Das Projekt 'GoApply: Multidimensional governance of climate change adaptation in policy making and practice' wird im EU-INTERREG-Programm Alpine Space eingereicht. Lead Partner ist das Umweltbundesamt Österreich. Projektpartner sind neben dem BAFU das Umweltministerium Österreich, das Umweltbundesamt Deutschland und die Region Lombardei. Im Mittelpunkt steht die Governance der Anpassung an den Klimawandel, sowohl vertikal (transnational-national-regional-lokal) als auch horizontal (Sektoren). Geplant sind 4 Work Packages: WP1 Strengthening capacities for multilevel adaptation governance, WP2 Advancing mainstreaming across sectors, WP3 Developing interaction formats for stakeholder involvement, WP4 Transnational cooperation. BAFU wird WP1 leaden und sich an den anderen WPs beteiligen. Projektziele: Verbesserung der Wissensbasis bezüglich Governance der Anpassung in der Schweiz im Vergleich mit den anderen Alpenländern und Identifikation von Optimierungsmöglichkeiten.
WP2: Verbesserung der frühen und nicht zerstörerischen Erkennungsmethoden für phytosanitäre Inspektoren und Experten: Anoplophora-Spürhunde- Die Erprobung, Verbesserung und das Training der vier österreichischen Anoplophora-Spürhunde wurde vom BFW in Befallsgebieten vom Asiatischen Laubholzbockkäfer (ALB) und vom Citrusbockkäfer (CLB) hauptsächlich in anderen europäischen Staaten durchgeführt, weil in dem österreichischen ALB-Befallsgebiet Braunau seit Juni 2009 kein befallener Baum oder ALB-Käfer gefunden wurden. Infolge der Entdeckung eines zweiten, neuen ALB-Befallsgebietes ebenfalls in Oberösterreich in St. Georgen im Juli 2012 wurden die Spürhunde von Anfang an beim Monitoring und zur Feststellung des Befallsausmaßes eingesetzt. Die Kontrolle von importierten Pflanzen ergänzte und erweiterte insbesondere im ersten Projektjahr, die von Verpackungsholz aus China insbesondere im zweiten Projektjahr die Möglichkeiten der Anwendung der Anoplophora-Spürhunde. Die Anoplophora-Spürhunde wurden unter Realbedingungen mehrfach im CLB-Befallsgebiet in der Lombardei/ Italien, im ALB-Befallsgebiet in Venetien/Italien, im CLB-Befallsgebiet in Dalmatien/Kroatien, im neuen ALB-Befallsgebiet im Kanton Freiburg/Schweiz sowie in ALB-Verdachtsgebieten im Kanton Basel/Schweiz und Kanton Thurgau/Schweiz, in den ALB-Befallsgebieten in Bayern/Deutschland und Baden-Württemberg/Deutschland als auch im ALB-Befallsgebiet in Kent/England erprobt und für das Monitoring eingesetzt. Während eines Aufenthaltes in der Lombardei/Italien wurde die Arbeit der Spürhunde 30 Teilnehmern eines EPPO Training Meetings für internationale europäische Pflanzenschutzinspektoren präsentiert. In allen Befallsgebieten waren die Spürhunde in der Lage, zusätzliche befallene Bäume zu entdecken, die vorher durch das Monitoringpersonal nicht aufgefunden worden waren. Außerdem wurden in allen Befallsgebieten sowie in den Baumschulen und Häfen nach der Untersuchung positive ALB/CLB-Geruchsproben versteckt, um sicherzustellen, dass die Hunde fähig waren, diese auch zu finden. In allen Fällen konnten die Hunde die Positivproben aufspüren, unabhängig von der Person, welche die Proben versteckt hatte, und auch unabhängig von den vorherrschenden Wetterbedingungen. Darüber hinaus untersuchten die Spürhundeteams mehrere Baumschulen in Österreich im Hinblick auf importierte Pflanzen aus Ländern wie den Niederlanden, Italien, Deutschland und natürlich China sowie in England in zwei Baumschulen den vorhandenen Pflanzenbestand auf eine mögliche Infektion durch ALB-Käfer aus dem umgebenden Befallsgebiet. (Text gekürzt)
<p>Dank Förderung durch das Interreg Alpenraumprogramm haben die nationalen Umweltbehörden der Alpenraumländer in zweieinhalb Jahren geforscht und diskutiert, wie man in den verschiedenen Governance-Bereichen – von der lokalen bis hin zur transnationalen Ebene – auf Klimafolgen reagieren kann. Das EU Projekt GoApply wird diese Ergebnisse auf der Abschlusskonferenz am 24. April in Wien präsentieren.</p><p>Gute Beteiligungsbeispiele bekannt machen</p><p>Das Umweltbundesamt wird als ein zentrales Produkt des Projektes die Broschüre „Anpassung an den <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/k?tag=Klimawandel#alphabar">Klimawandel</a>: Gute Beteiligungspraxis im Alpenraum“ auf der Abschlusskonferenz vorstellen. Die Broschüre dokumentiert beispielhaft die gute Praxis an vielfältigen Formaten, die in Städten und Regionen des Alpenraums angewendet wurden, um Menschen für die Gestaltung einer klimaresilienten Gesellschaft zu gewinnen.</p><p>Die Grundidee aller Formate ist es, <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/s?tag=Stakeholder#alphabar">Stakeholder</a>, aber auch Bürgerinnen und Bürger, in ihrer Lebenswelt vor Ort für <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/k?tag=Klimafolgen#alphabar">Klimafolgen</a> zu sensibilisieren und gemeinsam Handlungsoptionen zur Anpassung zu entwickeln. Ergänzt werden die Praxisbeispiele durch allgemeine Kriterien für gute Beteiligung. Diese helfen, Beteiligungsformate besser zu planen und erfolgreich umzusetzen. Dazu gehören klar definierte Ziele, geeignete Methoden und ein transparenter Prozess für alle Beteiligten. Checklisten am Ende der Broschüre unterstützen dabei, Beteiligungsformate systematisch zu planen, durchzuführen und auch der Nachbereitung ausreichend Platz einzuräumen.</p><p>Diese Ergebnisse haben das Umweltbundesamt (<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/u?tag=UBA#alphabar">UBA</a>) und die italienischen Projektpartner der Umweltstiftung der Lombardei auch bei ihren eigenen Beteiligungsformaten in den jeweiligen Modellregionen angewandt.</p><p>Lokale Akteure besser bei strategischen und Umsetzungsprozessen beteiligen</p><p>Auf deutscher Seite nahm die Stadt Kempten (Allgäu) in Bayern als Modellkommune an GoApply teil. In zwei Workshops entwickelten die lokale Politik, Verwaltung, Verbände und Unternehmen erste Handlungsansätze um Kempten klimaresilient zu gestalten. So soll beispielsweise eine Starkregenrisikokarte erarbeitet werden. Solche Aktivitäten werden als Maßnahmenpaket in den „Masterplan Klimaschutz“ der Stadt integriert. Das zeigt, wie eng <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/k?tag=Klimaschutz#alphabar">Klimaschutz</a> und Klimaanpassung vor Ort zusammengedacht werden können – die Herausforderung ist das eine zu tun und trotzdem das andere nicht zu lassen!</p><p>Insgesamt lassen sich aus der Arbeit mit den Modellregionen folgende Erkenntnisse ableiten, um lokale Akteure besser bei strategischen und Umsetzungsprozessen der Anpassung an <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/k?tag=Klimafolgen#alphabar">Klimafolgen</a> zu beteiligen: Etablierte Kooperationsstrukturen und Netzwerke können das oftmals neue Thema <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/a?tag=Anpassung_an_den_Klimawandel#alphabar">Anpassung an den Klimawandel</a> gut aufnehmen, weil Klimafolgen vielfältig wirken. Einzelne Institutionen oder Personen fungieren dabei als „Brückenbilder“ und übernehmen eine federführende Rolle, z.B. das Klimaschutzmanagement der Stadt Kempten (Allgäu). Anpassungsprozesse sollten vor Ort mit allen relevanten Akteuren von Beginn an gemeinsam gestaltet werden, damit Lernprozesse initiiert und Akteure motiviert werden, ihr Handeln darauf aufzusetzen. Wichtig ist, wissenschaftliche Grundlagen verständlich zu kommunizieren und die gemeinsame Betroffenheit gegenüber Klimafolgen zu verdeutlichen. Für die Erarbeitung von Strategien bieten sich unterschiedliche Methoden und Formate an, die jeweils auf spezifische Zielstellungen oder Zwischenschritte im Anpassungsprozess ausgerichtet sein sollten.</p><p>In Kempten (Allgäu) wurden etwa im ersten Workshop Klimafolgen und Handlungsfelder in einem sehr weit gefassten Rahmen diskutiert, um möglichst viele verschiedene Akteursgruppen zu identifizieren und miteinander zu vernetzen. Dabei fokussierte sich die Diskussion immer mehr auf das notwendige Flächenmanagement in einer Wachstumsregion und beschäftigte sich mit der Frage, wie die Klimafolgen dabei zu berücksichtigen wären. Daraus wurde das Thema für einen zweiten Workshop abgeleitet, zu dem bisher nicht eingebundene Akteure eingeladen wurden. Sie haben erste Handlungsansätze zur Vorsorge und Anpassung an Klimafolgen tiefgehend diskutiert, die den bereits bestehenden „Masterplan Klimaschutz“ ergänzen sollen. Solche Aktivitäten auf lokaler Ebene werden gestärkt, wenn die übergeordneten Ebenen einen Handlungsrahmen mit Rechtsetzung, Förderung und Informationen anbieten.</p><p>Ebenenübergreifende Zusammenarbeit visualisieren </p><p>Mithilfe einer <a href="https://www.markjanbludau.de/goapply/">digitalen Visualisierung</a> konnten Governance-Strukturen1 für Deutschland, Österreich, Italien und die Schweiz abgebildet werden. Die Grafiken eignen sich, um Verflechtungen zwischen Akteuren, Politikinstrumenten, Anpassungsmaßnahmen und Wissensgrundlagen aus einer neuen Perspektive zu betrachten und zu analysieren. Im transnationalen Vergleich zeigte sich, dass die Anpassungsgovernance in Deutschland deutlich komplexer ist als in den anderen drei Staaten. Deshalb stößt bereits der methodische Anspruch der vollständigen Datenerfassung für alle Ebenen und Sektoren an seine Grenzen. Gleichwohl liegt in den Visualisierungen ein Potenzial, um Zusammenhänge von Governance zu kommunizieren.</p><p>Zudem haben die Projektpartner Chancen und Barrieren für Anpassungsgovernance zusammen mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis in einem Science-practice-lab, das vom Schweizer Bundesamt für Umwelt organisiert wurde, diskutiert. Außerdem wurden Chancen und Barrieren in länderspezifischen Fallstudien untersucht.</p><p>Empfehlungen für eine bessere Governance der Anpassung an Klimawandelfolgen im Alpenraum</p><p>Als Fazit lässt sich festhalten: Ebenen übergreifende Governance kann gelingen. Um sie erfolgreich zu gestalten, sollten insbesondere die übergeordneten Rahmenbedingungen für Kommunen und lokale Akteure klar definiert werden. Schließlich sind sie es, die die erdachten Maßnahmen der Anpassung an <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/k?tag=Klimafolgen#alphabar">Klimafolgen</a> praktisch umsetzen müssen. In Deutschland zählen dazu einerseits gesetzliche Grundlagen durch Bund und Länder, die kommunale Pflichtaufgaben definieren, andererseits spielen auch methodische Standards und fachliche Unterstützung bei der Analyse von Vulnerabilitäten und Abschätzung von Handlungserfordernissen eine Rolle. Bund und Länder sollten Gremien nutzen, um beispielsweise ihre Förderprogramme stärker aufeinander abzustimmen. Auch die Rolle von Regierungsbezirken und Landkreisen in der Anpassungsgovernance sollte diskutiert werden, um die konkrete Umsetzung zu verbessern. Darüber hinaus birgt die grenzüberschreitende Vernetzung von Kommunen und Regionen noch viele Möglichkeiten, um den Alpenraum klimaresilient zu gestalten.</p><p>Die länderübergreifenden Herausforderungen und Optionen zur weiteren Gestaltung der Anpassungsstrategien werden auf der Abschlusskonferenz des Vorhabens vorgestellt und diskutiert. Unter dem Motto „<a href="https://www.alpine-space.eu/project-news-details/en/5454">Shaping the Future of Climate Change Adaptation in the Alpine Countries</a>“ laden das österreichische Bundesministerium für <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/n?tag=Nachhaltigkeit#alphabar">Nachhaltigkeit</a> und Tourismus sowie österreichische Umweltbundesamt gemeinsam mit den Projektpartnern am 24. April 2019 nach Wien ein. Let’s go, apply!</p><p><strong>Weitere Informationen zum Projekt GoApply finden Sie auf der <a href="https://www.alpine-space.eu/project/goapply/">Projektwebsite</a>. Die Broschüre „Anpassung an den <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/k?tag=Klimawandel#alphabar">Klimawandel</a>: Gute Beteiligungspraxis im Alpenraum“ wird hier in Kürze verfügbar sein.</strong></p><p><strong>Autoren: Sebastian Ebert, Andreas Vetter, Andrej Lange (Umweltbundesamt / <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/k?tag=KomPass#alphabar">KomPass</a>)</strong></p><p> <em>1 Das Projekt definiert Climate adaptation governance als: the structures, processes and interdependencies that determine how actors (from public administration, politics, science, business and civil society) make decisions, share power, exercise responsibility, and ensure accountability regarding adaptation to climate change. Climate adaptation governance is about the horizontal interplay of sectors and the vertical interplay of policy levels. Climate adaptation governance requires mandatory (formal) and voluntary (informal) cooperation between actors, across sectors and across policy levels and is regionally specific and context-sensitive.</em></p><p><em>---</em></p><p><em>Dieser Artikel wurde als Schwerpunktartikel im Newsletter Klimafolgen und Anpassung Nr. 58 veröffentlicht. <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/newsletter">Hier</a> können Sie den Newsletter abonnieren.</em></p>
Evaluation der unter MeProRisk I entwickelten Methodik zur Reservoirsimulation, Unsicherheitsbewertung und Risikoanalyse hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit im technisch-wirtschaftlichen Umfeld geothermischer Erkundung. Diese Methodik umfasst (a) iterative Modellbildung mit stochastisch bewerteten thermischen und hydraulischen Gesteinseigenschaften, (b) stochastische numerische Simulation der Reservoire und Produktionsbedingungen zur quantitativen Unsicherheitsabschätzung, (c) neuartige seismische Interpretation zur Abschätzung der Permeabilität. Darüber hinaus sollen Methoden der Optimierung der Exploration im Hinblick auf eine Reduktion der Unsicherheit oder eine Maximierung des Informationsgewinns erarbeitet und bei der Exploration umgesetzt werden. (1) Anwendung der MeProRisk Methodik auf: (a)'Pawsey-Dublette' - Geothermie Projekt im städtischen Umfeld, (b) 'Murci' und 'Guardia Lombardi' Felder, Italien - geothermische Explorationsvorhaben in ca. 250 km2 großen Medium-Enthalpie Regionen. (2) Entwicklung, Evaluierung und Implementierung eines mathematischen Verfahrens zur 'Optimierten Exploration' und exemplarische Anwendung des Verfahrens auf die Explorationsvorhaben. (3) Bewertung unterschiedlicher Produktionsszenarios in den Explorationsfeldern hinsichtlich der Unsicherheiten von Temperatur und Fließraten.
Die Geophysica wird in diesem Projekt die Erfassung und Auswertung von geologischen und petrophysikalischen Daten an den ausgewählten Standorten übernehmen und die im Vorgängerprojekt MeProRisk entwickelten Methoden zur Ableitung geothermisch relevanter Eingangsparameter einsetzen. Weiterhin soll in Kombination mit der Charakterisierung der petrophysikalischen Eigenschaften ein modellhafter Ansatz hinsichtlich der Abbildung von geologisch bedingten Heterogenitäten im Reservoir entwickelt werden. (1) Zusammenstellung und Bewertung der Basisdaten durch Auswertung von sämtlich zur Verfügung stehenden Informationsquellen. (2) Zusammenführung der thermophysikalisch relevanten Daten aus den beteiligten Projekten (Pawsey: Australien, Murci und Guardia Lombardei: Italien) als Basis für die Machbarkeitsstudie. (3) Systematische Anwendung der in MeProRisk I erarbeiteten Methoden zur Ableitung relevanter Parameter und deren Statistik. (4) Untersuchung der Veränderung von thermischen und hydraulischen Eigenschaften in Hinblick auf verschiedene Fazien, wie z.B. fluviatile Systeme. Dazu soll ein Modellansatz zur räumlichen Abbildung von Geometrien (z.B. Flusssysteme, Deltastrukturen, Kluftsysteme) entwickelt werden, welcher in den Simulationscode implementiert werden kann. (5) Tests und Sensitivitätsstudien mit den im vorangegangenen Projekt und hier weiter zu entwickelnden Programmwerkzeugen unter Einbeziehung aller vorhandenen Daten.
<p><p>Eine durch einen Pockenvirus hervorgerufene anzeigepflichtige Krankheit der Rinder (Kategorie A, D und E Seuche) breitet sich aktuell in der süd-östlichen EU aus und erfordert unsere Aufmerksamkeit – die Lumpy Skin Krankheit (LSD).</p><p>Anfang Juli wurden Ausbrüche in Süd-Ost Frankreich (Savoien) und Italien (Sardinien, Lombardei) gemeldet. Jahre zuvor waren bereits Griechenland und Länder des Balkans betroffen. Zum Schutz vor einer weiteren Verbreitung des Virus wurden nach Maßgabe des EU weit geltenden Tiergesundheitsgesetzes um die betroffenen Betriebe eine Schutzzone- und eine Überwachungszone (Radius 50 km) eingerichtet.</p><p>Die Lumpy-skin (deutsch: knotige Haut) Krankheit ist eine oft passiv durch blutsaugende Insekten wie u.a. Stechfliegen, Mücken, Bremsen und Zecken übertragene, hochansteckende Tierseuche die sich in den letzten Jahren auch in bisher nicht betroffenen Gebiete verbreitet und erhebliche Auswirkungen auf Rinderbestände und den Handel mit Tieren sowie tierischen Erzeugnissen haben kann. Das Krankheitsbild ist demzufolge hierzulande meist nicht bekannt.</p><p>Das Infektionsspektrum umfasst in der Regel Rinder. Menschen erkranken nicht. Die erkrankten Rinder zeigen Fieber und typische knotige Hautveränderungen (Noduli), vor allem an Kopf, Hals, Rücken und Eutern. Diese können auch sehr unauffällig sein und teilweise nur ertastet werden. Regelmäßig sind auch das Euter und die Zitzen von Hautveränderungen betroffen. Lymphknotenschwellungen, Nasen- und Augenausfluss sowie allgemeine Schwäche und Milchleistungsrückgang sind häufig. Tragende Rinder können abortieren. Auch subklinische oder asymptomatische Infektionen sind möglich, was die Erkennung der LSD in Rinderbeständen erschwert.</p><p>Üblicherweise treten Erkrankungen mit Fieber, verdickte Lymphknoten und Antriebslosigkeit als ersten Symptome bei Einzeltieren auf und können in Folge bis zu 50 Prozent der Tiere der Herde betreffen. In seltenen Fällen können diese versterben. Milchrückgang und Hautschäden sind die größten Schäden. Je früher die Seuche erkannt wird desto geringer sind die Auswirkungen.</p><p><strong>Tierhalter und Tierärzte sind aufgerufen, bei verdächtigen Zuständen bei Rindern das zuständige Veterinäramt zu informieren und Verdachtsfälle abzuklären.</strong></p><p>In Deutschland stehen zurzeit keine zugelassenen Impfstoffe zur Verfügung. Bisher ist in Deutschland das Virus nicht in der direkten Nachbarschaft zu den angrenzenden Ländern/Gebieten aufgetreten. Dennoch ist es wichtig, verdächtige Krankheitsanzeichen bei Rindern abklären zu lassen, um mögliche Infektionen mit dem Virus der Lumpy Skin Krankheit schnell erkennen zu können, um gegebenenfalls geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten.</p><p><strong>Weitere Informationen:</strong></p><p><a href="https://www.fli.de/de/presse/pressemitteilungen/presse-einzelansicht/lumpy-skin-disease-lsd-neue-ausbrueche-in-europa-erhoehte-wachsamkeit-in-deutschland-erforderlich/">https://www.fli.de/de/presse/pressemitteilungen/presse-einzelansicht/lumpy-skin-disease-lsd-neue-ausbrueche-in-europa-erhoehte-wachsamkeit-in-deutschland-erforderlich/</a></p><p><a href="https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/lumpy-skin-disease/">https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/lumpy-skin-disease/</a></p><p><a href="https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/tiere/tierkrankheiten-und-arzneimittel/bilder-lsd.pdf.download.pdf/Photos%20LSD%20prot.pdf">https://www.blv.admin.ch/dam/blv/de/dokumente/tiere/tierkrankheiten-und-arzneimittel/bilder-lsd.pdf.download.pdf/Photos%20LSD%20prot.pdf</a></p></p>
| Origin | Count |
|---|---|
| Bund | 6 |
| Land | 1 |
| Type | Count |
|---|---|
| Förderprogramm | 5 |
| Text | 2 |
| License | Count |
|---|---|
| geschlossen | 2 |
| offen | 5 |
| Language | Count |
|---|---|
| Deutsch | 7 |
| Englisch | 1 |
| Resource type | Count |
|---|---|
| Dokument | 1 |
| Keine | 2 |
| Webseite | 5 |
| Topic | Count |
|---|---|
| Boden | 4 |
| Lebewesen und Lebensräume | 7 |
| Luft | 2 |
| Mensch und Umwelt | 7 |
| Wasser | 3 |
| Weitere | 7 |