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BfS-Magazin: „Einblicke Nummer 16 | Informationen über ein Endlager“ (PDF, nicht barrierefrei)

Asse E i n blicke Nr. 16 Februar 2012 Informationen über ein endlager ­Konstruktive Atmosphäre beim Workshop in der Braun­schweiger Stadthalle: Zuhörer; BMU-Staatssekretärin Ursula Heinen-Esser und BfS-Präsident Wolfram König; Dr. Georg Resele, AF-Consult Switzerland AG, Manfred Kramer, Bürgerinitiative aufpASSEn e. V.; Landrat Jörg Röhmann; Demonstrant (von links nach rechts) Fotos: Daniel Pilar „Jeder muss für sein Tun geradestehen“ BfS-Präsident Wolfram König über die Beschleunigung der Rückholung, die politische Unterstützung für die sichere Gespräch: Dagmar Dehmer und Oliver Gehrs Schließung und die notwendige Solidarität in der Region ASSE EINBLICKE – Selten waren sich die Politiker aller Parteien so einig, dass der radioaktive Abfall aus der Asse zurückgeholt werden muss. Wie wichtig ist diese Rückendeckung für das BfS? Wolfram könig – Dass sich sowohl der Bundes- umweltminister, der niedersächsische Minister- präsident, der neue Landesumwelt­minister, aber auch die Oppositionsparteien so entschieden für die Rückholung und deren Beschleunigung aus- gesprochen haben, ist ein ganz wichtiges Zeichen für unsere Arbeit. Gerade in einem Feld, in dem in der Ver­gangenheit viel Vertrauen bei der Be- völkerung verspielt wurde, muss die Politik ihren Teil der Verantwortung für die sichere Schließung der Asse übernehmen. Ende Januar diskutierten bei einem Workshop in Braunschweig rund 100 Experten über die Möglichkeiten einer schnelleren Rückholung. Hat sich das Treffen gelohnt, obwohl keine Einigung für eine Beschleunigung im Sinne der Gefahrenabwehr zustande kam? Absolut. Ich habe selten eine so konstruktive Ar- beitsatmosphäre erlebt, in der Behördenvertreter, Fachleute und die Vertreterinnen und Vertreter der Region eng an den Problemen entlang dis­ kutierten. Das ist eine neue Qualität der Zu­ sammenarbeit. Hinzu kommt das einvernehm- liche Ergebnis, dass der schlechte Zustand des Grubengebäudes keine Zeitverzögerungen bei der sicheren Schließung erlaubt. Allerdings lässt sich daraus nicht ableiten, auf die Rück­holung der radioaktiven Abfälle aus der Schachtanlage zu verzichten. Fakt ist: Bei der Schacht­anlage Asse handelt es sich um ein Bergwerk, in dessen Modernisierung über Jahrzehnte nicht investiert wurde. Das ist einer der Gründe, warum nun eine riesige Lücke klafft zwischen den Anforderungen des Atomgesetzes, nach dem die Anlage seit 2009 betrieben wird, und den realen Verhältnissen in der Asse. Jenseits der Forderung, den Gefahren­ abwehrparagrafen des Atomgesetzes auch für schnellere Genehmigungsverfahren bei der Rück- holung zu nutzen, hat die Politik sich auf den Weg gemacht, den gesetzlichen Rahmen zu über- prüfen und gegebenenfalls anzupassen. Klar ist aber: Es darf keine Abstriche bei der Sicherheit für die Mitarbeiter, die Bevölkerung und für die Umwelt geben. Ende vergangenen Jahres sorgte ein Vermerk aus dem BfS für Aufregung, in dem Mitarbeiter an der Rück­ holung zweifelten. Ziehen bei Ihnen im Amt nicht alle an einem Strang? Es ist die Pflicht der Mitarbeiter meines Hauses, mich laufend über den Zustand und die Sicher- heitsprobleme der Grube zu unterrichten. Dazu gehört, dass neue Bedenken begründet und im Zweifelsfall Alternativen aufgezeigt werden. Die Probleme müssen offen auf den Tisch. Prognosen zur Entwicklung der Sicherheit sind auszudisku- tieren, bevor Empfehlungen mit weitreichenden Folgen gegeben werden. Im Übrigen war vieles in dem Vermerk nicht neu: Angesichts der Gefahr eines Absaufens der Grube bleibt wenig Zeit für Antrags-, Genehmigungs- und Nachweisverfahren, die nicht für Fälle wie die Asse gedacht waren. Diese Auffassung teile ich. Nur geht es jetzt nicht darum, die Rückholung aufzugeben, sondern das Verfahren zu beschleunigen. Deshalb hatte ich zu dem Workshop nach Braunschweig eingeladen. Was bedeutet das konkret für die Arbeiten im Schacht? Wir müssen zeitaufwendige Verfahren entschla- cken, Vorschriften flexibler auslegen sowie die Maßnahmen zur Verhinderung eines unkontrol- lierbaren Wasserzutritts und die Arbeiten für den Notfall konsequent umsetzen. Parallel müssen wir alle zielführenden Schritte zur Rückholung der Abfälle bearbeiten. Als Beispiele seien die Anlage zur Konditionierung und Zwischenlagerung von Abfällen genannt und insbesondere der Bau eines weiteren Schachtes. Hier muss es eine zügige Ent- scheidung geben, denn der derzeitige Schacht reicht nicht, um die Rückholung zu bewältigen. Dadurch kann zurzeit nur in begrenztem Umfang parallel gearbeitet werden. Auch dem BfS wird vorgeworfen, in den vergangenen zwei Jahren zu wenig getan zu haben. Zwar wünsche auch ich mir weiter zu sein auf dem Weg der sicheren Schließung der Asse. Aber es gerät offenbar in Vergessenheit, in welchem Zustand und unter welchen Bedingungen dem Bundesamt für Strahlenschutz die Verantwortung dieser Anlage zum Jahreswechsel 2009 über­geben wurde. Das BfS hatte zuvor in keiner Weise zu der Entstehung der Sicherheitsprobleme beigetragen. Wahr ist, dass wir viel erreicht haben in puncto Sicherheit für die Beschäftigten, Strahlenschutz und Modernisierung der technischen Einrich- tungen. Das BfS hat zudem ein offenes trans­ parentes Verfahren initiiert, bei dem die Bürger erstmals in die Entscheidungen miteinbezogen wurden. Zu der Offenheit gehört auch, dass wir an Grenzen des Machbaren stoßen. Diese Grenzen müssen erklärt und gemeinsam muss beurteilt werden, ob diese mit vertretbaren Mitteln zu ver- schieben sind. Auf dem Workshop hat sich jedoch gezeigt, dass möglicherweise noch mehr parallele Arbeiten zur Bergetechnik stattfinden können. Auf der einen Seite gilt es, die aufwendigen Auflagen zu erfüllen, auf der anderen Seite rufen Bürger nach schnellstmöglicher Rückholung. Beide Seiten können Sie doch unmöglich glücklich machen? Es darf dem Betreiber einer Atomanlage nicht da- rum gehen, jemanden glücklich machen zu wol- len. Es geht schlicht und einfach um die Sicherheit von Mensch und Umwelt. Wir sind angetreten, unter sehr schweren Ausgangsbedingungen die beste Möglichkeit der sicheren Schließung der Asse umzusetzen. Wir haben nicht den gesetz- lichen Auftrag, die Rückholung der Abfälle zu erreichen, sondern für die sichere Schließung der Asse zu sorgen. Am Ende eines bürgernahen Verfahrens sind Experten vom BfS und externe Gutachter gemeinsam mit dem Bundesumwelt- ministerium zu dem Schluss gekommen, dass man nur mit der Rückholung das gesetzlich vorge- schriebene Ziel erreicht. Wenn es einen anderen Weg gäbe, das Schutzziel zu erreichen, und uns gleichzeitig erspart bliebe, den radioaktiven Ab- fall anzufassen, wären wir weiter. Bisher konnte aber keiner der Experten diesen anderen Weg als gangbar darstellen. Deswegen müssen wir schau- en, wie wir die Rückholung der Abfälle in dem uns bleibenden Zeitfenster realisieren können. Wie viel Zeit bleibt denn wirklich noch? Wir fahren auf Sicht und wissen nicht, wie es hin- ter der nächsten Kurve weitergeht. Wir können derzeit immer nur für rund zehn Jahre Prognosen abgeben – aber eben nicht länger. Auf dem Work- shop wurde bestätigt, dass ein spontaner Zusam- menbruch der Grube ausgeschlossen ist. Das Problem bleibt aber die laufende Verformung des Grubengebäudes mit der Gefahr, dass der Wasser- zutritt sich jederzeit schlagartig erhöhen könnte. Dennoch: Durch die Stabilisierungsmaßnahmen können wir hoffentlich die dringend benötigte Zeit für eine sichere Schließung gewinnen. Wie gehen Sie damit um, dass die Menschen in der Region Wolfenbüttel die Rückholung herbeisehnen, es aber noch keinen Ort gibt, wo der Abfall hinkönnte? Es ist ein Grundproblem, dass die Risikowahrneh- mung mit der Entfernung zum Ort des Gesche- hens schnell abnimmt. In direkter Nachbarschaft zu Braunschweig existiert mit der Asse ein großes Umweltproblem mit Auswirkungen, die in letzter Konsequenz auch Folgen für die Region haben könnten. Dennoch lehnt Braunschweig es ab, die Laugen aus der Asse dort behandeln zu lassen. Ähnliches erleben wir in Salzgitter, wo man den rückgeholten Abfall nicht im Endlager Konrad einlagern möchte. Unabhängig von berechtigten Fragen an das Entsorgungsunternehmen in Braunschweig geht es für mich um Solidarität. Und darum, klarzumachen, dass die Probleme mit der Asse nicht von den Menschen in Wolfenbüttel verursacht worden sind und dort allein nicht ge- löst werden können. Wir müssen alle für eine bessere Situation sorgen. Dazu gehört es auch, ein Stück Verantwortung zu übernehmen für Probleme, die man nicht selbst verursacht hat. Wie viel Geld wird die Rückholung kosten? Die Rückholung ist eine extreme Herausforderung, auch finanziell. Es geht um mehrere Milliarden Euro. Da stellt sich die Frage: Wer bezahlt das? Nach dem bisherigen Erkenntnisstand wird dies die öffentliche Hand – also der Steuerzahler – sein. Welche Lehren kann man aus der Asse ziehen? Die Geschichte der Asse ist ein Lehrbuch dafür, wie eine sichere Endlagerung nicht zu erreichen ist. Dabei sind nicht nur Kapitel über die Über- schätzung technischer Lösungen geschrieben worden. Vor allem geht es um die Grenzen des Wissens, die Übernahme von Verantwortung und die öffentliche Auseinandersetzung mit der Frage, wie sicher eine derartige Anlage ist. Ich würde mir übrigens wünschen, dass sich nicht nur die Politik, sondern auch die Wissenschaft damit be- schäftigt, die Fehlentwicklung in dem ehemaligen Forschungsbergwerk Asse II systematisch aufzuar- beiten. Um Fehler zu vermeiden bei der immer noch offenen Frage der sicheren Endlagerung von hochradioaktiven Abfällen, könnte uns eine derartige Aufarbeitung sicherlich helfen. Das Wichtigste aber: Die Vergangenheit zeigt, dass heute jeder, der am Prozess beteiligt ist, sein Tun legitimieren muss. Jeder der Beteiligten muss Verantwortung für das Gelingen der sicheren Schließung übernehmen. Keiner der Beteiligten darf sich auf die Rolle des Kommentators am Spielfeldrand zurückziehen. Dagmar Dehmer ist Redakteurin des „Tagesspiegel“; Oliver Gehrs ist Mitglied der Redaktion der „Asse Einblicke“ Fachworkshop in Braunschweig Rund 100 Experten waren Ende Januar der Einladung des BfS zu einem Workshop in die Stadthalle Braunschweig gefolgt, um über den aktuellen Stand der Vorbereitungen zur Rückholung, den Zustand der Grube und eine mög­ liche Beschleunigung der Faktenerhebung zu sprechen. Für die Umsetzung dieses ersten Schrittes muss das BfS umfangreiche Sicherheitsauflagen erfüllen, die an die Genehmigung des Niedersächsischen Umwelt­ ministeriums gebunden sind. Der schlechte Zustand der Grube zwingt zu schnellem Handeln, was nicht zu Lasten der Sicherheit gehen darf. Um die fachlichen Herausforderungen der sicheren Schließung der Asse zu diskutieren, hatte das BfS alle beteiligten Behörden, die Asse-2-Begleitgruppe und zahlreiche Experten eingeladen. Anwesend war auch die Staatssekretärin des Bundesumweltministeriums, Ursula Heinen-Esser. asse einblicke nr. 16 februar 2012 asse einblicke nr. 16 fortschritte 16. warum die zeit drängt Kann der Atommüll aus der Asse herausgeholt werden? Wie viel Zeit bleibt für eine sichere Stilllegung? Das sind die Fragen, die die Menschen rund um das Endlager bewegen. Die Rückholung der radioaktiven Abfälle ist nach heutigem Wissen die einzige Option, mit der ein langfristiger Schutz von Mensch und Umwelt gewährleistet werden kann. Ob die Rückholung machbar ist, soll durch eine Probe­ phase (Faktenerhebung) in zwei Ein­ lagerungskammern überprüft werden. Risiken für die Rückholung bergen der hohe Zeitbedarf und die schwierigen bergbaulichen Rahmenbedingungen der Schachtanlage. Die Aufgabe, ein altes und dafür nicht geeignetes Berg- werk nach den Anforderungen des Atomrechts zu betreiben und still­­zu­ legen, ist jeden Tag eine große Heraus- forderung, schließlich hätte die Asse nie zu einem Endlager für radio­aktiven Abfall werden dürfen. Die Asse ist als konventionelles Salzbergwerk einst bis an die Grenzen der Belastbarkeit optionenvergleich Beim Optionenvergleich wurde unter Ein­ beziehung der Öffentlichkeit nach zuvor festgelegten wissenschaftlichen Kriterien die bestmögliche von drei Schließungs­ varianten ermittelt: Die Verfüllung des Bergwerks, bei der der Abfall unter Tage verblieben wäre; die Umlagerung innerhalb des Bergwerks in tiefere Schichten und die Rückholung. Das ausschlaggebende Bewertungskriterium war letztlich die Lang­ zeitsicherheit – das heißt: die dauerhafte Vermeidung einer Gefahr für Mensch und Umwelt. Diese ist nach dem aktuellen Stand nur durch Rückholung der in der Asse eingelagerten radioaktiven Abfälle gewährleistet. ausgehöhlt worden, was sich heute be­ sonders auf die Standfestigkeit der Asse auswirkt. Die größten Gefahren für eine sichere Stilllegung bestehen in einer Zunahme des eindringenden Wassers, infolge einer fortschreitenden Schädigung des Grubengebäudes. Das Schaubild zeigt alle wesentlichen Pro- bleme und erläutert deren Gefahren- potenzial. Es zeigt auch, welche Fort- schritte bereits erreicht worden sind. probleme Hauptauffangstelle auf der 658-Meter-Sohle Zutrittswässer aus dem DeckgebirgeInterne Verwertung von Salzlösungen Rund zwölf Kubikmeter salzhaltiges Grundwasser aus dem Deckgebirge dringen täglich in die Schachtanlage Asse ein. Der größte Teil wird in 658 Metern Tiefe aufgefangen. Dieses Wasser kann nach radiologischer Untersuchung und Freigabe derzeit noch in das Bergwerk Mariaglück bei Höfer abgegeben werden, da die Belastung mit Tritium weniger als 10 Becquerel pro Liter beträgt. Das BfS hat sich freiwillig verpflichtet, nur Lösungen abzugeben, die eine Tritium­ belastung von weniger als 40 Becquerel pro Liter aufweisen. Allerdings kann die Abgabe nur so lange erfolgen, bis das Bergwerk Mariaglück vollständig geflutet ist. Danach müssen Alter­ nativen gefunden werden.Ist das Auffangen der Zutrittswässer in 658 Metern Tiefe nicht mehr oder nur noch teilweise möglich, könnten diese bis zu den radio­ aktiven Abfällen vordringen. Derzeit werden auf der 725-Meter-Sohle in der sogenannten „Gleitbogenausbaustrecke“ und auf der 750-Meter-Sohle östlich der Abbaukammer 9 etwa 1,5 Kubikmeter Zutrittswässer täglich aufgefangen. Diese hatten noch keinen direkten Kontakt mit den radioaktiven Abfällen und könnten gemäß Strahlen­ schutzverordnung freigegeben werden. Die Lösungen erfüllen aber nicht die strengen Vorgaben der Selbstverpflichtung des BfS von maximal 40 Becquerel Tritium pro Liter. Sie werden deshalb im Berg­ werk zur Herstellung von Sorelbeton verwendet, mit dem Hohlräume gefüllt und so stabilisiert werden. Notfallszenario verformung DER südflanke Durch die weiterhin anhaltenden Verformungen und die hierdurch bereits entstandenen Risse, durch die heute schon Wasser aus dem Deckgebirge eindringt, besteht in der Asse jederzeit die Gefahr des Absaufens. In diesem Fall würde das Bergwerk unkontrolliert volllaufen. Die Rückholung müsste abgebrochen und Notfallmaß­ nahmen umgesetzt werden, um die Gefahren für Mensch und Umwelt so gering wie möglich zu halten. Die Schachtanlage Asse II ist über 100 Jahre alt. Knapp 5 Millionen Kubikmeter Hohlraum wurden geschaffen. Auch wenn, abgesehen von wenigen Infrastrukturräumen, alle ehemaligen Salzabbau­kammern mit gemahlenem Salz (Salzgrus) verfüllt worden sind, werden die Verfor­ mungen an der Südflanke aller Voraussicht nach weiter anhalten. Hier können jederzeit neue Wege für eindringendes Grundwasser entstehen. Aus Sicherheitsgründen müssen bereits einzelne Bereiche, deren Standfestigkeit nicht mehr gegeben ist, gesperrt werden. Das betrifft z. B. den Abbau 6a auf der 532-Meter-Sohle. Auch andere Bereiche sind aufgrund der Schädigung des Gebirges nur noch für begrenzte Zeit nutzbar. Dazu zählen z. B. die Wendelstrecke auf der 637-Meter-Sohle, der Zugang zum Schacht 2 auf der 750-Meter-Sohle und die Infrastruktur­ räume auf der 490-Meter-Sohle (Kammern mit Speicherbecken, Lager­ flächen und dem Notfalllager). Ohne die notwendigen Infrastrukturräume kann die Schachtanlage Asse nicht sicher betrieben werden. Sanierungs- oder Ersatzmaßnahmen sind teilweise, aber nicht immer möglich. Blindschacht 2 Betrieblicher Strahlenschutz und Umgebungsüberwachung notfallplanung Für den Fall eines unbeherrschbaren Wasser­ zutritts wurde vom ehemaligen Betreiber keine Vorsorge getroffen. Die Notfallplanung des BfS umfasst nun alle Planungen und Maßnahmen, welche die Eintrittswahrschein­ lichkeit verringern und die Folgen für Mensch und Umwelt minimieren, sollte der Notfall dennoch eintreten. StabilisierungsmaSSnahmenRückholungsplanung Um die Verformung des Grubengebäudes zu verringern, werden alle Bereiche, die nicht mehr benötigt werden, mit Beton verfüllt. Dazu gehören die Hohlräume unter den Decken der ehemaligen Salzabbau­ kammern, die vom ehemaligen Betreiber mit Salz verfüllt worden sind, ebenso die Blindschächte und die Bereiche unterhalb von 800 Metern. Dabei werden auch nicht abgebbare Lösungen und bei betrieblichen Maßnahmen anfallendes Salz verwertet.Parallel zur Probephase plant das BfS bereits die Durchführung der Rückholung. Diese Planungen umfassen die Modernisie­ rung der bestehenden Schachtförderanlage und die Planung eines Zwischenlagers einschließlich einer Konditionierungsanlage. Außerdem wird ein neuer Schacht geplant, um die Rückholung sicherer und schneller durchführen zu können. Das BfS hat den Standort, an dem der neue Schacht erkundet werden soll, inzwischen festgelegt. Sumpf vor Kammer 12 Gleitbogenausbaustrecke auf der 725-Meter-Sohle gefahr durch absaufen februar 2012 aufgefangene Lösungen vor Kammer 8 Zeitbedarf für die Probephase (Faktenerhebung)Entsorgung nicht abgabefähiger, höher belasteter Lösungen Um die Unsicherheiten und Wissenslücken für die geplante Rück­ holung zu beseitigen, wird in den Einlagerungskammern 7 und 12 eine Probephase durchgeführt. Die Umsetzung der Genehmigungs­ anforderungen benötigt deutlich mehr Zeit als ursprünglich an­ genommen. Dadurch sowie durch technische Schwierigkeiten hat sich der Termin für die erste Bohrung in die Einlagerungskammer 7 um mehr als ein Jahr verzögert. Sowohl die Probephase als auch die geplante Rückholung werden nach den bisher gewonnenen Er­fahrungen deutlich länger dauern, als bisher angenommen.Auf der 750-Meter-Sohle sammeln sich auch Lösungen, die so stark mit Tritium oder Cäsium-137 belastet sind, dass sie nach der Strahlenschutzverordnung nicht freigabefähig sind. Diese Lösungen sind radioaktiver Abfall. Sie werden in den Strahlenschutzbereichen unter Tage gesammelt. Der größte Teil der kontaminierten Lösungen befindet sich in einer Vertiefung (Sumpf) vor der Einlagerungskammer 12. Das Volumen wird auf bis zu 80 Kubikmeter geschätzt. Die Lösungen stehen im Kontakt mit den radioaktiven Abfällen. Da die Kammer 12 im Rahmen der Probephase angebohrt werden soll, muss dringend ein Weg gefunden werden, diese Lösungen in größeren Mengen abzugeben. Auch vor der Einlagerungskammer 8 werden kontaminierte Lösungen aufgefangen. Es handelt sich dabei um Zutritts­ wässer aus dem Deckgebirge, die nicht auf der darüber- liegenden Sohle aufgefangen werden konnten. Bohranlage vor Kammer 7 Sie sind auf dem Weg zu der Austrittstelle mit dem Atom­ müll in Kontakt gekommen. Der Zufluss ist in der jüngsten Zeit angestiegen. Derzeit werden rund 13 bis 16 Liter pro Tag aufgefangen. In einem Sumpf der westlich der Abbau­ kammer 9 liegt, befinden sich weitere 0,5 Kubikmeter kontaminierte Lösung, die nicht freigegeben werden kann. Der Zulauf beträgt hier etwa sechs Liter pro Tag. Inzwischen stehen rund 18 Kubikmeter radioaktiv konta­ minierter Lösung unter Tage zur Entsorgung an die Landessammelstelle bereit. Hinzu kommen die Lösungen aus dem Sumpf vor Kammer 12. Sie konnten aber bisher nicht abgegeben werden. Die Landessammmelstelle kann nur 5 Kubikmeter pro Halbjahr entgegennehmen. Für diese Lösungen muss noch eine Entsorgungsmöglichkeit gefunden werden. Um eine Gefährdung der Beschäftigten auszuschließen, hat das BfS seit der Über­ nahme der Asse 2009 zahlreiche Schutzmaß­ nahmen getroffen: Strahlenschutz­bereiche wurden eingerichtet. Alle Beschäftigten, Besucherinnen und Besucher werden mit Dosimetern und Kontaminationskontrollen überwacht. Im Zuge des sogenannten „Gesundheits­monitorings“ wurde die Strahlenbelastung ehemaliger Mitarbeiter auf der Basis der vorhandenen Messdaten abgeschätzt. Auch die Umgebungsüberwachung wurde nach atomrechtlichen Maßstäben intensi­ viert. Neben der gesetzlich vorgeschriebenen Überwachung durch das BfS als Betreiber der Anlage und die unabhängige Messstelle erfolgt eine zusätzliche Kontrolle landwirt­ schaftlicher Produkte aus der Region. Alle Messdaten werden veröffentlicht. probephase (Faktenerhebung) In der Probephase sollen die bestehenden Unsicherheiten bei der Rückholung geklärt werden. Hierzu wurden die Einlagerungs­ kammern 7 und 12 ausgesucht. Die Probe­ phase besteht aus drei Schritten: dem Anbohren der Einlagerungskammern, dem Öffnen und dem probeweisen Bergen von Abfällen. Für den ersten Schritt der Probe­ phase liegt bereits die Genehmigung vor. Begonnen wird mit dem Anbohren der Ein­lagerungskammer 7. Derzeit werden die Anforderungen aus der atomrechtlichen Genehmigung abgearbeitet. Der Arbeits­ bereich vor Einlagerungskammer 7 ist bereits vollständig eingerichtet. asse einblicke nr. 16 Februar 2012 Der Augiasstall „Die weißen Sümpfe von Wittmar“ – so überschrieb der Schriftsteller Hubert Mania seinen prophetischen Bericht über eine Reise zur Asse. Nun kehrte er nach 34 Jahren zurück in die Tiefe des Endlagers, um sich zu erinnern und neue Eindrücke zu bekommen. Einlagerungsstätte Nr. 7. An diesem Ort könnte sich das Schicksal des Endlagers Asse II entschei- den. Diese Tiefgarage soll jetzt angebohrt wer- den, damit man einen Eindruck vom Zustand der Fässer gewinnen und abschätzen kann, ob die Rückholung des Mülls technisch über- haupt machbar und den Arbeitern und Asse­ anwohnern unter Strahlenschutzaspekten zu­ zumuten ist. Interdisziplinäres Fachwissen, Sorgfalt und Einfallsreichtum der Bergingenieure gipfeln in einem imposanten Bauwerk vor diesem strate- gisch wichtigen Ort. Ein unvorbereiteter Be­ sucher könnte sich an ein Klinikum erinnert fühlen, an eine aseptische Quarantänestation aus zeltähnlichen Personen- und Materialschleusen, Messcontainern und Maschinenräumen, isoliert vom Rest des Grubengebäudes. Der eigens ver- legte Fußboden aus hellgrauen Vinylplatten trägt entscheidend zu diesem Eindruck bei. Jede Fuge wurde speziell versiegelt, sodass eventuelle Kontaminationen leicht entfernt werden können. Die imponierende Bohranlage in Feuerwehrrot und AufpASSEn-Gelb steckt nicht etwa direkt in der Wand von Halle 7, sondern hält zurzeit noch einen Abstand in Form einer 20 Meter starken Wand, durch die sich der Bohrer erst noch Schritt für Schritt vorarbeiten muss. Wie eine Kanone, die die Kammer mit dem Abfall fürsorglich belagert Stumme Zeugen in der Unterwelt: In all den Jahren sammelten sich viele Gerätschaften im Bergwerk an E ine knappe rasante Minute dauert der trockene Tauchgang im Förderkorb durch das namenlose Meer. Vor mehr als hun- dert Millionen Jahren schon verdunstet und zu Salz erstarrt, steht es neuerdings unter deutschem Atomrecht – jetzt, da das Wasser zu- rückgekehrt ist. Noch sind es keine ozeanischen Zuflüsse, aber die täglich durch das Salzmassiv rauschenden 12 Kubikmeter Lauge genügen be- reits, um hohe Wellen in Regierungszentralen, Behörden und Redaktionsbüros zu schlagen. Vor 34 Jahren war ich zum ersten Mal hier, auf der Atommülletage, 750 Meter unter der Erde. Damals hieß der Betreiber noch Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung (GSF). Atommüll, Personal und Besucher durften, dank laxerem Bergrecht, im selben Förderkorb in die Tiefe sau- sen. Man zeigte uns stolz die akkurat gestapelten orangenen Fässer vor den weißen Wänden, die riesigen leeren Hallen (60 x 40 x 15 Meter), das lässige Abkippen der Fässer über den Hang und – wir durften sogar rauchen: „Nur bitte die Kippen nicht auf die Fahrbahn werfen!“ Die Stimmung war aufgekratzt im Frühsommer 1977. Noch durfte eifrig Atommüll eingelagert wer- den, und wer die Standsicherheit des löchrigen Bergwerks anzweifelte, wurde einfach ignoriert. Die Plastizität des Salzes verkaufte man uns als glänzenden Vorteil. Das Mineral krieche in Hohlräume hinein, fließe um die Atommüll­ fässer herum und schließe sie für alle Zeiten fest im Berg ein, sodass sie von der Biosphäre fern­ gehalten würden. Als erinnere sich das Salz an H 2 O, seinen Partner aus der Jurazeit Im Dezember 2011 stehe ich vor einer massiven grauweißen Wand. Nur noch zwei abgerissene Kabel erinnern daran, dass es früher an dieser Stelle einen Schacht des alten Grubengebäudes gab. Wie ein träges Lebewesen kriecht das Salz langsam, aber beharrlich voran, als erinnere es sich an seinen Partner H 2O aus Jura- und Kreide- zeit und dessen Drang, alles Leere auszufüllen. Längst ist klar, dass das Salz mit seiner unauf- haltsamen Kraft die Blechfässer mit dem strah- lenden Inhalt wohl eher gnadenlos zerquetscht, als sie gezielt zu umschmeicheln. Ende 1978 endete die Versenkung der radioaktiven Abfälle in diesem vergessenen Meer. Kein Fass ist heute mehr zu sehen, und die geräumigen Hallen sind verschlossen. Aber das Salz hat den Putz bereits gesprengt und die Steine bröckeln lassen. Und was einmal der tragende Pfeiler einer Abbau­ halle war, sieht heute aus wie aufgeschnittener Blätterteig. Abseits der trockenen Straßen auf der Atom- mülletage kann ich mir die Feuchtgebiete an­ sehen: Tümpel mit gelblich-bräunlicher Lauge, Nischen und Grotten, die an Tropfsteinhöhlen erinnern, die löchrigen Kaliwände, den tele- genen, kontaminierten Sumpf vor Halle 12 und in den Boden geschnittene Schlitze als Auffang- becken für radioaktive Lauge, die aus feuchten Endlagerstätten sickert. Zögerlich aber unüber- sehbar erobert sich das Wasser sein altes Terrain zurück. Deshalb soll die strahlende Materie jetzt wieder herausgeholt und umgebettet werden. Allerdings wird der schnöde Begriff „Rück­ holung“ diesem weltweit einzigartigen Plan nicht ganz gerecht. Nach rund vierzig Jahren Lagerung in zum Teil feuchtem Milieu werden viele der rund 126 000 Atommüllfässer inzwi- schen korrodiert und aufgebrochen sein, sodass radioaktive Stoffe ausgetreten sind. Wie werden Arsen, Quecksilber, Cadmium und andere giftige Schwermetalle, die ebenfalls tonnenweise in den Fässern rumoren, in diesem aggressiven Milieu von Salzlauge, rostendem Metall und Radioakti- vität reagieren? Die Bergleute sollten auf be­ sonders reaktionsfreudige Stoffe, auf spontane Brände und Explosionen gefasst sein. Das zurück- geholte Material muss neu verpackt und aus dem Bergwerk herausgeschafft werden. Da das Atom- recht den Transport von Mitarbeitern und strah- lendem Material im selben Förderkorb verbietet, wird ein neuer Schacht gebohrt werden müssen. Auch der Bau eines auffällig dimensionierten Pufferlagers mit vermutlich jahrzehntelangem Betrieb am Rand des Asse-Höhenzugs steht bevor. Angesichts dieser gigantischen Aufgaben klingt „Rückholung“ doch allzu harmlos. Als einziges Vorbild könnte der sagenhafte Herkules dienen Die neuen Betreiber Asse-GmbH und Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) können niemanden fra- gen, wie man hier am besten alles besenrein hinterlässt. Für die Bewältigung ihrer Mission sind sie auf ihre eigene wissenschaftliche Kom- petenz und Kreativität angewiesen. Sie selbst sind die Pioniere, sie haben keine Vorbilder. Tatsächlich nicht? Als unerwarteter Wegbereiter könnte hier eine Sagengestalt aus dem grie- FotO: Heinrich Völkel / Ostkreuz chischen Altertum ins Spiel kommen. Herakles oder Herkules war ein ganz normal größen- wahnsinniger Superheld und kreuzte stets halb- nackt im Löwenlederlook auf. Berühmt wurde er durch die Lösung von zwölf Aufgaben, die alle als undurchführbar galten. Seine fünfte Mission führte ihn zu König Augias, dessen Rinderstall angeblich 30 Jahre nicht mehr gereinigt worden war. Herkules sollte das versäumte Ausmisten jetzt an einem einzigen Tag nachholen. Als wah- rer Held fackelte er nicht lange und leitete das Wasser zweier nahe gelegener Flüsse durch den Augiasstall. Ob der Dreck dabei wirklich entsorgt wurde, erfahren wir nicht. Wahrscheinlich spülte der schlaue Macher ihn nur von einem Ort zum anderen. Erstaunlicherweise hatten auch GSF und Helmholtz-Zentrum als ehemalige Betreiber der Asse II mit dem Augiasstall der deutschen Atomindustrie etwas ganz Ähnliches vor. Ein zweiter, schwerer Fluss sollte lange Zeit den ersten bändigen Der erste Fluss – im Falle der Asse das Grund­ wasser – bahnt sich ja bereits seit 1988 spontan selbst seinen Weg durch das Atommüllbergwerk. Im Stilllegungskonzept der Helmholtz-Leute wur- den die Hohlräume des Salzabbaus daher wieder mit Salz und Beton gefüllt, um das Gruben­ gebäude zu stabilisieren. Und dann wollten sie einen angereicherten zweiten Fluss durch den Berg leiten – eine gesättigte Magnesiumchlorid- lösung mit höherer Dichte als die Lauge des Grundwassers. Dieser zweite, schwerere Fluss sollte sich wie eine Schutzschicht um leicht lösliches Salz schmiegen und im Fall eines un­ beherrschbaren Anschwellens des Grundwassers die Endlagerstätte schützen. Deshalb nannte das Helmholtz-Zentrum diese Herkules-Lösung auch „Schutzfluid“. Man hoffte also, ein flüssiger Ret- tungsschirm würde das strahlende Inventar um- spannen. Dabei setzte man auf den Zeitfaktor. Das Schutzfluid sollte wohl das unvermeidliche Vordringen der radioaktiven Stoffe in Grund­ wasser, Ackerboden und fließende Gewässer zu- mindest ein wenig verzögern. Eine trockene Bergung wäre dadurch allerdings nie wieder möglich gewesen. Dieses Stilllegungskonzept ist inzwischen zwar vom Tisch, aber für den Not­- fall – etwa bei einer nicht mehr beherrschbaren Zunahme der Grundwässer vor oder während der Rückholung – bleibt das Schutzfluid auch jetzt noch eine Option für das BfS. Aus einer bestimmten Perspektive sehen Schwungräder und Gestänge aus wie eine Kano- ne, die hier zu einer fürsorglichen Belagerung aufgefahren wurde. Kein Stäubchen Bohrmehl, geschweige denn Material aus der Kammer selbst wird an die Grubenluft gelangen. Ein aus- geklügeltes Filtersystem sorgt für die Isolierung der Proben. Dafür mussten insgesamt 32 Sicher- heitsauflagen erfüllt werden. Diese Form der Belagerung von Halle 7 führt zu einem Parado- xon. Einerseits weckt der unglaubliche Aufwand Vertrauen in Kompetenz und Gewissenhaftigkeit des Betreibers. Andererseits fragen sich besorgte und ungeduldige Kritiker, was an Apparaten und Geschützen erst aufgefahren wird, wenn es dann tatsächlich ans Bergen und Rausholen geht. Und vor allem: Wie lange es dauern werde, bis dafür die Genehmigungen erteilt worden sind, wenn schon die Probebohrungen immer weiter hinausgezögert werden. Über den griechischen Künstler Orpheus, einen Promi-Kollegen von Herkules, heißt es, er habe so schön singen können, dass sogar die Steine weinten. Als seine Frau Eurydike starb, stieg er in den Hades hinab und betörte den Ent- scheider dort mit seiner Kunst, sodass der die Rückholung seiner teuren Gattin unter der Auflage erlaubte, sich beim Aufstieg ans Tages- licht nicht nach ihr umzusehen. Doch konnte Orpheus der Versuchung nicht widerstehen. Er drehte sich um, und Eurydike „entschwand“ – nie wieder rückholbar – in der Unterwelt. Viel- leicht sollten wir uns bei der Rückholung des Atommülls aus der Asse ebenfalls davor hüten, uns nach der brachialen Herkules-Lösung um­ zudrehen, die eine spätere, trockene Bergung unmöglich macht. Der Wissenschaftsautor hubert mania lebt und arbeitet in Braunschweig. Er veröffentlichte beim Rowohlt-Verlag Biografien über Carl-Friedrich GauSS und Stephen Hawking. Zudem schrieb er ein Buch über die Geschichte der Atom­ bombe („Kettenreaktion“) impressum asse Einblicke Informationsschrift zum Endlager Asse II Herausgeber: Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) V.i.s.d.P.: Katharina Varga, Willy-Brandt-Str. 5, 38226 Salzgitter www.endlager-asse.de Verlag: dUMMy Verlag GmbH Gestaltung: scrollan Bildmaterial Infografik: Macina Digitalfilm Druck: Bonifatius GmbH, Paderborn Die Asse-Einblicke sind auf einem FSC-zertifizierten Papier unter Ver­ wendung von Altpapier und wiederaufforstbaren Rohstoffen gedruckt und klimaneutral. Die durch die Herstellung ver­ursachten Treibhaus­ gasemissionen wurden durch Investition in das Klimaschutzprojekt „Wasserkraft, Pueblo Nuevo Viñas, Guatemala“ kompensiert. Die CO2-Emissionen dieses Produkts wurden durch CO2-Emissionszertifikate ausgeglichen. klimaneutral gedruckt Zertifikatsnummer: 727-53323-0811-1491 www.climatepartner.com

Lively discussions at the Forum Endlagersuche

At the 3rd Forum on the Search for a Final Repository (Forum Endlagersuche) on 22 and 23 November 2024, 247 participants came together in Würzburg to discuss the status of the repository search and the question of participation. A further 260 participants took part in the consultations online. A breakdown of the participants into their various groups reveals a mixed picture. While 65 people signed up as citizens, 124 participants saw themselves as belonging to local authorities, 31 people classified themselves as representatives of social organisations, 46 people came from academia, a further 48 registered as observers or press, 30 could not be assigned, and 172 people had a professional connection to the subject matter. They either belonged to federal or state ministries or worked directly for or with the parties involved in the procedure, the Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE), the Federal Office for the Safety of Nuclear Waste Disposal (BASE) or the National Citizens’ Oversight Committee (NBG) – which is also a sign of how seriously the authorities and those responsible take the public debate regarding the repository search. On the first day of the forum, the focus was on the current work status of the BGE. The second day focussed on BASE’s supervisory strategy and its recently presented concepts for participation and for the preparation of the regional conferences. These concepts will see BASE prepare the central formats for participation as soon as the BGE has proposed siting regions for surface exploration. At the opening of the forum, BASE President Christian Kühn gave a keynote speech on the search for a repository site in uncertain times. “As a central format for participation until the proposal of siting regions, the Forum Endlagersuche shows that we, as a democratic society, are able to solve complex problems in a collective and responsible manner – including with a view to future generations,” said Kühn. “In addition to reliable institutions, we need a committed civil society that accompanies the search process critically and constructively if the search for a repository is to be successful.” At the beginning of the event, Chair of the BGE Managing Board Iris Graffunder gave an insight into her strategic considerations regarding site selection. She emphasised that the BGE will determine the siting regions for surface exploration by the end of 2027 and submit them to BASE for review. In Würzburg, she said: “We have very good geology in Germany, so I’m sure we will find a site where the high-level radioactive waste can be disposed of with the best possible safety. A broad political consensus is important, but it won’t be enough if we don’t reach people and succeed in reducing fears around radioactive waste. I’m convinced that the handling and disposal of high-level radioactive waste can be done safely. There’s no need for anyone to be afraid of a repository.” She expressly thanked the civil society members of the Forum Endlagersuche planning team (PFE), who spent a year preparing the conference. “The level of commitment I see here, including in many citizens’ initiatives, is exceptionally high. I’m always impressed by the extent to which private individuals familiarise themselves with the topic in their spare time.” Debate about timing dominates many discussions One key topic at the 3rd Forum Endlagersuche was the question of whether and how the search for a site can be accelerated. At a panel discussion, Jakob Blankenburg, a member of the Bundestag for the Social Democratic Party of Germany (SPD), called for political consensus regarding the long period of time needed to bring the science-based site selection procedure to a successful conclusion. It is precisely the question of this consensus that worries Ursula Heinen-Esser, the former co-chair of the Bundestag’s Repository Commission. She fears that this cross-party agreement, which made the relaunch of the repository site selection possible in the first place, may be lost over the decades that the procedure may still take. Karola Voß, Mayor of Ahaus, sees new risks in terms of the safety of the interim storage facilities – in which the high-level radioactive waste will have to be stored for decades until the repository site has been identified and the repository constructed. For the towns that host interim storage facilities, such as Ahaus, she said it has long felt as if they were actually hosting the repositories themselves. Voß called for financial compensation for these burdens on the community as a whole and argued that such a payment from the federal government to the municipalities would also encourage politicians not to skate around the issue. Tim Vietor from the Executive Board of the Swiss radioactive waste management company Nagra argued for accelerating the process by reducing complexity and concentrating solely on the best areas. Vietor also pointed out that the joint development of a realistic timetable, which is then followed up by a central actor in the procedure, brings stability and reliability to the process. In Switzerland, this leading role is played by the Federal Office of Energy, said Vietor. Gerrit Niehaus, head of the Directorate-General for Nuclear Safety at the Federal Ministry for the Environment, Nature Conservation, Nuclear Safety and Consumer Protection (BMUV), believes that the search for a site for the repository is on the right track. He stated that the BGE’s current work status already demonstrates that the requirements for concentrating on suitable areas are being established through the current narrowing-down strategy. The corresponding reduction in the number of areas that are clearly unsuitable is a key part of the acceleration strategy called for by Federal Environment Minister Steffi Lemke. On the second day, a central working group also focussed on time needed for the seach. The group discussed the current position paper on acceleration potential by the Federal government’s Nuclear Waste Management Commission ESK (external link) . Participation as a key part of the site selection On the morning of the second day, Sebastian Stransky, head of BASE’s Supervision Department, presented the supervisory concept for monitoring the repository site selection, thereby fulfilling a request from the PFE and the NBG for information on this central function of BASE in the site selection procedure. “BASE’s task is to supervise the procedure, continuously monitoring the work of the BGE. Our job is to ensure compliance with the law and adherence to defined standards,” said Stransky. BASE also has a special obligation towards the BMUV and the NBG. The modalities for the inspection of records were agreed between BASE and the NBG on the fringes of the forum. The presentation of BASE’s supervisory activities was well received and was followed by a lively discussion. Central topics on the second day of the Forum Endlagersuche included the organisation of public participation in the coming years and strategies for the preparation of the regional conferences by BASE. In a working group, representatives of the Participation department presented the new Participation Strategy, published by BASE in May 2024, for discussion with the general public. This strategy identifies four key areas of action for participation in relation to the current status of the site selection procedure: monitoring progress in the procedure, picking up on regional concerns, promoting engagement, and supporting the development and exchange of knowledge. Civil society plays a key role in participation At the beginning of the Forum Endlagersuche, the PFE presented an accountability report showing that many of the resolutions passed by the previous forum had been implemented by the actors involved in the procedure. Public consultations by the PFE addressed current issues relating to time forecasts, repository planning or processes at the BGE. On Saturday, the following people were elected to the PFE for a period of one year: Elected for the group of citizens: Bettina Gaebel and Heiko Schaak. Elected for the group of scientists: Janine Hauer and Daniel Lübbert. Elected for the group of municipal representatives: Asta von Oppen and Eva Bayreuther. Elected for the group of associations and initiatives (social organisations): Andreas Fox and Jörg Hacker. Elected for the group of under 35-year-olds: Elisa Akansu, Maximilian Hipp, Anton Köller, Farras Fahti, Johannes Hunger, Lukas Fachtan. Compared with the previous PFE, the only changes were in the group of under 35-year-olds. Asta Haberbosch has left the group, and Lukas Fachtan was newly elected. How the participants see the Forum Endlagersuche BASE-President Christian Kühn expressed his gratitude for the civic engagement of the PFE in preparing and organising the event. In particular, he emphasised the importance of the broad political and societal consensus regarding waste disposal over the past decade and the need to continue renewing this widespread consensus. As a take-away from the forum, the Chair of the BGE Managing Board, Iris Graffunder, points above all to recognition and new impetus for the further work of the BGE, combined with an aspiration to push ahead with narrowing down the sub-areas quickly but without negative consequences for the safety and transparency of the process. “The BGE’s presentations on the current state of work here in Würzburg went into great depth,” she said. “What also became clear is that the issue of time required for the site selection is highly controversial and needs further discussion. It’s important to remember that the site selection is merely the opening act for the subsequent nuclear licensing procedure and the construction and operation of the repository. Our task is not complete until all waste has been disposed of.” “The procedure must remain science-based and transparent. Restricting public participation would take its toll in the end if mistakes then led to setbacks in the prodecure,” says Dr Daniel Lübbert from the PFE. Bettina Gaebel, also a member of the PFE, highlights the communicative atmosphere at the event: “A lot of interested people got talking to one another both at the face-to-face event in Würzburg and online. Local authorities, state and federal offices, federal companies, the National Citizens’ Oversight Committee, scientists and many other people from civil society exchanged views on nuclear waste issues and engaged in controversial debates. The forum also involved motions addressing specific expectations of BASE and the BGE,” Gaebel continued. “Preparations for the regional conferences should definitely include participation in public workshops. Decisions on changing how sites are selected cannot be made without the involvement of civil society.” At the end of the forum on Saturday, Gerrit Niehaus from the BMUV announced that he sees a role for the Federal Environment Ministry as “guardian of the timetable”. Compared with the 2nd Forum Endlagersuche a year ago, Niehaus sees “significant changes, particularly in the mood”. He emphasised the value of the Forum Endlagersuche as a place to discuss the site selection procedure. “The Federal Environment Ministry is already tasked with working with stakeholders to develop a reliable timetable for the period after the siting region proposal in 2027. This timetable is to be adapted and therefore modified in line with changing developments in the site selection. Nevertheless, I believe it’s necessary to set an end date for determining the site – which will need to be regularly adjusted due to the many uncertainties.” It’s important for Niehaus that the “old fronts are not rebuilt, and that we instead remain in dialogue.” Furthermore, he says: “The repository remains a necessity, regardless of our position on the use of nuclear energy.” The 4th Forum Endlagersuche will take place in 2025.

Schulklassen

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung bietet in der Infostelle Morsleben spezielle Angebote für Schüler*innen und junge Leute an. Nach den Ergebnissen der 18. Shell Jugendstudie rücken umweltpolitische Themen seit mehreren Jahren immer mehr in den Fokus junger Menschen. Die Endlagerung von Atommüll spielt dabei eher eine untergeordnete Rolle – es dominieren die Themen Klimawandel und Verschmutzung der Umwelt. Da es sich bei der atomaren Endlagerung um eine Generationenaufgabe handelt, wird der Atommüll die junge Generation noch ihr gesamtes Leben begleiten. Um jungen Menschen das Thema der Endlagerung von radioaktivem Abfall näher zu bringen, bietet die Infostelle Morsleben ein vielfältiges vor-Ort Angebot. Dazu zählen: Besuch der Infostelle und deren Ausstellungen Besichtigung des Endlagers Morsleben inklusive Grubenfahrt Planspiel zur Endlagersuche für hochradioaktive Abfälle Einige der Angebote sind auch digital erleb- und durchführbar. Amalienweg 1 39343 Ingersleben OT Morsleben Telefon: 039050 979931 E-Mail: info-morsleben(at)bge.de Rufen Sie uns gerne an oder schreiben Sie uns eine E-Mail, wenn Sie sich für unsere Angebote für Schulklassen interessieren oder wenn Sie Fragen haben. In der Infostelle vermittelt ein Modell des Grubengebäudes anschaulich die geologische und räumliche Situation unter Tage. Die Infostelle Morsleben ist ein Lernort zu interdisziplinären Fragestellungen. Eine Ausstellung zur Gegenwart sowie eine historische Ausstellung mit vielen Dokumenten und Exponaten aus mehr als einem Jahrhundert Zeitgeschichte bieten die Möglichkeit, Inhalte selbst zu erarbeiten und im Klassenverband zu diskutieren. Neben klassischen Ausstellungsführungen und Vorträgen führt auch eine eigens konzipierte Rallye die Schüler*innen durch beide Ausstellungen. Die Rallye setzt sich aus vielen Fragen zusammen, die durch Lesen, Zuhören und Interagieren in den Ausstellungen zu beantworten sind. Der zur Verfügung stehende Fragenpool ermöglicht die Anpassung der Ausstellungsrallye an den Bildungstand der Schüler*innen und den Themenschwerpunkt des Besuchs, wodurch sie ein gutes Hilfsmittel bei der Erschließung der einzelnen Inhalte ist. Ein Besuch der Infostelle Morsleben lässt sich flexibel gestalten. Er richtet sich an Schüler*innen ab der 9. Klassestufe. Für einen Besuch der Infostelle sollte die Gruppengröße 28 Personen nicht übersteigen. Neben den Informationen rund um die Themen Endlagerung von radioaktiven Abfällen und Geologie von Bergwerken, bietet die Infostelle Morsleben für Schulklassen ebenso die Möglichkeit, sich über die Geschichte des Nationalsozialismus und die deutsch-deutsche Geschichte zu informieren. Die angebotenen Formate bieten viel Raum für Eigenarbeit und Teilhabe seitens der Schüler*innen. Es können Inhalte aus den Lehrplänen der Fächer Ethik, Geschichte, Naturwissenschaften, Politik sowie Werte & Normen bearbeitet werden. Gerne stellt das Team der Infostelle mit den Lehrkräften ein individuelles auf Klassen- und Leistungsstufen angepasstes Programm zusammen. Sollten Sie keine Möglichkeit haben, die Infostelle zu besuchen, kommen die Mitarbeiter*innen alternativ in Ihre Schule/Klassen und stellen den Schüler*innen die zuvor besprochenen Themen in einer Schulstunde oder auch an einem dafür ausgewählten Projekttag vor. Bei der Besichtigung des Endlagers Morsleben besuchen die Schüler*innen verschiedene Orte im Endlagerbergwerk und gewinnen viele Eindrücke von unter Tage. Unter anderem von einer Abbaukammer mit einem Hohlraumvolumen von fast 20.000 Kubikmetern sowie von spannenden und vielleicht bislang unbekannten Berufen. Die Dauer der Besichtigung des Endlagers beträgt rund fünf Stunden. Nach dem Einführungsvortrag in der Infostelle und einer Sicherheitsunterweisung betreten die Schüler*innen das Betriebsgelände und ziehen sich für die Grubenfahrt um. Die Kleidung für die Befahrung wird von der BGE gestellt. Nach zwei Stunden in der Grube kehren die Schüler*innen für einen Imbiss in die Infostelle zurück, an dessen Anschluss in der gesamten Runde über das Erlebte gesprochen und offene Fragen beantwortet werden. An einer Befahrung können maximal 14 Personen teilnehmen. Bei Bedarf ist auch ein Befahrungsangebot mit 28 Personen möglich – sprechen Sie uns an. Das Mindestalter für eine Befahrung beträgt 13 Jahre. Ein gültiges Ausweisdokument (Personalausweis oder Reisepass) ist erforderlich. Befahrungsmerkblatt zum Download (PDF, 400 KB, nicht barrierefrei) (PDF, 0,39MB) Das Endlager Morsleben können Sie alternativ ebenso digital besuchen. Mit einer geführten Online-Tour durch den 360°-Rundgang des Endlagers ist dies sowohl aus der Schule/von zu Hause aus möglich, als auch aus der Infostelle heraus. In der Infostelle besteht sogar die Möglichkeit, den Rundgang mit VR-Brillen zu erleben, was intensivere Eindrücke ermöglicht. Die Mitarbeiter*innen der Infostelle stehen Ihnen auch bei diesem Format zur Verfügung. Für eine Teilnahme von extern wird ein internetfähiges Endgerät mit einem Mikrofon benötigt. Das Planspiel thematisiert politische Entscheidungsprozesse und die Diskussion über die Endlagerung radioaktiver Abfälle. Alle Spielmaterialien zum Download finden Sie auf unserer Planspielseite. Ein weiteres Angebot an Schüler*innen ist die Teilnahme an einem analog oder digital veranstalteten Planspiel. Ausgangspunkt des Spielszenarios ist das Jahr 2026: Der Bundestag hat mehrere Regionen Deutschlands, darunter den (fiktiven) Landkreis Bergnitz, als mögliche Standortregion für die untertägige Erkundung bestimmt. In Bergnitz gibt es zwei mögliche Bauplätze für ein Erkundungsbergwerk: Einer befindet sich in der Nähe einer Stadt, ein anderer in einem Naturschutzgebiet. Der Landkreis richtet einen runden Tisch ein, um mit den verschiedenen Verantwortlichen und Stakeholdern in den Austausch zu kommen. Am Ende soll eine gemeinsame Position zu dem weiteren Vorgehen für die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle gefunden sein. Die Spieler*innen übernehmen dabei die Rollen der beteiligten Parteien, Bürgerinitiativen oder Unternehmen und sollen deren Standpunkte in der politischen Auseinandersetzung überzeugend vertreten. Das Planspiel lässt die Schüler*innen Teil der Suche für einen sicheren Standort für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle werden. Dabei lernen die Schüler*innen nicht nur das für die Suche geltende Standortauswahlverfahren und die zentralen Argumente der beteiligten Akteure kennen. Sie erfahren spielerisch, dass der Prozess der (politischen) Entscheidungsfindung oftmals mit unterschiedlichen Zielstellungen und schwer lösbaren Auseinandersetzungen einhergeht. Das Planspiel verläuft in mehreren Phasen. Die Vorstellung des Spielszenarios und die Vergabe der Spielrollen bilden den Auftakt. Darauf folgt das aktive Spielgeschehen mit Besprechungen, Verhandlungen und dem Austausch am runden Tisch. Zum Schluss des Planspiels werten die Schüler*innen gemeinsam die Ergebnisse und den Verlauf des Spiels aus. Das Planspiel richtet sich an 15 bis 30 Personen ab der 10. Klasse. Die Spieldauer beträgt 3 bis 4 Stunden.

Schweizer Endlagersuche: Deutsche Interessen berücksichtigen

Schweizer Endlagersuche: Deutsche Interessen berücksichtigen Deutsche Bürger können sich am öffentlichen Anhörungsverfahren zu den Schweizer Tiefenlagern beteiligen Pressemitteilung Stand: 30.01.2018 Die Interessen der deutschen Gemeinden in Grenznähe sollen bei der Schweizer Suche nach einem Endlagerstandort für radioaktive Abfälle angemessen berücksichtigt werden. Dafür setzt sich das Bundesumweltministerium ( BMUB ) gemeinsam mit dem Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit ( BfE ) ein. Das BfE leitet für den Bund die Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung in Deutschland, es bündelt die Interessen auf deutscher Seite und erhebt gegebenenfalls selbst Einwendungen aus Bundessicht. „Aufmerksamkeit und kritische Fragen sind eine Voraussetzung, um bestmögliche Lösungen zu finden“, sagt Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium am Rande einer Informationsveranstaltung zur Schweizer Endlagersuche in Tiengen. Noch bis zum 9. März dieses Jahres haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, Stellungnahmen zum Verfahren einzureichen. Schwarzelühr-Sutter riet zu einer regen Teilnahme am Öffentlichkeitsverfahren: „Die Einwendungen werden bei der Entscheidung des Schweizer Bundesrats über die Standorte der künftigen Tiefenlager berücksichtigt werden. Daher lohnt sich das Mitmachen!“ Zu der Veranstaltung in die Stadthalle Tiengen hatte das BfE eingeladen. „Für mich sind Veranstaltungen wie diese auch mit Blick auf das deutsche Suchverfahren sehr wichtig“, sagt Silke Albin, Vizepräsidentin des BfE . „Sie geben uns die Möglichkeit, zu schauen, wie wir bestmöglich sowohl Fachinteressierte als auch Laien, Junge als auch Ältere ansprechen können. Und sie zeigen uns, was eigentlich die Fragen sind, die die Bürgerinnen und Bürger beim Thema Endlagersuche bewegen“, so Albin. Drei Standorte in Grenznähe In der Schweiz wird seit 2008 nach jeweils einem Endlager für schwach- und mittelradioaktive sowie für hochradioaktive Abfälle gesucht. Derzeit gibt es sechs mögliche Standorte für ein Tiefenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle : Jura-Südfuss, Südranden, Wellenberg, Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost. Die drei letztgenannten Standorte, die sich in der Nähe der deutschen Grenze befinden, kommen zusätzlich auch für eine Einlagerung hochradioaktiver Abfälle infrage. Sie sollen nach dem aktuellen Stand in Etappe 3 vertieft untersucht werden. Aus Sicht der vom BMUB eingesetzten interdisziplinären Expertengruppe Schweizer Tiefenlager – kurz: ESchT – wurde die Eingrenzung auf die Standorte sachgerecht durchgeführt. Für das weitere Auswahlverfahren warb Rita Schwarzelühr-Sutter dafür, auch in den nun folgenden Entscheidungsprozessen die Betroffenheit der deutschen Bürgerinnen und Bürger angemessen wahrzunehmen. „Bei einem solchen Verfahren ist Transparenz und Partizipation das höchste Gut“, so die Parlamentarische Staatssekretärin. „Hierbei haben die deutschen Gemeinden meine volle Unterstützung.“ Das Schweizer Standortauswahlverfahren Das Bundesumweltministerium begleitet jeden Schritt des Standortauswahlverfahrens – den sogenannten Sachplan geologische Tiefenlager. Bereits 2005 wurde eine Begleitkommission Schweiz eingerichtet, in der sich Kommunen, Landkreise, das Umweltministerium Baden-Württemberg, politische Parteien und Nicht-Regierungsorganisationen einbringen. Zudem hat das BMUB 2006 eine interdisziplinäre Expertengruppe Schweizer Tiefenlager – kurz: ESchT – eingerichtet, die seitdem den gesamten Prozess intensiv mit zahlreichen Analysen begleitet. Die Öffentlichkeitsbeteiligung Die wesentlichen Unterlagen liegen in Deutschland in den Bibliotheken des BMUB in Berlin und Bonn aus. Sie können zudem in den Landratsämtern der Landkreise eingesehen werden, die unmittelbar an die möglichen Standortgebiete angrenzen: Waldshut, Schwarzwald-Baar-Kreis und Konstanz, sowie im zuständigen Amt in der Stadt Blumberg. Online sind die Unterlagen auf den Seiten des Schweizer Bundesamtes für Energie aufrufbar. Die Stellungnahmen können nur schriftlich bzw. online abgegeben werden, der Empfänger ist ebenfalls das Schweizer Bundesamt für Energie. Handout zur Veranstaltung Endlagersuche in der Schweiz - Das Wichtigste in Kürze Label: Fachinformation Herunterladen (PDF, 157KB, nicht barrierefrei)

Marktdaten: Finanzen

Marktdaten: Finanzen Nachhaltige Geldanlagen, freiwillige Kompensationszahlungen und Spenden erleichtern und ermöglichen die Finanzierung von Projekten zum Umwelt-, Natur- und Klimaschutz. Sie sind deshalb ein wichtiger zusätzlicher Beitrag der privaten Haushalte für einen Wandel hin zu klimaneutralen und umweltgerechten Lebens- und Wirtschaftsweisen. „Grüne“ bzw. nachhaltige Geldanlagen Das Anlagevolumen von nachhaltigen Investmentfonds hat sich in Deutschland von 2019 bis 2021 mehr als verdoppelt. Es betrug 409 Milliarden Euro im Jahr 2021. Der Marktanteil betrug 9,4 % (siehe Abb. „Anlagevolumen und Marktanteil von Investmentfonds mit Umwelt- und Sozialkriterien“). Hinzu kommen 46,1 Milliarden Euro nachhaltig verwaltete Eigenanlagen und 45,8 Milliarden Euro aus Kundeneinlagen von Spezialbanken mit Nachhaltigkeitsfokus. Nicht erfasst sind hier Investitionen in die energetische Sanierung von Eigenheimen oder in privat installierte Solaranlagen. Die Daten werden jährlich vom Forum für nachhaltige Geldanlagen ( FNG ) durch Abfrage bei Finanzinstituten erhoben. Als nachhaltige Geldanlagen bezeichnet FNG „nachhaltige Produkte und Anlagevehikel, die ökologische, soziale und Governance-bezogene Aspekte (ESG-Kriterien) explizit in ihren Anlagebedingungen berücksichtigen“ ( FNG 2022 ). Zu beachten ist, dass diese Definition keine Aussagen über das ökologische oder soziale Anspruchsniveau der entsprechenden Anlagen zulässt. Die Marktdaten liefern demnach nur eine erste Orientierung für das Volumen nachhaltiger Geldanlagen in Deutschland. Angaben zum Marktanteil beziehen sich auf das Volumen aller Fonds in Deutschland gemäß der Daten des Bundesverbands Investment und Asset Management ( BVI ). Freiwillige Kompensation von Treibhausgasemissionen Das Volumen der freiwilligen Kompensationszahlungen für Treibhausgasemissionen hat sich in Deutschland zwischen 2012 und 2020 von rund 3,3 Mio. Tonnen (t) ⁠ Kohlendioxid-Äquivalente ⁠ (CO 2e ) auf rund 43,6 Mio. t CO 2e mehr als verzehnfacht (siehe Abb. „Freiwillige CO 2 -Kompensationszahlungen in Deutschland“). Das ist das Ergebnis verschiedener Anbieterbefragungen im Auftrag des Umweltbundesamtes ( UBA 2010 , UBA 2015 , UBA 2018 , UBA 2022 ). Allerdings hatten nur ein Teil der Anbieter von Dienstleistungen zur freiwilligen Kompensation an den jeweiligen Befragungen teilgenommen, so dass es sich bei den Daten nur um grobe Schätzungen des Marktvolumens handelt. Spenden und Kompensationszahlungen Das Spendenvolumen von privaten Haushalten für Umwelt- und Naturschutz schwankte seit 2010 zwischen 108 Millionen Euro (2012) und 191 Millionen Euro (2021). Der Anteil am gesamten Spendenaufkommen privater Haushalte lag zwischen 2,4 % (2013) und 3,7 % (2011). Im Jahr 2021 lag der Anteil bei 3,3 % (siehe Abb. „Spenden für Natur- und Umweltschutz in Deutschland“). Die Daten werden über ein Panel von deutschen Privatpersonen ab 10 Jahren monatlich erfasst ( Deutscher Spendenrat ). Nicht enthalten sind u.a. Spenden an politische Parteien, Spenden von Unternehmen und Organisationen sowie Großspenden über 2.500 Euro.

Microsoft Word - LRP ASL07.12.2005

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Luftreinhalte- und Aktionsplan für die Stadt Aschersleben 2005 Impressum Herausgeber Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Referat 32 Olvenstedter Straße 4, 39108 Magdeburg Projektleitung, Koordination und Bearbeitung Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Fachbereich 3 Reideburger Str. 47, 06116 Halle (Saale) unter Mitwirkung von Stadt Aschersleben, Abteilung Stadtplanung Markt 1, 06449 Aschersleben Landkreis Aschersleben – Staßfurt, Umweltamt Ermslebener Straße 77, 06449 Aschersleben Ministerium für Bau und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt Turmschanzenstraße 30, 39114 Magdeburg externe gutachterliche Unterstützung durch IVU Umwelt GmbH Burgweg 10, 79350 Sexau Magdeburg, November 2005 Diese Schrift darf weder von Parteien noch von Wahlhelfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen von Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben politischer Informationen oder Werbemittel. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Schrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregierung zugunsten einzelner Gruppen ver- standen werden könnte. 2 INHALTSVERZEICHNIS 0. Anlass und rechtliche Rahmenbedingungen für die Erstellung des Luftreinhalte- und Aktionsplanes6 1.Ort des Überschreitens9 1.1 1.2 1.3Plangebiet Überwachung der Luftgüte Messstation Aschersleben (räumliche Lage)9 11 11 2.Allgemeine Informationen14 2.1 2.1.1 2.2 2.2.1 2.3 2.4 2.5 2.5.1 2.6Allgemeine Gebietsbeschreibung Infrastruktur Statistische Angaben zum Plangebiet Flächennutzung Siedlungsstruktur Orographie Klimatologie Immissionsmeteorologische Einschätzung Schutzziele des Planungsgebietes14 14 15 15 16 17 18 18 24 3.Zuständige Behörden25 4.Art und Umfang der Verschmutzung26 4.1 4.2 4.2.1 4.2.2 4.2.3 4.2.4 4.2.5 4.2.6 4.2.7 4.2.7.1 4.2.7.2 4.2.8Ergebnisse der Messungen und Feststellung von Überschreitungen Angewandte Beurteilungstechniken Allgemeines Datenanalyse Tage und Perioden hoher Belastung Räumliche Analyse Trajektorien und Wetterberichte Standortanalyse Ausbreitungsmodellierung Ausbreitungsrechnungen mit IMMIS Ausbreitungsrechnungen mit LASAT Immissionsprognose26 30 30 31 31 31 32 32 32 32 33 33 5.Ursprung der Verschmutzung34 5.1 5.1.1 5.1.2 5.1.3 5.1.4 5.1.5Ermittlung der relevanten Emissionsquellen Industrie Nicht genehmigungsbedürftige Anlagen (Kleinfeuerungsanlagen und Gewerbe) Verkehr Natürliche Quellen Gesamtemissionen34 35 36 36 37 37 3

LRP-Halle_2011.pdf

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Luftreinhalteplan für den Ballungsraum Halle 2011 Stand: Mai 2011 Impressum Herausgeber Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Referat 34 Olvenstedter Straße 4, 39108 Magdeburg Projektleitung, Koordination und Bearbeitung Landesamt für Umweltschutz des Landes Sachsen-Anhalt, Fachbereich 3 Reideburger Straße 47, 06116 Halle (Saale) unter Mitwirkung Stadt Halle (Saale) Marktplatz 1, 06100 Halle (Saale) Titelbild © Stadt Halle (Saale) Halle, 1. Juni 2011 Diese Schrift darf weder von Parteien noch von Wahlhelfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen von Parteien sowie das Einlegen, Aufdru- cken oder Aufkleben politischer Informationen oder Werbemittel. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Schrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregierung zugunsten einzelner Gruppen verstanden werden könnte. 2 Inhaltsverzeichnis 1 Anlass und rechtliche Rahmenbedingungen für die Erstellung des Luftreinhalteplanes .................................................................................... 6 1.1 1.2Rechtsgrundlagen.................................................................................................. 6 Ziel des Luftreinhalteplanes ................................................................................... 7 2Die Luftqualität im Ballungsraum Halle ............................................. 9 2.1 Ort des Überschreitens .......................................................................................... 9 2.1.1 2.1.2 2.2 Grenzen des Luftreinhalteplanes ............................................................................... 9 Überwachung der Luftqualität .................................................................................. 10 Art und Umfang der Verschmutzung.................................................................... 11 2.2.1 Luftüberwachung an der Messstation Halle/Paracelsusstraße ................................. 11 2.2.1.1 Orientierende Untersuchungen und Messungen zur Luftqualität ....................... 11 2.2.1.2 NO2-Passivsammlermessungen im Stadtgebiet von Halle................................. 13 2.2.1.3 Luftüberwachungsmessungen an der Messstation Halle/Paracelsusstraße....... 15 2.2.2 Luftüberwachung an weiteren Messstationen in Halle.............................................. 16 2.2.2.1 Partikel PM10 ..................................................................................................... 16 2.2.2.2 Stickstoffdioxid .................................................................................................. 17 2.3 Ursachen der Verschmutzung ............................................................................. 18 2.3.1 Analyse der Emissionssituation................................................................................ 18 2.3.1.1 Industrie, Großfeuerungsanlagen und Landwirtschaft ....................................... 19 2.3.1.2 Nicht genehmigungsbedürftige Anlagen ............................................................ 19 2.3.1.3 Verkehr ............................................................................................................. 20 2.3.1.4 Überblick der Emissionen in Halle (Saale)......................................................... 21 2.3.2 Analyse der Immissionssituation .............................................................................. 23 2.3.2.1 Partikel PM10-Belastung .................................................................................... 23 2.3.2.2 Stickstoffdioxid-Belastung ................................................................................. 26 2.4Schutzziele im Plangebiet.................................................................................... 29 3Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität ............................. 31 3.1 Angaben zu den bereits vor dem Inkrafttreten der Richtlinie 2008/50/EG durchgeführten Maßnahmen................................................................................ 31 3.1.1 Maßnahmen auf internationaler Ebene .................................................................... 31 3.1.1.1 Umsetzung von Gemeinschaftsvorschriften ...................................................... 31 3.1.1.2 Verschiedene EU-Programme ........................................................................... 31 3.1.2 Weitere Maßnahmen auf nationaler und europäischer Ebene .................................. 32 3.1.2.1 Anlagenbezogene Maßnahmen......................................................................... 32 3.1.2.2 Verkehrliche Maßnahmen ................................................................................. 33 3.1.2.3 Weitere Maßnahmen ......................................................................................... 33 3.1.3 Maßnahmen auf lokaler Ebene ................................................................................ 34 3.1.3.1 Anlagenbezogene Maßnahmen......................................................................... 34 3.1.3.2 Verkehrsbezogene Maßnahmen ....................................................................... 34 3.1.3.3 Weitere Maßnahmen ......................................................................................... 36 3.1.3.4 Umweltbewusstes Verhalten im Privatbereich ................................................... 37 3.2 Angaben zu den nach dem Inkrafttreten der Richtlinie 2008/50/EG geplanten Maßnahmen .......................................................................................................... 38 3.2.1 Maßnahmen auf internationaler Ebene .................................................................... 38 3.2.2 Maßnahmen auf nationaler und regionaler Ebene ................................................... 38 3.2.2.1 Anlagenbezogene Maßnahmen......................................................................... 38 3.2.2.2 Verkehrsmaßnahmen ........................................................................................ 38 3.2.2.3 Weitere nationale und regionale Programme..................................................... 39 3.2.3 Maßnahmen auf lokaler Ebene ................................................................................ 39 3

Microsoft Word - Impressum.doc

Impressum ISSN 0941-7281 Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt – Sonderheft 3/ 2001: Arten- und Biotopschutzprogramm Sachsen-Anhalt. Landschaftsraum Elbe. Herausgeber und Bezug:Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, PSF 20 08 41, 06009 Halle (Saale) Sitz: Reideburger Str. 47, 06116 Halle, Telefon (03 45) 57 04- 0 Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit Schriftleitung:Dr. Kai Gedeon Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Halle peb – Gesellschaft für Landschafts- und Freiraumplanung, Dachau Digital Druckservice Halle GmbH Redaktion: Satz und Druck: Farbfotos: Stefan ELLERMANN (Titelbild-groß, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 19) Reinhard ENGEMANN (10, 12, 13, 21, 27, 31, 32, 34, 47) Werner FIEDLER (Titelbild-klein) Dr. Wolfgang FISCHER (49) Klaus-Jürgen HOFER (39) Peter IBE (17, 24, 28, 29, 30, 33, 35, 36, 37, 38, 40, 43, 44, 45, 46) Karl-Heinz JÄHRLING (9, 11, 14, 15, 16, 20, 22, 23, 25, 26) Dr. Christian KOMPOSCH (42) Dr. Lothar KRIENITZ (48) Dr. Volker NEUMANN (18) Dr. Franz SCHÖLL, BfG Koblenz (41) Diese Schrift darf weder von Parteien noch von Wahlhelfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Mißbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben politischer Informationen oder Werbemittel. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Schrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregierung zugunsten einzelner Gruppen verstanden werden könnte. Gedruckt auf 100 % chlorfrei gebleichtem Papier September 2001

Bericht zur Lage der Landwirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt 2020

Bericht zur Lage der Landwirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt 2020 Impressum: Herausgeber:Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten des Landes Sachsen-Anhalt Hasselbachstraße 4 39104 Magdeburg Redaktion:Abteilung 4 Landwirtschaft, Gentechnik, Agrarmärkte, Veterinärwesen Referat 44 Agrarökonomie, Beratung, Berufliche Bildung E-Mail:Annette.von-Sayn-Wittgenstein@mw.sachsen-anhalt.de Der Umwelt zuliebe chlorfrei! Diese Schrift darf weder von Parteien noch von Wahlhelfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwer- bung verwendet werden. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informations- ständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben politischer Informationen oder Werbemittel. Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, Landwirtschaft prägt Sachsen-Anhalt wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig. Dieser Bericht stellt Ihnen in bewährter Weise die Strukturen, Leistungen und Betriebsergebnisse auf Basis der Agrarstrukturerhebung 2020 und des Testbetriebsnetzes Sachsen-Anhalt vor. Das hier vorgestellte Wirtschaftsjahr 2019/2020 spiegelt sowohl die Nachwirkungen der Dürre 2018, der erneuten Trockenheit 2019 als auch die ersten Folgen der COVID-19-Pandemie wider. Es hat sich gezeigt, dass die Landwirtschaft in Sachsen-Anhalt auch in Krisenzeiten eine verlässliche Konstante in der Versorgung mit Nahrungsmitteln ist. Doch offenbart der Bericht ebenfalls, dass die Probleme der Branche teils immens sind. Der weiter anhaltende Preisverfall bei Milch, die stark schwankenden Preise für Getreide und Zuckerrüben sowie die Auswirkungen der Afrikanischen Schweinepest auf die Schweine haltenden Betriebe seien hier exemplarisch genannt. In diesem und auch bereits in den vorhergehenden Agrarberichten sind die Folgen des Klimawandels auf die landwirtschaftliche Erzeugung in Zahlen belegt worden. Extremwetter- ereignisse bedrohen immer häufiger die Ernten. Mit dem „New Green Deal“ hat die EU-Kommission einen Rahmenplan für einen grundlegenden Umbau der Landwirtschaft aber auch des Verbraucherverhaltens vorgelegt. Der gesellschaftliche Diskurs über Landwirtschaft allgemein, Tierhaltung oder den Rückgang der Biodiversität in der Kulturlandschaft wird zunehmend kontrovers geführt. Darauf gilt es zu reagieren und für die Zukunft eine nachhaltige und multifunktionale Landwirtschaft zu entwickeln, die sowohl im europäischen Maßstab wettbewerbsfähig ist als auch regionale Lieferketten bedienen kann. Dazu bedarf es für die Akteure fairer und verlässlicher Rahmenbedingungen und Planungssicherheit insbesondere auch von Seiten der Politik. Ich sehe diesen Bericht aber nicht ausschließlich als Darstellung der Probleme und Herausforderungen, sondern vordergründig als Beleg für die erbrachten Leistungen der Landwirtinnen und Landwirte in Sachsen-Anhalt. Dass trotz des schwierigen wirtschaftlichen und klimatischen Umfelds im Berichtszeitraum die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Sachsen-Anhalt nur leicht zurückgegangen ist, stimmt mich grundsätzlich optimistisch. Hinter den hier dargestellten Zahlen und Analysen stehen immer auch Menschen: Unternehmer/innen, Betriebsleiter/innen, Mitarbeiter/innen und vielfach ganze Familien. Sie sind dabei nicht nur Wirtschaftsbeteiligte, sondern oft auch tragende Elemente des Dorflebens vor Ort. Landwirtschaft ist der Motor der ländlichen Räume. Attraktive Arbeits- und Lebensbedingungen in den ländlichen Räumen sind Grundlage für deren Zukunftsfähigkeit. Für jetzige und zukünftige Generationen sind deshalb bestmögliche Bedingungen zu schaffen und die Wertschöpfung weiter auszubauen und zu entwickeln. Ich bin überzeugt, dass dies durch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten gelingen kann. Sven Schulze

Anleitung für den operatorischen Hochwasserschutz 2

Anleitung für den operativen Hochwasserschutz Teil 2 Verteidigung von Flussdeichen - Deichsicherung Impressum Anleitung für den operativen Hochwasserschutz – Teil 2 Herausgeber der 5. Auflage Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW) Otto-von-Guericke-Straße 5, 39104 Magdeburg Telefon (0391) 581-0 , Fax: (0391) 581-1230, Mail: poststelle@lhw.mlu.sachsen-anhalt.de im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt Redaktionsleitung:Dipl.-Ing.oec. Hans-Jörg Steingraf Tel.: 03937-4913-0 Titelfoto:Wischedeich, April 2006 Dipl.-Chem. Angela Göbke Fotonachweis:Dipl.-Ing. Andrea Göbke, Fotos 1, 14, 15 Frank Torger, Fotos 2, 29, 30 Dipl.-Ing. oec. Hans-Jörg Steingraf, Fotos 3, 4, 5, 7, 8, 9, 10, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 31, 34, 35,36, 39 Dipl.-Ing. Harald Schmidt, Fotos 6, 23, 32, 33 Dipl.-Ing. Frank Friedrich, Fotos 12, 37, 38 Martin Schulz, Foto 13 Skizzen und Bilder:Ina Emanuel, Dipl.-Ing. Frank Friedrich, Dipl.-Ing. oec. Hans-Jörg Steingraf Stand: 06.05.2015 Diese Datei / Broschüre wird kostenlos abgegeben und darf nicht verkauft werden. Der Nachdruck be- darf der Genehmigung.Diese Schrift darf weder von Parteien noch von Wahlhelfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdru- cken oder Aufkleben politischer Informationen oder Werbemittel. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Schrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregierung zugunsten einzelner Gruppen verstanden werden könnte. 2 Inhaltsverzeichnis 1.Übersicht über die Schadstellen4 2.Grundlagen5 3. 3.1 3.2Schäden auf der Wasserseite Schadbild 1 – bei steigendem Wasserspiegel Schadbild 2 – bei fallendem Wasserspiegel9 9 12 4. 4.1 4.2Schäden auf der Deichkrone Schadbild 3 – steigender Wasserspiegel, Überströmungsgefahr Schadbild 4 – bei anhaltendem Hochwasser Grundbruchgefahr13 13 16 5. 5.1 5.2 5.3Schäden auf der Landseite Schadbild 5 – keine Sickerlinie Schadbild 6 – bei ausgebildeter Sickerlinie Schadbild 7 – Grundbruchgefahr17 17 20 23 6 6.1 6.2Schäden im Deichhinterland Schadbild 8 – punktförmige Quellen Schadbild 9 – Schäden durch Aufweichen26 26 27 7.Deichbreschen28 3

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