Die Landwirtschaft erbringt verschiedenste Funktionen bzw. Leistungen, die weit über die Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Fläche und die Produktion von Lebensmitteln hinausgehen. Zusätzlich zur reinen Agrarproduktion bzw. Produktion marktfähiger Güter produzieren landwirtschaftliche Betriebe eine Reihe von Produkten und Dienstleistungen (sogenannte non-commodity outputs bzw. Nicht-Marktgüter), die unterschiedliche Elemente der 'Multifunktionalität' in der Landwirtschaft darstellen (OECD, 2001). Diese vielfältigen Produkte und Dienstleistungen haben oft die Eigenschaften öffentlicher Güter. Um den gesellschaftlichen Wert, der mit den unterschiedlichen Funktionen bzw. Leistungen landwirtschaftlicher Betriebe verbunden ist, einschätzen zu können, kann die Multifunktionalität im Kontext von (positiven und negativen) externen Effekten betrachtet werden. Als Nebenprodukte oder Wirkungen der landwirtschaftlichen Produktion bzw. der Tätigkeiten landwirtschaftlicher Betriebe sind diese externen Effekte gesellschaftlich relevant. Im Laufe der Reformen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) wurde dem Umstand der non-commodity outputs bzw. positiven und negativen externen Effekten der Landwirtschaft zunehmend Rechnung getragen, insbesondere im Rahmen der Programme zur Ländlichen Entwicklung. Im Zuge dessen werden auch bestimmte überbetriebliche Leistungen und Funktionen landwirtschaftlicher Betriebe (z.B. Landschaftspflege, umweltrelevante Aktivitäten, ökologische oder infrastrukturelle Funktionen etc.) als Wert für die Gesellschaft anerkannt. Damit bei der weiteren Ausgestaltung von Instrumenten und Maßnahmen der GAP überbetriebliche Leistungen und Funktionen landwirtschaftlicher Betriebe miteinbezogen werden können, sind diese Leistungen und Funktionen zu erfassen sowie ihr gesellschaftlicher Wert zu ermitteln. Ziel des Forschungsprojektes, das von der Technischen Universität München koordiniert wird, ist eine umfassende Analyse der Funktionen und Leistungen landwirtschaftlicher Betriebe bzw. ihrer positiven und negativen externen Effekte sowie eine Quantifizierung des gesellschaftlichen Wertes von Aspekten der Landwirtschaft. Jene Leistungen der Betriebe für die Gesellschaft, die über die reine landwirtschaftliche Produktion hinausgehen, sind zu bestimmen und zu bewerten. Im Rahmen des Projektes werden Literaturstudien erarbeitet und empirische Untersuchungen durchgeführt. Laut Technischer Universität München sollen bei der empirischen Analyse die kausalen Effekte der Landwirtschaft und die gesellschaftliche Bewertung dieser Effekte in einer integrierten Weise ermittelt werden. Die Quantifizierung des gesellschaftlichen Wertes von Aspekten der Landwirtschaft soll für bestimmte Regionen erfolgen (geplant sind Bayern, Österreich, Südtirol, Norwegen). Dafür werden Befragungen in den Regionen sowie die Erarbeitung eines entsprechenden Datenpools durchgeführt. (Text gekürzt)
Erfassung der Vegetationseinheiten von der Kulturlandschaft der Tieflagen bis in die alpine Region. Die Ergebnisse finden ihren Ausdruck in Vegetationskarten, welche eine wesentliche Grundlage fuer Raum-, Landschafts- und Naturschutzplanung darstellen. Ziel der Biotopkartierung ist eine Inventarisierung von Oekosystemen, die besonders wertvoll bzw. selten sind. Die Biotopbewertung dient der Ausarbeitung eines Gesamtkonzeptes fuer den Naturschutz und fuer die Erstellung gezielter Schutz-, Pflege- und Erhaltungsmassnahmen. Im Zuge dieser Kartierung werden auch bestehende Schutzgebiete wissenschaftlich untersucht und die gewonnenen Daten fuer eine Massnahmenplanung umgesetzt. Kartierung biologisch wichtiger Feuchtgebiete Tirols.
Rote Listen Sachsen-Anhalt Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Halle, Heft 1/2020: 885–889 73 Bearbeitet von Matthias Jentzsch und Andreas Arnold (2. Fassung, Stand: Dezember 2018) Einführung Die in Deutschland heimischen Dickkopf- oder Bla- senkopffliegen sind kleine bis mittelgroße Fliegen von 3,5 bis 18 mm Länge. In Körperform und -zeichnung erinnern viele Arten insbesondere der Unterfamilie Conopinae, weniger der Dalmanniinae und Myopinae, an Wespen oder wespenähnliche Schwebfliegen. Der Kopf erscheint bei den meisten Arten relativ groß und aufgeblasen. Ein weiteres Kennzeichen vieler Arten der Familie ist ein meist mehr als kopflanger, ein- bis zweifach geknieter Rüssel, der in Ruhestellung zu- sammengeklappt in einer rinnenförmigen Vertiefung des Kopfes liegt. Die Spitze der so genannten Analzel- le reicht bei den meisten Arten bis zum Flügelhinter- rand. Bei den verschiedenen Arten mehr oder weniger markant ist das weibliche Eiablage-Organ, die Theca. Die Imagines sind von April bis September bei der Nahrungsaufnahme von Nektar an Blüten (vor allem der Compositae, Labiatae und Umbelliferae), aber auch an anderen Aktivitätsplätzen ihrer Wirte (aculeate Hymenopteren wie Hummeln, Wespen, Honigbienen und solitär lebende Bienenarten), wie beispielsweise deren Tränken oder Nesteingängen, anzutreffen. Wie viele ihrer erst zum Teil bekann- ten Wirtsarten werden auch einige Dickkopffliegen häufig auf Trocken- und Halbtrockenrasen sowie Zwergstrauchheiden angetroffen und weisen auf ihre Eignung als Indikatoren für diese wertvollen Lebens- räume hin. Auch artenreiches Grünland, Ackerbra- chen und -randstreifen sowie Hecken sind wichtige Lebensräume für einige Blasenkopffliegen und ihre Wirtsarten. Mehrere im Frühjahr aktive Myopa-Arten sowie Conops vesicularis Linnaeus, 1761 sind an blü- henden Obstbäumen und blütenreichen Sträuchern wie Crataegus und Prunus anzutreffen. Weibchen der Dickkopffliegen heften in der Regel ein Ei an einen Segmentrand des Hinterleibes ihrer Wirte. Die zur Eiablage erforderlichen Angriffe auf die Wirte sind häufig zu beobachten. Derartige Attacken werden jedoch zumindest bei einigen Arten auch von den Männchen ausgeführt (Arnold 2010). Die Larve lebt zunächst frei schwimmend in der Hämolymphe, später parasitisch von den nicht un- mittelbar lebenswichtigen Organen des Wirtes, wird aber gegen Ende ihrer Entwicklung zum Parasitoiden, indem sie ihren Wirt tötet und sich in dessen Abdo- men verpuppt, wo sie in der Regel auch im Puppen- stadium überwintert. Die meisten Dickkopffliegen schlüpfen im Folgejahr, einzelne können jedoch auch im Puppenstadium mehrmals überwintern. Das Ge- Dickkopffliegen (Diptera: Conopidae) wicht des Parasitoides beträgt etwa ein Viertel bis ein Drittel der Körpermasse seines Wirtes, wodurch das Wirtsspektrum auf Arten entsprechender Größe eingeengt wird (Arnold 2011). Nicht zuletzt aufgrund ihrer parasitoiden Reproduktion sind einige Arten der Conopidae recht selten und da auch ältere Daten nur sehr regional vorliegen, ist eine Einschätzung des Ge- fährdungsgrades in Sachsen-Anhalt mit dem gegen- wärtigen Kenntnisstand bei der Mehrzahl der Arten nur mit Vorbehalt möglich. Datengrundlagen Die Faunistik der Dickkopffliegen ist in Deutschland nach wie vor unzureichend untersucht, was aus der natürlichen Seltenheit der meisten Arten resultiert. Daher kommt es trotz intensiver Besammlung zu- meist nur zu relativ wenigen Nachweisen. Für das Ge- biet der Bundesrepublik Deutschland werden aktuell 54 Arten geführt, wovon bisher 39 (72 %) in Sachsen- Anhalt nachgewiesen wurden. Dies ist zum einen das Ergebnis der Entomofaunistik, zum anderen wurden „Sammelarten“, die bei näherer Betrachtung jeweils mehrere Spezies vereinten, einer Revision unterzogen (Rivosecchi & Mei 1998, Kassebeer 1999, Schumann 2002, Stuke 2002, Stuke & Clements 2005, Stuke 2006, Stuke & Clements 2008, Mei & Stuke 2008), wodurch einige frühere Belege neu bewertet werden müssen. Den vorgenannten Veröffentlichungen folgt die Syste- matik der Arten (s. a. Arnold & Jentzsch 2016). Keine der Dickkopffliegen-Arten ist besonders gesetzlich geschützt. Einen wichtigen Beitrag zur Erfassung der Cono- pidenfauna Sachsen-Anhalts leisteten bereits eini- ge Entomologen, die Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts Daten publizierten (Jänner 1937, Kleine 1909, Lassmann 1934, Loew 1857) und weitere, wie z. B. Maertens und Riedel, die an der Erstellung der Monographie über die Fliegen Thüringens (Rapp 1942) beteiligt waren. Insgesamt sieben Arten, die in der damaligen Zeit belegt wurden, müssen gegenwärtig in Sachsen-Anhalt als ausgestorben oder zumindest verschollen eingestuft werden. Das ältere Samm- lungsmaterial aus Sachsen-Anhalt ist über zahlreiche Museen und Institute verteilt. Erste Auswertungen liegen bereits in publizierter Form vor (Stuke 1997, Ar- nold 2001, Jentzsch 2005, 2014, 2016, Jentzsch & Jänicke 2014, Stuke & Kehlmaier 2008). Seit etwa 2001 erfolgten wieder gezielte Er- fassungen. Diese haben zu verschiedenen regiona- len Publikationen und Belegarbeiten (Arnold 2004, Jentzsch & Steinborn 2007, 2008, Steinborn 2007, Link et al. 2012) sowie einer ersten Gesamtschau der Dick- kopffliegen-Fauna Sachsen-Anhalts (Jentzsch 2009) 885 Dickkopffliegen 1 2 Abb. 1: Conops flavipes ist ein häufiger Blütenbesucher dessen Larven nach Haupt & Haupt (1998) in Nestern von Erdhummeln und bei Soli- tärbienen der Gattung Osmia leben (25.08.2019, Montal, Südtirol, Italien. Foto: M. Jentzsch). Abb. 2: Conops quadrifasciatus besucht häufig und gern violette Blüten. Ihre Larven entwickeln sich in den Nestern der Steinhummel (Haupt & Haupt 1989) (25.08.2019, Montal, Südtirol, Italien. Foto: M. Jentzsch). geführt. Hervorzuheben sind zudem die im Auftrag des Förder- und Landschaftspflegevereins Biosphären- reservat „Mittelelbe“ e. V. durchgeführten Erfassun- gen Blüten besuchender Insekten in Streuobstwiesen in den Jahren 2012 und 2013, die zahlreiche Conopi- den-Nachweise erbrachten (leg. K. Bäse, B. Krummhaar, C. Saure). Im Ziegelrodaer Forst konnten im gleichen Zeitraum mittels Autokescher-Fängen bemerkens- werte Nachweise erzielt werden (leg. T. Glinka, J. Link; Jentzsch et al. 2017) und es kamen zahlreiche Beifän- ge aus Untersuchungen für Managementplanungen des Landesamtes für Umweltschutz zur Auswertung (alle det., Coll. Jentzsch). Bei einigen dieser Erfassun- gen waren Vorkommen überregional bedeutsamer Arten belegbar, wie z.B. von Zodion kroeberi Szilády, 1926 in der Klietzer Heide (Stuke et al. 2006). Die erste Fassung der Roten Liste (Arnold & Jentzsch 2004) war vor allem als Anregung zur Intensivierung der Erfas- sungen gedacht. Dennoch gilt es immer noch, „weiße Flecken“ in Sachsen-Anhalt zu tilgen. Zu den aktuell wenig oder nicht besammelten Gebieten zählen bei- spielsweise der Harz und der Flechtinger Höhenzug. Insgesamt ergaben sich Nachweise von 39 Arten für Sachsen-Anhalt (Arnold & Jentzsch 2016). Davon wur- den zwei als ausgestorben oder verschollen und 14 in eine Gefährdungskategorie eingeordnet. Weitere vier Arten befinden sich nunmehr auf der Vorwarnliste. Noch immer ist es bei mehreren Spezies aufgrund der unzureichenden lokalen Erfassungen schwierig, ge- naue Gefährdungskategorien zu formulieren und die Kategorien „G“ und „D“ geben für diese Arten aktuell am genauesten den Kenntnisstand auch unter Be- rücksichtigung der Untersuchungen in benachbarten Bundesländern wider. Für Abrachyglossum capitatum (Loew, 1847), Sicus abdominalis Kröber, 1915 und Sicus fusenensis Ôuchi, 1939 sind dabei Gefährdungskate- gorien höher als „3“ sehr wahrscheinlich. Tab. 1: Übersicht zum Gefährdungsgrad der Dickkopffliegen Sachsen-Anhalts Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) 886 0 2 5,1 Gefährdungskategorie R 1 2 - - 1 - - 2,6 3 4 10,2 Rote ListeGesamt 7 17,939 Dickkopffliegen Tab. 2: Übersicht zu den sonstigen Kategorien. Artenzahl (absolut) Anteil an der Gesamtartenzahl (%) G 7 17,9 Kategorien D 2 5,1 Gefährdungsursachen und erforderliche Schutzmaßnahmen Als Parasitoide oder Prädatoren sind Conopiden selte- ner als ihre Wirte. Viele Arten haben jedoch ein sehr großes Areal, das sich bei manchen von Westeuropa bis nach Japan erstreckt. Voraussetzung für ihren Schutz sind Schutzmaß- nahmen für ihrer Wirts- bzw. Beutetiere, die Hymeno- pteren. Wie bei fast allen als sogenannte r-Strategen reproduzierenden Kleintieren ist ein effektiver Schutz nur durch Erhaltung ihrer Lebensräume, also die Be- wahrung der Lebensräume aculeater Hymenopteren möglich. Denn von der Mehrzahl der Conopiden-Ar- ten sind die Wirtsarten bisher nicht oder nur teilweise bekannt. Laut Roter Liste der Biotoptypen des Landes Sachsen-Anhalt (Schuboth & Fiedler 2020) sind die für Dickkopffliegen und ihre Wirte wichtigsten Biotop- typen in die Gefährdungskategorien 2 (Zwergstrauch- heiden) bis 3 (Trockenrasen, artenreiches Grünland, Ackerbrachen, Hecken) eingestuft. Über das Phänomen „Insektensterben“ wird gegenwärtig viel diskutiert. Aculeate Hymenopteren und damit auch ihre Parasitoide gehören zu den am V 2 5,1 Sonstige GesamtGesamt 11 28,239 stärksten bedrohten Insektengruppen. Gefährdungs- ursachen sind Flurbereinigung und Verarmung der Landschaft an kleinteiligen Strukturelementen. Durch Beräumung, Versiegelung, Überbauung, Sukzession, infolge Nährstoffbelastung usw. gehen viele Nistplät- ze verloren. Als Tränken geeignete Pfützen werden vielerorts durch Befestigung von Wald- und Feldwegen vernichtet. Die Intensivierung der Landwirtschaft hat einen qualitativen und quantitativen Rückgang des Blütenangebotes zur Folge und die Belastung durch bienenschädliche Insektizide hat stark zugenommen. Vergleich zur Roten Liste 2004 (Analyse) Im Vergleich zur ersten Roten Liste der Conopiden Sachsen-Anhalts (Arnold & Jentzsch 2004) beruhen die aktuellen Einschätzungen auf einer deutlich um- fangreicheren Datengrundlage (vgl. Arnold & Jentzsch 2016). Insbesondere gelangen zahlreiche Wieder- funde von Arten, die im Nachgang also lediglich als verschollen und nicht als ausgestorben einzuschätzen waren und die deutliche Reduktion der Arten der Kategorie „0“ in Tab. 3 erklären. Tab. 3: Änderungen in der Anzahl der Einstufungen in die Gefährdungskategorien im Vergleich der Roten Listen der Dickkopffliegen Sach- sen-Anhalts aus den Jahren 2004 und 2020. Gefährdungskategorie 0 – Ausgestorben oder verschollen R – Extrem seltene Arten mit geographischer Restriktion 1 – Vom Aussterben bedroht 2 – Stark gefährdet 3 – Gefährdet Gesamt Rote Liste 2004 (AZ = 33) (absolut) (%) 19 57,6 Rote Liste 2020 (AZ = 39) (absolut) (%) 2 5,1 13,0-- - 1 2 23- 3,0 6,1 69,7- 1 4 7- 2,6 10,2 17,9 Danksagung An dieser Stelle sei insbesondere den Herren K. und W. Bäse (Lutherstadt Wittenberg), F. Dziock (Berlin), T. Karisch (Dessau) und J.-H. Stuke (Leer) für die um- fangreiche Unterstützung bei der Datensammlung gedankt. Dank gilt den o. g. Kuratoren der Museumssamm- lungen, die Material entliehen oder vor Ort Einblick in die Sammlungen gewährten. 887
Ziele: - Generierung von Forschungsbedarf aus Sicht der Praxis für den ökologischen Weinbau, d.h. Identifizierung von anwendungsbezogenen Forschungsfragen. Zudem werden tiefgreifende Informationen über Motivations- und Handlungshintergründe der unterschiedlichen Akteure ermittelt, um neue Möglichkeiten und Perspektiven der Kooperationsbeziehung zwischen Forschung und Praxis im ökologischen Weinbau aufzuzeigen. Auf Grundlage der Ergebnisse ist der Forschungsbedarf der Branche zu ermitteln, die Kommunikationsmodelle des Wissenstransfers für den ökologischen Weinbau zu überprüfen und die Identifizierung von Netzwerken und deren Akteuren zu analysieren. Darüber hinaus sollen Informationen zu Wissenstransfer-Tools in anderen europäischen Ländern wie z.B. Italien (Südtirol), Österreich oder Luxemburg gewonnen werden. Methoden: Anwendung von unterschiedlichen Instrumenten aus den Sozialwissenschaften, d.h. Durchführung von Interviews, Workshops, Fokusgruppen, Netzwerkanalysen etc. zur Entwicklung einer Kommunikationsstruktur für den Wissenstransfer im ökologischen Weinbau. Das bundesweit angelegte Projekt wird sich auf unterschiedliche Weinbauregionen beziehen, vorrangig auf die Anbaugebiete Mosel, Rheinhessen, Pfalz, Sachsen und Saale-Unstrut. Für die Durchführung des gesamten Projektes ist ein Zeitraum von 25 Monaten festgesetzt. Dabei ist die Zusammenarbeit insbesondere mit den Verbundpartnern Bioland, Demeter, Ecovin, Naturland und der Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL) sowie dem Forschungsinstitut für Biologischen Landbau (FiBL) und dem Bund Ökologischer Lebensmittelwirtschaft (BÖLW - Gesamtkoordinator des Verbundprojektes) geplant. Darüber hinaus werden Synergieeffekte zu bereits bestehenden Bildungsangeboten der Branche angestrebt. Die chronologische Darstellung der geplanten Arbeitsschritte und der Finanzierungsplan werden separat aufgeführt.
Im Rahmen des Projektes soll anhand von Literatur eine Übersicht verschiedener Ansätze zur Definition von e-flows unter Einbezug verschiedener Fließgewässer- bzw. Abflussfunktionen sowie spezieller Berücksichtigung des Lebensraums 'Flussauen' und dynamische Abflussfunktionen erfolgen. Weitere Basis stellen Vergleiche der Restwasserbestimmungen der Alpenländer (AT, CH, SL, FR, IT (Südtirol), DE (Bayern, + Baden Württemberg)) sowie Vergleiche von Fallbeispielen aus AT/CH z.B. für Gewässer aus Forellen,- Äschen- und Barbenregion dar. Darauf aufbauend sollen Empfehlungen und soweit möglich Richtwerte für einen idealen Ansatz zur Festlegung von e-flows Empfehlungen zur Anpassung der gesetzlichen Bestimmungen erstellt werden.
Allgemein: Bisher wurden Erosionsflächen über der Waldgrenze vor allem mit der Bitumen- Strohdecksaat begrünt. Da diese besonders wirksame Methode aufwendig und kostenintensiv ist, soll nach geeigneten Alternativen gesucht werden. Methodik: 10-24 verschiedene Versuchsflächen wurden im Erosionsgebiet Meran 2000 und Pfannhorn/Südtirol im Laufe der Jahre 1996-1999 angelegt und werden jetzt auf ihre Wirksamkeit und Anwendung hin überprüft. Erste Zwischenergebnisse zeigen, dass Mulchsaaten mit Heu oder Stroh als schützende Decke das Wachstum von Gräsern und Kräutern stark fördern und bereits im Anfangsstadium einen guten Erosionsschutz bieten. An windgefegten Stellen ist für den besseren Zusammenhalt der Mulchdecke ein Kleber oder ein Jutenetz erforderlich. Durch Vegetationsanalysen hinsichtlich Deckungsgrad und Artenzusammensetzung werden in einem abgegrenzten und eingezäunten Gebiet die Folgen einer zeitweisen Beweidung durch Rinder untersucht, wobei der Unterschied zu unbeweideten Flächen besonders hervorgehoben wird. Diese Untersuchungen erfolgen im Erosionsgebiet des Tanaserberges/Südtirol. Zielsetzung: Untersuchung der Wirksamkeit verschiedener Begrünungsmethoden - Untersuchung der Vegetationsveränderung bei begrünten Flächen durch Beweidung.
In den letzten Jahren musste in der Passer, einem der größten Zubringer der Etsch in Südtirol, ein Rückgang des gesamten Salmonidenbestandes, insbesondere aber der Reproduktion und der Jungfische festgestellt werden. Ziel des Projektes ist es, Ursachen für die Fehlentwicklung aufzuzeigen und Maßnahmen zur Beseitigung zu erarbeiten. Fernziel ist es, nach Umsetzung der erarbeiteten Maßnahmen wieder ein funktionierendes Gewässersystem Passer mit sich selbst erhaltenden autochthonen Fischbeständen herzustellen. Der Untersuchungsraum erstreckt sich von der Naiv (Brücke Dorf Tirol) bis nach St. Leonhard. Das Projekt soll 2012 starten und 2014 abgeschlossen sein.
LEONARDO da VINCI - Pilotprojekt Universitätslehrgang. Unter Berücksichtigung der aktuellen Verhältnisse in der mitteleuropäischen Natur- und Kulturlandschaft sollen durch die Vernetzung von ökologischen, ökonomischen und pädagogischen Disziplinen unter der Mitarbeit der Lehrenden und der Teilnehmer gemeinsame Problemlösungsansätze für den Naturschutz im Rahmen dieses Lehrganges erarbeitet werden. Anhand von Fallstudien in den Ländern Österreich, Slowakei, Tschechien, Ungarn und Südtirol soll auf die Interesssen aller Landschaftsgestalter und -nutzer hingewiesen werden. Der Lehrgang soll den Teilnehmern Anleitungen zu verschiedenen Arbeitstechniken der Problemlösung und der Projektleitung im Naturschutz bieten. Teilnehmer und Lehrende kommen aus allen teilnehmenden Partnerländern. Begleitforschungen betrafen insbesondere Aspekte der Naturvermittlung und Waldpädagogik für verschiedene Zielgruppen.
In the area of North Tyrol - South Tyrol - Veneto the density of weather stations is among the highest in the world. But, in contrast to many neighboring regions, there is no climatological analysis of current measurements. Nor is there a synopsis of the expected climatic changes on a regional basis. The last climatological description of Tyrol and the surrounding areas dates back to the work of professor Franz Fliri in 1975 ('Das Klima im Alpenraum von Tirol', Universitätsverlag Wagner, Innsbruck). Many climatological conclusions of this standard work are not reportable to the present day because of climate change, but are still widely applied to various problems in different fields.
Den Kern des MERIT-Projekts bilden ergebnisorientierte Agrarumweltmaßnahmen und ihr Beitrag zur Förderung der Biodiversität. Im Rahmen traditioneller 'handlungsorientierter' Agrarumweltmaßnahmen müssen die Landwirte in der Bewirtschaftung bestimmte Auflagen erfüllen (zum Beispiel: Mahd oder Beweidung ab einem bestimmten Zeitpunkt oder vorgegebene Mengen im Düngemitteleinsatz). Im Rahmen 'ergebnisorientierter' Maßnahmen hingegen sind die Zahlungen direkt an festgelegte Ziele geknüpft. Dies kann zum Beispiel eine Anzahl bestimmter Indikatorpflanzen sein, Vorkommen bestimmter Tierarten oder eine möglichst geringe Anzahl an Pflanzen, die auf Störfaktoren in der Bewirtschaftung hinweisen. Wie diese Ziele erreicht werden, bleibt dem Landwirt überlassen. Pilotprojekte zu ergebnisorientierten Maßnahmen gibt es bereits in Deutschland, Frankreich, Österreich und der Schweiz. Im Rahmen von MERIT wurden in den fünf Projektregionen - Oberallgäu (Deutschland) - Vercors (Frankreich) - Südtirol (Italien) - Kärnten (Österreich) - Entlebuch und Luzerner Hinterland (Schweiz). Interviews mit 79 Landwirten und Feldbegehungen auf 44 landwirtschaftlichen Betrieben durchgeführt. 82 Prozent der befragten Landwirte gaben unter anderem an, dass ihnen ergebnisorientierte Maßnahmen im Vergleich zu handlungsorientierten Maßnahmen mehr Flexibilität in der Bewirtschaftung ihrer Betriebe einräumen. Viele der interviewten Landwirte erklärten auch, dass sie mehr Beratung und Fortbildung benötigen um ergebnisorientierte Maßnahmen auf ihrem Betrieb umzusetzen. Im Rahmen der 44 Felduntersuchungen wurden auf den Grünlandflächen der landwirtschaftlichen Betriebe die Vielfalt an Lebensräumen, der Landschaftsstruktur, der Pflanzenarten und Blütenfarben sowie das Vorkommen von Schmetterlingen erhoben. Dabei erwies sich die Vielfalt der Blütenfarben als neuer Indikator, der signifikant mit dem Pflanzenartenreichtum korreliert und auch die Bewirtschaftungsintensität widerspiegelt. Dies lässt darauf schließen, dass die Anzahl der Blütenfarben als einfacher, aber geeigneter Indikator für die Bewertung der Artenvielfalt herangezogen werden kann. Mit Hilfe von Simulationsmodellen wurde der Einfluss ergebnisorientierter Maßnahmen auf regionaler Ebene dargestellt. Die Ergebnisse wurden durch eine Befragung von 52 Experten aus dem Agrarbereich untermauert. Mit der Durchführung ergebnisorientierter Programme können deutlich positive Wirkungen erzielt werden, wie z. B. eine größere Vielfalt im Tierbesatz und mehr unterschiedliche Bewirtschaftungsmethoden des Grünlandes. Der Intensivierung von Grünlandflächen kann entgegen gewirkt werden. Die Umsetzung solcher Programme erfordert allerdings auch Investitionen, denn die Landwirte müssen zu Fragen der Biodiversität geschult werden und es können die Verwaltungskosten steigen. (Text gekürzt)
Origin | Count |
---|---|
Bund | 68 |
Land | 4 |
Type | Count |
---|---|
Förderprogramm | 66 |
Taxon | 1 |
Text | 3 |
unbekannt | 2 |
License | Count |
---|---|
geschlossen | 6 |
offen | 66 |
Language | Count |
---|---|
Deutsch | 68 |
Englisch | 13 |
Resource type | Count |
---|---|
Dokument | 2 |
Keine | 54 |
Webseite | 16 |
Topic | Count |
---|---|
Boden | 62 |
Lebewesen & Lebensräume | 67 |
Luft | 42 |
Mensch & Umwelt | 72 |
Wasser | 50 |
Weitere | 72 |