Das Projekt "Unterstützung für aquatische Tests im Rahmen der Normung: Erfassung immuntoxischer Effekte/Phagozytoseaktivität von Muschelhämozyten (neuartige Wirkungen gemäß Paragraph 7a WHG/IVU-UVP-Richtlinie)" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: Bundesanstalt für Gewässerkunde.A) Problemstellung: Das Immunsystem spielt eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Pathogenen und Xenobiotika, insbesondere bei der Regulation lebenswichtiger Prozesse wie z.B. bei der Reproduktion, Zelldifferenzierung und Zellproliferation. Nach dem jetzigen Kenntnisstand gibt es weder Untersuchungen noch Untersuchungsverfahren zur Erfassung immuntoxischer Wirkungen von Wasserinhaltsstoffen auf aquatische Organismen. Um derartige Testverfahren zu entwickeln und durchzuführen, ist der Einsatz repräsentativer Organismen der verschiedenen Trophiestufen oder die Erfassung des immuntoxischen Potenzials erforderlich. Die qualitative und quantitative Erfassung der Immunantwort im Test ermöglicht Abschätzungen der Belastungen des Immunsystems von Organismen durch Abwassereinleitungen. Die Notwendigkeit der Entwicklung eines geeigneten Testverfahrens wurde auch vom Normenausschuss für Wasserwesen erkannt, der die Einrichtung eines entsprechenden Arbeitskreises beschloss. Die Mitglieder (Industrie, Universitäten, Landesumweltämter, UBA) sprachen sich für einen Phagozytosetest aus, da dieses Verfahren bereits einen hohen methodischen Standard erreicht hat. Trotz der erfolgreichen bisherigen Arbeit in diesem Ausschuss sind noch sehr viele grundsätzliche Fragen zu klären, die für eine eindeutige Bewertung der Testergebnisse (Reproduzierbarkeit, Gerichtsfestigkeit) unbedingt erforderlich sind. Hierzu zählen Kinetik der Immunreaktionen, optimale Expositionszeiten, Sensitivität des Testsystems und Eignung von Zellkulturen zur Erfassung des immuntoxischen Potenzials. Die Bearbeitung dieser Fragen soll Gegenstand dieses Forschungsvorhabens sein. B) Handlungsbedarf (BMU; ggf. BfS, BfN oder UBA): Im Zuge der Überarbeitung rechtlicher Grundlagen (Wasser-, Abwasser, Abfallrecht) und der Umsetzung der EU-WRRL, werden Testmethoden zur Bestimmung der Immuntoxizität in aquatischen Ökosystemen benötigt. Diese zusätzlichen Arbeiten sind mit der Personalkapazität des DIN AK 5.7 nicht abzudecken. Eine unmittelbare Beteiligung des UBA im Bereich der Grundlagenforschung ist nicht vorgesehen. C) Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines Testverfahrens, das es ermöglicht, mit geeigneten wirkungsbezogenen Parametern Daten erheben zu können, um zum einen den Immunstatus von Organismen in aquatischen Ökosystemen und zum anderen immuntoxikologische Wirkungen in Gewässern beurteilen zu können.
Das Projekt "Fachgespräch zum Thema Biotestdaten (Survey); BioDaTox - Integrierte Datenbank für ökotoxikologische Biotests und Auswertemodule als Informationsbasis für eine valide Umweltbewertung" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: LemnaTec GmbH.A) Problemstellung: Eine umfassende und zukunftssichere Dokumentation biologischer Referenzanalyseverfahren (BRA) für Umweltproben und umweltrelevante Stoffe existiert nicht. Der Aufbau einer entsprechenden Datenbank ist kostenintensiv. Der externe Betrieb und der unentgeltliche Zugriff durch BMU/UBA muss sichergestellt werden. Daher ist eine Vorstudie und Fachgespräch zum Thema Biotestdaten erforderlich. B) Handlungsbedarf (BMU; ggf. auch BfS, BfN oder UBA): Zur Sicherung der Effektivität, Zukunftssicherheit und Qualität der Datenbankentwicklung BioDaTox ist es sinnvoll, in einem ersten Schritt einen Anforderungsprofil aus der Perspektive der späteren Datenbanknutzer und Dateneingeber zu erstellen. Dazu sollen qualifizierte Gespräche mit Vertretern aus Normungsarbeitskreisen, öffentlich geförderten Verbundprojekten, Behörden, Ministerien, Industrie und freien Laboratorien und speziellen Fachexperten geführt werden. Die Möglichkeiten und Chancen des BioDaTox Konzeptes sind in einer Vorstudie zu demonstrieren (detaillierte Machbarkeitsstudie). Auf der Basis des ersten Anforderungsprofils und der Vorstudie wird dann im Rahmen eines Fachgesprächs (Audit) eine Synthese aus Anforderungsprofil und informationstechnischen Möglichkeiten erstellt und damit eine umfassende Basis für das Projekt BioDaTox gelegt. Das Fachgespräch wird alle involvierten Gruppen beteiligen und durch die gezielte Auswahl der Vortragenden, Workshops und der spezifischen Themensetzung ein transparentes Konzept auf der Basis der Vorarbeiten vervollständigen: Relevanz von Daten aus der Validierungs- und Ringtestphase für die effektive Normenentwicklung, Relevanz von Vollzugsdaten für die Weiterentwicklung und Schwachstellenanalyse von genormten BRA, Notwendigkeit von Hintergrundwerten für die Verbesserung der Bewertung von Ergebnissen für BRA (z. B. Boden), Bereitstellung von Daten von und über für die Vorbereitung neuer Vollzugsbereiche (z.B. OSPAR) Anforderungen an die Datenqualität für fortgeschrittene Risikobewertungen von Schadstoffen in der Umwelt, Erkennung neuer Felder für den effektiven Einsatz von BRA, Motivationsschaffung für die Eingabe von Daten, Datensicherheit, Nutzerergonomie und Qualitätskontrolle ökotoxikologischer Datensätze, Daten aus BRA zum effizienten Einsatz in der Politikberatung. C) Ziel: Erarbeitung einer soliden, fachlich fundierten Entscheidungsgrundlage für den Aufbau eines kombinierten...