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Laser Scanning im Dienste der Landschaftsforschung

Das Lasescanning als neues Fernerkundungsverfahren um Zeugen traditionneller Kulturlandschaften zu dokumentieren Die bereits im Rahmen des Projektes 'Wölbäcker von Rastatt' gewonnenen Erfahrungen zum Einsatz des Laser Scanning wurden auch 2007 und 2008 weiter ergänzt und vor allem in breiten Kreisen potentieller Anwender im In- und Ausland vorgestellt. Wölbäcker sind Zeugen früherer Formen des Ackerbaus, die sich als wellenartige Folge von Furchen und Scheiteln ausdrücken. Ein größeres Vorkommen solcher Reste einer mittelalterlichen Flur ist bei Rastatt unter Wald noch gut erhalten. Zur genauen Dokumentation wurde dabei erstmals das Laser Scanning eingesetzt. Mit diesem Verfahren, das auf einer flächenhaften Abtastung der Erdoberfläche von einem Flugzeug aus basiert, können Reliefunterschiede im Dezimeterbereich, selbst unter Wald aufgezeigt und vermessen werden. Die Daten stammen aus flächendeckenden Befliegungen des Landesvermessungsamtes Baden-Württemberg. Weitere Gebiete wurden auch auf das Vorkommen von Wölbäckern untersucht. So konnten dank Laser auch in der Rheinaue bzw. in Lagen wo sie nicht vermutet wurden, solche Altfluren ausfindig gemacht werden. Zu den wesentlichen Beiträgen in den beiden letzten Jahren zählt auch der erfolgreiche Abschluß des EU-Vorhabens Culture 2000 in dem wir Partner aus vielen europäischen Ländern an unseren Erfahrungen mit der Lasertechnologie teilhaben lassen konnten. Die Kooperation mit Frankreich insbesondere mit der Denkmalpflege Elsaß führte ferner zur Konkretisierung gezielter Laserprospektionen von 8 verschiedenen archäologischen Stätten in der Rheinebene und in den Vogesen, an deren Auswertungen wir ebenfalls beratend beteiligt sind.

Umgebungsueberwachung an 5 kerntechnischen Anlagen

Die radioaktiven Immisionen aus den kerntechnischen Anlagen des Kernforschungszentrums Karlsruhe, der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe fuer bestrahlte Kernbrennstoffe, der Kernkraftwerke Obrigheim, Neckarwestheim, Fessenheim (Elsass) und Beznau (Schweiz) werden innerhalb eines Radius von 10 km ueberwacht, insbesondere im Hinblick auf biologische Anreicherungspfade.

Erforschung des Klimas in Mitteleuropa (Elsass, Sueddeutschland, Schweiz) 14. - 19. Jahrhundert

1. Sammlung und Auswertung von natuerlichen und anthropogenen Daten. 2. Integration in eine mitteleuropaeische Datenbank zur Klimageschichte. 3. Eventuell Rekonstruktion von Wetterlagen fuer ausgewaehlte Klimaphasen.

Jungbunzlauer Gruppe, Marckolsheim, Antrag auf Betriebsgenehmigung

JUNGBUNZLAUER hat seinen Sitz in der Gemeinde Marckolsheim im Département Bas-Rhin im Elsass, in der Industrie- (Z.I.) und Hafenzone von Marckolsheim. Auf Grund stetig steigenden Bedarfs an Zitronensäure plant JUNGBUNZLAUER sich auf die Herstellung von Zitronensäure, Erythritol und Gluconate zu konzentrieren. Im Rahmen des Projekts sind zwei Gebäudeerweiterungen vorgesehen, um die neuen Gärungstanks und die Reinigung der Zitronensäure sowie ein Gebäude im Zusammenhang mit der Trocknung der Biomasse zu beherbergen. Um die Abwässer des Prozesses zu behandeln, wird außerdem eine Abwasserreinigungsanlage (ARA) gebaut. Die anfallende Prozessbiomasse aus der Abwasserreinigungsanlage und das durch den Prozess erzeugte Mycelium werden in einem neuen Gebäude in der Nähe der ARA getrocknet. Da durch die steigenden Produktionsmengen der Zitronensäure auch mehr Wasser verbraucht wird, ist vorgesehen einen zusätzlichen Brunnen mit einer Pumpleistung von 135 m³/h zu betrieben. Des Weiteren ist vorgesehen zur Abführung der anfallenden Prozesswärme des Fermentations- und Aufarbeitungsprozesses 6000 m³/h Rheinwasser zur Kühlung der Anlagen zu verwenden und 330 m³/h Prozesswasser aus dem Rhein zu beziehen.

Anlage einer Nachkommenschaftsprüfung von reliktischen Vorkommen heimischer Eichenarten mit hohem Trockenanpassungspotenzial

Das Vorhaben AQUAREL_II (TV1) zielt darauf ab, die spezifische Anpassung der Eichen auf sehr trockenen Standorten in Süddeutschland und im französischen Elsass zu untersuchen. Um die genetisch fixierten Wuchseigenschaften der Eichen zu überprüfen, waren im Projekt Maßnahmen zur Vorbereitung einer Nachkommenschaftsprüfung vorgesehen, die nach ursprünglicher Planung allerdings noch nicht die Eichelernte, Pflanzenanzucht und Flächenanlage umfassten. Da es im Jahr 2020 zu einer außergewöhnlich ergiebigen Eichelmast bei den heimischen Eichenarten in Mitteleuropa kam, wurden bereits Eicheln geerntet, mit denen eine Nachkommenschaftsprüfung von Mutterbäumen und Beständen begründet werden soll. Im Rahmen des beantragten Folgevorhabens soll die Anzucht der Sämlinge, phänologische und phänotypische Aufnahmen in der Baumschule sowie die Auswahl von geeigneten Standorten und die Anlage von Versuchsflächen auf diesen Standorten durchgeführt werden. Da zur Flächenanlage vorwiegend zweijährige Pflanzen verwendet werden, wird dazu eine Projektlaufzeit bis zum 31.03.2023 vorgesehen.

Empfehlungen zur grenzüberschreitenden Öffentlichkeitsbeteiligung – Fallstudien veröffentlicht

Die Studien wurden vom Unabhängigen Institut für Umweltfragen (UfU) und dem Öko-Institut durchgeführt. Neben einer Analyse der aktuellen wissenschaftlichen Literatur zum Thema wurde auch empirische Feldforschung betrieben. Anhand von drei Tiefenfallstudien untersuchten die Wissenschaftler:innen, wie die grenzüberschreitende Öffentlichkeitsbeteiligung bei anderen Planungs- bzw. Infrastrukturvorhaben ablief. Sie sammelten Erkenntnisse, die für das Endlagersuchverfahren in Deutschland relevant sind. Untersucht wurden: das Schweizer Sachplanverfahren geologische Tiefenlager die Errichtung weiterer Reaktorblöcke im tschechischen Kernkraftwerk Dukovany die maritime Raumordnungsplanung für die deutsche ausschließliche Wirtschaftszone Zudem wurden fünf Regionalstudien durchgeführt. Diese beschäftigen sich mit den diversen Erwartungen und Erfahrungen zum Thema Öffentlichkeitsbeteiligung im benachbarten Ausland. Die Auswahl der untersuchten Regionen wurde so getroffen, dass sie eine möglichst große Vielfalt an räumlich-geografischen Kontexten über die bundesweite Teilgebietsfläche abbilden. Die fünf Regionen sind: Dänemark: Syddanmark Niederlande: Overijssel Tschechien: Liberecky Kraj / Polen: Powiat Zgorzelecki Österreich: Oberösterreich Frankreich: Elsass / Haut Rhin und Bas Rhin Die Studien bieten wertvolle Einblicke in die regional unterschiedlichen Erwartungen an die Öffentlichkeitsbeteiligung. Die Ergebnisse finden sich bereits in Kurzform im Abschlussbericht zum Forschungsvorhaben HErüber. Nun hat das BASE auch die einzelnen detaillierten Fallstudien veröffentlicht. Das Ergebnis: praxisorientierte Empfehlungen Sprachbarrieren überwinden: Die Forschungsergebnisse verdeutlichen, wie wichtig es in der grenzüberschreitenden Kommunikation ist, Sprachbarrieren abzubauen. Dies kann durch entsprechende Dolmetsch-Angebote, Übersetzungen und leicht verständlich gehaltene Inhalte gelingen. Darüber hinaus wird aus den Studien deutlich, dass Fort- und Weiterbildungsangebote in grenznahen Gebieten durchgeführt werden sollten. So können der ausländischen Öffentlichkeit fundierte Wissensgrundlagen zum deutschen Endlagersuchverfahren vermittelt werden. Berücksichtigung regionaler Gegebenheiten: Die Studien zeigen, dass die Menschen in grenznahen Regionen ganz unterschiedliche Erfahrungen mit den Themen Kernenergie und Bürgerbeteiligung bei Infrastrukturvorhaben gemacht haben. Auch kulturelle Erwartungen, etwa an die Beteiligung bei Planungsverfahren, variieren. Für eine gelingende grenzüberschreitende Öffentlichkeitsbeteiligung ist es wichtig, diese spezifischen kulturellen und regionalen Gegebenheiten zu berücksichtigen. Frühes Einbinden regionaler Akteure: Die Ergebnisse liefern Einblicke in besondere Bedingungen vor Ort, für die die verantwortlichen Akteure sensibilisiert sein sollten. So können die politischen und verwaltungsbezogenen Ämter in Nachbarstaaten sowie die dortigen Akteurskonstellationen effektiv bei der regionalen Ansprache und Information einbezogen werden. Zudem unterstreichen die Ergebnisse, dass lokale Akteure in benachbarten Grenzregionen ein großes Interesse daran haben, möglichst frühzeitig informiert zu werden. Gemeinsames Verständnis fördern: Aus den Studien geht hervor, dass ein gemeinsam erarbeitetes Verständnis von zentralen Begrifflichkeiten und Verfahrensaspekten ein wichtiger Faktor sein kann, um Missverständnisse und Enttäuschungen zu vermeiden. Ebenso trägt ein grenzüberschreitender informeller Austausch zwischen allen Beteiligten dazu bei, die Kommunikation zu verbessern und potenziellen Konflikten vorzubeugen. Die Ergebnisse schaffen für das BASE eine Grundlage für die Konzeption und Durchführung der grenzüberschreitenden Beteiligung im Standortauswahlverfahren. Sie fließen in die aktuellen Planungen zur Ausgestaltung der Öffentlichkeitsbeteiligung bis zum Vorschlag für Standortregionen ein und liefern wichtige Erkenntnisse für die Vorbereitung der Regionalkonferenzen in den kommenden Jahren. 15.07.2024 Weitere Informationen zum Forschungsvorhaben Forschungsergebnisse zu grenzüberschreitender Öffentlichkeitsbeteiligung

Herkunft und Anpassung der Eichen auf Reliktstandorten (AQUAREL), Teilvorhaben 1

Eichenwälder sind in Mitteleuropa an eine Vielzahl von Habitaten angepasst. Des Weiteren weisen die Eichen in diesem geografischen Raum eine besonders hohe genetische Vielfalt auf, die durch das Aufeinandertreffen verschiedener nacheiszeitlicher Rückwanderungswege zustande kam. Die meisten Eichenwälder in Mitteleuropa sind seit langem vom Menschen bewirtschaftet. Eine Ausnahme stellen Reliktbestände auf trockenen Standorten dar, die aufgrund ihrer Wuchsschwäche und der schweren Zugänglichkeit meist nur extensiv bewirtschaftet wurden. An den dort periodisch auftretenden Wassermangel konnten sich die Eichen über lange Zeiträume hinweg anpassen. Solche Eichenbestände eignen sich daher besonders, um vergangene Anpassungsprozesse zu untersuchen und zu verstehen. Ziele dieses Vorhabens sind: (1) Die Standortbedingungen von Eichenwäldern auf Reliktstandorten in Süddeutschland und im Elsass zu erfassen und den Reliktstatus der Bestände durch Nachweis von Reliktarten in der Flora und Fauna zu bestätigen. (2) Die refugiale Herkunft der Eiche an diesen Beständen mittels Chloroplasten-DNA-Marker sowie genetische Strukturen mittels Kern-DNA zu charakterisieren und mit vorhandenen genetischen Daten aus bewirtschafteten Wäldern zu vergleichen. (3) Mittels molekulargenetischer Marker aus Kandidatgenen zu prüfen, ob Zusammenhänge zwischen der Variation an adaptiven Genorten und standörtlichen Unterschieden auftreten, was auf Anpassung durch natürliche Selektion hindeuten würde. (4) Die Altbäume und ihre Nachkommenschaften auf ihre stressphysiologischen Fähigkeiten hin zu prüfen, um Erkenntnisse über Ihre Trockenheitsresistenz zu gewinnen. (5) Die Grundlagen für die Anlage einer Nachkommenschaftsprüfung zu schaffen, um die genetisch fixierten Wuchseigenschaften der untersuchten Bestände zu prüfen. Dies soll langfristig die Frage beantworten, ob die Verwendung von Vermehrungsgut aus solchen Vorkommen einen Beitrag zur Begründung klimastabiler Wälder leisten kann.

Feldhamster, Biodiversität und Landwirtschaft in der Oberrhein-Region

Interreg-Projekt fördert Experten-Austausch zur Entwicklung eines erfolgreichen Zwischenfruchtanbaus zum Schutz der (Boden-)Biodiversität und des Feldhamsters Am 30. März trafen sich auf Einladung der Landwirtschaftskammer Elsass knapp 100 Teilnehmer im Lycée Agricole im elsässischen Obernai, um sich mit Experten aus Frankreich, Deutschland und Belgien über geeignete Bewirtschaftungstechniken von Zwischenfrüchten auszutauschen. Vor dem Hintergrund steigender Betriebsmittelpreise und des Klimawandels sind Zwischenfrüchte ein Faktor zur Verbesserung der Leistung landwirtschaftlicher Betriebe. Als Zwischenfrucht bezeichnet man in der Landwirtschaft eine Feldfrucht, die zwischen der Hauptnutzung angebaut wird. Zwischenfrüchte, wie z.B. Hülsenfrüchtler, Gräser, Sonnenblumen können die Bodenfruchtbarkeit und Wasserspeicherung erhöhen, sowie Bodenverdichtungen und Bodenerosion verringern. Sie können ebenso förderlich für die Biodiversität (Bodenlebewesen wie Regenwürmer, aber auch Insekten, Feldhasen, Feldhamster usw.) auf den bewirtschafteten Parzellen sein. Aus diesem Grund organisierte die Landwirtschaftskammer Elsass zusammen mit der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz und weiteren Partnern einen Tag zum praktischen Wissensaustausch. Die Erkenntnisse aus den drei Ländern für eine wirksame Zwischenfruchtbegrünung wurden mit Praktikern aus der Oberrheinregion diskutiert. Die Teilnehmenden aus den Bereichen Landwirtschaft und Naturschutz sahen großes Potential, mit auf die Region abgestimmten Saatgutmischungen und angepassten Bewirtschaftungsweisen wie Direktsaat, sowohl für den landwirtschaftlichen Betrieb als auch für die Biodiversität, positive Effekte zu erreichen. Die in 2021 und 2022 mit Unterstützung von Landwirten aus dem Elsass und der Südpfalz durchgeführten Analysen halfen, Ratschläge zu einem gesicherten Aufwuchs der Zwischenfrucht und verbesserten Bodeneigenschaften zu geben. Die Analyse zeigte auch, dass die Begrünung der ansonsten meist kahlen Ackerflächen Tieren mehr Lebensraum mit Nahrung und Unterschlupf bot . In Zukunft gilt es, die vielfältigen Leistungen, die Zwischenfrüchte für Landwirte und die biologische Vielfalt erbringen, weiter in die Praxis zu vermitteln. Der Feldhamster kann hierbei als Schirmart für eine insgesamt biodiversitätsfreundliche Landbewirtschaftung gesehen werden. Hintergrund Das Projekt CRICETUS - Schutz des Feldhamsters und der Biodiversität in den Agrarlandschaften des Oberrheins - startete im Januar 2021 und läuft bis Juni 2023. Es wird durch EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) im Rahmen des Programms Interreg Oberrhein kofinanziert. Das Projekt wird von zehn Projektpartnern in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und dem Elsass gemeinsam umgesetzt. Projektträgerin ist die Communité européenne d’Alsace mit Sitz in Straßburg. Im Rahmen des Interreg-Projektes CRICETUS werden neue Methoden zur Identifizierung von Feldhamsterhabitaten und Instrumente zur Untersuchung der Art in ihrer natürlichen Umgebung entwickelt. Gleichzeitig werden wirtschaftlich tragfähige landwirtschaftliche Praktiken erarbeitet, die an die Anforderungen des Artenschutzes angepasst sind. Da die meisten Feldhamstervorkommen nur noch aus wenigen Individuen bestehen, sind diese oft genetisch verarmt und durch Inzucht gefährdet. Durch das Einbringen weiterer Tiere können die betroffenen Populationen vom Aussterben bewahrt werden. Feldhamster werden dafür bereits in spezialisierten Zuchtstationen im Elsass und in Baden-Württemberg vermehrt und anschließend auf geeigneten Flächen wiederangesiedelt. Im Interreg-Projekt CRICETUS werden genetische Analysen von Wild- und Zuchtpopulationen durchgeführt, um durch gezieltes Wiederansiedeln von Feldhamstern die genetische Verarmung zu verhindern. Außerdem erfolgt die Entwicklung eines optimierten Zucht- und Wiederansiedlungsprotokolls, das die Erfolgsrate bei der Auswilderung von Zuchttieren und ihr Überleben in der Natur verbessern soll. Durch den Austausch zwischen deutschen und französischen Forschenden, Landbewirtschaftenden und verschiedenen Institutionen wird zusammen für einen grenzüberschreitenden Artenschutz gearbeitet. Weitere Informationen finden sich auf der Projektseite . Diese Pressemitteilung in kompakter Form als pdf .

Deutsch-französische Wiederansiedlung von Feldhamstern im Elsass

In Absprache mit den regionalen Landwirten wurden am 09. Juni bei Oberschaeffolsheim im Elsass (Département Grand Est) 40 Feldhamster (Cricetus cricetus) aus deutschen und französischen Zuchten in einer gemeinsamen Aktion freigelassen. Ziel ist es, den dramatischen Rückgang des Feldhamsters in der Oberrheinregion aufzuhalten und eine langfristige Koexistenz zwischen Feldhamster und Landwirtschaft aufzubauen. In dem deutsch-französischen Interreg-Projekt CRICETUS geht es um den Schutz des Feldhamsters und der Biodiversität in den Agrarlandschaften des Oberrheins, die in den letzten Jahrzehnten vor allem durch Zersiedlung und Intensivierung der Landwirtschaft zurückgegangen ist. Durch den Austausch zwischen deutschen und französischen Forschenden, Landwirt:innen und Institutionen wird gemeinsam am grenzüberschreitenden Artenschutz gearbeitet. Die Stärkung der Feldhamsterpopulationen durch Freilassungsmaßnahmen ist nur einer von mehreren Bausteinen in dem zweieinhalbjährigen Projekt. Angesichts der gemeinsamen Herausforderungen für den Erhalt des stark bedrohten Feldhamsters entwickelt das CRICETUS-Projekt neue Methoden zur Erfassung der Populationen, auch um das Wissen über seine Raumnutzung zu verbessern. Weitere Maßnahmen sind Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit, die Festlegung neuer, für die Art und die Artenvielfalt in der Rheinebene günstiger Kulturverfahren in Absprache mit der Landwirtschaft sowie die Intensivierung des Austauschs zwischen den Feldhamster-Zuchtzentren am Oberrhein. Aktuell findet die Nachzucht der Europäischen Feldhamster in der Oberrheinregion auf deutscher Seite im Zoo Heidelberg statt. „Der grenzüberschreitende Austausch und die Zusammenarbeit der Akteurinnen und Akteure aus allen beteiligten Fachgebieten ist essentiell für die langfristige Sicherung des Fortbestands dieser stark bedrohten Art am Oberrhein“, betont die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder. „Ich freue mich, dass hier gemeinsam neue Möglichkeiten zum Schutz des Feldhamsters und damit auch weiterer typischer Bewohner der Agrarlandschaft ausgelotet werden. Den freigelassenen Tieren wünsche ich, dass sie in der neuen Umgebung gut zurechtkommen und sich bald vermehren.“ Die Freilassungsflächen im Elsass werden von den Landwirten hamsterfreundlich bewirtschaftet, um den Feldhamstern Nahrung und Deckung vor Feinden wie Greifvögeln zu bieten. Für die Auswilderung wurde vorübergehend ein 4 ha großes Gebiet mit einem Elektronetz eingezäunt, um die Feldhamster vor Landraubtieren wie Füchsen zu schützen. Außerdem wurden als Starthilfe Röhren von 40 - 50 Zentimetern Tiefe vorgegraben, in die die Tiere gezielt eingesetzt werden und die von den Tieren in eigene Baue erweitert werden können. Als Ackerbewohner ist der Feldhamster auf tiefgründige Böden angewiesen, die seinen Bauen in über 1 m Tiefe ausreichend Stabilität geben. Im Spätsommer fängt er an, Vorräte für seinen Winterschlaf zu sammeln. Dabei greift er gerne auf Getreide zurück, da es sich gut lagern lässt. Das Interreg-Projekt „CRICETUS - Schutz des Europäischen Hamsters und der Biodiversität in den Agrarlandschaften des Oberrheins“ startete im Januar 2021 und läuft bis Juni 2023. Es wird durch den EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) im Rahmen des Programms Interreg Oberrhein zu 50 % kofinanziert. Im Programm Interreg Oberrhein werden institutionelle Akteurinnen und Akteure der Region bei der Umsetzung von Kooperationsprojekten, zum Beispiel zur Verbesserung des Artenschutzes, unterstützt. Das Projekt wird von zehn Projektpartnern in Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und dem Elsass gemeinsam umgesetzt. Projektträgerin ist die Communité européenne d’Alsace (CeA) mit Sitz in Straßburg. Weitere Projektpartner in Frankreich sind die Chambre d’Agriculture d’Alsace, das Centre national de la recherche scientifique – Délégation Alsace (CNRS), die Direction régionale de l’environnement, de l’aménagement et du logement Grand Est (DREAL) und die Groupe d'études et de protection des mammifères d'Alsace (GEPMA). Auf deutscher Seite sind neben der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz das Regierungspräsidium Karlsruhe, RLP AgroScience GmbH, das Landesamt für Umwelt Rheinland-Pfalz und die Stadt Mannheim am Projekt beteiligt. Das Finanzvolumen des Projektes beträgt insgesamt knapp 2,1 Mio. €. Details finden sich auf der Homepage der Stiftung. Diese Nachricht als pdf-Datei finden Sie hier .

Herkunft und Anpassung der Eichen auf Reliktstandorten (AQUAREL), Teilvorhaben 3

Eichenwälder sind in Mitteleuropa an eine Vielzahl von Habitaten angepasst. Des Weiteren weisen die Eichen in diesem geografischen Raum eine besonders hohe genetische Vielfalt auf, die durch das Aufeinandertreffen verschiedener nacheiszeitlicher Rückwanderungswege zustande kam. Die meisten Eichenwälder in Mitteleuropa sind seit langem vom Menschen bewirtschaftet. Eine Ausnahme stellen Reliktbestände auf trockenen Standorten dar, die aufgrund ihrer Wuchsschwäche und der schweren Zugänglichkeit meist nur extensiv bewirtschaftet wurden. An den dort periodisch auftretenden Wassermangel konnten sich die Eichen über lange Zeiträume hinweg anpassen. Solche Eichenbestände eignen sich daher besonders, um vergangene Anpassungsprozesse zu untersuchen und zu verstehen. Ziele dieses Vorhabens sind: (1) Die Standortbedingungen von Eichenwäldern auf Reliktstandorten in Süddeutschland und im Elsass zu erfassen und den Reliktstatus der Bestände durch Nachweis von Reliktarten in der Flora und Fauna zu bestätigen. (2) Die refugiale Herkunft der Eiche an diesen Beständen mittels Chloroplasten-DNA-Marker sowie genetische Strukturen mittels Kern-DNA zu charakterisieren und mit vorhandenen genetischen Daten aus bewirtschafteten Wäldern zu vergleichen. (3) Mittels molekulargenetischer Marker aus Kandidatgenen zu prüfen, ob Zusammenhänge zwischen der Variation an adaptiven Genorten und standörtlichen Unterschieden auftreten, was auf Anpassung durch natürliche Selektion hindeuten würde. (4) Die Altbäume und ihre Nachkommenschaften auf ihre stressphysiologischen Fähigkeiten hin zu prüfen, um Erkenntnisse über Ihre Trockenheitsresistenz zu gewinnen. (5) Die Grundlagen für die Anlage einer Nachkommenschaftsprüfung zu schaffen, um die genetisch fixierten Wuchseigenschaften der untersuchten Bestände zu prüfen. Dies soll langfristig die Frage beantworten, ob die Verwendung von Vermehrungsgut aus solchen Vorkommen einen Beitrag zur Begründung klimastabiler Wälder leisten kann.

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