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Biolebensmittel

tragen zum Umwelt- und Tierschutz bei Wie Sie beim Kauf von Biolebensmitteln richtig handeln Kaufen Sie Lebensmittel aus ökologischer Produktion (Bio-Siegel). Achten Sie auf eine ausgewogene, gesunde und pflanzenbasierte Ernährung. Gewusst wie Biolebensmittel tragen zum Umwelt- und Tierschutz bei, indem sie die mit der konventionellen Landwirtschaft verknüpften Umweltbelastungen reduzieren. Anbau und Herstellung von Biolebensmitteln sind in der EG-Öko-Basisverordnung geregelt. Wichtigste Merkmale sind der Verzicht auf chemisch-synthetische ⁠ Pflanzenschutzmittel ⁠ und auf leicht lösliche mineralische Düngemittel sowie eine möglichst artgerechte Tierhaltung. Kauf von Biolebensmitteln: Biolebensmittel erhält man in (fast) jedem Lebensmittelgeschäft. Während Naturkostläden, Biosupermärkte und Lieferdienste Vollsortimente haben, findet man auch in konventionellen Supermärkten, Drogerien, Reformhäusern oder Wochenmärkten eine immer größere Auswahl an Produkten in Bio-Qualität. Alle Biolebensmittel, die nach den EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau hergestellt wurden, sind an dem gesetzlich vorgeschriebenen EU-Bio-Logo (siehe Abbildung) erkennbar. Das sechseckige deutsche Bio-Siegel kann zusätzlich und freiwillig auf der Verpackung angebracht sein. Es ist bezüglich der Anforderungen mit dem EU-Bio-Logo identisch. Orientierung im Label-Dschungel: Bioprodukte erkennt man am EU-Bio-Logo. Hat ein Produkt kein EU-Bio-Logo, ist es auch kein Bioprodukt. Daneben gibt es noch viele weitere Bio-Kennzeichnungen auf Lebensmitteln: Label ökologischer Anbauverbände: Die meisten Verbände wie z.B. Bioland, Naturland oder Demeter existierten in Deutschland schon vor der Einführung der EG-Öko-Verordnung im Jahr 1993. Die Verbandsrichtlinien sind in einigen Punkten strenger als der EU-Bio-Standard. Handelsmarken: Viele große Handelsketten haben eigene Bio-Marken gegründet, um Bioprodukte besser vermarkten zu können. Die Umweltanforderungen entsprechen dabei dem EU-Bio-Logo. Auf dem Informationsportal label-online.de finden Sie unter der Kategorie "Ernährung" alle Siegel der Anbauverbände und der Bio-Handelsmarken. Bio-Logo (EU) Quelle: EU-Kommission Bio-Siegel (Deutschland) Quelle: BMEL Geschützte Begriffe : Die Bezeichnungen "Bio" und "Öko" sind gesetzlich geschützte Begriffe. Erzeugung und Verarbeitung so gekennzeichneter Lebensmittel sind nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus erfolgt. Auch folgende Begriffe auf Lebensmitteln dürfen nur für Bioprodukte verwendet werden: biologisch oder ökologisch kontrolliert biologisch bzw. kontrolliert ökologisch biologischer bzw. ökologischer Landbau. Andere Begriffe hingegen wie z.B. "integrierter Landbau", "natürlich" oder "kontrolliert" stehen nicht für Bioprodukte. Lebensmittel wertschätzen: Eine artgerechte Tierhaltung, umweltschonende Anbaumethoden und Betriebskontrollen sind in der Regel mit Mehrkosten verbunden. Aus diesem Grund sind Biolebensmittel meist teurer gegenüber vergleichbaren konventionellen Lebensmitteln. Trotzdem können Sie auch beim Einkauf von Biolebensmitteln Geld sparen: Weniger Fleischprodukte im Warenkorb und die Vermeidung von Lebensmittelabfällen helfen zum Beispiel dabei. Bedenken Sie: Konventionelle Lebensmittel sind auch deshalb so günstig, weil die Kosten für die damit verbundenen Umweltschäden (sogenannte externe Kosten) an die Allgemeinheit und zukünftige Generationen weitergegeben werden. Auf ausgewogene Ernährung achten: Längst gibt es alle Lebens- und Genussmittel auch in Bio-Qualität: Von der Tiefkühlpizza über Süßigkeiten bis hin zu Hochprozentigem. Das ist im Vergleich zu konventionell hergestellten Produkten besser für die Umwelt, aber nicht automatisch auch gut für die Gesundheit. Die allgemeinen Ernährungsregeln haben deshalb auch für Biolebensmittel ihre Gültigkeit. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung hat zum Beispiel auf der Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse die DGE-Empfehlungen "Gut essen und trinken" formuliert, die Ihnen helfen, genussvoll und gesund erhaltend zu essen. Was Sie noch tun können: Reduzieren Sie den Konsum von Fleisch- und anderen tierischen Produkten (z.B. Margarine statt Butter) und beachten Sie unsere Tipps zur klima- und umweltfreundlichen Ernährung . Beachten Sie unsere Tipps zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen . Kaufen Sie – wenn möglich – Produkte aus fairem Handel. Ca. 70 Prozent der Fairtrade-Produkte sind bio-zertifiziert. Kaufen sie Gemüse wie Kohlrabi, Möhren oder Radieschen ohne Blätter, wann immer möglich. Ohne die Blätter bleibt das Gemüse vom Feld zum Laden länger frisch. Außerdem werden für die schönen Blätter häufig zusätzlich Pflanzenschutz- und Düngemittel eingesetzt. Lassen Sie sich beim Kauf von Obst und Gemüse nicht von äußerlichen Makeln leiten. Wählen Sie gezielt Obst und Gemüse ohne Klassenangaben oder der Klasse II. Kaufen Sie Obst und Gemüse nach ihrem persönlichen Mengenbedarf, auch wenn größere Mengen rabattiert sind. Achten Sie bei Obst und Gemüse auf Saisonalität. Auf Wochenmärkten gibt es eine große Auswahl an saisonalen Produkten. Vermeiden Sie das Anfassen und Drücken von losem Obst und Gemüse. Wählen Sie beim Einkauf nicht immer das aller neueste und frischeste Obst oder Gemüse. Verzichten sie gezielt auf eingepacktes Obst und Gemüse und nutzen Sie Obst- und Gemüsenetze für den Transport. Ökolandbau fördert die Artenvielfalt. Quelle: Umweltbundesamt Umsatz und Marktanteil von Biolebensmitteln Quelle: Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) Diagramm als PDF Diagramm als Excel mit Daten Mit dem Bio-Siegel erkennen Sie schnell und einfach Lebensmittel aus ökologischem Anbau. Quelle: EU-Kommission Hintergrund Umweltsituation: Etwa die Hälfte der Fläche der Bundesrepublik wird landwirtschaftlich genutzt. Entsprechend groß und vielseitig sind die Auswirkungen auf die Umwelt. Insbesondere die intensive Landwirtschaft ist verantwortlich für hohe Nährstoffeinträge in Flüsse, Seen und Grundwasser, für ⁠Treibhausgas⁠-Emissionen, für Bodenerosion und -verdichtung sowie für den Biodiversitätsverlust durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und große Ackerschläge. Rund drei Viertel der Stickstoffeinträge und die Hälfte der Phosphoreinträge in Oberflächengewässer erfolgen beispielsweise aus der Landwirtschaft. Aufgrund hoher Nitratbelastungen sind derzeit 22 Prozent der Grundwasserkörper in Deutschland in einem schlechten chemischen Zustand, das heißt, die Nitratkonzentrationen liegen in diesen Grundwasserkörpern über 50 Milligramm pro Liter. In Oberflächengewässern liegen die Nitratbelastungen auch noch viel zu hoch, sind aber wesentlich geringer als im Grundwasser. Aufgrund der zu hohen Nitratbelastung sind unsere Küstengewässer eutrophiert und in einem schlechten ökologischen Zustand. Im Jahr 2023 war die deutsche Landwirtschaft für die ⁠Emission⁠ von rund 52,2 Millionen Tonnen Kohlendioxidäquivalenten verantwortlich. Das sind 7,7 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen dieses Jahres. Vor allem Methanemissionen (CH 4 ) aus der Tierhaltung und dem Wirtschaftsdüngermanagement sowie Lachgasemissionen (N 2 O) aus landwirtschaftlich genutzten Böden, als Folge der Stickstoffdüngung (mineralisch und organisch), sind dafür verantwortlich. So stammten 75,7 Prozent der CH 4 -Emissionen und 74,5 Prozent der N 2 O-Emissionen aus der Landwirtschaft. Eine ökologische Landwirtschaft entlastet Gewässer und Böden. Der ökologische Landbau hatte in Deutschland 2023 einen Anteil an der Agrarfläche von 11,8 Prozent, 1999 waren es nur 2,9 Prozent. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, den Anteil des ökologischen Landbaus an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche bis 2030 auf 30 Prozent zu steigern. Wesentliche Merkmale des ökologischen Landbaus sind: Fruchtfolgen: Wechselnder Anbau verschiedener Kulturen, die sich gegenseitig ergänzen. Mit dieser Methode wird die Bodenfruchtbarkeit verbessert. Außerdem haben Krankheiten und Schädlinge dadurch weniger Chancen, sich zu verbreiten. Humuswirtschaft: Dazu gehören Bodenlockerung und Gründüngung. Ansonsten bildet das aus dem eigenen Betrieb stammende organische Material (Mist und Kompost) die Grundlage für die weitere Anreicherung mit Humus. Stärkung der pflanzeneigenen Abwehrkräfte: Grundprinzip ist die Vorbeugung gegen Krankheiten. Dabei hilft das Wissen über günstige Pflanzen-Nachbarschaften, richtige Saatzeitpunkte, Standort- und Sortenwahl etc. Keine gentechnisch veränderte Organismen (⁠ GVO ⁠) Unkrautregulierung ohne Chemie: Gelingt durch Fruchtfolge und Bodenbedeckung (z.B. mit Stroh) oder auch durch mechanische Bearbeitung. Artgerechtere Tierhaltung: Mehr Auslauf- und Bewegungsmöglichkeit im Freien, eine längere Mastzeit und geringerer Antibiotikaeinsatz gewähren mehr Tierwohl. Gesetzeslage: Nur Produkte, die nach den Regeln der EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau produziert und kontrolliert werden, tragen das "Bio"-Siegel: Lebensmittel, die aus mehreren Zutaten bestehen, müssen zu mindestens 95 Prozent aus dem ökologischen Landbau kommen. Die übrigen 5 Prozent dürfen nur dann aus der konventionellen Landwirtschaft stammen, wenn sie in ökologischer Qualität am Markt nicht verfügbar sind. Nur Erzeuger sowie Verarbeitungs- und Importunternehmen, die den Anforderungen der EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau gerecht werden und sich den vorgeschriebenen Kontrollen unterziehen, sind berechtigt, ihre Produkte unter der Bezeichnung "Bio" oder "Öko" zu vertreiben. Zur Kennzeichnung der Produkte muss die Codenummer der zuständigen Öko-Kontrollstelle angegeben werden. Marktbeobachtung: Im Jahr 2023 wurde mit Biolebensmitteln ein Umsatz von gut 16 Mrd. Euro erzielt (siehe Marktdaten: Ernährung ). Trotzdem liegt der Marktanteil von Biolebensmitteln am gesamten Lebensmittelmarkt lediglich bei 7 Prozent (⁠ BÖLW ⁠-Branchenreport 2023). Es gibt sowohl Handlungsbedarf als auch Potenzial für ein stärkeres Marktwachstum: Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, dass 30 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche im Jahr 2030 vom Ökolandbau belegt werden soll. Überträgt man dies auf die Nachfrage nach Biolebensmittel, muss sich der heutige Marktanteil mehr als vervierfachen. Andere Länder lagen bei den Pro-Kopf-Ausgaben für Bioprodukte deutlich vor Deutschland mit 184 Euro pro Person und Jahr: 437 Euro sind es in der Schweiz, 365 Euro in Dänemark und 274 Euro in Österreich. Auch beim Marktanteil wird Deutschland unter anderem von Dänemark mit 12 Prozent, von Österreich mit 11,5 Prozent und der Schweiz mit 11,2 Prozent deutlich geschlagen und belegt den 6. Platz (in Europa). Das Marktwachstum korrespondiert mit einer höheren Kaufbereitschaft für Bioprodukte. Während 2014 nur 20 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten angaben, immer oder häufig Bioprodukte zu kaufen, waren es 2022 rund 36 Prozent der Befragten. Insgesamt gaben 85 Prozent der Befragten an, zumindest gelegentlich Bio-Lebensmittel zu kaufen. 3 Prozent der Befragten gaben an, dies "ausschließlich", 33 Prozent "häufig" und weitere 49 Prozent "gelegentlich" zu tun (⁠BMEL⁠ 2023). Als die wichtigsten Gründe für den Kauf von Biolebensmitteln wurden artgerechte Tierhaltung, Naturbelassenheit, Regionalität sowie Sozialstandards bzw. faires Erzeugereinkommen genannt. Das deutsche Bio-Siegel, das für Lebensmittel aus ökologischer Landwirtschaft steht, kennen 95 Prozent der deutschen Konsumenten. Es ist deutlich bekannter als sein europäisches Pendant, das nur gut einem Viertel der Bevölkerung ein Begriff ist. Weitere Informationen finden Sie auf unseren Themenseiten: Boden (⁠ UBA ⁠-Themenseite) Landwirtschaft (UBA-Themenseite) Ökologischer Landbau (UBA-Themenseite) Marktbeobachtung: Ernährung (Daten zur Umwelt) Landwirtschaft (Daten zur Umwelt) Quellen Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (⁠BMEL⁠): Ökobarometer 2022 – Umfrage zum Konsum von Bio-Lebensmitteln. Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (2023): Branchen Report 2023 - Ökologische Lebensmittelwirtschaft.

Echtzeitfähiges Sensorsystem zur bedarfsgerechten Düngung in der Landwirtschaft

Das Projekt "Echtzeitfähiges Sensorsystem zur bedarfsgerechten Düngung in der Landwirtschaft" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung. Es wird/wurde ausgeführt durch: ADVES GmbH & Co. KG.

Wider die Verschwendung

Fast ein Drittel der produzierten Lebensmittel landen im Müll. Lebenswichtige Ressourcen wie Ackerflächen und Wasser werden unnötig verschwendet, vermeidbare Treibhausgase entstehen. Dabei ist vieles, was auf dem Müll landet, eigentlich noch genießbar. Unsere Tipps, um Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Lebensmittelabfälle vermeiden - so geht's Geplant und nicht zu viel einkaufen: Ein Blick in den Kühlschrank vorm Einkauf hilft, Doppeleinkäufe zu vermeiden. Kalkulieren Sie richtig, wenn Sie Gäste haben, etwa zum Grillen: Wie viele Personen kommen und wer bringt was mit? Der Bedarf wird oft überschätzt. Probieren vor wegwerfen: Nicht alle Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, müssen in den Abfall – verlassen Sie sich auf Ihre eigenen Sinne. Bei leicht verderblichen Lebensmitteln wie frischem Fisch oder Geflügel sollten Sie das Verbrauchsdatum aber auf keinen Fall überschreiten. Reste kreativ verwerten: Aus Resten lassen sich oft leckere Mahlzeiten, Saucen oder Fruchtshakes herstellen. Entdecken Sie neue Kreationen und Verarbeitungstechniken. Anregungen finden Sie z. B. über die "Beste Reste App" des BMEL oder das Klimakochbuch der Stadtreinigung Hamburg (PDF). Richtige Lagerung in den unterschiedlichen Kältezonen des Kühlschranks und Lebensmittel in getrennten Gefäßen aufzubewahren verlängert die Lebensdauer. Leicht Verderbliches wie Fleisch und Fisch gehören in die kühlste Zone, also weit nach unten im Kühlschrank. Eier, Butter und Getränke brauchen es nicht ganz so kalt und sind in der Kühlschranktür gut aufgehoben. Verschenken statt wegwerfen : zum Beispiel über das Portal " Foodsharing ", die Tafeln , FoodFighters e.V. oder zahlreiche private Initiativen. Gastronomische Betriebe geben z.B. über die App " To Good To Go " überschüssiges Essen günstiger ab. Lebensmittelabfälle in Zahlen Weltweit geht jährlich etwa ein Drittel der Lebensmittel auf dem Weg vom Feld bis zum Teller verloren, während gleichzeitig etwa 800 Millionen Menschen unter Hunger leiden. Und: Die Verschwendung belastet die Umwelt. Jährlich entstehen dadurch mehr als 38 Millionen Tonnen Treibhausgase , gut 43.000 Quadratkilometer landwirtschaftlicher Fläche werden genutzt sowie 216 Millionen Kubikmeter Wasser verbraucht. Für jedes Nahrungsmittel verbrauchen wir zudem Energie bei Herstellung und Transport und verwenden ⁠ Pflanzenschutzmittel ⁠ , Mineral- und Wirtschaftsdünger , die die Umwelt belasten. Obwohl niemand gerne Essen verschwendet, wird in deutschen Haushalten jedes achte Lebensmittel weggeworfen. So landen in den Mülltonnen der Privathaushalte 6,7 Millionen Tonnen. Pro Person sind das zwei vollgepackte Einkaufswagen mit einem Warenwert von 234 Euro: etwa 82 Kilogramm. Im Außer-Haus-Verzehr entstehen ca. 1,9 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle, im Handel ca. 550.000 Tonnen, in der Industrie 1,85 Millionen Tonnen. Verluste in der Landwirtschaft sind dabei noch nicht berücksichtigt. Maßnahmen zur Abfallvermeidung Die Vermeidung von Lebensmittelabfällen gehört zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Bis 2030 sollen diese um die Hälfte verringert werden. Dafür ist auch eine Entschärfung der Handelsnormen zu Aussehen und Form von Obst und Gemüse sinnvoll. Allerdings liegt es hier häufig auch am Handel selbst. Paradebeispiel ist die krumme Gurke. Seit der Abschaffung der Handelsnormen für 26 Produkte (darunter auch Gurken) im Jahr 2009 sollte diese eigentlich im Supermarktregal zu finden sein. Dennoch sucht man sie vergeblich, denn der Handel hat hier eigene Normen definiert, was es für Landwirte häufig noch schwieriger macht, nicht der Norm entsprechendes Obst und Gemüse zu vermarkten. Dabei sagen rein optische Gesichtspunkte nichts über die wirkliche Güte eines Apfels oder einer Tomate aus. Auch das gehört zum umweltfreundlichen Lebensmitteleinkauf: Ware aus der Region – mit kurzen Transportwegen und saisonal produziert – hat meist eine deutlich bessere Ökobilanz als Ware aus Übersee. Auch pflanzliche Nahrungsmittel entlasten die Umwelt: Die Produktion tierischer Produkte, v.a. Fleisch, bringt hohe Umweltbelastungen mit sich – durch Ressourcen- und Flächenverbrauch, aber auch Nitratbelastung von Böden und Gewässern und hohe Treibhausgasemissionen. Pflanzliche Produkte schneiden hier deutlich besser ab.

Erstes Gesetz zur Änderung des Wasserhaushaltsgesetzes

Das Gesetz soll die Nitratbelastung der Gewässer reduzieren. Es wurde im Bundesgesetzblatt I vom 29. Juni 2020 verkündet. Für landwirtschaftlich genutzte Flächen, die an Gewässer angrenzen und eine Hangneigung von durchschnittlich mindestens fünf Prozent aufweisen, wird eine verpflichtende Begrünung vorgeschrieben in einem Bereich von fünf Metern an den Ufern. Dies soll verhindern, dass Düngemittel in die Gewässer geschwemmt werden. Die begrünten Flächen können anderweitig genutzt werden, etwa als Weideflächen. Das Gesetz dient zur Umsetzung des Urteils des Europäischen Gerichtshofs vom 21. Juni 2018 im Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland wegen einer unzureichenden Umsetzung der EU-Nitratrichtlinie. Das Wasserhaushaltsgesetz Es handelt sich um ein Gesetz auf nationaler Ebene. Der übergeordnete Rahmen ist die/das WHG.

Umweltbundesamt veröffentlicht Karten zur Nitratbelastung der Fließgewässer in Deutschland (Nitratberichte 2008, 2012 und 2016 und EU-Nitratrichtlinie (91/676/EWG))

Die Karten zeigen die Entwicklung der Nitratbelastung der Fließgewässer. Die Auswertungen sind Bestandteil der Nitratberichte 2008, 2012 und 2016 zur EU-Nitratrichtlinie (91/676/EWG). Im Bericht 2016 ist erstmals auch die Entwicklung der Belastung mit Phosphor enthalten. Neben der Kennzeichnung des Trends und der Güteklasse können auch die Angaben pro Messstelle abgefragt werden.

Kommission verklagt Deutschland vor dem Gerichtshof der EU wegen Gewässerverunreinigung durch Nitrat

Am 28. April 2016 verkündete die Europäische Kommission, dass sie Deutschland vor dem Gerichtshof der EU verklagt, weil Deutschland versäumt hat, strengere Maßnahmen gegen die Gewässerverunreinigung durch Nitrat zu ergreifen. Der Beschluss folgt auf eine mit Gründen versehene Stellungnahme, die den deutschen Behörden im Juli 2014 übermittelt wurde. Die von Deutschland zuletzt im Jahr 2012 übermittelten Zahlen sowie mehrere Berichte deutscher Behörden aus jüngster Zeit zeigen eine wachsende Nitratverunreinigung des Grundwassers und der Oberflächengewässer, einschließlich der Ostsee. Trotz dieser Entwicklungen hat Deutschland keine hinreichenden Zusatzmaßnahmen getroffen, um die Nitratverunreinigung wirksam zu bekämpfen und seine einschlägigen Rechtsvorschriften entsprechend den für Nitrat geltenden EU-Vorschriften zu überarbeiten (Richtlinie 91/676/EWG des Rates). Da die Kommission der Auffassung ist, dass die Verunreinigung der Gewässer durch Nitrat auch im Rahmen der laufenden Überarbeitung des nationalen Aktionsprogramms nicht ausreichend angegangen wird, hat sie beschlossen, Deutschland vor dem Gerichtshof der EU zu verklagen.

Umweltminister Stefan Wenzel bei Grundwasseruntersuchung im Landkreis Vechta: Deutliche Grenzwertüberschreitung

Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel hat heute (Donnerstag) in der Gemeinde Visbek im Landkreis Vechta an einer Grundwasserprobe­entnahme teilgenommen. Die Aktion gehört zu einem Programm mit verschärften Kontrollen in Regionen, in denen die bislang gemessenen Nitratwerte über dem Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter liegen und die zudem einen steigenden Trend aufweisen. „Wir müssen die Verunreinigung des Grundwassers stoppen“, sagte Wenzel. „Unser Trinkwasser ist in Gefahr, es drohen hohe Strafgelder der EU und wenn die Wasserversorger aufwändige Reinigungsmaßnahmen veranlassen müssen, werden auch auf die Verbraucher drastische Preiserhöhungen zukommen.“ Wenzel ließ sich das von Mitarbeitern des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) durchgeführte Messverfahren im Detail erläutern. Dabei werden an zwei unmittelbar nebeneinander liegenden Punkten Proben entnommen, die vor Ort mit einem Schnelltest auf Nitrat untersucht werden. Zusätzlich wird die Messstelle mit einer 360-Grad-Rundblickkamera auf mögliche Ablagerungen überprüft. Die entnommenen Proben kommen zur genaueren Analyse in ein Fachlabor; die Ergebnisse fließen in das landesweite Monitoring ein. Der Schnelltest in Visbek ergab eine Grenzwertüberschreitung von rund 100 mg/l und lag damit doppelt so hoch wie der Grenzwert. Auch Vertreter des Landkreises und der Fachverbände waren vor Ort. „Wirksamer Grundwasserschutz basiert auf dem Wissen über Ursachen und Folgen von Belastungen. Mit unserem landesweiten Netz von Messstellen erhalten wir diese Informationen, mit denen wir dann auch erfolgreich Schutzmaßnahmen für unser Nahrungsmittel Nummer eins veranlassen können“, sagte der Minister. Hauptursache seien die zu hohen Nährstoffeinträge durch die Landwirtschaft. „Es kommt immer noch zu viel Dünger auf das Feld!“. Wenzel wies darauf hin, dass sein Ministerium der Landwirtschaft seit Jahren Beratungsangebote unterbreitet. Die überwiegende Zahl der Landwirte würde sich an die Vorschriften halten. Es sei auch im Interesse aller Beteiligten, dass man den schwarzen Schafen auf die Spur komme. Wenzel: „Die Böden und das Grundwasser haben ein langes Gedächtnis. Es kann Jahrzehnte dauern, bis aus einem belasteten Grundwasserkörper wieder klares, sauberes Wasser kommt. Es darf keine Nachlässigkeiten beim Gesundheitsschutz geben!“ Die Überarbeitung des Düngerechts sei ein wichtiger erster Schritt, um die Nitratbelastungen der Gewässer zu verringern, sagte der Minister. Daneben müssen aber weitere ordnungsrechtliche Maßnahmen folgen, um die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen. Über das Wasserrecht sollen die Einrichtung von zusätzlichen Gewässerschutzstreifen und die Zielerreichung in Wasserschutzgebieten verbessert werden. „Mit der Novelle des Düngerechts und der Novelle des Niedersächsischen Wassergesetzes werden derzeit erhebliche Anstrengungen unternommen, den Schutz des Grundwassers und der Oberflächengewässer sicherzustellen“, sagte der Minister. Hintergrund: Die europäische Wasserrahmenrichtlinie verpflichtet das Land Niedersachsen bis zum Jahr 2015 für unsere Gewässer den guten Zustand zu erreichen. Müssen Verlängerungen der Frist in Anspruch genommen werden, sind diese mit weiteren Auflagen verbunden. Derzeit sind 98 Prozent der Oberflächengewässer in Niedersachsen in keinem guten Zustand. Für das Grundwasser gilt dies für rund 60 Prozent der Landesfläche. Hintergrund: Der NLWKN ist vom Umweltministerium mit dem landesweiten Monitoring der Gewässer beauftragt. Für die Beurteilung der Grundwasserqualität wurden dafür Proben an rund 1.080 ausgewählten Messstellen vorgenommen. In 24 niedersächsischen Landkreisen liegen besondere Belastungen vor. Der Umweltminister hatte die davon betroffenen Kommunen bereits frühzeitig angeschrieben und auf das von der Europäischen Union eingeleitete Vertragsverletzungsverfahren wegen Nichtumsetzung der Nitratrichtlinie hingewiesen. Niedersachsen meldet der EU hier Messwerte an 103 repräsentativen Messstellen in landwirtschaftlich geprägten Gebieten. An 38 Prozent dieser Messstellen wird der Nitratgrenzwert überschritten. 86 Prozent des Trinkwassers in Niedersachsen wird aus dem Grundwasser gewonnen.

Versuche zum nichtkonvektiven Stoffaustrag in den Wasserkörper infolge Wellenbelastung

Das Projekt "Versuche zum nichtkonvektiven Stoffaustrag in den Wasserkörper infolge Wellenbelastung" wird/wurde gefördert durch: Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH. Es wird/wurde ausgeführt durch: Technische Universität Dresden, Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik.Das Tagebaurestloch Großkayna bei Merseburg (Sachsen-Anhalt) wurde nach der Auskohlung zunächst als Deponie für Reststoffe der Düngemittelherstellung aus Leuna benutzt. Im Zuge der Sanierung erfolgte 2001/2002 eine Flutung des Gebietes mit Wasser aus der Saale, wodurch der Runstedter See entstand. Aufgrund der Restbestände der Deponie ist die Belastung des Gewässers mit Nitraten vergleichsweise groß, obwohl diese in den Uferbereichen gebunden werden. Durch die Wirkung winderzeugter Wellen auf die Seeufer werden Nitrate jedoch erneut mobilisiert und in den See eingetragen. Ziel der Untersuchungen war die Beurteilung des Austrags von Sedimenten und gebundenen Stoffen aus dem Uferbereich in den See infolge Wellenbelastung. Dazu erfolgten theoretische Berechnungen sowie Wellenversuche im Wellenkanal des Hubert-Engels-Labors in Dresden.

Landnutzungswandel und Umweltprobleme in der westlichen Guadalquivirniederung (Almonte/Spanien) Eine Studie unter Berücksichtigung der Nitratbelastung in Gewässern und Böden

Das Projekt "Landnutzungswandel und Umweltprobleme in der westlichen Guadalquivirniederung (Almonte/Spanien) Eine Studie unter Berücksichtigung der Nitratbelastung in Gewässern und Böden" wird/wurde gefördert durch: Heinrich-Böll-Stiftung e.V. / Land Baden-Württemberg. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Freiburg, Institut für Umweltsozialwissenschaften und Geographie, Professur für Physische Geographie.Im Rahmen dieses Forschungsprojektes wird die Landnutzungsänderung der letzten 40 Jahre auf der Gemeinde Almonte erfaßt und hinsichtlich der Auswirkungen auf den Boden und Wasserhaushalt untersucht. Dabei liegt der Schwerpunkt der Untersuchungen in der Erhebung des Nitratgehaltes im Boden und Wasser, sowie des Bodenabtrags. Begleitend werden die agrarökologischen sowie agrarpolitischen Rahmenbedingungen dieser Region beschrieben Begleitend werden die agrarökologischen sowie agrarpolitischen Rahmenbedingungen dieser Region beschrieben.

Nitritbildung in Sedimenten nitratbelasteten Gewässern

Das Projekt "Nitritbildung in Sedimenten nitratbelasteten Gewässern" wird/wurde gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft. Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Köln, Zoologisches Institut, III. Lehrstuhl Physiologische Ökologie.Vor dem Hintergrund der hohen Nitratbelastung der Oberflächengewässer und des Grundwassers gewinnen mikrobielle Nitratumsetzungen im Grenzbereich von Wasser und Sediment an Bedeutung, die zur Bildung von unerwünschten chemischen Verbindungen führen. So kann das Nitrat unter anoxischen Bedingungen zum toxischen Nitrit und weiter zum klimawirksamen Distickstoffoxid reduziert werden (mikrobielle Denitrifikation). In Sedimentmikrokosmen wird untersucht, (1) welche biotischen und abiotischen Faktoren die Nitritbildung beeinflussen, (2) wie sich die räumliche Verteilung des gebildeten Nitrits darstellt und (3) wie bioturbierende Chironomus riparius-Larven auf die mikrobielle Lebensgemeinschaft der Sedimente einwirken.

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