Das Projekt "Science to Business / Science to Business Center Agrohort - AgroHort Energy - Optimierung von verschiedenen Biomassepotentialen zur energetischen Nutzung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz (INRES), Forschungsbereich Nachwachsende Rohstoffe durchgeführt. Durch die Klimaschutzziele der Bundesregierung, in denen gefordert wird, dass 20Prozent des Energieverbrauchs bis zum Jahr 2020 aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden soll, ist mit einer drastischen Verknappung von holzartigen Biomassen zu rechnen. Um Alternativen zu den herkömmlichen Holzvorräten (v.a. Waldrestholz) anbieten zu können, werden im Rahmen des aus EV-Mitteln finanzierten Regionale 2010-Projektes 'agrohort energy' verschieden Biomassepotentiale erforscht. Dazu werden verschiedene Großgräser-Herkünfte von Miscanthus und Switchgrass mit Pappeln, Weiden und Paulownien in Kurzumtriebsplantagen und mit regional verfügbarem Rodungsholz aus Obstbaumplantagen verglichen. Bei diesem Vergleich werden pflanzenbauliche und technische Unterschiede zwischen den Herkünften und Sorten der verschiedenen Pflanzen hinsichtlich ihrer Eignung zur energetischen Nutzung ermittelt. Dadurch sollen zum einen die vielversprechendsten Miscanthus-Herkünfte sowie Switchgrass verglichen werden und zum anderen eine Alternative zum hauptsächlich angebauten massenwüchsigen Klon Miscanthus x giganteus aufzeigt werden. Selbiges wird mit den zahlreichen Pappel-, Weiden- und Paulowniasorten durchgeführt, um standortgerechte Anbauempfehlungen geben zu können. Das hat zur Folge. dass die genetische Variabilität steigt. Außerdem wird erforscht, mit welchen innovativen Verfahrensketten die unterschiedlichen holzartigen biogenen Festbrennstoffe, die auf dem Campus Klein-Altendorf und seiner Umgebung zur Verfügung stehen, wirtschaftlich geerntet werden können und so als hochwertiger Brennstoff zu nutzen sind. Im nächsten Schritt werden die verschiedenen Mischbrennstoffe kompaktiert, um die Transportlogistik zu optimieren. Ferner wird versucht, den Einfluss der Pflanzenparameter auf die Pelletierbarkeit und Verbrennung in Großfeuerungsanlagen (50 - 800 kW) der Großgräser und Hölzer zu identifizieren.
Das Projekt "Machbarkeitsstudie: Energiekonzept Campus Klein-Altendorf" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Landwirtschaftliche Fakultät, Campus Klein-Altendorf durchgeführt. Die bisher im Umkreis von Bonn angesiedelten fünf Lehr- und Forschungsstationen der Universität Bonn werden zukünftig an einem einzigen Standort zusammengeführt. Bis zum Herbst 2009 sollen der Ackerbau, der Gemüsebau und der Obstbau am Standort Campus Klein-Altendorf (Rheinbach) zusammengelegt sein. In einem weiteren Schritt erfolgt die Eingliederung des Tierbestandes. Dieser Prozess bietet das Potenzial, die Energieversorgung der neuen zentralen Forschungsstation 'Campus Klein-Altendorf' mit einem innovativen Technologiekonzept den aktuellen ökonomischen und ökologischen Anforderungen entsprechend zu konzipieren. Sowohl der Ersatz fossiler Energie durch landwirtschaftliche Reststoffe und Nachwachsende Rohstoffe (derzeit werden z.B. alleine für die Beheizung des Gewächshauskomplexes jährlich 1 Mio. m3 Erdgas verbraucht), als auch der Einsatz neuartiger Energie- Konversionstechnologien zum effizienten Einsatz der Energie sind Zielsetzungen innerhalb dieses Vorhabens. Des Weiteren gehört die Konzeptualisierung anderer Möglichkeiten zur Erhöhung des energetischen Selbstversorgungsgrades und der innerbetrieblichen Wirtschaftlichkeit zur Zielsetzung des Vorhabens. Thermische Gebäudeisolation, innovative Gewächshauseindeckung, Photovoltaik, Abwärmenutzung der Kühlmaschinen und Stallungen sowie andere Ressourcen schonende Technologien und Verfahren werden als mögliche Bausteine des neuen Energiekonzeptes in Betracht gezogen. Der Zusammenschluss der unterschiedlichen Betriebszweige an einem Standort verspricht bezüglich der Energiegewinnung und der energetischen Nutzungseffizienz synergetische Effekte. Ziel ist es, durch eine abgestimmte Kombination und Interaktion der Teilbereiche einen innovativen Musterbetrieb auf dem neuesten Stand der agrarwissenschaftlich relevanten Energietechnologie zu präsentieren.