Das Teilvorhaben setzt schwerpunktmäßig auf der Ebene Sensorik für die Überwachung des Trinkwasserverteilungssystems an und adressiert die in den Förderrichtlinien genannten zentralen Forschungsaspekte 'Überwachung, Diagnostik und Früherkennung'. Das Gesamtziel der im Rahmen des Teilprojektes geplanten Arbeiten besteht darin, die neue Generation innovativer Sensoren detailliert im Hinblick auf die Praxistauglichkeit zu untersuchen und hierdurch eindeutige Aussagen zu ermöglichen, welche Systeme und Systemkombinationen unter praktischen Gesichtspunkten für die Erhöhung der Resilienz des Trinkwassersystems geeignet sind. Der Arbeitsplan setzte sich folgendermaßen zusammen: Zu Beginn werden die im Forschungsprojekt zu betrachtenden Anwendungsfälle definiert, Anwendungsfälle bei den Praxispartnern untersucht sowie Empfehlungen zu intelligenten Sensorkonzepten zur Erhöhung der Resilienz erarbeitet. Daran schließen sich praxisnahe Testreihen mit dem BiosensorAquaBioTox, die Bewertung des Potentials spektroskopischer online Systeme für den Praxiseinsatz sowie Untersuchung zu integrierten undsicheren Sensornetzwerken an. Zudem werden online Plausibilitätschecks mit dem durch das IOSB entwickelten erweiterten Ereignisdetektionsmoduls unter Nutzung von Online-Simulationsmodellen durchgeführt. Abschließend werden Strategien zur Realisierung der Wasserversorgung bei Ausfall relevanter Infrastrukturkomponenten definiert.
Toxische Industriechemikalien, welche bei Unfällen oder gezielt durch terroristische Anschläge freigesetzt werden, stellen genauso wie Sprengstoffe eine erhebliche Gefahr für die zivile Sicherheit dar. Durch die wissenschaftliche Erforschung eines neuen Ansatzes, den Betrieb eines Massenspektrometers bei hohem Druck, zur hochsensitiven und schnellen vor-Ort-Detektion relevanter Gefahrstoffe sollen in diesem Teilvorhaben die wissenschaftlichen Grundlagen für die spätere Entwicklung eines baukleinen Hochdruck-Massenspektrometers (HiP-MS) geschaffen werden, um so den Schutz von Einsatzkräften und der Gesellschaft vor Bedrohungen durch Terrorismus und Großschadenslagen zu verbessern. Im Vorhaben ist daher ein modularer, baukleiner Demonstrator zur Klärung der wissenschaftlichen Fragestellungen aufzubauen und eingehend zu untersuchen. Die Kombination aus hohem Druck und hoher elektrischer Feldstärke führt dabei zu neuen Effekten bei der Ionenbildung und Ionentrennung, die eine schnelle, zuverlässige und hochempfindliche Gefahrstoffdetektion ermöglichen. Dieses Teilvorhaben konzentriert sich auf die wissenschaftlichen Grundlagen zur Ionisation und Substanzidentifikation sowie den Entwurf eines Systems mit hoher analytischer Leistungsfähigkeit trotz kleiner Baugröße.
Eine Online-Überwachung des Trinkwassers in Bezug auf Aktinide ist für die Sicherheit der Bevölkerung von hoher Bedeutung. Das Hauptziel dieses Projektvorhabens ist deshalb die Realisierung und Optimierung eines neuen hybriden Messsystems, bestehend aus einer elektrochemischen Diamantelektrode, die direkt auf einen Si-basierten a-Teilchendetektor abgeschieden wird. Es wird in der Lage sein, nukleare radioaktive Spuren (alphastrahlende Aktinide) schnell nachzuweisen. Hierzu ist eine Zusammenarbeit zwischen ICT und KIT notwendig. Die Si basierten a-Teilchendetektoren werden von der Firma Canberra geliert. Das Fraunhofer IAF wird zunächst die Niedertemperatur-Diamantabscheidung auf Si bei Temperaturen kleiner als 500 Grad Celsius (CMOS kompatibel) optimieren, um dann auf großen Flächen (6' Si-Wafern) Diamant abzuscheiden. Nach Etablierung der Wachstumsparameter werden a-Teilchen-Detektoren überwachsen und optimiert. Von hoher Bedeutung ist die Erhaltung der Detektorqualität des a-Teilchen Sensors während der Diamantbeschichtung. Um elektrochemische Sensoren zu realisieren müssen verschiedene Materialien abgeschieden und strukturiert werden, wie z.B. dotierter und isolierender Diamant, Wolfram und SiOx. Schließlich soll durch den Einsatz einer 3D Technologie die Kontaktierung der Elektroden durch Drähte wegfallen.
Ziel des Teilvorhabens ist es, die mathematischen Grundlagen für eine robuste Simulation von Trinkwasserversorgungssystemen unter extremen Betriebsbedingungen, wie sie z.B. durch Naturkatastrophen, Anschläge, Sabotage oder Ausfall verbundener Infrastrukturen entstehen können, zu erarbeiten. Die Ergebnisse sollen in einem Demonstrator für die robuste Simulation solcher Systeme implementiert werden. Der resultierende mathematische Kern in Ergänzung durch die Ergebnisse der Untersuchungen zur Vulnerabilität, Robustheit und Resilienz von Trinkwasserversorgungsystemen bildet die Grundlage für das Endergebnis des Teilvorhabens den Trainingssimulator. Der Trainingssimulator dient einerseits der Schulung von Betriebspersonal, um auf Extremsituationen ausreichend vorbereitet zu sein und um in Krisenfällen die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Andererseits soll die Software auch als Planungswerkzeug Ingenieure bereits im Entwurfsstadium bei der Ermittlung eines robusten und widerstandsfähigen Designs von Trinkwasserversorgungssystemen unterstützen. Die Arbeiten lassen sich grob in zwei Schwerpunkte unterteilen. Im ersten Teil sollen die Grundlagen in Form eines mathematischen Modells zur sicheren und konvergenten Simulation von druckabhängigen Entnahmen, Kontrollarmaturen unter Berücksichtigung von Parameterunsicherheiten und Ergebnisgüte erarbeitet werden (Matlab-Code). Die Arbeiten erfolgen in engem Austausch mit dem fr. Projektpartner Irstea. Im zweiten Teil werden die Ergebnisse zusammengefasst und als ausführbare Software (robuster Simulator) in Anbindung an das Programmpaket SIR 3S implementiert. Die robuste Simulator bildet schließlich die Grundlage für den Trainingssimulator-Demonstrator. Abschließende Tests erfolgen für die Pilotzonen der Projektpartner BWB, CUS und Veolia.