Dieser Datensatz beschreibt die Grundwassermessstelle Solequelle Kloschwitz (Salzquelle) (4436Q010). Der Datensatz enthält mehrjährige Monats-Mittelwerte aller Monate. Der Datensatz enthält Extremwerte der Pegelstände. Die Messstelle ist ein Quellschüttungen. Die Bodenzustandserhebung entspricht: 2 - Flussauen mit Auenlehmdecke. Die Probennahmehäufigkeit ist wöchentlich.
Planfeststellungsverfahren zur Stilllegung des Endlagers für radioaktive Abfälle Morsleben Verfahrensunterlage Titel:Projekt ERA Morsleben Hydrogeologische Standortbeschreibung und Modellgrundlagen Autor:Langkutsch, U., Käbel, H., Margane, A. & Schwamm, G. Erscheinungsjahr:1998 Unterlagen-Nr.:P 070 Revision:00 Unterlagenteil:Teil 1 von 3 2 Inhaltsverzeichnis Verkürzte Zusammenfassung 6 Einführung7 1.1Hydrogeologische Zielstellung7 1.2Konzeption und Gestaltung der Untersuchungsarbeiten7 2Beschreibung des Standortes12 2.1Lage, Morphologie, Gewässernetz12 2.2Klima14 2.3Vegetation, Bodennutzung, Böden15 3Hydrogeologische Untersuchungen18 3.1Vorbemerkungen18 3.2Fluid-Logging (FCON: Fluid Conductivity Log)18 3.3CBIL (Circurnferential Borehole Imaging Log)-Messungen24 3.4Hydraulische Tests27 3.5Kurzpumpversuche in Grundwassermeßstellen30 3.6 3.6.1 3.6.2 3.6.3Hydrometrische Messungen Beobachtung der Standrohrspiegelhöhen an Grundwassermeßstellen Direkte Messungen des Porenwasserdrucks in Grundwassermeßstellen Beobachtungen an Oberflächengewässern32 32 38 38 3.7Radiohydrometrische Einbohrlochmessungen40 3.8Laboruntersuchungen45 3.9Elektromagnetische Messungen mittels Hubschrauber47 3.10Ermittlung der Grundwasserneubildung47 4Hydrologie des Untersuchungsgebietes48 4.1 4.1.1 4.1.2 4.1.3 4.1.3.1 4.1.3.2Wasserhaushalt Oberflächenabfluß Niederschlag, Verdunstung Grundwasserneubildung Problemstellung Ermittlung der Grundwasserneubildung aus dem mittleren monatlichen Niedrigwasserabfluß (MoMNQ) Ermittlung der Grundwassemeubildung mit dem Programm NASIM Ermittlung der Grundwasserneubildung aus dem Bodenwasserhaushalt Ermittlung der Grundwasserneubildung nach der Methode von BAGROV/ GLUGLA mit dem Programm GWD Berechnung der Grundwasserneubildung nach dem Au-Linienverfahren48 48 51 63 63 4.1.3.3 4.1.3.4 4.1.3.5 4.1.3.6 64 67 68 71 73 3 4.1.3.7 4.1.3.8 4.1.4 4.1.4.1 4.1.4.2 4.1.5Berechnung der Grundwasserneubildung für das Einzugsgebiet des Wasserwerkes Helmstedt Vergleichende Bewertung der Ergebnisse Wassernutzung (Grund- und Oberflächenwasser) Wasserentnahmen Wassereinleitungen Wasserbilanz73 75 77 77 84 84 4.2 4.2.1 4.2.2Beschaffenheit des Oberflächenwassers AufgabensteIlung und Grundlagen Ergebnisse87 87 89 4.3 4.3.1 4.3.2 4.3.3 4.3.4 4.3.5 4.3.6 4.3.7 4.3.8 4.3.9 4.3.10Chloridbilanz Chloridfracht der Aller Chloridaustrag durch Grundwasserexport Chlorideintrag durch Niederschlag Chlorideintrag durch Düngung Chlorideintrag durch Streusalz Chlorideintrag durch Abwässer Chlorideintrag durch oberirdische Ablaugung von Salzha1den Chlorideintrag durch Grubenwässer Chlorideintrag durch Solquellen Chlorideintrag durch unterirdische Ablaugung von Salzgestein (Subrosion)99 99 103 103 103 104 104 104 106 108 108 5Hydrogeologische Baueinheiten und hydraulische Parameter der Gesteinsschichten110 5.1 5.1.1 5.1.1.1 5.1.1.2 5.1.1.3 5.1.1.4 5.1.1.5 5.1.1.6 5.1.1.7 5.1.1.7.1 5.1.1.7.2 5.1.1.7.3 5.1.1.7.4 5.1.1.8 5.1.1.9 5.1.1.10 5.1.1.11 5.1.1.12 5.1.1.13 5.1.2 5.1.2.1 5.1.2.2 5.1.2.3Hydrogeologischer Bau Strukturbau und Gesteinsausbildung aus hydrogeologischer Sicht Überblick Subsalinar Zechsteinsalinar und Hutgestein Buntsandstein Muschelkalk Unterer Keuper Mittlerer Keuper Unterer Gipskeuper Schilfsandstein Oberer Gipskeuper Steinmergelkeuper Oberer Keuper (Rhät) Versturz- und Gleitmassen aus Rhät- und luramaterial Jura Obere Kreide Tertiär Quartär Hydrostratigraphische Gliederung Hydrostratigraphische Gliederung der Lappwaldscholle Hydrostratigraphische Gliederung der Allertalzone Hydrostratigraphische Gliederung der Weferlinger Triasplatte110 110 110 115 116 121 123 124 124 125 125 126 127 129 130 135 136 138 141 142 143 144 145 5.2Hydrogeologische und geohydraulische Charakterisierung der hydrostratigraphischen Einheiten Beschreibung des Subsalinars Gliederung und geohydraulische Kennzeichnung der Schichten Beschaffenheit der subsalinaren Schichtwässer Salinar (untertägige Lösungszutritte) Überblick zu den Salzlösungsvorkommen Bewertung der Salzlösungsvorkommen Hutgestein Residuale Ca-Sulfatgesteine151 151 151 152 158 158 159 162 163 5.2.1 5.2.1.1 5.2.1.2 5.2.2 5.2.2.1 5.2.2.2 5.2.3 5.2.3.1
Planfeststellungsverfahren zur Stilllegung des Endlagers für radioaktive Abfälle Morsleben Verfahrensunterlage Titel:Projekt ERA Morsleben Hydrogeologische Standortbeschreibung und Modellgrundlagen Autor:Langkutsch, U., Käbel, H., Margane, A. & Schwamm, G. Erscheinungsjahr:1998 Unterlagen-Nr.:P 070 Revision:00 Unterlagenteil:Teil 1 von 3 2 Inhaltsverzeichnis Verkürzte Zusammenfassung 6 Einführung7 1.1Hydrogeologische Zielstellung7 1.2Konzeption und Gestaltung der Untersuchungsarbeiten7 2Beschreibung des Standortes12 2.1Lage, Morphologie, Gewässernetz12 2.2Klima14 2.3Vegetation, Bodennutzung, Böden15 3Hydrogeologische Untersuchungen18 3.1Vorbemerkungen18 3.2Fluid-Logging (FCON: Fluid Conductivity Log)18 3.3CBIL (Circurnferential Borehole Imaging Log)-Messungen24 3.4Hydraulische Tests27 3.5Kurzpumpversuche in Grundwassermeßstellen30 3.6 3.6.1 3.6.2 3.6.3Hydrometrische Messungen Beobachtung der Standrohrspiegelhöhen an Grundwassermeßstellen Direkte Messungen des Porenwasserdrucks in Grundwassermeßstellen Beobachtungen an Oberflächengewässern32 32 38 38 3.7Radiohydrometrische Einbohrlochmessungen40 3.8Laboruntersuchungen45 3.9Elektromagnetische Messungen mittels Hubschrauber47 3.10Ermittlung der Grundwasserneubildung47 4Hydrologie des Untersuchungsgebietes48 4.1 4.1.1 4.1.2 4.1.3 4.1.3.1 4.1.3.2Wasserhaushalt Oberflächenabfluß Niederschlag, Verdunstung Grundwasserneubildung Problemstellung Ermittlung der Grundwasserneubildung aus dem mittleren monatlichen Niedrigwasserabfluß (MoMNQ) Ermittlung der Grundwassemeubildung mit dem Programm NASIM Ermittlung der Grundwasserneubildung aus dem Bodenwasserhaushalt Ermittlung der Grundwasserneubildung nach der Methode von BAGROV/ GLUGLA mit dem Programm GWD Berechnung der Grundwasserneubildung nach dem Au-Linienverfahren48 48 51 63 63 4.1.3.3 4.1.3.4 4.1.3.5 4.1.3.6 64 67 68 71 73 3 4.1.3.7 4.1.3.8 4.1.4 4.1.4.1 4.1.4.2 4.1.5Berechnung der Grundwasserneubildung für das Einzugsgebiet des Wasserwerkes Helmstedt Vergleichende Bewertung der Ergebnisse Wassernutzung (Grund- und Oberflächenwasser) Wasserentnahmen Wassereinleitungen Wasserbilanz73 75 77 77 84 84 4.2 4.2.1 4.2.2Beschaffenheit des Oberflächenwassers AufgabensteIlung und Grundlagen Ergebnisse87 87 89 4.3 4.3.1 4.3.2 4.3.3 4.3.4 4.3.5 4.3.6 4.3.7 4.3.8 4.3.9 4.3.10Chloridbilanz Chloridfracht der Aller Chloridaustrag durch Grundwasserexport Chlorideintrag durch Niederschlag Chlorideintrag durch Düngung Chlorideintrag durch Streusalz Chlorideintrag durch Abwässer Chlorideintrag durch oberirdische Ablaugung von Salzha1den Chlorideintrag durch Grubenwässer Chlorideintrag durch Solquellen Chlorideintrag durch unterirdische Ablaugung von Salzgestein (Subrosion)99 99 103 103 103 104 104 104 106 108 108 5Hydrogeologische Baueinheiten und hydraulische Parameter der Gesteinsschichten110 5.1 5.1.1 5.1.1.1 5.1.1.2 5.1.1.3 5.1.1.4 5.1.1.5 5.1.1.6 5.1.1.7 5.1.1.7.1 5.1.1.7.2 5.1.1.7.3 5.1.1.7.4 5.1.1.8 5.1.1.9 5.1.1.10 5.1.1.11 5.1.1.12 5.1.1.13 5.1.2 5.1.2.1 5.1.2.2 5.1.2.3Hydrogeologischer Bau Strukturbau und Gesteinsausbildung aus hydrogeologischer Sicht Überblick Subsalinar Zechsteinsalinar und Hutgestein Buntsandstein Muschelkalk Unterer Keuper Mittlerer Keuper Unterer Gipskeuper Schilfsandstein Oberer Gipskeuper Steinmergelkeuper Oberer Keuper (Rhät) Versturz- und Gleitmassen aus Rhät- und luramaterial Jura Obere Kreide Tertiär Quartär Hydrostratigraphische Gliederung Hydrostratigraphische Gliederung der Lappwaldscholle Hydrostratigraphische Gliederung der Allertalzone Hydrostratigraphische Gliederung der Weferlinger Triasplatte110 110 110 115 116 121 123 124 124 125 125 126 127 129 130 135 136 138 141 142 143 144 145 5.2Hydrogeologische und geohydraulische Charakterisierung der hydrostratigraphischen Einheiten Beschreibung des Subsalinars Gliederung und geohydraulische Kennzeichnung der Schichten Beschaffenheit der subsalinaren Schichtwässer Salinar (untertägige Lösungszutritte) Überblick zu den Salzlösungsvorkommen Bewertung der Salzlösungsvorkommen Hutgestein Residuale Ca-Sulfatgesteine151 151 151 152 158 158 159 162 163 5.2.1 5.2.1.1 5.2.1.2 5.2.2 5.2.2.1 5.2.2.2 5.2.3 5.2.3.1
Die benthischen Diatomeen stellen neben den Makrophyten und dem Phytobenthos ohne Diatomeen (PoD) eine von drei Teilkomponenten der Gesamtkomponente „Makrophyten und Phytobenthos (M&P)“ dar. Die Bewertung des ökologischen Zustandes erfolgt zunächst separat für jede der untersuchten Teilkomponenten und wird anschließend zu einer Gesamtbewertung M&P gemäß PHYLIB verrechnet. Grundlage des PHYLIB-Verfahrens ist die Kenntnis der Gesellschaftszusammensetzung der verschiedenen biozönotischen Gewässertypen im natürlichen Zustand bei fehlender anthropogener Belastung, der sogenannten Referenzgesellschaft. Die Bewertung der ökologischen Qualität erfolgt durch Vergleich der vorhandenen Gesellschaft mit der jeweiligen Referenzgesellschaft bzw. durch den Grad der Abweichung von dieser. Dadurch wird eine gewässertypspezifische Bewertung möglich, die die unterschiedlichen Referenzbedingungen von Fließgewässertypen berücksichtigt. Die Bewertung des ökologischen Zustands durch Diatomeen erfolgt durch die Berechnung von vier Modulen, die die gesellschaftsbestimmenden Faktoren abbilden: Modul „Trophie- und Saprobienindex“ Modul „Artenzusammensetzung und Abundanzen“ Modul „Halobienindex“ Modul „Versauerungszeiger“ (relevant nur in versauerungssensiblen Gewässertypen) Zur Bewertung des ökologischen Zustandes einer Gewässerstelle ist die Kenntnis des zugehörigen Diatomeentyps (D) erforderlich. Auf der Grundlage der ausgewiesenen LAWA-Typen kann dieser anhand von Bestimmungsschlüsseln in der „Verfahrensanleitung für die ökologische Bewertung von Fließgewässern zur Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie: Makrophyten und Phytobenthos (PHYLIB)“ abgeleitet werden (Tab. 1). Tab. 1: Bestimmungsschlüssel zur Diatomeen-Typfindung auf der Grundlage der LAWA-Fließgewässertypologie am Beispiel der Ökoregion Mittelgebirge. LAWA-Typ 5 exclusive Subtyp 5.2 (Vulkanite) → D 5 LAWA-Typ 5.1 → D 5 LAWA-Typ 11 und Ökoregion Mittelgebirge → D 5 LAWA-Subtyp 5.2 → D 6 LAWA-Typ 9 → D 7 LAWA-Typ 6 → D 8.1 LAWA-Typ 19 und Ökoregion Mittelgebirge → D 8.1 LAWA-Typ 9.1 und Löss-, Keuper- und Kreideregionen excl . Muschelkalk, Jura-, Malm-,Lias-, Dogger-und andere Kalkregionen → D 8.2 LAWA-Typ 7 → D 9.1 LAWA-Typ 9.1 und Muschelkalk-, Jura-, Malm-, Lias-, Dogger- und andere Kalkregionen exclusive Löss-, Keuper- und Kreideregionen → D 9.2 LAWA-Typ 9.2 → D 10.1 LAWA-Typ 10 → D 10.2 Zur Indikation der trophischen Situation wird der Trophie-Index herangezogen. Dieser berechnet sich aus den artspezifischen Trophiewerten und -gewichtungen sowie den prozentualen Häufigkeiten der in der Probe erfassten Taxa. Berechnung des Trophie-Index nach Rott et al. (1999) TI = Trophie-Index TW i = Trophiewert der Art i G i = Indikationsgewicht der Art i H i = Häufigkeit der Art i in Prozent Da die Trophie der verschiedenen Diatomeentypen im sehr guten ökologischen Zustand stark differiert – so sind zum Beispiel silikatische Mittelgebirgsbäche oligotroph, kalkreiche Bäche im Tiefland hingegen meso-eutroph – sind für jeden Diatomeentyp spezifische Bewertungsgrenzen definiert. Die typspezifische Zuordnung der Trophie-Indizes zu den ökologischen Zustandsklassen, ist in Tabelle 2 dargestellt. Tab. 2: Indexgrenzen für die Zuordnung der Ökologischen Zustandsklassen im Bewertungsmodul "Trophie- und Saprobienindex" nach Schaumburg et al. (2011): 1 = sehr guter ökologischer Zustand, 2 = guter ökologischer Zustand, 3 = mäßiger ökologischer Zustand, 4 = unbefriedigender ökologischer Zustand, 5 = schlechter ökologischer Zustand. Ökologische Zustandsklassen 1 2 3 4 5 Trophie-Index nach Rott et al. (1999) Diatomeen-Typen der Alpen und des Alpenvorlandes D 1.1 0,30 - 1,64 1,65 - 2,24 2,25 - 2,84 2,85 - 3,24 > 3,24 D 1.2 0,30 - 1,84 1,85 - 2,94 2,95 - 3,00 3,01 - 3,24 > 3,24 D 2 0,30 - 1,04 1,05 - 1,94 1,95 - 3,14 3,15 - 3,34 > 3,34 D 3 0,30 - 1,84 1,85 - 2,64 2,65 - 3,14 3,15 - 3,34 > 3,34 D 4 0,30 - 1,34 1,35 - 2,54 2,55 - 2,84 2,85 - 3,24 > 3,24 Diatomeen-Typen der Mittelgebirge D 5 0,30 - 1,84 1,85 - 2,64 2,65 - 3,14 3,15 - 3,34 > 3,34 D 6 0,30 - 2,24 2,25 - 2,84 2,85 - 3,14 3,15 - 3,34 > 3,34 D 7 0,30 - 2,24 2,25 - 2,84 2,85 - 3,14 3,15 - 3,34 > 3,34 D 8.1 0,30 - 2,64 2,65 - 2,94 2,95 - 3,14 3,15 - 3,34 > 3,34 D 8.2 0,30 - 2,64 2,65 - 2,94 2,95 - 3,14 3,15 - 3,34 > 3,34 D 9.1 0,30 - 0,84 0,85 - 1,74 1,75 - 3,14 3,15 - 3,34 > 3,34 D 9.2 0,30 - 1,54 1,55- 2,04 2,05 - 3,34 3,35 - 3,54 > 3,54 D 10.1 0,30 - 2,24 2,25 - 2,74 2,75 - 3,04 3,05 - 3,34 > 3,34 D 10.2 0,30 - 2,34 2,35 - 2,84 2,85 - 3,14 3,15 - 3,34 > 3,34 Diatomeen-Typen des Norddeutschen Tieflandes D 11 0,30 - 1,64 1,65 - 2,44 2,45 - 2,94 2,95 - 3,34 > 3,34 D 12 0,30 - 2,24 2,25 - 2,64 2,65 - 3,14 3,15 - 3,34 > 3,34 Saprobienindex nach Rott et al. (1997) D 13 1,00 - 1,64 1,65 - 1,84 1,85 - 2,04 2,05- 3,04 > 3,04 In den großen Flüssen und Strömen des Tieflandes, die im ungestörten Zustand naturgemäß eine höhere Trophie aufweisen, ist der Trophie-Index aufgrund der geringen für die Bewertung zur Verfügung stehenden Spanne nicht mehr ausreichend. Im Diatomeentyp 13 wird daher zur Bewertung der weiter reichende Saprobienindex herangezogen. Berechnung des Saprobienindex nach Rott et al. (1997) SI = Saprobienindex SW i = Saprobiewert der Art i G i = Indikationsgewicht der Art i H i = Häufigkeit der Art i in Prozent Im Referenzzustand weisen die verschiedenen Diatomeentypen jeweils charakteristische Diatomeengesellschaften auf. Für jeden Diatomeentyp sind spezifische Referenzarten auf der Grundlage ihrer geochemischen Präferenz und Sensibilität gegenüber stofflichen Belastungen definiert, die bei sehr guten ökologischen Qualitäten zu erwarten sind. Die Bewertung erfolgt anhand der Summenhäufigkeiten dieser Indikatorarten, die den Grad der Natürlichkeit bzw. der Abweichung von dieser beschreiben. In den Fließgewässern der Mittelgebirge und des Norddeutschen Tieflandes wird bei Massenvorkommen bestimmter Arten die Referenzartensumme abgestuft (Tab. 3). Tab. 3: Zustandsklassen im Modul „Artenzusammensetzung und Abundanzen“. Summenhäufigkeit der Referenzarten in % Ökologischer Zustand 76 - 100 sehr gut 51 - 75 gut 25 - 50 mäßig 1 - 25 unbefriedigend 0 schlecht In versauerungssensiblen silikatisch geprägten Bächen und kleinen Flüssen geht zusätzlich die anthropogene Versauerung in die Bewertung ein. Dazu wird von der PHYLIB-Software in jeder Probe aus versauerungsgefährdeten Gewässertypen die prozentuale Summenhäufigkeit charakteristischer Versauerungsindikatoren berechnet. Überschreitet diese einen Wert von 10 % erfolgt eine Abstufung der anhand des DIFG ermittelten ökologischen Qualität (Tab. 4). Wurden neben den Diatomeen auch andere der Teilkomponenten (Makrophyten und/oder PoD) untersucht und bewertet, erfolgt diese Abstufung erst nach Verschneidung aller Teilbewertungen. Tab. 4: Abstufung des ökologischen Zustandes aufgrund von anthropogener Versauerung. Häufigkeit der Versauerungszeiger Abstufung um 10 - 25% 1 Qualitätsklasse 26 - 50% 2 Qualitätsklassen 51 - 99% 3 Qualitätsklassen 100% 4 Qualitätsklassen Zum Nachweis von Versalzungserscheinungen wird von der PHYLIB-Software in allen Proben der Halobienindex berechnet. Dabei werden die prozentualen Häufigkeiten der Arten zunächst in Abundanzwerte umgewandelt und dann der Halobienindex anhand des Verhältnisses von salzliebenden (halophile, mesohalobe und polyhalobe) zu salzmeidenden (haloxene) Arten berechnet (Tab. 5). Tab. 5: Umwandlung der prozentualen Häufigkeiten in Abundanzwerte. Prozentuale Häufigkeit Abundanz < 1,0 % 2 > 1,0 % und < 2,5 % 3 > 2,5 % und < 10,0 % 5 > 10,0 % und < 25,0 % 7 > 25,0 % 9 Berechnung des Halobienindex (H) nach Ziemann et al. (1999) Σ h H = Abundanzsumme der halophilen, mesohaloben u. polyhaloben Taxa Σ h x = Abundanzsumme der haloxenen Taxa Σ h = Abundanzsumme aller in der Probe vorhandenden Taxa Werte um 0 kennzeichnen typische Süßgewässer, negative Indizes salzarme – zumeist elektrolytarme und/oder saure – Gewässer. Werte zwischen +10 und +30 weisen auf einen erhöhten Salzgehalt hin. Bei +30 beginnt der Bereich mäßiger Versalzung, bei +50 die Zone starker Versalzung. Überschreitet der berechnete Halobienindex einen Wert von 15 wird der berechnete ökologische Zustand um eine Qualitätsklasse abgestuft. Bei Vorliegen von Teilbewertungen der Makrophyten und des PoD, wird diese Abstufung erst nach Verschneidung aller drei Teilkomponenten vorgenommen. Im Rahmen der abschließenden gutachterlichen Expertise ist darauf zu achten, dass das Modul „Halobienindex“ in natürlich salzhaltigen Gewässern (z.B. tide-beeinflusste Fließabschnitte oder natürliche Salzquellen im Einzugsgebiet) als Bestandteil der Bewertung nicht berücksichtigt wird. Die Gesamtbewertung der Teilkomponente Diatomeen erfolgt durch Verschneiden der Module „Artenzusammensetzung und Abundanz“ und „Trophie-Index und Saprobienindex“ zum Diatomeenindex Fließgewässer (DI FG ). Zu diesem Zweck müssen die errechneten Werte der beiden Module zunächst auf eine Wertespanne zwischen 0 und 1 skaliert werden. Umrechnung Modul „Artenzusammensetzung und Abundanz“ M ASR = Modul „Abundanzsumme Referenzarten“ A i = Abundanz der Referenzart n = Gesamtzahl der Referenzarten Umrechnung Modul „Trophie-Index“ (Diatomeentypen 1 bis 12) M Ti = Modul „Trophie-Index“ TI = berechneter Trophie-Index Umrechnung des Saprobienindex (Diatomeentyp 13) M Si = Modul „Saprobienindex“ SI = berechneter Saprobienindex Zur Berechnung des DI FG wird die Summe der beiden Bewertungsmodule arithmetisch gemittelt. Berechnung des DI FG für die Diatomeentypen 1 bis 12 M ASR = Modul „Abundanzsumme Referenzarten“ TI = berechneter Trophie-Index Berechnung des DI FG für den Diatomeentyp 13 M ASR = Modul „Abundanzsumme Referenzarten“ SI = berechneter Saprobienindex Der DIFG kann anhand von Tabellen typspezifisch den ökologischen Zustandsklassen zugeordnet werden (Tab. 6). Tab. 6: Zuordnung des Diatomeenindex zu den ökologischen Zustandsklassen am Beispiel der silikatisch geprägten Bäche und kleinen Flüssen der Mittelgebirge (Diatomeentypen 5, 6 und 7). Ökologischer Zustand D 5 FG des Buntsandsteins und Grundgebirges mit EZG < 100 km 2 D 6 FG der Vulkangebiete mit EZG < 100 km 2 D 7 FG des Buntsandsteins und Grundgebirges mit EZG > 100 km 2 und < 1000 km 2 sehr gut 1,00 – 0,67 1,00 – 0,61 1,00 – 0,61 gut 0,66 – 0,43 0,60 – 0,40 0,60 – 0,40 mäßig 0,42 – 0,24 0,39 – 0,24 0,39 – 0,24 unbefriedigend 0,23 – 0,08 0,23 – 0,08 0,23 – 0,08 schlecht 0,07 – 0,00 0,07 – 0,00 0,07 – 0,00 Um Störgrößen auszuschließen, die die Bewertung nachteilig beeinflussen, sind verschiedene Sicherungskriterien implementiert, die von der PHYLIB-Software berechnet werden. Ist eines der Kriterien erfüllt, gilt die Bewertung der Teilkomponente Diatomeen als ungesichert und wird bei der Gesamtbewertung der Komponente, bestehend aus Diatomeen, Makrophyten und PoD, nicht berücksichtigt. Um eine hohe Sicherheit der Bewertung zu gewährleisten, darf der Summenanteil nicht bestimmter Formen (non det.), nur auf unzureichendem Gattungsniveau bestimmter (sp., spp.) und unsicher bestimmter Taxa (cf., aff.) maximal 5% betragen. Wird dieser Wert überschritten, gilt die Bewertung als ungesichert. Durch Berechnung der prozentualen Summenhäufigkeit aller im Präparat erfassten Taxa, wird jede Probe auf Vollständigkeit und Eingabefehler der Artenliste überprüft. Ist die Prozentsumme < 98% oder > 102 %, wird die Probe von der Bewertung ausgeschlossen. Im PHYLIB-Verfahren werden ausschließlich benthisch oder überwiegend benthisch lebende Diatomeen erfasst. Um Verfälschungen durch bei der Zählung erfasste planktische Taxa zu vermeiden, wird die Artenliste jeder Probe von der PHYLIB-Software auf Vorkommen von Planktern hin überprüft. Überschreiten diese einen Anteil von 5 %, wird die Bewertung als ungesichert ausgegeben. Ein weiteres Ausschlusskriterium stellt eine hohe Zahl aerophiler Diatomeen in der Probe dar, die sich durch Fehler bei der Probenahme, z. B. in der Wellenschlagzone großer Flüsse und Ströme oder bei steigenden Abflüssen durch Beprobung erst kürzlich überfluteter Bereiche ergeben kann. Übersteigt der Anteil aerophiler Taxa den Wert von 5 %, muss von einem starken aerischen Einfluss ausgegangen werden, der die Bewertung beeinflusst oder sogar überlagert. Die Bewertung gilt in diesem Fall als nicht gesichert. Die Bewertung der ökologischen Qualität durch das PHYLIB-Tool ist abschließend gutachterlich auf ihre Plausibilität hin zu überprüfen. Dabei sind die im Rahmen der Probenahme protokollierten Daten, weitere Gegebenheiten des Gewässerumfeldes sowie natürliche Einflussgrößen zu berücksichtigen.
Wasserrecht; Antrag auf wasserrechtliche Erlaubnis für die Durchführung einer Bauwasserhaltung zur Trockenhaltung der Baugruben, für die Verlegung eines bestehenden Kanals und die Errichtung der geplanten Neubauten im Rahmen des Erweiterungsvorhabens AWO Klinik „Zur Solequelle“ in Bad Windsheim; durch den AWO Bezirksverband Ober- und Mittelfranken e. V., Karl-Bröger-Straße 9, 90459 Nürnberg
Managementplan für das FFH- Gebiet „Sülzetal bei Sülldorf“ 5.Leitbilder / Zielkonzept 5.1Leitbilder 5.1.1 5.1.2Übergeordnete Leitbilder Gebietsspezifische Leitbilder 5.2Zielkonzept 5.2.1 5.2.2Schutz-, Erhaltungs- und Entwicklungsziele Zielbiotope/Zielarten Leitbilder / Zielkonzept Tabellen Tab. 13: Tab. 14: Schutz-, Erhaltungs- und Entwicklungsziele für die Teilräume Zielbiotope und -arten __________________________________________________________________________________________________________________83 W. Blumenthal Ingenieurbüro Managementplan für das FFH- Gebiet „Sülzetal bei Sülldorf“ 5. Leitbilder / Zielkonzept Leitbilder / Zielkonzept Die allgemeinen Zielsetzungen von Natur und Landschaft sind im § 1 NatSchG LSA (1992) be- nannt. Dort heißt es: „... Natur und Landschaft sind im besiedelten und unbesiedelten Bereich so zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln, dass 1. die Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts, 2. die Nutzbarkeit der Naturgüter, 3. die Pflanzen- und Tierwelt sowie 4. die Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft als Lebensgrundlage des Menschen und als Voraussetzung für seine Erholung in Natur und Landschaft nachhaltig gesichert sind ...“. Zugrundegelegt wird ein landschaftsplanerisches Zielkonzept, dass die naturraumspezifischen und historischen Gegebenheiten berücksichtigt und sich auf die vorhandenen, übergeordneten Leitbilder aufbaut. 5.1Leitbilder 5.1.1Übergeordnete Leitbilder Das Landschaftsprogramm des Landes Sachsen- Anhalt (1995) ordnet das Gebiet zur Landschaftseinheit Magdeburger Börde. Es legt folgende Leitlinien fest, wenn die Ziele des Na- turschutzes und der Landespflege erreicht werden sollen: 1. Nachhaltiger und ganzheitlicher Schutz von Natur und Landschaft 2. Nutzung im Einklang mit Natur und Landschaft 3. Erhaltung der biotischen Vielfalt 4. Entwicklung der Kultur- und Erholungslandschaft 5. Schutz auf der gesamten Landesfläche. Weiter weist das Landschaftsprogramm für das Bearbeitungsgebiet folgende Leitbilder auf: • Schutz vorhandener Biotope; • Strukturierung der Ackerflächen mit Vernetzungselementen (langfristiges Ziel sind 5 ha Windschutzgehölze oder Waldinseln auf 100 ha landwirtschaftlich genutzter Fläche); • Ersatz fremdländischer Gehölze durch einheimische Gehölze; • Ca. 5% der Gesamtfläche der Landschaft sind, unter landschafts- ästhetischen Gesichts- punkten, mit Gehölzen zu bepflanzen. • Renaturierung der Bäche unter kulturlandschaftlichen Aspekten und extensive Bewirtschaf- tung der Weiden. Als vorrangig schutz- und entwicklungsbedürftige Biotope im Bearbeitungsgebiet sind Solquel- len, Salzbachläufe, Salzstellen, Salzwiesen, Halbtrockenrasen und Streuobstwiesen angege- ben. Darüber hinaus gelten Flurgehölze und Gehölzinseln als besonders schutz- und entwick- lungsbedürftig. Der Landschaftsrahmenplan für den Bördekreis (1997) weist darüber hinaus als Leitbilder die Nutzung und Pflege der Biotope entsprechend der Ziele des Naturschutzes auf und die Erweite- rung der Streuobstbestände im Bereich der Hänge des Sülzetals. Potentielle Wiesenstandorte, die derzeit als Acker genutzt werden, sind umzuwandeln und extensiv zu nutzen. __________________________________________________________________________________________________________________84 W. Blumenthal Ingenieurbüro Managementplan für das FFH- Gebiet „Sülzetal bei Sülldorf“ 5.1.2 Leitbilder / Zielkonzept Gebietsspezifische Leitbilder Aus § 3 der NSG- Verordnung RP MD (1995) für das NSG „Salzstellen bei Sülldorf“ sind folgende Leitbilder für das Plangebiet entnommen: • Erhalt, Pflege, Entwicklung und ggf. Wiederherstellung der vorhandenen Biotopausstat- tung der Salzstellen einschließlich der Solquellen und Kleingewässer, der Fließgewäs- ser, der Streuobstwiesen und Halbtrockenrasen sowie der Feucht- und Nasswiesen • Schutz, Pflege und Entwicklung der in diesem Raum speziell angepassten z.T. be- standsgefährdeten Tier- und Pflanzenarten und ihren Gemeinschaften • Sicherung der zum Erhalt der Salzstellen notwendigen hydrologischen Bedingungen, einschließlich der Quellen und Quellhorizonte • Schutz, Pflege und Entwicklung der Fließgewässer in ihrer naturräumlichen Qualität und Ausprägung Aus dem Pflege- und Entwicklungsplan für das LSG i.P. „Sülzeniederung“ Der Landschaftsplan Sülldorf (LANDGESELLSCHAFT 1995) benennt die innerhalb der Gemeinde Sülldorf befindlichen Niederungsbereiche von Sülze und Seerennengraben als: • Vorranggebiet für den Biotopschutz und die landschaftsbezogene Erholung Das Leitbild wurde durch folgende Entwicklungsziele konkretisiert: • Erhalt, Pflege und Entwicklung der Salzvegetation • Extensivierung von vorhandenen Grünländern, • Anpflanzung und Entwicklung gliedernder Gehölzstrukturen, • Langfristige Renaturierung der Fließgewässer. Der Landschaftsplan Osterweddingen (PLASA 1998) gibt für die im Gemeindegebiet befindlichen Teile der Sülzeniederung folgendes Leitbild an: • Schutz, Erhalt und Pflege vorhandener Biotope • Entwicklung und Erweiterung schutzwürdiger Biotope Dem Landschaftsplan Dodendorf (FÜRSTE & PARTNER 1995) ist für die Sülzeniederung folgen- des Leitbild entnommen: • Erhalt der vorhandenen, landschaftsbild- und ortsbildprägenden Feldgehölze und Baum- gruppen • Erhalt des Talraumes der Sülze als offenes Wiesental und seine Fortsetzung bis in den Siedlungsbereich • Erhalt der Grünländer __________________________________________________________________________________________________________________85 W. Blumenthal Ingenieurbüro
Managementplan für das FFH- Gebiet „Sülzetal bei Sülldorf“ Anhang II : Kartierergebnisse Pflanzensoziologische Kartierung W. Blumenthal Ingenieurbüro Anhang II Managementplan für das FFH- Gebiet „Sülzetal bei Sülldorf“ Anhang II Festucetum rupicolae-Brachypodietum pinnati (GAUCKL. 1938) SCHUB. 1954 Furchenschwingel-Fiederzwenken-Gesellschaft Salzstelle westlich von Sülldorf, Halbtrockenrasen gegenüber der Solquelle Aufnahme-Nr.: Exposition: Inkl.: Geol. Untergr.: Fläche: Bearbeiter: 1 Süd 2° Muschelkalk 65 m2 Vohs, WBI Geländeform: Wasserhaushalt: Schicht: Nutzung: 22.05.0230.07.0216.09.02 95 %100 %100 % Crataegus monogyna222 Rosa canina222 Ligustrum vulgare111 ++ Bedeckung schwach geneigt trocken – mäßig frisch S = Strauchschicht K = Krautschicht keine Artenliste S: Malus domestica K: Festuca rupicola433 Helicotrichon pratense223 Eryngium campestre222 Medicago lupulina1rAgrimonia eupatoria343 Ononis spinosa+22 Briza media122 Arrhenaterum elatius111 Cirsium acaule111 Galium verum111 Achillea millefolium11+ Dactylis glomerata11+ Euphorbia cyparissias+11 Plantago lanceolata+++ Plantago media+++ Thymus pulegioides ssp. chamaedrys21 Agrostis stolonifera11 Hieracium pilosella11 Hypericum perforatum11 1 W. Blumenthal Ingenieurbüro Managementplan für das FFH- Gebiet „Sülzetal bei Sülldorf“ Anhang II Potentilla neumanniana11 Viola spec.11 Daucus carota1+ Scabiosa ochroleuca1+ Elymus repens 1 Carex distans (?)1 Poa compressa1 Prunella vulgaris Ranunculus bulbosus 1 1 Cichorium intybus+ Linum catharticum ssp. catharitcum+ Pimpinella saxifraga+ Sanguisorba minor+ Veronica chamaedrys Euphrasia officinalis ssp. stricta Anthriscus sylvestris+ Cerastium arvense(a) r r r 2 W. Blumenthal Ingenieurbüro
LAU 07/15 Schutz- und Erhaltungsziele gemäß Gesetz- und Verordnungsblatt Salzstelle Wormsdorf (DE 3833-301) Natura 2000–Gebiet: FFH 0202 Der geschützte Landschaftsbestandteil“ Wormsdorfer Salzwiesen“ schließt das FFH-Gebiet 0202 „Salzstelle Wormsdorf“ (3833-301) ein. Er ist Bestandteil des zusammenhängenden europäischen ökologischen Netzes besonderer Schutzgebiete mit der Bezeichnung „NATURA 2000“. Für das FFH-Gebiet „Salzstelle Wormsdorf“ (DE 3833-301) gelten im Besonderen die für die hier vorkommenden Arten und Lebensraumtypen der FFH-Richtlinie formulierten Schutz- und Erhaltungsziele des Gesamtgebietes. Die Schutz- und Erhaltungsziele sind im §3 (Schutzzweck) des Amtsblattes für den Landkreis Börde, 4. Jahrgang Nr. 47/01 vom 23.06.2010 formuliert. § 3 Schutzzweck (1) Der geschützte Landschaftsbestandteil liegt in der Landschaftseinheit Oberes Allertal und ist Bestandteil der geologischen Störungszone der Weferlinger-Schönebecker Triasplatte. Das Gebiet wird zum überwiegenden Teil von Feuchtgrünland eingenommen, welches eine Salzquelle umschließt. Im Untergrund steht in geringer Tiefe Torf an. (2) Auf den durch hohen Salzgehalt gekennzeichneten Flächen hat sich eine Salzvegetation ausgebildet, welche z.B. durch Juncus gerardii - Salz-Binse, Salicornia europaea - Europäischer Queller, Spergularia salina - Salz-Schuppenmiere und Triglochin maritimum - Strand-Dreizack repräsentiert wird. (3) Außerdem finden salztolerante Tierarten hier Lebensraum. Das grundwassernahe Wiesengelände ist weiterhin potentielles Habitat für Limikolen. (4) Schutzzweck ist insbesondere: 1. die Erhaltung und Entwicklung eines günstigen Erhaltungszustandes der Habitat- und Strukturfunktionen des prioritären Lebensraumtyps nach Anhang I der FFH-Richtlinie 1340* - Salzwiesen im Binnenland; 2. die Sicherung der Fläche in ihrem Bestand und ihrer Ausprägung; 3. die Freihaltung des Gebietes vor weiterer Inanspruchnahme sowie 4. die Erhaltung der Salzwiesen als prägendes Landschaftselement und Lebensraum einer charakteristischen Fauna. Landesamt für Umweltschutz Sachsen Anhalt
Managementplan für das FFH- Gebiet „Sülzetal bei Sülldorf“ 12. Literatur Literatur _________________________________________________________________________________________________________ 123 W. Blumenthal Ingenieurbüro Managementplan für das FFH- Gebiet „Sülzetal bei Sülldorf“ 12. Literatur Literatur AKADEMIE DER LANDWIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN DER DDR (1978): „Mittelmaßstäbige land- wirtschaftliche Standortkartierung (MMK) der DDR“, Magdeburg Blatt 29 M 1 : 100.000, Geolo- gisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Außenstelle Magdeburg, Archiv ALTEHAGE, C. / ROßMANN, B. (1939): „Vegetationskundliche Untersuchungen der Halophyten- flora binnenländischer Salzstellen im Trockengebiet Mitteldeutschlands“, In: Beihefte zum Bota- nischen Centralblatt, Band LX, Abteilung B; Verlag von C. Heinrich Dresden-N., S. 176-177 ANDRES, C.; PUSCH, J.; GROSSMANN, M. (1997): „Zur Schutz- und Pflegebedürftigkeit naturnaher Binnenlandsalzstellen, Naturschutzreport 12/97; Hrsg.: Thüringer Landesanstalt für Umwelt Jena, S. 170-179 ARBEITSGRUPPE BODENKUNDE HANNOVER (1982): „Bodenkundliche Kartieranleitung“, Schwei- zerbart´sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart, S. 23-313 BARTSCHV (1999) 8. Verordnung zum Schutz wildlebender Tier- und Pflanzenarten (Bundes- artenschutzverordnung BArtSchV) vom 14. Oktober 1999 (BGBl. I S. 1955, geändert durch erste ÄndVO v . 12.12.1999 (BGBl. I S. 2843) BGBl. III/FNA 791-1-4 BECKER, T. (1999): „Die Xerothermrasen-Gesellschaften des unteren Unstruttales und einige ökologische Gründe für ihre Verteilung im Raum“, In: Mitteilungen zur floristischen Kartierung Sachsen-Anhalts, Heft 4 (1999); Hrsg.: Botanischer Verein Sachsen-Anhalt e.V., Halle, S. 3-29 BELLMANN, H. (1993): „Heuschrecken. Beobachten - Bestimmen“, Naturbuch-Verlag, Augsburg BLAB, J. (1993): „Grundlagen des Biotopschutzes für Tiere“, Kilda-Verlag, Greven, S. 10-426 BNATSCHG NEUREG G (2002) Gesetz zur Neuregelung des Rechts des Naturschutzes und der Landschaftspflege und zur Anpassung anderer Rechtsvorschriften in der Fassung vom 25.03.2002 (BNATSCHG NEUREG G) (BGBl. I 2002 Nr. 22 vom 03.04.2002) BORCHERT, W. (1951): „Die Käferwelt des Magdeburger Raumes“, In: Magdeburger Forschun- gen, Band II, Magdeburg, S. 23-225 BRIEMLE, G./EICKHOFF, D./WOLF, R.: (1991): „Mindestpflege und Mindestnutzung unterschiedli- cher Grünlandtypen aus landschaftsökologischer und landeskultureller Sicht“; aus: Beihefte zu den Veröffentlichungen für Naturschutz und Landschaftspflege in Baden-Württemberg; Lan- desanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (Hrsg.); Karlsruhe 1991 BÜRO FÜR UMWELT-, STADT- UND LANDSCHAFTSPLANUNG GMBH (USL) (1997): „Pflege- und Entwicklungsplan zum Naturschutzgebiet Salzstellen bei Sülldorf“, Teil 1 Zwischenbericht, Re- gierungspräsidium Magdeburg, Dez. 57, S. 1-156 BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (1996): „Rote Liste gefährdeter Pflanzen Deutschlands“, Schriftenreihe für Vegetationskunde, Heft 28, Bonn-Bad Godesberg, Landwirtschaftsverlag GmbH Münster-Hiltrup, S. 42-141 BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (1998): „Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands“, Schrif- tenreihe für Landespflege und Naturschutz, Heft 55, Bonn-Bad Godesberg, Landwirtschafts- verlag GmbH Münster-Hiltrup, S. 33-300 DETZEL, P. (1995): „Zur Nomenklatur der Heuschrecken und Fangschrecken Deutschlands“ In: Articulata Heft 10, S. 3-10 _________________________________________________________________________________________________________ 124 W. Blumenthal Ingenieurbüro Managementplan für das FFH- Gebiet „Sülzetal bei Sülldorf“ Literatur DIERSCHKE, H. (1994): „Pflanzensoziologie“, Verlag Eugen Ulmer Stuttgart, S. 153-350 DRACHENFELS, O. V. (1992): „Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen unter besonde- rer Berücksichtigung der nach § 28 NnatG geschützten Biotope, Stand Oktober 1992“, In: Na- turschutz und Landschaftspflege in Niedersachsen, Heft A/4, S. 3-154 ELLENBERG, H. (1986): „Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen“, Verlag Eugen Ulmer, Stutt- gart, S. 19-961 ELLERMANN, S. (1992): Titelfoto In: Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt 1/92, Hrsg.: Lan- desamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Halle EU-VSRL (1979) Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 2. April 1979 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (Europäische Vogelschutzrichtlinie); (ABl. EG Nr. L 103 vom 25.04.1979), geändert durch 179H, geändert durch 381L0854 (ABl. L 319 07.11.1981 S. 3), geändert durch 185 I, geändert durch 391L0244 (ABl. L 115 08.05.1991 S. 41), geändert durch 194N, geändert durch 394L0024 (ABl. L 164 30.06.1994 S. 9), geändert durch 397L0049 (ABl. L 223 13.08.1997, S. 9) FABER, K. (1960): „Die Salzstellen und die Salzflora von Osterweddingen und Sülldorf“ - Ver- öffentlichung des Kreisheimatmuseums des Kreises Wanzleben zur Geschichte von Natur und Gesellschaft des Kreises Wanzleben 2, Ummendorf, S. 11-36 FAUNA- FLORA- HABITAT (FFH)- RICHTLINIE (1992) Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen, (ABl. EG Nr. L 206/7 vom 22.07.1992), geändert durch Richtlinie 97/62/EG des Rates vom 27.10.1997 (ABl. EG Nr. L 305/42) FLEISCHER, K. (1996): Erfassung und Bewertung der Heuschreckenvorkommen In: USL GmbH: Pflege- und Entwicklungsplan NSG „Salzstellen bei Sülldorf“. - Gutachten im Auftrag der Obe- ren Naturschutzbehörde des Regierungspräsidiums Magdeburg FRANK, D. ET AL. (1992): „Rote Liste der Farn- und Blütenpflanzen des Landes Sachsen-Anhalt“, In: Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Heft 1, Halle, S. 44-62 FÜRSTE & PARTNER (1995): „Landschaftsplan Dodendorf“, Gemeinde Sülzetal, S. 55-66 HAEUPLER, H. / MUER T. (2000): „Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands“, Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, S. 1-718 HERDAM, H. (1990): „Neufunde und Nachträge zur neuen Flora von Halberstadt“, In: Abhand- lungen und Berichte aus dem Museum Heineanum, Halberstadt, S. 15-87 HYDROGEOLOGIE GMBH (HYDRO) (1993): „Hydrogeologisches Gutachten Solequellen Sülldorf“; im Auftrag der Gemeinde Sülldorf, S. 1-53 INGRISCH, S. & KÖHLER, G. (1998): „Rote Liste der Geradflügler (Orthoptera s.l.)“ In: Schriften- reihe für Landschaftspflege und Naturschutz, Heft 55, Bonn-Bad Godesberg S. 252-254 JEDICKE, E. / FREY, W. / HUNDSDORFER, M. / STEINBACH, E. (1996): „Praktische Landschafts- pflege“ Grundlagen und Maßnahmen, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, S. 5-295 KAULE, G. (1991): „Arten- und Biotopschutz“, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, S. 13-492 _________________________________________________________________________________________________________ 125 W. Blumenthal Ingenieurbüro
Managementplan für das FFH- Gebiet „Sülzetal bei Sülldorf“ 3. Fachliche Vorgaben Fachliche Vorgaben 15 _________________________________________________________________________________________________________ W. Blumenthal Ingenieurbüro Managementplan für das FFH- Gebiet „Sülzetal bei Sülldorf“ 3. Fachliche Vorgaben Fachliche Vorgaben Regionales Entwicklungsprogramm Gemäß dem Regionalen Entwicklungsprogramm für den Regierungsbezirk Magdeburg MU LSA (2000A) dient das Gebiet der Sülzeniederung als Vorsorgegebiet für Natur und Land- schaft und Erholung. Ziel der Landesplanung ist es, die ökologisch wertvollen Bereiche vor nachhaltigen Störungen und schädigenden Einflüssen sowie unverträglichen Nutzungsansprü- chen zu sichern. Naturschutz und Erholung haben Vorrang vor allen übrigen Nutzungen. Landschaftsplanung Das Landschaftsprogramm MU LSA (1995) stellt als Fachplan die im Interesse des gesamten Landes erforderlichen Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege gutachterlich dar und enthält übergeordnete Aussagen zum Planungsraum. Es bewertet Solquellen, Salzbachläufe, Salzstellen und Salzwiesen, aber auch Halbtrockenrasen und Streuobstwiesen als vorrangig schutz- und entwicklungsbedürftige Ökosysteme. Die Erfordernisse und Maßnahmen zur Verwirklichung der Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege werden auf Landkreisebene im Landschaftsrahmenplan SCHUBE UND WESTHUS (1997) aufgezeigt. Vorrangige Ziele des Naturschutzes sind im Bereich salzbeein- flusster Standorte Erhalt, Pflege und Entwicklung der Salzwiesen. Die Täler der Sülze und des Seerennengrabens stellen Vorranggebiete für Naturschutz und landschaftsbezogene Erholung dar. Die Landschaftspläne der anliegenden Gemeinden weisen die salzbeeinflussten Standorte zusammen mit den Bachtälern von Sülze und Seerennengraben als Vorranggebiete für den Biotopschutz aus. Das Entwicklungsziel für das Niederungsgebiet ist eine kleinflächige Feucht- gebietslandschaft. Angestrebt ist weiterhin die Renaturierung der stark ausgebauten Fließge- wässer. Das Gebiet soll für die naturbezogene Erholungsnutzung erschlossen werden. Naturschutz Mit der Einrichtung des europäischen Schutzgebietsnetzwerkes „NATURA 2000“ gewinnt der Naturschutz im europäischen Raum zunehmend an Bedeutung. Die Kriterien für die Aufnahme von NATURA 2000- Gebieten in das europäische Netzwerk werden in der europäischen Schutz- bestimmung Fauna- Flora- Habitat- Richtlinie (FFH- Richtlinie) festgelegt, die eine fachliche Vorgabe für die Bearbeitung dieses Planwerkes darstellt. Die Pflege- und Entwicklungspläne für das NSG von USL (1997) und das LSG von WBI (1998) beinhalten fachliche Vorgaben für den Managementplan. Sie bewerten den Zustand von Natur und Landschaft gegen Ende der 1990-er Jahre und zeigen bereits Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung der wertgebenden Arten und Biotope auf. Die Planungen wurden entsprechend ausgewertet, teilweise wurden Aussagen mit aktuellem Bezug in das vorliegende Gutachten übernommen. Weitere fachliche Vorgaben sind in der Schutzgebietsverordnung für das NSG vom RP MD (1995) enthalten. Für den Managementplan besonders beachtlich sind die vorgegebenen Ent- wicklungsziele gemäß § 3 Abs. 2 sowie die Verbote gemäß § 4 Abs. 2 und 3. 16 _________________________________________________________________________________________________________ W. Blumenthal Ingenieurbüro
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