Human-Biomonitoring-Kommission rät von individuellen Tests ab Besorgte Bürgerinnen und Bürger erwägen, im Zusammenhang mit der aktuellen Dioxinbelastung von Futter- und einigen Lebensmitteln ihr Blut auf Dioxine untersuchen zu lassen. Die Kommission Human-Biomonitoring (HBM) des Umweltbundesamtes (UBA) rät davon ab. Zwar ist ein Nachweis von Dioxinen im Menschen grundsätzlich möglich. Die durch den mehrwöchigen Verzehr von Eiern und Fleisch entstehende Dioxinkonzentration im Blut unterscheidet sich aber nicht messbar von der Hintergrundbelastung der Bevölkerung, so die Kommission Human-Biomonitoring. Üblicherweise werden Dioxine im Blut gemessen. Bei stillenden Frauen bietet sich auch die Bestimmung in der Muttermilch an. Die Dioxinbelastung des Menschen ist von vielen Faktoren abhängig. Der Mensch ist über sein gesamtes Leben mit kleinen Mengen Dioxinen belastet. Daher lassen sich Dioxine bei jedem Menschen von Geburt an nachweisen. Dioxine reichern sich im Körper an. Deswegen steigt die Körperlast der Bevölkerung mit dem Lebensalter. Sie hängt auch von den Ernährungsgewohnheiten über die Lebenszeit und der Kontamination der verzehrten Lebensmittel ab. Im Vergleich zu dieser lebenslangen Belastung ist ein auch mehrwöchiger Verzehr von Eiern und Fleisch mit Belastungen in Höhe der aktuell gemeldeten Überschreitungen quantitativ vergleichsweise gering. Die Kommission Human-Biomonitoring geht davon aus, dass die Konzentrationen der Dioxine im Blut sich auch unter diesen Bedingungen nicht deutlich von der gegenwärtigen Hintergrundbelastung unterscheiden. Eine Vergiftungsgefahr besteht - wie das BfR deutlich gemacht hat - bei den bisher bekannten Lebensmittel-Belastungen nicht. Aus diesen Gründen ist keine medizinische Indikation für eine solche individuelle Untersuchung bei Konsumenten gegeben, so dass eine Kostenübernahme von Dritten (z.B. Krankenkasse) nicht zu erwarten ist. Die Dioxinbestimmung im Blut ist keine Routineanalyse und wird nur in speziellen Labors durchgeführt. Die Kosten für eine einzelne Untersuchung liegen bei etwa 700-1000 €. Die Muttermilchuntersuchungsprogramme der Länder sowie Trendanalysen der Dioxingehalte im Blut in Deutschland zeigen, dass die Belastung mit Dioxinen in den letzten 25 Jahren kontinuierlich zurückgegangen ist und inzwischen etwa noch ein Drittel der früheren Belastung beträgt. Die Abnahme der Dioxinbelastung dokumentiert den Erfolg der bisherigen gesetzlichen Maßnahmen. Allerdings fällt die Belastung in den letzten Jahren nicht mehr weiter ab. Die Anstrengungen, die Dioxinbelastung noch weiter zu reduzieren, müssen konsequent fortgesetzt werden. Die HBM-Kommission vertritt deswegen die Auffassung, dass eine erhöhte Dioxinbelastung von Futter- und Nahrungsmitteln im Interesse des Verbraucherschutzes und der Lebensmittelsicherheit nicht toleriert werden kann. Es müssen alle notwendigen Maßnahmen getroffen werden, dass erhöht belastete Produkte nicht in den Nahrungskreislauf gelangen. Die verschärften Grenzwerte der EU zu Dioxinen in Lebens- und Futtermitteln verfolgen dieses Ziel. Unter HBM-Untersuchungen versteht man den Nachweis von Schadstoffen in menschlichen Köperflüssigkeiten und -geweben (wie Blut, Urin, Muttermilch oder Fettgewebe). Diese Untersuchungen bieten die Möglichkeit, die Belastung der Bevölkerung mit Umweltschadstoffen festzustellen. Mit HBM-Untersuchungen können neue bislang noch nicht gesetzlich geregelte Stoffe frühzeitig erkannt werden (Wächter-Funktion), darüber hinaus kann die Schadstoffbelastung im zeitlichen Trend verfolgt werden. Mit ihrer Hilfe kann beispielsweise gut nachgeprüft werden, ob die bisher ergriffenen gesetzlichen Maßnahmen wirken und die Belastung der Menschen mit den entsprechenden Schadstoffen tatsächlich abnimmt.
Die Schweizer Supermarktketten COOP und Migros drucken seit November Teile Ihrer Kundenzeitungen mit mineralölfreien Farben! „Damit ist uns die Schweiz einen Schritt voraus.“, sagte der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Jochen Flasbarth. “Damit ist bewiesen: Es ist technisch möglich, mineralölfreie Druckfarben im Zeitungsdruck einzusetzen.“ Untersuchungen des Kantonalen Labors Zürich vom Herbst 2009 hatten ergeben, dass Tageszeitungen durchschnittlich ca. 3000 mg Mineralöl pro kg Tageszeitung und daraus hergestellte Lebensmittelkartonverpackungen 300 - 1000 mg Mineralöl pro kg Verpackungskarton enthalten. Diese Mineralöle können über die Gasphase - teilweise auch durch Zwischenverpackungen hindurch - auf Lebensmittel übergehen. Somit können unbedruckte Verpackungen aus Recyclingkarton um den Faktor 10 höhere Mineralölgehalte als Frischfaserkartonverpackungen aufweisen. Die erhöhte Mineralölbelastung in den Recyclingkartons ist nach Expertenmeinung auf das Recycling von Zeitungspapier und die darin enthaltene Druckfarbe zurückzuführen. Auch in Deutschland wurden Gehalte an Mineralöl in verschiedenen Lebensmitteln gefunden, die deutlich über den tolerierbaren Mengen liegen. Wegen des hohen Anteils an Mineralölfraktionen mit kürzerkettigen und aromatischen Kohlenwasserstoffen sind derartige Kontaminationen von Lebensmitteln unerwünscht. Kürzerkettige Kohlenwasserstoffe werden vom Körper leicht aufgenommen, so dass bei häufigerem Verzehr belasteter Lebensmittel die toxikologischen Grenzwerte überschritten werden können. Aus Sicht des UBA und des Bundesinstituts für Risikobewertung ( BfR ) sollten daher die Übergänge von Mineralöl aus Recyclingpapier und -pappe auf Lebensmittel umgehend minimiert werden. Durch den Ersatz mineralölhaltiger Druckfarben könnte auch in Deutschland ein wichtiger Schritt in Richtung Ausschleusung unerwünschter Stoffe aus dem Altpapierkreislauf getan werden. Damit könnte sowohl dem Verbraucherschutz wie auch dem Umweltschutz nachhaltig Rechnung getragen werden. Verpackungen aus recyceltem Altpapier sind im Vergleich zu Verpackungen aus Frischfasern als umweltfreundlicher und ökologisch sinnvoller zu betrachten. Die deutschen Verlagshäuser und die Druckbranche sind aufgefordert, eine Übertragbarkeit der Ergebnisse aus der Schweiz auf den Druck von Presseprodukten in Deutschland zu prüfen. Mineralölfreie Druckfarben können einen wichtigen Beitrag für eine umfassende und schadstoffärmere Kreislaufwirtschaft leisten. Das UBA plant derzeit großtechnische Druckversuche zur Gebrauchstauglichkeit und Recyclingfähigkeit dieser neuen Druckfarben zur Absicherung der Schweizer Ergebnisse zur Herstellung anspruchsvoller, mineralölfreier Druckerzeugnisse.
Umweltbundesamt (UBA) findet keine Hinweise auf mögliche Quelle in seiner Dioxin-Datenbank - und mahnt bessere Datenlage an Die Herkunft der aktuellen Dioxinbelastungen in Futtermitteln, Eiern und Fleisch sind weiterhin nicht völlig geklärt: „Das Verteilungsmuster der Dioxine, Furane und dioxin-ähnlichen PCB aus den verunreinigten Futtermitteln stimmt mit keiner unserer Referenzproben überein“, sagte UBA-Präsident Jochen Flasbarth. Das UBA hatte die den Futtermitteln illegal zugesetzten Mischfettsäuren mit rund 46.000 Proben aus Boden, Luft, Pflanzen und Tieren in seiner Dioxin-Datenbank verglichen. In der Vergangenheit lieferte die Datenbank oft schnell einen Hinweis auf die Quelle von Dioxin-Kontaminationen. Je nach Herkunft und Entstehung unterscheidet sich das chemische Muster von Dioxinen, Furanen und dioxin-ähnlichen Polychlorierten Biphenylen nämlich deutlich (so genannte Kongeneren-Profile). Zwar konnte die UBA -Analyse einige Quellen wie die Metall- und Zementindustrie definitiv ausschließen. Auch bei anderen industriellen Quellen lässt sich ein Herkunftsnachweis der aktuellen Kontamination nicht führen. Das kongenere Profil der Mischfettsäuren in den verunreinigten Futtermitteln weist keinerlei Ähnlichkeiten mit bekannten Umweltproben auf. Auch Daten zu Dioxinemissionen aus anderen Industriebranchen lassen keine klaren Übereinstimmungen erkennen, die auf eine industrielle Quelle hindeuten. Zum Vergleich wurden auch externe Untersuchungen zu Alt- und Transformatorenölen herangezogen. Im Ergebnis lassen sich Ähnlichkeiten mit dem kongeneren Profil der Mischfettsäure feststellen. Die Datenbasis ist jedoch zu gering, um eine belastbare Aussage zu treffen. Neueste Untersuchungen des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts Münster-Emscher-Lippe, die heute in Nordrhein-Westfalen veröffentlicht wurden, stützen die Hypothese, dass die Belastungen aus kontaminierten Industriefetten stammen, die nicht für Futter- und Lebensmittelzwecke hätten verwendet werden dürfen. Dennoch zeigt die Auswertung die großen Chancen einer umfassenden Dioxin-Datenbank: „Das aktuelle Dioxin-Geschehen sollte Anlass sein, den Datenbestand über Dioxine deutlich zu erweitern, vor allem über Emissionen, Futtermittel, Produkte, Zubereitungen, Erzeugnisse. So lassen sich künftig belastbarere Aussagen zur Quelle von Verunreinigungen treffen. Das hilft, Futter- und Lebensmittel sicherer zu machen“, sagte UBA-Präsident Flasbarth. Dioxin ist im allgemeinen Sprachgebrauch eine Sammelbezeichnung für chemisch ähnlich aufgebaute chlorhaltige Dioxine und Furane. Es gibt also nicht den Stoff Dioxin, sondern eine Gruppe der Dioxine; diese besteht aus 75 polychlorierten Dibenzo-para-Dioxinen (PCDD) und 135 polychlorierten Dibenzofuranen (PCDF). Die in ihrer Wirkungsweise gleichen Dioxin- ähnlichen polychlorierten Biphenyle werden heute ebenfalls dazugezählt. Dioxine wurden nie im technischen Maßstab produziert. Sie entstehen unerwünscht bei allen Verbrennungsprozessen in Anwesenheit von Chlor und organischem Kohlenstoff unter bestimmten Bedingungen, etwa bei höheren Temperaturen. Dioxin entsteht bei 300 °C und mehr und wird bei 900 °C und höher zerstört. Dioxine können auch bei Waldbränden und Vulkanausbrüchen entstehen. Man fand Dioxine auch in etwa 200 Milllionen Jahre alten Kaolinitböden. In den 80er Jahren wurden Dioxine über dioxinverunreinigte Chemikalien, wie Pentachlorphenol, polychlorierte Biphenyle ( PCB ) bestimmte Herbizide jährlich im Kilogrammbereich in die Umwelt eingetragen. Bei den oben genannten Temperaturen können bei diesen Stoffen zusätzlich weitere Dioxine entstehen. Diese Stoffe sind mittlerweile durch Verbotsverordnungen reglementiert. Für den Eintrag in die Luft war früher die Abfall-Verbrennung die wichtigste Quelle. Dank anspruchsvoller Grenzwerte und Technik gibt es heute praktisch keinen Dioxinausstoß aus den Abfall-Verbrennungsanlagen mehr. Der Mensch nimmt 90-95 Prozent der Dioxine über die Nahrung auf. Nahezu zwei Drittel dieser Aufnahme erfolgt über den Verzehr von Fleisch und Milchprodukten. Fische sind - je nach Fettgehalt - vergleichsweise hoch mit Dioxinen belastet.
In der letzten Zeit haben sich die Probleme mit Kontaminationen von Lebensmitteln durch Mineralöle aus Verpackungen gehäuft. Eine Quelle für diese Kontaminationen bildeten Inhaltsstoffe der für den Druck benutzten Druckfarben. Dieses Projekt sollte klären, ob Mineralöle in Zeitungsdruckfarben durch vegetabile Öle bzw. deren Ester ersetzbar sind, inwieweit sich dieser Ersatz in den Deinkingergebnisse bei der Papier-bzw. Kartonherstellung zeigt und wie stark sich der Gehalt an Mineral-bzw. vegetabilen Ölen durch einen Deinkingprozess verringern lässt. Veröffentlicht in Texte | 08/2014.
Mineralölfreie Druckfarben senken Risiko von Verunreinigungen in Lebensmitteln Mineralöle in Lebensmitteln haben viele Quellen. Diese lassen sich durch verschiedene Maßnahmen mindern oder ganz abstellen. Einen wichtigen Beitrag kann der Einsatz mineralölfreier Druckfarben leisten. Dadurch lässt sich die Übertragung von Mineralölen deutlich abschwächen. Auch wenn dafür technische Anpassungen an den Druckmaschinen und den Druckfarben erforderlich sein können, sind mineralölfreie Farben mit keinen größeren Mehrkosten verbunden. Der Präsident des Umweltbundesamtes, Jochen Flasbarth appelliert: „Verpackungshersteller und Zeitungsdrucker sollten flächendeckend auf mineralölfreie Druckfarben umsteigen. Damit kann der Eintrag von Mineralöl in den Papierkreislauf direkt an der Quelle vermieden werden.“ Das Umweltbundesamt (UBA) verwendet für seine im Bogenoffset-Heatset-Verfahren gedruckten Broschüren und Flyer schon seit längerem mineralölfreie Druckfarben - ohne Qualitätsverlust. Mineralöle können sich von Verpackungen auf Lebensmittel übertragen. Selbst durch Zwischenverpackungen können die Mineralölrückstände diffundieren und auf die Produkte übergehen. In einem am 26. November 2012 veröffentlichten Test der Stiftung Warentest konnten Mineralölbestandteile in der Schokolade von Adventskalendern nachgewiesen werden. In einigen Proben konnten die Tester pro Kilogramm Schokolade mehr als 10 Milligramm Mineralöl ermitteln. Hierfür werden verschiedene Ursachen verantwortlich gemacht. Mineralöle und mineralölähnliche Verbindungen können sowohl aus Druckfarben als auch aus Kunststofffolien entweichen. Negativ wirken sich mineralölhaltige Druckfarben auch beim Papierrecycling aus. Wenn das Altpapier mit diesen Farben bedruckt wurde, kann das daraus entstehende Recyclingpapier wieder Mineralöle enthalten und in Lebensmittel abgeben. Weitere potentielle Quellen für Mineralöle in Lebensmitteln bilden die Maschinenöle in den Produktionsmaschinen sowie altpapierhaltige Verpackungen, die für den Transport verwendet werden. Für besonders gefährdete Lebensmittel ist daher eine wirksame Barriere in der Verpackung zum Schutz der Verbraucher notwendig. Solche Lösungen stehen bereits zur Verfügung. An der Weiterentwicklung entsprechender Konzepte wird intensiv gearbeitet. Dennoch gilt: Verpackungen aus recycelten Altpapier sind umweltfreundlicher und nachhaltiger als Verpackungen aus Frischfasern. Dieser Vorteil ließe sich noch weiter ausbauen, wenn beim Bedrucken von Papier nur mineralölfreie Farben zum Einsatz kämen. Besonders relevant ist der Zeitungsdruck. Setzten die Druckereien für Zeitungen nur mineralölfreie Farben ein, könnten mehr als 60.000 Tonnen Mineralöl im Papierkreislauf direkt an der Quelle vermieden werden. Die Mehrkosten dafür belaufen sich dabei nach Schätzungen auf 1 bis 2 Cent pro Zeitung. Druckfarbenhersteller bestätigen: Wir liefern mineralölfreie Druckfarben, sobald die Nachfrage dafür wächst. Unterschiedliche Unternehmen gehen bereits mit positivem Beispiel voran. Bereits seit Januar 2012 druckt die Report Verlagsgesellschaft mbH in Bocholt ihre Zeitungen mineralölfrei. Dafür nutzt sie das Rollenoffset-Coldset-Verfahren. Auch die Kundenzeitungen mehrerer Supermarktketten werden mit mineralölfreien Farben gedruckt, genutzt wird hierfür das Rollenoffset-Heatset-Verfahren. Auch das Umweltbundesamt druckt alle Publikationen im Bogenoffset-Heatset-Verfahren ohne mineralölhaltige Farben. Jochen Flasbarth: „Es ist wichtig, dass alle Akteure in der Wertschöpfungskette dazu beitragen, den Eintrag von Mineralöl in den Stoffkreislauf zu verringern. Mit dem Einsatz mineralölfreier Druckfarben kann bereits an der Quelle ein großer Schritt in diese Richtung getan werden. So wird sowohl dem Verbraucherschutz wie auch dem Umweltschutz nachhaltig Rechnung getragen.“ Auch die deutschen Verlagshäuser und die Druckbranche als wesentliche Akteure in der Papierrecyclingkette sind daher aufgerufen, die Ergebnisse des erfolgreichen mineralölfreien Drucks einzelner Unternehmen auf die flächendeckende Herstellung von Presseprodukten zu übertragen. Die Broschüre kann kostenlos bestellt und heruntergeladen werden.
Kolossa-Gehring, Marike; Becker, Kerstin; Conrad, André; Schröter-Kermani, Christa; Schulz, Christine; Seiwert, Margarete International Journal of Hygiene and Environmental Health 215 (2012), 2, 120-126 Production of chemicals, use of products and consumer goods, contamination of food as well as today's living conditions are related to a substantial exposure of humans to chemicals. Safety of human beings and the environment has to be safeguarded by producers and government. Human biomonitoring (HBM) has proven to be a useful and powerful tool to control human exposure and facilitate risk assessment. Therefore, the German Federal Environment Agency (Umweltbundesamt, UBA) employs two major HBM tools, the German Environmental Survey (GerES) and the German Environmental Specimen Bank (ESB). GerES is a nationwide population representative study on HBM and external human exposure, which has, inter alia, been used to identify lead in tap water, lead dustfall, time spent in traffic, and age of dwelling as exposure sources for lead and, thus, to derive risk reduction measures. The ESB is a permanent monitoring instrument and an archive for human specimens. Retrospective monitoring of phthalates and bisphenol A provides a continuous historical record of human exposure in Germany, over the last decades. Additionally it revealed that estimations of human exposure based on production and consumption data may supply misleading information on human exposure. HBM data demonstrated that (a) the use if the restricted isomer di-n-butylphthalat decreased while di-i-butylphthalate levels remained constant and (b) human bisphenol A exposure might be overestimated without monitoring data. The decrease of polycyclic aromatic hydrocarbon-exposure proves the success of German environmental policy after German re-unification. In addition to GerES and ESB UBA is involved in different co-operation networks, the two most prominent of which are (1) the harmonization of HBM in Europe (ESBIO; Expert Team to Support Biomonitoring in Europe, COPHES/DEMOCOPHES; Consortium to Perform Human Biomonitoring on a European Scale/Demonstration of a study to Coordinate and Perform Human Biomonitoring on a European Scale) and (2) the co-operation between BMU and the German Chemical Industry Association (VCI). In the latter project emphasis will be placed on substances with a potential relevance for health and on substances to which the general population might potentially be exposed to a considerable extent and for which HBM methods are not available up to now. doi:10.1016/j.ijheh.2011.10.013
Berichte über „Dioxine“ in der Umwelt, insbesondere in Lebensmitteln, treffen auf hohes Medieninteresse und verunsichern Verbraucherinnen und Verbraucher. Futtermittelverunreinigungen oder Verfahrensweisen bei der Herstellung von Futter- und Lebensmitteln sind häufig die Ursachen für diese Vorkommnisse. Neben lokalen Quellen, die zu Verunreinigungen von Futter- und Lebensmitteln führen, spielt die diffuse Belastung der Umwelt mit Dioxinen, Furanen und vor allem mit dioxinähnlichen polychlorierten Biphenylen (dl-PCB) nach wie vor eine große ursächliche Rolle.
In der letzten Zeit haben sich die Probleme mit Kontaminationen von Lebensmitteln durch Mineralöle aus Verpackungen gehäuft. Eine Quelle für diese Kontaminationen bildeten Inhaltsstoffe der für den Druck benutzten Druckfarben. Dieses Projekt sollte klären, ob Mineralöle in Zeitungsdruckfarben durch vegetabile Öle bzw. deren Ester ersetzbar sind, inwieweit sich dieser Ersatz in den Deinkingergebnisse bei der Papier-bzw. Kartonherstellung zeigt und wie stark sich der Gehalt an Mineral-bzw. vegetabilen Ölen durch einen Deinkingprozess verringern lässt.<BR>Quelle: www.umweltbundesamt.de<BR>
STRAHLENTHEMEN Die Kontamination von Lebensmitteln nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl In der Nacht vom 25. zum 26. April 1986 ereignete sich in Tschernobyl die bis dahin schwerwiegenste Reaktorkatast- rophe der Geschichte. Während der folgenden zehn Tage wurden große Mengen von Radionukliden in die Umwelt freigesetzt. Drei verschiedene radioaktive Wolken zogen über große Teile Europas hinweg und breiteten sich bis nach Irland aus. Auch Deutschland war betroffen. Bedingt durch heftige lokale Niederschläge wurde der Sü- den Deutschlands deutlich höher kontaminiert als der Nor- den. Lokal wurden im Bayerischen Wald und südlich der 1) Donau bis zu 100.000 Becquerel pro Quadratmeter (Bq/m2) Cäsium-137 (Cs-137) abgelagert. In der norddeutschen Tief- ebene betrug die Ablagerung dagegen selten mehr als 4.000 Bq/m2. Bereits vor der Reaktorkatastrophe waren die Böden in Deutschland mit einigen 1.000 Bq/m2 Cs-137 in- folge des weltweiten Atombomben-Fallouts1) belastet. Die Nuklidzusammensetzung in den radioaktiven Wol- ken änderte sich mit der Entfernung zum Reaktor. In unmittelbarer Nähe wurden die weniger flüchtigen Ele- mente, wie Strontium (z. B. Sr-90) oder Plutonium (z. B. Pu-239), abgelagert. Vor allem Cäsium- und Iodisotope wurden dagegen über weite Strecken transportiert. Aus der Atmosphäre auf die Erde in Form kleinster Teilchen durch Niederschläge und Sedimentation von festen und flüssigen Bestandteilen der Luft abgelagertes radioaktives Material, das zum Beispiel bei Kernwaffenversuchen entstanden ist. Für die Kontamination von Waldprodukten und land- wirtschaftlichen Erzeugnissen ist heute in Mitteleuropa nur noch das langlebige Cs-137 von Bedeutung. Auch 30 Jahre nach der Katastrophe von Tschernobyl wird dieses Radionuklid auf Grund seiner Halbwertszeit von etwa 30 Jahren nur zur Hälfte zerfallen sein. Im Folgen- den wird der aktuelle Kenntnisstand zum Auftreten die- ser Kontaminationen dargestellt. Kontamination von Waldprodukten in Deutschland Waldböden zeichnen sich im Gegensatz etwa zu landwirt- schaftlich genutzten Böden durch organische Auflage- schichten (sich zersetzende Streu und Humus) auf den Mi- neralböden aus. Cäsium ist in diesen Schichten, die reich an Bodenorganismen und Nährstoffen sind, leicht verfüg- bar: Es wird schnell durch Bodenorganismen, Pilze und Pflanzen aufgenommen und, wenn Blätter und Nadeln fal- len, wieder dem Boden zugeführt. Cäsium bleibt also in ei- nen sehr wirkungsvollen Nährstoffkreislauf eingebunden und kann deshalb kaum in die mineralischen Bodenschich- ten abwandern, wo es, ähnlich wie auf landwirtschaftli- chen Böden, durch Tonminerale fixiert werden könnte. Maronenröhrling In Waldökosystemen kommt es typischerweise lokal zu hohen Schwankungen der Cs-137-Kontamination. Wildpilze Während in landwirtschaftlichen Erzeugnissen derzeit nur noch geringe Aktivitäten von Cs-137 als Folge des Tschernobyl-Fallouts nachzuweisen sind (im Bereich von einigen Becquerel pro Kilogramm (Bq/kg) und darunter), können die Werte bei wild wachsenden Pilzen im Ver- gleich dazu deutlich erhöht sein. In Semmelstoppelpil- zen und Trompetenpfifferlingen aus Südbayern und dem Bayerischen Wald werden noch bis zu einige 1.000 Bq/ kg Cs-137 gemessen. Steinpilze und Pfifferlinge können mehrere 100 Bq/kg aufweisen, bei Parasolpilzen sind es meist weniger als 20 Bq/kg. Pilze, die in den Handel ge- langen, dürfen eine maximale spezifische Aktivität von 600 Bq/kg haben. Die oben genannten Werte sind typisch für höher kontami- nierte Gebiete Süddeutschlands. In anderen Regionen sind Parasolpilz die Aktivitäten in wild wachsenden Pilzen wegen der ge- ringeren Ablagerungen von Cs-137 entsprechend niedriger. In gleichem Maß wie Cs-137 in die Tiefe verlagert wird, werden die Aktivitätswerte in den Pilzen abnehmen, die ihre Nährstoffe aus den oberen Bodenschichten beziehen. Ansteigende Cs-137-Aktivitäten werden nur in Ausnahme- fällen zu beobachten sein, wenn das Pilzgeflecht beson- ders tief im Boden liegt. In Zukunft ist zu erwarten, dass bei Speisepilzen in der Regel langsam abnehmende Cs- 137-Aktivitäten gemessen werden. Allerdings schwankt der Cs-137-Gehalt einer Pilzart innerhalb eines Standortes im Allgemeinen wesentlich stärker als von Jahr zu Jahr. Spezifische Aktivität von Cs-137 in Bq/kg Frischmasse ProbenzahlMittelwertMinimalwertMaximalwert Maronenröhrlinge371904,4940 Pfifferlinge1769< 0,3480 Steinpilze23320,5180 Parasolpilze40,2< 0,10,4 1) Zur Berechnung des Mittelwertes wurden Messwerte kleiner als die Nachweisgrenze gleich der halben Nachweisgrenze gesetzt. Messergebnisse aus dem Integrierten Mess- und Informationssystem (IMIS) für wild wachsende Pilze aus dem Inland im Jahr 2012. Zum Vergleich: Pilze, die in den Handel gelangen, dürfen eine spezifische Aktivität von 600 Bq/kg nicht überschreiten. Spezifische Aktivität von Cs-137 in Bq/kg Frischmasse ProbenzahlMittelwert 1)MinimalwertMaximalwert Hirsch218,0< 0,0974 Reh19323< 0,04430 Wildschwein221190< 0,19 800 1) Zur Berechnung des Mittelwertes wurden Messwerte kleiner als die Nachweisgrenze gleich der halben Nachweisgrenze gesetzt. Messergebnisse aus dem Integrierten Mess- und Informationssystem (IMIS) für Wildfleisch aus inländischer Erzeugung im Jahr 2012. Zum Vergleich: Wildfleisch, das in den Handel gelangt, darf eine spezifische Aktivität von 600 Bq/kg nicht überschreiten. Wildfleisch Die Kontamination von Wildfleisch ist, ähnlich wie bei wild wachsenden Pilzen, im Vergleich zu landwirtschaft- lichen Produkten noch deutlich erhöht. In einzelnen Gebieten Deutschlands sind spezifische Aktivitäten von über 1.000 Bq/kg Cs-137 zu beobachten. Die im Rahmen eines bundesweiten Routinemess programms (IMIS) erhobenen Daten erreichten im Jahr 2012 für Hirsche maximal 74 Bq/kg und für Rehe 430 Bq/kg. Die höchsten Cs-137-Aktivitäten werden im Allgemeinen bei Schwarzwild gemessen. So wurden 2012 Werte von rund 9.800 Bq/kg im Muskelfleisch von Wildschweinen erreicht. Der Spitzenwert betrug bis- her etwa 65.000 Bq/kg und wurde 1998 im Bayerischen Wald beobachtet. Sowohl die Höhe der Kontamination als auch deren jah- reszeitlicher Verlauf hängen eng mit dem Ernährungs- verhalten des Wildes zusammen. Höhere Kontamina- tionen sind insbesondere dann zu erwarten, wenn die Tiere ihr Futter vornehmlich im Wald suchen und nicht auf landwirtschaftlichen Flächen weiden. Für die Konta- mination von Schwarzwild spielen die für den menschli- chen Verzehr nicht geeigneten Hirschtrüffel eine Schlüs- selrolle. Sie leisten wegen ihres außergewöhnlich hohen Cs-137-Gehaltes den mit Abstand bedeutendsten Beitrag zur Cs-137-Aufnahme von Wildschweinen. Kontamination landwirtschaftlicher Produkte in Deutschland In Deutschland wurde Ende der 1950er Jahre mit systema- tischen Messungen insbesondere von Cs-137 und Sr-90 in verschiedenen Umweltmedien begonnen. Die Bundesan- stalt für Ernährung (jetzt Max-Rubner-Institut, Bundesfor- schungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel) beobach- tete in allen tierischen und pflanzlichen Nahrungsmitteln einen steilen Anstieg der Cs-137-Aktivitäten bis 1964, der auf den Fallout oberirdischer Kernwaffenversuche zurück- ging. Danach reduzierte sich die Cs-137-Aktivität in der Nahrung kontinuierlich, bis 1986 der Tschernobyl-Fallout die Kontaminationen wieder deutlich erhöhte. Auf landwirtschaftlichen Flächen verweilt Cs-137 heute noch im Oberboden und wandert ausgesprochen lang- sam in tiefere Schichten. Die Wurzelaufnahme spielt bei Cs-137 nur eine geringe Rolle, da es in mineralischen Bö- den sehr stark an Tonminerale gebunden wird. Land- wirtschaftliche Kulturen, die erst nach dem Reaktorun- fall von Tschernobyl ausgesät oder angepflanzt wurden, waren bereits im Sommer 1986 nur noch mit wenigen Bq/kg kontaminiert. Die Cs-137-Aktivität in Milch erreichte ihr Maximum Mit- te und Ende Mai 1986 und nahm in der Folgezeit konti- nuierlich ab. Ende Oktober 1986 wurden in vermarkteter Rohmilch aus Südbayern nur noch einige Becquerel pro Liter (Bq/l) gemessen. Die Aktivität stieg aber im Winter Jahresmittelwerte des Sr-90- und Cs-137-Gehaltes der Rohmilch in der Bundesrepublik Deutschland.
Bundesamt für Strahlenschutz Bekanntmachung gemäß § 11 Röntgenverordnung (RöV) Zulassung 09/04 R RöV Vom 10. Mai 2004 Gemäß den §§ 8 ff. RöV vom 08. Januar 1987 (BGBl. I S. 114) in der Fassung der Bekanntmachung vom 30. April 2003 (BGBl. I S. 604) wird die Bauart der folgenden Vorrichtung zugelassen: Bauartzeichen:BfS 09/04 R RöV Bezeichnung der Vorrichtung:X-ray Inspection System – Röntgenkontrollsystem Typ/Firmenbezeichnung:KD7305AW, KD7305ABW, KD7305ACW, KD7305ADW Röntgenröhre: Typ: max. Betriebswerte: 160 ABE Röhrenspannung Röhrenstrom Röhrenleistung 60 kV (Gleichspannung) 7 mA 210 W Inhaber der Zulassung:Dohlmann GmbH Leverkusenstraße 54/III 22761 Hamburg Hersteller der Vorrichtung:Anritsu Industrial Solutions Co. Ltd., 1800 Onna, Atsugi-shi, Kanagawa-Prf. 243-0032 Japan Hersteller der Röhre:Lohmann X-Ray GmbH, 51373 Leverkusen Zugelassene Verwendung:Die Bauart der Röntgeneinrichtung ist als Röntgenstrahler nach Anlage 2 Nr. 1.2.1 RöV geprüft. Die Röntgeneinrichtung ist für den gewerblichen Einsatz als Röntgenkontrollgerät zur Untersuchung der Qualität (z.B. Verunreinigung) von Produkten (z.B. von Lebensmitteln) zugelassen. Der Betrieb der Röntgeneinrichtung ist genehmigungsfrei und anzeigepflichtig nach § 4 Abs. 1 Nr. 1 und Abs. 2 Nr. 1 bis 3 RöV. Befristung der Zulassung:10. Mai 2014 Salzgitter, den 10. Mai 2004 57502/2-051 Bundesamt für Strahlenschutz Im Auftrag Czarwinski
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