Dünen noch breit und damit wehrhaft genug sind, um die Sturmflutsicherheit der Insel zu gewährleisten. Der Küstenschutz auf den Ostfriesischen Inseln ist eine Aufgabe des Landes Niedersachsen und wird durch den NLWKN wahrgenommen. Die Betriebsstelle Norden-Norderney des NLWKN ist für die Erhaltung und Überwachung der Küstenschutzanlagen und Planung der notwendigen Maßnahmen zuständig. Für die Verstärkung der Schutzdünen werden ca. 1,3 Mio. Euro in zwei Bauabschnitten investiert. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln des Landes Niedersachsen und der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes des Bundes und der Länder.

120.000 Kubikmeter Sand von der Melkhorndüne zum Pirolatal

Voraussichtlich am Dienstag beginnen auf Langeoog östlich des Dorfes die Arbeiten zur Verstärkung der Schutzdünen am Pirolatal. Rund 600.000 Euro werden investiert. "Wir verstärken die gefährdete Düne mit rund 120.000 Kubikmeter Sand", sagte Projektleiter Theo van Hoorn vom NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz). Der eingebaute Sand wird landschaftsgerecht und naturnah in Form natürlicher Dünen mit höher aufragenden Dünenkuppen und unterschiedlichen Böschungsneigungen gestaltet. Der Sand kommt von der Melkhörndüne. Das Projekt dauert etwa bis Oktober. Die Arbeiten sind nach dem heftigen Sturmflutwinter dringendlich erforderlich. Drei schwere Sturmfluten haben Spuren hinterlassen – auch auf Langeoog. Die brandenden Wellen haben den Strand reduziert und die Dünen im Bereich des Pirolatals angegriffen. "Jetzt sind die vorhandenen Dünen zu schmal geworden, um noch eine ausreichende Sturmflutsicherheit zu gewährleisten", betont Frank Thorenz, Leiter der für den Inselschutz zuständigen Betriebsstelle Norden-Norderney des NLWKN. Die Schutzdüne vor dem Pirolatal ist für Langeoog von zentraler Bedeutung: Sie schützt den Ort der Insel vor Überflutungen. Schon seit 1997 widmet sich der NLWKN mit besonderer Aufmerksamkeit dieser Düne und verstärkt sie regelmäßig. Doch nicht für den Inselschutz ist die Düne wichtig. Die Insel Langeoog deckt ihren Trinkwasserbedarf aus der örtlichen Süßwasserlinse, die sich über das gesamte Pirolatal und die angrenzenden Dünen erstreckt. "Bei einer Überflutung wäre die Trinkwasserversorgung nicht mehr gesichert, weil das Trinkwasser durch das salzhaltige Meerwasser ungenießbar werden würde", erläutert der Experte vom NLWKN. Es besteht also akuter Handlungsbedarf für eine Verstärkung der Schutzdüne, um die Sturmflutsicherheit bis zum kommenden Winter wieder herzustellen. Da das Erosionspotenzial am Strand sehr hoch und die Schutzdüne bereits sehr schmal ist, kommt nur eine binnenseitige Verstärkung in Frage. Der für die Verstärkung der Düne erforderliche Sand kann auf der Insel in Strandabschnitten östlich der Melkhörndüne gewonnen werden. Dafür werden Hydraulikbagger eingesetzt. Den Transport zum Pirolatal übernehmen leistungsstarke, geländegängige Fahrzeuge, so genannte Dumper, die am Strand entlang fahren. Doch mit dem Aufbau der Dünen ist es allein nicht getan: Ohne eine Sicherung würde der eingebaute Sand schnell durch den Wind weggeblasen und so die Düne wieder geschwächt. "Deshalb müssen wir sofort den Strandhafer pflanzen, um die Dünen zu stabilisieren", beschreibt van Hoorn die weiteren Aufgaben. Der für die Küstenschutzmaßnahmen benötigte Strandhafer wird aus intakten Beständen oder aus einer Kultur auf Norderney gewonnen, die eigens für die Nachzucht von Strandhafer für den Küstenschutz angelegt wurde. Übrigens: Der NLWKN überwacht die Entwicklung der Strände und Dünen mit Hilfe von modernen satellitengestützten Vermessungstechniken und Fernerkundungsverfahren. "So können wir mit Hilfe von computerbasierten Simulationsmodellen beurteilen, ob die Dünen noch breit genug sind, um die Sturmflutsicherheit der Insel zu gewährleisten", sagt Frank Thorenz.

Sturmflutsaison: Sturmtief Zoltan sorgt für Dünenabbrüche auf den Inseln

Norden . Die aktuelle winterliche Sturmflutsaison gestaltet sich bisher lebhaft. Nach Sturmtief Niklas Ende November verursachte Sturmtief Zoltan rund um Weihnachten weitere Schäden an den Sandkörpern auf den Ostfriesischen Inseln. Über Details informierte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) jetzt im Rahmen einer Bestandsaufnahme zu den Auswirkungen der Sturmfluten auf die Küstenschutzanlagen. Die vergangenen Weihnachtsfeiertage waren von extremen Wetterereignissen geprägt. Während das Binnenland von Hochwasser heimgesucht wurde, verursachte das Sturmtief Zoltan zwei leichte und eine schwere Sturmflut, die nicht ohne Folgen blieben. Entstandene Sandverluste an den Schutzdünen, Verschleißkörpern und Sandfangmaßnahmen wurden nach vorläufiger Beruhigung der Wetterlage jetzt im Rahmen einer Erstbegutachtung durch die Mitarbeitenden der NLWKN-Betriebshöfe aufgenommen. „Auf fast allen Ostfriesischen Inseln kam es zu Abtragungen“, erläutert NLWKN-Geschäftsbereichsleiterin Betrieb und Unterhaltung , Anja Lorenz. Am Festland hat das Teekaufkommen an den landeseigenen Deich mit 45.000 Kubikmeter bereits jetzt die Mengen des gesamten Winterhalbjahres 2021/22 erreicht. „Die landeseigenen Deichen und massiven Schutzbauwerke haben die Stürme ohne sicherheitsrelevante Schäden überstanden“, so Lorenz. „Die Klimakrise ist längst an der Küste angekommen – der steigende Meeresspiegel, den wir durch ein erhöhtes Vorsorgemaß von einem Meter bereits jetzt berücksichtigen, wird uns zusätzlich fordern“, sagt Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer. „Die Folgen der letzten Sturmfluten unterstreichen noch einmal, wie wichtig es war, die Mittel für den Schutz unserer Inseln und Küste in diesem Jahr auf rund 80 Millionen Euro zu erhöhen. Wir müssen vorsorgend mehr in Küstenschutz und Klimaschutz investieren, um die Menschen und ihr Hab und Gut auf den Inseln und am Festland auch zukünftig verlässlich zu schützen.“ Auf den Inseln, wo nicht zuletzt Schutzdünen vor den Kräften der Nordsee schützen, haben die Stürme dagegen sichtbare Spuren hinterlassen: Im östlichen Abschnitt der Kobbedünen auf der Insel Borkum sind Schutzdünenabbrüche von rund fünf Metern zu verzeichnen. Auf der Nachbarinsel Juist kam es auf Höhe des Billpolders an den Schutzdünen zu Abbruchraten von bis zu elf Metern. „Der im Jahr 2022 vom NLWKN verstärkte Schutzdünenabschnitt auf Norderney im Bereich Kugelbake hat weitere Dünenabbrüche von ungefähr sechs Metern Tiefe erfahren. Hier hat sich bewährt, dass durch die Verstärkung der zweite Riegel der Schutzdüne geschlossen wurde, der den Sturmflutschutz voll gewährleistet“, erklärt Prof. Frank Thorenz, Leiter der NLWKN-Betriebsstelle Norden, die für den Schutz der Inseln zuständig ist. Auf Baltrum konnten nur leichte Dünenabbrüche festgestellt werden. Allerdings kam es auf Langeoog zu deutlichen Verlusten an dem 2022 aufgespülten Verschleißkörper vor der Schutzdüne am Pirolatal. „Dieser hat sich bewährt, da die eigentliche Schutzdüne wirksam geschützt wurde“, erläutert Thorenz. Auf Spiekeroog sorgte Zoltan an der Böschung des im letzten Jahr verstärkten Verschleißkörpers an den Süderdünen für Abbrüche. An den auf Wangerooge besonders im Blickpunkt stehenden Nordostdünen sind die hier vorhandenen Verschleißkörper durch die jüngsten Sturmfluten auf einer Länge von 500 Metern und fünf Metern Abbruchtiefe weitgehend erodiert. Auch an der Harlehörndüne im Südwesten der Insel sind auf Grund der hohen Wasserstände im mittleren und südlichen Abschnitt auf 500 Metern Länge Abbrüche von ca. fünf Metern Tiefe aufgetreten. Auf fast allen Ostfriesischen Inseln wurden zudem teils erhebliche Verluste an Sandfangzäunen festgestellt. Diese kommen auf den Inseln zum Einsatz, um aus dem Sandflug Sandkörper zum Schutz der Dünen aufzubauen. „Insgesamt sind durch das Sturmtief Zoltan wegen der höheren Wasserstände deutlich größere Inselbereiche betroffen als Sturmtief Niklas Ende November. Eine akute Gefährdungslage besteht auf keiner der sieben Inseln, allerdings sind auf Langeoog und Wangerooge Maßnahmen zur Verstärkung der Dünen erforderlich, die wir auf Basis unserer Analysen der Strand- und Dünensituation für derartige Sturmflutereignisse erwarten haben und jetzt als naturbasierte Maßnahmen vorbereiten“, führt Thorenz aus. Darüber hinaus werden die Sandfangzäune durch den NLWKN wiederaufgebaut, um Sandvorräte für die Folgejahre mit den Kräften der Natur zu schaffen.

Baltrum: „Schutzgürtel“ für Dünen fertiggestellt

Norden/ Baltrum – Auf Baltrum kamen die Küstenschutzarbeiten am Deckwerk und den Dünen an der Nordseite der Insel kürzlich zum Abschluss. Verantwortlich für das Projekt, das ca. 600.000 Euro gekostet hat, ist der NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz). „Der 300 Meter lange Deckwerksabschnitt mit oberhalb anschließender Düne zwischen dem im vergangenen Jahr neugebauten Deichschart am Strandhotel Wietjes und dem Strandübergang Kinderspielhaus war zu schwach, um bei einer schweren Sturmflut die Insel zu schützen", sagte Frank Thorenz, Leiter der Betriebsstelle Norden-Norderney des NLWKN. Da in diesem Bereich nur wenig Platz für eine Erhöhung und Verbreiterung der Dünen vorhanden war, wurde in den neugestalteten Dünenkörper als „Schutzgürtel“ ein Schutzschild aus Großsandsäcken integriert, der einen Durchbruch der Düne bei einer sehr schweren Sturmflut wirksam verhindert. „Damit ist die Sturmflutsicherheit dieses Küstenschutzabschnittes auf Baltrum höher als je zuvor“ betonte Thorenz. Insgesamt wurden hier 2.400 Großsandsäcke mit jeweils etwa einer Tonne Gewicht in acht Lagen bis zu einer Höhe von neun Metern über Normalhöhenull eingebaut und in die Düne integriert. Zusätzlich decken rund 20.000 Kubikmeter Sand die Sandsäcke ab und verstärken die Düne, die anschließend naturnah und landschaftsgerecht profiliert und mit Heu abgedeckt wurde, um ein Wegblasen des Sandes zu verhindern. Darüber hinaus wurde das Wegesystem einschließlich der Strandzugänge neu gebaut. Im Herbst wird die Düne noch mit Strandhafer bepflanzt, um eine natürliche Stabilisierung zu erreichen ", informierte Projektleiter Theo van Hoorn. Die ostfriesische Insel Baltrum wird an der Nord- und Westseite durch Schutzdünen mit einer Gesamtlänge von 6,3 km gegen Sturmfluten geschützt. Am Westkopf der Insel befinden sich zusätzlich massive Küstenschutzanlagen von ca. 1,4 km Länge sowie 14 Buhnen. An der Wattseite wird die Insel durch eine ca. 1,5 km lange Deichlinie geschützt.

Abbruchkanten auf Langeoog – NLWKN überwacht die Situation ständig

Langeoog/Norden . Die Abbruchkanten vor der Schutzdüne am Langeooger Pirolatal sehen für Strandspaziergänger beeindruckend aus. Für Küstenschützer sind sie ein erwartetes Ergebnis der letzten Strandaufspülung, die im Jahr 2020 auf einer Länge von knapp 1,5 Kilometern durchgeführt wurde. Seither verhindert das eingebaute Sanddepot wirksam stärkere Abbrüche an der eigentlichen Randdüne – und wird dabei mit jeder Sturmflut schmaler. Eine konkrete Gefahrenlage für Langeoog und seine Süßwasserlinse bestehe nicht, betont der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Die Küstenschützer überwachen die Situation ständig. Sie sehen mittelfristig erneuten Handlungsbedarf. Die Abbruchkanten vor der Schutzdüne am Langeooger Pirolatal sehen für Strandspaziergänger beeindruckend aus. Für Küstenschützer sind sie ein erwartetes Ergebnis der letzten Strandaufspülung, die im Jahr 2020 auf einer Länge von knapp 1,5 Kilometern durchgeführt wurde. Seither verhindert das eingebaute Sanddepot wirksam stärkere Abbrüche an der eigentlichen Randdüne – und wird dabei mit jeder Sturmflut schmaler. Eine konkrete Gefahrenlage für Langeoog und seine Süßwasserlinse bestehe nicht, betont der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Die Küstenschützer überwachen die Situation ständig. Sie sehen mittelfristig erneuten Handlungsbedarf. „Das 2020 eingebaute Depot opfert sich sprichwörtlich für die eigentliche Düne und verliert deshalb in Sturmfluten laufend an Breite. Genau dieser Effekt ist geplant – Strandaufspülungen haben immer eine begrenzte, schwer vorhersagbare Halbwertszeit“, betont Prof. Frank Thorenz, Leiter der für den Inselschutz zuständigen NLWKN-Betriebsstelle Norden. Wie schnell ein erneuter Eingriff der Küstenschützer erforderlich ist, hängt wesentlich vom Sturmflutgeschehen im Winter ab. Insbesondere die Vielzahl von leichten Sturmfluten im letzten und in diesem Winter haben am mittleren Teil des Depots ihre Spuren hinterlassen: Auf einer Länge von rund 500 Metern sind inzwischen stärkere Abbrüche sichtbar. Vom Depot ist hier noch ein kleinerer Bereich erhalten. „Dieser Bereich unterliegt starkem Wellenangriff, weil das Strandniveau hier besonders niedrig ist, wie unsere laufend durchgeführten Vermessungen ergeben haben. In den restlichen Abschnitten stellt sich die Situation günstiger dar“, erklärt Thorenz. Der NLWKN setzt für die Überwachung der Entwicklung auf den Inseln satellitengestützte Vermessungsgeräte und Drohnen ein. Die aktuelle Situation und die Entwicklung des Depots, des Strandes und der Düne wird laufend analysiert. Im Kontext von Sturmfluten werden zudem zusätzliche Vermessungen durchgeführt. Auch wenn das Depot in Teilen sehr schmal geworden ist, bestehe derzeit keine Gefahr für die Süßwasserlinse und den Ort, heißt es beim NLWKN. „Schließlich ist die dahinterliegende 70 Meter breite Düne Dank der Aufspülung noch vollkommen intakt. Diese ist selbst im Fall schwerer Sturmfluten breit und wehrhaft genug, um die Süßwasserlinse und den Ort wirksam zu schützen“, unterstreicht Frank Thorenz. Die Küstenschützer sehen eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass weitere Maßnahmen zum Schutz der Düne vor dem Pirolatal noch in diesem Jahr erforderlich werden. Hierzu stellt der NLWKN bereits erste Vorüberlegungen an. Eine Schlussbewertung und die konkrete Festlegung von Maßnahmen findet unmittelbar nach Ende der Sturmflutsaison statt. Hinsichtlich der Bereitstellung von Geldern für die Maßnahmenumsetzung stehe der Landesbetrieb in engem Austausch mit dem Niedersächsischen Umweltministerium, heißt es aus Norden.

Naturnaher Küstenschutz auf Norderney: 70.000 Kubikmeter Sand sollen Schutzdünen am Ostheller stärken

Norden/Norderney Dünen spielen neben Deichen und massiven Befestigungen eine wichtige Rolle für den Inselschutz. Ihre Funktion als naturnahes Küstenschutzelement können sie aber nur erfüllen, wenn sie ausreichend breit und hoch sind – regelmäßig machen Sandverluste durch Sturmfluten menschliche Eingriffe notwendig, um die Inseln als Lebensraum zu erhalten. Auf Norderney beginnt der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in den kommenden Tagen mit einer Verstärkung der Schutzdünen nördlich des Parkplatzes am Ostheller. 2020 und 2021 sollen hier insgesamt 70.000 Kubikmeter Sand eingebaut werden. Dünen spielen neben Deichen und massiven Befestigungen eine wichtige Rolle für den Inselschutz. Ihre Funktion als naturnahes Küstenschutzelement können sie aber nur erfüllen, wenn sie ausreichend breit und hoch sind – regelmäßig machen Sandverluste durch Sturmfluten menschliche Eingriffe notwendig, um die Inseln als Lebensraum zu erhalten. Auf Norderney beginnt der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in den kommenden Tagen mit einer Verstärkung der Schutzdünen nördlich des Parkplatzes am Ostheller. 2020 und 2021 sollen hier insgesamt 70.000 Kubikmeter Sand eingebaut werden. Mit Hilfe von computerbasierten Simulationsmodellen beurteilen die Fachleute des NLWKN regelmäßig, ob die Dünen noch breit und damit wehrhaft genug sind. Auf einer Länge von insgesamt 900 Metern wurden auf Norderney im Bereich des Osthellers dabei Fehlmengen ausgemacht. Um die Sicherheit für diesen Schutzdünenabschnitt langfristig zu gewährleisten, soll die hier vorhandene Schutzdünenkette in zwei Bauabschnitten mit Sand verstärkt werden. Der Einbau des Materials mittels Dumpern und Planierraupen erfolgt ab Anfang Oktober und wird 2021 fortgesetzt. „Die vorhandenen Wege und der Strand werden in den Sommermonaten sehr stark touristisch genutzt. Deshalb finden die Transporte im Winterhalbjahr statt“, erklärt Prof. Frank Thorenz, Leiter der Betriebsstelle Norden-Norderney. Einzelne Wege zum Strand müssen als Transportwege genutzt werden. Eine Erreichbarkeit des Strandes wird vom NLWKN über Alternativrouten gewährleistet. Fußgänger und Reiter werden allerdings um besondere Vorsicht und Rücksichtnahme gebeten. Die verstärkten Dünen erhalten eine Mindestbreite von 20 m auf einer Höhe von NHN + 6,5 m. Sie werden landschaftsgerecht mit höher aufragenden Kuppen und unterschiedlichen Böschungsneigungen gestaltet. Besonders wertvolle Bereiche werden möglichst ausgespart oder die Vegetation an geeignete Standorte umgepflanzt. Der benötigte Sand wird unmittelbar nördlich der Maßnahme am Strand im Bereich der Wasserlinie flächig entnommen. „So können die Transportentfernungen und damit auch Störungen der Natur minimiert werden“, betont Thorenz. Dieser Strandabschnitt wird auf natürliche Weise gut mit Sand versorgt, sodass sich die Entnahmebereiche schnell wieder regenerieren. Nach Abschluss des Sandeinbaues werden die Sandflächen umgehend durch Abdecken mit einer dünnen Lage Heu und anschließendes Pflanzen von Strandhafer gegen Ausblasen durch Windeinwirkung stabilisiert. Sie werden dann der natürlichen Entwicklung überlassen. Das auf Norderney genutzte Prinzip wird international erfolgreich angewendet und als „Bauen mit der Natur - Building with nature“ bezeichnet. „Mit den Maßnahmen wird wirksam verhindert, dass die Düne bei Sturmfluten auch im Fall von Dünenabbrüchen durchbrechen kann“, so Thorenz. Das Vorhaben auf Norderney wird mit Mitteln der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes finanziert.

Harlehörndüne auf Wangerooge wird verstärkt

Norden/ Wangerooge – Der letzte Winter hat deutliche Spuren an der Harlehörndüne auf Wangerooge hinterlassen. Hauptursache waren die Sturmfluten vom Dezember 2016 und Januar dieses Jahres, die Dünenabbrüche von bis zu zehn Metern Tiefe auf einer Länge von circa 800 Meter verursachten. „Umfangreiche Vermessungen und Berechnungen des NLWKN haben ergeben, dass die derzeitige Dünenbreite und die Strandhöhe nicht mehr ausreichen, um im nächsten Winterhalbjahr bei Sturmfluten einen Durchbruch der Düne zu verhindern", Deshalb ist eine Verstärkung der Dünen mit rund 130.000 Kubikmeter Sand zwingend erforderlich“, erläuterte Theo van Hoorn von der zuständigen NLWKN-Betriebsstelle Norden-Norderney. Im Fall eines Durchbruchs wäre der Hafen von Wangerooge vom Rest der Insel abgeschnitten. Die Düne wird auf gesamter Länge seeseitig um bis zu 21 Meter auf eine Höhe von 9,5 Metern über dem mittleren Meeresspiegel verbreitert. Zusätzlich wird der Strand aufgehöht um den Dünenfuß zu stützen. An der schwächsten Stelle der Düne wird auf einer Länge von ca. 100 Metern eine zusätzliche Sicherung gegen Durchbrüche aus Großsandsäcken in die Düne integriert. Insgesamt werden etwa 800 Säcke verbaut. Jeder dieser Säcke hat ein Gewicht von mehr als zwei Tonnen“, ergänzte van Hoorn. Die aus Landes- und Bundesmitteln geförderte Maßnahme wird jetzt vom NLWKN ausgeschrieben um die Arbeiten rechtzeitig vor dem Winterhalbjahr abschließen zu können. Bei günstiger Witterung rechnet der NLWKN mit einem Abschluss der Maßnahme im August/September.

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