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Pressemitteilung Nr. 055 vom 21. Februar 2020 KORREKTUR: 1,7 % mehr recycelte Elektrogeräte im Jahr 2018 gegenüber 2017

Presse KORREKTUR: 1,7 % mehr recycelte Elektrogeräte im Jahr 2018 gegenüber 2017 Menge recycelter Altgeräte gestiegen, Recyclingquote aber nahezu unverändert Seite teilen Pressemitteilung Nr. 055 vom 21. Februar 2020 KORREKTUR: Die am 21.02.2020 verbreitete Meldung muss aufgrund fehlerhafter Angaben von Beispielen für Erstbehandlungsanlagen korrigiert werden. Weitere Hinweise zu den Korrekturen stehen am Ende der Meldung. WIESBADEN – 2018 wurden in Deutschland insgesamt 853 100 Tonnen Elektro- und Elektronikaltgeräte zur Erstbehandlung angenommen. 85,6 % dieser Geräte (729 900 Tonnen) wurden recycelt oder zur Wiederverwendung vorbereitet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, waren das 1,7 % beziehungsweise 12 000 Tonnen mehr als im Vorjahr. Die Recyclingquote, also Anteil der recycelten oder zur Wiederverwendung vorbereiteten Geräte an allen angenommenen Geräten, blieb jedoch nahezu unverändert (2017: 85,8 %). Den mengenmäßig größten Anteil an allen im Jahr 2018 angenommenen Elektro- und Elektronikaltgeräte machten Haushaltsgroßgeräte mit 42,9 % (365 800 Tonnen) aus, gefolgt von Haushaltskleingeräten (19,7 % beziehungsweise 168 300 Tonnen), Geräten der Informations- und Telekommunikationstechnik (14,7 % beziehungsweise 125 000 Tonnen) und Geräten der Unterhaltungselektronik (13,8 % beziehungsweise 118 100 Tonnen). Als Erstbehandlung wird die Behandlung von in Behältern oder Fahrzeugen angelieferten und unbehandelten Geräte in der ersten Anlage bezeichnet. Hier werden die Geräte aussortiert, Teile demontiert oder Schadstoffe entnommen und einer weiteren Behandlung zugeführt. Beim Recycling werden Abfälle so aufbereitet, dass gewonnene Rohstoffe zur Herstellung neuer Produkte genutzt werden können. Bei der Vorbereitung zur Wiederverwendung werden Produkte durch Maßnahmen wie Reparaturen wieder ihrem ursprünglichen Nutzungszweck zugeführt. Erstbehandlung von Elektro- und Elektronikaltgeräten 2018 Kategorie Erstbehand- lungs- anlagen insgesamt Menge insgesamt Darunter gewerbliche Altgeräte 1 Letztendliche Behandlung der angenommenen Altgeräte beziehungsweise ihrer Fraktionen Vorbereitung zur Wiederver- wendung Recycling Sonstige Verwer- tung 2 Beseiti- gung Anzahl 1 000 Tonnen 1: Geräte, die ausschließlich in anderen als privaten Haushalten genutzt werden oder die gewöhnlich nicht in privaten Haushalten genutzt werden. 2: Insbesondere energetische Verwertung und Verfüllung. . = Zahlenwert unbekannt oder geheim zu halten. 01 Haushaltsgroßgeräte 240 365,8 16,3 3,2 309,0 42,8 10,7 02 Haushaltskleingeräte 196 168,3 9,2 2,9 136,6 23,8 5,0 03 Geräte der Informations- und Telekommunikationstechnik 237 125,0 27,2 5,8 105,2 11,8 2,2 04a Geräte der Unterhaltungselektronik ohne Photovoltaikmodule 163 118,1 8,5 1,2 99,6 14,0 3,3 04b Photovoltaikmodule 20 7,9 5,6 0,9 6,0 0,8 0,2 05a Beleuchtungskörper ohne Gasentladungslampen 92 7,7 0,5 0,1 6,5 0,8 0,2 05b Gasentladungslampen 48 13,9 6,1 . 12,8 0,6 . 06 Elektrische und elektronische Werkzeuge 130 29,8 3,5 0,0 25,2 3,8 0,8 07 Spielzeug sowie Sport- und Freizeitgeräte 108 7,1 0,9 0,0 6,0 0,9 0,1 08 Medizinische Geräte 116 6,1 1,0 0,0 5,6 0,5 0,1 09 Überwachungs- und Kontrollinstrumente 111 2,3 0,8 0,0 2,0 0,3 0,1 10 Ausgabeautomaten 43 1,2 0,7 . 1,1 0,1 . Insgesamt 341 853,1 80,2 14,1 715,7 100,2 23,1 Hinweise zu den Korrekturen gegenüber der am 21.02.2020 veröffentlichten Version (Korrekturen vorgenommen am 11.03.2020): 1. Korrektur: Der erste Satz des ersten Absatzes der Meldung lautete: „2018 wurden in Deutschland insgesamt 853 100 Tonnen Elektro- und Elektronikaltgeräte von Recycling- und Wertstoffhöfen und anderen Anlagen zur Erstbehandlung angenommen.“ Das ist nicht richtig, denn in Recycling- und Wertstoffhöfen werden zwar Elektro- und Elektronikaltgeräte angenommen, aber nicht erstbehandelt; „von Recycling- und Wertstoffhöfen und anderen Anlagen“ wurde daher gelöscht. 2. Korrektur: Der erste Satz des dritten Absatzes der Meldung lautete: „Als Erstbehandlung wird die Behandlung von in Behältern oder Fahrzeugen angelieferten und unbehandelten Geräte in der ersten Anlage (zum Beispiel kommunale Recycling- und Wertstoffhöfe, Schadstoffmobile oder Depot-Sammelcontainer) bezeichnet.“ Die Angabe der Beispiele in Klammern war aus dem im 1. Korrekturhinweis genannten Grund ebenfalls nicht korrekt und wurde daher gelöscht. Hinweis zu der Korrektur gegenüber der am 21.02.2020 veröffentlichten und erstmalig am 11.03.2020 korrigierten Version (Korrektur vorgenommen am 21.12.2020): Im dritten Absatz hat sich der prozentuale Anteil der im Jahr 2018 angenommenen Haushaltsgroßgeräte an den Elektro- und Elektronikaltgeräten sowie die entsprechende Menge auf 42,9 % (365 800 Tonnen) geändert. Kontakt für weitere Auskünfte Statistiken der Abfallwirtschaft Telefon: +49 611 75 8184 Zum Kontaktformular Zum Thema Abfallwirtschaft

Ermittlung und Erschließung des Energie- und Ressourceneffizienzpotenzials von Geräten der Unterhaltungselektronik

Das übergeordnete Ziel der Studie ist die Ermittlung von Energie- und Ressourceneinsparpotenzialen in der Nutzungsphase der Unterhaltungselektronik. Die Nutzung von Unterhaltungselektronik erfolgt in sämtlichen Teilgruppen der Gesellschaft auf einem sehr hohen Niveau. Die Studie hat gezeigt, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher selten alle Funktionen eines Konvergenzprodukts in vollem Umfang nutzen und, dass die mobilen Konvergenzprodukte Energieeinsparpotenziale in der Nutzungsphase bieten, aber nicht die gleichen technischen Anforderungen erfüllen wie die Einzelgeräte. Deswegen werden sie ergänzend zu dem bestehenden Gerätepark angeschafft. Die Ergebnisse und Empfehlungen der Studie gelten ausschließlich für die Nutzung von bereits vorhandenen Geräten, nicht jedoch für Neuanschaffungen. Veröffentlicht in Texte | 11/2017.

Umweltbundesamt stellt Ergebnisse seiner Obsoleszenz-Studie vor

Am 15. Februar 2016 veröffentlichte das Umweltbundesamt (UBA) eine gemeinsame Studie des Öko-Institut e.V. und der Universität Bonn, die zur Entwicklung von Strategien gegen Obsoleszenz erstmals detailliert das Konsumverhalten, die Austauschgewohnheiten sowie die Ursachen für Defekte bei Elektro- und Elektronikgeräten in den vier Produktkategorien Haushaltsgroßgeräte, Haushaltskleingeräte, Informations- und Kommunikationstechnik und Unterhaltungselektronik untersucht hat. Die Studie, die im Auftrag des UBA durchgeführt wurde, zeigt, dass die Elektro- und Elektronikgeräte aus vielfältigen Gründen ersetzt werden. Dabei wirken werkstoffliche, funktionale, psychologische und ökonomische Obsoleszenzformen zusammen und erzeugen ein hochkomplexes Muster. Die Analyse bestätigt, dass die Erst-Nutzungsdauer von den meisten untersuchten Produktgruppen in den letzten Jahren abgenommen hat. Im Bereich der Unterhaltungselektronik und Informationstechnik sind Technologiesprünge und der Wunsch nach einem neuen Gerät häufig Auslöser für den Neukauf. Sogar bei Haushaltsgroßgeräten ist bei einem Drittel der Befragten der Wunsch nach einem besseren Gerät ausschlaggebend. Zeitgleich stieg der Anteil der Haushaltsgroßgeräte, die aufgrund eines Defekts bereits innerhalb der ersten fünf Jahre ersetzt wurden, von 3,5 Prozent im Jahr 2004 auf 8,3 Prozent im Jahr 2013. Eine gezielte kurze Produktlebensdauer, die die Hersteller mittels eingebauter Mängel erzeugen – die sogenannte geplante Obsoleszenz konnte in der Studie nicht nachgewiesen werden. Vielmehr kalkulieren Hersteller mit einer bestimmten Produktlebensdauer, die sich auch nach Zielgruppen, Einsatzbereichen und Produktzyklen richtet.

Elektrogeräte werden immer kürzer genutzt

Gründe für den frühzeitigen Austausch sind vielfältig – UBA empfiehlt Mindesthaltbarkeit Ob Waschmaschine, Smartphone oder Fernseher: Die meisten elektronischen Geräte werden immer kürzer genutzt. Das zeigt eine neue Studie des Öko-Institut e.V. und der Universität Bonn im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA). UBA-Präsidentin Maria Krautzberger: „Viele Geräte haben eine zu kurze Lebensdauer. Aus ökologischer Sicht ist das nicht akzeptabel. Die Herstellung der Produkte verbraucht wertvolle Ressourcen; Schadstoffe und Treibhausgase belasten Umwelt und Klima. Wir müssen über Mindestanforderungen an Produktlebensdauer und Qualität nachdenken – eine Art Mindesthaltbarkeit für Elektro- und Elektronikgeräte. Gleichzeitig werden viele Geräte ersetzt, obwohl sie noch gut funktionieren. Es ist daher genauso wichtig, dass Verbraucherinnen und Verbraucher Produkte länger nutzen.“ Tatsächlich sind die Gründe für einen frühzeitigen Neukauf von Elektrogeräten vielfältig. Gerade im Bereich der Unterhaltungselektronik und Informationstechnik sind Technologiesprünge und der Wunsch nach einem neuen Gerät häufig Auslöser für den Neukauf. Selbst bei Haushaltsgroßgeräten wie Kühlschränken ist bei einem Drittel der Befragten der Wunsch nach einem besseren Gerät ausschlaggebend. Gleichzeitig stieg beispielsweise der Anteil der Haushaltsgroßgeräte, die aufgrund eines Defekts bereits innerhalb der ersten fünf Jahre ersetzt wurden, von 3,5 Prozent im Jahr 2004 auf 8,3 Prozent im Jahr 2013. Eine Verbraucherbefragung im Rahmen der Studie zeigt, dass rund ein Drittel der Befragten unzufrieden mit der Lebensdauer der Produkte waren. Unter ökologischen Gesichtspunkten ist das nicht hinnehmbar. In allen untersuchten Produktgruppen, sei es der Fernseher, das Notebook oder die Waschmaschine, belasten die kurzlebigen Produkte unsere Umwelt deutlich stärker als Geräte mit langer Nutzungsdauer. Beispiel Waschmaschine: Im Vergleich liegen Energieaufwand und Treibhausgaspotenzial bezogen auf den gesamten Lebensweg bei einer fünfjährigen Maschine um rund 40 Prozent höher als bei einem 20jährigen Gerät. Dabei ist eine mögliche bessere Energieeffizienz schon berücksichtigt. Eine gezielte kurze Produktlebensdauer, die die Hersteller mittels eingebauter Mängel erzeugen – die sogenannte geplante Obsoleszenz – kann in der aktuellen Studie nicht nachgewiesen werden. Vielmehr kalkulieren Hersteller mit einer bestimmten Produktlebensdauer, die sich auch nach Zielgruppen, Einsatzbereichen und Produktzyklen richtet. Im Bereich der Fernsehgeräte beispielsweise werden von den Verbraucherinnen und Verbrauchern innerhalb eines Jahres neue Entwicklungen erwartet. Dieser kurze Innovationszyklus kann zu Lasten der Qualität gehen – so werden manche Geräte nur noch auf bekannte Schwachstellen und nicht mehr umfassend getestet. Auf diese Weise lässt sich die Testzeit von mehreren Monaten auf wenige Wochen reduzieren. „Problematisch ist die mangelnde Transparenz für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Man sieht dem Produkt nicht an, für welche Lebensdauer es konzipiert wurde. Auch der Preis ist da nicht immer ein zuverlässiger ⁠ Indikator ⁠. Im Sinne der Verbraucher und der Umwelt wäre eine Kennzeichnung, die beispielsweise die voraussichtliche Lebensdauer eines Geräts in Nutzungsstunden angibt“, sagt Krautzberger. Hier gibt es weiteren Forschungsbedarf, da die Lebensdauer nicht für alle Produktgruppen messbar und transparent darstellbar ist. Stichwort Reparierbarkeit: Geräte müssen repariert werden können, um die Lebenszeit zu verlängern. Hierzu gehören zum Beispiel ein reparaturfreundliches Design und die Verfügbarkeit von Ersatzteilen, welche auch für nicht-herstellergebundene Werkstätten zugänglich sein sollten. Und nicht zuletzt sind auch die Verbraucherinnen und Verbraucher selbst in der Verantwortung. Vom Smartphone über das Notebook bis zum Flachbildfernseher werden viele Geräte ersetzt, obwohl sie noch gut funktionieren. Initiativen und Plattformen zum Verschenken, Teilen, Tauschen und Verleihen gibt es bereits in vielen Städten. Auch die öffentliche Hand kann eine Vorreiterrolle einnehmen und beispielsweise in öffentlichen Verwaltungen eine Mindestnutzungsdauer von elektronischen Geräten vorschreiben. Die Studie zur Entwicklung von Strategien gegen Obsoleszenz untersucht erstmals detailliert das Konsumverhalten, die Austauschgewohnheiten sowie die Ursachen für Defekte bei Elektro- und Elektronikgeräten in den vier Produktkategorien Haushaltsgroßgeräte, Haushaltskleingeräte, Informations- und Kommunikationstechnik und Unterhaltungselektronik. Die Studie zum Herunterladen

Ermittlung und Erschließung des Energie- und Ressourceneffizienzpotenzials von Geräten der Unterhaltungselektronik

Das übergeordnete Ziel der Studie ist die Ermittlung von Energie- und Ressourceneinsparpotenzialen in der Nutzungsphase der Unterhaltungselektronik. Die Konsumentenbefragung hat gezeigt, dass sich in sämtlichen Teilgruppen der Gesellschaft die Nutzung von Unterhaltungselektronik auf einem sehr hohen Niveau befindet. Bei etablierten Geräten wie dem Fernseher sind Unterschiede zwischen den Milieus marginal. Bei moderneren Geräten (z.B. Smartphone, Tablet-PC) hingegen zeigt sich, dass die postmodernen Milieus diese deutlich häufiger nutzen als Traditionelle. Auch nutzen postmoderne Milieus Geräte deutlich häufiger parallel zueinander als Traditionelle. Die Studie hat gezeigt, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher selten alle Funktionen eines Konvergenzprodukts in vollem Umfang nutzen. So wird die Internetfunktion eines Fernsehgeräts immer noch nur von einem Bruchteil der Personen genutzt. Die Analyse zeigt, dass die mobilen Konvergenzprodukte Energieeinsparpotenziale in der Nutzungsphase bieten, aber nicht die gleichen technischen Anforderungen erfüllen wie die Einzelgeräte. Deswegen werden sie ergänzend zu dem bestehenden Gerätepark angeschafft. Für umweltbewusste Konsumentinnen und Konsumenten ohne hohe Ansprüche an die Bildqualität bilden die Konvergenzgeräte mit Computerkomponenten wie Notebooks und Integrated PCs die in der Nutzungsphase energieeffizienteren Alternativen. Aus Klimaschutzsicht ist die Nutzung von Spielkonsolen als Konvergenzprodukt die schlechteste Variante. Die Berechnungen haben gezeigt, dass es aus Energiesparsicht sinnvoller ist, einen DVD-/Blu-Ray-Player weiter zu betreiben, selbst wenn er Bereitschaftsverluste aufweist, anstatt die Spielkonsole zum Abspielen von Videos zu verwenden. Die Ergebnisse und Empfehlungen der Studie gelten ausschließlich für die Nutzung von bereits vorhandenen Geräten, nicht jedoch für Neuanschaffungen.<BR>Quelle: Forschungsbericht

Faktencheck Obsoleszenz

Gemeinsame Pressemitteilung von Umweltbundesamt und Öko-Institut e. V. Mehr Waschmaschinen, Wäschetrockner und Kühlschränke innerhalb von 5 Jahren defekt – Verbraucher tauschen funktionierende Flachbildfernseher schneller aus Verbraucher und Verbraucherinnen nutzen neu erworbene Produkte heute kürzer als früher. Erste Zwischenergebnisse einer Studie des Umweltbundesamtes (UBA) belegen eine kürzere „Erst-Nutzungsdauer“, vor allem bei Fernsehgeräten, zum Teil auch bei großen Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen, Wäschetrocknern und Kühlschränken. Bei Notebooks veränderte sich die „Erst-Nutzungsdauer“ dagegen kaum. UBA-Präsidentin Maria Krautzberger: „Beim Gebrauch von Elektro- und Elektronikgeräten ergibt sich ein sehr differenziertes Bild. Dass neue Geräte kürzer verwendet werden, hat unterschiedlichste Ursachen. Inwieweit ein geplanter Verschleiß dafür verantwortlich ist, klären wir jetzt in der zweiten Hälfte der Studie.“ Strategien gegen Obsoleszenz müssten grundsätzlich ein breites Spektrum an Maßnahmen berücksichtigen, die sich sowohl an die Hersteller als auch an die Verbraucher richten. Rainer Grießhammer, Mitglied der Geschäftsführung vom Öko-Institut: „Heute werden mehr Elektro- und Elektronikgeräte ersetzt, obwohl sie noch gut funktionieren. Häufig sind Technologiesprünge, wie bei Fernsehgeräten, ein Auslöser. Auf der anderen Seite stellen wir fest, dass der Anteil der Haushaltsgroßgeräte, die nicht mal fünf Jahre durchhalten und aufgrund eines Defekts ausgetauscht werden müssen, angestiegen ist“. Wie lange werden Elektro- und Elektronikgeräte heute genutzt, wann weisen sie das erste Mal Defekte auf und warum werden sie ausgetauscht? Diese Fragen untersucht das Umweltbundesamt derzeit zusammen mit dem Öko-Institut und der Universität Bonn. Seit einigen Jahren diskutiert die Öffentlichkeit, ob Hersteller die Lebensdauer von Produkten gezielt verkürzen. Ein solcher Verschleiß wird häufig als geplante Obsoleszenz bezeichnet. In der öffentlichen Diskussion mangelte es bislang an Daten. Deshalb hat das Umweltbundesamt eine Studie initiiert, um für ausgewählte Elektro- und Elektronikgeräte belastbare Belege zu ihrer Lebens- und Nutzungsdauer zu erheben. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben Daten von Haushaltsgroß- und -kleingeräten, von Geräten aus der Unterhaltungselektronik sowie von Informations- und Kommunikationstechnologien im Zeitraum 2004 bis 2012 analysiert. Nach der ersten Halbzeit der Studie lassen sich noch keine Belege für gezielt eingebaute Schwachstellen in Produkten liefern. Eine systematische Analyse für die Ursachen der Geräteausfälle und -defekte erfolgt nun in einem zweiten Teil der Studie. Flachbildfernseher Die ersten Ergebnisse zeigen, dass Verbraucher und Verbraucherinnen heute schneller bereit sind, einwandfreie Flachbildfernseher gegen technische Neuheiten auszutauschen. So wurden im Jahr 2012 über 60 Prozent der noch funktionierenden Flachbildschirmfernseher durch ein noch besseres Gerät ersetzt. Ein Viertel tauschte sein Gerät wegen Defekten aus. Bei einem Neukauf war das ersetzte Gerät im Jahr 2012 im Durchschnitt nur 5,6 Jahre alt. Im Vergleich dazu lag die durchschnittliche „Erst-Nutzungsdauer“ von Röhrenfernsehern von 2005 bis 2012 zwischen zehn und rund zwölf Jahren. Große Haushaltsgeräte Auch bei Haushaltsgroßgeräten wie Waschmaschinen, Wäschetrocknern und Kühlschränken hat sich laut Studie die durchschnittliche „Erst-Nutzungsdauer“ im Untersuchungszeitraum um ein Jahr auf 13,0 Jahre verkürzt. Bei einem Drittel der Ersatzkäufe war das Gerät noch funktionstüchtig und der Wunsch nach einem besseren Gerät kaufentscheidend. Für rund zwei Drittel aller Ersatzkäufe waren technische Defekte ausschlaggebend (2004 zu 57,6 Prozent und 2012/2013 zu 55,6 Prozent). Der Anteil der Geräte, die aufgrund eines Defektes schon innerhalb von fünf Jahren ersetzt werden mussten, ist zwischen 2004 und 2012 von 3,5 Prozent auf 8,3 Prozent auffallend stark gestiegen. Notebooks Bei Notebooks ist die „Erst-Nutzungsdauer“ fast annähernd gleich geblieben und liegt im Durchschnitt bei fünf bis sechs Jahren. Die Gründe für einen Austausch haben sich bei Notebooks verändert: Wurden 2004 noch 70 Prozent der funktionsfähigen Geräte wegen einer technischen Neuheit und dem Wunsch nach einem besseren Gerät ausgetauscht, war dies 2012/2013 nur noch bei rund einem Viertel der Fälle so. Bei einem weiteren Viertel waren 2012 technische Defekte entscheidend für den Neukauf. Nach Ablauf der Gesamtstudie Ende 2015 will das Umweltbundesamt Empfehlungen für Hersteller, Verbraucher und den Gesetzgeber ableiten. „Wir haben heute schon Möglichkeiten, die Mindestlebensdauer von Geräten abzusichern und die Informationen für Verbraucher zu verbessern, zum Beispiel unter der Ökodesign-Richtlinie oder in den Vorgaben für Produkte mit dem Umweltzeichen ‚Blauer Engel‘. Aufgabe der Studie ist nun zu prüfen, wie die Mindestlebensdauer ausgeweitet und am Ende auch überprüft werden kann“, schlussfolgert Maria Krautzberger. Der Zwischenbericht basiert vorwiegend auf Ergebnissen von repräsentativen Verbraucherbefragungen der Gesellschaft für Konsumforschung zur sogenannten „Erst-Nutzungsdauer“. Dieser Begriff bezeichnet die Nutzungsdauer des ersten Nutzers vom Einkauf bis zum Neukauf eines Ersatzgerätes. Nicht erhoben wurde dabei eine mögliche Zweitnutzung, also die Weiternutzung noch funktionsfähiger Geräte im eigenen Haushalt oder in anderen Haushalten (könnte bei Fernsehgeräten der Fall sein) oder bei defekten Geräten die Wiederverwendung nach einer Reparatur.

Ermittlung und Erschließung des Energie- und Ressourceneffizienzpotentials von Geräten der Unterhaltungselektronik

Im produktbezogenen Umweltschutz basiert die Schätzung der Umweltinanspruchnahme durch Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) bislang hauptsächlich auf Rechenzentren und Arbeitsplatz-PCs, obwohl immer mehr IKT wird im privaten Bereich eingesetzt wird.. Die Umsatzzahlen sind hoch, die Innovationszyklen sehr kurz und der Alltag wird immer schneller digitalisiert. Besonders bei der Einführung neuer Produkte wie HDTV treten umweltrelevante Parameter wie die Energie- und Ressourceninanspruchnahme der Geräte in den Hintergrund und sind zumeist nicht Grundlage der Kaufentscheidung. Neben der absoluten Zunahme an Geräten in den Haushalten zeigt sich gerade beim Endverbraucher, dass Unterhaltungselektronik und klassische IKT sich immer mehr überschneiden. Diese wachsende Produktkonvergenz könnte die Effizienz zu steigern helfen, weil im Haushalt weniger Geräte benötigt werden (z.B. nur noch ein Multimedia-PC statt Fernseher, Recorder, Stereoanlage, Spielkonsole usw.). Es könnte durch sinkende Preise und steigende Leistungsfähigkeit der Geräte jedoch auch zu Rebound-Effekten kommen. Ziel ist, den Energie- und Ressourcenverbrauch von Geräten der Unterhaltungselektronik für ausgesuchte Produktgruppen zu beleuchten.. Aufbauend auf Daten zu den Energie- und Ressourcenverbräuchen aus dem Vorhaben 'Ressourcenschonung im Aktionsfeld Informations- und Kommunikationstechnik (IKT)' (FKZ 3709 95 308) sollen Produktprofile erstellt werden, die in geeigneter Form zur Verbraucherinformation weiterentwickelt werden. Ein besonderes Augenmerk ist darauf zu richten, ob und in welchem Umfang die Konvergenz von Geräten Energie- und Ressourceneinsparung ermöglicht. Basierend auf den Erkenntnissen der Datenerhebung sollen Handlungsoptionen für eine ökologische Verbraucherpolitik im Bereich der Unterhaltungselektronik entwickelt werden.

Überarbeitung und Weiterentwicklung des klimaschutzbezogenen Blauen Engels: Expertisen zur Überarbeitung bestehender Umweltzeichenvergabegrundlagen und zur Fortschreibung des TOP100 -Projekts für klimarelevante Produkte

Der Blaue Engel ist seit 2008/2009 Teil der Klimaschutzkampagne des BMU. Für die Kennzeichnung umwelt- und insbesondere klimafreundlicher Waren und Dienstleistungen hat das BMU den klimaschutzbezogenen Blauen Engel eingeführt. Die Stärkung des 'Klimaengels' als Instrument und Orientierungszeichen zur Förderung klimafreundlicher Produkte und eines nachhaltigen Konsum setzt die Wahrnehmung und Akzeptanz bei Anbitetern und Verbrauchern voraus. Um die interessierten Kreise für den Blauen Engel mit dem Themenschwerpunkt Klimaschutz anzusprechen, bedarf es der Entwicklung neuer Vergabegrundlagen und der kontinuierlichen Fortentwicklung der bestehenden Kriteriendokumente. Derzeit bestehen 40 aktive Vergabegrundlagen für klimarelavante Produkte, weitere sind im Rahmen des TOP 100-Projekts bis Ende 2012 in Planung. Im Rahmen des Vorhabens sollen bestehende Vergabegrundlagen für klimaschutzbezogene Produkte als Abrufdienstleistung überarbeitet und fortentwickelt werden. Eine kontinuierliche Fortschreibung des 'Klimaengels' ist insbesondere in den innovationsorientierten Produktgruppen wie ITK, Unterhaltungselektronik u. a. wegen der kurzen Innovationszyklen erforderlich. Ein weiterer Schwerpunkt ist sowohl die Revision als auch die Fortentwicklung der bestehenden ' Klimaengel ' für energie- und ressoucenverbrauchende Produkte (z. B. Weiße Ware, Dienstleistungen, Verkehrsbereich). Dabei sollen die Durchführungsmaßnahmen der EuP-Richtlinie und andere aktuelle Entwicklungen wie das Carbonfootprint-Labelling berücksichtigt werden, um die Orientierungsfunktion des Blauen Engel bei Anbietern und Verbrauchern zu stärken. BMU/UBA sehen es als erforderlich an, die Kooperation des Blauen Engels mit anderen Umweltzeichenprogrammen zu stärken. Ziel des Vorhabens ist es, etwa 10 bis 12 bestehende Umweltzeichen kontinuierlich zu überarbeiten oder mit Hilfe von Expertisen im Rahmen Klimaschutzinitiative fortzuentwickeln.

Teilvorhaben: Systemanbindung und Systemwirkung für Zero Power Standby^Reduzierung der Leerlaufverluste von elektronischen Geräten (Zero Power Standby)^Teilvorhaben: Hocheffiziente PFC-Topologie unter Verwendung von Zero-Power-Leistungssteuerung^Teilvorhaben: Schaltungstopologien und Maßnahmen zur Reduzierung der Leerlaufverluste, Teilvorhaben: Energieeffiziente Schaltungstopologien zur Erzeugung der Audio, Video- und Systemspannungversorgung von LCD-TV-Geräten unter Berücksichtigung niedrigster Standbyverluste und effizientem Power Management

Der Standby-Verbrauch von Fernsehgeräten, DVD-Spielern, Set-Top Boxen und Druckern liegt heute im Bereich zwischen 100 mW und 5 W, teilweise auch darüber. Dieser Wert erscheint zunächst niedrig, aber bedingt durch die extrem große Anzahl an Geräten, von denen sich viele permanent im Stand-by Modus befinden, summieren sich die Standby-Verluste auf größer als 50 TWh europaweit. Im Rahmen des ''Zero-Power Standby'' Forschungsvorhabens sollen die Leerlaufverluste von Endgeräten der Audio/Video-Unterhaltungselektronik am Beispiel eines Fernsehgerätes derart deutlich gesenkt werden, dass man die verbleibende Leistungsaufnahme praktisch vernachlässigen kann. Das Einzelvorhaben ist Teil eines Gesamtprojekts, das mit den Firmen Infineon und LOEWE durchgeführt wird. Die wissenschaftliche Betreuung erfolgt über die HSA. Das Projekt wird in Teilarbeitspaketen abgearbeitet. Zum Monitoren des Projektfortschritts und -erfolgs sind 6 Meilensteine definiert. Arbeitspakete und Meilensteine sind sowohl in der Beschreibung des Gesamtvorhabens wie auch des Teilvorhabens ersichtlich.

Elektro- und Elektronikgeräte kürzer im Gebrauch als früher

<p>Elektro- und Elektronikgeräte kürzer im Gebrauch als früher</p><p>Verbraucherinnen und Verbraucher nutzen neu gekaufte Fernsehgeräte, Waschmaschinen, Wäschetrockener und Kühlschränke heute kürzer als noch vor einigen Jahren. Ursache ist teils der Wunsch nach einem besseren Gerät, etwa bei Flachbildfernsehern, teils ein früher Defekt des Gerätes, etwa bei Waschmaschinen.</p><p>Das zeigen erste Ergebnisse einer ⁠<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/u?tag=UBA#alphabar">UBA</a>⁠-Studie, in der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Daten von Haushaltsgroß- und -kleingeräten, von Geräten aus der Unterhaltungselektronik sowie von Informations- und Kommunikationstechniken im Zeitraum 2004 bis 2012 analysierten. Im zweiten Teil der Studie sollen die Ursachen der Geräteausfälle und -defekte systematisch untersucht werden. Aus der Gesamtstudie will das UBA Empfehlungen für Hersteller, Verbraucher und den Gesetzgeber ableiten, um eine sinnvolle Mindestlebens- und -nutzungsdauer von Geräten abzusichern.</p>

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