Die Zusammenstellung von jaehrlich ca. 1000 Klaerschlammanalysen, getrennt nach Nassschlaemmen bzw. kalkstabilisierten Schlaemmen, ermoeglicht eine Bewertung sowohl des Einsparungspotentials entsprechender Mineralduenger als auch des Belastungsrisikos der mit Klaerschlamm geduengten Flaechen. Ueber die in der Klaerschlammverordnung geregelten Stoffe hinaus werden regelmaessig weitere anorganische Stoffe sowie PAK und Chlorierte Kohlenwasserstoffe analysiert und die betreffenden Schlaemme vergleichend bewertet ( Medianwert- Konzept der Landwirtschaftskammer Hannover). In einzelnen Erhebungen wurden Chlorphenole, Phthalate und Tenside untersucht. In entsprechender Weise werden die Naehr- und Schadstoffgehalte von Komposten ausgewertet, um auch hier differenzierte Anwendungsempfehlungen geben zu koennen.
Feinkoernige Sedimentschlaemme, die mit Schadstoffen belastet sind, stellen fuer herkoemmliche Bodenwaschanlagen ein grosses Problem dar. Boeden, bei denen die Schluffraktion ( kleiner 63 mym) mehr als 30 Prozent betraegt, koennen meist nicht mehr wirtschaftlich in Bodenwaschanlagen behandelt werden. Bislang mussten kontaminierte Feinkornschlaemme deponiert oder verbrannt werden, was mit hohen Kosten verbunden ist. Desweiteren sind weite Transportwege noetig um die Schlaemme zu den Entsorgungsanlagen zu bringen. Kontaminierte Gewaessersedimente oder auch Schlaemme aus Oelabscheidern von Tankstellen und Waschplaetzen weisen jedoch haeufig Schluffanteile von 50 - 70 Prozent auf. Um diese Feinkornschlaemme von den anhaftenden organischen Schadstoffen zu befreien, bedarf es einem effektiven Energieeintrag. Je kleiner die zu reinigenden Partikel werden, desto schwieriger wird es, mechanische Scher- und Reibungskraefte auf die Partikel zu uebertragen. An der Fachhochschule Ostfriesland beschaeftigte man sich daher mit dem Problem der Energieuebertragung auf die Bodenpartikel. Hierbei wurden zwei Wege verfolgt. Als eine Moeglichkeit der Energieuebertragung wurde versucht, die noetigen Energieeintraege mit Druckluft zu realisieren. Dazu wurde ein Reaktor gebaut, in dem der kontaminierte Boden eingebracht und mittels Druckluftkanonen hohe Scherkraefte eingebracht wurden. Bei diesen Verfahren stellte sich aber nicht der gewuenschte Erfolg ein. Desweiteren war mit dieser Methode kein kontinuierlicher Betrieb moeglich. Als zweiter Weg wurde der Energieeintragung durch eine Beschallung mit Ultraschall erprobt. Bei diesem Verfahren stellte sich der gewuenschte Erfolg im Labormassstab ein, so dass in Form einer Pilotanlage das Verfahren in die Praxis umgesetzt wurde. Das Projektteam hat die Impulswaesche in einen handelsueblichen 20-Fuss Rollcontainer eingebaut. Damit ist eine groesstmoegliche Flexibilitaet erreicht worden. Die Behandlung von verunreinigten Boeden kann vor Ort durchgefuehrt werden. Die gereinigten Boeden werden somit gleich wieder vor Ort eingebaut, so dass aufwendige Transporte entfallen.
Untersuchung der Restabwasser-Klaerschlaemme, insbesondere der Zellstoff-, Papier- und Pappenindustrie; Entwicklung der Technologien zur Gewinnung und Verarbeitung; neue Verwendungsgebiete in der Holzspanwerkstoff- und Kunststoffindustrie; Restabwasserklaerschlammuntersuchung; Untersuchung auf Zusammensetzung; Untersuchung der Verwertungsmoeglichkeit; Beratung zur Gewinnung; Beratung zur Verwertung; Entwicklung der Technologien; Planung von Anlagen; Brandschutz von Holzspanplatten; Brandschutzfasern aus Abwasserschlamm.
Gegenstand der Untersuchungen sind die hydrogeochemischen Wechselbeziehungen zwischen organischen Seesedimenten und ihren Porenwaessern. Neben den anorganischen Hauptinhaltsstoffen wird insbesondere das Verhalten der Schwermetalle (Fe, Mn, Zn, Pb, Cu, Cd, Ni, Cr, Hg) in den anaeroben Ablagerungen betrachtet. Zur Erfassung der Elementverteilung zwischen fester und waessriger Phase im Sediment werden Porenwaesser analysiert, der Stoffbestand der Festsubstanz durch chemischen Gesamtaufschluss bestimmt sowie Eluationsversuche unter oxidierenden Bedingungen angestellt. Ergebnisse dieser Arbeiten (z.B. Schwermetallbelastung, Freisetzung von Schwermetallen, Naehrstoffgehalte, Sauerstoffzehrung) finden ihre Anwendung im Rahmen der Seesanierung (Einfluss der Ablagerungen auf die Seewasserbeschaffenheit, Verwertbarkeit des Schlammes).
Klärschlamm enthält viele wichtige Wertstoffe, die bislang nicht optimal verwertet werden. Ein neuartiges Behandlungsverfahren mittels Ultraschall soll es ermöglichen, den Klärschlamm soweit aufzuschließen, dass die darin befindlichen wertvollen Inhaltsstoffe besser voneinander getrennt und zugänglich gemacht werden. Diese zurückgewinnbaren Wertstoffe lassen sich dann im Sinne einer nachhaltigen, umweltschonenden und wirtschaftlichen Kreislaufführung wiederverwerten. Die Partner des Verbundprojekts AQUATTRO GmbH, Fraunhofer UMSICHT und Wupperverbandsgesellschaft für integrale Wasserwirtschaft testen und optimieren das Verfahren unter Realbedingungen auf einer Kläranlage des Wupperverbands.
Mit dem beantragten Verbundprojekt werden zur Thematik des Plastiks in der Umwelt zentrale Fragestellungen und Aufgaben zum Schutz der Ressource Wasser in Zusammenhang mit der Abwasserableitung und -behandlung untersucht. Die Eintragspfade ins Gewässer durch Kläranlagen, Niederschlagswassereinläufe- und Mischwasserentlastungen sowie Senken bei der Abwasserbehandlung und im Klärschlamm werden ermittelt und quantitativ beurteilt. Verfahren zur Reduktion und Elimination des Eintrags von Plastik bei der Abwasserbehandlung werden praktisch erprobt und bewertet. Daraus werden Strategien zur Regulierung von Plastikeinträgen und Sensibilisierung von Verbrauchern und Betreibern sowie zur Verminderung des Eintrags über das Abwasser abgeleitet. In dem vorliegenden Teilprojekt liegt der Schwerpunkt auf der Weiterentwicklung und Überprüfung geeigneter Probenahme-, Probeaufbereitungs- und Analysenmethodik für Abwasser und Klärschlamm, der Bestandsaufnahme und Bilanzierung auf großtechnischen Kläranlagen und der Erarbeitung und Verbreitung von Handlungsempfehlungen zur Strategieentwicklung. Die Arbeitsplanung des Projekts sieht folgende Arbeitspakete vor: 1) Weiterentwicklung der Probenahme-, Analysenmethodik, 2) Untersuchung der Eintragspfade in Gewässer, Grundwasser und Landwirtschaft, 3) Untersuchungen an großtechnischen Kläranlagen, 4) Halbtechnische Untersuchungen zur Abscheidung von Plastik, 5) Sozialwissenschaftliche Analyse zu Regulierung, 6) Handlungsempfehlungen zur Strategieentwicklung, 7) Koordination des Verbundprojekts. Das vorliegende Teilprojekt fokussiert die Standardisierung der Probenahme-, Probeaufbereitungs- und Analysenmethodik für Abwasser und Klärschlamm. Aufgrund der dann definierten Bedingungen wird eine Bestandsaufnahme und Bilanzierung auf großtechnischen Kläranlagen mit weitergehender Feststoffelimination durchgeführt. Abschließend sollen aus den Ergebnissen Handlungsempfehlungen zur zukünftigen Strategieentwicklung erarbeitet und verbreitet werden.
Das Verfahren der Deammonifikation ist eine alternative Methode zur Stickstoffelimination. Im Gegensatz zur konventionellen Stickstoffelimination mit Nitrifikation und Denitrifikation besteht bei der Deammonifikation ein deutlich geringerer Belüftungsaufwand, sodass deren Einsatz eine beachtliche Energieeinsparung verspricht. Aufgrund der Eigenschaften der eingesetzten Mikroorganismen ? den Anammoxbakterien ? ist der Einsatz des Verfahrens bisher jedoch nur in hochbelasteten Stoffströmen erfolgreich. In Anbetracht des hohen Energieeinsparpotentials stellt sich daher die Frage, ob das Verfahren der Deammonifikation auch im Hauptstrom kommunaler Kläranlagen erfolgreich integriert werden könnte. In dem gemeinsamen Forschungsprojekt Dea-HS haben die FH Aachen und die RWTH Aachen sich daher zum Ziel gesetzt, die Einsatzmöglichkeiten und Grenzen der Deammonifikation zu prüfen. Der Prozess der Deammonifikation setzt sich aus zwei Teilschritten zusammen. Es beruht auf der partiellen Nitritation von Ammonium NH4+ zu Nitrit N2- und der anschließenden Anammox-Reaktion zu elementarem Stickstoff N2. Während die aeroben, nitritoxidierenden Bakterien für den Umsatz von Ammonium Sauerstoff benötigen, läuft die Anammox-Reaktion unter anoxischen Bedingungen ab. Da es sich bei Anammox-Bakterien um langsam wachsende Organismen handelt, deren optimale Lebensbedingungen noch nicht vollends bekannt sind, ist die Etablierung des Prozesses nicht immer komplikationsfrei. In der ersten Projektphase werden daher zum einen die Betriebsdaten bereits bestehender Deammonifikationsanlagen in NRW ausgewertet und zum anderen Laborversuche durchgeführt, um die Betriebsgrenzen und Limitierungen des Verfahrens zu validieren. Im ersten Schritt werden die Betriebsdaten von Anlagen gesammelt und ausgewertet, die eigentlich einen stabilen Deammonifikationsbetrieb erwarten lassen. Hierbei werden unterschiedliche Verfahrensausführungen in der Prozesswasser- sowie der Deponiesickerwasserbehandlung betrachtet und die Betriebserfahrungen der Anlagenbetreiber gesammelt. Insbesondere wird bei dieser Untersuchung der Einfluss prozesstechnischer Parameter und steuerungstechnischer Einstellungen auf die Betriebsstabilität betrachtet. Im zweiten Schritt werden ausgesuchte Schlämme der zuvor betrachteten Anlagen in eine Laboranlage eingebracht und die prozessbeeinflussenden Parameter untersucht. Hierbei werden insbesondere die Hemmwirkungen verschiedener Stoffe und die Auswirkungen einer veränderten Schlammzusammensetzung betrachtet. Der Antragsteller, das Institut NOWUM-Energy der FH Aachen, und dessen Projektpartner, das Institut für Siedlungswasserwirtschaft der RWTH Aachen, erhoffen sich, die aus der Untersuchung hervorgehenden Ergebnisse nutzen zu können, um in einer zweiten Projektphase eine stabile Übertragung der Deammonifikation in den Hauptstrom kommunaler Kläranlagen zu ermöglichen.
Zunehmend werden Abfälle auch durch Mitverbrennung in Kohlekraftwerken energetisch verwertet. Vor dem Hintergrund des zum Teil erhöhten Quecksilber-(Hg-)Gehalts solcher Sekundärbrennstoffe ist es erforderlich, die bereits bekannte Hg-Emissionsminderung nasser Rauchgasentschwefelungsanlagen (REA) weiter zu optimieren. In den Modelluntersuchungen des Vorprojekts ( Projekt Nr. 293 ) konnten bisher nicht bekannte Einflussfaktoren auf die Hg-Chemie in Wäschern sowie auf die anschließende REA-Waschwasseraufbereitung identifiziert werden. Eine Vielzahl von potenziellen Einflüssen konnte auf wenige besonders relevante Faktoren eingegrenzt werden: - ps/pH-Wert, - did, - senhydroxid, - minsäure/Ameisensäure. Neben der experimentellen Absicherung einiger dieser Effekte (bessere Reproduzierbarkeit), soll in diesem Anschlussvorhaben die Wirksamkeit kommerziell angebotener Additive zur Einbindung von oxidiertem Hg in die REA-Waschsuspension sowie ihr Einfluss auf die Hg-Ausschleusung untersucht werden. Zudem sollen Reagenzien zur Abscheidung von elementarem Hg in REA bewertet werden. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse aus synthetischen Waschwassersuspensionen auf den REA-Wäscherbetrieb soll durch Versuche mit realen Waschlösungen verifiziert werden. - Mit dem Vorhaben sollen die Grundlagen für eine wirtschaftliche und betriebssichere Verringerung von Hg-Emissionen aus kohlebefeuerten Kraftwerken bei Einsatz von Sekundärbrennstoffen gelegt werden. Dazu werden abschließend die verfahrenstechnischen Anlagenparameter ermittelt, die gewährleisten, dass - m REA-Wäscher eine weitgehende Abscheidung des oxidierten Hg und eine teilweise Abscheidung des elementaren Hg der Rohabgase erfolgt, - as abgeschiedene Hg nicht in den REA-Gips eingebunden, sondern zur Rauchgas-Abwasserreinigungs-Anlage (RAA) ausgeschleust wird, - as Hg vom RAA-Schlamm weitgehend abgetrennt und aufkonzentriert wird, so dass Hg-freies Reinabwasser und Hg-armer RAA-Schlamm abgegeben werden können. - Die Projektergebnisse können im Kraftwerksbetrieb unmittelbar umgesetzt werden. - Das Vorhaben wird von Juli 2008 bis Dezember 2009 vom Institut für Umwelttechnik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg unter der Projektleitung von Prof. Dr. Heinz Köser durchgeführt. Ein Ausschuss aus Mitgliedern der VGB-Arbeitskreise Abgasreinigungstechnik , Chemie der Wasserbehandlung und des Technischen Ausschusses Kraftwerksnebenprodukte begleitet die Untersuchungen.
Aufbauend auf den vorhandenen Simulationstools und -untersuchungen an aerob arbeitenden Kläranlagen und anaerob arbeitenden Biogasanlagen sollte im Rahmen des Forschungsvorhabens eine Verknüpfung beider Komponenten erfolgen, um eine Optimierung des Gesamtsystems Kläranlage- Schlammfaulung-Biogasanlage unter ökonomischen und ökologischen Aspekten zu erreichen, wobei insbesondere auch die optimale Reststoffnutzung (fest/flüssig) und die Betriebssicherheit im Fokus der Betrachtungen stehen sollten. Das Gesamtprojekt sollte in zwei Stufen realisiert werden. Das Projekt hat ein großes Einsparpotenzial der untersuchten Kläranlagen ergeben. Es ist nun genauer zu untersuchen, welche Verbraucher welche Energie-Aufnahme beim Betrieb der Kläranlage haben. Diese Daten müssen statt der bisher verwendeten Standardwerte in die Simulation eingefügt werden. Weiterhin muss genauer ermittelt werden, wie sich im Tagesverlauf die Parameter (Menge absolut, CSB, BSB5, TKN, TS, oTS, Sauerstoff-Sättigung, Ammonium- und Nitrat-Gehalt) des Abwassers ändern. Das gleiche gilt für die Daten des Klärschlamms und eventuell einzusetzender Co-Substrate. Mit diesen Werten ist dann die Simulation durchzuführen. Diese Fragestellungen sollen in dem beantragten Folgeprojekt untersucht werden.
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