Marine Ökosysteme sowie das Sediment am Meeresboden binden auf natürliche Weise Kohlenstoff aus der Atmosphäre und fungieren als CO2-Senken und -Speicher. Die Mechanismen, die dieser Speicherung zugrunde liegen, sind bisher wenig untersucht. Somit muss das Grundverständnis, dass Meeresschutz auch Klimaschutz ist, in den nächsten Jahren fachlich detailliert untermauert werden. Die pelagischen Habitate haben dabei eine Schlüsselrolle im globalen Kohlenstoffkreislauf. Sie bilden die Grundlage des Nahrungsnetzes und unterstützen damit alle höheren trophischen Ebenen bei der Bindung von Kohlenstoff. Das Verständnis der komplexen im Pelagial ablaufenden Prozesse steht in der Nordsee erst am Anfang. Es gilt daher, die Rolle pelagischer Habitate bei Umsetzung, Bindung und Transports von Kohlenstoff in die Tiefe zur langfristigen Speicherung besser zu verstehen, um letztendlich die Meeresschutzmaßnahmen so auszurichten, dass die pelagischen Habitate diese Rolle optimal erfüllen können. Um den Zustand pelagischer Habitate zu bewerten und deren Rolle im natürlichen Klimaschutz einzuschätzen, sind Monitoringdaten sowie adäquate Indikatoren essentiell. Die Monitoringdaten müssen in hoher Frequenz gewonnen werden, da das Plankton schnellen saisonalen Veränderungen unterliegt. Für die deutschen Nordseegewässer liegt ein erster innovativer Monitoringkonzept vor, das noch weiter erprobt werden muss und sich an den bereits bei OSPAR etablierten Indikatoren für die Bewertung von pelagischen Habitaten wie auch deren Funktion im Kohlenstoffkreislauf orientiert. Übergeordnetes Ziel des Projektes ist die Ausarbeitung einer adäquaten und kostengünstigen Monitoringstrategie, die in-situ Probenahmen sinnvoll mit innovativen Monitoringmethoden wie automatischen Samplern, Satelliten- und FerryBoxdaten, DNA-Analyse sowie Bildaufnamen kombiniert und so die Beurteilung der Rolle von pelagischen Habitaten im Zusammenhang mit der Eutrophierung im natürlichen Klimaschutz ermöglicht. Das Monitoringkonzept muss dabei kostengünstig sein, zeitgleich aber eine zuverlässige und raumzeitlich hinreichende Erfassung des Artenspektrums des Phyto- und Zooplanktons gewährleisten. Im Rahmen des Vorhabens sollen einerseits herkömmliche Methoden zur Erfassung der Phyto- und Zooplanktongemeinschaften zur Anwendung kommen, welche praktische Probenahmen auf See sowie die mikroskopische Analyse der genommenen Proben umfassen. Die Probenahmen werden dabei auf BSH-Schiffen im Rahmen des chemischen Monitorings des BSH durchgeführt. Die Auswertung der Proben wird an spezialisierte Labore vergeben. Außerdem sollen unterschiedliche innovative Methoden getestet und bewertet werden. Für das Metabarcoding wird ebenfalls die o.g. Probenahme auf See benötigt. Bei den anderen Methoden wird auf Daten Dritter bzw. Kooperationen mit anderen Instituten zurückgegriffen. Eine Literaturrecherche soll dabei helfen, die erhaltenen Ergebnisse im Kontext anderer Untersuchungen zu Auswirkung des Klimawandels auf das Pelagial einzuordnen.
Das Gesamtprojekt wird in einzelnen Teilprojekten ausgeschrieben. 1. Konzepterstellung: Ziel des Projektes ist die Identifikation technischer Grundvoraussetzungen und die Erstellung eines Konzeptes zur einfachen Auffindbarkeit und automatisierten Übermittlung von Bodendaten seitens der relevanten Akteure mittels eines Data-Hub. Um Redundanz zu vermeiden verbleiben die Primärdaten bei den jeweils zuständigen Stellen. Zusätzlich ist eine möglichst unkomplizierte Lösung für eine in festen Abständen stattfindende Datenaktualisierung anzustreben, sowie ein Vorschlag zur Rechtevergabe zu erarbeiten. 2. Umsetzung: Schrittweiser Aufbau des Data-Hub mit definierten Meilensteinen und sukzessivem Anschluss der einzelnen Bodendaten erhebenden, haltenden und auswertenden Institutionen. Nutzung eines Testszenarios um die Funktionalität des Portals zu testen. Zusammen mit den Beteiligten sind Verwaltungsvereinbarung hinsichtlich der Datennutzung zu schließen. 3. Erweiterung und Pflege: Abgestimmt mit den einzelnen durch den Data-Hub vernetzten Akteure sollen Vorschläge für die Erweiterung und zum Erhalt der Aktualität des Data-Hub, erarbeitet werden.
<p>Naturbasierte Lösungen unterstützen sowohl den Klimaschutz als auch die Klimaanpassung. Digitale Technologien können Kommunen helfen, entsprechende Maßnahmen gezielter zu planen, umzusetzen und zu überwachen. Ein Forschungsprojekt im Auftrag des BMUKN hat zentrale Herausforderungen und Potenziale untersucht und praxisnahe Lösungsansätze erarbeitet.</p><p>Extreme Hitze, <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/s?tag=Starkregen#alphabar">Starkregen</a> und Überschwemmungen: Die Auswirkungen der Klimakrise sind in Städten und Gemeinden bereits deutlich spürbar (<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/u?tag=UBA#alphabar">UBA</a> 2024). Naturbasierte Lösungen bieten hier einen doppelten Nutzen: Einerseits tragen sie dazu bei, Treibhausgase zu mindern und <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/b?tag=Biodiversitt#alphabar">Biodiversität</a> zu schützen, andererseits spielen sie eine zentrale Rolle für die Klimaanpassung, etwa durch Minderung von Überflutungsrisiken und Abkühlung. In Städten und Kommunen umfassen sie vier zentrale Themenfelder:</p><p>Gerade auf kommunaler Ebene besteht ein großes Potenzial, naturbasierte Maßnahmen umzusetzen (s. auch<a href="https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimafolgen-anpassung/anpassung-an-den-klimawandel/anpassung-auf-kommunaler-ebene/naturbasierte-klimaanpassung-in-kommunen#typen-naturbasierter-losungen-fur-die-stadtische-klimaanpassung">Themenseiten des Umweltbundesamtes zur naturbasierten Klimaanpassung in Kommunen</a>). Digitale Technologien können dabei helfen, diese Maßnahmen gezielter zu planen, effizienter umzusetzen, wirkungsvoller zu überwachen und zum Teil auch autonom zu betreuen. Doch werden diese Chancen oft noch zu wenig genutzt.</p><p>Aus diesem Grund initiierte das Bundesumweltministerium (BMUKN) das Forschungsprojekt „<a href="https://www.ioew.de/projekt/digitale_technologien_fuer_natuerlichen_klimaschutz_in_kommunen_dinakom">Digitale Technologien für den natürlichen Klimaschutz in Kommunen (DiNaKom)</a>“. Dessen Ziel war es, die Potenziale digitaler Technologien für die Planung und Umsetzung naturnaher Klimaschutzmaßnahmen auf kommunaler Ebene systematisch zu analysieren, die Herausforderungen zu erheben und Lösungen zu entwickeln (Johnson et al. 2025). Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung GmbH und Net Positive Cities GmbH haben hierfür zahlreiche Interviews geführt und Workshops veranstaltet.</p><p><strong>Digitale Werkzeuge in der Praxis – Fallbeispiele aus Kommunen</strong></p><p>Ob Biotopvernetzung, smarte Bewässerung oder klimafreundliche Stadtplanung – digitale Technologien eröffnen vielfältige Möglichkeiten, um naturbasierte Maßnahmen in Kommunen gezielter und effizienter umzusetzen. Von künstlicher Intelligenz (KI) und digitalen Zwillingen bis hin zu 3D-Stadtklimamodellen – die digitalen Werkzeuge sind vielfältig. Aus den analysierten Potenzialen der DiNaKom-Studie lassen sich konkrete Anwendungsbeispiele erkennen, wie diese Potenziale bereits heute in der Praxis genutzt werden.</p><p><strong>Biotope</strong>bieten sowohl ökologisch – durch die Förderung der Biodiversität und der Temperaturregulation – als auch gesellschaftlich – durch Gesundheitsförderung und Erholung – einen großen Mehrwert. Ihre Integration in die Landschafts- und Stadtplanung ist daher ein zentraler Baustein für nachhaltiges und klimaresilientes Handeln. Ein digitales Beispiel für die Vernetzung von Biotopen ist die Software Marxan. Sie wird international in der systematischen Naturschutzplanung eingesetzt. Konkret unterstützt sie Fachplan*innen dabei,<strong>optimale Flächenkombinationen für Biotopverbünde</strong>zu identifizieren, und betrachtet dabei sowohl ökologische Kriterien als auch wirtschaftliche Faktoren. In Bayern wird das Tool vom<a href="https://www.lfu.bayern.de/natur/bayaz/biotopverbund/konzept_aufbau/index.htm">Bayerischen Artenschutzzentrum</a>genutzt, um Biodiversitätsberater*innen eine datenbasierte Planungsgrundlage zur Verfügung zu stellen.</p><p>Auch bei der<strong>urbanen Grünflächenpflege</strong>leisten digitale Anwendungen einen wichtigen Beitrag. Umweltüberwachungssysteme können etwa Hinweise zum Wasserbedarf und Gesundheitszustand von Bäumen geben. Für letzteren Anwendungsfall können Sensoren, Drohnen oder „LiDAR tree maps“, also 3D-Punktwolken und Satellitendaten, genutzt werden. So kann die Anwendung<a href="https://www.geodesy.tu-darmstadt.de/fernerkundung/forschung_fub/forschungsthemen_fub/forsens.de.jsp">ForSens</a>, die in einem Verbundprojekt der Karuna Technology UG und der TU Darmstadt entwickelt wird, mithilfe von Sentinel-2-Satellitendaten Vitalitätsverluste bei Stadtbäumen mit bis zu 16 Monaten im Voraus identifizieren. So können Grünflächenämter gezielt handeln und Pflegeeinsätze besser planen. Auch verhindert diese vorausschauende Analyse Sicherheitsrisiken, die durch Baumsturz entstehen.</p><p>Stadtbäume spielen eine sehr relevante Rolle bei der Kühlung von Städten. Gleichzeitig leiden Sie unter der zunehmenden Hitze und Trockenheit. Aus diesem Grund beschäftige sich das Berliner Projekt<a href="https://www.qtrees.ai/en/">Q-Trees</a>mit dem<strong>Wasserbedarf</strong>von Bäumen. Die daraus entstandenen Anwendungen informieren über die Vitalität und den Wasserbedarf der Stadtbäume. Auf diese Weise soll für den Baumerhalt sensibilisiert werden. Die im Projekt entstandene Open-Source-App für Bürger*innen und das Expert*innen-Dashboard enthalten eine auf MapTiler und OpenStreetMap basierende Karte. Sie ist mit dem städtischen Baumkataster verknüpft, das 800.000 Bäume mit Angaben zu Art, Alter, Größe, Kronendurchmesser und Stammumfang enthält. Angereichert wird die Karte mit Umgebungsparametern und Echtzeitdaten wie Wetterdaten und Feuchtigkeitssensoren, die mit einigen Bäumen verbunden sind. Ein KI-basiertes Vorhersagemodell nutzt diese Daten und kann damit die aktuelle Saugspannung aller sich im unmittelbaren Umfeld befindlichen Straßenbäume berechnen und für 14 Tage vorhersagen – also auch für Bäume, die ohne Sensor ausgestattet sind.</p><p>Gebäude sind wesentliche Wärmespeicher und fördern damit die Bildung von Hitzeinseln in urbanen Räumen.<strong>Gebäude- und Dachbegrünung</strong>können dem entgegenwirken. Dachkatasterdaten können identifizieren, wo eine Dachbegrünung realisierbar ist. Darauf aufbauend können Building Information Models (BIM) helfen, die Begrünung mit einem geringen Ressourcenaufwand zu planen und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Statik des Gebäudes mit der Begrünung kompatibel ist. Die Digitalisierung kann auch die Pflege der Dach- und Fassadenflächen erleichtern, indem die Bewässerung autonom erfolgt, also auf der Grundlage von Echtzeitdaten wie <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/w?tag=Wetter#alphabar">Wetter</a>- und Feuchtigkeitsdaten ähnlich dem QTree-Projekt. Auch können Kamera-Systeme die Biodiversität an den Flächen beobachten und so den biologischen Mehrwert der Pflanzungen überprüfen.</p><p>Besonders im<strong>Wassersektor</strong>zeigen sich vielfältige Möglichkeiten, wie digitale Technologien naturbasierte Lösungen stärken können; einige Beispiele beleuchten Real Perdomo et al. (2025) genauer. Beispielhaft für ganzheitliche Anwendungen sind die Lösungen der Firma RX-Watertec. Das gleichnamige System erfasst Echtzeit-Füllstandinformationen aus Zisternen, Baumsensorik und Wetterdaten. Damit evaluiert es live, ob Bäume autonom bewässert werden sollten oder aufgrund eines vorausgesagten Regens keine Beregnung nötig ist sowie ob die Zisternen wegen einer Starkregenvorhersage geleert werden sollen, um Schäden zu reduzieren. Die Digitalisierung der Regenwasserbewirtschaftung ermöglicht es auch, Wartungen bedarfsgerecht und somit ressourcenschonender und kostengünstiger durchzuführen.</p><p><strong>Hürden in der Umsetzung</strong></p><p>Für die erfolgreiche Planung und Umsetzung von naturbasierten Maßnahmen spielt eine Vielzahl von Akteuren eine entscheidende Rolle, darunter kommunale Grünflächenämter, Infrastrukturbetreiber und Stadtwerke. Mit diesen und weiteren kommunalen Akteuren sowie Technologieanbietern hat das Projektteam über qualitative Interviews Herausforderungen bei der Einführung digitaler Technologien für naturbasierte Lösungen erhoben.</p><p>Die Interviews liefern vertiefte Einblicke in strukturelle, organisatorische und technische Herausforderungen. So fällt auf, dass es in Kommunen häufig an personellen Ressourcen fehlt. Der Fachkräftemangel erschwert die Personalsuche und somit die mittelfristige Abhilfe. Auch fehlt das Wissen zu geeigneten digitalen Werkzeugen und zu deren Anwendungsmöglichkeiten. Ein zentrales Hemmnis sind langwierige und aufwändige Vergabeprozesse, insbesondere bei innovationsorientierten Vorhaben. Fachabteilungen wünschen sich oft agile Umsetzungspartner wie Start-ups, doch die hohe Risikoaversion in Vergabestellen und der hohe Aufwand bei größeren Vergabesummen bremsen Tempo und Innovationsbereitschaft erheblich.</p><p>Darüber hinaus zeigt sich in der Praxis, dass strukturelle Hürden die Umsetzung naturbasierter Lösungen erschweren. Dazu zählen unklare Zuständigkeiten und fehlende Koordinationsstrukturen zwischen Verwaltungsbereichen wie Tiefbau-, Umwelt- und Grünflächenämtern. Naturbasierte Maßnahmen greifen häufig in bestehende Zuständigkeitslogiken ein – insbesondere, wenn sie mehrere Sektoren gleichzeitig betreffen. So kann beispielsweise die dezentrale Versickerung von Regenwasser und dessen Nutzung zur Bewässerung von Stadtgrün zu Unklarheiten führen: Abwasserbetriebe sind traditionell auf die Ableitung von Regenwasser ausgerichtet und betrachten Bewässerungsfragen nicht als ihren Zuständigkeitsbereich. Gleichzeitig ist auf kommunaler Ebene oft nicht geregelt, wer die Planung, Finanzierung und Unterhaltung solcher fachübergreifenden Lösungen übernehmen soll. Dies verdeutlicht, dass nicht nur technische, sondern auch institutionelle Anpassungen notwendig sind, um naturbasierte Lösungen in der Breite zu verankern.</p><p>Der zur Überwindung dieser Herausforderungen nötige Kulturwandel schreitet nach dem Eindruck der Interviewpartner*innen nur sehr langsam voran. Die zögerliche Digitalisierung und das weiterhin fehlende systemische – und somit fachabteilungsübergreifende – Denken wurde als eine der größten Hemmschwellen identifiziert. Diesbezüglich schafft das Forschungsprojekt „<a href="https://www.ufz.de/bluegreencitycoaching/index.php?de=52207">Blue Green City Coaching (BGCC)</a>“ Abhilfe: Eine Coaching-Toolbox bietet Stadtakteuren Instrumente und praxisnahe Hilfestellungen, um lokalspezifische Herausforderungen zu überwinden und ins Handeln zu kommen.</p><p><strong>Ausblick: Lösungswege zur Gestaltung der digitalen Zukunft</strong></p><p>Auf Basis von weiterführenden Interviews wurden Handlungsempfehlungen und Unterstützungsangebote entwickelt. Notwendig sind:</p><p><strong>Fazit</strong></p><p>Digitale Technologien können einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, Städte und Gemeinden mithilfe naturbasierter Lösungen klimaresilient und zukunftsfähig zu machen – vorausgesetzt, sie werden zielgerichtet, kooperativ und vorausschauend eingesetzt. Die vom Bundesumweltministerium geförderte Studie zeigt, wie dies gelingen kann.</p><p><strong></strong></p><p><em>Autor*innen: Dr. Maria Real Perdomo (Net Positive Cities), Dr. Daniel Johnson und Dr. Alexandra Dehnhardt (Institut für ökologische Wirtschaftsforschung, IÖW)</em></p><p><em>Den vollständigen Bericht des Projekts finden Sie<a href="https://www.ioew.de/fileadmin/user_upload/DOKUMENTE/Publikationen/Schriftenreihe/IOEW_SR_230_DiNaKom.pdf">hier</a>.</em></p><p><em>Dieser Artikel wurde als Schwerpunktartikel im Newsletter Klimafolgen und Anpassung Nr. 97 veröffentlicht.<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/newsletter">Hier</a>können Sie den Newsletter abonnieren.</em></p><p></p><p><strong>Quellen:</strong></p><p>Johnson, D., Schmelzle, F., Real Perdomo, M., Bergset, L., Rösch, E., & Rohde, F. (2025). Digitale Technologien für natürlichen <a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/k?tag=Klimaschutz#alphabar">Klimaschutz</a> in Kommunen – Lösungen um Austausch, Koordination und Management zu verbessern. In: Schriftenreihe des IÖW 230/25, ISBN 978-3-940920-36-2.<a href="http://www.ioew.de/fileadmin/user_upload/DOKUMENTE/Publikationen/Schriftenreihe/IOEW_SR_230_DiNaKom.pdf">www.ioew.de/fileadmin/user_upload/DOKUMENTE/Publikationen/Schriftenreihe/IOEW_SR_230_DiNaKom.pdf</a></p><p>Real Perdomo, M., Johnson, D. & Dehnhardt, A. (2025). Technologien für den natürlichen Klimaschutz im Wassersektor. In: wwt Wasserwirtschaft Wassertechnik, Ausgabe 5/2025, S. 23–27. DOI: 10.51202/1438-5716-2025-5-023</p><p>Umweltbundesamt (<a href="https://www.umweltbundesamt.de/service/glossar/u?tag=UBA#alphabar">UBA</a>) (2024). Kommunalbefragung Klimaanpassung 2023. Climate Change 34/2024.<a href="https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/11850/publikationen/34_2024_cc_kommunalbefragung.pdf">https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/11850/publikationen/34_2024_cc_kommunalbefragung.pdf</a></p>
Anhand von sechs konkreten Empfehlungen verdeutlicht die KBU, auf welchen Ebenen und in welcher Form die Funktionen des Bodens als Kohlenstoffspeicher und als potenzielle Kohlenstoffsenke gestärkt werden können. Nicht nur laufende Gesetzgebungsverfahren und das Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz (ANK) werden angesprochen, sondern auch konkrete praktische Maßnahmen wie ein geeignetes Boden- und Landmanagement und die Entwicklung moderner Analyseverfahren zur besseren Einschätzung der Ausnutzung der C-Senkenfunktion von Böden. Darüber hinaus bezieht die KBU in diesem Dokument kritisch Stellung zum Carbon farming, zum Einsatz von Pflanzenkohle und zur Vergabe von Humuszertifikaten.
Das Bundesumweltministerium hat einen neuen Förderaufruf zur Förderrichtlinie "Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels" (DAS) veröffentlicht. Vom 15. Mai 2025 bis 15. August 2025 können sich Kommunen um eine Förderung zur Erstellung von Konzepten für nachhaltige Klimaanpassung und für Natürlichen Klimaschutz bewerben. Aus Mitteln des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) stehen dafür zehn Millionen Euro zur Verfügung. Bundesumweltministerin Steffi Lemke: "Die Klimakrise macht es notwendig Vorsorge zu treffen, um Mensch und Natur wirksam zu schützen. Kommunen müssen sich frühzeitig auf die Klimaveränderungen vorbereiten, um die Bevölkerung vor Schaden zu bewahren. Dabei wollen wir Städten und Gemeinden weiterhin helfen. Über das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz unterstützen wir gezielt Maßnahmen, die nicht nur der Anpassung an die Folgen der Klimakrise, sondern zugleich auch dem natürlichen Klimaschutz und der Stärkung der Biodiversität dienen." Der Förderaufruf richtet sich gezielt an Kommunen. Diese erhalten im Rahmen des Förderaufrufs Zuschüsse von bis zu 90 Prozent der Finanzierungskosten für die Erarbeitung von Konzepten zur nachhaltigen Klimaanpassung und für Natürlichen Klimaschutz durch Klimaanpassungsmanager:innen, die sich insbesondere für mehr Nachhaltigkeit und natürlichen Klimaschutz einbringen sollen (Förderschwerpunkt A.1). Diese im Rahmen des ANK anzufertigenden Klimaanpassungskonzepte sollen die Synergien zwischen Klimaanpassung, natürlichem Klimaschutz und der Stärkung der Biodiversität besonders in den Fokus nehmen und insbesondere Maßnahmen unter Einsatz naturbasierter Lösungen entwickeln. Mit der neuerlichen Bereitstellung von Fördermitteln für die kommunale Klimaanpassungsplanung unterstützt das BMUV auch die Umsetzung der neuen Klimaanpassungsstrategie der Bundesregierung, die im Dezember 2024 beschlossen wurde. Darin wird unter anderem das Ziel benannt, dass bis 2030 für 80 Prozent der von den Ländern im Rahmen des Bundes-Klimaanpassungsgesetzes dazu verpflichteten Gemeinden beziehungsweise Landkreise Klimaanpassungskonzepte vorliegen. Die über die Förderrichtlinie zur Verfügung stehenden Mittel können einen Beitrag zur Erreichung dieses Ziels leisten. Informationen zum Förderaufruf sind auf der Website der zuständigen Projektträgerin Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH verfügbar . Weitere Beratungs-, Schulungs- und Unterstützungsmöglichkeiten rund um diese und weitere Förderungen zur Klimaanpassung bietet das Zentrum KlimaAnpassung kommunalen und sozialen Einrichtungen. Weitere Informationen zum ANK finden Sie auf der Website des BMUV hier . Quelle: BMUV|Pressemitteilung Nr. 024/25 | Klimaanpassung
In dem Bericht geht es um die Erfassung von Emissionen und Kohlenstofffestlegungen im Wald für eine zeitgerechte Abbildung der Klimaschutzfunktion des Waldes. Dabei werden aktuelle Verfahren in Deutschland beschrieben. Im Anschluss erfolgt eine Methodenübersicht gemäß den Richtlinien des IPCC (2006) und es werden genutzte Modelle sowie die Option des Einsatzes von Fernerkundung für die THG-Berichterstattung vorgestellt. Darauf aufbauend analysieren die Autorinnen und Autoren Monitoringsysteme der EU-Länder Deutschland, Finnland, Österreich, Schweden sowie von Kanada. Zuletzt werden die Ergebnisse verglichen und Schlussfolgerungen für eine zeitgerechtere Abbildung der Klimaschutzfunktion des Waldes in Deutschland gezogen. Der Bericht ist Teil des Projekts ‚Szenarien für den natürlichen Klimaschutz (NatKat)‘ des Umweltbundesamts (FKZ 3723 NK 901 0). Veröffentlicht in Fact Sheet.
Sehr geehrte Leser*innen, ein ereignisreiches Jahr für die Klimaanpassung geht zu Ende. Im Jahr 2024 hat Deutschland entscheidende Schritte zur Anpassung an die Folgen der Klimakrise unternommen: Das neue Klimaanpassungsgesetz legt erstmals einen verbindlichen Rechtsrahmen fest und verankert die Klimaanpassung als staatliche Aufgabe. Unsere Kommunalbefragung zeigte, dass sich die Mehrheit der deutschen Städte und Gemeinden den Herausforderungen der Klimakrise stellt. Zu guter Letzt hat die Bundesregierung vergangene Woche die neue vorsorgende Anpassungsstrategie für Deutschland beschlossen. Mit messbaren Zielen soll diese die Klimaresilienz weiter stärken. Wir sind auf dem richtigen Weg hinzu einer zukunftsfähigen und resilienten Gesellschaft – lassen Sie uns diesen gemeinsam weitergehen! Eine interessante Lektüre weiterer Neuigkeiten rund um Klimafolgen & Anpassung und herzliche Grüße zum Jahresende! Ihr KomPass-Team im Umweltbundesamt Coaching für blaugrüne Stadtentwicklung in Kommunen Grüne Fassaden als naturbasierte Lösungen zur Klimawandelanpassung Quelle: picture alliance / Jochen Tack | Jochen Tack Der Klimawandel führt auch in deutschen Städten zu einem hohen Anpassungsdruck. Ein besonders vielversprechender Ansatz, um resilienter gegenüber Wetterextremen wie Hitze, Dürre und Starkregen zu sein, sind naturbasierte Lösungen (NbS). Das neue Forschungsvorhaben „Blue Green City Coaching (BGCC) - Implementierung blaugrüner Infrastrukturen zur Klimaanpassung kleinerer deutscher Großstädte: Aufbau eines wissenschaftsbasierten und anwendungsorientierten Coachings für Entscheidungsträger*innen in Stadt- und Regionalplanung“, erarbeitet vor diesem Hintergrund bis Ende 2027 Analyse-Instrumente, die Potenziale und Grenzen von NbS für die Stärkung der urbanen Klimaresilienz offenlegen. Im Rahmen des Projektes sollen rund zehn Städte intensiv betreut werden. Im Projektverlauf wird es einen Aufruf an Städte mit 100.000 bis 300.000 Einwohner*innen geben, um sich für das Coaching zu bewerben. Die Projektergebnisse werden aufbereitet auch weiteren Kommunen zur Verfügung stehen. Neue Deutsche Anpassungsstrategie soll Klimaresilienz stärken Mit der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel 2024 (DAS 2024) beschließt die Bundesregierung erstmals messbare Ziele, mit denen der Bund Infrastrukturen, Gebäude, Land- und Forstwirtschaft und andere Sektoren klimaresilient machen will. Fortschritte bei der Zielerreichung werden zukünftig im DAS-Monitoringsystem beim UBA gemessen. Klimaanpassungsstrategie: Bürgerperspektive bietet wertvollen Input Zur Weiterentwicklung der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel wurden im Herbst 2023 im „Dialog KlimaAnpassung – Leben im Klimawandel gemeinsam meistern“ neben der Fachexpertise der Bundesländer, der Wissenschaft und der Verbände, auch die Perspektiven von rund 2.000 Bürger*innen eingebunden. Ergebnisse waren etwa der Wunsch nach Begrünung und besseren ÖPNV-Angeboten. Junge Teilnehmende zeigten großes Interesse an Anpassungsmaßnahmen und betonten besonders die Notwendigkeit schattiger Plätze sowie digitaler Informationsangebote. Viele Bürger*innen waren zudem überzeugt, dass Klimaanpassungsmaßnahmen positive Auswirkungen auf ihr Leben haben können. Kommunale Klimaanpassung: Potentiale erkennen und nutzen Der Bericht „Kommunale Klimaanpassung: Bestandsaufnahme, Einflussfaktoren und Hebelpunkte“ verbindet aktuelle Forschungen und Praxisliteratur zu Klimaresilienz in Kommunen. Schwerpunkte sind dabei Hebelpunkte und Strategien, die Transformationsprozesse auf kommunaler Ebene stärken. Besonders für kleinere und mittlere Kommunen steht die Forschung noch am Anfang, zeigt jedoch Potenziale, die Resilienz durch gezielte Maßnahmen zu fördern und nachhaltigen Wandel voranzutreiben. Webinar: Finanzierung von Klimaanpassungsmaßnahmen Das am 13. Januar von 17:00 bis 18:30 Uhr stattfindende Webinar „Finanzierung von bürger- und zivilgesellschaftlich angestoßenen Klimaanpassungsmaßnahmen“ widmet sich verschiedenen Finanzierungsquellen naturbasierter Lösungen im öffentlichen Raum. Praxisbeispiele aus Halle, Cottbus und Koppatz zeigen, wie die Beantragung und Abwicklung von Fördermitteln für investive Klimaanpassungsmaßnahmen erfolgen. Das Ziel des Webinars ist der Erfahrungsaustausch der Teilnehmenden, um Wege aufzuzeigen, wie sie in ihrer Nachbarschaft aktiv werden können. Das Webinar findet im Rahmen des vom BMUV und UBA geförderten Projektes „Klimaanpassung selbstgemacht“ statt, das Bürger*innen zur Umsetzung naturbasierter Klimaanpassungen auf ungenutzten Flächen im urbanen Raum ermutigt. Regionale Klimaanpassung in Nord- und Ostdeutschland: Herausforderungen und Lösungsansätze Am 25.09.2024 diskutierten Expert*innen auf der 13. REKLIM Regionalkonferenz „Klimawandel in Regionen“ im Umweltforum in Berlin. Nun sind die wesentlichen Ergebnisse nachzulesen. Hier finden Sie knapp zusammengefasst Hintergrundwissen und Lösungsansätze zu den Themen Klimawandelfolgen, Wasser und Gesundheit sowie Impulse aus aktuellen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben. Das Alfred-Wegener-Institut (AWI/REKLIM) und das Umweltbundesamt bedanken sich bei allen, die zum Erfolg der Konferenz beigetragen haben und wünsche allen Leser*innen dieser Broschüre eine interessante und anregende Lektüre. IKI-Ideenwettbewerb 2024: Innovationen für Klima- und Biodiversitätsschutz Auf der Weltklimakonferenz (COP29) in Baku starteten das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), das BMUV und das Auswärtige Amt (AA) den Themen-Call 2024 der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI). Mit 200 Millionen Euro fördert die Initiative mit dem länderübergreifenden Ideenwettbewerb innovative Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländern zu Themen wie Waldschutz, Energieeffizienz und Konfliktprävention. Mit der Initiative sollen die Partnerländer unter anderem auch bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels stärker unterstützt werden. Erstmals liegt ein Fokus auf der Einbindung von Wirtschaft und privatem Kapital. Projektskizzen können bis 18. Februar 2025 eingereicht werden. Förderprogramm „KlimaWildnis“: Neue Impulse für Wildnis und Klimaschutz Das BMUV startet im Rahmen des Aktionsprogramms „Natürlicher Klimaschutz“ das Förderprogramm „KlimaWildnis“. Neben großflächigen Projekten fördert es nun auch kleinere Wildnisflächen ab 25 Hektar. Unterstützt werden Flächenankäufe sowie KlimaWildnis-Botschafter*innen, die Akteure beraten und vernetzen. Ziel ist die Schaffung von Kohlenstoffspeichern, Synergien zwischen Klima- und Biodiversitätsschutz sowie die Unterstützung der eigenständigen Anpassung der Natur an die Folgen der Klimakrise. Anträge für die Förderrichtlinie "KlimaWildnis" können bei der zuständigen Projektträgerin Zukunft-Umwelt-Gesellschaft gGmbH (ZUG) gestellt werden. Mitwirken am „Tag der Regionen 2025“: Beiträge bis Januar einreichen Der Bundeskongress „Tag der Regionen“ lädt vom 16. bis 17. Juni 2025 nach Bremerhaven ein. Unter dem Motto „Starke Regionen, starke Zukunft – Raum- und Infrastrukturen resilient gestalten“ sucht das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) innovative Beiträge für Diskussionsforen, Workshops, Science Slams oder Vorträge. Auch eine Teilnahme an der begleitenden Ausstellung ist möglich. Themen sind etwa Landwirtschaft, Energiewende, Daseinsvorsorge, demografischer Wandel und Tourismus. Einreichungen können bis zum 10. Januar 2025 über die Webseite des BMWSB erfolgen. Starkregenprävention für Sachsen-Anhalt und Thüringen Die Bundesländer Thüringen und Sachsen-Anhalt haben Starkregenkarten vorgestellt, die Bewohner*innen für die Gefahren von Starkregenereignissen sensibilisieren sollen und auf die Notwendigkeit präventiver Maßnahmen hinweisen. Thüringen ergänzt die „Hinweiskarten zu Starkregengefahren“ des Bundesamtes für Kartografie und Geodäsie (BKG) zusätzlich mit einem Leitfaden zur Starkregenvorsorge für das Land und führt zusammen mit den Thüringer Gewässerunterhaltungsverbänden die Veranstaltungsreihe „Informationstage zu wasserwirtschaftlichen Extremereignissen“ durch. Nordrhein-Westfalen: Förderprojekt zur Grünen Infrastruktur in Lünen gestartet Mit Fördermitteln in Höhe von 4,8 Millionen Euro setzt Lünen als erste Kommune in Nordrhein-Westfalen ein Projekt im Rahmen des Förderprogramms „Grüne Infrastruktur“ um. Lünen errichtet einen Landschaftspark auf dem ehemaligen Zechengelände Viktoria. Ziel ist ein klimaresilienter Freiraum mit 16 Hektar neuer Vegetationsfläche, der Biotopverbund und Naherholung vereint. Das Förderprogramm ist Bestandteil des EFRE/ JTF-Programms NRW 2021-2027 und nutzt Mittel der EU und des Landes. Die Förderquote beträgt mindestens 80 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben. Anträge können weiterhin bei den Bezirksregierungen gestellt werden. Mecklenburg-Vorpommern: Klimareport „Ein Land im Wandel“ vorgestellt Das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt hat den neuen Klimareport für Mecklenburg-Vorpommern veröffentlicht. Er fasst die aktuellen Erkenntnisse zum Klima in dem Bundesland zusammen und bietet Ausblick auf zukünftige Entwicklungen des Klimas und von Extremwetterereignissen bis zum Ende des Jahrhunderts. Durch steigende Temperaturen und veränderte Niederschlagsverhältnisse sind Änderungen im Wasserhaushalt zu erwarten. Auch werden sich die Küstenregionen des Landes durch den erwarteten Meeresspiegelanstieg verändern. Der Bericht bietet eine wesentliche Grundlage für eine erfolgreiche Entwicklung von Anpassungsstrategien an den Klimawandel. Bayern: Wanderausstellung "Wasser in Stadt, Land, Fluss" Das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) verleiht an Grundschulen und andere Bildungseinrichtungen die interaktive Wanderausstellung "Wasser in Stadt, Land, Fluss". Gemeinsam finden Schüler*innen dort spielerisch Lösungen und gestalten eine sichere Wasserwelt für Natur und ihre Lebewesen. Interaktive Bildschirme und drei Botschafter-Figuren leiten Kinder der dritten und vierten Klasse durch das selbsterklärende Raumspiel mit mehreren Mitmach-Stationen. Der Auf- und Abbau erfolgt durch das LfU. Weitere Fragen zum Verleih können Interessierte per Mail an wasser-in-stadtlandfluss@lfu.bayern.de richten. BDP-Klimabericht: Psychologie als Schlüssel zur Bewältigung der Klimakrise Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) hat seinen Klimabericht 2024 veröffentlicht. Dieser betont die zentrale Rolle der Psychologie bei der Förderung von Klimabewusstsein, Resilienz und Verhaltensänderungen. Neben konkreten Handlungsempfehlungen, wie der Entwicklung eines nationalen Resilienzplans und der Bildung eines Zukunftsrats, beinhaltet der Bericht internationale Ansätze wie den Klima-Aktionsrahmen der Global Psychology Alliance. Psychologische Perspektiven sollen dazu beitragen, die gesellschaftliche Transformation hin zu mehr Klimaresilienz voranzutreiben. Naturgefahrenreport 2024: Schäden durch Klimawandel steigen dramatisch Der neue Naturgefahrenreport des Gesamtverband der Versicherer (GDV) zeigt: Schäden durch Naturgefahren verursachten 2023 Kosten von 5,6 Milliarden Euro. Die Versicherungswirtschaft warnt vor einer Verdopplung der Schäden bis 2050. Der Bericht hebt die Wassersensibilität von Infrastruktur und Städten hervor und fordert umfassende Anpassungsmaßnahmen. Mit einem Datenservice zu Schadensentwicklungen und Risikozonen unterstützt der GDV die Klimaforschung und liefert detaillierte Einblicke in die Auswirkungen des Klimawandels. Jugendklimarat: Kommunen stärken Klimaschutz und Demokratie Das Projekt „Jugendklimarat. Auch in eurer Kommune“ unterstützt Städte und Gemeinden dabei, Jugendliche aktiv in den kommunalen Klimaschutz einzubinden. Mit Bremerhaven als Vorbild – dort existiert seit zehn Jahren ein Jugendklimarat – weitet die gemeinnützige GmbH co2online dieses erfolgreiche Modell bundesweit aus. Kommunen erhalten kostenlose Begleitung bei Gründung, Einbindung und Öffentlichkeitsarbeit. Gefördert durch die Nationale Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, investiert das Projekt in eine nachhaltige Zukunft und die demokratische Teilhabe junger Generationen. EUA-Bericht: Hitzewellen gefährden Europas Gesundheit – ungleiche Vorsorge Ein Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) zeigt: Nur 20 der 38 Mitglieds- und Kooperationsländer der Europäischen Umweltagentur überwachen derzeit die Auswirkungen von Hitze auf die Gesundheit der Bürger*innen und nur 21 Länder haben bereits Hitzeaktionspläne. Dabei sind zwischen 1980 und 2023 95 Prozent der wetterbedingten Todesfälle in Europa auf Hitze zurückzuführen. Die EUA fordert daher umfassende Überwachung und Vorsorgemaßnahmen, um hitzebedingte Krankheiten und Todesfälle gezielt zu verhindern – besonders angesichts steigender Temperaturen und einer alternden Gesellschaft. EIB-Umfrage: Im EU-Vergleich empfinden Deutsche Klimaanpassung als weniger dringlich 63 Prozent der Menschen in Deutschland erwarten, dass der Klimawandel sie zu Änderungen ihres Lebensstils zwingt, so die neue Klimaumfrage der Europäischen Investitionsbank (EIB). 92 Prozent halten Klimaanpassung für notwendig, jedoch nur 40 Prozent sehen sie als vorrangig – weniger als im EU-Durchschnitt von 50 Prozent. Dennoch führen Naturkatastrophen wie das Sturmtief Boris im September 2024 den Handlungsdruck vor Augen: 77 Prozent der Deutschen fordern frühzeitige Investitionen, um künftige Kosten zu vermeiden. Die Umfrage erfasst seit 2018 jährlich die Meinungen von mehr als 24.000 Menschen in der EU und den USA. Neues EU-Förderprojekt: Citizen Science für Klimaanpassung in Europa Das EU-Projekt „ScienceUs“ startet einen Open Call, um herausragende Citizen-Science-Projekte zur Klimaanpassung zu fördern. In einem dreiphasigen Programm („Seed“, „Flourish“, „Harvest“) erhalten 25 Projekte finanzielle und fachliche Unterstützung, um ihre Ansätze auf andere Regionen zu übertragen. Ziel ist es, transnationale Kampagnen zu entwickeln, Best Practices zu teilen und die Rolle der Zivilgesellschaft bei der Klimawandelanpassung zu stärken. Juristische Personen oder Konsortien aus EU- und Horizon-Europe-Ländern mit laufenden Klimaanpassungsprojekten können sich bis zum 6. Januar 2025 bewerben. Studie zu Extremwetterkatastrophen: Klimawandel fordert mehr Todesopfer Seit 2014 analysiert das Team von World Weather Attribution (WWA), wie stark der Klimawandel extreme Wetterereignisse beeinflusst. Das Ergebnis: Alle der zehn tödlichsten Ereignisse seit 2004 – darunter Tropenstürme, Dürren und Hitzewellen – tragen die „Fingerabdrücke“ des Klimawandels und forderten über 570.000 Todesopfer. Die Ergebnisse verdeutlichen, wie dringend Emissionsreduktionen und Anpassungsmaßnahmen notwendig sind, um Leben und Infrastruktur zu schützen. Klimafinanzierung: Deutschland setzt Zeichen auf COP29 Auch nach der Weltklimakonferenz in Baku (COP29) bleibt die Klimafinanzierung eine zentrale Herausforderung. Ein Hintergrundpapier des Deutschen Klima-Konsortiums beleuchtet die finanziellen Hürden der Klimaanpassung und zeigt, wie ambitionierte Maßnahmen global umgesetzt werden könnten. Ein wichtiges Signal sendete Deutschland auf der COP29 mit der Ankündigung, für den internationalen Klimaanpassungsfonds 60 Millionen Euro beizusteuern. Der Fonds unterstützt gefährdete Länder bei der Anpassung an die Klimakrise und stärkt deren Resilienz. Seit 2007 ist Deutschland der größte Geber des Fonds, der über 180 Projekte weltweit gefördert hat. UBA-Broschüre: Bestandsquartiere nachhaltig transformieren Das UBA veröffentlicht die neue Broschüre „Umwelt im Quartier. Lebenswert und resilient – wie Bestandsquartiere nachhaltig transformiert werden können“. Sie demonstriert anhand von Fallbeispielen, wie Kommunen die Lebensqualität von Bestandsquartieren verbessern können, da diese oft von mangelnder Luftqualität, Lärm und den Folgen des Klimawandels wie Starkregen und Hitze betroffen sind. Abschließend finden sich konkrete fachliche und instrumentelle Handlungsempfehlungen für Verwaltungen sowie öffentliche und private Akteure, wie diese Bestandsquartiere resilient umbauen können. Neue ZKA-Publikation: „Klimaanpassung integriert voranbringen“ Das Zentrum KlimaAnpassung (ZKA) bietet mit der neuen Publikation „Klimaanpassung integriert voranbringen – Kommunale Strategien und Konzepte“ Städten und Gemeinden praxisnahe Unterstützung zur Klimaanpassung. Sie zeigt, wie Strategien und Konzepte fachübergreifend genutzt werden können, um Vorsorge zu treffen und Synergien zu schaffen. Das Klimaanpassungsgesetz (KAnG) schafft dafür erstmals einen strategischen Rahmen. Durch Praxisbeispiele und konkrete Handlungsempfehlungen ist die Publikation für kommunale Entscheider*innen ein unverzichtbarer Leitfaden. Adaptation Gap Report 2024: Finanzierungslücke bei Klimaanpassung bleibt kritisch Der Bericht „Adaptation Gap Report 2024: Come hell and high water“ des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) zeigt, dass die Fortschritte bei der Klimaanpassungsfinanzierung nicht ausreichen, um die enorme Lücke zwischen Bedarf und verfügbaren Mitteln zu schließen. Internationale Anpassungsfinanzierungen für Entwicklungsländer stiegen in den Vorjahren zwar an, dennoch liegt die geschätzte jährliche Finanzierungslücke bei 187 bis 359 Milliarden Dollar (USD), was zu einem anhaltenden Rückstand bei der Planung und Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen beiträgt. Der Bericht fordert transformative Ansätze, stärkere Kapazitätsentwicklung und Technologietransfer, um die globale Klimaanpassung voranzubringen. Steigende Meeresspiegel in Europa: Neue Handlungsgrundlagen für Politik und Küstenschutz Der in Europa schneller als global steigende Meeresspiegel gefährdet europäische Küstenregionen. Das zeigt der erste Bericht des European Knowledge Hub on Sea Level Rise (KH-SLR). Er richtet sich an nationale und regionale politische Entscheidungsträger*innen sowie europäische Expert*innen, die Küstenmanagement, Klimaanpassung und die Entwicklung politischer Rahmenwerke unterstützen. Der Bericht stellt somit die Handlungsgrundlage für geeignete Anpassungsmaßnahmen gegen Küstenerosionen, Überschwemmungen, Versalzung von Grundwasser und zerstörte Infrastruktur. Empfehlungen, um Anpassungsziele zu erreichen, sind flexible Strategien wie etwa natürliche Schutzmaßnahmen, verbesserter Küstenschutz und nachhaltige Stadtplanung. Nachhaltiges Wohnen im Quartier: KlimaWohL_Lab zieht Bilanz Im klimasensiblen Quartier Herzkamp in Hannover entstanden 300 Wohneinheiten mit innovativen Klimaanpassungsmaßnahmen. Dazu zählen ein kostensparendes Regenwasserkonzept und die Integration von grünen Freiflächen wie essbaren Gärten. Das KlimaWohL_Lab evaluierte diese Maßnahmen von der Bau- bis zur Nutzungsphase und untersuchte in Workshops und Analysen mit Expert*innen und Bewohner*innen Nutzen und Effizienz der Konzepte. Ergebnisse wie der 20-KlimaWohL-Punkte-Plan fließen bereits in weitere Neubauprojekte ein und setzen Maßstäbe für klimaangepasstes Wohnen.
Als sozial-ökologische Transformation wird der Prozess bezeichnet, der unser Handeln und Wirtschaften wieder in die Bahnen der planetaren Belastungsgrenzen zurückführen will, ohne die sich dabei stellenden sozialen und wirtschaftlichen Fragen zu ignorieren. Ein wichtiges Handlungsfeld einer sozial-ökologischen Transformation sind der Naturschutz und die Erhaltung der Biodiversität. Längst ist klar, dass es dafür nicht nur eines leistungsfähigen Naturschutzfachrechts bedarf, sondern darüber hinaus der Integration des Biodiversitätsschutzanliegens in verschiedene Landnutzungssektoren, wie die Land- und Forstwirtschaft, das Siedlungswesen und die Wasserbewirtschaftung. Auch mit Blick auf den Klimaschutz ist mittlerweile anerkannt, dass er nicht nur Energie und Verkehr betrifft, sondern als sog. „natürlicher Klimaschutz“ auch eine landnutzungsbezogene Dimension hat. Der Beitrag untersucht, inwieweit die geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen den Weg für eine sozial-ökologische Transformation des Naturschutzes bereiten. Dabei werden insbesondere die im Juni 2024 beschlossene EU-Verordnung über die Wiederherstellung der Natur und die Rahmenbedingungen des natürlichen Klimaschutzes analysiert. Am Beispiel der Wiedervernässung landwirtschaftlich genutzter Moorböden wird danach gefragt, ob die bestehenden Rechts- und Politikinstrumente ausreichend darauf abgestimmt sind, komplexe Renaturierungsziele erreichen zu können.
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