Das Projekt "StartClim2008: Anpassung an den Klimawandel in Österreich - StartClim2008.A: Einfluss von Adaptationsmaßnahmen auf das akute Sterberisiko in Wien durch Temperaturextreme" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Meteorologie durchgeführt. Um im Gesundheitsbereich wirksame Adaptationsmaßnahmen an den Klimawandel und insbesondere an extreme Temperaturen planen zu können, reicht es nicht aus, die Risiken auf Bevölkerungsebene zu kennen. Vielmehr müssen Gruppen mit erhöhtem Risiko definiert und untersucht werden. Daher soll untersucht werden, ob von einer Zunahme der täglichen Sterblichkeit während Hitzewellen eher Personen in Krankenhäusern und Pflegeheimen oder in heimischer Wohnumgebung betroffen sind. Ferner soll untersucht werden, ob bereits getroffene Maßnahmen der Aufklärung und Information der Bevölkerung (Hitzewarnungen) zu einer Reduktion des Sterberisikos geführt haben.
Das Projekt "Umwelt-Survey für Kinder - Analytik und Auswertung: Bestimmung von Organochlorverbindungen im Blut von Kindern - Teilvorhaben 07" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Prof.Dr.med. Hans Drexler durchgeführt. A) Problemstellung: Die besondere Relevanz der Organochlorverbindungen als Umweltschadstoffe ergibt sich dadurch, dass sie sich aufgrund ihrer Lipophilität in der Nahrungskette und im menschlichen Körperfett anreichern. Im Rahmen des Kinder-Umwelt-Surveys sollen HCB (Hexachlorbenzol), Isomere des Hexachlorcyclohexans (HCH), DDE (Dichlordiphenyldichlorethylen) als ein Metabolit des DDT und drei Kongenere der polychlorierten Biphenyle (PCB 138, PCB 153, PCB 180) im Blut von Kindern untersucht werden. Diese stehen exemplarisch für eine Vielzahl in der Umwelt vorkommender Organochlorverbindungen. Obwohl Kinder als Risikogruppe für umweltbedingte Gesundheitsbeeinträchtigungen anzusehen sind, liegen für Kinder im Alter ab 3 Jahren bisher keine repräsentativen Daten zur korporalen Belastung mit Organochlorverbindungen vor. B) Handlungsbedarf (BMU; ggf. auch BfS, BfN oder UBA): Gemäß des APUG ist es zur frühzeitigen Erkennung umweltbedingter Gesundheitsrisiken und zu deren fundierten wissenschaftlichen Bewertung notwendig, die Forschung auf dem Gebiet Kinder, Umwelt und Gesundheit auf hohem Niveau zu erhalten und zu fördern. C) Ziel des Vorhabens: Die Konzentrationen der genannten Organochlorverbindungen im Blut aller Kinder, die am Kinder-Umwelt-Survey teilnehmen, sollen, unter hohen Anforderungen an die Qualitätssicherung, analysiert werden.
Das Projekt "Erstellung eines Berichtes ueber die im Nationalen Umwelt-Survey fuer Kinder und Jugendliche einzusetzenden umweltmedizinischen Untersuchungeinstrumente fuer die Erkennung von potentiellen Gesundheitsschaeden durch Umweltbelastungen - Teilvorhaben 01" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Robert-Koch-Institut durchgeführt. Kinder und Jugendliche sind als Risikogruppe fuer umweltbedingte Gesundheitsbeeintraechtigungen anzusehen. Gruende dafuer sind ihre expositionsrelevanten Verhaltensweisen (Hand-zu-Mund; Krabbeln, Spielen auf dem Fussboden; Buddeln, Graben im Sand und Aufnahme vom Schmutz im Freien), ihre besonderen physiologischen Bedingungen (erhoehte Ventilations- und Resorptionsraten) und die daraus resultierenden hoeheren Schadstoffbelastung gegenueber Erwachsenen. Eine besondere gesundheitliche Gefaehrdung ergibt sich insbesondere auch aus der Schadstoffaufnahme im Verhaeltnis zu ihrem Koerpergewicht, da sich der kindliche Organismus in der Entwicklung befindet. Durch das geplante Vorhaben sollen die umweltmedizinischen Untersuchungsinstrumente und Verfahren ermittelt werden, die fuer die Erkennung von potentiellen gesundheitlichen Auswirkungen aufgrund umweltbedingter Belastungen bei Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen geeignet sind. Dabei ist insbesondere die Einsatzfaehigkeit dieser Instrumente und Verfahren im Rahmen der Querschnittsstichproben-Untersuchung des Umwelt-Survey zu pruefen und zu bewerten. Die Auswahl der Instrumente und Verfahren soll sich ferner an den im Umwelt-Survey zu ermittelnden Umweltbelastungen mit den Schwerpunkten Human-Biomonitoring und Innenraumluft orientieren, d.h. PCB, Pb, Hg (neurotoxische Wirkungen); PAK, Benzol, As, (Cd), einige halogenierte FOV (cancerogene/cocancerogene Wirkungen); Hausstaubmilbenexkremente, Katzenhaare, Schimmel, FOV, MFOV, CH2O und andere Carbonyle (Atemwegsreizungen und -erkrankungen, Allergien und Asthma); Biozide, Weichmacher wie DEHP (moegliche Stoffwechselbeeinflussungen mit potentiellen Langzeitfolgen); Nikotin und Cotinin zur Verifizierung des Aktiv- und Passivrauchens. Die Erstellung eines Befragungsinstrumentariums ist anhand der bereits im Umwelt-Survey eingesetzten und weiterentwickelten Frageboegen vorzunehmen und mit dem Fragebogen des Gesundheitssurveys fuer Kinder und Jugendlichen abzugleichen. Dabei sind insbesondere die umwelt- und psychomedizinischen Aspekte zu beruecksichtigen. Das Vorhaben soll folgende Teilschritte bearbeiten: Datenerhebung (Literaturrecherche, Zusammenstellung bisheriger Studienergebnisse); Datenpruefung (Pruefung der Eignung der Instrumente und Verfahren hinsichtlich der Erfassbarkeit von potentiellen Gesundheitsbeeintraechtigungen in der kindlichen und jugendlichen Population Deutschlands, Pruefung des notwendigen Stichprobenumfanges, theoretische Pruefung im Hinblick auf die praktische Einsatzfaehigkeit (Handhabung, Probandenbelastung, Zeit- und Finanzaufwand etc.) im Rahmen der Feldstudie); Bewertung (Erstellung einer Prioritaetenliste der einsetzbaren Instrumente und Verfahren; Erstellung eines Fragenkataloges zu umwelt- und psychomedizinischen Aspekten, Organisation, Duchfuehrung und Auswertung einer Expertenanhoerung) und Berichterstellung.