Am 15. Februar 2016 veröffentlichte das Umweltbundesamt (UBA) eine gemeinsame Studie des Öko-Institut e.V. und der Universität Bonn, die zur Entwicklung von Strategien gegen Obsoleszenz erstmals detailliert das Konsumverhalten, die Austauschgewohnheiten sowie die Ursachen für Defekte bei Elektro- und Elektronikgeräten in den vier Produktkategorien Haushaltsgroßgeräte, Haushaltskleingeräte, Informations- und Kommunikationstechnik und Unterhaltungselektronik untersucht hat. Die Studie, die im Auftrag des UBA durchgeführt wurde, zeigt, dass die Elektro- und Elektronikgeräte aus vielfältigen Gründen ersetzt werden. Dabei wirken werkstoffliche, funktionale, psychologische und ökonomische Obsoleszenzformen zusammen und erzeugen ein hochkomplexes Muster. Die Analyse bestätigt, dass die Erst-Nutzungsdauer von den meisten untersuchten Produktgruppen in den letzten Jahren abgenommen hat. Im Bereich der Unterhaltungselektronik und Informationstechnik sind Technologiesprünge und der Wunsch nach einem neuen Gerät häufig Auslöser für den Neukauf. Sogar bei Haushaltsgroßgeräten ist bei einem Drittel der Befragten der Wunsch nach einem besseren Gerät ausschlaggebend. Zeitgleich stieg der Anteil der Haushaltsgroßgeräte, die aufgrund eines Defekts bereits innerhalb der ersten fünf Jahre ersetzt wurden, von 3,5 Prozent im Jahr 2004 auf 8,3 Prozent im Jahr 2013. Eine gezielte kurze Produktlebensdauer, die die Hersteller mittels eingebauter Mängel erzeugen – die sogenannte geplante Obsoleszenz konnte in der Studie nicht nachgewiesen werden. Vielmehr kalkulieren Hersteller mit einer bestimmten Produktlebensdauer, die sich auch nach Zielgruppen, Einsatzbereichen und Produktzyklen richtet.
Das übergeordnete Ziel der Studie ist die Ermittlung von Energie- und Ressourceneinsparpotenzialen in der Nutzungsphase der Unterhaltungselektronik. Die Nutzung von Unterhaltungselektronik erfolgt in sämtlichen Teilgruppen der Gesellschaft auf einem sehr hohen Niveau. Die Studie hat gezeigt, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher selten alle Funktionen eines Konvergenzprodukts in vollem Umfang nutzen und, dass die mobilen Konvergenzprodukte Energieeinsparpotenziale in der Nutzungsphase bieten, aber nicht die gleichen technischen Anforderungen erfüllen wie die Einzelgeräte. Deswegen werden sie ergänzend zu dem bestehenden Gerätepark angeschafft. Die Ergebnisse und Empfehlungen der Studie gelten ausschließlich für die Nutzung von bereits vorhandenen Geräten, nicht jedoch für Neuanschaffungen. Veröffentlicht in Texte | 11/2017.
Gründe für den frühzeitigen Austausch sind vielfältig – UBA empfiehlt Mindesthaltbarkeit Ob Waschmaschine, Smartphone oder Fernseher: Die meisten elektronischen Geräte werden immer kürzer genutzt. Das zeigt eine neue Studie des Öko-Institut e.V. und der Universität Bonn im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA). UBA-Präsidentin Maria Krautzberger: „Viele Geräte haben eine zu kurze Lebensdauer. Aus ökologischer Sicht ist das nicht akzeptabel. Die Herstellung der Produkte verbraucht wertvolle Ressourcen; Schadstoffe und Treibhausgase belasten Umwelt und Klima. Wir müssen über Mindestanforderungen an Produktlebensdauer und Qualität nachdenken – eine Art Mindesthaltbarkeit für Elektro- und Elektronikgeräte. Gleichzeitig werden viele Geräte ersetzt, obwohl sie noch gut funktionieren. Es ist daher genauso wichtig, dass Verbraucherinnen und Verbraucher Produkte länger nutzen.“ Tatsächlich sind die Gründe für einen frühzeitigen Neukauf von Elektrogeräten vielfältig. Gerade im Bereich der Unterhaltungselektronik und Informationstechnik sind Technologiesprünge und der Wunsch nach einem neuen Gerät häufig Auslöser für den Neukauf. Selbst bei Haushaltsgroßgeräten wie Kühlschränken ist bei einem Drittel der Befragten der Wunsch nach einem besseren Gerät ausschlaggebend. Gleichzeitig stieg beispielsweise der Anteil der Haushaltsgroßgeräte, die aufgrund eines Defekts bereits innerhalb der ersten fünf Jahre ersetzt wurden, von 3,5 Prozent im Jahr 2004 auf 8,3 Prozent im Jahr 2013. Eine Verbraucherbefragung im Rahmen der Studie zeigt, dass rund ein Drittel der Befragten unzufrieden mit der Lebensdauer der Produkte waren. Unter ökologischen Gesichtspunkten ist das nicht hinnehmbar. In allen untersuchten Produktgruppen, sei es der Fernseher, das Notebook oder die Waschmaschine, belasten die kurzlebigen Produkte unsere Umwelt deutlich stärker als Geräte mit langer Nutzungsdauer. Beispiel Waschmaschine: Im Vergleich liegen Energieaufwand und Treibhausgaspotenzial bezogen auf den gesamten Lebensweg bei einer fünfjährigen Maschine um rund 40 Prozent höher als bei einem 20jährigen Gerät. Dabei ist eine mögliche bessere Energieeffizienz schon berücksichtigt. Eine gezielte kurze Produktlebensdauer, die die Hersteller mittels eingebauter Mängel erzeugen – die sogenannte geplante Obsoleszenz – kann in der aktuellen Studie nicht nachgewiesen werden. Vielmehr kalkulieren Hersteller mit einer bestimmten Produktlebensdauer, die sich auch nach Zielgruppen, Einsatzbereichen und Produktzyklen richtet. Im Bereich der Fernsehgeräte beispielsweise werden von den Verbraucherinnen und Verbrauchern innerhalb eines Jahres neue Entwicklungen erwartet. Dieser kurze Innovationszyklus kann zu Lasten der Qualität gehen – so werden manche Geräte nur noch auf bekannte Schwachstellen und nicht mehr umfassend getestet. Auf diese Weise lässt sich die Testzeit von mehreren Monaten auf wenige Wochen reduzieren. „Problematisch ist die mangelnde Transparenz für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Man sieht dem Produkt nicht an, für welche Lebensdauer es konzipiert wurde. Auch der Preis ist da nicht immer ein zuverlässiger Indikator . Im Sinne der Verbraucher und der Umwelt wäre eine Kennzeichnung, die beispielsweise die voraussichtliche Lebensdauer eines Geräts in Nutzungsstunden angibt“, sagt Krautzberger. Hier gibt es weiteren Forschungsbedarf, da die Lebensdauer nicht für alle Produktgruppen messbar und transparent darstellbar ist. Stichwort Reparierbarkeit: Geräte müssen repariert werden können, um die Lebenszeit zu verlängern. Hierzu gehören zum Beispiel ein reparaturfreundliches Design und die Verfügbarkeit von Ersatzteilen, welche auch für nicht-herstellergebundene Werkstätten zugänglich sein sollten. Und nicht zuletzt sind auch die Verbraucherinnen und Verbraucher selbst in der Verantwortung. Vom Smartphone über das Notebook bis zum Flachbildfernseher werden viele Geräte ersetzt, obwohl sie noch gut funktionieren. Initiativen und Plattformen zum Verschenken, Teilen, Tauschen und Verleihen gibt es bereits in vielen Städten. Auch die öffentliche Hand kann eine Vorreiterrolle einnehmen und beispielsweise in öffentlichen Verwaltungen eine Mindestnutzungsdauer von elektronischen Geräten vorschreiben. Die Studie zur Entwicklung von Strategien gegen Obsoleszenz untersucht erstmals detailliert das Konsumverhalten, die Austauschgewohnheiten sowie die Ursachen für Defekte bei Elektro- und Elektronikgeräten in den vier Produktkategorien Haushaltsgroßgeräte, Haushaltskleingeräte, Informations- und Kommunikationstechnik und Unterhaltungselektronik. Die Studie zum Herunterladen
Das übergeordnete Ziel der Studie ist die Ermittlung von Energie- und Ressourceneinsparpotenzialen in der Nutzungsphase der Unterhaltungselektronik. Die Konsumentenbefragung hat gezeigt, dass sich in sämtlichen Teilgruppen der Gesellschaft die Nutzung von Unterhaltungselektronik auf einem sehr hohen Niveau befindet. Bei etablierten Geräten wie dem Fernseher sind Unterschiede zwischen den Milieus marginal. Bei moderneren Geräten (z.B. Smartphone, Tablet-PC) hingegen zeigt sich, dass die postmodernen Milieus diese deutlich häufiger nutzen als Traditionelle. Auch nutzen postmoderne Milieus Geräte deutlich häufiger parallel zueinander als Traditionelle. Die Studie hat gezeigt, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher selten alle Funktionen eines Konvergenzprodukts in vollem Umfang nutzen. So wird die Internetfunktion eines Fernsehgeräts immer noch nur von einem Bruchteil der Personen genutzt. Die Analyse zeigt, dass die mobilen Konvergenzprodukte Energieeinsparpotenziale in der Nutzungsphase bieten, aber nicht die gleichen technischen Anforderungen erfüllen wie die Einzelgeräte. Deswegen werden sie ergänzend zu dem bestehenden Gerätepark angeschafft. Für umweltbewusste Konsumentinnen und Konsumenten ohne hohe Ansprüche an die Bildqualität bilden die Konvergenzgeräte mit Computerkomponenten wie Notebooks und Integrated PCs die in der Nutzungsphase energieeffizienteren Alternativen. Aus Klimaschutzsicht ist die Nutzung von Spielkonsolen als Konvergenzprodukt die schlechteste Variante. Die Berechnungen haben gezeigt, dass es aus Energiesparsicht sinnvoller ist, einen DVD-/Blu-Ray-Player weiter zu betreiben, selbst wenn er Bereitschaftsverluste aufweist, anstatt die Spielkonsole zum Abspielen von Videos zu verwenden. Die Ergebnisse und Empfehlungen der Studie gelten ausschließlich für die Nutzung von bereits vorhandenen Geräten, nicht jedoch für Neuanschaffungen.<BR>Quelle: Forschungsbericht
Das Projekt "Der Einfluss moderner Gerätegenerationen der Informations- und Kommunikationstechnik auf den Energieverbrauch in Deutschland bis zum Jahr 2010 - Möglichkeiten zur Erhöhung der Energieeffizienz und zur Energieeinsparung in diesen Bereichen" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit. Es wird/wurde ausgeführt durch: Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung.Zielsetzung dieses Gutachtens ist es, 1. den direkten und indirekten Einfluss moderner Geräte, Systeme und Dienstleistungen der Informations- und Kommunikationstechnik auf den Energieverbrauch in Deutschland bis zum Jahr 2010 qualitativ und quantitativ zu analysieren, 2. ein 'Frühwarnsystem' zu entwickeln, das frühzeitig auf die Gefahr zunehmenden Stromverbrauchs bzw. die Chancen rationeller Energieverwendung bzw. die Substitution von Anwendungen hinweist sowie 3. auf dieser Grundlage konkrete Vorschläge für die Energiepolitik auf nationaler und auf EU-Ebene zu machen. Dabei werden sowohl bereits vorliegende Ergebnisse für Deutschland genutzt als auch schon vorliegende Erfahrungen aus anderen Ländern wie den USA, Japan oder der Schweiz berücksichtigt. Als Ausgangpunkt wurde für die Untersuchung eine detaillierte Liste mit allen wesentlichen Geräten aus den Bereichen Unterhaltungselektronik, Kommunikation, Datenverarbeitung und Haustechnik entwickelt (vgl. Kapitel 2, Tabelle 2-1). Differenziert wird nach Endgeräten und der zugehörigen Infrastruktur sowie nach der privaten Nutzung in Haushalten und der geschäftlichen Nutzung in Büros (sowohl in der Industrie als auch im GHD-Sektor). Auch der Einfluss einer zunehmenden Vernetzung von Geräten in privaten Haushalten und Büros wird dabei berücksichtigt. Der derzeitige und zukünftige direkte Strombedarf dieser Geräte und der zugehörigen Infrastruktur wird im Wesentlichen durch folgende Komponenten beeinflusst: 1. Bestand, 2. Stromverbrauch der Geräte im Normalbetrieb, Betriebsbereitschaft und Schein-Aus-Betrieb, 3. Nutzungszeiten. Für die Ermittlung der einzelnen Komponenten wurde methodisch folgende Vorgehensweise gewählt: 1. Systematische Auswertung bereits vorliegender Studien, Statistiken, Broschüren und Herstellerinformationen zum Gerätebestand, zum Gesamtsystem stationärer und mobiler Kommunikationsdienstleistungen und deren direkter und indirekter (induzierter) Energieverbrauch (auch Minderbedarf) sowie erwartete Entwicklungen in den kommenden Jahren in Deutschland. 2. Durchführung von fragebogengestützten Expertengesprächen zu einigen Gerätegruppen, für die bisher keine ausreichenden Daten vorliegen. 3. Durchführung eigener Messungen für eine Reihe von Geräten, insbesondere zur Ermittlung von Verbräuchen im ausgeschalteten Zustand, da die derzeitige Datenlage in diesem Bereich noch relativ schlecht ist. 4. Eigene Abschätzungen zum Stromverbrauch und zu den Stromeinsparpotenzialen auf Basis der gesammelten Informationen für solche Anwendungsbereiche, für die bisher noch keine oder nur unvollständige Daten vorliegen. Für die Verarbeitung und Kopplung der ermittelten Daten für IuK-Geräte und die unterstützende Infrastruktur werden Verfahren zur numerischen Simulation der Marktentwicklung für IuK-Endgeräte benutzt usw.
Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt und Öko-Institut e. V. Mehr Waschmaschinen, Wäschetrockner und Kühlschränke innerhalb von 5 Jahren defekt – Verbraucher tauschen funktionierende Flachbildfernseher schneller aus Verbraucher und Verbraucherinnen nutzen neu erworbene Produkte heute kürzer als früher. Erste Zwischenergebnisse einer Studie des Umweltbundesamtes (UBA) belegen eine kürzere „Erst-Nutzungsdauer“, vor allem bei Fernsehgeräten, zum Teil auch bei großen Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen, Wäschetrocknern und Kühlschränken. Bei Notebooks veränderte sich die „Erst-Nutzungsdauer“ dagegen kaum. UBA-Präsidentin Maria Krautzberger: „Beim Gebrauch von Elektro- und Elektronikgeräten ergibt sich ein sehr differenziertes Bild. Dass neue Geräte kürzer verwendet werden, hat unterschiedlichste Ursachen. Inwieweit ein geplanter Verschleiß dafür verantwortlich ist, klären wir jetzt in der zweiten Hälfte der Studie.“ Strategien gegen Obsoleszenz müssten grundsätzlich ein breites Spektrum an Maßnahmen berücksichtigen, die sich sowohl an die Hersteller als auch an die Verbraucher richten. Rainer Grießhammer, Mitglied der Geschäftsführung vom Öko-Institut: „Heute werden mehr Elektro- und Elektronikgeräte ersetzt, obwohl sie noch gut funktionieren. Häufig sind Technologiesprünge, wie bei Fernsehgeräten, ein Auslöser. Auf der anderen Seite stellen wir fest, dass der Anteil der Haushaltsgroßgeräte, die nicht mal fünf Jahre durchhalten und aufgrund eines Defekts ausgetauscht werden müssen, angestiegen ist“. Wie lange werden Elektro- und Elektronikgeräte heute genutzt, wann weisen sie das erste Mal Defekte auf und warum werden sie ausgetauscht? Diese Fragen untersucht das Umweltbundesamt derzeit zusammen mit dem Öko-Institut und der Universität Bonn. Seit einigen Jahren diskutiert die Öffentlichkeit, ob Hersteller die Lebensdauer von Produkten gezielt verkürzen. Ein solcher Verschleiß wird häufig als geplante Obsoleszenz bezeichnet. In der öffentlichen Diskussion mangelte es bislang an Daten. Deshalb hat das Umweltbundesamt eine Studie initiiert, um für ausgewählte Elektro- und Elektronikgeräte belastbare Belege zu ihrer Lebens- und Nutzungsdauer zu erheben. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben Daten von Haushaltsgroß- und -kleingeräten, von Geräten aus der Unterhaltungselektronik sowie von Informations- und Kommunikationstechnologien im Zeitraum 2004 bis 2012 analysiert. Nach der ersten Halbzeit der Studie lassen sich noch keine Belege für gezielt eingebaute Schwachstellen in Produkten liefern. Eine systematische Analyse für die Ursachen der Geräteausfälle und -defekte erfolgt nun in einem zweiten Teil der Studie. Flachbildfernseher Die ersten Ergebnisse zeigen, dass Verbraucher und Verbraucherinnen heute schneller bereit sind, einwandfreie Flachbildfernseher gegen technische Neuheiten auszutauschen. So wurden im Jahr 2012 über 60 Prozent der noch funktionierenden Flachbildschirmfernseher durch ein noch besseres Gerät ersetzt. Ein Viertel tauschte sein Gerät wegen Defekten aus. Bei einem Neukauf war das ersetzte Gerät im Jahr 2012 im Durchschnitt nur 5,6 Jahre alt. Im Vergleich dazu lag die durchschnittliche „Erst-Nutzungsdauer“ von Röhrenfernsehern von 2005 bis 2012 zwischen zehn und rund zwölf Jahren. Große Haushaltsgeräte Auch bei Haushaltsgroßgeräten wie Waschmaschinen, Wäschetrocknern und Kühlschränken hat sich laut Studie die durchschnittliche „Erst-Nutzungsdauer“ im Untersuchungszeitraum um ein Jahr auf 13,0 Jahre verkürzt. Bei einem Drittel der Ersatzkäufe war das Gerät noch funktionstüchtig und der Wunsch nach einem besseren Gerät kaufentscheidend. Für rund zwei Drittel aller Ersatzkäufe waren technische Defekte ausschlaggebend (2004 zu 57,6 Prozent und 2012/2013 zu 55,6 Prozent). Der Anteil der Geräte, die aufgrund eines Defektes schon innerhalb von fünf Jahren ersetzt werden mussten, ist zwischen 2004 und 2012 von 3,5 Prozent auf 8,3 Prozent auffallend stark gestiegen. Notebooks Bei Notebooks ist die „Erst-Nutzungsdauer“ fast annähernd gleich geblieben und liegt im Durchschnitt bei fünf bis sechs Jahren. Die Gründe für einen Austausch haben sich bei Notebooks verändert: Wurden 2004 noch 70 Prozent der funktionsfähigen Geräte wegen einer technischen Neuheit und dem Wunsch nach einem besseren Gerät ausgetauscht, war dies 2012/2013 nur noch bei rund einem Viertel der Fälle so. Bei einem weiteren Viertel waren 2012 technische Defekte entscheidend für den Neukauf. Nach Ablauf der Gesamtstudie Ende 2015 will das Umweltbundesamt Empfehlungen für Hersteller, Verbraucher und den Gesetzgeber ableiten. „Wir haben heute schon Möglichkeiten, die Mindestlebensdauer von Geräten abzusichern und die Informationen für Verbraucher zu verbessern, zum Beispiel unter der Ökodesign-Richtlinie oder in den Vorgaben für Produkte mit dem Umweltzeichen ‚Blauer Engel‘. Aufgabe der Studie ist nun zu prüfen, wie die Mindestlebensdauer ausgeweitet und am Ende auch überprüft werden kann“, schlussfolgert Maria Krautzberger. Der Zwischenbericht basiert vorwiegend auf Ergebnissen von repräsentativen Verbraucherbefragungen der Gesellschaft für Konsumforschung zur sogenannten „Erst-Nutzungsdauer“. Dieser Begriff bezeichnet die Nutzungsdauer des ersten Nutzers vom Einkauf bis zum Neukauf eines Ersatzgerätes. Nicht erhoben wurde dabei eine mögliche Zweitnutzung, also die Weiternutzung noch funktionsfähiger Geräte im eigenen Haushalt oder in anderen Haushalten (könnte bei Fernsehgeräten der Fall sein) oder bei defekten Geräten die Wiederverwendung nach einer Reparatur.
Das Projekt "Ermittlung und Erschließung des Energie- und Ressourceneffizienzpotentials von Geräten der Unterhaltungselektronik" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: Öko-Institut. Institut für angewandte Ökologie e.V..Im produktbezogenen Umweltschutz basiert die Schätzung der Umweltinanspruchnahme durch Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) bislang hauptsächlich auf Rechenzentren und Arbeitsplatz-PCs, obwohl immer mehr IKT wird im privaten Bereich eingesetzt wird.. Die Umsatzzahlen sind hoch, die Innovationszyklen sehr kurz und der Alltag wird immer schneller digitalisiert. Besonders bei der Einführung neuer Produkte wie HDTV treten umweltrelevante Parameter wie die Energie- und Ressourceninanspruchnahme der Geräte in den Hintergrund und sind zumeist nicht Grundlage der Kaufentscheidung. Neben der absoluten Zunahme an Geräten in den Haushalten zeigt sich gerade beim Endverbraucher, dass Unterhaltungselektronik und klassische IKT sich immer mehr überschneiden. Diese wachsende Produktkonvergenz könnte die Effizienz zu steigern helfen, weil im Haushalt weniger Geräte benötigt werden (z.B. nur noch ein Multimedia-PC statt Fernseher, Recorder, Stereoanlage, Spielkonsole usw.). Es könnte durch sinkende Preise und steigende Leistungsfähigkeit der Geräte jedoch auch zu Rebound-Effekten kommen. Ziel ist, den Energie- und Ressourcenverbrauch von Geräten der Unterhaltungselektronik für ausgesuchte Produktgruppen zu beleuchten.. Aufbauend auf Daten zu den Energie- und Ressourcenverbräuchen aus dem Vorhaben 'Ressourcenschonung im Aktionsfeld Informations- und Kommunikationstechnik (IKT)' (FKZ 3709 95 308) sollen Produktprofile erstellt werden, die in geeigneter Form zur Verbraucherinformation weiterentwickelt werden. Ein besonderes Augenmerk ist darauf zu richten, ob und in welchem Umfang die Konvergenz von Geräten Energie- und Ressourceneinsparung ermöglicht. Basierend auf den Erkenntnissen der Datenerhebung sollen Handlungsoptionen für eine ökologische Verbraucherpolitik im Bereich der Unterhaltungselektronik entwickelt werden.
Verbraucherinnen und Verbraucher nutzen neu gekaufte Fernsehgeräte, Waschmaschinen, Wäschetrockener und Kühlschränke heute kürzer als noch vor einigen Jahren. Ursache ist teils der Wunsch nach einem besseren Gerät, etwa bei Flachbildfernsehern, teils ein früher Defekt des Gerätes, etwa bei Waschmaschinen. Das zeigen erste Ergebnisse einer UBA -Studie, in der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Daten von Haushaltsgroß- und -kleingeräten, von Geräten aus der Unterhaltungselektronik sowie von Informations- und Kommunikationstechniken im Zeitraum 2004 bis 2012 analysierten. Im zweiten Teil der Studie sollen die Ursachen der Geräteausfälle und -defekte systematisch untersucht werden. Aus der Gesamtstudie will das UBA Empfehlungen für Hersteller, Verbraucher und den Gesetzgeber ableiten, um eine sinnvolle Mindestlebens- und -nutzungsdauer von Geräten abzusichern.
Das übergeordnete Ziel des Vorhabens ist, eine fundierte Datengrundlage zur Beschreibung und Beurteilung der Erscheinung Obsoleszenz bzw. der durchschnittlich erreichten Produkt-lebens- und Nutzungsdauer zu schaffen und darauf aufbauend handlungssichere Strategien gegen Obsoleszenz zu entwickeln. Die Zwischenergebnisse zeigen, dass bei Haushaltsgroß-geräten die durchschnittliche Erst-Nutzungsdauer in Deutschland zwischen 2004 und 2012/2013 leicht von 14,1 auf 13,0 Jahre zurückgegangen ist. Ein Defekt ist die Hauptursache für einen Austausch und machte in 2012 55,6% der Gesamtersatzkäufe aus. Auf der anderen Seite lässt sich feststellen, dass fast ein Drittel der Haushaltsgroßgeräte ausgetauscht werden, obwohl sie noch funktionieren. Kritisch zu sehen ist die Zunahme der Ersatzkäufe bei Geräten, die jünger als 5 Jahre sind. Hier erfolgte zwischen 2004 und 2012/2013 eine Steigerung des Anteils an allen Ersatzkäufen von 7% auf 13%.<BR>Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/
Das Projekt "Überarbeitung und Weiterentwicklung des klimaschutzbezogenen Blauen Engels: Expertisen zur Überarbeitung bestehender Umweltzeichenvergabegrundlagen und zur Fortschreibung des TOP100 -Projekts für klimarelevante Produkte" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: Öko-Institut. Institut für angewandte Ökologie e.V..Der Blaue Engel ist seit 2008/2009 Teil der Klimaschutzkampagne des BMU. Für die Kennzeichnung umwelt- und insbesondere klimafreundlicher Waren und Dienstleistungen hat das BMU den klimaschutzbezogenen Blauen Engel eingeführt. Die Stärkung des 'Klimaengels' als Instrument und Orientierungszeichen zur Förderung klimafreundlicher Produkte und eines nachhaltigen Konsum setzt die Wahrnehmung und Akzeptanz bei Anbitetern und Verbrauchern voraus. Um die interessierten Kreise für den Blauen Engel mit dem Themenschwerpunkt Klimaschutz anzusprechen, bedarf es der Entwicklung neuer Vergabegrundlagen und der kontinuierlichen Fortentwicklung der bestehenden Kriteriendokumente. Derzeit bestehen 40 aktive Vergabegrundlagen für klimarelavante Produkte, weitere sind im Rahmen des TOP 100-Projekts bis Ende 2012 in Planung. Im Rahmen des Vorhabens sollen bestehende Vergabegrundlagen für klimaschutzbezogene Produkte als Abrufdienstleistung überarbeitet und fortentwickelt werden. Eine kontinuierliche Fortschreibung des 'Klimaengels' ist insbesondere in den innovationsorientierten Produktgruppen wie ITK, Unterhaltungselektronik u. a. wegen der kurzen Innovationszyklen erforderlich. Ein weiterer Schwerpunkt ist sowohl die Revision als auch die Fortentwicklung der bestehenden ' Klimaengel ' für energie- und ressoucenverbrauchende Produkte (z. B. Weiße Ware, Dienstleistungen, Verkehrsbereich). Dabei sollen die Durchführungsmaßnahmen der EuP-Richtlinie und andere aktuelle Entwicklungen wie das Carbonfootprint-Labelling berücksichtigt werden, um die Orientierungsfunktion des Blauen Engel bei Anbietern und Verbrauchern zu stärken. BMU/UBA sehen es als erforderlich an, die Kooperation des Blauen Engels mit anderen Umweltzeichenprogrammen zu stärken. Ziel des Vorhabens ist es, etwa 10 bis 12 bestehende Umweltzeichen kontinuierlich zu überarbeiten oder mit Hilfe von Expertisen im Rahmen Klimaschutzinitiative fortzuentwickeln.
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