Dargestellt sind die Schadflächen von Orkantief "Friederike" im Januar 2018 innerhalb der Kernschadensszonen und innerhalb von Nordrhein-Westfalen.
Aufgrund des Orkans über Süddeutschland wurden sicherheitshalber der Reaktorblock B abgeschaltet und der Reaktorblock C von 1300 auf 500 Megawatt Leistung heruntergefahren. Erst am Abend wurde der Reaktorblock C wieder hochgefahren und um 21:23 Uhr konnte auch Reaktorblock B wieder in Betrieb genommen werden. An der Anlage (und durch sie) sind dank dieser Vorsichtsmaßnahmen keine Schäden entstanden.
Der mit 6.000 t giftigen Chemikalien (Styrol, Methyl- und Isopropylalkohol) beladene italienische Tanker Levoly Sun sinkt nach einem Orkan im Ärmelkanal.
Am 5. Dezember 2013 haben starke Windböen mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 185 Kilometern pro Stunde für einen neuen Rekord bei der Windstrom-Erzeugung in Deutschland gesorgt. Alle Anlagen zusammen haben erstmals eine Leistung von über 26.000 Megawatt Strom ins Netz eingespeist, was einer Leistung von 26 mittelgroßen Atomkraftwerken entspricht.
Gemeinsame Presseinformation von Umweltbundesamt, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und Deutscher Wetterdienst Bundesumweltministerium berät über die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels Der Klimawandel bringt Wetterextreme mit sich, die für die Gesundheit kritisch sind. Auf einer internationalen Fachkonferenz in Bonn sagte Umwelt-Staatssekretär Jürgen Becker: „Vorsorge gegen den Klimawandel steht für uns an erster Stelle. Eine schnelle Anpassung an veränderte Bedingungen ist nötig und auch möglich.“ Dr. Srdan Matic, Koordinator für Umwelt und Gesundheit des Regionalbüros für Europa der Weltgesundheitsorganisation (WHO): „Während der letzten zwei Jahrzehnte wurden in der WHO-Region Europa 112.000 Todesfälle aufgrund von Naturkatastrophen gemeldet. Der Klimawandel trägt zu einem immer häufigeren Auftreten von Hitzewellen, Überschwemmungen und Dürreperioden bei, was zu einer zusätzlichen Belastung der Gesundheitssysteme und Gesellschaften führt.“ Dr. Paul Becker, Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes (DWD), sagte: „Auch der Sommer 2010 zeigte sich als eine Jahreszeit der Extreme. Stürme, Überflutungen und Hitze bleiben häufig nicht ohne Folgen für die Gesundheit.“ Die internationale Fachkonferenz „Klimawandel, Extremwetterereignisse und Gesundheit“ markiert den Beginn der Klimakonferenz in Cancún (Mexiko). Gemeinsam mit dem Regionalbüro der WHO , dem DWD und dem UBA tritt das BMU frühzeitig in den Dialog mit allen relevanten Akteuren ein, um mögliche gesundheitliche Gefahren von Extremwetter-Ereignissen zu identifizieren und abwenden zu können. Ziel der Fachkonferenz, die Experten aus 21 Ländern an einen Tisch bringt, ist die bessere Vernetzung von internationalen, nationalen und regionalen Aktivitäten und die Schaffung effizienter Kommunikationsstrukturen. „Ein intensiver Erfahrungsaustausch zwischen Experten, der Wissenschaft, der Verwaltung und den Menschen, die sich in ihrer täglichen Arbeit auf die neuen Bedingungen einstellen müssen, kann Leben retten“, so Staatssekretär Becker. Das Jahr 2010 führt den Anpassungsbedarf deutlich vor Augen. Sturm-Tief „Daisy“ ließ im Januar vor allem den Norden Deutschlands im Schneechaos versinken. Im Westen und Südwesten Deutschlands machte sich Ende Februar das Orkantief „Xynthia“ auch in tiefen Lagen mit Böen über 120 km/h bemerkbar. Es kam verbreitet zu Straßensperren, auch Autobahnen waren betrof-fen. In Deutschland kamen sieben Menschen ums Leben. Nach ausgeprägter Schafskälte im Juni erlebte Deutschland im Juli eine Hitzewelle mit Temperaturen bis zu 38 °C, gefolgt von einer sehr intensiven Regenperiode im August. Gebietsweise entluden sich schwere Gewitter mit extremen Niederschlagsmengen, die lokal zu schweren Überflutungen führten. Wie „Xynthia“ zeigte, kom-men bei Stürmen immer wieder Menschen durch Unfälle oft direkt zu Schaden. Auch Hitzewellen gehen meist mit einem Anstieg der Todesfallzahlen einher. Indirekt zeigten sich die Auswirkun-gen der Hitze bei dem Ausfall von Klimaanlagen in ICE-Zügen im Juli 2010, als einige Fahrgäste in den überhitzten Wagen kollabierten.
In der Nacht vom 18. auf den 19. Januar 2007 erlebte Nordrhein-Westfalen mit dem Orkan »Kyrill« den bislang folgenschwersten Sturm für die Wälder unseres Landes. Natur in NRW geht im vorliegenden Heft nicht nur den Folgen des Sturms nach, sondern beleuchtet auch, welche Chancen sich aus der neuen, unerwarteten Situation für die Wälder ergeben können. Die entstandenen Freiflächen und verbliebenen Bestandsreste sollen unter Beachtung ökonomischer, ökologischer und sozialer Rahmenbedingungen wieder bewaldet werden, standortgerechte, gemischte und produktive Wälder wieder entstehen. Die neuen Wälder sollen gerüstet sein für den Klimawandel. Natur in NRW stellt eine Zusammenfassung der Empfehlungen zum waldbaulichen Vorgehen bei der Wiederbewaldung vor, die von einer Arbeitsgruppe im Auftrag des nordrheinwestfälischen Umweltministeriums erarbeitet wurden. Darüber hinaus werden die Folgen für den Umgang mit dem Wild und die Situation am Rothaarsteig dargestellt, wo die touristische Infrastruktur massiv beeinträchtigt wurde. Neben dem Thema Kyrill stellt diese Ausgabe von Natur in NRW die Ergebnisse der Waldzustandserhebung 2007 in NRW vor und berichtet über ein Artenschutzprojekt zum Schutz und zur Bestandsentwicklung des Laubfrosches. Abschließend folgen naturschutzfachliche Empfehlungen zu künstlichen Lichtquellen und ein Bericht über die Fachtagung »Landwirtschaft - Klimawandel«, die im Oktober 2007 in der Düsseldorfer Staatskanzlei stattgefunden hat.
Im Januar 2007 richtete der Orkan »Kyrill« in den Wäldern Nordrhein-Westfalens massive Schäden an. Rund 15,7 Millionen Kubikmeter Sturmholz hat der Orkan geworfen; das sind mehr als 25 Millionen Bäume. Besonders gravierend waren die Schäden im Sieger- und Sauerland. Natur in NRW geht der Frage nach, wie die Entwicklung in den Wäldern des Sauerlandes zweieinhalb Jahre nach der bislang wohl größten Naturkatastrophe dieser Art in Nordrhein-Westfalen vorangeschritten ist. Denn das Land Nordrhein-Westfalen hat zur Bewältigung der Folgen Fördergelder in Höhe von rund 100 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Weitere rund 100 Millionen Euro aus dem EU-Solidaritätsfonds kamen hinzu. In einem Beitrag des vorliegenden Heftes werden Maßnahmen und deren finanzielle Ausstattung aus dem »Sonderprogramm Kyrill« vorgestellt. Berichtet wird ebenfalls über die Vegetationsentwicklung auf Kyrill-Schadflächen im Rahmen einer natürlichen Wiederbewaldung am Beispiel einer Versuchsfläche im Arnsberger Wald. Auch wird aufgezeigt, welche Auswirkungen die klein- und großflächigen Veränderungen der Waldstrukturen auf Stechimmenzönosen in geschlossenen Buchenwäldern haben. Vorgestellt wird des weiteren der »Kyrill-Pfad« im Forstamt Oberes Sauerland. Ein einmaliges Anschauungs und Erlebnisobjekt für Schüler, Wanderer, Touristen und andere Interessierte, in dessen Bereich der Wald so erhalten wurde, wie ihn der Orkan hinterlassen hat. Mit den umgestürzten Bäumen sind auch viele Markierungen von Wanderwegen verlorengegangen. Vor welchen Herausforderungen sich die Ehrenamtlichen Mitglieder des Sauerländischen Gebirgsvereins bei der Wiederherstellung der Besucherlenkung standen, wird ebenfalls in diesem Heft dargelegt.
Liebe Leserinnen und Leser, immer mehr Kommunen bereiten Ihre Bevölkerung und Umwelt auf die lokalen Folgen des globalen Klimawandels vor. Auch in unserem Newsletter berichten wir oft über neue kommunale Anpassungsaktivitäten. Eine von uns beauftragte Kommunalbefragung belegt nun das steigende Engagement in der kommunalen Klimaanpassung und die positiven Effekte der Deutschen Anpassungsstrategie auf Kommunen. Dennoch bleiben Herausforderungen in der Finanzierung und Akzeptanz bestehen. Erfahren Sie mehr zu den Befragungsergebnissen in unserem Schwerpunktartikel. Ihre Kommune hat bereits ein Anpassungsprojekt umgesetzt? Dann bewerben Sie sich noch bis zum 31. März beim bundesweiten Wettbewerb " Klimaaktive Kommune 2019 ". Eine interessante Lektüre wünscht Ihr KomPass-Team im Umweltbundesamt Wie weit sind Kommunen bei der Anpassung an den Klimawandel? Kommunale Klimaanpassung: Der Krupp-Park in Essen verbessert das Stadtklima und sammelt Regenwasser Quelle: Stephanie Neumann Wie reagieren Städte und Gemeinden auf den Klimawandel? Welche Wirkung entfaltet dabei die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel? Antworten auf diese Fragen zu finden, war Ziel einer vom Umweltbundesamt beauftragten Studie. An der deutschlandweiten Befragung nahmen knapp 250 Kommunen teil und gewährten einen umfassenden Einblick, wie die Klimaanpassung derzeit in Kommunen bearbeitet wird, welche Hemmnisse sich zeigen und wie die Kommunen noch besser durch übergeordnete Ebenen unterstützt werden können. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und der Deutsche Städtetag unterstützten die Befragung. Fachtagung am 26. März 2019: Mit wissenschaftlichen Methoden die Klimaanpassung unterstützen Wie lässt sich beurteilen, ob wir in Deutschland schon auf dem richtigen Weg sind? Mit welchen Methoden können Akteure geeignete Anpassungsmaßnahmen identifizieren und bewerten? Die Fachtagung steht im Kontext der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS), deren Fortschreibung der Bund für 2020 plant. Der Auftrag zur Fortschreibung umfasst auch eine unabhängige Evaluierung der DAS. Daher hat das Umweltbundesamt eine passende Evaluationsmethode entwickeln und anwenden lassen. In den letzten Monaten bewerteten Fachleute aus Wissenschaft und Behörden in einem extern geleiteten Verfahren den bisherigen Stand der Anpassung in Deutschland, insbesondere auf Bundesebene. Um ökonomische Aspekte der Anpassung besser abschätzen zu können, hat ein weiteres Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Auftrag des Umweltbundesamtes die volkswirtschaftlichen Folgen des Klimawandels in Deutschland detailliert modelliert. Auf dieser Grundlage wurden mögliche Anpassungsmaßnahmen und -instrumente sowie deren Wechselwirkungen untereinander analysiert. Auf der Fachtagung möchten wir Ihnen die verwendeten Methoden vorstellen und einen Einblick in die laufenden Arbeiten geben. Alpenraum-Projekt GoApply: Abschlusskonferenz am 24. April in Wien Das Interreg-Projekt „GoApply“ führt am 24. April 2019 in Wien unter Beteiligung von KomPass die Abschlusskonferenz „Shaping the Future of Climate Change Adaptation in the Alpine Countries“ durch. Vorgestellt werden zentrale Herausforderungen, gute Beispiele und Erfolgsfaktoren der Governance von Klimawandelanpassung. Die Projektergebnisse zeigen auf, wie gute Handlungsansätze in der Praxis umgesetzt und in den Alpenländern verbreitet werden können. Durch interaktive Formate werden die Erfahrungen und Sichtweisen von Akteurinnen und Akteuren aus der Praxis, Verwaltung und Wissenschaft hervorgehoben. Im Anschluss findet vom 25. - 26. April der Österreichische Klimatag 2019 statt. „Klimaaktive Kommune 2019“ gesucht Ihre Stadt, Ihr Landkreis oder Ihre Gemeinde haben ein vorbildliches Projekt zum Klimaschutz oder zur Klimaanpassung? Dann sollten Sie bis zum 31. März 2019 am Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2019“ teilnehmen. Bewerbungen sind in vier Kategorien möglich. Als Preisgeld warten je 25.000 Euro für weitere Projekte auf die Gewinner. Dazu gibt es Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit zu den prämierten Projekten. Von besonderem Interesse sind innovative Projekte sowie Maßnahmen, die in Kooperation von kommunalen Verwaltungen mit weiteren Akteuren und/oder anderen Kommunen realisiert wurden. Bund fördert Klimaanpassung von Grünanlagen Die Bundesregierung will mit drei neuen Programmen die Klimaanpassung für Park- und Grünanlagen fördern. Insgesamt sollen 116,1 Millionen Euro in Projekte fließen. Bis 2022 werden dafür bundesweit 100 Millionen Euro aus dem Energie- und Klimafonds (EKF) an Maßnahmen vergeben, die die Klimaanpassung und Modernisierung in Landschaftsgärten sowie Park- und Grünanlagen realisieren. Weitere 15 Millionen Euro gehen an das Modellprojekt „Stromaufwärts an Elbe und Bille“ in Hamburg und 1,1 Millionen Euro an die „Klimaanpassung in der Stadt Bamberg“. Ausschuss „Klimawandel“ der Bund/Länder Arbeitsgemeinschaft Wasser nimmt Arbeit auf Zu Beginn des Jahres ist erstmals der Ausschuss Klimawandel der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser in Stuttgart zusammen gekommen. Das Gremium beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft und entsprechenden Anpassungsmaßnahmen. Für seine Arbeit hat der Ausschuss fünf übergeordnete Aufgabenfelder definiert, die von Klimamonitoring über die Bestimmung und Priorisierung von Handlungserfordernissen bis hin zu Beratung und Bewusstseinsbildung reichen. Der Ausschuss wurde auf den Beschluss der Umweltministerkonferenz eingerichtet. Thüringen verabschiedet Klimagesetz Der thüringische Landtag hat das erste Klimagesetz in den neuen Ländern beschlossen. Das Gesetz vereint Klimaschutz und -anpassung mit den Zielen, Treibhausgasneutralität in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts zu erreichen sowie die Folgen des Klimawandels für Schutzgüter wie Gesundheit und Eigentum zu berücksichtigen. Das Gesetz verpflichtet neben der Landesregierung auch Gemeinden, Landkreise, Eigentümer und Nutzer von Anlagen, Gebäuden und Grundstücken sowie Bürgerinnen und Bürger zum Klimaschutz und -anpassung. Umgesetzt wird das Gesetz mit einem integrierten Maßnahmenprogramm zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Sachsen-Anhalt: Hilfen für Landwirte nach Klimaschäden diskutiert In Folge der extremen Trockenperiode im vergangenen Sommer haben Bund und Länder ein staatliches Hilfspaket für betroffene Landwirte aufgelegt. Vor dem Hintergrund, dass solche Ereignisse in Zukunft häufiger vorkommen, werden derzeit unterschiedliche Vorsorgemodelle diskutiert, so die Agrarministerin von Sachsen-Anhalt Claudia Dalbert. Ein solidarisch finanzierter Fonds, in den alle Landwirte einzahlen, sei dabei genauso im Gespräch wie eine Risikoversicherung oder Steuererleichterung, um den Aufbau eigener Vorsorge zu ermöglichen. Kaiserslautern beschließt Klimaanpassungskonzept Mehr Grün, weniger Schäden bei Starkregen, Klimaanpassung organisiert angehen und dabei Bürgerinnen und Bürger einbinden – das sind die vier übergeordneten Ziele des Klimaanpassungskonzepts der Stadt Kaiserslautern. Das kürzlich beschlossene Konzept umfasst 18 Maßnahmenpakete, die die Stadt gezielt und nachhaltig an die Folgen des Klimawandels in den kommenden Jahrzehnten anpassen soll. Im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung findet der Auftakt für die Umsetzungsphase statt, die von einer referatsübergreifenden Arbeitsgruppe „Klimaanpassung“ innerhalb der Verwaltung von Kaiserlautern koordiniert wird. NRW stellt neue Instrumente für die Waldbewirtschaftung vor Die Wälder in Nordrhein-Westfalen (NRW) hatten 2018 ein hartes Jahr. Der Orkan Friederike, starker Borkenkäferbefall und der extrem trockene Sommer machten ihnen zu schaffen. Da solche Ereignisse die Wälder und ihre Eigentümer künftig häufiger vor Herausforderungen stellen werden, hat das Land reagiert und neue Instrumente für die Waldbewirtschaftung vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein Waldbaukonzept und das Internetportal Waldinfo.NRW. Das Konzept gibt allgemeine Empfehlungen zur Steigerung der Stabilität und Resilienz der Wälder gegenüber dem Klimawandel. Waldinfo.NRW ergänzt dies mit praktischen Informationen beispielsweise zur Waldbedeckung und Böden an den jeweiligen Standorten. Klimaanalyse NRW verdeutlicht Hitzebelastungen Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) hat mit der „Klimaanalyse NRW“ eine Grundlage für kommunale und regionale Planung mit Blick auf den Klimawandel geschaffen. Denn die bundeslandweite Erhebung benennt und bewertet vor allem hitzebelastete Siedlungsgebiete sowie Möglichkeiten diese zu entlasten. Neben einem fast 100 Seiten starken Fachbericht sind die Ergebnisse auch im Internet in Form von fünf Karten einsehbar, die die mikroklimatischen und thermische Gegebenheiten unter verschiedenen Aspekten zeigen. Landschaft im Klimawandel: Der Südschwarzwald schaut in die Zukunft Die Veränderungen des Klimas wirken sich besonders empfindlich auf Gebiete mit vielfältiger Natur aus. Aus diesem Grund wurde das Projekt „Landschaft im Klimawandel – neue Nutz- und Schutzkonzepte für den Naturpark Südschwarzwald“ durchgeführt. Im Fokus stand dabei, mögliche Folgen des Klimawandels auf naturschutzrelevante Land- und Waldgebiete im Naturpark Südschwarzwald zu untersuchen und neue Konzepte für deren Nutzung und Schutz zu finden. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass die Klimafolgen starke Auswirkungen auf Artenzusammensetzungen in den untersuchten Lebensräumen haben werden. Frankfurt macht sein Grün fit für den Klimawandel Frankfurt am Main will drei Millionen Euro zusätzlich für die Pflege und Steigerung der Resilienz seiner Grünflächen bereitstellen. Dies ist eine Konsequenz des Hitzesommers 2018, der seine Spuren in der Großstadt hinterlassen und den Pflegebedarf für die Grünflächen gesteigert hat. Bäume verdorrten, die Rasenflächen wurden braun, es gab ein Grillverbot und durch die starke Nutzung mussten die Parkanlagen intensiver gereinigt werden. Um solche Folgen besser abzufedern, sollen unter anderem Bewässerungsanlagen ausgebaut werden. Weiterhin ist ein Programm zur nachträglichen Begrünung von öffentlichen Plätzen und Straßen geplant. Deutscher Wetterdienst bilanziert die Schäden 2018 Mehr als 30.000 Mal hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) im vergangenen Jahr vor gefährlichen Wettersituationen über verschiedene Kanäle gewarnt. Auch in seiner Schadensbilanz für 2018 kommt der DWD zu dem Schluss, dass die extremen Wettersituationen zugenommen haben. Daraus leitet er auch eine steigende Notwendigkeit von Vorsorgemaßnahmen ab – vor allem da Unwetter regelmäßig für empfindliche Störungen der Infrastruktur sorgen. In diesen Zusammenhängen empfiehlt der DWD möglichst kurze Reaktionszeiten von Katastrophenschutzeinrichtungen nach amtlichen Wetter- und Unwetterwarnungen. Komitee für Katastrophenvorsorge fordert bessere Vernetzung Das Deutsche Komitee Katastrophenvorsorge e.V. (DKKV) sieht noch viel Potenzial bei der Vernetzung der Akteure und Frühwarnsysteme in Deutschland. Ebenso wird eine Fortführung des deutschen Wissenschaftsnetzwerks für Frühwarnsysteme gefordert sowie eine bessere Kommunikation bei Warnungen. Dies geht aus einem Statement des DKKV zu den Frühwarnsystemen in Deutschland hervor. In dem Beitrag hat das DKKV den Satus quo bei den Systemen dokumentiert und Empfehlungen zur Weiterentwicklung gegeben. Die Bestandsaufnahme ist das Ergebnis des Workshops „Frühwarnsysteme“, den das DKKV zusammen mit dem Deutschen Wetterdienst 2018 durchgeführt hat. Regionale Folgen eines globalen Problems – VHS-Kurs macht fit fürs Klima Derzeit fühlen sich viele Menschen zwar gut über die globalen Folgen der Klimaveränderung informiert, doch bezüglich der regionalen Auswirkungen gibt es immer noch Wissenslücken. Deshalb geht der Volkshochschulkurs (VHS) „klimafit“, den der Helmholtz Verbund für regionale Klimaänderung (REKLIM) und der WWF Deutschland gemeinsam entwickelt haben, nun in die zweite Runde. Er soll allgemein Interessierte genauso wie engagierte Bürgerinnen und Bürger sowie Entscheidungsträger für die Folgen des Klimawandels in Deutschland sensibilisieren und zur Vorsorge aktivieren. Der Kurs läuft von Februar bis April 2019 und wird an 16 Standorten in Deutschland angeboten. PIK-Studie: Mehr Extreme bei Niederschlag und Trockenheit weltweit In verschiedenen Regionen der Welt ist die Zahl der extrem nassen und extrem trockenen Monate angestiegen, das zeigen die Ergebnisse einer neuen Studie. Der vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), der Autonomen Universität Barcelona und der Freien Universität Amsterdam erstellte Bericht belegt eine Zunahme der Niederschlagsextreme, in erster Linie im Osten und in der Mitte der USA sowie in Nordeuropa und Nordasien. Parallel gibt es in afrikanischen Regionen häufiger Monate mit zu wenig Regen. Es ist die erste systematische Analyse aller monatlichen Rekord-Niederschlagsereignisse auf der Basis weltweit erhobener Daten. Wahrscheinlichkeit von Hitzewellen in Großbritannien gestiegen Auch im Vereinigten Königreich hat der Sommer 2018 für zahlreiche Hitzerekorde gesorgt. Eine Studie des Met Office Hadley Centre in England hat nun gezeigt, dass solche Hitzeextreme in Großbritannien zukünftig mit einer Wahrscheinlichkeit von 12 Prozent auftreten werden, d.h. möglicherweise alle acht Jahre. Ohne die menschlichen Einflüsse auf das Klima läge die Wahrscheinlichkeit hingegen bei 0,5 Prozent, d.h. ungewöhnliche Hitzewellen würden nur alle 245 Jahre auftreten. Die Studie stützt sich auf Modelle der Klimasimulation, die das aktuelle Klima anhand historischer Daten, einem Klima ohne menschlich verursachten Wandel gegenüber stellen. Wie antworten europäische Städte auf den Klimawandel? Acht verschiedene Arten von Plänen zur Klimaanpassung in europäischen Städten haben die Autorinnen und Autoren eines Papers im „Journal of Cleaner Production“ identifiziert. Drei davon zeichnen sich durch besondere Unabhängigkeit aus und werden deshalb ausführlicher vorgestellt. Darüber hinaus kommt das Autorenteam zu dem Schluss, dass sich eine Klimagesetzgebung für das gesamte Land positiv auf lokale Pläne zur Klimaanpassung und zum Klimaschutz auswirkt. Die Ergebnisse des Papers stützen sich auf die Auswertung der Klimaschutz- und Anpassungspläne von 885 Städten und städtischen Gebieten in den EU-Mitgliedsländern. Thünen-Institut: Leistungen der ökologischen Landwirtschaft bei der Klimaanpassung Das Thünen-Institut beschäftigt sich in seinem neusten Report mit den Leistungen des ökologischen Landbaus für Umwelt und Gesellschaft, ein Kapitel ist dabei der Klimaanpassung gewidmet. Im Fokus stehen hier vor allem die Eigenschaften des Oberbodens, die Erosionen vermeiden und zum Hochwasserschutz beitragen. Für die Klimaanpassung zeigten sich bei der ökologischen Landwirtschaft an dieser Stelle eindeutige Vorteile gegenüber der konventionellen Bewirtschaftung. Für den Report wurden insgesamt 528 Studien aus den vergangenen 28 Jahren ausgewertet. Buch: Einsatz bei Extremwetterereignissen Wie gut extreme Wetterereignisse bewältigt werden können, ist nicht nur eine Frage der infrastrukturellen Vorsorge, sondern hängt auch von der Ausstattung und dem Verhalten der Einsatzkräfte vor Ort ab. Das Buch „Einsatz bei Extremwetterereignissen“ greift diesen Umstand auf und fasst alle wichtigen Aspekte für Einsätze von Feuerwehren und Hilfsorganisationen bei extremen Wetterlagen zusammen. Eingegangen wird dabei vor allem auf die richtige Einsatzplanung und -durchführung bei der Gefahrenabwehr. Zudem finden sich in dem Buch detaillierte Beschreibungen und Listen von Geräten, die für solche Einsätze notwendig sind. Klimainformationen für Bremen in neuer GERICS-Reihe „City Series“ Das Land Bremen und die Stadt Bremerhaven haben ihren zweiten Bericht zur Weiterentwicklung ihrer Strategie zur Klimaanpassung vorgelegt. „Regionale Klimainformationen für Bremen – Überprüfung, Erweiterung, Anwendung“ ist Teil der neue Publikationsreihe „City Series“ des Climate Service Center Germany (GERICS). Der Bericht ergänzt das vorhandene regionale Klimawissen und leitet daraus Auswirkungen für Bremen ab. Neben der Präsentation wissenschaftlicher Ergebnisse zu den möglichen Klimaänderungen beinhaltet er auch einen Vergleich mit den klimatologischen Grundlagen der Klimaanpassungsstrategie für Bremen und Bremerhaven. EEA-Bericht: Gemeinsam mehr erreichen – Klimaanpassung in europäischen Grenzregionen Die Europäische Umweltagentur (EEA) hat in einem Briefing den aktuellen Stand der Zusammenarbeit bei der Anpassung an den Klimawandel in den grenzübergreifenden Regionen Europas ausgewertet. Bei der Zusammenfassung der bestehenden Initiativen und Projekte kommt das Briefing zu dem Schluss, dass die Bemühungen zur Klimaanpassung in diesen Regionen deutlich verstärkt wurden. Maßnahmen und Kooperationen müssten jedoch weiter ausgebaut werden. So werde beispielsweise das vorhandene Wissen nicht immer gut genutzt. EEA-Bericht: Enge Verbindungen zwischen Umwelt- und sozialen Problemen Arme und ältere Menschen sowie Kinder sind unverhältnismäßig stark von Umweltbelastungen wie Luftverschmutzung, Lärm und extremen Temperaturen betroffen. Darauf weist die Europäische Umweltagentur (EEA) in ihrem kürzlich veröffentlichten Report „Unequal exposure and unequal impacts: social vulnerability to air pollution, noise and extreme temperatures in Europe“ hin. Die EEA zeigt in ihrer Analyse auf, dass Regionen mit geringem Einkommen, hoher Arbeitslosigkeit und geringem Bildungsniveau auch stärker von Umweltbelastungen betroffen sind. Daher wird im Bericht empfohlen, Sozial- und Umweltpolitik enger miteinander zu verknüpfen. WHO-Bericht zu Gesundheitspolitik und Klimafolgen in der EU Maßnahmen zur Klimaanpassung und das Thema an sich sind sowohl in der Gesundheitspolitik als auch in den Planungen der EU-Länder rund um Gesundheitsthemen gut integriert. Zu diesem Schluss kommt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihrem Abschlussbericht „Public health and climate change adaptation policies in the European Union“. Der Bericht ist das Ergebnis eines 18-monatigen Projektes der WHO und der Europäischen Kommission zur Analyse von gesundheitspolitischen Maßnahmen in Ländern der EU. Verbesserungspotenzial sieht der Bericht bei der Analyse von klimabedingten Krankheiten innerhalb der Bevölkerung.
Emissionen der Landnutzung, -änderung und Forstwirtschaft Wälder, Böden und ihre Vegetation speichern Kohlenstoff. Bei intensiver Nutzung wird Kohlendioxid freigesetzt. Maßnahmen, die die Freisetzung verhindern sollen, richten sich vor allem auf eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder, den Erhalt von Dauergrünland, bodenschonende Bearbeitungsmethoden im Ackerbau, eine Reduzierung der Entwässerung und Wiedervernässung von Moorböden. Bedeutung von Landnutzung und Forstwirtschaft Der Kohlenstoffzyklus stellt im komplexen Klimasystem unserer Erde ein regulierendes Element dar. Durch die Vegetation wird Kohlendioxid (CO 2 ) aus der Luft mittels Photosynthese gebunden und durch natürlichen mikrobiellen Abbau freigesetzt. Zu den größten globalen Kohlenstoffspeichern gehören Meere, Böden und Waldökosysteme. Wälder bedecken weltweit ca. 31 % der Landoberfläche (siehe FAO Report 2020 ). Bedingt durch einen höheren Biomassezuwachs wirken insbesondere boreale Wälder in der nördlichen Hemisphäre als Kohlendioxid-Senken. Nach § 1.8 des Klimarahmenabkommens der Vereinten Nationen werden Senken als Prozesse, Aktivitäten oder Mechanismen definiert, die Treibhausgase (THG), Aerosole oder Vorläufersubstanzen von Treibhausgasen aus der Atmosphäre entfernen. Im Boden wird Kohlenstoff langfristig durch sog. Humifizierungsprozesse eingebaut. Global ist etwa fünfmal mehr Kohlenstoff im Boden gespeichert als in der Vegetation (siehe IPCC Special Report on Land Use, Land Use Change and Forestry ). Boden kann daher als wichtigster Kohlenstoffspeicher betrachtet werden. Natürliche Mineralisierungsprozesse führen im Boden zum Abbau der organischen Bodensubstanz und zur Freisetzung von den Treibhausgasen CO 2 , Methan und Lachgas. Der Aufbau und Abbau organischer Substanz steht in einem dynamischen Gleichgewicht. Die voran genannten Prozesse werden unter der Kategorie/Sektor „Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft“ (kurz LULUCF ) bilanziert. Modellierung von Treibhausgas-Emissionen aus Landnutzungsänderung Jährliche Veränderungen des nationalen Kohlenstoffhaushalts, die durch Änderungen der Landnutzung entstehen, werden über ein Gleichgewichtsmodell berechnet, welches für Deutschland auf einem Stichprobensystem mit rund 36 Millionen Stichprobenpunkten basiert. Für die Kartenerstellung der Landnutzung und -bedeckung werden zunehmend satellitengestützte Daten eingesetzt, um so die realen Gegebenheiten genauer abbilden zu können. Die nationalen Flächen werden in die Kategorien Wald, Acker- sowie Grünland, Feuchtgebiete, Siedlungen und Flächen anderer Nutzung unterteilt (siehe auch Struktur der Flächennutzung ). Die Bilanzierung (Netto) erfolgt über die Summe der jeweiligen Zu- bzw. Abnahmen der Kohlenstoffpools (ober- und unterirdische Biomasse, Totholz, Streu, organische und mineralische Böden und Holzprodukte) in den verschiedenen Landnutzungskategorien. Allgemeine Emissionsentwicklung Die aktuelle Emissionsentwicklung ist für den Sektor LULUCF zunehmend dramatisch. In den letzten Jahren ist der Sektor von einer abnehmenden Netto-Kohlenstoffspeicherung im Wald sowie von hohen THG-Emissionen der organischen Böden des Acker- und Grünlands geprägt (Netto THG-Emissionen in 1990: rund +40 Mio. t CO 2 Äquivalente und in 2022: + 4 Mio. t CO 2 Äquivalente). Im Rahmen des novellierten Klimaschutzgesetzes (KSG) wird eine Schätzung für das Vorjahr Vorjahr 2023 vorgelegt. Diese liefert für LULUCF nur Gesamtemissionen, deren Werte als unsicher einzustufen sind. Die Werte liegen bei 3,6 Mio. t CO 2 Äquivalenten. Aus diesem Grunde werden in den folgenden Abschnitten nur die Daten der Berichterstattung 2024 für das Jahr 2022 betrachtet. Veränderung des Waldbestands Die Emissionen sowie die Speicherung von Kohlenstoff bzw. CO 2 für die Kategorie Wald werden auf Grundlage von Bundeswaldinventuren berechnet. Bei der Einbindung von Kohlenstoff spielt insbesondere der Wald eine entscheidende Rolle als Netto-Kohlenstoffsenke. In der Waldkategorie sind die Pools Biomasse (69,6%), mineralische Böden (21,8 %) und Totholz (8,6 %) ausschlaggebend. Zu den Emissionsquellen im Wald zählen Streu, Drainage organischer Böden, Mineralisierung und Waldbrände. Zusammen machen diese Emissionsquellen nur einen Anteil von 7,4 % an der Treibhausgasmenge des deutschen Waldes aus. In den Jahren 1990 und 2007 trafen auf Deutschland Orkane (2007 war es der Sturm Kyrill), die zu erheblichem Holzbruch mit einem daraus resultierenden hohen Sturmholzaufkommen in den Folgejahren führten (siehe dazu NIR ). In 1990 wurden rund -19,5 Mio. t CO 2 -Äquivalente im Wald an CO 2 -Emissionen gespeichert. Im Jahr 2022 waren es -39,7 Mio. t CO 2 -Äquivalente (siehe Tab. „Emissionen und Senken im Bereich Landnutzung , Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft“). Inwieweit die Ereignisse der letzten Jahre wie Stürme, Dürre und Insekten Einfluss auf den Kohlenstoffspeicher Wald haben, werden erst die Analysen der Bundeswaldinventur 2022 aufzeigen, deren Ergebnisse kontinuierlich ab dem Jahr 2023 (und der Berichterstattung 2025) im LULUCF -Inventar berücksichtigt werden können. Offensichtlich ist aber: Der Zustand des deutschen Waldes ist zunehmend besorgniserregend. Treibhausgas-Emissionen aus Waldbränden Bei Waldbränden werden neben CO 2 auch sonstige Treibhausgase bzw. Vorläufersubstanzen (CO, CH 4 , N 2 O, NOx und NMVOC ) freigesetzt. Aufgrund der klimatischen Lage Deutschlands und der Maßnahmen zur Vorbeugung von Waldbränden sind Waldbrände ein eher seltenes Ereignis, was durch die in der Waldbrandstatistik erfassten Waldbrandflächen bestätigt wird. Das Jahr 2022 war ein überdurchschnittliches Waldbrandjahr im Vergleich zum langjährigen Mittel. Dies gilt sowohl hinsichtlich der Anzahl auftretender Waldbrände als auch in Bezug auf die jeweils betroffene Waldfläche pro Brand (siehe mehr zu Waldbränden ). Durch die Brände wurden ca. 0,28 Mio. t CO 2 -Äquivalente an Treibhausgasen freigesetzt. Werden nur die CO 2 -Emissionen aus Waldbrand (0,25 Mio. t CO 2 -Äquivalente) betrachtet, machen diese im Verhältnis zu den CO 2 -Emissionen des deutschen Gesamtinventars nur einen verschwindend kleinen Bruchteil aus. Veränderungen bei Ackerland und Grünland Mit den Kategorien Ackerland und Grünland werden die Emissionen sowie die Einbindung von CO 2 aus mineralischen und organischen Böden, der ober- und unterirdischen Biomasse sowie direkte und indirekte Lachgasemissionen durch Humusverluste aus Mineralböden nach Landnutzungsänderung sowie Methanemissionen aus organischen Böden und Entwässerungsgräben berücksichtigt. Direkte Lachgas-Emissionen aus organischen Böden werden im Bereich Landwirtschaft unter landwirtschaftliche Böden berichtet. Für die Landnutzungskategorie Ackerland betrugen im Jahr 2022 die THG-Gesamtemissionen 15,6 Mio. t CO 2 Äquivalente und fielen damit um 0,9 Mio. t CO 2 Äquivalente ≙ 6 % größer im Vergleich zum Basisjahr 1990 aus (siehe Tab. „Emissionen und Senken im Bereich Landnutzung , Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft“). Hauptquellen sind die ackerbaulich genutzten organische Böden (74,1 %) und die Mineralböden (21,2 %), letztere hauptsächlich infolge des Grünlandumbruchs. Die anthropogen bedingte Netto-Freisetzung von CO 2 aus der Biomasse (4,7 %) ist im Ackerlandsektor gering. Dominierendes Treibhausgas in der Kategorie Ackerland ist CO 2 (2022: 14,7 Mio. t CO 2 Äquivalente, rund 97 %). Die Landnutzungskategorie Grünland wird in Grünland im engeren Sinne, in Gehölze und weiter in Hecken unterteilt. Die Unterkategorien unterscheiden sich bezüglich ihrer Emissionen sowohl qualitativ als auch quantitativ deutlich voneinander. Die Unterkategorie Grünland im engeren Sinne (dazu gehören z.B. Wiesen, Weiden, Mähweiden etc.) ist eine CO 2 -Quelle, welche durch die Emissionen aus organischen Böden dominiert wird. Für die Landnutzungskategorie Grünland wurden Netto-THG-Emissionen insgesamt in Höhe von 22,1 Mio. t CO 2 Äquivalenten errechnet. Diese fallen um rund 6,7 Mio. t CO 2 Äquivalente ≙ 23 % niedriger als im Basisjahr 1990 aus. Dieser abnehmende Trend wird durch die Pools Biomasse und Mineralböden beeinflusst. Mineralböden stellen eine anhaltende Kohlenstoffsenke dar. Die zunehmende Senkenleistung der Mineralböden der Unterkategorie Grünland im engeren Sinne beträgt in 2022 -5,1 Mio. t CO 2 . Moore (organische Böden) Drainierte Moorböden (d.h. entwässerte organische Böden) gehören zu den Hotspots für Treibhausgase und kommen in den meisten Landnutzungskategorien vor. Im Torf von Moorböden ist besonders viel Kohlenstoff gespeichert, welches als Kohlenstoffdioxid freigesetzt wird, wenn diese Torfschichten austrocken. Bei höheren Wasserständen werden mehr Methan-Emissionen freigesetzt. Zusätzlich entstehen Lachgas-Emissionen. Im Jahr 2022 wurden aus Moorböden um die 53,4 Mio. t CO 2 Äquivalente an THG-Emissionen (CO 2 -Emissionen: 47,9 Mio. t CO 2 Äquivalente, Methan-Emissionen: 1,7 Mio. t CO 2 Äquivalente, Lachgas-Emissionen: 0,4 Mio. t CO 2 Äquivalente) freigesetzt. Das entspricht etwas mehr als 7 % der gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland im Jahr 2022. (siehe Abb. " Treibhausgas -Emissionen aus Mooren"). Die Menge an freigesetzten CO 2 -Emissionen aus Mooren ist somit höher als die gesamten CO 2 -Emissionen des Industriesektors (41,0 Mio. t CO 2 ). Landwirtschaftlich genutzte Moorböden Drainierte Moorböden werden überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Die dabei entstehenden Emissionen aus organischen Böden werden deshalb in den Landnutzungskategorien Ackerland und Grünland im engeren Sinne (d.h. Wiesen, Weiden, Mähweiden) erfasst. Hinzu kommen die Lachgasemissionen aus den organischen Böden (Histosole) des Sektors Landwirtschaft. Insgesamt wurde für diese Bereiche eine Emissionsmenge von rund 43,0 Mio. t CO 2 -Äquivalente in 2022 (folgende Angaben in Mio. t CO 2 -Äquivalente: CO 2 : 38,6, Methan: 1,0 und Lachgas: 3,2) freigesetzt, was insgesamt einem Anteil von 80,5 % an den THG-Emissionen aus Mooren entspricht. Feuchtgebiete Unter der Landnutzungskategorie „Feuchtgebiete“ werden in Deutschland verschiedene Flächen zusammengefasst: Zum einen werden Moorgebiete erfasst, die vom Menschen kaum genutzt werden. Dazu gehören die wenigen, naturnahen Moorstandorte in Deutschland, aber auch mehr oder weniger stark entwässerte Moorböden (sogenannte terrestrische Feuchtgebiete). Zum anderen werden unter Feuchtgebiete auch Emissionen aus Torfabbau (on-site: Emission aus Torfabbauflächen; off-site: Emissionen aus produziertem und zu Gartenbauzwecken ausgebrachtem Torf) erfasst. Allein die daraus entstehenden CO 2 -Emissionen liegen bei rund 2,0 Mio. t CO 2 -Äquivalente. Im Inventar neu aufgenommen sind die Emissionen aus natürlichen und künstlichen Gewässern. Zu letzteren gehören Fischzuchtteiche und Stauseen ebenso wie Kanäle der Wasserwirtschaft. Durch diese Neuerung fließen nun Methanemissionen in das Treibhausgasinventar ein, die bislang nicht berücksichtigt wurden. Dadurch liegen nun die Netto-Gesamtemissionen der Feuchtgebiete bei 9,7 Mio. t CO 2 -Äquivalenten im Jahr 2022 und haben im Trend gegenüber dem Basisjahr 1990 um 10 % zugenommen. Diese Zunahme im Trend lässt sich auf eine zwischenzeitlich verstärkte Umwidmung von Grünland-, Wald- und Siedlungsflächen zurückführen. Nachhaltige Landnutzung und Forstwirtschaft sowie weitere Maßnahmen Im novellierten Bundes-Klimaschutzgesetz sind in § 3a Klimaziele für den LULUCF -Sektor 2021 festgeschrieben worden. Im Jahr 2030 soll der Sektor eine Emissionsbilanz von minus 25 Mio. t CO2 -Äquivalenten erreichen. Dieses Ziel könnte unter Berücksichtigung der aktuellen Zahlen deutlich verfehlt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sind ambitionierte Maßnahmen zur Emissionsminderung, dem Erhalt bestehender Kohlenstoffpools und der Ausbau von Kohlenstoffsenken notwendig. Im Koalitionsvertrag adressieren die Regierungsparteien diese Herausforderungen. Das BMUV hat bereits den Entwurf eines „Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz“ vorgelegt, das nach einer Öffentlichkeitsbeteiligung im letzten Jahr innerhalb der Regierung abgestimmt wird. Auf die Notwendigkeit für ambitionierte Klimaschutzmaßnahmen und die Bedeutung von naturbasierten Lösungen für den Klimaschutz hat das Umweltbundesamt in verschiedenen Studien (siehe hierzu Treibhausgasminderung um 70 Prozent bis 2030: So kann es gehen! ) hingewiesen Seit dem Jahr 2015 wird die Grünlanderhaltung im Rahmen der EU-Agrarpolitik über das sogenannte Greening geregelt (Verordnung 1307/2013/EU) . Das bedeutet, dass zum ein über Pflug- und Umwandlungsverbot Grünland erhalten und zum anderen aber auch durch staatliche Förderung die Grünlandextensivierung vorangetrieben werden soll. Die Förderung findet auf Bundesländerebene statt. In der Forstwirtschaft sollen Waldflächen erhalten oder sogar mit Pflanzungen heimischer Baumarten ausgeweitet und die verstärkte Holznutzung aus nachhaltiger Holzwirtschaft (siehe Charta für Holz 2.0 ) gefördert werden. Weitere Erstaufforstungen sind bereits bewährte Maßnahmen, um die Senkenwirkung des Waldes zu erhöhen. Des Weiteren werden durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft ( BMEL ) internationale Projekte zur nachhaltigen Waldwirtschaft, die auch dem deutschen Wald zu Gute kommen, zunehmend gefördert. Eine detailliertere Betrachtung dazu findet sich unter Klimaschutz in der Landwirtschaft . Die Treibhausgas -Emissionen aus drainierten Moorflächen lassen sich verringern, indem man den Wasserstand gezielt geregelt erhöht, was zu geringeren CO 2 -Emissionen führt. Weitere Möglichkeiten liegen vor allem bei Grünland und Ackerland in der landwirtschaftlichen Nutzung nasser Moorböden, der sogenannten Paludikultur (Landwirtschaft auf nassen Böden, die den Torfkörper erhält oder zu dessen Aufbau beiträgt). Eine weitere Klimagasrelevante Maßnahme ist die Reduzierung des Torfabbaus und der Torfanwendung (siehe Moorklimaschutz ).
Steinhorst/Mahrenholz. Aller guten Dinge sind drei: Ab kommender Woche beginnen zum dritten und letzten Mal die Bauarbeiten zur Wiedervernässung des Kucks- und Jafelmoores im Landkreis Gifhorn. Bereits im November 2020 waren erstmals Bagger durch das Naturschutzgebiet gerollt. Hintergrund der Arbeiten ist ein Projekt des Landes zur „Optimierung des Wasserhaushalts in ausgewählten Mooren in der Südheide“. Das Ziel: entwässerte Moore sollen wieder vernässt und revitalisiert werden, um die Emission von CO2 aus den ausgetrockneten Moorböden zu verhindern. Mit der letzten Bauphase im Herbst 2022 soll das Projekt nun abgeschlossen werden. Aller guten Dinge sind drei: Ab kommender Woche beginnen zum dritten und letzten Mal die Bauarbeiten zur Wiedervernässung des Kucks- und Jafelmoores im Landkreis Gifhorn. Bereits im November 2020 waren erstmals Bagger durch das Naturschutzgebiet gerollt. Hintergrund der Arbeiten ist ein Projekt des Landes zur „Optimierung des Wasserhaushalts in ausgewählten Mooren in der Südheide“. Das Ziel: entwässerte Moore sollen wieder vernässt und revitalisiert werden, um die Emission von CO2 aus den ausgetrockneten Moorböden zu verhindern. Mit der letzten Bauphase im Herbst 2022 soll das Projekt nun abgeschlossen werden. „Intakte Moore übernehmen vielfältige Ökosystemdienstleistungen. Sie speichern CO2, sind wertvoller Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten und regulieren den Landschaftswasserhaushalt“, erklärt Meike Müller, zuständige Projektmanagerin des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Die grundwassergespeisten Moorkörper des Kucks- und Jafelmoores fungieren dabei in einer Regenperiode als „Schwamm“ und puffern Hochwasserereignisse ab, während sie in den Trockenperioden die Heidebäche des Gebiets mit Wasser versorgen und somit deren Trockenfallen verhindern. „Vielfältige Maßnahmen zur Entwässerung und Nutzung der Moore in der Vergangenheit führten zum Verlust dieser Funktionen. Natürliche Prozesse des Wasserkreislaufs sind erheblich gestört“, so Müller. Durch die Trockenlegung komme es außerdem vermehrt zur Torfzehrung in den kohlenstoffreichen Moorkörpern, welche erhebliche Mengen an Treibhausgasen, vor allem aber CO2 freisetzt. Mit Hilfe des mit EU- und Landesmitteln des Niedersächsischen Umweltministeriums aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) nach der Richtlinie „Klimaschutz durch Moorentwicklung“ finanzierten Projekts des NLWKN sollen wieder funktionsfähige Moorkörper entstehen. Das Vorhaben wird in Kooperation mit den Niedersächsischen Landesforsten (NLF), dem Unterhaltungsverband Lachte und dem Landkreis Gifhorn durchgeführt. „In den vergangenen Bauphasen in den Wintern 2020/2021 und 2021/2022 konnten bereits große Teile des Projekts umgesetzt werden“, freut sich Projektmanagerin Meike Müller. So wurden unter anderem sechs Kilometer Entwässerungsgräben in unwegsamem Gelände verschlossen. Stellenweise konnten zudem die Bachverläufe bereits in ihre ursprünglichen Gerinne zurückverlegt und Fließbarrieren wie Dämme und Forstwege zurückgebaut werden. Eine bauliche Herausforderung stellte der Großdurchlass unterhalb der das Gebiet kreuzenden Bahnstrecke dar: Um die zeitliche Unterbrechung des Bahnverkehrs auf ein Minimum zu reduzieren, waren Bauingenieure und Gleisbauer zwischenzeitlich teils Tag und Nacht im Einsatz. Durch die sehr feuchte Witterung und drei Orkantiefs im vergangenem Winter konnten die Bauarbeiten jedoch nicht wie geplant fertiggestellt werden. Neben dem Verfüllen von Gräben und der Rückverlegung der Heidebäche in ihr natürliches Bachbett soll in der kommenden Bauphase nun ein weiterer Großdurchlass in den Kucksmoorweg eingebaut werden. Durch die Bauarbeiten kann es dabei zur vorübergehenden Sperrung des Kucksmoorwegs und weiterer Forstwege kommen. Der NLWKN bittet die Anwohner für diese Zeit um ihr Verständnis.
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