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Ökologische Durchgängigkeit, Wanderkorridore einheimischer Fischarten in stauregulierten Bundeswasserstraßen

Nach derzeitigem Kenntnisstand nutzen wandernde Fischarten die Strömung eines Fließgewässers zur Orientierung. Sie schwimmen gegen die Strömung gerichtet flussaufwärts. Dabei verbrauchen sie Energie. Der Energieverbrauch steigt mit der stärke der Gegenströmung, die der Fisch im Querprofil des Flusses wählt. Es gibt Hinweise, dass der Wanderweg im Querschnitt eines Gewässers dabei nicht zufällig gewählt ist, sondern einen Wanderkorridor gewählt wird, in dem die Strömung zur Orientierung ausreicht aber möglichst geringe Energiekosten verursacht. Im Projekt soll untersucht werden, ob sich solch ein Wanderkorridor belegen und anhand welcher abiotischer Faktoren er sich beschreiben lässt. Dabei werden neben der Strömungsgeschwindigkeit und -richtung auch weitere Faktoren untersucht. Ziel des Projektes ist es, Wanderkorridore für unterschiedliche Arten modellhaft zu beschreiben und Schlüsselfaktoren für eine räumliche und zeitliche Abgrenzung von Wanderkorridoren zu ermitteln.

Katrin Eder: „Investitionen in Renaturierung sind Investitionen in Sicherheit und Lebensqualität“

Umweltministerin überreicht Förderbescheid über 1,38 Millionen Euro zur Renaturierung des Hornbachs in Zweibrücken – Bereits zuvor zwei Renaturierungsmaßnahmen abgeschlossen – Investition in Umweltschutz und Hochwasservorsorge „Mit der Renaturierung des Hornbachs geht Zweibrücken einen wichtigen Schritt hin zu einer naturnahen Flussgestaltung, die die Biodiversität fördert, den ökologischen Zustand des Flusses verbessert, dadurch Lebewesen im Fluss ihren natürlichen Lebensraum zurückgibt und zugleich der Hochwasservorsorge der Stadt dient. Das Pfingsthochwasser im vergangenen Jahr hat auch hier in der Region schwere Schäden angerichtet. Mit den Renaturierungsmaßnahmen soll solchen Ereignissen künftig besser vorgebeugt werden. Hier wird ein zukunftsweisender Schritt für den Schutz der Umwelt, aber auch der Bürgerinnen und Bürger Zweibrückens gegangen“, sagte Umweltministerin Katrin Eder bei der Übergabe eines Förderbescheids an Dr. Marold Wosnitza, Oberbürgermeister der Stadt Zweibrücken. Mithilfe des Förderbescheids über 1.382.300 Euro wird ein dritter Bauabschnitt des Hornbachs mit einer Länge von über 1,5 Kilometern im Bereich Erzenbach bis zum Obst- und Gartenbauverein renaturiert. Die Förderung deckt 90 Prozent der Investitionskosten und stammt aus der Aktion Blau Plus des Umweltministeriums. Der Hornbach in Zweibrücken wurde in seiner Struktur stark verändert und das Gewässerbett befindet sich in einem unbefriedigenden Zustand. Gewässertypische Strukturen fehlen genauso wie Lebensräume für im Fluss heimische Tierarten wie der Bachforelle, Barbe, dem Bachneunauge oder dem Bitterling. In mehreren Schritten wird der Hornbach deshalb renaturiert – zwei Bauabschnitte wurden bereits mithilfe von Förderungen des Umweltministeriums fertiggestellt. Punktuelle Redynamisierungen sollen eine fortlaufende Entwicklung in Gang setzen, damit sich der Hornbach langfristig selbstregeneriert und sein Ökosystem stabilisiert. Hierzu werden beispielsweise zuvor begradigte Flussläufe wieder kurvenreicher gestaltet sowie Raum für Ufergehölze geschaffen. Dr. Marold Wosnitza, Oberbürgermeister der Stadt Zweibrücken, sagte: „Die Renaturierung des Hornbachs ist für Zweibrücken ein doppelter Gewinn: Wir geben der Natur ihren Raum zurück, schaffen Lebensräume für Tiere und Pflanzen und tragen zugleich aktiv zum Schutz unserer Stadt vor Hochwasserereignissen bei. Gerade die Erfahrungen der letzten Jahre haben uns gezeigt, wie wichtig es ist, in eine nachhaltige und sichere Zukunft zu investieren.“ Intakte Flusslandschaften sind Hotspots der Biodiversität – und sie leisten zugleich einen Beitrag zur Klimaanpassung, etwa durch Verdunstungskühlung und Grundwasserneubildung. „Die geplante Maßnahme wird neben der ökologischen Aufwertung des Flusslaufs auch die Retentionsfähigkeit des Gebiets verbessern. Das heißt, hier kann im Falle weiterer Hochwasserereignisse Wasser besser aufgenommen und zurückgehalten werden. Investitionen in Renaturierung sind Investitionen in Sicherheit und Lebensqualität“, so Katrin Eder.

Katrin Eder: „Besuch des neuen Wildkatzenfreigeheges ist ein Erlebnis für die ganze Familie“

Neues Wildkatzenfreigehege am Nationalparktor Wildenburg eingeweiht – Landesregierung investiert über eine Million Euro in wichtige Maßnahmen zur Förderung des Tierwohls, der Aufenthaltsqualität und der Arbeitsbedingungen „Der Nationalpark bietet artgerechten Lebensraum für heimische Tiere wie sein Wappentier – die Wildkatze – und ist zugleich ein wertvoller und behutsam genutzter Erholungsraum für den Menschen. Mit viel Engagement und Ausgaben von über einer Million Euro hat die Landesregierung, genauer genommen das Nationalparkamt, gemeinsam mit regionalen Akteurinnen und Akteuren sowie Fachleuten und Sponsoren die Weiterentwicklung des Freigeheges an der Wildenburg vorangetrieben. Beispielsweise durch die Erneuerung der Tierquartiere, eine Verbesserung der Futterqualität aber auch die Sanierung des Futterhauses. Alles Maßnahmen, die förderlich für die Gesundheit der Tiere sind“, sagte Umweltministerin Katrin Eder bei der Eröffnung des neuen Wildfreigeheges am Nationalparktor Wildenburg. „Im kommenden Jahr feiert der Nationalpark Hunsrück-Hochwald sein zehnjähriges Bestehen. Dieses über 10.000 Hektar große Schutzgebiet, in dem seit Jahren die Natur mehr und mehr die Regie übernimmt, ist für die Landesregierung besonders wichtig zur Erreichung der Biodiversitätsziele. Mit uralten Buchenwäldern, seltenen Mooren und imposanten Rosselhalden sowie blühenden Arnika- und Borstgraswiesen ist der Nationalpark ein Hotspot der Artenvielfalt“, so die Ministerin weiter. Das Nationalpark-Tor Wildenburg ist eines der drei Tore des Nationalparks Hunsrück-Hochwald. Es hat ein Wildfreigehege in dem Besucherinnen und Besucher überwiegend heimische Tierarten wie Rotwild aber auch Wildkatzen in ihrer natürlichen Umgebung erleben können. Zugleich wird hier der Wert unserer natürlichen Lebensgrundlagen und Wälder auf eindrucksvolle Weise erfahrbar. Zum Jahresende 2023 wurde der Betrieb des Geheges vom Hunsrückverein an das Nationalparkamt abgegeben. „Zuvor hatte der Hunsrückverein das Gehege mit viel ehrenamtlichem Engagement jahrzehntelang betrieben und dadurch fest in der Region verankert“, dankte die Ministerin den ehrenamtlichen Akteurinnen und Akteuren. Das Nationalparkamt hat gemeinsam mit lokalen Akteurinnen und Akteuren seit der Übernahme in den letzten Monaten unter anderem die Sicherheitsvorkehrungen und Arbeitsbedingungen verbessert, wodurch das Wohl der Mitarbeitenden sowie Besucherinnen und Besucher steigt und dadurch auch die Qualität des Aufenthalts und der Tierpflege. Neben den bereits genannten Maßnahmen wurden beispielsweise auch mehrere Kilometer neuer Zäune errichtet. Bürgermeister Uwe Weber, Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen, betonte die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Nationalparkamt Hunsrück-Hochwald sowie mit allen weiteren regionalen Akteurinnen und Akteuren, die sich bei der Weiterentwicklung des Nationalparktors Wildenburg einbringen, nicht zuletzt zu nennen mit dem Hunsrückverein, der das Wildfreigehege jahrzehntelang sehr engagiert auf ehrenamtlicher Basis betrieben hatte. Dabei ging er auch auf die Bedeutung des Geheges als Ausflugsziel ein: „Das Wildfreigehege Wildenburg ist nicht nur ein wichtiges Naturerlebnisangebot für unsere Gäste, sondern auch für die Bewohnerinnen und Bewohner der Region. Viele besuchen das Wildfreigehege regelmäßig mit der ganzen Familie, wobei schon die heutige Großelterngeneration das Wildfreigehege von klein auf als attraktives Naherholungsziel kennenlernen durfte. Es trägt somit auch erheblich zur Schaffung einer regionalen Identität bei.“ „Ein Meilenstein, der heute besonders gefeiert werden darf, ist die Neukonzeptionierung des Wildkatzengeheges. Seit Oktober leben hier mit Moritz und Hannes zwei neue Wildkatzen, die sich in diesen ersten Wochen bereits gut eingelebt haben. Wildkatzen sind zwar scheu, aber auch anpassungsfähig. Sie können hier im neuen Wildfreigehege dabei beobachtet werden, wie sie ihre Umgebung erkunden“, zeigte sich die Ministerin beeindruckt. Im Nationalpark gibt es eine relativ hohe Wildkatzen-Population mit rund 100 Tieren. Er liegt mitten im Hauptverbreitungsgebiet der Wildkatze in Deutschland und ist damit für das Überleben der Europäischen Wildkatze in Rheinland-Pfalz und weltweit von Bedeutung. Bei der Gestaltung des Wildfreigeheges wird besonderer Wert auf die Verbindung von Bildung und Erholung gelegt. Es ist ein Ort der Begegnung zwischen Mensch und Tier aber zugleich auch ein Raum, in dem Umweltbewusstsein gefördert und ein respektvoller Umgang mit der Natur gestärkt wird. „Durch die Erneuerung von Gehegen, einem Bauernhofbereich, Spielplätzen und Wanderwegen wird ein Erlebnis für die ganze Familie geschaffen – generationenübergreifend und barrierearm“, warb die Ministerin für einen Besuch. Zwischen den Jahren können interessierte Besucherinnen und Besucher mit etwas Glück einen Blick auf die süßen, aber auch scheuen Vierbeiner erhaschen. Das Wildfreigehege ist täglich ab 9 Uhr geöffnet (an den Feiertagen letzter Einlass um 14 Uhr).

Willingmann wirbt für besseren Schutz von Igeln vor Mährobotern

Automatische Gartengeräte bedrohen vor allem nachts Tiere im Garten Auf privaten wie öffentlichen Rasenflächen zählen heimische Tierarten wie der Igel zu gern gesehen Gästen. Der stachelige Besucher gehört inzwischen aber auch zu den gefährdeten Arten. Nachdem es Igel in den vergangenen Jahren mangels Nahrungsangebot vom Land verstärkt in Gärten gezogen hat, drohen ihnen dort immer häufiger neue Gefahren: Mähroboter. Viele der automatischen Gartengeräte haben keinen Wildtierschutz und können Igel und andere Tiere auch nicht erkennen. Dadurch kommt es gerade in der Dämmerung und nachts immer häufiger zu schweren oder tödlichen Verletzungen von Igeln und anderen Tieren, die auf Wanderschaft und Nahrungssuche sind. Auch Amphibien können betroffen sein, die eher verharren als flüchten. Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann will sich angesichts dieser Entwicklung für einen besseren Schutz der gefährdeten Art einsetzen. Das kündigte der Minister am heutigen Dienstag in Magdeburg an, nachdem er das Kabinett über die für Sachsen-Anhalt relevanten Themen der anstehenden Umweltministerkonferenz am kommenden Donnerstag und Freitag in Saarbrücken informiert hatte. „Schon kleine Maßnahmen können dazu beitragen, dass Igel oder Amphibien nicht unter die Räder kommen“, betonte der Minister. „Mähroboter müssen nicht nachts fahren. Und es ist heute auch kein Hexenwerk mehr, sie mit technischen Schutzmaßnahmen wie einer digitalen Erkennung von Tieren auszustatten. Ich halte es deshalb für sinnvoll, wenn Kommunen die Betriebszeiten für Mähroboter einschränken. Bei uns in Sachsen-Anhalt geht die Stadt Halle mit gutem Beispiel voran.“ In der Saalestadt sieht eine Allgemeinverfügung zum Schutz nachtaktiver Kleintiere ein Betriebsverbot von Mährobotern zwischen 18 und 8 Uhr vor. Bei der Umweltministerkonferenz in dieser Woche in Saarbrücken wird Sachsen-Anhalt einen Antrag unterstützen, der die Einführung einheitlicher Schutzmaßnahmen für Igel und kleine Wildtiere auf Bundesebene fordert und den Einsatz von motorisierten Gartengeräten wie Mährobotern, Freischneidern und Laubsaugern regulieren will. Mittelfristig sollen danach neben der Festlegung von Betriebszeiten auch produktbezogene Regelungen geschaffen werden, die sicherstellen, dass in Verkehr gebrachte automatisierte Mäh- und Schneidemaschinen lebende Hindernisse erkennen, automatisch stoppen oder ihren Weg ändern. Sie sollen über eine automatische Nachtabschaltung verfügen, um die Gefahr von Verletzungen oder Tötungen der Tiere zu bannen. Gerade in der zweiten Jahreshälfte gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich für den Schutz der Igel-Population vor der eigenen Haustür zu engagieren. Für die gefährdeten Tiere ist der Herbst die entscheidende Vorbereitungszeit für den Winterschlaf. Igel müssen jetzt Fettreserven anlegen und sind gleichzeitig mit den im Spätsommer geborenen Jungtieren auf der Suche nach Winterschlafplätzen — beides macht die Tiere besonders verwundbar. So hilft es den Tieren, wenn Laub- und Reisighaufen im Garten liegengelassen werden. Laub ist Deckung und wichtiges Material für Winterquartiere. Reisighaufen sollten trocken und windgeschützt angelegt werden. Weitere Informationen stellt das Umweltministerium dazu im Internet in einem FAQ bereit: https://lsaurl.de/igelschutz Neben einem besseren Schutz von Tieren vor Mährobotern wird sich Sachsen-Anhalt bei der Umweltministerkonferenz an weiteren Anträgen beteiligen, darunter die Nutzung von Oberflächengewässern als Wärmequelle, die sozial gerechte Ausgestaltung der Klimaschutzpolitik sowie die Einrichtung eines Bundes-Förderprogramms zur privaten Bauvorsorge gegen Starkregen und Hochwasser. In diesem Zusammenhang wird die Konferenz auch die Möglichkeiten des Versicherungsschutzes gegen Elementarschäden erneut diskutieren. Minister Willingmann setzt sich seit geraumer Zeit für eine flächendeckende solidarische Versicherung ein. Aktuelle Informationen bieten wir Ihnen auch auf der zentralen Plattform des Landes www.sachsen-anhalt.de , in den sozialen Medien über X , Instagram , YouTube und LinkedIn sowie über WhatsApp Impressum: Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Pressestelle Hegelstraße 42 39104 Magdeburg Tel: (0391) 567-6666 Fax: (0391) 567-6667 Mail: staatskanzlei@stk.sachsen-anhalt.de

Der Waschbär

Der Waschbär ( Procyon Lotor ) ist ein Vertreter der Familie der Kleinbären und gehört zur Ordnung der Raubtiere. Charakteristische Merkmale des Kleinbären sind seine etwas gedrungene und bucklige Gestalt, die Gesichtsmaske mit einer über der Augenregion verlaufenden braunschwarzen Binde und der grau schwarz quergeringelte Schwanz. Seine Fellfärbung kann sehr unterschiedliche Variationen von Grautönen aufweisen und ist häufig silbergrau untermischt. Die Kopf-Rumpf-Länge inklusive des Schwanzes beträgt 70 bis 85 cm, wovon 20 bis 25 cm auf den Schwanz entfallen. Damit lässt sich die Größe dieses Kleinbären zwischen Katze und Fuchs einordnen. Waschbären haben je nach Jahreszeit ein Gewicht zwischen 5 und 10 kg, wobei die Rüden meist schwerer als die Fähen sind. Ihr Gedächtnis ist ausgezeichnet, so dass Futterplätze immer wieder gefunden werden. Besonders ausgeprägt sind auch der Geruchs- und Hörsinn, was den dämmerungs- und nachtaktiven Tieren beim Beutefang hilft. Sie verfügen in den Vorderpfoten über einen hervorragenden Tastsinn, mit dem sie Fische, Frösche, Krebse u.ä. in flachen und trüben Gewässern ertasten können. Der Name Waschbär beruht auf der Beobachtung von gefangengehaltenen Tieren, die ihre Nahrung an einer Wasserstelle “waschen” und daher als besonders reinlich gelten. Dies kann als eine sog. Ersatzhandlung der Tiere gesehen werden, die ihre Nahrung nicht mehr in freier Natur im Wasser ertasten können und ihre Verhaltensmuster nur noch simulieren. In Nordamerika heißt der Waschbär Raccoon, entstanden aus einem Indianernamen, was so viel heißt wie “der mit den Händen kratzt”. Vorurteile gegen Fakten Ein Waschbär – was tun? Die Waschbär-Vor-Ort-Beratung Berlin Weitere Informationen Über den Waschbär kursieren viele Vorurteile. Schnell wird er als alleiniger Verursacher eines Problems vorverurteilt. Dass andere, „heimische“ Tierarten eventuell ebenso oder sogar zu einem größeren Teil daran beteiligt sein könnten, wird oft verdrängt. Wer einen Waschbären auf dem Dachboden hat, hat auch den Schaden. Denn Waschbären nutzen gerne die Dämmung, um sich einen gemütlichen Schlafplatz oder auch eine Wurfhöhle zu bauen. Zudem legen sie an einer anderen Ecke des Dachbodens üblicherweise ihre Latrine an. Schnell wird dann der Ruf nach einer Beseitigung des Tieres und am besten gleich nach einer Bestandsdezimierung bis hin zur Ausrottung dieser Tiere laut. Diesen Wünschen nachzukommen, ist aber in der Realität gar nicht so einfach. Die Fähigkeiten der Waschbären, eine Reduzierung ihres Bestandes auszugleichen, machen es sogar unmöglich. Wir sollten also anfangen zu akzeptieren, dass der Waschbär wie Fuchs und Marder ein in Deutschland wild lebendes Raubtier darstellt und uns um eine friedliche Koexistenz mit diesen durchaus auch spannend zu beobachtenden Tieren bemühen. Ein erster sinnvoller Schritt für ein entspanntes Nebeneinander wäre, den Tieren das Schlaraffenland Stadt ungemütlicher zu machen und somit dafür zu sorgen, dass sich der Bestand von selber reduziert. Waschbären polarisieren. Die einen halten sie für eine Plage, die man bekämpfen muss, die anderen schauen mit einem verklärten Blick, finden sie einfach nur niedlich und fangen an, sie zu füttern. Beides ist falsch! Was also ist die Lösung? Wir empfehlen die Durchführung von Schutzmaßnahmen am Haus und sonstigen Gebäuden sowie im Garten. Damit wird es Waschbären in der Stadt etwas ungemütlicher gemacht und die Anzahl an Waschbären kann sich wieder von selbst reduzieren. Mit diesen Informationen kommen wir der Umsetzung der Managementmaßnahme M7 (PDF, 206 kB) „Öffentlichkeitsarbeit zur Verminderung der direkten und indirekten anthropogenen Förderung der Art” zur Umsetzung der EU-Verordnung zu invasiven Arten von besonderer Bedeutung nach. Vielen Dank für Ihre Mitwirkung. Plakat: Wildtiere auf dem Grundstück vermeiden Flyer: Füttern – Nein Danke! Prävention und das Management der Einbringung und Ausbreitung invasiver und gebietsfremder Arten Gesellschaft für Wildökologie und Naturschutz e.V.: Projekt Waschbär

Exotische Arten

“Exotisch” sind Arten, die bei uns nicht natürlicherweise heimisch sind. Sie sind vom Menschen hertransportiert worden. Nicht gemeint sind Tiere und Pflanzen, die im Wohnzimmer gehalten werden ( Handelsartenschutz ), sondern die, die sich in unserer Natur wiederfinden. Und auch hier nur diejenigen, die bei uns langfristig überleben können und sich etabliert haben. Sie können aus verschiedensten Gründen hier sein: Einige Arten wurden gezielt angesiedelt, weil man sich von ihnen einen wirtschaftlichen Nutzen versprach, wie z.B. Spätblühende Traubenkirsche, Robinie oder Damhirsch. Andere wurden zwar hergebracht, sollten aber unter den kontrollierten Bedingungen der Gefangenschaft bleiben. Dort entkamen sie jedoch oder wurden absichtlich freigelassen, wie z.B. Waschbär , Marderhund oder Asiatischer Marienkäfer. Weitere Arten wurden für gärtnerische Zwecke eingeführt, haben sich aber aus den Gärten heraus in der freien Natur etabliert, z.B. die Kanadische Goldrute. Viele Arten sind als blinde Passagiere an Fahrzeugen, mit anderen Importgütern, mit Ballastwasser oder sonst wie zu uns gekommen und haben sich bei uns etabliert. Hierzu zählen vor allem unzählige Pflanzen (z.B. auch die Ambrosie) und zahlreiche wirbellose Tierarten. Ambrosia-Bekämpfung: Ambrosia erkennen, Funde melden und beseitigen. Allen diesen exotischen Arten ist gemeinsam, dass sie aus anderen Regionen und damit anderen Floren- und Faunenreichen stammen. Das bedeutet, dass unsere Tier- und Pflanzenwelt in der Evolution sich nicht auf diese Exoten einstellen konnten. Heimische Arten haben oft keine Überlebensstrategien gegen die Neusiedler, die als Konkurrenten, Beutegreifer, Krankheitsüberträger oder Parasiten auftreten. Dies hatte in Mitteleuropa zum Glück nicht so gravierende Folgen wie in vielen anderen Regionen der Erde, wo durch eingeführte Exoten oder Haustiere zahlreiche heimische Arten ausgerottet wurden. Aber zu erheblichen Veränderungen hat es auch bei uns geführt: Kraut- und Strauchschicht weiter Bereiche der Berliner Wälder werden von den sogenannten “Neophyten” Kleinblütigem Springkraut und Spätblühender Traubenkirsche dominiert – für heimische Pflanzen- und auch Tierarten ist damit kaum noch Platz. Trockenrasen werden von der Robinie überwuchert, die zudem durch Einlagerung von Knöllchenbakterien in ihren Wurzeln zur Stickstoffanreicherung und allein damit zur Entwertung des Standortes führt. Statt heimischer Marienkäferarten krabbelt zunehmend der Asiatische Marienkäfer über die Wiesen. Diese Auflistung ließe sich fast unendlich weiterführen. Die Dimension des Verlustes an natürlicher Vielfalt kann mit ein paar Zahlen verdeutlicht werden: An den heimischen Eichenarten Stiel- und Traubeneiche leben rund 1.000 verschiedene Tierarten, von denen die Hälfte auf diese angewiesen sind. An eingeführten Baumarten leben einzelne bis maximal wenige Dutzend Arten, die allesamt unspezifisch sind, also auch an beliebigen anderen Bäumen leben könnten. Man kann davon ausgehen, dass an jede heimische Pflanzenart viele heimische Tierarten angepasst sind – gemeinsam entstanden in Koevolution. Aus diesen Einsichten ergibt sich als wichtigste Forderung, keine weiteren exotischen Arten in die Natur zu bringen. Denn dies ist jedes Mal ein Experiment mit ungewissem Ausgang. Konsequenterweise wurde das Ausbringen von Tieren und Pflanzen vom Gesetzgeber geregelt (Details siehe § 40 Abs. 4 Bundesnaturschutzgesetz). Bei bereits im Freiland etablierten exotischen Arten muss im Einzelfall entschieden werden, ob gegen sie vorgegangen wird. Dies ist meist mit einem großen Aufwand verbunden, der sich nur unter bestimmten Voraussetzungen lohnt. Und was kann der Einzelne tun? Zumindest Gartenbesitzer haben durchaus die Möglichkeit, auf kritische exotische Arten zu verzichten. Denn leicht können Pflanzen auch aus Gärten in die freie Natur gelangen. Wenn man etwas für die Artenvielfalt in der Stadt tun möchte, dann kann man anstelle der Exoten auch heimische Arten verwenden. Wenn man sich besonders naturschutzfreundlich verhalten möchte, verwendet man in der Region gewonnenes Pflanzenmaterial. Nur dieses hilft, die regionale Pflanzenartenvielfalt zu erhalten. Weitere Informationen hierzu, eine Liste der zertifizierten Baumschulen und das aktuelle Sortiment findet sich unter Verein zur Förderung gebietsheimischer Gehölze im Land Brandenburg e.V. Abschließend noch der Hinweis, nicht das Kind mit dem Bade auszuschütten: Exotische Pflanzenarten können als gärtnerisches Gestaltungselement oder robuster Straßenbaum auch ihre Berechtigung haben. Aber man sollte immer fragen, ob es nicht auch ohne geht. Weitere Informationen zu invasiven Tier- und Pflanzenarten

Wälder im Wandel: Standardisierte Daten sollen besseren Naturschutz ermöglichen

Hannover/Hann. Münden. Käfer, Schmetterlinge, Fledermäuse – in Niedersachsens Wäldern gibt es eine Vielzahl heimischer Tierarten. Der Lebensraum Wald ist zunehmenden Veränderungen ausgesetzt, auch durch menschlichen Einfluss. Dies wirkt sich auf die Artenvielfalt aus. Mit dem „Niedersächsischen Weg“, einer seit 2020 bestehenden Vereinbarung zwischen Politik, Landwirtschaft und Umweltverbänden, hat sich die Landesregierung das Ziel gesetzt, die Biodiversität in Niedersachsen im Einklang mit den Flächenbewirtschaftenden zu schützen. Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist ein landesweit standardisiertes und langfristiges Biodiversitäts-Monitoring. Dazu werden der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA) eng kooperieren. Käfer, Schmetterlinge, Fledermäuse – in Niedersachsens Wäldern gibt es eine Vielzahl heimischer Tierarten. Der Lebensraum Wald ist zunehmenden Veränderungen ausgesetzt, auch durch menschlichen Einfluss. Dies wirkt sich auf die Artenvielfalt aus. Mit dem „Niedersächsischen Weg“, einer seit 2020 bestehenden Vereinbarung zwischen Politik, Landwirtschaft und Umweltverbänden, hat sich die Landesregierung das Ziel gesetzt, die Biodiversität in Niedersachsen im Einklang mit den Flächenbewirtschaftenden zu schützen. Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist ein landesweit standardisiertes und langfristiges Biodiversitäts-Monitoring. Dazu werden der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA) eng kooperieren. „Um den Trend des fortschreitenden Biodiversitätsverlustes umzukehren, braucht es ein landesweites standardisiertes und langfristiges Biodiversitäts-Monitoring. Nur so können Veränderungen erkannt und ihre Ursachen verstanden werden, um effektive Schutz- und Managementmaßnahmen abzuleiten“ erläutert Dr. Jakob Fahr, Leiter des Aufgabenbereichs Landesweiter Artenschutz im NLWKN. Der NLWKN und die NW-FVA haben jeweils damit begonnen, ein landesweites standardisiertes und langfristiges Biodiversitäts-Monitoring in Niedersachsen aufzubauen. So setzt der NLWKN die standardisierte Erfassung von Heuschrecken und Tagfaltern um. Die NW-FVA führt das Biodiversitäts-Monitoring in Wäldern mit natürlicher Entwicklung und vergleichbaren bewirtschafteten Wäldern durch. „Im Sinne des Niedersächsischen Weges stimmen wir mit dem NLWKN die Bausteine des Biodiversitäts-Monitorings eng aufeinander ab“, erläutert Dr. Peter Meyer, Leiter der Abteilung Waldnaturschutz der NW-FVA und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat für Waldpolitik der Bundesregierung. Die vereinbarte Zusammenarbeit zielt darauf ab, Expertisen und Zuständigkeiten zum wechselseitigen Vorteil zu nutzen, Erfassungsmethoden zu harmonisieren und möglichst an bundesweite Standards anzugleichen. „Selbst für mitteleuropäische Wälder ist die Datenlage zu Wirbellosen, Fledermäusen, Pilzen und anderen Organismen und ihren jeweiligen Lebensraumansprüchen unzureichend. Großflächig repräsentative und standardisierte Zeitreihen fehlen“, berichtet Dr. Jonas Hagge, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Waldnaturschutz an der NW-FVA. Der Scharlachrote Feuerkäfer (Pyrochroa coccinea) ist auf Totholz im Wald angewiesen, da sich die räuberischen Larven unter loser Rinde von anderen Insekten wie beispielsweise Borkenkäferlarven ernähren. Der Orangegelber Flockenschnitzling (Flammulaster limulatus) lebt auf morschem Totholz von Laubbäumen und zeigt eine hohe Naturnähe eines Waldes an. „Die Erfassung verschiedener Artengruppen in Wäldern ist ein wichtiger Bestandteil des niedersächsischen Biodiversitäts-Monitorings“, betont Dr. Fahr. „Es liefert Daten zur Artenvielfalt und zu Bestandstrends von Arten im Landeswald und damit wertvolle Informationen, beispielsweise für die Aktualisierung von Roten Listen.“ Das Monitoring der NW-FVA begann in Niedersachsen in 2022/2023 mit einer Pilotphase, die durch das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz über das Maßnahmenpaket Stadt-Land-Zukunft gefördert wurde. Mittels automatischer Audio-Aufnahmegeräte werden im Biodiversitäts-Monitoring Fledermausrufe und Vogelgesänge erfasst, um anschließend mittels Künstlicher Intelligenz ausgewertet zu werden. Die ausgewiesenen "Wälder mit natürlicher Entwicklung" zeichnen sich bereits im heutigen Zustand durch besonders alte Laubbäume und erhöhte Totholzmengen aus (NSG Rieseberg, Landkreis Helmstedt). NLWKN und NW-FVA beteiligen sich am Projekt „Klima.Zukunftslabor DIVERSA“ NLWKN und NW-FVA beteiligen sich am Projekt „Klima.Zukunftslabor DIVERSA“ NLWKN und NW-FVA vertiefen ihre Zusammenarbeit auch beim „ Klima.Zukunftslabor DIVERSA “. Dabei handelt es sich um ein auf sechs Jahre ausgelegtes Forschungsprojekt, das mit Mitteln aus dem Programm „zukunft.niedersachsen“ des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und der Volkswagen Stiftung gefördert wird. Ziel dieses Projektes ist es, das natürliche Anpassungspotenzial von Wäldern gegenüber den Folgen des Klimawandels zu untersuchen. „Ein besseres Verständnis der natürlichen Anpassungsfähigkeit unserer Wälder an den Klimawandel liefert einen wichtigen Beitrag für ein klimaresilientes Waldmanagement“, betont DIVERSA-Sprecher Dr. Hagge. Der NLWKN stellt für das Vorhaben Daten des Niedersächsischen Tierarten-Erfassungsprogramms zur Verfügung. Hintergrundinformation: Hintergrundinformation: Der NLWKN überwacht in seiner Funktion als Fachbehörde für Naturschutz den Zustand und die Entwicklung der Biodiversität. Er führt im Rahmen der europäischen Vogelschutz- und FFH-Richtlinie bereits Monitoring-Programme zu Vögeln, FFH-Arten sowie FFH-Lebensraumtypen für das Land Niedersachsen durch. Im Bereich Insekten-Monitoring setzt der NLWKN Module zur Erfassung von Heuschrecken sowie von Tagfaltern als Beiträge für ein bundesweites Insekten-Monitoring um, die aber auch dazu dienen, die Entwicklung der Insektenvielfalt auf Landesebene beurteilen zu können. Weitere Komponenten des landesweiten Insekten-Monitorings sind in Planung. Die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA) ist eine gemeinsame Forschungseinrichtung und Dienststelle der Bundesländer Niedersachsen, Hessen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Sie betreibt praxisnahe Forschung im Wald und berät in den beteiligten Ländern Waldbesitzende, Forstbetriebe, Verwaltungen und die Politik. Die Abteilung Waldnaturschutz der NW-FVA ist in diesen vier Ländern für das Biodiversitäts-Monitoring in den Wäldern mit natürlicher Entwicklung zuständig. Sie hat eine lange Tradition in der Naturwaldforschung und ist an der Konzeption und Entwicklung bundesweiter Monitoring-Programme zur Biodiversität beteiligt.

Der Wolf im Saarland

Der Wolf ist eine geschützte einheimische Tierart mit Schlüsselfunktion für den Naturhaushalt. Er war zeitweise und gebietsweise ausgerottet und kehrt von selbst in geeignete Gebiete zurück. Im Prinzip kann wegen der seit Jahren bestehenden kontinuierlichen Ausbreitungstendenz in Deutschland und den geringen Entfernungen im Saarland inzwischen überall mit Wölfen gerechnet werden. Wölfe wandern insbesondere auf der Partnersuche weite Strecken. Die Wahrscheinlichkeit einer Begegnung mit dem Wolf im Saarland ist aber weiterhin gering. Derzeit ist sie im nördlichen Saarland und im Bliesgau am höchsten.

Katrin Eder: „Kiebitze sollen durch Aufzuchtstation im Zoo Landau bessere Überlebenschancen haben“

Umweltministerin Katrin Eder weiht Kiebitz-Aufzuchtstation im Zoo Landau ein – Hier werden Eier, die in der Natur keine oder kaum eine Chance haben ausgebrütet zu werden, aufgenommen und die Küken bis zur Auswilderung aufgezogen. Das soll helfen, die Wildbestände der stark vom Aussterben bedrohten Art zu stützen „Der Erhalt der Artenvielfalt ist ein Garant für stabile Ökosysteme. Je stabiler sie sind, desto besser können sie auf Veränderungen reagieren. Fehlen zu viele Arten, kann auch das Ökosystem aus dem Gleichgewicht geraten. In wenig lebendigen Gewässern fehlt dann beispielsweise die wichtige Filterfunktion von Tieren und Pflanzen, die das Wasser sauber halten. Fehlen zu viele Insekten, können Pflanzen weniger gut bestäubt werden. Dies wiederum führt zu weniger Erträgen bei Obst und Gemüse. Fehlen zu viele Vögel, wird weniger Samen durch ihre Ausscheidungen verbreitet. Auch wenn wir von einzelnen Arten nicht wissen, welche Rolle sie im ökologischen Gleichgewicht spielen, ist es wichtig, sie zu erhalten. Denn oft weiß man erst, wie wichtig sie sind, wenn sie fehlen. Deshalb setze ich mich dafür ein, dass Arten geschützt und erhalten werden“, so Klimaschutzministerin Katrin Eder am heutigen Sonntag im Zoo Landau. Dort weihte sie eine Aufzuchtstation für Kiebitze ein. Diese ist fortan Teil des landesweiten Kiebitz-Projektes, das jährlich seit 2019 mit Mitteln der Aktion Grün des Klimaschutzministeriums gefördert und von der Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie (GNOR) e.V. betreut wird. Die Förderung der Jahre 2022 bis 2024 beträgt insgesamt 406.114 Euro. Auf beweideten Flächen sind Nester vor Fressfeinden geschützt In die Aufzuchtstation werden die Eier von verlassenen oder bedrohten Nestern gebracht, um hier ausgebrütet zu werden. Die Küken werden im Zoo fachkundig aufgezogen, um anschließend ausgewildert zu werden. Das Ganze funktioniert so: Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GNOR beobachten regelmäßig, ob der Kiebitz an seinen bekannten Standorten und in deren Nähe ein Nest gebaut und Eier gelegt hat. Ist dieses Nest an einem geschützten Standort gebaut, ist alles okay. Das ist oft dann der Fall, wenn es auf einer beweideten Fläche ist. Kühe oder andere Tiere fungieren dann als Beschützer. Sie sorgen dafür, dass sich beispielsweise keine Menschen oder Hunde den Nestern nähern und diese zerstören oder das Elterntier verschrecken. Auch wenn Landwirtinnen und Landwirte ihr Einverständnis geben, dass die Nester mit einem Elektrozaun oder einem Drahtkorb geschützt werden, müssen die Eier nicht gerettet werden. Denn beides schützt davor, dass das Nest etwa von Fressfeinden, wie Füchsen oder Waschbären, geplündert wird. Gibt es hingegen weder tierische noch technische Beschützer, ist die Wahrscheinlichkeit zu hoch, dass die Gelege oder Küken nicht überleben werden. Nur noch etwa 150 Brutpaare in Rheinland-Pfalz Die Eier werden dann in den Zoo nach Landau gebracht, wo die Eier in einem Brutapparat ausgebrütet werden. Nach drei Wochen werden die Pullis, so nennen Fachleute die flauschigen Küken, nach Tagen der Eingewöhnung in Auswilderungsvolieren in einem geschützten Bereich ausgewildert. Das ist in der Regel eine beweidete Naturschutzfläche, in deren Nähe es schon eine Kiebitzkolonie gibt. „Vor rund 30 Jahren war der Kiebitz noch ein typischer Vogel der Agrarlandschaft und weit verbreitet. Die einzelnen Kolonien umfassten teilweise 200 Tiere. Heute haben wir in ganz Rheinland-Pfalz nur noch insgesamt 150 Brutpaare mit Kolonien, also Kiebitzgruppen, die maximal 20 Brutpaare umfassen. Deshalb ist jeder Pulli zum Arterhalt wichtig“, so Eder. „Eine Aufgabe progressiver Zoos ist es, dann einzuschreiten, wenn zum Beispiel durch Eingriffe des Menschen Tierarten in ihrem natürlichen Lebensraum so dezimiert sind, dass ihr langfristiges Überleben in der Natur gefährdet ist. Dann können wir mit unseren Kompetenzen helfen, eine Art zu erhalten. Ich hoffe jedoch, dass der Kiebitz an vielen Stellen seines natürlichen Lebensumfelds eine Chance hat und auch in vielen Jahren noch in der Natur zu sehen sein wird“, so Landaus Zoodirektor Jens-Ove Heckel. 17 Pullis stehen kurz davor, in die Natur entlassen zu werden Kiebitz-Beauftragter der GNOR, Gerado Unger Lafourcade sagte: „Bislang haben wir in diesem Jahr 83 Eier in den Zoo gebracht und hoffen möglichst viele gesunde Küken auswildern zu können. Dies wäre ein enorm hoher Erfolg, denn der fehlende Bruterfolg seit vielen Jahren ist der Hauptgrund für die Gefährdung des Kiebitzes, der auch Vogel des Jahres 2024 ist. Der Kiebitz kann zwar nach dem Verlust seiner Eier oder seiner Küken mehrere Nachgelege anlegen, doch ohne Schutzmaßnahmen bringt am Ende der Saison nur etwa jedes dritte Paar ein Küken zur Flugfähigkeit. Das ist zu wenig für den Arterhalt: Es wird knapp ein flugfähiges Küken je Paar jährlich benötigt, damit die Population stabil bleibt. Gemeinsam mit anderen Schutzmaßnahmen, wie den Elektrozäunen und Nestschutzkörben, die insbesondere vor dem Fuchs schützen, hoffe ich, dass wir die Population zumindest stabilisieren können. Letztendlich muss sich aber in unserer Landnutzung etwas verändern. Der Grund, warum der Kiebitz vom Aussterben bedroht ist, ist menschengemacht. Wir brauchen genügend Habitate, in denen Kiebitze ganz in Ruhe brüten und ihre Küken aufziehen können: ohne Gefährdungen wie etwa die Bodenbearbeitung auf Ackerflächen während der Kükenzeit oder fehlendes Wasser in naturnäheren Habitaten. Denn der Bodenbrüter braucht Flachgewässer und Feuchtstellen und die darin lebenden Wirbellosen zur Nahrungssuche. Wir setzen auf mit Rindern beweidete Areale mit einer fuchsdichten Umzäunung, in denen es Flachwasserbereiche, Schlammflächen und verschiedene Nutzungszeitpunkte gibt. Hiervon profitieren dann sehr viele verschiedene Arten, auch Amphibien und andere Vogelarten.“ Da der Kiebitz unter strengem Artenschutz steht, werden sowohl die Eientnahme als auch die Auswilderung der flüggen Vögel von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd als oberer Naturschutzbehörde begleitet. SGD-Süd-Präsident Hannes Kopf sagte: „Hier zeigt sich, wie der Zoo Landau gemeinsam mit der GNOR konkrete Artenschutzmaßnahmen für eine wunderschöne und bedrohte heimische Tierart durchführt. Gerne unterstützen wir die Einrichtung der Aufzuchtstation mit einer finanziellen Förderung.“ Im Zoo wurde für die Aufzuchtstation ein bislang nicht mehr genutzter Raum umgebaut, mit einem Brutapparat ausgestattet und um Außenvolieren erweitert. Der Teil ist für Zoo-Besucherinnen und -Besucher nicht zugänglich. Denn auch hier sollen die Tiere möglichst nicht gestört werden, um sie wieder auswildern zu können. Der Zoo informiert aber über Filme und Schilder über den Vogel mit der lustigen Frisur, einer abstehenden, geschwungenen Feder am Hinterkopf, und macht auf seine Schutzbedürfnisse aufmerksam.

Restoration of sterlet populations in the Austrian Danube

The sterlet (Acipenser ruthenus) is the smallest species of the Danube sturgeons and lives during its whole life cycle only in freshwater without the need to migrate to the Black sea. Sterlets still are present in very small quantities in the Upper Danube whereas the large anadromous sturgeon species became extinct in the last century due to overfishing and migration barriers. Sturgeons are a symbol for diverse human impacts on aquativ ecosystems and their negative effects on the biota. The Austrian population of the sterlet is threatened with extinction with only very few specimens remaining. With their extremely low densities they undergo a critical limit for self-reproduction. From a population dynamic point of view at least 500 to 1.000 adult mature fish in a Danube stretch of about 30- 50 km length are needed to build a minimal viable population. The main objective of the project is to breed autochtonous sterlets with innovative methods and release them into wild. The release of genetic autochthonous juvenile sterlets will support the wild population by reaching the required population size for a sustainable natural reproduction. Target areas for the release are the two free- flowing sections of the Austrian Danube in the regions called Wachau and Nationalpark Donauauen , the latter including the Morava river at the Austro- Slovakian border. These areas offer suitable habitat diversity and have a high importance to the longterm success of the measures. Different LIFE Projects in these areas have already taken place. They already have and will further increase habitat quality by great scale river revitalization work. The breeding station will be located in the heart of the Austrian capital Vienna at an island of the Danube River which is frequented regularly by stakeholder groups.

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