Die flexiblen Mechanismen des Kyoto- Protokolls (Joint Implementation - JI und Clean Development Mechanism - CDM) bieten insbesondere für Unternehmen aus Deutschland interessante Ansätze, um verstärkt Techniken in Entwicklungs- und Schwellenländern zur Anwendung zu bringen, die den Ressourceneinsatz und die Emission von Treibhausgasen reduzieren. Bayerische Unternehmen aus den Branchen Recycling- und Ressourceneffizienztechniken könnten davon profitieren. Aus unterschiedlichen Gründen, mit denen sich bifa im Auftrag des Bundesumweltministeriums im Jahr 2009 ausführlich auseinandergesetzt hat, werden die flexiblen Mechanismen jedoch gerade im Bereich der Abfallwirtschaft noch nicht ihrem Potenzial entsprechend genutzt. Bei CDM-Projekten existieren für den Bereich Recycling bisher keine international geltenden Richtlinien. Die Weltbank hat daher eine Recyclingmethodik entworfen und als Vorschlag beim UN-Klimasekretariat eingereicht. Mit ihr sollen sich zukünftig Projekte zum Recycling der Kunststoffe HDPE und LDPE bilanzieren lassen. Der Entwurf wird nun auf Basis eingegangener Stellungnahmen von Gremien des Klimasekretariats abschließend bewertet. Nach Einschätzung von bifa wird beim Weltbank-Vorschlag das Potenzial von Recyclingprojekten nicht ausgeschöpft. Die im bislang vorliegenden Entwurf angeführten Einsparpotenziale für Treibhausgasemissionen müssten nach oben korrigiert werden, um den Erkenntnissen aus ökobilanziellen Betrachtungen besser Rechenschaft zu tragen. Dies würde die Attraktivität der Methodik anheben und wäre dann zur effektiven, weltweiten Förderung von Recyclingaktivitäten geeignet. Durch einen engen Dialog mit dem Klimasekretariat erhofft sich bifa eine Lösung, die der Umwelt und der Recyclingwirtschaft gerecht wird. Methoden: Analyse und Moderation sozialer Prozesse.
In den internationalen Klimaverhandlungen wird die Möglichkeit zur Nutzung flexibler Marktinstrumente auch in einem Nachfolgeabkommen zu dem Kyoto Protokoll wahrscheinlich. Nach einer entsprechenden Grundsatzentscheidung in Paris Ende 2015 bedarf es intensiver Verhandlungen zur inhaltlichen Ausgestaltung flexibler Instrumente. Das Vorhaben soll Konzepte für Umsetzungsregeln entwickeln, die dann von Deutschland in die Verhandlungen eingebracht werden können.
Die JIKO ist die Koordinierungsstelle des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) für die projektbezogenen Mechanismen des Kyoto-Protokolls sowie deren Verknüpfung mit dem EU-Emissionshandel. Im Rahmen des Projekts unterstützt das Wuppertal Institut das BMU bei der Entwicklung der Rahmenbedingungen für die Nutzung der Kyoto-Mechanismen durch wissenschaftliche Zuarbeit und Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit. Das Projekt umfasst deshalb zwei Arbeitsbereiche: 1. Wissenschaftliche Zuarbeit: Die Mitarbeiter/-innen des Projektes erstellen im Auftrag des Bundesumweltministeriums Policy Paper, Stellungnahmen und Berichte über die UN-Aufsichtsgremien von CDM/ und JI. Zusätzlich organisiert das Projektteam Fachgespräche, um ausgewählte Themen in die Experten-Community hineinzutragen und somit zum Agenda-setting beizutragen. 2. Öffentlichkeitsarbeit: Im Rahmen des Projektes erstellen die Projektmitarbeiter/-innen zahlreiche Veröffentlichungen rund um das Thema JI und CDM, darunter ein vierteljährliches Fachmagazin. Das vom Projektteam entwickelte Internetportal www.jiko-bmu.de bietet sowohl Einsteigerinformationen als auch konkrete Services für Projektentwickler. Flankiert wird die Öffentlichkeitsarbeit durch Flyer, Broschüren und Beiträge zu sozialen Netzwerken.
Ziel des Forschungsprojekts ist die Analyse und Bewertung des vom CDM-Executive Boards entworfenen Nachhaltigkeitstools im Hinblick auf seine Unterstützung der nachhaltigen Entwicklung durch den CDM. Zunächst soll daher das Nachhaltigkeitstool auf seine generelle Eignung zur Bewertung der Nachhaltigkeit von Projekten überprüft werden. Hieran sollte sich die Untersuchung von Nachhaltigkeitsanforderungen in anderen flexiblen Mechanismen anschließen, falls es dort Anforderungen zu Offsets gibt. Dafür kommen z.B. der thailändische Crown Standard oder das UNDP NAMA Sustainable Development Tool in Betracht. Ebenfalls sollte der freiwillige Markt (z.B. mit Blick auf den Gold Standard oder die Social Carbon Methodology) auf Nachhaltigkeitsanforderungen bei Offsets hin beleuchtet werden.Vorhandene Regelungen bzw. Vorgehensweisen zur Beurteilung der Nachhaltigkeit sollten im Hinblick auf ihre Eignung zur Unterstützung der Nachhaltigkeit mit dem Tool des CDM-Exekutivrats verglichen werden. Weiterhin sollte die Auffassung von einigen Gastgeberländern selbst hinsichtlich der Tauglichkeit des Instruments zur Stärkung von Nachhaltigkeitsaspekten untersucht werden. Hierfür bietet sich eine Umfrage bei proaktiven, hinreichend im CDM erfahrenen Staaten an, in deren Rahmen Verbesserungsbedarf ermittelt werden kann. Dabei könnten diese Länder auch dazu befragt werden, wie eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema bei der Projektgenehmigung ihrer Meinung nach gefördert werden kann. Die Ergebnisse sollten sodann bewertet werden und abschließend in eine Diskussion der Vor- und Nachteile des Tools sowie ggf. von Verbesserungsvorschlägen einfließen.
Pflanzliche Cytochrom-P450-Monooxygenasen (P450s oder CYPs) sind wichtige Enzyme des Sekundärmetabolismus. Sie spielen weiterhin eine große Rolle im Metabolismus von Xenobiotika - wie z.B. Pestiziden, insbesondere Herbiziden. Spezies-Unterschiede in der Aktivität bestimmter P450s zum Metabolismus von Herbiziden werden als der Mechanismus angesehen, der es toleranten Pflanzenspezies ermöglicht, gegenüber Herbiziden weniger empfindlich zu sein als andere. P450s, die im Pestizid-Metabolism involviert sind, üben vermutlich auch eine Funktion im Sekundär-Metabolismus aus. CYP73A1 z.B. ist die trans-Zimtsäure-Hydroxylase aus Jerusalem-Artichoke, die auch die Ring-Methyl-Hydroxylierung von Chlortoluron katalysiert, wie durch Expression ihrer cDNA in Hefe gezeigt wurde. Ein Wissenszuwachs über P450s, die in empfindlichen und toleranten Pflanzen vorkommen, und über molekulare Mechanismen, die den P450-katalysierten Metabolismus von Herbiziden in toleranten Pflanzen verantwortlich sind, kann zu einem Verständis der Herbizid-Resistenz und ihrer Entwicklung beitragen. Auf Grund seiner Toxizität war Kornrade (Agrostemma githago L.) in der Vergangenheit ein problematisches Unkraut in europäischen Getreidefeldern. Heutzutage ist die Pflanze fast ausgestorben - als Folge des Einsatzes von Herbiziden und einer verbesserten industriellen Saatgutreinigung. In Weizenfeldern, sind eine Reihe Herbizide effektiv gegenüber Kornrade (z.B. Triasulfuron, Diuron, Metribuzin, Dicamba + 2,4-D und Bromoxynil). Obwohl bislang über Resistenz bei Kornrade nicht berichtet wurde, sind Zellsuspensionskulturen der Kornrade in der Lage, die Herbizide Metamitron und Atrazin sowie das Xenoestrogen Nonylphenol zu metabolisieren. Die Metaboliten, die identifziert wurden, entstehen durch Dealkylierung und Hydroxylierung der aromatischen und aliphatischen Teilstrukturen der Ausgangsverbindungen. Da diese Reaktionen als typisch für P450-Enzyme im Metabolismus von Xenobiotika angesehen werden, kann man vermuten, dass P450s an der beobachteten Metabolisierung beteiligt sind. In Verlauf des Projektes wurde eine Plasmid-abhängige cDNA-Bibliothek von Kornrade-Zellsuspensionskulturen konstruiert, um unbekannte P450-Sequenzen zu isolieren. Um eine erhöhte Expression von P450s zu erreichen, wurden die Zellen mit dem Herbizid-Safener Benoxacor behandelt, von dem bekannt ist, dass er den P450-Gehalt von Mais-Keimlingen deutlich erhöht. Um sicherzustellen, dass die Kornradezellen der Suspensionskultur die gewünschten Enzyme noch exprimieren, wurde ihre Fähigkeit, 4-n-Nonylphenol (4-n-NP) durch Oxidation zu metabolisieren, in einer Metabolismus-Studie mit dem radioaktiv-markierten (ring-U-14C)4-n-Nonylphenol überprüft. Nach Anwendung verschiedener molekularbiologischer Techniken konnten letztlich mittels einer PCR-Strategie unter Verwendung P450-spezifischer degenerierter Primer zwei PCR-Produkte kloniert werden. U.s.w.
Derzeit ist ein Post Kyoto-Abkommen noch ungewiss und somit besteht die Gefahr, dass der einheitliche projektbezogene Kohlenstoffmarkt in einzelne nationale Systeme zerfällt - bzw. mit den USA nicht entstehen kann. Das Nutzen der internationalen CDM Strukturen wird ohne einen Folgeabkommen rein freiwillig sein. Die Staaten können Klimaschutzprojekte über bilaterale Verträge umsetzen und die UNFCCCUnited Nations Framework Convention on Climate ChangeInstitutionen umgehen. Eine solche Entwicklung erschwert die Vergleichbarkeit der Klimaschutzprojekte. Das Handeln dieser Gutschriften über das jeweilige Emissionshandelssystem wäre nur durch zusätzliche bilaterale Verträge möglich. Dahingegen könnte der CDM als UN-Mechanismus in einem freiwilligen System fortbestehen und einheitliche Rahmenbedingungen für Klimaschutzprojekte im internationalen Kohlenstoffmarkt bieten. Voraussetzung wäre dabei die Bereitschaft der betroffenen Industriestaaten diesen Mechanismus weiter zu nutzen. Das UFOPLAN-Vorhaben soll die gemeinsame Substanz der drei wichtigsten Nachfragemärkte von Offset-Gutschriften fachlich ausloten und einen multilateralen Dialog unterstützten. Der zu planende Workshop ist dabei von zentraler Bedeutung. Die zu untersuchenden Staaten sind Japan, der US-Bundesstaat Kalifornien und Süd-Korea. Die entscheidende Fragestellung ist, unter welchen Bedingungen diese Staaten bereit sind, den CDM weiter zu nutzen bzw. erstmals zu nutzen. Das Projekt muss daher die Problemsicht dieser Staaten im Hinblick auf CDM herausarbeiten und auf die Frage zuspitzen, ob und wie diese Probleme durch den laufenden CDM-Reformprozess aufgefangen werden können.
A) Problemstellung: Das Bundeskabinett hat mit Beschluss vom 20. Oktober 2000 unter Federführung des BMU eine Arbeitsgruppe 'Emissionshandel zur Bekämpfung des Treibhauseffekts' eingerichtet. In dieser Arbeitsgruppe sind neben Regierungsvertretern auch Vertreter der gesellschaftlichen Gruppen Mitglied (Wirtschaft, Umwelt- und Verbraucherverbände, Gewerkschaften). Die Arbeitsgruppe hat die Aufgabe, Fragen, die sich im Zusammenhang mit dem Einsatz des Emissionshandels im klimaschutzpolitischen Maßnahmenbündel ergeben, zu prüfen und Empfehlungen für die Ausgestaltung und Weiterentwicklung dieses neuartigen Instruments zu geben. Seit der EU-Richtlinie zur Einführung eines EU-weiten Emissionhandelssystems wird der Emissionshandel und seine Weiterentwicklung intensivst und auf allen politisch relevanten Ebene teilweise äußerst kontrovers diskutiert. B) Handlungsbedarf (BMU; ggf. auch BfS, BfN oder UBA): Die bisherigen Diskussionen innerhalb der Arbeitsgruppe waren sehr fruchtbar und haben Beiträge etwa zur rechtlichen und organisatorischen Ausgestaltung sowie zur inhaltlichen Ausrichtung des Instruments geführt, die in die politische Abstimmung eingebracht werden konnten. C) Ziel des Vorhabens ist die wissenschaftliche Unterstützung des BMU bei der Arbeit der (Unter-) Arbeits-gruppen der AGE, die methodische Vor- und Nachbereitung der Diskussionsrunden und die wissenschaftliche Aufbereitung und Dokumentation der Diskussionsergebnisse.
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