Im Rahmen einer Langzeituntersuchung zur Hochmoorrenaturierung wurden mit umfassenden Daten aus den Jahren von 1984 bis 2021 die Entwicklungen von Wasserhaushalt, Boden, Klima, Nährstoffdynamik, Flora, Vegetation und Fauna untersucht. Im Jahr 1984 wurden Hochmoorpflanzenarten mit Erfolg eingebracht. Bultbildende Torfmoose haben sich nur sehr kleinflächig vor allem in Heideflächen etabliert. Eine flächige Ausbreitung von Schlenkentorfmoosen, Entwicklung von Akrotelm und Streuauflage verringerten die Verdunstung der Fläche, so dass lange Trockenphasen wie 2018/2019 von der Moorvegetation gut überstanden wurden. Feuchteliebende Arthropoden der Moore wurden nachgewiesen, aber nur wenige Hochmoorspezialisten. Ein winterlicher Überstau von 10 – 30 cm für Schlenkenbereiche ist ausreichend. Die Böden wiesen größtenteils abnehmende Gehalte an pflanzenverfügbaren Nährstoffen auf. Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich ein teilabgetorftes Hochmoor mit einer Restschicht aus stark zersetztem Hochmoortorf (Schwarztorf) wiedervernässen lässt und dass eine erste Akrotelmentwicklung stattfinden kann. Auch bei einem moderaten weiteren Temperaturanstieg dürften die klimatischen Bedingungen für die Hochmoorregeneration in Nordwestdeutschland ausreichen.
Für den Freistaat Sachsen liegt eine umfassende Übersicht der Moore und anderer organischer Nassstandorte aus dem Projekt SIMON vor (DITTRICH et al. 2011 https://www.boden.sachsen.de/erstellung-fachkonzept-landesweites-informationssystem-moore-und-organische-nassstandorte-simon-18146.html). Dafür wurden neben Flächen, die der bodenkundlichen Moordefinition (> 30 cm Torf) entsprechen, auch Böden mit flacheren Torfauflagen (aus Bodenkarten, geologischen Karten) und moortypische Feuchtbiotope (moortypische Biotope aus der Selektiven Biotopkartierung, moortypische FFH-Lebensraumtypen, teilweise ohne nachgewiesene Torfauflage) erfasst und die Maximalfläche aus allen verwendeten Kartengrundlagen gebildet. Die Moorflächen Sachsens wurden somit nicht rein bodenkundlich, sondern ökosystemar unter Einschluss der Moorbiotope und torfbildenden Vegetation definiert. Diese Flächen sind als Moorkomplexe zusammengefasst und bilden die Suchraumkulisse für Renaturierungen von Moor- und Nassstandorten. Die Daten stellen die Moorkomplexe differenziert dar wo: a) eine moortypische Vegetation auf einem moortypischen abiotischen Standort kartiert wurde (3700 ha beziehungsweise 8 Prozent der Moorkomplexfläche) dies sind die nach einer ersten groben Abschätzung noch relativ naturnahen Flächen, b) ein moortypischer Standort kartiert ist, aber keine naturnahen moortypischen Biotope (mehr) vorhanden sind (27000 ha beziehungsweise 57,5 Prozent), c) moortypische Biotope oder FFH-LRT kartiert sind, aber in Boden- und geologischen Karten kein moortypischer Standort (16100 ha, 34,5 Prozent) dargestellt ist es handelt sich um Flächen mit nur flacher oder ohne nachgewiesene Torfauflage oder um kleine Flächen.
Trotz der Bedeutung der Moore für den Klimaschutz existieren bislang nur wenige Erfahrungen, wie Moor- und Klimaschutz systematisch miteinander verzahnt werden können. Ziel dieser Studie ist es zu untersuchen, ob und wie nationale Moorklimaschutzprojekte über den Kohlenstoffmarkt mittels eines Fondsmodells unterstützt werden können. Hierbei wird geprüft, inwieweit der freiwillige Markt für Emissionszertifikate genutzt werden kann. Veröffentlicht in Climate Change | 05/2013.
Für die Erreichung der deutschen und internationalen Klimaschutzziele müssen die Treibhausgas -Emissionen aus der Entwässerung und landwirtschaftlichen Nutzung von Moorböden substanziell reduziert werden. Die wirkungsvollste Maßnahme dafür ist die Wiedervernässung von trockengelegten Moorböden. Einer solchen Wiedervernässung stehen Hemmnisse entgegen, für die in der Studie Lösungsansätze aufgezeigt werden. Ein wesentlicher Aspekt ist dabei die Möglichkeit, wiedervernässte Flächen in Paludikultur weiterhin landwirtschaftlich nutzen zu können. Dabei bedarf es finanzieller Anreize, eine Wiedervernässung freiwillig umzusetzen. Verschiedene Finanzierungsinstrumente werden analysiert und der Finanzbedarf für ein Beispielszenario berechnet. Veröffentlicht in Climate Change | 44/2022.
Das Sächsische Informationssystem für Moore und organische Nassstandorte, kurz SIMON, bündelt die in verschiedenen Fachbereichen vorliegenden Informationen über Moore in Sachsen. Es ermöglicht eine anwendergerechte Auswertung der Daten für unterschiedliche Anforderungen im Naturschutz, Bodenschutz, der Raumplanung oder auch der Wasserwirtschaft. Die Groberfassung wurde mit landesweit vorliegenden Karten durchgeführt. Als geeignete Datengrundlagen haben sich die geologischen Karten in den Maßstäben 1:25.000 und 1:50.000, die Konzeptbodenkarte Bkkonz, die Selektive Biotoptypkartierung SBK (2. Durchgang) und die FFH-LRT aus der FFH-Ersterfassung herauskristallisiert. Die jeweiligen Karten wurden nach SIMONrelevanten Kartiereinheiten gefiltert und die Ergebnisse miteinander zu Moorkomplexen verschmolzen. Biotische und abiotische Kartiereinheiten wurden dabei gleichwertig behandelt. Die so entstandene Moorkomplexkarte konnte dann mit den Daten aus den einzelnen Karten hinterlegt werden. Anhand dieser Karte wurde die Gesamtfläche der Moorkomplexe in Sachsen mit ca. 46.800 ha ermittelt.
Das Sächsische Informationssystem für Moore und organische Nassstandorte, kurz SIMON, bündelt die in verschiedenen Fachbereichen vorliegenden Informationen über Moore in Sachsen. Es ermöglicht eine anwendergerechte Auswertung der Daten für unterschiedliche Anforderungen im Naturschutz, Bodenschutz, der Raumplanung oder auch der Wasserwirtschaft. Die Groberfassung wurde mit landesweit vorliegenden Karten durchgeführt. Als geeignete Datengrundlagen haben sich die geologischen Karten in den Maßstäben 1:25.000 und 1:50.000, die Konzeptbodenkarte Bkkonz, die Selektive Biotoptypkartierung SBK (2. Durchgang) und die FFH-LRT aus der FFH-Ersterfassung herauskristallisiert. Die jeweiligen Karten wurden nach SIMONrelevanten Kartiereinheiten gefiltert und die Ergebnisse miteinander zu Moorkomplexen verschmolzen. Biotische und abiotische Kartiereinheiten wurden dabei gleichwertig behandelt. Die so entstandene Moorkomplexkarte konnte dann mit den Daten aus den einzelnen Karten hinterlegt werden. Anhand dieser Karte wurde die Gesamtfläche der Moorkomplexe in Sachsen mit ca. 46.800 ha ermittelt.
Mit dem vorliegenden Fachbericht 137 erscheint nach 1998 die vierte Rote Liste der Köcherfliegen in Nordrhein-Westfalen. Die Roten Listen haben sich in den letzten Jahrzehnten zu einem bewährten, vielseitig nutzbaren Instrument in der Naturschutzarbeit entwickelt. Als Fachgutachten stellen sie den Grad der Gefährdung von Tieren, Pflanzen und Pilzen im jeweiligen Bezugsraum dar und dienen als Entscheidungshilfe und Beurteilungsgrundlage. In NRW sind nach aktuellem Kenntnisstand 218 Köcherfliegenarten bekannt. Davon gelten 39 % als akut bestandsgefährdet. Gegenüber der 3. Fassung sind 15 Arten für NRW neu hinzugekommen, vier Arten konnten nach längerer Zeit wiedergefunden werden. Eine Art wurde auf Grund einer Verwechslung gestrichen. Seit den 1980er Jahren haben zahlreiche Maßnahmen (u.a. Abwasserreinigung, Renaturierungen, Erhalt von Mooren) positive Effekte erzielt. Auch künftig sind weitere Anstrengungen zum Schutz der Lebensräume erforderlich. Hinweis: Die Roten Listen der einzelnen Artengruppen werden seit 2021 nach und nach aktualisiert. Die jeweils aktuellste Fassung der Einzellisten finden Sie hier: https://www.lanuv.nrw.de/natur/artenschutz/rote-liste Eine Gesamtfassung aller Roten Liste wird es zukünftig nicht mehr geben. Fachbericht 133 | LANUV 2023 Fachbericht 136 | LANUV 2023 Fachbericht 134 | LANUV 2023 Fachbericht 135 | LANUV 2023 Fachbericht 118 | LANUV 2021
Moorlebensräume und darauf spezialisierte Arten sind größtenteils stark gefährdet und unterliegen u. a. dem Schutz der FFH-Richtlinie. In den letzten Jahren spielt beim Moorschutz und der Wiedervernässung von Mooren neben dem Biodiversitätsschutz verstärkt auch der Aspekt des Klimaschutzes eine Rolle. Die Wiedervernässung und Revitalisierung von Mooren wirkt sich auch auf FFH-Lebensräume und -Arten sowie auf Arten der Vogelschutz-Richtlinie aus, deren Zustand sich dadurch verbessern oder verschlechtern kann. Letzteres kann zu Konflikten mit den Naturschutz-Richtlinien der EU führen. Im Rahmen des Workshops wurde ein Überblick darüber gewonnen, welche Zielkonflikte konkret zwischen EU-RL und Moorrevitalisierungsvorhaben auftreten, welche Erfahrungen bisher in diesem Zusammenhang mit der Handhabung der FFH-Verträglichkeitsprüfung vorliegen, welche Handlungsspielräume und welcher Handlungsbedarf aufgrund der Richtlinien bestehen (Erhaltungszustand, Verschlechterungsverbot, Entwicklungsziele). Der vorliegende Band gibt die Beiträge eines gleichnamigen Workshops an der BfN-Naturschutzakademie auf der Insel Vilm im November 2013 wieder. Die Beiträge stellen für die mit Moorrenaturierungsprojekten befassten Praktiker in Planungsbüros, Verbänden, Behörden und anderen Institutionen wertvolle Informationen dar, um ggf. auftretende Zielkonflikte schon zu Beginn der Planung einer Wiedervernässungsmaßnahme zu erkennen und frühzeitig geeignete Lösungen zu entwickeln.
Das Sächsische Informationssystem für Moore und organische Nassstandorte, kurz SIMON, bündelt die in verschiedenen Fachbereichen vorliegenden Informationen über Moore in Sachsen. Es ermöglicht eine anwendergerechte Auswertung der Daten für unterschiedliche Anforderungen im Naturschutz, Bodenschutz, der Raumplanung oder auch der Wasserwirtschaft. Die Groberfassung wurde mit landesweit vorliegenden Karten durchgeführt. Als geeignete Datengrundlagen haben sich die geologischen Karten in den Maßstäben 1:25.000 und 1:50.000, die Konzeptbodenkarte Bkkonz, die Selektive Biotoptypkartierung SBK (2. Durchgang) und die FFH-LRT aus der FFH-Ersterfassung herauskristallisiert. Die jeweiligen Karten wurden nach SIMON- relevanten Kartiereinheiten gefiltert und die Ergebnisse miteinander zu Moorkomplexen verschmolzen. Biotische und abiotische Kartiereinheiten wurden dabei gleichwertig behandelt. Die so entstandene Moorkomplexkarte konnte dann mit den Daten aus den einzelnen Karten hinterlegt werden. Anhand dieser Karte wurde die Gesamtfläche der Moorkomplexe in Sachsen mit ca. 46.800 ha ermittelt.
Für die Erreichung der deutschen und internationalen Klimaschutzziele bis zu den Jahren 2030, 2045 und 2050 müssen die Treibhausgas (THG)-Emissionen aus der Entwässerung und landwirtschaftlichen Nutzung von Moorböden - im Jahr 2020 rund 42 Mio. Tonnen CO2-Äq., fast 80 % aller Emissionen aus Moorböden - substanziell reduziert werden. Die wirkungsvollste Maßnahme dafür ist die vollständige Wiedervernässung sämtlicher Moorböden. Eine klimafreundliche Weiterführung der Bewirtschaftung und Biomasse-Nutzung kann durch Paludikulturen erfolgen. In Anlehnung an das evidenzbasierte 1,5˚C-Ziel des Übereinkommens von Paris müsste eine weitgehende Wiedervernässung nahezu aller landwirtschaftlich genutzter Moorböden mit einem Flächenumfang von 1,3 Mio. ha bis spätestens zum Jahr 2050 erfolgen. Aus dieser Zielvorgabe wird unabhängig von den Umsetzungschancen ein maximales theoretisches Flächenpotenzial für eine nasse Moorbodenbewirtschaftung abgeleitet. Darauf aufbauend werden mögliche Finanzierungsinstrumente analysiert und der fiskalische Finanzbedarf für die Wiedervernässung sowie die Umstellung auf Paludikultur in einem Szenario Paludi-Anreize berechnet. Um Paludikultur mit finanziellen Anreizinstrumenten zielgerichtet fördern zu können, müssen bestehende rechtliche und politische Rahmenbedingungen, vor allem die Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union, angepasst werden. Auf der Basis von Näherungswerten für die Kosten der Wiedervernässung sowie der Etablierung von Paludikultur wird ein theoretischer Orientierungswert für den fiskalischen Finanzbedarf ausgewählter Finanzierungsansätze ermittelt. Neben den kostenorientierten Förderungen wird eine Klimaschutzprämie diskutiert und kalkuliert, die die Wiedervernässung der Flächen anreizen soll. Der errechnete Orientierungswert für das Szenario Paludi-Anreize liegt bei 21 Mrd. Euro (2022 - 2049), wovon etwa 60 % auf eine Klimaschutzprämie entfallen und 24 % auf die Kosten für die Umstellung auf Paludikultur. Der volkswirtschaftliche Nutzen durch die Wiedervernässung übersteigt mit 67,5 Mrd. Euro vermiedener Klimafolgeschäden deutlich den Finanzbedarf. Die vorliegende Studie ist keine Machbarkeitsstudie. Sie stellt ein mögliches Szenario für die Förderung der Wiedervernässung und Umsetzung von Paludikultur dar, damit die klimaschutzpolitischen Ziele erreicht werden können. Quelle: Forschungsbericht
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