Projektförderung auf Grundlage der Naturpark-Handlungsprogramme
Das fischökologische Monitoring im Rahmen des LIFE+ Projekts wird die Entwicklung der Fischfauna im neu gestalteten Traisen Mündungsgebiet untersuchen. Der Neubau eines derart langen Flussabschnitts ist ein bislang in Österreich einzigartiges Vorhaben und wird mit Sicherheit innerhalb Europas, aber auch darüber hinausgehend Beachtung finden. Auch die Bearbeitung des fischökologischen Monitorings im Rahmen des LIFE+ Projekts ist durch die oben genannten besonderen Umstände eine anspruchsvolle und zugleich auch ökologisch sehr reizvolle Aufgabe mit internationalem Beispielcharakter, die eine wertvolle Grundlage für den späteren Managementplan liefert.
Das Gewässerbetreuungskonzept (GBK) Traisen - Wilhemsburg bis Traismauer wurde von 1995 bis 1999 für den Unterlauf der Traisen ausgearbeitet. Gewässerbetreuungskonzepte sind schutzwasserwirtschaftliche Grundsatzkonzepte und dienen dem Schutz des Menschen und seines Siedlungsraumes vor Hochwasser. Gleichzeitig kommt der Erhaltung bzw. Verbesserung der ökologischen Funktionsfähigkeit ein hoher Stellenwert zu. Dieses interdisziplinäre Projekt besteht aus einer detaillierten Ist-Bestandsaufnahme der schutzwasserwirtschaftlichen und ökologischen Verhältnisse. Weiters wird ein gewässertypisches Leitbild ausgearbeitet, in dem übergeordnete Ziele für die mittel- und langfristige Traisengestaltung definiert sind. Als Endergebnis des GBK liegt ein aus verschiedenen Maßnahmenvarianten gebildetes, generelles Maßnahmenkonzept vor. Damit werden die bestehenden wasserwirtschaftlichen und ökologischen Defizite behoben bzw. vermindert. Als nächster Schritt wurden bzw. werden mehrere Projekte gestartet, um die Maßnahmenvorschläge des GBK weiter zu detaillieren bzw. umzusetzen. Dabei wurden bzw. werden folgende Projekte bearbeitet. - Traisen, Generelles Projekt Altmannsdorf bis Spratzern - Traisen, Generelles Projekt Pottenbrunn - Traisen, Zusammenführung von Wasserwirtschaftlichem Rahmenplan und GBK - Traisen, Umgehungsarm Sohlstufe 40, Spratzern, ökologischeBaubegleitung.
Ziel dieses Projektes ist die Bewertung und Prognose unterschiedlich strukturierter Abschnitte bei verschiedenen Abflusssituationen als Basis für die Entwicklung eines Revitalisierungskonzeptes fürdie Traisen. Bei diesem Projekt kommen neueste Technologien der Fischhabitatmodellierung zum Einsatz. Dabei werden für4 Zielarten (Nase, Barbe, Huchen und Äsche) Habitatpräferenzmodellein Bezugauf Fliessgeschwindigkeit, Wassertiefe, Substrat und Fischeinständeerstellt und mit den Habitatverhältnissender Traisen verknüpft. Damit lassen nutzbare Habitatflächenfürunterschiedliche Habitat- und Abflussbedingungen der Traisen vorhersagen.
Das Forschungsprojekt Traisen.w3 baut auf den Erfahrungen und Forschungsergebnissen des laufenden Sparkling Science Projekts 'FlussAu:WOW.' auf. Basierend auf dem, auch im Rahmen dieses Projekts ermittelten, Bedarf nach Förderung naturwissenschaftlicher Kompetenzen und interdisziplinärer Bearbeitung ökologischer Themen soll im gegenständlichen Projekt der Fokus auf das Verständnis von Jugendlichen auf einzugsgebietsbezogenen Prozesse in Flusslandschaften gelegt werden. Auf Ebene des Einzugsgebiets Traisen sollen ökologische und kulturelle Flusslandschaftsfunktionen von den Jugendlichen erhoben und in Karten dargestellt werden. Im Zuge der Identifikation von z.B. Habitat- bzw. Erholungsfunktionen in Flusslandschaften arbeiten die Jugendlichen mittels Geodaten bzw. eigenen Kartierungen. Besonderes Augenmerk soll hier auf den Perspektivenunterschied zwischen 'digitaler' (anhand von Karten) und 'realer' Flusslandschaft (Kartierung) gelegt werden. Zusätzlich soll die Wahrnehmung von Funktionen und Prozessen in Flusslandschaften durch Jugendliche und deren in der Region lebende Angehörigen mittels Fragebögen ermittelt werden. Der Einsatz von einzugsgebietsbezogenen Geodaten und open source Software wird für Planungen im ökologischen Flusslandschaftsmanagement getestet. Ergebnisse der Landschaftsanalysen (u.a. mittels Landscape metrics) und der Wahrnehmungs- und Kartierungserhebungen soll zu einer Bewertung der ökologischen und kulturellen Flusslandschaftsfunktionen an der Traisen führen. Das Konzept der Ökosystemleistungen wird im Projekt für Forschungs-, Kommunikations- und Bildungszwecke genutzt. Der Einsatz dieses Instruments im schulischen Umfeld ist im österreichischen Kontext bis dato noch ein völlig neuer Zugang zur Vermittlung von Umweltverständnis. Zur qualitativen Modellierung komplexer Zusammenhänge von Funktionen und Prozesse in Flusslandschaften sowie zur Szenarienentwicklung für die Traisen wird die bereits im derzeit laufenden Sparkling Science Projekt erprobte Lern-Software 'DynaLearn' herangezogen. Die SchülerInnen haben dadurch die Möglichkeit selbständig kausale Modelle und Szenarien für die Traisen zu entwickeln. Neben den fachlich wichtigen Forschungsergebnissen für das ökologische Flusslandschaftsmanagement sollen all diese Methoden der Forschungstätigkeit und Wissensvermittlung dazu beitragen, das Verständnis für Prozesse und Funktionen in Flusslandschaften bei Jugendlichen zu fördern und damit unter Berücksichtigung der Multiplikatorwirkung der SchülerInnen zukünftige nachhaltige Planungen in der Region zu unterstützen.
Anlass: Die Alpen zählen zu den wertvollsten Ökoregionen Europas. Ihre naturnahen Wildflüsse bilden Korridore und strukturieren die Vielfalt von Arten und Lebensräumen. Viel Wasser ist noch nicht talwärts geflossen, seit sie aufgestaut, verbaut, eingedämmt oder begradigt, ihrer natürlichen Dynamik beraubt wurden und große Teile ihrer Auen eingebüßt haben. Angesichts dieser Schäden lässt sich der Verlust, aber auch die Wertigkeit des erhalten Gebliebenen ermessen. Der WWF Deutschland hat im Jahr 2010 an der Ammer, einem der letzten noch weitgehend intakten nordalpinen Fließgewässer, ein Projekt zum Schutz und zur Förderung der Arten- und Lebensraumvielfalt gestartet. Als Teil dieses Projekts möchte der WWF Deutschland auch einen Überblick über die Naturnähe anderer nordalpiner Gewässer gewinnen. Methodisch schauen wir über den Flusslauf der Ammer hinweg und richten den Blick hin zu anderen nordalpinen Wildflüssen. Denn deren Zustand hilft uns umgekehrt, auch die Probleme der Ammer besser zu verstehen. Zuletzt gibt uns diese Arbeit einen Kompass an die Hand, der uns den Weg weist, wo und wie der WWF auch zukünftig zum Schutz alpiner Flüsse beitragen muss. Die Fachbehörden können mit dieser Arbeit ihre Prioritäten überdenken und da, wo notwendig, neu setzen. Ziele der Studie sind: - die vergleichende Bewertung nordalpiner Wildflusslandschaften (insbesondere unter naturschutzfachlichen Aspekten und mit innovativen Ansätzen); - die Unterstützung bei der Auswahl von naturschutzfachlich sehr guten bzw. entwicklungsfähigen Wildflüssen für evtl. weitere Renaturierungsprojekte; -die Nutzung der Ergebnisse für Öffentlichkeitsarbeit oder Stellungnahmen zu geplanten Projekten (z. B. bei der Diskussion zur Entwicklung der Wasserkraftnutzung und - im WWF-Netzwerk - gemeinsamer Standards zur Qualifizierung von Wasserkraftanlagen). Für die Studie wurden Flüsse in der Schweiz, Österreich und Deutschland gesucht, die prinzipiell mit der Ammer verglichen werden können. Die Flüsse, die es zu finden galt, mussten folgende Kriterien erfüllen: - nordalpine Wildflüsse; Mündung in Rhein oder Donau, nicht ins Mittelmeer - Abfluss und Geschiebeführung (natürlicherweise) vom Gebirge geprägt -Ursprung im Hochgebirge und Verlauf im Alpenvorland - kein oder nur geringer Gletschereinfluss auf die Gewässer - mittlere bis große Gewässer, aber keine Ströme wie Rhein oder Inn. Folgende 15 Flüsse entsprachen den genannten Kriterien und wurden zur Untersuchung herangezogen: - Sense (Schweiz), - Reuss (Schweiz,) - Thur (Schweiz), - Bregenzer Ach (Österreich), Iller (Deutschland) Lech bis Augsburg (Österreich/Deutschland) Ammer/Linder (Deutschland) bis zum - Ammersee Loisach (Österreich/Deutschland), - Isar bis München (Österreich/Deutschland), - Mangfall (Deutschland), - Großache/Tiroler Achen (Österreich/Deutschland), - Traun (Deutschland), - Traun (Österreich), - Ybbs (Österreich), - Traisen (Österreich).
Der Unterlauf der Traisen verläuft durch das NATURA 2000 Schutzgebiet Tullnerfelder Donauauen. Massive Regulierungsbauten gefährden langfristig die hier ausgewiesenen Schutzgüter. Das LIFE+ Projekt Lebensraum im Mündungsabschnitt des Flusses Traisen hat zum Ziel, die Ausdehnung der relevanten Lebensräume und Arten der FFH und Vogelschutzrichtlinie genannt sind, zu fördern. Im Zuge des Vorprojekts werden die nötigen Unterlagen für die Ausarbeitung der detaillierten Planung erstellt.
Mögliche Klimaänderungen lassen eine Beeinflussung des hydrologischen Systems erwarten. Dazu zählen Änderungen in der Schneebedeckung und -dauer, der Abflußverhältnisse bei Nieder-, Mittel- und Hochwasser wie auch der pflanzenverfügbaren Bodenwassermengen. Im vorliegenden Projekt sollen anhand von Modellrechnungen an vier Testeinzugsgebieten die potentiellen Änderungen aufgezeigt werden. Die ausgewählten Fließgewässer sind die Bregenzer Ache, die Obere Salzach, die Traisen und die Lavant. Ausgehend von Modellrechnungen des Klimamodells REMO-UBA und mit Hilfe eines statistischen Wettergenerators werden für einen Zeitraum von hundert Jahren Tageswerte der Lufttemperatur und des Niederschlags generiert. Diese Daten gehen als Modellinput in ein Schneeakkumuations- und Schmelzmodell wie auch in ein hydrologisches Konzeptmodell ein. Die ermittelten hydrologischen Kenndaten der verschiedenen Prognoseszenarien werden mit den aktuellen Ist-Bedingungen verglichen und interpretiert.