Nachzeichnen der historischen Entwicklung der Wasserversorgung (und ihrer Techniken) für Byzanz, Konstantinopel und Istanbul. Im Mittelpunkt soll die Darstellung der jüngeren Krisen in der Wasserversorgung stehen, wobei sowohl Erklärungsversuche für die bestehenden Probleme als auch mögliche Lösungsansätze aufgezeigt werden sollen.
In diesem Projekt wird der anaerobe mikrobielle Abbau von Erdölkohlenwasserstoffen in methanogenen Bioreaktoren zur Behandlung von Erdölschlämmen als umweltfreundliche und ressourcenschonende Alternative zur Verbrennung oder Deponierung getestet. Erdölschlämme sind Abfälle aus der Erdöl verarbeitenden Industrie, die aufwändig entsorgt werden müssen. Durch Vorbehandlung der Erdölschlämme mittels hydrothermaler und oxidativer Verfahren (Catalytic Wet Air Oxidation, Low Pressure Oxidation) soll die Bioverfügbarkeit der schwer abbaubaren Kohlenwasserstofffraktionen erhöht werden. Aus organisch belasteten Umweltkompartimenten (Altlast-Standorte der Petrolchemie) werden methanogene mikrobielle Konsortien angereichert und in Batch-Kulturen bei verschiedenen Temperaturen auf optimalen Abbau von Erdölfraktionen getestet. Das am besten geeignete Konsortium wird in Biogasreaktoren zur Behandlung der vorbehandelten Erdölschlämme eingesetzt, wobei die Effizienz des anaeroben Abbaus durch den Zusatz leicht vergärbarer und kostengünstiger Kosubstrate (organische Abfall- und Reststoffe aus der Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie) gesteigert wird. Durch hydrothermale Karbonisierung erfolgt die Umwandlung der Gärreste in Kohle und gelöste organische Bestandteile, welche anschließend durch oxidative Verfahren abgebaut werden. Somit wird der organische Kohlenstoff aus den Erdölschlämmen in Form von Biogas und Kohle zurückgewonnen, während alle weiteren Bestandteile weitgehend oder vollständig mineralisiert werden und teilweise zur Rückgewinnung mineralischer Ressourcen dienen können. Das Vorhaben dient dem Aufbau einer bilateralen wissenschaftlichen Kooperation zwischen dem UFZ und der TU Istanbul auf den Gebieten der Umwelttechnologie und Biotechnologie. Beide Partner bringen ihre jeweiligen Kompetenzen auf den Gebieten der Umweltchemie, Umweltmikrobiologie und der Umweltingenieurwissenschaften sowie ihre Forschungsinfrastruktur ein.
Die Nordanatolische Seitenverschiebung (NAFZ) ist die seismisch aktivste Plattenrandstörung in Europa. Seit den 1912 Ganos- und 1939 Erzincan-Erdbeben ist es entlang der NAFZ zu einer systematischen westwärts gerichteten Abfolge von Erdbeben mir Magnituden über 7 gekommen, deren aktuell letzte Ereignisse die Izmit- und Düzce-Beben von 1999 sind. Das nunmehr einzig verbliebene und seit 1766 nicht mehr aktivierte Störungssegment der gesamten NAFZ liegt unterhalb des Marmara-Meeres, in unmittelbarer Nähe zur Mega-City Istanbul mit seinen mehr als 15 Millionen Einwohnern. Dieses Segment birgt das Potenzial für ein Starkbeben und die Region ist damit einem extrem hohen seismischen Risiko ausgesetzt.In der hier vorgeschlagenen Studie soll die Struktur der NAFZ in der Marmara-Region durch Analyse von an der Verwerfungszone geführten (Fault Zone Head Waves) und im Störungskern verlaufenden (Fault Zone Trapped Waves) Wellen erfasst und studiert werden. Darüber hinaus sollen auch zwei kürzlich entwickelte Verfahren zur Nutzung von an der Verwerfung reflektierten und konvertierten Wellen genutzt werden. Das Ziel ist es, die Geschwindigkeitsstruktur entlang und senkrecht zur Verwerfung zu bestimmen, um daraus Gefährdungsszenarien abzuleiten, die sich etwa aus einem möglichen Geschwindigkeitskontrast an der Verwerfung ergeben.Die Studie soll auf drei Bereiche der NAFZ fokussieren, die sich alle in einem unterschiedlichen Stadium ihres seismischen Zyklus befinden. Diese sind (1) das Prinzen-Inseln-Segment vor den Toren Istanbuls unterhalb des Marmarameeres (überfällig für ein Starkbeben und vermutlich gelockt), wo in den letzten Jahren das ICDP-GONAF-Observatorium errichtet wurde, (2) die Ganos-Verwerfung westlich des Marmarameeres (letztes Starkbeben 1912), und (3) die Izmit-Düzce-Ruptur östlich Istanbuls (letzte Starkeben in 1999).Zur Analyse werden bereits vorliegende (ICDP-GONAF, Izmit-Düzce) oder in 2017 zu erhebende (Ganos) Wellenformenregistrierungen lokaler seismischer Netzen herangezogen. Die Ergebnisse in Form von hochauflösenden Abbildungen der Geometrie der drei untersuchten Verwerfungssegmente und ihrer Geschwindigkeitsstruktur werden wertvolle Informationen liefern in Bezug auf mögliche Nukleationspunkte des bevorstehenden Marmara-Bebens sowie der zu erwartenden dynamischen Bruchausbreitung und Direktivität. Die Untersuchungen liefern somit auch wichtige Beiträge zu einer verbesserten Abschätzung der seismischen Gefährdung der Marmara-Region und speziell Istanbuls.
In den zurückliegenden 1.5 Jahren des Projektes konzentrierten sich die Arbeiten auf das erste bereits fertiggestellte vertikale Seismometer-Array des ICDP-GONAF-Observatoriums auf der Tuzla Halbinsel im Südosten Istanbuls. Aufgrund des verbesserten Signal-Rausch-Verhältnisses an den Bohrlochseismometern im Vergleich zu den Oberflächenstationen war es möglich, deutlich mehr M kleiner als 0 Mikrobeben zu detektieren. Diese Messdaten stellten die Grundlage für die bereits durchgeführten seismologischen Studien dar. In der hier beantragten Verlängerung werden wir unsere Erdbebendatenbank für das östliche Marmarameer fortlaufend erweitern, indem wir die im Sommer 2014 fertig gestellten Seismometer-Arrays auf der Armutlu-Halbinsel in die Detektionsalgorithmen integrieren, sowie dann auch weitere vier GONAF-Bohrlocharrays, deren Fertigstellung bis Frühjahr 2015 geplant ist. Es wurden verschiedene Methoden zur Bestimmung oberflächennaher Eigenschaften des Tuzla-Standortes, wie z.B. seismische Geschwindigkeiten und Dämpfung, angewendet und angepasst. Dieselben Methoden werden auf die neuen GONAF-Stationen übertragen, um zu verifizieren, ob die Beobachtungen in Tuzla standortspezifisch, oder auch für andere geologische Formationen repräsentativ sind. Die dann erstmals durchgeführte vergleichende Analyse unterschiedlicher Standorte in der Region wird neue Einblicke geben, um die Auswerteverfahren für die Korrektur von Standort-Effekten weiterzuentwickeln. Dies ist z.B. für eine genaue Abschätzung von Erdbeben-Quellparametern essentiell. Darüber hinaus planen wir, Processing-Methoden des Vertical-Seismic Profiling einzusetzen, um die Zweige der Nordanatolischen Verwerfungszone unterhalb des östlichen Marmarameeres abzubilden (passive fault-zone imaging). Dabei wird die lokale Seismizität genutzt, die in kleiner als 20 km Epizentralentfernung von den GONAF-Stationen in Tiefen von 5 bis 20 km auftritt und an den verschiedenen Tiefenstockwerken der GONAF-Arrays registriert wird. Schließlich werden Wellenformen-Registrierungen von erstmals in 300m Tiefe eingesetzten 3-Komponenten 1Hz MARK Seismometern ausgewertet, unter Anderem um verstärkt S-Wellen-Eigenschaften der Region zu untersuchen.
Vor dem Weltklimagipfel im Dezember schlossen am 22. November 2010 Bürgermeister von 135 Großstädten weltweit den Mexico City Pakt um gemeinsam gegen den Klimawandel vorzugehen. Aufgelistet wurden gezielte Schritte, mit denen die Städte den Ausstoß von Treibhausgasen vermindern wollen. Der Mexico City Pact sieht auch die Gründung eines eigenen "Klimasekretariat für die Städte" vor. Über den Treibhausgas-Ausstoß wollen die Städte künftig ein eigenes Registrations-System Buch führen. Zu den Unterzeichnern zählen unter anderen die Städte Paris, Stuttgart, Istanbul, Los Angeles, Montréal, Seoul und Dakar.
Das UNESCO-Welterbekomitee tagte vom 10. bis 17. Juli 2016 in Istanbul. 21 neue Stätten wurden in die Liste des Welterbes aufgenommen: 12 Kulturstätten, sechs Naturstätten und drei "gemischte" Stätten, die sowohl Kultur- und Naturerbe sind. Die Welterbeliste umfasst aktuell 1052 Standorten in 165 Ländern. Der NABU begrüßte die Aufnahme des West-Tian-Shan, bedeutender Lebensraum des seltenen Schneeleoparden, als UNESCO-Weltnaturerbe. Das Naturgebiet im West-Tian-Shan besteht aus sieben Schutzgebieten mit einer Gesamtfläche über 500.000 Hektar. Der Antrag war von den Ländern Kasachstan, Kirgistan und Usbekistan gestellt worden. Trotz der neuen Welterbe-Gebiete kritisierte der NABU den nach wie vor geringen Anteil von Naturstätten weltweit. Von insgesamt 1.052 Welterbe-Gebieten sind nur 203 Naturgebiete.
Die Arbeitsgruppe Stadtklimatologie der FU Berlin wird mit Hilfe des COSMO-CLM Modells für verschiedene Zeiträume mit zwei unterschiedlichen Treibhausgasantrieben (RCP4.5 und RCP 8.5) das Klima für die Städte Istanbul, Nairobi und Kairo simulieren. Dazu wird die zweifache Nestingmethode angewendet um die Klimadaten auf eine Auflösung von 2.8 km für die Städte zu bringen. Damit das Klima der drei Städte besser beurteilt werden kann, werden für die o.g. Klimazeiträume verschiedene meteorologische Parameter betrachtet: - Es wird die Anzahl der Sommer- und heißen Tage (maximal Temperatur größer 25°C und 30°C), sowie die Anzahl der tropischen Nächte bestimmt. Zusätzlich wird die Anzahl der kalten Tage (Kairo und Nairobi) definiert und bestimmt. Für Istanbul wird die Anzahl der Frost-(Minimumtemperatur unter 0°C) und Eistage (Maximumtemperatur unter 0°C) ermittelt. Für alle Städte wird die Änderung der Extremwertvariabilität berechnet, da entsprechend das Katastrophenmanagement von diesen Werten abhängig ist. Die Dauer von Hitzewellen, sowie die Summe des Niederschlages und Dauer der Niederschlagsereignisse werden berechnet. Das erste Ziel dieses Projektes ist die Erstellung der lokalen Klimaänderung für Nairobi, Kairo und Istanbul bis zum Jahr 2090 mit dem Regionalmodel COSMO-CLM für zwei Szenarien (RCP4.5 und RCP8.5). Des Weiteren wird das Mikroklima mit unterschiedlichen Anpassungsstrategien, wie Landschafts- und Landnutzungsänderung, Raumplanung, städtisches Design sowie unterschiedliche Baumaterialen mit dem Stadtmodell modelliert. Basierend auf den Ergebnissen der Mikroklimasimulationen werden zusammen mit den Projektpartnern sowie allen Akteuren der Stadt-und Landschaftsplanung und den Architekten Anpassungsstrategien für eine nachhaltige und klimagerechte Stadt entwickelt. Anschließend werden neue Mikroklimasimulationen durchzuführen um gerade diese Anpassungsstrategien durch eine erneute Klimasimulation zu prüfen, ob sich das Mikroklima verbessert hat. Da die Stationsdichte der meteorologischen Messungen in den drei Städten gering ist, werden mobile Messungen mit Hilfe von Studenten durchgeführt, um eine Validierung des Stadtmodells bezüglich des Mikroklimas durchzuführen. Das Gesamtziel dieses Projektes ist die Erstellung eines praktischen Leitfadens für Entscheidungsträger und weiteren Interessierten für eine nachhaltige Stadtentwicklung, um den Herausforderungen der Urbanisierung im Hinblick auf eine Klimaveränderung entgegenzuwirken. Der Leitfaden wird entsprechend der Landessprache veröffentlicht. In Zusammenarbeit mit den Stadt- und Landschaftsplanern werden angepasste Lösungen für eine umweltgerechte Siedlungsentwicklung mit Beispielen und möglichen Massnahmen erstellt.
Islamische Wissenschaftler aus 20 Ländern verabschiedeten am 18. August 2015 im Rahmen des Internationalen Islamischen Klimawandelsymposiums in Istanbul eine Islamische Erklärung zum Klimawandel.
Innerhalb der hier beantragten Verlängerung des Projektes wird beabsichtigt, durch Analyse des Rauschfeldes (ambient noise) an Breitbandstationen rund um das östliche Marmarameer seismische Anisotropiestudien durchzuführen. Es sollen etablierte Analyseverfahren zum Einsatz kommen, um Anisotropie im Untersuchungsbegiet erstmals auch tiefenabhängig zu untersuchen. Mit den Ergebnissen wird ein Beitrag zur Unterscheidung zwischen struktur- und spannungsinduzierter Anisotropie geleistet werden können. Über bestehende Stationen der regionalen seismischen Messnetze sollen hier erstmal auch Messdaten der vertikalen Bohrlocharrays aus dem ICDP-GONAF-Projekt ausgewertet werden. Damit können die während der initialen Projektphase erzielten Ergebnisse massgeblich verfeinert werden. Isotrope Dispersionskurven und S-Wellen-Geschwindigkeitsmodelle wurden in der ersten Projektphase bestimmt. Diese sollen nun verfeinert und vor allem genutzt werden, um durch die Bestimmung der Geschwindigkeitsanisoptropie eine nochmals verbesserte Lokalisierungsgenauigkeit für lokale Seismizität entlang des Prinzen-Inseln-Segmentes vor Istanbul zu erzielen.
Die Mitgliedsstaaten der europäischen Union haben sich verpflichtet, bis 2020 20 Prozent ihrer Primärenergie einzusparen und damit auch die CO2-Emissionen deutlich zu senken. Ein Hauptaugenmerk der europaweiten Bemühungen ist die Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden. Historische Gebäude bzw. Stadtquartiere haben in diesem Zusammenhang bislang leider nur wenig Beachtung gefunden. Aus diesem Grund ist das EU-Projekt EFFESUS (Energy Efficiency for EU Historic Districts Sustainability) mit einem Gesamtbudget von 6,7 Millionen Euro initiiert worden. Im Mittelpunkt des Projektes steht die Betrachtung historischer Stadtquartiere und Baudenkmäler in Europa unter energetischen Aspekten. Der Fokus richtet sich dabei sowohl auf die energetische Effizienz einzelner Gebäude, von Ensembles und Stadtquartieren als auch auf deren Versorgung durch erneuerbare Energien. Das EFFESUS-Konzept zielt darauf ab, signifikante Verbesserungen bei der Energieeffizienz von historischen Stadtquartieren zu erreichen. Im Fokus dieses Projektes steht ebenfalls die größtmögliche Erhaltung und Förderung ihres jeweiligen kulturellen, historischen, städtebaulichen und architektonischen Wertes. Ziel ist es, Methoden und Kriterien für die Auswahl und Priorisierung zu entwickeln, um geeignete Energieeinsparmaßnahmen für historische Gebäude und Stadtquartiere auszuwählen und zu bewerten. Dieses Ziel wird unter Einbeziehung von bestehenden und neuen kosteneffizienten Technologien und Systemen erfolgen. Die Überprüfung der Praxistauglichkeit der entwickelten Methodik wird in folgenden europäischen Städten durchgeführt: Santiago de Compostela, Genua, Budapest, Glasgow, Bamberg, Visby und Istanbul. Die Abteilung Energiesysteme des Fraunhofer IBP ist als Koordinator für den Bereich der Nutzung von regionalen Energiepotentialen sowie deren Verknüpfung mittels intelligenten Energiemanagementsystemen, verantwortlich. Die Nutzung regionaler Energiequellen, wie z.B. die Solarenergie, reduziert Energieimporte, Maßnahmen zur Energieeffizienz den Gesamtenergiebedarf der Städte. Aufgabe der Abteilung Raumklima des Fraunhofer IBP ist die Untersuchung neu entwickelter Dämmputze auf dem Freiversuchsgelände in Holzkirchen. Darüber hinaus widmet sich das Fraunhofer IBP als technischer Koordinator im Projekt intensiv dem Wissensaustausch und Wissenstransfer auf dem Gebiet der Energieeffizienz und Denkmalpflege. Das EFFESUS-Konsortium vereint 23 Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und kommunaler Verwaltung aus 13 verschiedenen europäischen Staaten. Die Koordination übernimmt die spanische Forschungseinrichtung Tecnalia. Von Seiten der Fraunhofer Gesellschaft ist neben dem Fraunhofer IBP auch das Fraunhofer-Zentrum für Mittel- und Osteuropa MOEZ in Leipzig beteiligt.
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Lebewesen & Lebensräume | 25 |
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