Das Projekt "Analyse der Fehlermodi von programmierbaren logischen Schaltungen in der Sicherheitsleittechnik von Kernkraftwerken" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von TÜV Rheinland Industrie Service GmbH durchgeführt. Einem generellen Technologietrend folgend beruhen leittechnische Neu- und Redesign-Geräte oft auf programmierbaren logischen Bausteinen, heute meistens FPGAs. Zu deren Sicherheits- und Zuverlässigkeitsbewertung existiert kein allgemein anerkannter Standard. Insbesondere die Software-Aspekte bei der Entwicklung von FPGA-basierten Komponenten machen eine Bewertung anhand von etablierten Maßstäben für Hardware-Komponenten unmöglich. Das Vorhaben soll geeignete Test- und Qualifizierungsmethoden und deren Grenzen analysieren, und so den Stand von W+T auf diesem Gebiet vorantreiben. Mit zunehmendem Alter der jetzt noch betriebenen Sicherheitsleittechniksysteme und mehreren Jahren Nachbetrieb und Rückbauphase bekommen der Austausch ausgefallener Komponenten durch Redesign-Komponenten und Umrüstungen noch benötigter sicherheitswichtiger Leittechniksysteme während Nachbetrieb und Rückbau eine zunehmende Bedeutung. Eine zunehmende Zahl entsprechender Anträge der Betreiber ist zu erwarten und von Behördenseite zu bewerten. Auch im internationalen Raum ist eine zunehmende Verwendung entsprechender Komponenten zu verzeichnen und es besteht eine Diskussion um Methoden zu deren Sicherheitsbewertung, an der sich BMU/BfE im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit beteiligt. Die Bewertung von auf FPGA-Technologien beruhenden Komponenten ist damit von unmittelbarem Interesse für die Bundesaufsicht. Das Vorhaben soll einen Beitrag für nachvollziehbare Entscheidungen auf der Grundlage eines verifizierten Vorgehens bei der Bewertung entsprechender Komponenten liefern und die Schaffung bundeseinheitlicher Maßstäbe ermöglichen. Ebenso können bestehende Qualifizierungs- und Bewertungsansätze einer kritischen Überprüfung unterzogen werden. Erkenntnisse aus dem Vorhaben können in einschlägige nationale und internationale Regelwerke einfließen.
Das Projekt "Vorhaben: Osmiumisotopie und Platingruppenelementhäufigkeiten der Mantelgesteine" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Freie Universität Berlin, Institut für Geologische Wissenschaften durchgeführt. Das 'Marion Rise' am Südwestindischen Rücken (SWIR) ist eines der größten ozeanischen Hebungsgebiete im globalen ozeanischen Rücken-System. Ziel des Verbundprojektes ist es, zu testen, ob dieses Gebiet durch isostatischen Aufstieg von durch Präkambrische Schmelzextraktion verarmtes, altes Mantelgestein bedingt ist, oder ob Auftrieb und Hebung durch eine Wärmeanomalie und dadurch verursachte hohe Aufschmelzgrade im Mantel entstanden sind. Durch feinskaliges Kartieren und detaillierte ROV-Beprobung soll geklärt werden, ob weite Bereiche des Rises nur über eine dünne, bzw. über gar keine Kruste verfügen. Über die Analyse von Haupt-, Spurenelementen und verschiedener radiogener Isotopensysteme soll geklärt werden, ob die laterale Heterogenität des Mantels am SWIR das Ergebnis von Recycling von unterschiedlichen, alten Mantelbereichen darstellt, die einst einen Teil der Lithosphäre Gondwanas bildeten. In diesem Teilprojekt wird die Bestimmung der Häufigkeit des radiogenen isotopes 187Os und die Konzentrationen und Verteilungsmuster anderer Platingruppenelemente in den mit SO 273 beprobten Mantelgesteinen Auskunft über das Alter der Schmelzextraktion und die nachfolgende Metasomatosegeschichte des Mantels unter dem SWIR liefern. Mit rhenium-osmium-Modellaltern und der Zusammensetzungen der Platingruppenelemente und anderer Elemente in den Gesteinen lassen sich in Verbindung mit der räumlichen Verteilung der Gesteinsproben die oben genannten Kernhypothesen des Verbundprojekts testen. Die Verteilung von hydrothermalen Ventgebieten im Arbeitsgebiet und der Einfluss der Wirtsgesteine und Fluidzusammensetzung auf die chemische Zusammensetzung der hydrothermalen Ablagerungen wird ebenfalls mit Isotopentracern (187Os/188Os, 34S/32S) untersucht, was grundlegende Erkenntnisse zur Lagerstättenbildung in diesen Umgebungen liefern wird.
Das Projekt "Monitoring technogen verursachter Umweltveraenderungen auf der Grundlage von Fernerkundungs- und GIS-Technologien am Beispiel des Tschernobyl-Ljutecher Testgebietes" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fernerkundungszentrum Potsdam durchgeführt. Innerhalb des Vorhabens wurde die Rahmentechnologie fuer ein oekologisches Monitoring des Tschernobylgebietes auf der Basis von Fernerkundung, GIS und der Modellierung von Geosystemprozessen entwickelt. Fuer die Informationsgewinnung zu Umweltparametern erfolgte der Einsatz von flugzeug- bzw. weltraumgestuetzten Fernerkundungsdaten. Hierbei wurden erstmals Abhaengigkeiten zwischen den Remissionswerten der Vegetation im roten und nahen infraroten Spektralbereich von Multispektralaufnahmen (Spot, Landsat TM, MK4) und der radioaktiven Bodenkontamination mit 137 Cs nachgewiesen. Weiterhin wurden Fernerkundungsdaten zur Kartierung von vorlaeufigen Deponien radioaktiven Materials, der Fruehjahreshochwaesser des Pripjat und von potentiellen Eindringzonen von Oberflaechenkontaminationen in tiefer gelegene Grundwasserleiter eingesetzt. Diese hydrologisch relevanten Informationen gingen als Randbedingungen in ein experimentelles Geosystemmodell der Tschernobylregion ein, aus dem Informationen zur Kontamination tieferliegender grundwasserfuehrender Schichten abgeleitet wurden. Zur methodischen Absicherung der funktionalen Abhaengigkeiten zwischen der Spektralsignatur von Vegetationsbestaenden und der radioaktiven Bodenkontamination sowie zur Testung der Monitoringtechnologie in anderen von der Tschernobylkatastrophe beeintraechtigten Gebieten sind weitere Arbeiten erforderlich.
Das Projekt "Erstellung regionaler Waldbaurichtlinien für Südtirol" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Waldbau durchgeführt. Das Institut für Waldbau soll in einem mehrjährigen Projekt Waldbaurichtlinien für alle Wuchsgebiete Südtirols in Zusammenarbeit mit den lokalen Bewirtschaftern erarbeiten. In einem ersten Schritt soll in dem Testgebiet 'Sterzing' die Grundlagen zur Erstellung der Richtlinien sowie das Konzept für die laufende Datenerhebung festgelegt werden. Dabei sollen lokale Erfahrungen und Versuche, vorhandene Literatur und bestehende Konzepte (soweit vorhanden) verarbeitet werden. Als Ergebnis für das Testgebiet soll ein praktisches Handbuch für die lokalen Förster erstellt werden, dass es ermöglicht einfache Informationen über die Charakterisierung des Wuchsgebietes (Klima, Standort, Böden, Geologie, Informationen zum Waldtyp), Baumartenempfehlungen sowie Pflegekonzepte nachzuschlagen. Basis für die Erstellung der Richtlinien soll der gegenwärtige IST-Zustand (aktuelle Vegetation) und der prognostizierte SOLL-Zustand, der aus der PNWG (potenzielle natürliche Vegetation) und den jeweiligen Waldfunktionen (Steinschlagschutz, Murkataster) abgeleitet wird.