Zone 0 umfasst im wesentlichen Grünland, Äcker, Wälder, Rieselfelder und in Einzelfällen auch sehr locker bebaute Gebiete mit hohem Vegetationsanteil, zumeist außerhalb des Stadtgebietes. Einen Schwerpunkt bilden die offenen Heide- und Grünlandflächen westlich der Linie Hennigsdorf-Potsdam. Aber auch Bereiche innerhalb der stadtrandnahen Wälder Berlins, wie tiefgelegene Lichtungen oder Moore (Barssee, Pechsee und Teufelsbruch), liegen in dieser Zone. Die nächtliche Abkühlung ist als sehr hoch, in den Waldgebieten als hoch einzustufen, ebenso auch die Frosthäufigkeit. Dagegen gilt die Schwülewahrscheinlichkeit fast ausnahmslos als gering. Tiefgelegene Bereiche der Döberitzer Heide sowie die Teufelsbruch-Wiesen östlich von Schönwalde stellen auffällige geländeklimatische Extremlagen dar (Zone 0*) ; hier sind nächtliche Abkühlung und Frosthäufigkeit besonders hoch. Die Reduzierung der Windgeschwindigkeit ist in den geschlossenen Waldgebieten tags und nachts sehr hoch. Das gilt auch für die locker bebauten, aber stark durchgrünten Wohngebiete. Auf Grünland und Äckern ist die Windreduzierung tags mäßig bis gering und nachts mäßig. Die Ausbildung von stärkeren Bodeninversionen in Strahlungsnächten verringert jedoch die Windgeschwindigkeit und damit auch die Belüftung beträchtlich. Zone 1 war in der ersten Ausgabe dieser Karte die Zone, von der angenommen wurde, dass sie die Freilandverhältnisse widerspiegelte. Tatsächlich zeigten aber die Einbeziehung des Umlandes, dass dort noch deutlich niedrigere Temperaturmittel bzw. -minima sowie höhere Tagesamplituden der Temperatur vorkommen. Deshalb muss nun davon ausgegangen werden, dass auch die in Zone 1 liegenden Bereiche sehr gering von der Stadt beeinflusst werden. Es handelt sich im wesentlichen um die ausgedehnten, in Stadtrandnähe gelegenen Waldgebiete, große – meist innenstadtferne – Grünanlagen sowie um einen großen Teil der im Umland gelegenen landwirtschaftlich genutzten Flächen und um größere, locker bebaute Siedlungen außerhalb von Berlin. Einzelne ausgedehnte Freiräume am Innenstadtrand wie das Südgelände, der Volkspark Prenzlauer Berg, die Jungfernheide sowie die Forst- und Kleingartenflächen im Bereich Königsheide weisen ebenfalls die Charakteristika der Zone 1 auf. Hier sind nächtliche Abkühlung und Frosthäufigkeit im allgemeinen hoch, in den Waldgebieten eher mäßig. Die Schwülegefährdung ist in den meisten Bereichen dieser Zone sehr gering. Die Reduzierung der Windgeschwindigkeit ist im Bereich dichterer Vegetationsstrukturen Tag und Nacht als sehr hoch einzustufen. Vor allem emittentennahe innerstädtische Parkanlagen gelten daher als äußerst immissionsgefährdet. Landwirtschaftlich genutzte Flächen weisen am Tage höhere und in der Nacht mittlere Windgeschwindigkeiten auf, wobei in austauscharmen Strahlungsnächten hier durch Kaltluftbildung eine Stabilisierung der bodennahen Luftschicht eintritt. Zone 2 weist hauptsächlich die stadtrandtypischen Nutzungen wie lockere Bebauung und Kleingärten auf, etwa die umfangreichen Neubaukomplexe Karow-Nord und Buchholz. Daneben umfasst sie große innerstädtische oder innenstadtnahe Freiraumkomplexe bzw. Teile davon, z. B. Flughafen Tempelhof, Hasenheide, Friedhöfe Bergmannstraße Südgelände in seinen äußeren Bereichen, Friedhof Bergstraße, Insulaner den zentralen Teil des Großen Tiergarten. Ebenfalls der Zone 2 zugeordnet wurden alle ausgedehnten Gewässer; allerdings konnten aus messtechnischen Gründen nur die Gewässerufer für eine direkte Erfassung der Klimaparameter genutzt werden. Größere horizontale Gradienten sind jedoch über den Gewässern selbst nicht zu erwarten. Zone 2 zeichnet sich durch eine mäßige nächtliche Abkühlung und Frostgefährdung aus. Einige Gebiete befinden sich im Bereich sehr geringer, die meisten aber im Bereich mäßiger Schwülegefährdung. Entsprechend den vorhandenen Vegetations- und Bebauungsstrukturen werden die Windgeschwindigkeiten ganztägig stark bis mäßig reduziert. Große Wasserflächen sowie Kuppenlagen sind hingegen sehr gut belüftet und daher auch weniger immissionsgefährdet. Zone 3 umfasst einen großen Teil des Innenstadtrandes, Gebiete am Stadtrand mit stärker verdichteter Bebauung sowie in der Regel auch die stadtrandnahen Hochhaussiedlungen. Im Innenstadtgebiet selbst sind zum einen kleinere Park- und Brachflächen, aber auch die Randbereiche der in Klimazone 2 beschriebenen größeren Grünnutzungen hier einzuordnen. Die nächtliche Abkühlung und die Anzahl der Frosttage in dieser Zone sind gering. Die Schwülewahrscheinlichkeit ist bis auf wenige Gebiete, wo sie als sehr gering (Bereich Olympiastadion, nordwestlich Wuhlheide) bzw. hoch (z. B. Haselhorst, Industriegebiet Tegel, Altstadt Köpenick) einzustufen ist, nur mäßig. Die Reduzierung der Windgeschwindigkeit reicht tags und nachts je nach Bau- und Vegetationsstruktur von mäßig bis gering. Während kleinere Grünflächen schlechter belüftet sind, kommt es über Stadtbrachen am Tage zu höheren Windgeschwindigkeiten und in den Nachtstunden je nach Stabilisierungsgrad der bodennahen Luftschicht zu stärkeren Reduzierungen. Gewerbe- und Industriegebiete mit einem hohen Anteil unbebauter Flächen sowie Bahnflächen sind ganztägig relativ gut belüftet. Im Bereich von Hochhaussiedlungen muss sogar mit stärkeren Windbelastungen gerechnet werden. Zone 4 umfasst nahezu ausschließlich die hochverdichtete Innenstadt sowie dicht bebaute und stark versiegelte industriell genutzte Bereiche außerhalb der Innenstadt (z. B. Industriegebiet Spreetal in Spandau). Analog zu den Aussagen der übrigen aktualisierten Klimakarten muss auch in dieser Karte der Bereich der stärksten innerstädtischen Veränderung nunmehr als geschlossener Ring dargestellt werden. Die bisherigen Unterbrechungen im Zuge der Verbindungen vom Gleisdreieck zum Humboldthafen sowie nördlich des Großen Tiergarten sind als Folge der Baumaßnahmen nicht mehr nachzuweisen. Im Süden bilden in etwa der Landwehrkanal, im Osten die Ebertstraße und im Norden der Moabiter Werder die Grenze der vom Großen Tiergarten günstig beeinflussten Zone 3. Die nächtliche Abkühlung und die Anzahl der Frosttage ist sehr gering. Dagegen muss die Schwülegefährdung im größten Teil von Zone 4 als hoch eingestuft werden. Die Reduzierung der Windgeschwindigkeit kann tagsüber als mäßig bis gering eingeschätzt werden. In den Nachtstunden verspätet sich zumindest die übliche Windabschwächung, da in den Straßenzügen eine geringere Neigung zur Stabilisierung der bodennahen Luftschicht besteht. Windverstärkungen sind im allgemeinen auf die Kanalisierung in den Straßenzügen zurückzuführen. Jedoch bedeutet dies keine Verbesserung des Luftaustausches, da eine Anbindung an höhere Luftschichten oder an das Umland nur unzureichend vorhanden ist. Die Immissionsgefährdung – vor allem innerhalb der geschlossenen Bebauungstrukturen – muss durch die unzureichende Be- und Entlüftung als sehr hoch eingestuft werden.
Erfasste Brachflächen auf dem Gebiet der Stadt Diepholz (Verwaltungseinheit Diepholz) im Landkreis Diepholz
Erfasste Brachflächen auf dem Gebiet der Stadt Bassum (Verwaltungseinheit Bassum) im Landkreis Diepholz
Eiszeitliche Dünen und Seen neben Buchenwäldern und Wiesen – in dieses Ensemble Berliner Stadtnatur taucht die Umweltsenatorin Regine Günther gemeinsam mit den Stadtnatur-Rangerinnen zur Eröffnung des 14. Langen Tags der StadtNatur ein. Die Stiftung Naturschutz Berlin veranstaltet das Naturfestival dieses Jahr am 18./19. September. Die Auftaktveranstaltung führt als Rundgang durch das Landschaftsschutzgebiet Volkspark Rehberge und Plötzensee im Wedding. Journalist*innen sind herzlich eingeladen. Neben Einblicken in die Arbeit der Rangerinnen steht die Pflanzen- und Tierwelt des beliebten Erholungsgebiets im Fokus. Senatorin Regine Günther: „Dieser Rundgang im Volkspark Rehberge ist ein schöner Auftakt des Langen Tags der StadtNatur und steht exemplarisch dafür, was man an diesem Wochenende auf intensive Weise erleben kann: die schönsten Naturschauplätze Berlins.“ Neben der Tour durch die Rehberge laden auch die Stadtnatur-Ranger*innen in den anderen Bezirken zur Entdeckungsreise ein und bilden einen Schwerpunkt des 538 Veranstaltungen starken Programms. Die Natur vor der eigenen Haustür, aber auch an sonst nicht zugänglichen Orten entdecken – das ermöglichen verschiedene Mitmachaktionen, Führungen und Workshops für die ganze Familie. Ob bei einer Schifffahrt auf der Spree mit Wildtierexperte Derk Ehlert, einem Kräuterschnupperkurs auf der Stadtbrache oder bei einer Abendwanderung durch Fledermausgebiete – durch das abwechslungsreiche Aktions- und Erlebnisangebot erleben die Berlinerinnen und Berliner an der Seite naturkundlicher Expert*innen hautnah ihre grünen Schätze in der Nachbarschaft. Der Lange Tag der StadtNatur beginnt am Samstag, den 18. September um 13:00 Uhr, und endet am Sonntag, den 19. September um 17:00 Uhr. Das Programm ist unter www.langertagderstadtnatur.de zu finden. Tickets werden über die Website und die Hotline (030) 26 39 41 41 verkauft. Alle Veranstaltungen sind teilnahmebegrenzt und anmeldepflichtig. Es gelten die aktuellen Abstands- und Hygieneregeln.
Liebe Leserinnen und Leser, nur vereinzelte Plätze waren im Lichthof des Bundesumweltministeriums besetzt, denn dieses Jahr mussten wir den Preis „Blauer Kompass“ digital verleihen. Was die Bedeutsamkeit nicht schmälerte: Als „Mutmacher“ bezeichnete Bundesumweltministerin Svenja Schulze die eingereichten Projekte zur Anpassung an den Klimawandel. Alle Gewinner stellen wir Ihnen in unserem Schwerpunktartikel vor. Falls Sie die Preisverleihung oder die Konferenz zum Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie "Klimaresilient in die Zukunft" verpasst haben, stehen nun die Videoaufzeichnungen zur Verfügung. Eine interessante Lektüre und frohe Adventszeit wünscht Ihr KomPass-Team im Umweltbundesamt Gekürt, geehrt, gefeiert: Die Gewinner des „Blauen Kompass“ 2020 Preisverleihung "Blauer Kompass" 2020 Quelle: JakobsMedien Vorreiter prämieren, Nachahmer animieren – das ist ein Ziel des Preises „Blauer Kompass“, der am 6. November 2020 von Bundesumweltministerin Svenja Schulze und dem Präsidenten des Umweltbundesamts Prof. Dr. Dirk Messner verliehen wurde. Drei herausragende Gewinner in drei Kategorien sowie ein Publikumspreis - die Projekt zeigen, wie innovative Anpassung an die Folgen des Klimawandels vor Ort gelingt. Konferenz diskutiert über die Umsetzung der Deutschen Klimaanpassungsstrategie Auf der digitalen Konferenz „Klimaresilient in die Zukunft“ vom Bundesumweltministerium (BMU) und dem Umweltbundesamt (UBA) wurde Anfang November über Konzepte der Umsetzung von Klimaanpassung vor Ort diskutiert. Eingangs präsentierten Bundesumweltministerin Svenja Schulze und der Präsident des Umweltbundesamtes Prof. Dr. Dirk Messner die Fortschritte in der deutschen Anpassungspolitik und die zukünftigen politischen Leitlinien anhand des Zweiten Fortschrittsberichts zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS). In vier thematischen Sessions diskutierten die 550 Teilnehmenden über die Vorbeugung von Nutzungskonflikten bei Trockenheit, naturbasierte Lösungen zum Umgang mit Starkregen und Hitze in Städten, dem gesundheitlichen Schutz von Risikogruppen sowie über die Kommunikation und Beteiligung rund um Anpassungsvorhaben. Die meisten Präsentationen, die digitale Pinnwand, Fotos und die Videoaufzeichnung der Konferenz sind bereits online verfügbar. Eine Konferenzdokumentation folgt. Abschlussbericht zeigt ökonomisch begründete Argumente für Investitionen in klimaresiliente Wirtschaft und Gesellschaft auf Die Auswahl und Umsetzung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels gewinnen auch in Deutschland an Bedeutung, nicht zuletzt durch die Fortschreibung der Deutschen Anpassungsstrategie. Ein Vorhaben im Auftrag des Umweltbundesamtes hat eine Zusammenstellung der dringlichsten und umfangreichsten Maßnahmen auf ihre volkswirtschaftlichen Effekte sowie ihre ökologischen und sozialen Auswirkungen untersucht. Der Abschlussbericht des Vorhabens „Vertiefte ökonomische Analyse einzelner Politikinstrumente und Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel“ liefert gesamtwirtschaftliche Zahlen, Daten und Argumente für verstärkte Investitionen in Anpassungsmaßnahmen. Insgesamt liegen mit dem Vorhaben nun gewichtige, ökonomisch begründete Argumente zur systematischen Investition in eine klimaresilientere Wirtschaft und Gesellschaft vor. Interaktive Karte zu Szenarien der Landnutzung in Deutschland Wie wird sich die Landnutzung in Deutschland bis 2045 verändern? Die Antwort auf diese Frage hängt von vielen Faktoren ab, die sich nicht mit absoluter Sicherheit vorhersagen lassen, wie die wirtschaftliche Entwicklung oder die Zuwanderungszahlen. Eine neue interaktive Karte des Umweltbundesamtes liefert nun Anhaltspunkte, wie die Landnutzung der Zukunft in unterschiedlichen Szenarien und unter verschiedenen Annahmen aussehen könnte. Veröffentlicht und entwickelt wurden sie für das Umweltbundesamt im Rahmen der Klimawirkungs- und Vulnerabilitätsanalyse 2021 sowie in einer Studie zu Siedlungsflächen und anderen Landnutzungen. Grundlage für die dargestellten Karten sind die drei soziökonomischen Szenarien der Gesellschaft für wirtschaftliche Strukturforschung (GWS): Stabilität, Trend und Dynamik. Mittels des ökonomischen Modells PANTA RHEI Regio wurden auf Kreisebene mögliche sozioökonomische Entwicklung bis 2045 berechnet. Bundesumweltministerium unterstützt soziale Einrichtungen bei der Klimaanpassung Mit dem neuen Förderprogramm „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“ hilft das Bundesumweltministerium (BMU) sozialen Einrichtungen dabei, sich besser auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten. 150 Millionen Euro stehen bis 2023 für individuelle Beratungen, Anpassungskonzepte und Maßnahmen zur Verfügung. Die Möglichkeiten reichen von Dach- und Fassadenbegrünungen über Speicherkapazitäten für Regenwasser bis hin zu Sonnensegeln oder Trinkbrunnen. Ab sofort können Kommunen, gemeinnützige Vereinigungen sowie Organisationen und Unternehmen im Gesundheits- und Sozialwesen eine Förderung beantragen. 200 Millionen Euro für Klimaanpassung in urbanen Räumen Im Rahmen des Bundesförderprogramms zur Klimaanpassung und Modernisierung urbaner Räume wurde die Auswahl von 107 Projekten mit insgesamt 200 Millionen Euro Fördervolumen bekannt gegeben. Die Stadt Remagen erhält beispielsweise 1,6 Millionen Euro für die Erweiterung und Aufwertung von Grünflächen an Schulen, in Bremerhaven fließen 5 Millionen Euro unter anderem in die Pflanzung von 1.000 neuen Stadtbäumen und in Berlin wird beispielsweise das Modellprojekt „Klimaresiliente Hasenheide“ mit 4,95 Millionen gefördert. Weitere Förderungen gingen beispielsweise an Düsseldorf, Jever und Pankow. Hessen stellt Maßnahmenpaket zum Schutz und Erhalt der Wälder vor Das hessische Umweltministerium will seine Anstrengungen zum Schutz des hessischen Waldes und seiner Anpassung an den Klimawandel intensivieren. Anlass ist die erneute Verschlechterung des Waldzustands, die der diesjährige Waldzustandsbericht zeigt. Bereits im vergangenen Jahr wurde ein 12-Punkte-Plan zur Verbesserung der Zustände auf den Weg gebracht, der in vielen Teilen auch die Folgen des Klimawandels für den Forst in den Blick nimmt. Nun sind unter anderem eine weitere Aufstockung der Finanzierung für Beseitigung von Waldschäden, Wiederbewaldung und Waldumbau sowie vermehrte Hilfestellung beim Erarbeiten von fundierten Konzepten für einen klimastabilen Wald geplant. Handbuch zu Norddeutschland im Klimawandel erschienen Ein neues Handbuch des Norddeutschen Küsten- und Klimabüros am Helmholtz-Zentrum Geesthacht gibt einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zum Klimawandel und seinen Auswirkungen in Norddeutschland. Bei den im Handbuch dargestellten Erkenntnissen handelt es sich um eine Zusammenfassung der 2018 erschienenen umfassenden Darstellung des Themas im Hamburger Klimabericht. Dabei geht das Handbuch auf alle relevanten Aspekte des Klimawandels im Norden ein – von möglichen Entwicklungen bis 2100, über die Betroffenheit einzelner Bereiche wie etwa Fischerei und Gesundheit, bis hin zur gesellschaftlichen Wahrnehmung des Klimawandels. Kommunale Klimakonferenz gibt Preisträger bekannt Auf der Kommunalen Klimakonferenz 2020 vom Bundesumweltministerium und dem Deutschen Institut für Urbanistik wurden die Preisträger des Wettbewerbs „Klimaaktive Kommune 2020“ bekannt gegeben. Zehn Preisträger in drei Kategorien erhalten jeweils ein Preisgeld über 25.000 Euro für ihre Projekte. In der Kategorie „Klimaanpassung in der Kommune“ wurden die Stadt Dresden für die Selbstverpflichtung zur Klimaanpassung bei kommunalen Hochbauvorhaben ausgezeichnet, der Landkreis St. Wendel im Saarland für den Probeanbau der Energiepflanze „Durchwachsene Silphie“ und die Stadt Osnabrück für eine Gründachstrategie zur Klimafolgenanpassung. Die drei Preisträger zeichnen sich vor allem durch fachübergreifende Strategien, Planung und Umsetzung aus. Sechs innovative Projekte gewinnen Bundespreis Stadtgrün Für den Bundespreis Stadtgrün suchte das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat erstmalig innovative und vorbildliche Projekte, die Städte grüner und damit fitter für den Klimawandel machen. Aus den 237 Bewerbungen in den vier Kategorien „Gebaut“, „Gepflegt“, „Genutzt“ und „Gemanagt“ gingen sechs Preisträger hervor. Zu den ausgezeichneten Projekten gehören beispielsweise die multifunktionalen Klimabaumstandorte in Hamburg-Harburg, die Essbare Stadt Andernach und die Umwidmung der Brachflächen des Bürgerbahnhofs Plagwitz. Die Preisträger erhielten jeweils eine Förderung von 15.000 Euro. Copernicus Climate Change Services Training für Deutschland im Januar und Februar 2021 Klimadienste geben Auskunft darüber wie sich das Klima in der Vergangenheit entwickelt hat und wie es sich in Zukunft entwickeln könnte. Dies ist beispielsweise wichtig für Entscheidungsträgerinnen und -träger, die sich auf passende Klimaanpassungsmaßnahmen in ihrem Bereich festlegen müssen. Damit Klimadienste für solche Entscheidungen die größtmögliche Unterstützung bieten können benötigen sie umfangreiche Daten, wie sie zum Beispiel im Climate Data Store (CDS) des Copernicus Climate Change Service (C3S) vorliegen. Das nötige Wissen, um mit den Daten und der Toolbox des C3S zuverlässige Klimadienste entwerfen zu können, können Nutzerinnen und Nutzer bei einer Online-Schulung mit mehreren Terminen im Januar und Februar 2021 erwerben. Verband Kommunaler Unternehmen stellt 7-Punkte-Plan zur Klimaanpassung vor Der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) hat einen 7-Punkte-Plan vorgestellt, um die Klimaresilienz von Städten und Gemeinden zu steigern. Demnach soll die Hoheit über die Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel bei den Kommunen bleiben. Weiterhin werden eine verstärkte Prävention von Wasserverschmutzung, ein effizienterer Umgang mit Wasser sowie eine gesetzliche Priorisierung der öffentlichen Wasserversorgung und eine bessere Finanzierung der Klimaanpassung gefordert. Best-Practice-Lösungen stellte parallel der Emschergenossenschaft / Lippeverband vor, bei dem die zentrale „Service-Organisation“ des Projektes „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ im Ruhrgebiet angesiedelt ist. Videoserie zur Corona-Krise und dem Umgang mit dem Klimawandel Der politische und gesellschaftliche Umgang mit der Corona-Krise und die daraus resultierenden Schlussfolgerungen für den Umgang mit dem Klimawandel sind Thema der 18-teiligen Videoserie „Real Science, Real Talk – Wissenschaft zu Klima und Corona“ vom Deutschen Klima Konsortium (DKK). In den Expertenmeinungen spielt der Klimaschutz eine ebenso wichtige Rolle wie die gesellschaftliche Kommunikation zu Klimagefahren als auch die Notwendigkeit der Vorsorge. Neues Online-Tool zur Einschätzung von Sturm Stürme gehören zu den extremen Wetterereignissen, die infolge des Klimawandels zunehmen könnten. Im Hinblick auf die Planung von Maßnahmen zur Klimaanpassung ist es deshalb wichtig einzuschätzen, welche Stürme oder Orkane als extrem einzustufen sind und im Zusammenhang mit dem Klimawandel stehen. Der „Sturmmonitor“ des Helmholtz-Zentrums Geesthacht (HZG) bietet jetzt allen Interessierten die Möglichkeit, aktuelle Stürme besser einzuschätzen. Dafür vergleicht ein Online-Monitor nahezu in Echtzeit die aktuelle Sturmsituation mit Winddaten der vergangenen sieben Jahrzehnte. Gute Ideen und Methoden für Städte zur Umsetzung von Klimaanpassung Das Projekt „Netzwerk Klimalandschaften – Stadt und Land im Fluss“ hat Beispiele gesammelt und Maßnahmen entwickelt, mit denen Städte auf einfache Weise ihre Resilienz gegen Klimafolgen steigern können. Die Beispiele wurden in Zusammenarbeit mit Kommunen, Initiativen, Schulen und Engagierten zusammengetragen. Dabei stellt das Dokument viele verschiedene Formate vor, die von der zielführenden Ideen-Sammlung bis hin zur Methodenbeschreibung mit Tipps zur praktischen Umsetzung reichen. Förderung und Grafiken zu Waldschäden In den vergangenen Jahren haben Trockenheit, Borkenkäfer sowie Stürme und Waldbrände den Wäldern in Deutschland stark zugesetzt. Parallel steht die Holzwirtschaft unter großem Druck, da die Schäden an Nadelstamm- und Industrieholz zu einem Überangebot am Markt geführt haben und so zu einem Rückgang der Holzpreise. Diese Umstände machen eine Weiterentwicklung der Wälder zu mehr Klimaresilienz notwendig und erschweren parallel Investitionen. Die Bundesregierung stellt deshalb 500 Millionen Euro an Hilfen für Waldbesitzer in Form der flächenwirksamen „Nachhaltigkeitsprämie Wald“ zur Verfügung. Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe hat zudem Grafiken erstellt, die einen anschaulichen Überblick zum Zustand der deutschen Wälder geben. Klimaangepasste Pflanzenzüchtung mit verbessertem Saatgut Ein wichtiger Baustein um die Landwirtschaft auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten sind klimaangepasste Nutzpflanzen. Ein Forschungsteam der Technischen Universität München (TUM) konnte jetzt nachweisen das Material älterer Pflanzensorten aus Genbanken zur Verbesserung von Maispflanzen beitragen kann. Das Team von der TUM konnte beim Anbau alter Maissorten sowie der Analyse von deren Erbgut zeigen, dass einige alte Sorten Gene tragen, die sich für die Züchtung von kältetoleranteren Maissorten eignen. Umso früher im Jahr sich eine Maispflanze anbauen ließe, umso besser könnte sie die zeitliche Ausdehnung der Trockenperioden im Laufe eines Jahres meiden. Neuer Newsletter zu Klimaprojektionen des Deutschen Wetterdienstes Um Maßnahmen zur Klimaanpassung effektiv und nachhaltig zu gestalten, ist es wichtig mögliche Entwicklungen des Klimas in der Zukunft zu kennen, am besten so lokal wie möglich. Aussagen über solche Entwicklungen treffen Klimaprojektionen, sowohl auf globaler wie auch auf regionale Ebene. In einem neuen Newsletter des Deutschen Wetterdienstes können aktuelle Entwicklungen rund um die Klimaprojektionsdaten für Deutschland verfolgt werden. Change Game – Videospiel simuliert Klimawandel Das Videospiel „Change Game“ macht den Klimawandel erfahrbar, in dem es zeigt wie er sich auf die Gesellschaft und die natürlichen Ökosysteme auswirkt. Besonders ist dabei, dass alle möglichen Szenarien in dem Spiel auf wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie auf realen Klimadaten beruhen. Spielerinnen und Spieler müssen in „Change Game“ eine Stadt von Grund auf neu bauen. Erfolg auf dem Weg zur klimaresilienten Stadt versprechen dabei nachhaltige Entwicklungsziele, Kooperation mit anderen Spielern sowie richtige Investitionen. Handbuch zur Klimakommunikation von Klimafakten Der Klimawandel und seine Auswirkungen sind ein Fakt, der sich wissenschaftlich untermauern lässt. Allerdings zeigt sich immer wieder, dass dies allein nicht ausreicht, um die breite Öffentlichkeit für den Klimaschutz und Klimaanpassung zu gewinnen. Die Redaktion von klimafakten.de hat aus diesem Grund das Handbuch „Über Klima sprechen. Das Handbuch“ veröffentlicht. Die 20 Kapitel zum Thema unterteilen sich in vier Abschnitte, die die wichtigsten Aspekte der Kommunikation rund ums Klima auf Basis der Erkenntnisse verschiedener Forschungsdisziplinen beleuchten. Neben theoretischen Hilfestellungen liefert das Buch vor allem auch praktische Ratschläge. Naturbasierte Lösungen für die Klimaanpassung Ob renaturierte Flussauen oder städtische Grünflächen, naturbasierte Klimaanpassungsmaßnahmen (NBS) sind meist nachhaltig und bieten oft Synergieeffekte, beispielsweise für die Steigerung der Biodiversität. Zwei neue Veröffentlichungen aus der Reihe „Addressing Climate Change in Cities“ zeigen nun zahlreiche praktische Beispiele, Studien und Handlungsempfehlungen für die klimaangepasste Gestaltung des öffentlichen Raums in Städten mithilfe von NBS. Der „Catalogue of urban nature-based solutions“ bietet eine Übersicht zu praktischen Beispielen und Fallstudien zur Kombinierbarkeit von NBS in Städten. Die zweite Veröffentlichung „Policy instruments to promote urban nature-based solutions“ zeigt anhand von Beispielen aus Deutschland und Europa wie Städte NBS politisch umgesetzt haben. Essay zu Hitzeaktionsplänen in Deutschland Ein neues Essay setzt sich mit den Auswirkungen von Hitzeextremen auf die öffentliche Gesundheit und die Klimaanpassungspolitik in Deutschland auseinander. Der Fokus liegt dabei auf den Anstrengungen zur Entwicklung eines nationalen sowie lokaler Hitzeaktionspläne zum Schutz der menschlichen Gesundheit. Für die Entwicklung solcher Pläne hat das Bundesumweltministerium bereits 2017 Handlungsempfehlungen ausgesprochen. Das Essay kommt zu dem Schluss, dass es noch einen hohen Nachholbedarf in puncto Anpassungsmaßnahmen an zunehmende Hitzeextreme auf allen Ebenen gibt. Broschüre der Weltbank zur klimaresilienten Industrie Die plötzlich auftretenden Ausfälle von Lieferketten und Einschränkungen von Geschäftsmodellen während der Corona-Pandemie sind Probleme, die der Klimawandel ebenfalls mit sich bringt, ob durch die Zunahme von Extremwetterereignissen oder Naturkatastrophen. Die Weltbank hat deshalb die Broschüre „Resilient Industries: Competitiveness in the Face of Disasters“ herausgegeben. Darin werden die Risiken durch den Klimawandel für die Industrie und Wirtschaft weltweit beschrieben und dargestellt wie sich diese Risiken für einzelne Firmen abschätzen lassen, um sich adäquat darauf vorzubereiten. Klimaresiliente Architektur Begrünte Fassaden schaffen ein kühles Stadtklima Quelle: Ildigo/Pixabay Hitze, Sturm oder Starkregen – es gibt kaum eine Folge des Klimawandels, die Städte und urbane Räume nicht vor Probleme stellt. Wachstum und Zuzug setzen Städte zusätzlich unter Flächendruck. Einer der Schlüssel zum Umgang mit Klimawandelfolgen in wachsenden Gebieten liegt dabei in der Architektur und Landschaftsgestaltung. Durch gezielte bauliche Maßnahmen und kreative Veränderung an der bestehenden Bausubstanz lassen sich Effekte wie urbane Hitzeinseln wirksam abmildern. Dafür benötigen Planerinnen und Planer jedoch das nötige und aktuelle Know-how, das in der universitären Bildung noch immer nicht ausreichend berücksichtigt wird. Genau hier setzt das Projekt „Bildungsmodul Klimaresiliente Architektur“ (BiMoKA) der Technischen Universität Berlin (TU Berlin) an. Die Projektpartner entwickeln Bildungsmodule, die Studierende und Experten in puncto klimaresiliente Architektur schulen und auf zukünftige Herausforderungen mithilfe neuer Lern- und Lehrmethoden vorbereiten. Dabei setzt das BiMoKA Projekt nicht nur auf die reine Theorie – Strategien der energieeffizienten Gebäudekühlung basierend auf Gebäudebegrünung und Maßnahmen zur dezentralen Regenwasserbewirtschaftung werden anhand von Gebäuden wie dem Institut für Physik der Humboldt Universität in Berlin Adlershof oder dem Potsdamer Platz umgesetzt und untersucht. Für seine innovativen Ansätze nominierte das UBA das BiMoKA Projekt in diesem Jahr für den „Blauen Kompass“.
Die Friedemann-Kunz-Stiftung plant in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock den Bau eines Hotels mit Tiefgarage auf dem Grundstück Am Strande auf der Silohalbinsel in 18055 Rostock. Das Gebäude beinhaltet zugleich Gastronomie und Büroräume. Das Vorhaben befindet sich im rechtskräftigen B-Plangebiet Nr. 11.MK.113 „Kerngebiet Silohalbinsel“ und ist als Gewerbegebiet (GE 3) festgesetzt. Zulässig sind hier unter anderem Schank- und Speisewirtschaften, Betriebe des Beherbergungsgewerbes, Geschäfts-, Büro- und Verwaltungsgebäude sowie Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale und gesundheitliche Zwecke. Es handelt sich bei dem Vorhabengebiet um eine innerstädtische Brachfläche, die stark anthropogen überprägt ist und langjährig industriell genutzt wurde. Die Planung stellt somit eine Wiedernutzbarmachung einer in der Vergangenheit bereits bebauten Fläche dar.
Brachflächen eröffnen Kommunen wie Wuppertal vielfältige Optionen für eine Innenentwicklung. Vor der Nachnutzung derartiger Flächen steht deren systematische Erfassung und Bewertung, damit diese Flächenpotenziale regelmäßig in formelle und informelle räumliche Planungen Eingang finden. Brachflächen als Thema der Stadtentwicklung Wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Strukturwandel sowie der demografische Wandel sind auch in der Stadt Wuppertal (350.000 Einwohner) Ursachen für Flächenfreisetzungen in Industrie, Gewerbe, Militär, Infrastruktur und Einzelhandel. Daher befasst man sich in dem Oberzentrum seit geraumer Zeit mit der Brachflächenthematik. Ein Handlungsprogramm Gewerbebrachen von 2005, das Handlungsprogramm Wohnen aus dem Jahr 2009 und das Handlungsprogramm Gewerbeflächen aus dem Jahr 2011 betrachteten das Thema Brachflächen jeweils aus fachspezifischer Sicht. Mit dem im Jahr 2016 vorgelegten Handlungsprogramm Brachflächen wurde eine umfassende Übersicht der Brachflächen (mind. 2.000 Quadratmeter) erarbeitet. Erfassung von Brachflächen Insgesamt wurden etwa 150 Standorte erfasst und ausgewertet, von denen schließlich 101 Standorte Eingang in das Handlungsprogramm Brachflächen fanden. Diese 101 Standorte verteilen sich auf insgesamt 126 Hektar Fläche. Dabei wurde zunächst der Bestand an Brachflächen ermittelt. Hierfür wurde auf das Handlungsprogramm Gewerbebrachen zurückgegriffen. Darüber hinaus wurden Expertengespräche u.a. mit Bezirksplanern des Ressorts Bauen und Wohnen, der Wirtschaftsförderung, dem Verkehrsressort, mit den Stadtwerken und der Bahnflächenentwicklungsgesellschaft (BEG) geführt. Weiterhin konnten Bürgerinnen und Bürger ihre Erkenntnisse in Bezug auf Brachflächen mitteilen. Schließlich wurden Luftbilder ausgewertet und Ortsbegehungen durchgeführt. Entsprechende ihrer vormaligen Nutzung wurden die Flächen kategorisiert in Industrie- und Gewerbebrachen, Militärbrachen, Verkehrsbrachen, Infrastrukturbrachen und Einzelhandelsbrachen Flächenbewertung und Nutzungsempfehlungen Auf Basis der Flächenerfassung wurden in einer interdisziplinär besetzten Arbeitsgruppe Nutzungsempfehlungen erarbeitet, die für nachfolgend erforderliche Planungen herangezogen werden können. Alle relevanten Nutzungsempfehlungen sind in einen Brachflächen-Steckbrief mit Angaben zum Planungsrecht, Luftbild- und Kartenausschnitt, Ausführungen zum Bestand und zu den Entwicklungsabsichten sowie zu den notwendigen Arbeitsschritten eingeflossen. Empfohlen werden Nachnutzungen für Gewerbe, Wohnen, soziale Infrastruktur, Freizeit, Grünfläche, Fuß- und Radweg sowie Einzelhandel. Schließlich wurde ergänzend zu den Einzeldokumentationen ein Gesamtplan erstellt. Die Ergebnisse sind über ein verwaltungsinterne Geoinformationsportal abrufbar und fließen in das Siedlungsflächenmonitoring der Bezirksregierung Düsseldorf ein. Vorgesehen ist, die Daten im jährlichen Turnus zu aktualisieren. Das Handlungsprogramm ist als pdf-Dokument für die Öffentlichkeit zugänglich. Das Brachflächenportfolio wird nach verschiedenen Kriterien bewertet wie z.B. Vornutzungen, Größenklassen, stadträumliche Verteilung, Stand der Revitalisierung und mögliche Folgenutzungen. Dargestellt werden darüber hinaus Flächen mit hohem städtebaulichen Handlungsdruck. Herausgearbeitet werden darüber hinaus Standorte mit schwierigen Entwicklungsaussichten. Das Handlungsprogramm bietet damit eine Priorisierungshilfe für die Revitalisierung der betreffenden Flächen. Somit besteht eine Fülle von brachflächenbezogenen Informationen, die als Argumentationshilfe für die verbindliche Bauleitplanung dienen. Sie ermöglichen eine fachlich fundierte Abwägung für siedlungspolitische Entscheidungen, indem sie mögliche Alternativen zu Flächenneuausweisungen anbieten. Schnittstellen zur räumlichen Planung Der Beitrag des Handlungsprogramms Brachflächen beschränkt sich jedoch nicht auf die kommunale Bauleitplanung und die Regionalplanung „In und um Düsseldorf“. Es liefert Fachbeiträge für informelle sektorale Planungen und Konzepte in Wuppertal wie z.B. das Handlungsprogramm Wohnen, das Handlungsprogramm Gewerbeflächen und das regionales Gewerbeflächenkonzept. Weitere fachlich-inhaltliche Schnittstellen bestehen zu integrierten Handlungskonzepten für Programmgebiete der Sozialen Stadt oder des Stadtumbau West. Schließlich bestehen enge Bezüge zu Schlüsselprojekten der Stadtentwicklung, die im Rahmen der „Strategie Wuppertal 2025“ umgesetzt werden sollen. Weitere Informationen Handlungsprogramm Brachflächen der Stadt Wuppertal (2016) Im Projekt „Stadtlabore für Deutschland: Leerstand und Ansiedlung“ hat das IFH KÖLN zusammen mit 14 deutschen Modellstädten unterschiedlicher Größe eine digitale Plattform für proaktives Ansiedlungsmanagement in Innenstädten erarbeitet. Die Bundesregierung möchte den täglichen Anstieg der Flächenneuinanspruchnahme für Siedlungs- und Verkehrsflächen (SuV) bis zum Jahr 2030 auf unter 30 ha senken. Dieses Ziel sieht die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie vor Im Land Berlin gibt es zahlreiche Flächen, die dauerhaft nicht mehr genutzt und somit entsiegelt werden könnten, um dem Naturhaushalt wieder uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen. In Youngstown, einer Stadt im US-Bundesstaat Ohio, schrumpfte die Bevölkerung um fast 50 %. Die Stadt hat sich dem Problem gestellt. Die Wirtschaft in Deutschland wächst – und damit auch die Fläche, die für die Industrie- und Gewerbeentwicklung benötigt wird. Mit den richtigen Strategien sind wirtschaftliches Wachstum und Flächensparen vereinbar. Die hessischen Gemeinden Butzbach, Nidda und Ortenberg nutzen ihr Potenzial an Wohngebäuden und öffentlichen Einrichtungen und entwickeln eine Strategie für nachhaltige Ortsentwicklung in der Region Wetterau/Oberhessen.
Die Reaktivierung von Brachflächen ist in NRW mit seinen altindustriell geprägten Regionen in Verbindung mit der Sanierung von Altlasten ein wichtiger Baustein für die Reduzierung des Flächenverbrauchs. Für eine effektive kommunale Planung müssen zunächst die Brachflächenpotenziale einer Kommune ermittelt und anschließend so aufbereitet werden, dass für alle Beteiligten die erforderlichen Angaben zur Lage und Art der Flächen verfügbar sind. Was sind Brachflächen? Als Brachflächen gelten Flächen des Siedlungsbereichs, mit einer gewerblich-industriellen, verkehrlichen oder sonstigen baulichen Vornutzung (inkl. Wohngebäude) und einer Mindestgröße von 500 m², die Potenzial für neue Nutzungen bieten. Dazu zählen insbesondere: Flächen, die über einen längeren Zeitraum (allg. werden hier 5 Jahren angesetzt) ungenutzt sind und funktionslos geworden sind (Brachflächen), Flächen, die über einen längeren Zeitraum mindergenutzt sind (ehemals vollständig genutzte Flächen, auf denen die aktuell vorhandenen Nutzungen entweder eine nur geringe Intensität aufweisen oder nur einzelne Teilbereiche beanspruchen), Flächen, die über einen längeren Zeitraum temporär zwischengenutzt werden und in absehbarer Zeit für Folgenutzungen zur Verfügung stehe. Luftbildaufnahme einer Brachfläche, Geobasisdaten: Bezirksregierung Köln Wie können Brachflächen erfasst werden? Zur Erfassung von Brachflächen hat das LANUV das Arbeitsblatt 26 „Leitfaden zur Erfassung von Brachflächen in NRW" erarbeitet. Der LANUV-Leitfaden beschreibt die notwendigen Datengrundlagen sowie Arbeitsschritte zur Erfassung von Brachflächen und stellt Identifizierungsmerkmale solcher Flächen an Beispielen vor. In weiteren Kapiteln werden zudem Hinweise zur Datenhaltung, Fortschreibung und Erweiterung beispielsweise für kommunale Brachflächenkataster gegeben. Wird die Erfassung von Brachflächen gefördert? Um die Kenntnisse über Brachflächen und ihren Stellenwert im Flächenmanagement zu erhöhen, wird die Erfassung von Brachflächen durch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW (MULNV) unterstützt. Projekte zur Erfassung von Brachflächen werden in NRW über das Förderprogramm der Altlasten- und Bodenschutzförderrichtlinie mit einem Fördersatz von 80 % gefördert. Interessierte Kreise, kreisfreie Städte und Gemeinden können die Zuwendungen bei den regional zuständigen Bezirksregierungen jeweils im Dezernat 52 beantragen. Was sind kommunale Brachflächenkataster? Brachflächen können in ein kommunales Brachflächenkataster aufgenommen und mit weiteren für ein kommunales Flächenmanagement erforderlichen Angaben zu jedem Standort ergänzt werden. Hierdurch werden sie auch für Planungs-, Landschafts- und Bodenschutzbehörden verfügbar gemacht. Damit wird eine wesentliche Grundlage für die kommunale Abwägung gemäß § 1a Abs. 2 BauGB geschaffen und der Blick auf die Reaktivierung von Brachflächen gelenkt. Ein Brachflächenkataster unterstützt die zuständigen Behörden im Umgang mit häufigen Hindernissen für die Flächenentwicklung wie z.B. Eigentümerinteressen oder Altlasten und liefert einen Beitrag zu bisher lang andauernden Prozessen zur Wiedernutzung von Flächen. Wie unterstützt das Land die Kommunen bei der landesweiten Erfassung von Brachflächen? Um die Anstrengungen der Landesregierung zur Reduzierung des Flächenverbrauchs weiter zu intensivieren und die Kommunen bei den Aktivitäten zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme zu unterstützen, hat die Landesregierung am 15. September 2020 das „ Maßnahmenpaket intelligente Flächennutzung “ verabschiedet. Als eine wesentliche Maßnahme erfasst das LANUV auf der Basis des LANUV-Arbeitsblattes 26 „Leitfaden zur Erfassung von Brachflächen in NRW “ bis Ende 2023 das landesweite Brachflächenpotenzial. Für die landesweite Erfassung von Brachflächen werden ausschließlich landesweit verfügbare Informationen (Luftbilder, Amtliches Topographisch-Kartographisches Informationssystem (ATKIS), Amtliches Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS), Deutsche Grundkarte, topografische Karten, Realnutzungskartierungen, usw.) ausgewertet. Ein zentraler Arbeitsschritt ist die Luftbildauswertung. Hierfür werden die landesweit verfügbaren aktuellen Luftbilder aus mindestens fünf Zeitschnitten ausgewertet. Weitere Datenquellen und Informationen, die öffentlich digital zur Verfügung stehen, werden in die Erfassung einbezogen. Die potenziellen Brachflächen werden den Kommunen in NRW als Grundlage für ein eigenes kommunales Brachflächenkataster zur Verfügung gestellt. Für die Kommunen besteht die Möglichkeit, über das Förderprogramm der Altlasten- und Bodenschutzförderrichtlinie die erhobenen Brachflächen weiter zu qualifizieren.
Mit mehr als 20.000 Tier- und Pflanzenarten ist die Hauptstadt überaus artenreich. Das liegt an der Vielgestalt der Lebensräume. Die Gesamtartenzahl der Brutvögel ist im bundesweiten Vergleich bemerkenswert. Der allseits bekannte “Berliner Spatz” lebt sehr gerne hier. Weniger bekannt ist, dass Trauerseeschwalbe, Ringelnatter und Seidenbiene ebenfalls hier zu Hause sind. Auch der Biber hat sich wieder angesiedelt. Eine Berliner Besonderheit ist das Vorkommen bundesweit gefährdeter Habichtskräuter auf Stadtbrachen. In Berlin gelten fast die Hälfte der Pflanzenarten, die meisten Amphibien und Reptilien sowie mehr als 40 Prozent der Säugetier- und Vogelarten als gefährdet.
Ehemalige Industrie- und Verkehrsflächen werden zum Anziehungspunkt für gefährdete Arten. Auf dem einstigen Flugfeld Johannisthal belebt eine große Vielfalt an Wildbienen und Schmetterlingen den Luftraum. Die Natur hat sich auch den stillgelegten Verschiebebahnhof Tempelhof zurückerobert. Der Natur-Park Schöneberger Südgelände wird von Stadt-Urwald sowie blütenreichen Trockenrasen und Staudenfluren geprägt. Sie locken zahlreiche Insektenarten und sogar die südeuropäische Gottesanbeterin an. Auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof hat die Feldlerche über 200 Reviere. Schutzzonen helfen ihr dabei, ihre Brut großzuziehen.
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