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Forest-Climate Projects KWAMP and PAPSTA (Rwanda)

Aim of the assignment was to undertake a feasibility study within the Kirehe 'Community Based Watershed Management Project' (KWAMP) and the 'Project for the Strategic Plan for the Transformation of Agriculture' (PAPSTA) do qualify as CDM projects according to the regulations of the Kyoto protocol. Services provided: Clarification of the additionality for both projects; Determination whether the projects can be implemented as Programme of Activities (PoA); Revision and improvement of technical mechanisms for monitoring, for continued support to the establishment of agroforestry systems, and for sharing monetary incentives with participating farmers; Assessment of the carbon finance opportunities for the planned small-scale biogas fermenters; Development of the Carbon Finance Documents for both projects based on the standard of the BioCarbon Fund of the World Bank.

Ehrenamtliches Engagement von Dr. Hans-Jürgen Mohr aus Boppard gewürdigt

Dr. Hans-Jürgen Mohr aus Boppard hat sich in herausragender Weise um das soziale, kulturelle und politische Leben seiner Heimat verdient gemacht und wurde nun dafür ausgezeichnet. In einer Feierstunde händigte ihm Wolfgang Treis, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, im Namen des Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz aus. Dr. Hans-Jürgen Mohr, gebürtig aus Boppard, ist seit den 1970er Jahren in vielfältigen Funktionen kommunalpolitisch aktiv. Bereits 1975 trat er in die CDU ein, war Vorsitzender der Jungen Union und ist seit 1979 Mitglied des Ortsbeirats Boppard. Ab 1984 prägte er zwei Jahrzehnte lang als Ortsvorsteher die Entwicklung seiner Heimatstadt und setzte sich dabei stets für die Belange der Bürgerinnen und Bürger ein. Im Jahr 2004 gründete Dr. Hans-Jürgen Mohr die Bürgerbewegung „Bürger für Boppard e. V.“, die heute als zweitstärkste Fraktion mit acht Mandaten im Stadtrat vertreten ist. Auf Kreisebene war er von 2009 bis 2024 als Mitglied des Kreistages Rhein-Hunsrück aktiv, unter anderem als stellvertretender Vorsitzender der Kreistagsfraktion Freie Wähler und als Mitglied im Ehrenamtsausschuss. Bereits zuvor brachte er sich ehrenamtlich im Kreisrechtsausschuss und im Ruanda Komitee ein. Unter seiner Führung engagiert sich der Verein „Bürger für Boppard e. V.“ nicht nur politisch, sondern auch gesellschaftlich – etwa durch die Organisation von Kinderferienprogrammen, die Unterstützung sozialer Projekte und die Mitwirkung bei kulturellen Veranstaltungen wie dem Karnevalsumzug oder den Köhlertagen. Ein besonderes Augenmerk legt Dr. Hans-Jürgen Mohr auf den Natur- und Artenschutz. So initiierte er das Projekt „Steinkauz für Boppard“, bei dem gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr spezielle Niströhren installiert wurden, um den bedrohten Steinkauz in der Region zu schützen. Weitere Maßnahmen und Informationsangebote zum Thema Biodiversität sind bereits in Planung. Mit über 30 Mitgliedschaften ist Dr. Hans-Jürgen Mohr eine treibende Kraft in zahlreichen Vereinen, Nachbarschaften und Freundeskreisen. Seine Unterstützung reicht von Schützenvereinen über Karnevalsvereine bis hin zu Partnerschaftsinitiativen mit Boppards Partnerstädten. Im vergangenen Jahr wurde er zudem zum Schützenkönig gekrönt. Daneben ist er als Facharzt für Chirurgie bekannt, der sich weit über seine beruflichen Verpflichtungen hinaus für das Wohl der Menschen einsetzt, beispielsweise für geflüchtete Menschen in Boppard – sei es durch medizinische Hilfe oder soziale Unterstützung. In seiner Laudatio würdigte SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis das außergewöhnliche Engagement von Dr. Hans-Jürgen Mohr, das sich über viele Bereiche erstrecke und ihn zu einem Vorbild für alle Bürgerinnen und Bürger mache. Bei dem Festakt im Dienstgebäude der SGD Nord waren Familie, Freunde sowie politische Vertreterinnen und Vertreter anwesend. Die Anregung, ihn mit der Landesverdienstmedaille auszuzeichnen, geht auf den Bopparder Bürgermeister Jörg Haseneier zurück, der ebenfalls an der Ehrung teilnahm.

Preis der Umweltallianz Sachsen-​Anhalt 2016 Preiskategorie "Produkte und Technologien" Preiskategorie "Konzepte und Projekte" Preiskategorie "Sonderpreis der Umweltallianz"

Preisträger: Schubert & Langenbeck Solarthermische Konzentatoren, Blankenburg/Harz Würdigung für: Solarthermische Konzentratoren TOBECK 800 und 1800 Die neuartigen solarthermischen Kollektortypen TOBECK 800 und 1800 ermöglichen die Nutzung direkter und diffuser Sonnenstrahlung in einem System und vereinen die Vorteile konzentrierender und nicht konzentrierender Technologien. Durch einen vertikalen, parabelförmig gebogenen Reflektor wird Sonnenlicht in Form einer Brennlinie permanent auf im unteren Bereich horizontal angeordnete Absorber in Vakuumröhren konzentriert. Bei geringerem Materialeinsatz können schneller höhere Temperaturen bis auf Prozesswärmeniveau erzeugt werden. Finalist: RG Elektrotechnologie GmbH, Quedlinburg Würdigung für: Mini-Reinraum für die Elektronikfertigung Mit der entwickelten Antistatic Dedusting Conveyor (ADC) - Technologie erreichen Elektronikhersteller eine ressourcenschonende Reinigung von Leiterplatten direkt in der Zuführung zum Lotpastendruck. Das System schafft einen lokal begrenzten, staubfreien und elektrostatisch neutralisierten Mini-Reinraum. Der Reinigungsprozess findet berührungslos in einer abgeschirmten Atmosphäre statt. Im Ergebnis entstehen Leiterplatten in Reinraumqualität ohne den Einsatz intensiver Reinraumtechnik. Ausschüsse und Produktionsstopps durch Verunreinigungen werden verhindert. Finalist: TESVOLT GmbH, Lutherstadt Wittenberg Würdigung für: Li-Produktserie für Gewerbe und Industrie Die TESVOLT GmbH hat ein aktiv bidirektionales Batteriemanagementsystem mit passgenauem Lithium-Speicher entwickelt. Dieses überwacht Temperatur, Spannung und Ladezustand jeder einzelnen Zelle und steuert sie im Zellverbund. Das bidirektionale Zellbalancing erzielt einen Wirkungsgrad von über 92 % und verhindert eine unnötige Erwärmung des Speichers, wodurch eine Kühlung überflüssig wird. Es erhöht zudem die Lebensdauer der Zellen. Die Speicher sind Off-Grid-fähig und produzieren bei Netzausfällen weiterhin Strom für den Eigenverbrauch. Preisträger: GNS - Gesellschaft für Nachhaltige Stoffnutzung mbH, Halle (Saale) Würdigung für: FaserPlus-Verfahren zur Gewinnung von Holzwerkstoffen Mit der entwickelten FaserPlus-Technologie können unseparierte, faserreiche Gärreste aus Biogasanlagen einem „sanften“ Strippingprozess unterzogen werden, ohne Chemikalieneinsatz und bei geringem Energieverbrauch. Durch die Befreiung von flüchtigem Ammonium-Stickstoff wird der Einsatz der lignocellulosehaltigen Biogasfasern in Plattenwerkstoffen der Holzwerkstoffindustrie ermöglicht. Außerdem kann durch die gleichzeitige Entstickung der flüssigen und festen Gärreste mehr mineralischer Dünger gewonnen werden. Finalist: TESVOLT GmbH, Lutherstadt Wittenberg Würdigung für: Autarke Solarstromversorgung für Bauern in Ruanda Um die Bewässerung des 1.200 Hektar großen, von den Unternehmen TESVOLT GmbH und IdeemaSun energy GmbH betreuten Landwirtschaftsprojektes in Ruanda zu gewährleisten, sind 44 Pumpen mit einer Gesamtleistung von 3,0 MW verbaut. Bisher wurden diese von Dieselgeneratoren versorgt. Die erforderlichen 6,6 GWh jährlich können mit dem aufgebauten Off-Grid-System aus PV-Anlage und TESVOLT-Stromspeicher nun aus regenerativen Energiequellen autark gedeckt werden. Finalist: MOL Katalysatortechnik GmbH, Merseburg Würdigung für: Energetische Nutzung von Kühlwasserabflut Durch den Einbau von MOLLIK-Einheiten der Firma MOL Katalysatortechnik GmbH wird das Kühlwasser des Kraftwerks Rostock ohne Einsatz von Bioziden oder energiereicher Strahlung soweit gereinigt, dass es im nahegelegenen Düngemittelwerk weiter zum Einsatz kommen kann. Die energetische Restwärmenutzung der Kühlwasserabflut in der Ammoniak-Verdunstung führt dort zur Einsparung von 1.700 t Heizöl jährlich. Gleichzeitig wird die Einleittemperatur in die Ostsee deutlich verringert. Preisträger: Agrarfrost GmbH & Co. KG, Oschersleben Würdigung für: Wärmerückgewinnung und Abwärmenutzung durch Kombination zweier Prozesslinien Durch Kombination zweier verschiedener Prozesslinien ist am Standort Oschersleben ein komplexes System von Wärmerückgewinnung und Abwärmenutzung entstanden. Hierfür wird die Abwärme der Brüden aus der Produktion von Kartoffelchips über einen Kondensator zurückgewonnen und bedarfsgerecht weiter verwendet. Schwerpunkt ist die Nutzung als Adsorptionskälte im Frostprozess der Pommes Frites. Insgesamt konnte eine jährliche Einsparung an Primärenergie von 47.295 Megawattstunden erreicht werden. Finalist: WIPAG Nord GmbH & Co. KG, Gardelegen Würdigung für: Recycling von Altstoßfängern Die eigens für das Recycling von Altstoßfängern entwickelten Trenn-, Entlackungsund Aufbereitungsprozesse ermöglichen die Herstellung deutlich hochwertigerer Regranulate. Anbaukomponenten wie Scheinwerfer, Kennzeichen, etc. müssen vor der Zuführung in die vollautomatisierte Anlage nicht entfernt werden. Das so hergestellte Material kommt europaweit in der Automobilindustrie bei der Produktion neuer Stoßfänger und anderer Exterieurteile zum Einsatz. Finalist: OEWA Wasser und Abwasser GmbH, Schönebeck (Elbe) Würdigung für: Co-Vergärung auf der Kläranlage zur lokalen Energieerzeugung Zur Optimierung der Ausfaulung wurde in der Kläranlage Schönebeck die Co-Vergärung eingeführt. Die Schlammfaulung dient der Reduktion des Klärschlammvolumens und der Entsorgungskosten, aber auch der Erzeugung von Wärme und Elektrizität mit Hilfe von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen. Dazu wurde eine Annahmestation gebaut, die Speisefette aus lokalen Restaurants in den Faulbehälter einbringt. Die dadurch erhöhte Biogasproduktion deckt 93 Prozent des Strombedarfs der Kläranlage.

Untersuchungen zur Oekologie und Systematik der Myomorpha des tropischen Afrika

Im tropischen Afrika kommen ca. 180 Arten Myomorpha (mausartige Nagetiere i.w.S.) vor, deren Oekologie bis vor ca. 30 Jahren nahezu unerforscht war. Im Rahmen mehrerer Forschungsvorhaben seit 1963 wurden und werden schwerpunktmaessig die Gebiete Zaire und Rwanda bearbeitet; ferner Uganda, Kenia, Tanzania, Nord- und Suedsudan, Aethiopien. Dabei werden die Biome Feuchtsavanne, montane Gebiete und tropischer Regenwald und die darin enthaltenen Biotope auf die charakteristischen Myomorpha-Arten und deren habitatmaessige Zusammensetzung untersucht. Spezielle Fragen gelten der Ernaehrung, der Fortpflanzung und der Populationsdynamik. Ausserdem werden die Beziehungen zum Menschen, besonders in landwirtschaftlicher und medizinisch-hygienischer Hinsicht untersucht.

Oekologisch angepasste Landnutzung in den Feuchttropen Ostafrikas: Projet Agricole et Social Interuniversitaire Mainz/Butare (Rwanda)

Ziel der Forschungsarbeit im Projekt ist die oekologisch angepasste Intensivierung der kleinbaeuerlichen Landwirtschaft Rwandas mit Hilfe der Methoden des Standortgerechten Landbaus ('Oekologischer Landbau', 'Agroforstwirtschaft'). Hierzu werden seit 1985 gemeinsam mit Kollegen von der Faculte d'Agronomie der Universite Nationale du Rwanda Langzeitversuche auf Modellfeldern in Butare/Rwanda durchgefuehrt. Derzeitige Forschungsschwerpunkte sind: - Vergleichende Untersuchungen zur Integration unterschiedlicher Agroforstbaumarten in die landwirtschaftlich genutzte Flaeche; - Optimierung der Umsetzung der von Baeumen und Hecken produzierten Biomasse; - Verbesserung des Erosionsschutzes mit biologischen Methoden (z.B. alley cropping mit Leguminosenhecken); - Feinanpassung des Systems an die Erfordernisse der Kleinbauern.

Emmy Noether-Nachwuchsgruppen, Tropische Bodenkohlenstoffdynamik im Bezug zur Variabilität von Bodengeochemie und Landnutzung entlang erosiver Störungsgradienten (TropSOC)

Die Reaktion von Böden auf erosionsbedingte Störungen ist eine der großen Unsicherheiten bei der Vorhersage von zukünftigen Treibhausgasflüssen von Böden zur Atmosphäre in Erdsystemmodellen. Das tropische Afrika ist dabei ein wichtiger globaler Hotspot von Klima- und Landnutzungswandel. Schnell wachsende Bevölkerung, Abholzung der Primärwälder zur Schaffung von Ackerflächen sowie die damit einhergehende Bodendegradation stellen die Region vor große Herausforderungen. Es wird erwartet, dass dort noch in diesem Jahrhundert bedeutende Änderungen sowohl in Bezug auf biogeochemische Kreisläufe in Böden, als auch den Fluss von Kohlenstoff (C) zwischen Boden, Vegetation und der Atmosphäre auftreten werden. Da sich der Großteil unseres Prozessverständnisses des Kohlenstoffzyklus aus den Klimazonen der mittleren Breiten ableitet, ist unklar wie sich die Kohlenstoffdynamik in den Tropen entwickeln wird. Es ist wichtig, diese Wissenslücke zu füllen, da tropische Ökosysteme Dienstleistungen von globaler Bedeutung übernehmen, wie zum Beispiel der Kohlenstoffspeicherung in Pflanzen und Böden, Biomasseproduktion und letztlich Lebensmittelversorgung der Region. Ziel des vorgeschlagenen Projektes TROPSOC ist es daher ein mechanistisches Verständnis der Kohlenstoffsequestrierung und -mineralisierung in Böden des tropischen Afrikas zu entwickeln. Die Studienflächen im östlichen Bereich des Kongo-Einzugsgebietes bieten eine einzigartige Kombination aus geologisch unterschiedlichem Ausgangsmaterial für die Bodenbildung und verschiedenen Ebenen der Störung durch den Menschen, welche unter tropisch-feuchtem Klima stattfindet. TROPSOC wird wesentlich dazu beitragen, die folgenden Fragen zu beantworten: 1. Wie werden sich Kohlenstoffflüsse und -speicherung in tropischen Systemen zwischen Böden, Pflanzen und der Atmosphäre entwickeln und unterscheiden mit Bezug auf die Steuerungsfaktoren: Geologie, Boden, Störungen durch den Menschen und Topographie? 2. Wie beeinflusst die Biogeochemie von tropischen Böden die Schwere der erosiven Störung des tropischen Kohlenstoffzyklus? 3. Wie kann man die Kontrollmechanismen der Bodenkohlenstoffdynamik in einer räumlich expliziten Weise modellieren? TROPSOC wird maßgeblich zum besseren Verständnis der Faktoren beitragen, welche die räumliche Verteilung und zeitliche Dynamik von organischen Kohlenstoff in tropischen Böden steuern. TROPSOC wird Daten und Modelle erzeugen welche die Lücke zwischen lokalem Prozessverständnis und großräumlicher Modellierung des Kohlenstoffzyklus in tropischen Böden schließt. Dies wird letztlich dazu beitragen, die Unsicherheit im Zusammenhang mit terrestrischen Kohlenstoffflüssen und der Reaktion von Böden auf Störungen zu reduzieren, was eines der größten Probleme in aktuellen Erdsystemmodellen und bei der Beurteilung von Ökosystemdienstleistungen darstellt.

Oekologische Probleme ausgewaehlter Entwicklungslaender Ostafrikas und agraroekologische Entwicklungsplanung in Tansania, Ruanda und anderen Laendern

Praktische agraroekologische Entwicklungsberatung in ostafrikanischen Laendern, theoretische Erforschung der agraroekologischen und -oekonomischen Grundprobleme in Entwicklungslaendern.

Model Output Statistics for LUANDA (66160)

DWD’s fully automatic MOSMIX product optimizes and interprets the forecast calculations of the NWP models ICON (DWD) and IFS (ECMWF), combines these and calculates statistically optimized weather forecasts in terms of point forecasts (PFCs). Thus, statistically corrected, updated forecasts for the next ten days are calculated for about 5400 locations around the world. Most forecasting locations are spread over Germany and Europe. MOSMIX forecasts (PFCs) include nearly all common meteorological parameters measured by weather stations. For further information please refer to: [in German: https://www.dwd.de/DE/leistungen/met_verfahren_mosmix/met_verfahren_mosmix.html ] [in English: https://www.dwd.de/EN/ourservices/met_application_mosmix/met_application_mosmix.html ]

EOCap4Africa: Erdbeobachtung in Afrika: Kapazitätsentwicklung für den Erhalt von Ökosystemen und ihren Leistungen

Das Projekt „Erdbeobachtung in Afrika: Kapazitätsentwicklung für den Erhalt von Ökosystemen und ihren Leistungen“ (EOCap4Africa) zielt darauf ab, die Fähigkeiten zukünftiger Wissenschaftler*innen und Naturschutzmanager in der Anwendung von Fernerkundungsdaten für den Schutz und die nachhaltige Nutzung von Ökosystemen zu stärken. In enger Zusammenarbeit mit vier afrikanischen Partnerinstituten (Ghana, DRC, Ruanda, Botsuana) aus dem Hochschulbereich wird ein Lehrplan für ein fernerkundliches Mastermodul, mit einem Fokus auf Feuchtgebietsmonitoring, entwickelt.

Vor 65 Jahren: Urteile im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess am 30. September und 1. Oktober 1946

Aktueller Begriff des wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages. 2 Seiten. Auszug der ersten drei Seiten: Wissenschaftliche Dienste Deutscher Bundestag Aktueller Begriff Vor 65 Jahren: Urteile im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess am 30. September und 1. Oktober 1946 Am 30. September und 1. Oktober 1946 verkündete das Internationale Militärtribunal (IMT) im Nürnberger Justizpalast die Urteile im seit 18. Oktober 1945 unter großer Anteilnahme der Presse und der Öffentlichkeit durchgeführten Prozess gegen 22 Hauptkriegsverbrecher aus Politik, Mili- tär und Wirtschaft des untergegangenen NS-Staates. Dem „Nürnberger Prozess“ kommt historisch und juristisch eine fundamentale Bedeutung zu, da erstmals Staaten unterschiedlicher Regie- rungsformen gemeinsam über einen besiegten Feindstaat richteten und sich zugleich dessen füh- rende Verantwortliche auf völkerrechtlicher Grundlage persönlich verantworten mussten. Zu Recht wird Nürnberg als „Geburtsort des modernen Völkerstrafrechts“ verstanden, in dessen Tradition seit 2002 auch der heutige Internationale Strafgerichtshof in Den Haag steht. Vorgeschichte Schon während des Zweiten Weltkriegs, im November 1943, verständigte sich die Anti-Hitler- Koalition darauf, deutsche Kriegsverbrecher gemeinsam zu verfolgen und anzuklagen. Nach schwierigen Verhandlungen aufgrund stark unterschiedlicher Vorstellungen einigten sich die USA, die UdSSR, Großbritannien und Frankreich am 8. August 1945 im Londoner Vier-Mächte- Abkommen auf ein „Statut für den Internationalen Gerichtshof“. Insgesamt vier Anklagepunkte wurden für das rechtsstaatliche Verfahren festgelegt: 1. Verschwörung, 2. Verbrechen gegen den Frieden, 3. Kriegsverbrechen und 4. Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Prozessbeginn und -verlauf Hauptsitz des IMT war zwar Berlin, der Prozess selbst wurde aber in Nürnberg durchgeführt. Die fränkische Metropole bot sich dafür aus mehreren Gründen an: Sie lag in der amerikanischen Besatzungszone (was dem Sicherheitsbedürfnis der USA für diesen Prozess entgegen kam), besaß durch den kaum beschädigten Justizpalast mit direkt angeschlossenem Gefängnis einen nahezu idealen Gerichtsort und war als ehemalige „Stadt der Reichsparteitage“, in der 1935 die „Rasse- gesetze“ erlassen worden waren, ein symbolträchtiger NS-Täterort. Das IMT, bestehend aus je zwei Richtern und je einem Hauptankläger der vier Alliierten (Vorsitz: Sir Geoffrey Lawrence, Großbritannien), klagte ursprünglich insgesamt 24 Personen an. Neben dem damals ranghöchsten Vertreter des NS-Regimes, Hermann Göring, wurden auch Personen beschuldigt, die eher repräsentativ für bestimmte Einrichtungen oder Bereiche im NS-Staat stan- den (z.B. Hans Fritzsche für das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda). In 218 Verhandlungstagen wurden in Nürnberg über 230 Zeugen u.a. zu den Verbrechen in Oradour-sur-Glane vom Juni 1944 oder zur Behandlung der slawischen Völker im Zuge der deut- schen Besatzungsherrschaft vernommen, rund 200.000 eidesstattliche Erklärungen für die Be- weisführung verwertet und über 5.300 Dokumente (darunter umfangreiches Filmmaterial, z.B. über die befreiten KZ Dachau, Buchenwald und Bergen-Belsen) vorgelegt. Die Verhandlung, bei der erstmals auch die simultane Übersetzung zum Einsatz kam, lief nach dem Muster eines ame- Nr. 29/11 (29. September 2011) Ausarbeitungen und andere Informationsangebote der Wissenschaftlichen Dienste geben nicht die Auffassung des Deutschen Bundestages, eines seiner Organe oder der Bundestagsverwaltung wieder. Vielmehr liegen sie in der fachlichen Verantwortung der Verfasserinnen und Verfasser sowie der Fachbereichsleitung. Der Deutsche Bundestag behält sich die Rechte der Veröffentlichung und Verbreitung vor. Beides bedarf der Zustimmung der Leitung der Abteilung W, Platz der Republik 1, 11011 Berlin.[.. next page ..]Wissenschaftliche Dienste Aktueller Begriff Seite 2 Vor 65 Jahren: Urteile im Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess am 30. September und 1. Oktober 1946 rikanischen Strafprozesses ab: So gab es u.a. Kreuzverhöre durch die vier alliierten Anklagever- treter, in deren Rahmen auch die Angeklagten, die sich alle als „nicht schuldig“ erklärt hatten, in den Zeugenstand gerufen wurden. Nach rund zehn Monaten der Beweisführung, Zeugenverneh- mungen und der mehrtägigen Schlussplädoyers der Verteidigung und der Anklagevertreter im Juli 1946 zogen sich die Richter zu ihren Urteilsberatungen zurück. Sie mussten sich in den fol- genden Wochen im Falle eines jeden Angeklagten auf einen gemeinsamen Urteilsspruch einigen, wobei es bei vier Richterstimmen eine Mehrheit von drei Voten zur Verurteilung bedurfte. Urteile Am 30. September und 1. Oktober 1946 sprachen die Richter schließlich die Urteile gegen die Angeklagten. Das Strafmaß reichte dabei vom Todesurteil gegen 12 Angeklagte über mehrjährige Gefängnisstrafen bis zum Freispruch. Zum „Tod durch den Strang“ wurden verurteilt: Martin Bormann (in Abwesenheit), Hans Frank, Wilhelm Frick, Hermann Göring, Alfred Jodl, Ernst Kal- tenbrunner, Wilhelm Keitel, Joachim von Ribbentrop, Alfred Rosenberg, Fritz Sauckel, Arthur Seyß-Inquart, Julius Streicher. Lebenslange Haft: Walther Funk, Rudolf Heß, Erich Raeder. 20 Jahre Haft: Baldur von Schirach, Albert Speer. 15 Jahre Haft: Konstantin von Neurath. 10 Jahre Haft: Karl Dönitz. Freispruch: Hans Fritzsche, Franz von Papen, Hjalmar Schacht. Ferner wurden vier von sieben angeklagten Organisationen als verbrecherisch eingestuft: NSDAP-Führerkorps, Schutzstaffel (SS), Sicherheitsdienst (SD) sowie die Geheime Staatspolizei (Gestapo). Der Reichsregierung, der Sturmabteilung (SA) sowie dem Generalstab und Oberkom- mando der Wehrmacht (OKW) wies das IMT diesen Charakter jeweils nicht zu. Rechtliche Bewertung Trotz der Vermeidung des Verfahrens als „Schauprozess der Siegermächte“ stieß das Vorgehen bei den Nürnberger Prozessen in rechtlicher Hinsicht auch auf Kritik. So wurde schon von der Verteidigung in Frage gestellt und auch später in der Rechtswissenschaft kontrovers diskutiert, ob die Verbrechen zum Zeitpunkt der Begehung völkerrechtlich überhaupt unter Strafe gestan- den hätten und welche Folgen sich ggf. im Hinblick auf das Verbot rückwirkender Bestrafung nach dem Grundsatz „kein Verbrechen, keine Strafe ohne Gesetz“ („nullum crimen, nulla poena sine lege“) ergäben. Im Juni 1950 wurden die sieben „Nürnberger Prinzipien“ formuliert, die u.a. Verbrechen gegen die Menschlichkeit als „Verbrechen nach dem Völkerrecht strafbar“ deklarieren. Auch die Straf- gerichtshöfe für das ehemalige Jugoslawien und für Ruanda sowie der im Juli 2002 errichtete (ständige) Internationale Strafgerichtshof in Den Haag stehen in der Tradition dieser Prinzipien. Erinnerungsort: Memorium Saal 600 in Nürnberg Im November 2010 wurde anlässlich des 65. Jahrestages des Beginns des Nürnberger Prozesses, dem bis 1949 noch zwölf weitere Prozesse (u.a. gegen Ärzte oder das Auswärtige Amt) folgten, im Dachgeschoss des Gebäudes mit dem Schwurgerichtssaal 600 als originalem Ort der Prozesse eine vom Bund mitgeförderte Dokumentation eröffnet. Literatur und Quellen: – Fuchs, Johannes/Lattanzi, Flavia: „International Military Tribunals“, in: Wolfrum, Rüdiger (Hrsg.) (2008): The Max Planck Encylopedia of Public International Law. Oxford University Press, online edition, http://www.mpepil.com [Letzter Abruf: 28. September 2011] – Müller-Ballin, Gabi (1995): Die Nürnberger Prozesse 1945 - 1949. Nürnberg: Bildungszentrum Stadt Nürnberg – Urban, Markus (2008): Die Nürnberger Prozesse. Kurzführer. Nürnberg: Sandberg – Weinke, Annette (2010): Die Nürnberger Prozesse. München: Ch. Beck – Memorium Saal 600: http://www.memorium-nuernberg.de bzw. „Nürnberger Prinzipien“: http://www.memorium- nuernberg.de/geschichte/erbe-von-nuernberg.html [Letzter Aufruf: 28. September 2011] Verfasser: RR Alexander Kropp; Praktikantin Friederike Mayer-Schwinning – Fachbereich WD 1: Geschichte, Zeitgeschichte und Politik

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