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Elektrohypersensibilität: Wahrnehmungsschwellen elektrischer Felder bei Betroffenen

Elektrohypersensibilität: Wahrnehmungsschwellen elektrischer Felder bei Betroffenen Durch den Stromnetzausbau bekommen statische und niederfrequente elektrische Felder eine größere Bedeutung für den Strahlenschutz . Solche Felder können wahrgenommen werden, doch erhebliche Belästigungen sollen vermieden werden. Dafür ist es wichtig, die Schwelle zu kennen, ab der Menschen die Felder wahrnehmen können. Diese sogenannte Wahrnehmungsschwelle variiert nach bisherigen Studienergebnissen stark zwischen den Menschen. In der Studie werden Wahrnehmungsschwellen sowohl von Personen, die sich als elektrohypersensibel bezeichnen, als auch von anderen Personen untersucht. Worum geht es? Beim Betrieb von Hochspannungsfreileitungen entstehen elektrische Felder . Sie können wahrgenommen werden, wenn sie stark genug sind, beispielsweise über ein Kribbeln auf der Haut. Im Forschungsvorhaben wird untersucht, wo die Wahrnehmungsschwelle für diese Felder liegt. Die Wahrnehmungsschwelle ist der Punkt, ab dem Menschen einen speziellen Reiz – hier: das elektrische Feld – bewusst wahrnehmen können. Dabei wird ein möglicher Zusammenhang mit der sogenannten Elektrohypersensibilität (EHS) untersucht. Einige Menschen beschreiben sich selbst als elektrohypersensibel oder elektrosensibel (siehe: Elektrosensibilität ). Damit schreiben sie sich eine besondere Empfindlichkeit gegenüber niederfrequenten und hochfrequenten elektromagnetischen Feldern zu. Die betroffenen Menschen werden als EHS-Betroffene bezeichnet. Sie führen verschiedene Befindlichkeitsstörungen – wie etwa Kopf- und Gliederschmerzen oder Schlaflosigkeit – auf elektromagnetische Felder zurück. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen den unspezifischen Symptomen und den elektromagnetischen Feldern ist bislang nicht belegt. Beispiele für Anwendungen, bei denen elektromagnetische Felder entstehen. Vor diesem Hintergrund untersucht das beauftragte Forschungszentrum für elektromagnetische Umweltverträglichkeit (femu) der Uniklinik der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen in dem Forschungsvorhaben die Wahrnehmungsschwellen von elektrischen Feldern von zwei Gruppen: Menschen, die sich als EHS-Betroffene bezeichnen Menschen, die sich nicht so bezeichnen ( Kontrollgruppe ) Die Teilnehmenden werden zudem einer umfassenden umweltmedizinischen Diagnostik unterzogen, bei der sie u.a. zu möglichen Vorerkrankungen und zu belastenden Erfahrungen befragt werden. Wie ist die Ausgangssituation? Momentan wird in Deutschland das Stromnetz ausgebaut. Dabei werden auch Freileitungen errichtet zur Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung ( HGÜ ), zur Hochspannungs-Wechselstrom-Übertragung ( HWÜ ) sowie Hybridleitungen , die beide Übertragungstechniken in einer Trasse vereinen ( z.B. Ultranet). Diese Leitungsarten erzeugen statische und niederfrequente elektrische Felder . Durch den Ausbau ist damit zu rechnen, dass es Veränderungen gibt beim Ausgesetztsein der Menschen ( Exposition ) gegenüber diesen Feldern. Für niederfrequente elektrische Felder , wie sie unter anderem von Hochspannungs-Wechselstromtrassen ausgehen, gelten Grenzwerte . Durch ihre Einhaltung wird sichergestellt, dass es zu keinen gesundheitsrelevanten Wirkungen dieser Felder kommt. Für statische elektrische Felder gelten keine Grenzwerte, da es keine Hinweise auf relevante gesundheitsschädliche Wirkungen gibt. Statische und niederfrequente elektrische Felder können allerdings wahrgenommen werden, beispielsweise als Gefühl eines Kribbelns auf der Hautoberfläche. Hochspannungsleitung Quelle: Michael Rosskothen/stock.adobe.com Laut der 26. Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetzes (26. BImSchV ) sind erhebliche Belästigungen durch solche Felder zu vermeiden. Um dieses Ziel zu erreichen, ist die Kenntnis der Wahrnehmungsschwellen wichtig. Untersuchungen der RWTH Aachen haben gezeigt, dass die Wahrnehmung dieser Felder von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich ist. Personen, die sehr schwache Felder wahrnehmen konnten, identifizierten sich nicht als elektrohypersensibel und erlebten keine Belastungen durch diese Wahrnehmungen. Elektrohypersensibilität ist von der Weltgesundheitsorganisation ( WHO ) nicht als medizinische Diagnose anerkannt. Dennoch können die auf elektromagnetische Felder zurückgeführten Symptome erheblichen Leidensdruck verursachen. Über davon Betroffene, ihre möglichen Begleiterkrankungen oder persönliche und soziale Umstände ist wenig bekannt. Welche Ziele hat das Forschungsvorhaben des BfS ? Das Ziel dieser Studie ist, relevante Erkenntnisse zu Wahrnehmungsschwelle von statischen, niederfrequenten und hybriden elektrischen Feldern zu erzielen. Dabei wird die Forschung auf die bisher nicht betrachtete Gruppe der Betroffenen von Elektrohypersensibilität erweitert. Außerdem geht es darum, ein besseres Verständnis für die Eigenschaften dieser Menschen zu entwickeln. Dadurch sollen Betroffene sicherer identifiziert und wissenschaftlich fundiert angesprochen werden können. Im Rahmen des Forschungsvorhabens werden die Wahrnehmungsschwellen von EHS-Betroffenen bestimmt, mit den Schwellen einer nicht betroffenen Kontrollgruppe verglichen und die Ergebnisse in Bezug zu umweltmedizinischen Daten wie Krankengeschichte, Begleiterkrankungen und sozioökonomischen Faktoren der Betroffenen gesetzt. Aktuell sucht das femu der Uniklinik RWTH Aachen noch Teilnehmende für die Studie. Kontaktinformationen: Uniklinik RWTH Aachen Dr. Michael Kursawe E-Mail: ehs-perz@ukaachen.de Telefon: 0241-8088544 Stand: 08.08.2025

Risikowahrnehmung der Öffentlichkeit zur Mobilfunktechnologie

Risikowahrnehmung der Öffentlichkeit zur Mobilfunktechnologie Diskussionen über mögliche gesundheitliche Risiken durch hochfrequente elektromagnetische Felder, zum Beispiel in der Umgebung von Rundfunk- und Fernsehsendern, finden bereits seit Jahrzehnten statt. Der rasante Ausbau der Mobilfunknetze seit der Jahrtausendwende und widersprüchliche Berichte darüber führten zu Diskussionen über die möglichen Gefahren der Mobilfunktechnologie. Video: WLAN, Mobilfunk und Strom – Welche Fragen bewegen die Menschen? Nutzung und Akzeptanz der Mobilfunktechnologie Die Mobilfunktechnologie ist gekennzeichnet durch eine hohe Akzeptanz in großen Teilen der Bevölkerung. Einige Bevölkerungsgruppen nutzen das Mobiltelefon inzwischen bereits deutlich mehr als das Festnetztelefon bzw. besitzen gar keinen Festnetzanschluss mehr. Einer Befragung zufolge, die das Bundesamt für Strahlenschutz ( BfS ) in Auftrag gegeben hat, nutzten im Jahr 2013 80 Prozent der Deutschen über 14 Jahre ein Mobiltelefon. Die Telefonie steht dabei nicht mehr im Vordergrund, es wird mehr im Internet gesurft, gechattet und auch gespielt. Das tatsächliche Ausmaß der Smartphone - und Handynutzung ist dabei von Person zu Person und in verschiedenen Altersgruppen sehr unterschiedlich. Ausführliche Informationen hierzu sind in den Berichten über die Umfragen zu Mobilfunk 2003 bis 2006, 2009 und 2013 zu finden. Smartphones und inzwischen stark eingeschränkt klassische Handys sind in der Bevölkerung zu wichtigen Alltagsgegenständen geworden, mit denen Familienleben, Arbeit und Freizeit organisiert werden. Im Jahre 2020/2021 wurde eine weitere Umfrage zum Thema Mobilfunk und insbesondere den 5G-Ausbau durchgeführt. Der Abschlussbericht zu dieser Studie ist in DORIS verfügbar. Diskussionen um die möglichen Risiken des Mobilfunks Bei der Diskussion um mögliche gesundheitsbeeinträchtigende Wirkungen der hochfrequenten elektromagnetischen Felder des Mobilfunks spielen mögliche Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche eine besondere Rolle. Sie könnten auf Umwelteinflüsse empfindlicher reagieren als Erwachsene und deshalb aus Gründen der Vorsorge besonders berücksichtigt werden. Video: Das Handy in der Hosentasche In Debatten wird eine Vielzahl tatsächlicher oder vermuteter Wirkungen diskutiert. Fundierte Informationen, Vermutungen und feststehende Überzeugungen treffen hier aufeinander. Extreme Positionen dramatisieren entweder ein mögliches Risiko oder verneinen es vollständig. Auch die Meinungen über gesundheitliche Wirkungen der elektromagnetischen Felder des Mobilfunks sind sehr unterschiedlich. Neben den gesundheitlichen Risiken geht es zum Beispiel um die Grundlagen der deutschen Immissionsschutz-Grenzwerte oder das komplexe Feld des Ineinandergreifens von Politik, Mobilfunkbetreibern und Strahlenschutzgremien. Video: Wer legt Grenzwerte fest? Kenntnisse der Bevölkerung in Wissenschaft und Technik Verschiedene Untersuchungen haben gezeigt, dass sich die Bevölkerung über die verschiedenen Teilbereiche des Themas "Mobilfunk" schlecht informiert fühlt. So hat sie zum Beispiel wenig Verständnis für die Diskussionen unter Wissenschaftlern über Qualität und Bedeutung einzelner Studien zu biologischen Wirkungen hochfrequenter Felder und interpretiert diese oft als bewusstes Zurückhalten wichtiger Ergebnisse. Die bestehenden wissenschaftlichen Unsicherheiten über die biologischen Wirkungen der elektromagnetischen Felder des Mobilfunks werden oft als Beweis für deren Schädlichkeit interpretiert. Um Mobilfunk richtig zu verstehen, braucht man viele physikalische und technische Vorkenntnisse. Beim sachlichen Dialog zwischen Fachleuten und der Öffentlichkeit kommt es entsprechend zu Missverständnissen, weil die Bevölkerung diese Kenntnisse oft nicht hat. Hinzu kommt, dass die häufig emotional geprägte Argumentation der Bevölkerung einer rein sachlichen Kommunikation von Vertretern von Behörden, Kommunen oder Mobilfunknetzbetreibern gegenübersteht. Diese sachliche Kommunikation von Seiten der Experten blendet Emotionen aus und die Experten können sich oftmals nicht in die Argumente der besorgten Bevölkerung hineinversetzen. Auch die Frage, ob Vorsorgemaßnahmen erforderlich sind und wenn ja, welche Maßnahmen sinnvoll und notwendig sind, wird in der Bevölkerung, der Politik, in den Behörden, in den Medien und von verschiedenen Interessengruppen unterschiedlich diskutiert. Dazu kommt die Verunsicherung der Bevölkerung, inwieweit Medienberichte richtig sind und die Frage, welchen Aussagen über wissenschaftliche Erkenntnisse man Glauben schenken kann. Das BfS hat daher in einem Forschungsvorhaben Leitfäden für die Beurteilung von Medienberichten sowie von wissenschaftlichen Publikationen in Form von Fragenkatalogen erstellen lassen. Proteste in der Bevölkerung In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu Protesten gegen einzelne Sendeanlagen . Anlässe waren unter anderem die Errichtung von Sendeanlagen für den digitalen Behördenfunk BOS und die Einführung des Mobilfunkstandards LTE (Long-Term Evolution, auch als 4G-Standard bekannt). Bei der Einführung des 5G-Standards kam es wie in der Vergangenheit zuvor erneut zu Protesten. Von Seiten der Kritiker wird als ein wichtiges Argument gegen die Sendeanlagen eine starke und dauerhafte Exposition durch die elektromagnetischen Felder der Anlagen angeführt. Dieser Dauerexposition fühlen sich Teile der Bevölkerung "ausgesetzt". Man könne ihr nicht entkommen. Wohingegen sich jeder einzelne selbst entscheiden könne, ob er ein Smartphone oder Handy benutzt und die damit verbundene Strahlenbelastung in Kauf nimmt. Zudem wurde das Vorgehen der Mobilfunkbetreiber bei der Errichtung neuer Mobilfunkanlagen häufig kritisiert. Zudem kritisiert die Bevölkerung oft die Errichtung neuer Mobilfunkantennen. Vor allem am Anfang des Ausbaus fühlten sich viele, als würden die Antennen heimlich und ohne ihre Mitbestimmung aufgestellt. Zielgruppengerechte Informationen nötig Um Informationen über den Mobilfunk zielgruppengerecht bereitstellen zu können, hatte das BfS mehrere Studien in Auftrag gegeben. Die Studien beschäftigten sich mit der Frage, wie die Bevölkerung den Mobilfunk wahrnimmt und welches Informationsbedürfnis sie hat. Es zeigte sich zum Beispiel, dass sich verschiedene Zielgruppen über ihre jeweils spezifische Einstellung zum Mobilfunk hinaus auch durch weitere Merkmale unterscheiden – wie zum Beispiel ihr Informationsverhalten, die Persönlichkeitsstruktur, ihre generelle Einstellung zu Risiken, Vertrauen in den Staat und soziodemografische Merkmale wie zum Beispiel das Alter. Die Ergebnisse dieser Studien und die dazu gehörigen Bewertungen des BfS finden Sie im Forschungsbericht Zielgruppenanalyse zur differenzierten Information und im Abschlussbericht des Deutschen Mobilfunkforschungsprogramms ( DMF ). Zur näheren Beschreibung der Wahrnehmung und Sorgen der Bevölkerung im Zusammenhang mit dem Mobilfunk gab das BfS in den Jahren 2003 bis 2006 sowie in den Jahren 2009 und 2013 repräsentative Umfragen in Auftrag. Hier wurden verschiedene Faktoren untersucht, die für den Umgang mit dem Thema Mobilfunk in der Öffentlichkeit eine Rolle spielen. Ebenso wurde deren Entwicklung über die Zeit beobachtet. Die Abschlussberichte geben einen detaillierten Einblick in die Befragungsergebnisse . Video: Sensibel für Mobilfunk? Elektrosensibilität Personen, die gesundheitliche Beschwerden auf das Vorhandensein elektrischer und magnetischer Felder zurückführen, bezeichnen sich zum Teil selbst als "elektrosensibel". Das Phänomen der Elektrosensibilität gibt es schon seit vielen Jahren, wobei die Beschwerden von den Betroffenen zunächst auf die niederfrequenten Felder des Haushaltsstroms zurückgeführt wurden. Seit dem starken Ausbau der Mobilfunknetze zu Beginn der Jahrtausendwende benennen sie auch die hochfrequenten elektromagnetischen Felder als mögliche Ursachen. Zukünftige Forschung Es ist davon auszugehen, dass es auch in Zukunft Konfliktpotential bei der Errichtung von Sendeanlagen geben wird. Aufgrund der Erweiterung bzw. des Ausbaus des Mobilfunknetzes für 5G entstanden wieder Konflikte. Nach wie vor bestehen Diskrepanzen zwischen den von Teilen der Bevölkerung befürchteten Risiken und den Ergebnissen der wissenschaftlichen Forschung. Daher werden die Themen der Risikowahrnehmung und der Risikokommunikation im Zusammenhang mit dem Mobilfunk weiterhin Gegenstand der Forschung sein. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt im Zusammenhang mit der Risikowahrnehmung und Risikokommunikation ist der Ausbau der Stromnetze . Die Forschungsergebnisse sind Grundlage für die Weiterentwicklung praktischer Konzepte, die bei der Optimierung der Risikokommunikation des BfS im Sinne einer umfassenden und objektiven Information der Öffentlichkeit umgesetzt werden können. Dieser Artikel wurde sprachlich mit KI überarbeitet. Stand: 30.07.2025

Deutsches Mobilfunkforschungsprogramm ( DMF )

Deutsches Mobilfunkforschungsprogramm ( DMF ) Das Deutsche Mobilfunkforschungsprogramm ( DMF ) war ein durch das Bundesumweltministerium ( BMU ) und das Bundesamt für Strahlenschutz initiiertes Forschungsprogramm, das in den Jahren 2002 bis 2008 durchgeführt wurde. Ziel war, die vorhandenen wissenschaftlichen Unsicherheiten zu reduzieren, drängende, in der Wissenschaft und in der Öffentlichkeit diskutierte Fragen zu klären und damit zur sachlichen Aufklärung der Bevölkerung beizutragen. Als Fazit des Abschlussberichts des DMF konnte festgehalten werden, dass die Ergebnisse der 54 Forschungsvorhaben insgesamt keinen Anlass geben, die Schutzwirkung der bestehenden Grenzwerte in Zweifel zu ziehen. Vom Bundesamt für Strahlenschutz ( BfS ) wurde im Geschäftsbereich des Bundesumweltministeriums in den Jahren 2002 bis 2008 das Deutsche Mobilfunk Forschungsprogramm ( DMF ) durchgeführt. Ausgangspunkt waren Hinweise auf biologische Effekte des Mobilfunks, die bei Feldstärken unterhalb der Grenzwerte beobachtet worden waren. Diese Hinweise gaben Anlass zur Frage, ob die existierenden Grenzwerte hinreichenden Schutz vor möglichen gesundheitlichen Risiken elektromagnetischer Felder ( EMF ) bieten. Als Fazit des Abschlussberichts des DMF konnte festgehalten werden, dass die Ergebnisse der 54 Forschungsvorhaben insgesamt keinen Anlass geben, die Schutzwirkung der bestehenden Grenzwerte in Zweifel zu ziehen. An dieser Einschätzung hat sich auch in weiterer intensiver Forschung bis heute nichts geändert. Wie sah die Finanzierung des DMF aus? Das DMF wurde zu gleichen Teilen vom Bundesumweltministerium und den Mobilfunkbetreibern mit insgesamt 17 Millionen Euro gefördert. Die Mobilfunkbetreiber hatten kein Mitspracherecht bei der Auswahl der Forschungsprojekte oder bei der Auswertung der Forschungsergebnisse. Im Vorfeld festgelegte Verfahrensabläufe stellten die unabhängige Durchführung des Programms durch das BfS sicher. Weder die Netzbetreiber noch sonstige Dritte hatten Einfluss auf die Auswahl der Forschungsnehmer oder auf die Durchführung und Bewertung des Programms. Bei der Aufstellung und Durchführung des Programms legten die Beteiligten großen Wert auf durchgängige Transparenz und öffentliche Konsultation. Die Auswahl der Forschungsschwerpunkte erfolgte unter Einbeziehung der Fachöffentlichkeit. Was war das Ziel des DMF ? Ziel war es, mögliche grundsätzliche biologische Wirkungen und Wirkmechanismen des Mobilfunks wissenschaftlich belastbar nachzuweisen und unter Einbeziehung internationaler Forschungsergebnisse deren gesundheitliche Relevanz abzuschätzen. Des Weiteren sollten mögliche Ursachen der sogenannten Elektrosensibilität aufgeklärt werden. Die Ergebnisse sollten Relevanz für den gesamten Bereich der Telekommunikation haben und möglichst auch Aussagen für zukünftige Entwicklungen zulassen. Die Ergebnisse wurden deshalb in Fachgesprächen mit anerkannten Wissenschaftler*innen und unter internationaler Beteiligung diskutiert und ausgewertet. Im Juni 2008 stellten das BfS und die Strahlenschutzkommission ( SSK ) die Ergebnisse des DMF und deren Bewertung der Öffentlichkeit vor. Welche Forschungsvorhaben und Schlussfolgerungen gab es im DMF ? Insgesamt wurden zum Thema Mobilfunk 54 Forschungsvorhaben aus den Bereichen Biologie, Dosimetrie , Epidemiologie und Risikokommunikation durchgeführt. Dabei wurde der untersuchte Frequenzbereich bewusst breit gefasst und ging zum Teil über den damals vor allem genutzten GSM - und UMTS -Frequenzbereich hinaus. Eine ausführliche Bewertung der einzelnen Themenbereiche findet sich im Abschlussbericht des DMF und eine detaillierte Übersicht aller Forschungsvorhaben findet sich unter folgendem Link (alle in diesem Dokument referenzierten Zwischen- und Abschlussberichte können separat beim BfS per Mail angefragt und übermittelt werden). Ein kurzes Fazit der einzelnen Themenfelder sowie die jeweils durchgeführten Forschungsvorhaben finden sich in den folgenden Abschnitten. Folgeprojekte Neben den Forschungsvorhaben im Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramms ( DMF ) initiierte und koordinierte das BfS im Rahmen des Ressortforschungsplans des Bundesumweltministeriums fortlaufend Projekte zum Mobilfunk, wie zum Beispiel die Forschungsvorhaben " Systematische Erfassung aller Quellen nichtionisierender Strahlung " oder " Bestimmung der Exposition der allgemeinen Bevölkerung durch neue Mobilfunktechniken ". Auf der Themenseite des Kompetenzzentrums Elektromagnetische Felder findet sich darüber hinaus eine Übersicht mit aktuellen Forschungsvorhaben im Bereich Mobilfunk . Weiterhin finden Sie unter folgenden Links eine allgemeine Übersicht mit abgeschlossenen Forschungsvorhaben und fachlichen Stellungnahmen . Ebenso werden mit Spotlight on EMF Research fortlaufend einzelne aktuelle Artikel vorgestellt, vom BfS in den bestehenden Kenntnisstand eingeordnet und in ihrer Relevanz für den Strahlenschutz bewertet. Stand: 10.07.2025

Sensibel für Mobilfunk?

Sensibel für Mobilfunk? Textfassung des Videos " Sensibel für Mobilfunk? " "Ich habe schon mal gehört, dass es tatsächlich strahlensensible Menschen gibt." "Es handelt sich dabei um sogenannte Elektrosensibilität." "In Umfragen bezeichnen sich ca. 1-2% der Bevölkerung sich selbst als elektrosensibel." "Sie haben vielfältige Symptome von Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Konzentrationsschwächen und diese Symptome führen Sie auf das Vorhandensein von elektromagnetischen Feldern zurück." "Zum Teil ist das sehr belastend und die Symptome sind real. Wissenschaftliche Studien konnten bis heute aber einen ursächlichen Zusammenhang mit dem Vorhandensein der Felder nicht nachweisen." "In Laborstudien traten die Symptome unabhängig von der tatsächlichen Existenz von elektromagnetischen Feldern auf." "Ihre eigentliche Ursache ist daher unklar. Eine Möglichkeit, die in der Wissenschaft diskutiert wird, ist der sogenannte Nocebo-Effekt: Manchmal reicht die Befürchtung vor einer negativen Wirkung von etwas schon aus, um echte Symptome auszulösen." Stand: 26.05.2021

Just Park - Chancen und Risiken beim kabellosen Laden von Elektrofahrzeugen, Technologiefolgeabschätzung für eine Schlüsseltechnologie in der Durchbruchsphase der Elektromobilität

Die Akzeptanz für die Elektromobilität hängt in einem hohen Maße vom Nutzungskomfort ab, insbesondere beim Laden der Energiespeicher. Im Gegensatz zum herkömmlichen Laden mit Kabel und Stecker bietet das kabellose Laden auf der Basis der induktiven Energieübertragung deutliche Vorteile in Bezug auf Sicherheit und Komfort. In diesem Begleitforschungsprojekt zum FuE-Programm 'Förderung von Forschung und Entwicklung im Bereich der Elektromobilität' (BMU) sollen mithilfe eines Szenarienmodells die Einflussfaktoren der Technologiefolgen, auch in ihrer komplexen wechselseitigen Abhängigkeit, transparent dargestellt werden. Ein weiteres Ziel ist die Flankierung entsprechender Forschungsprojekte zum Thema der kabellosen Ladetechnologie. Im Forschungsschwerpunkt Kontaktlose Energieübertragung werden hierzu Fragestellungen mit Fokus auf die Datenübertragung und die Elektromagnetische Verträglichkeit bearbeitet.

Untersuchung elektrosensibler Personen im Hinblick auf Begleitfaktoren bzw. -erkrankungen, wie z.B. Allergien und erhöhte Belastung mit bzw. Empfindlichkeit gegenüber Schwermetallen und Chemikalien

In einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des BfS gaben knapp 6 Prozent der Bevölkerung an, sich durch Mobilfunksendeanlagen in ihrer Gesundheit beeinträchtigt zu fühlen. Ein Teil dieser Personen bezeichnet sich selbst als elektrosensibel, d.h. als besonders empfindlich gegenüber niederfrequenten elektrischen und magnetischen und hochfrequenten elektromagnetischen Feldern. Ein großer Teil dieser Personen gibt an, zusätzlich mit anderen Faktoren bzw. Erkrankungen belastet zu sein. Die wichtigsten dieser Faktoren bzw. Erkrankungen sind Allergien und eine besonders hohe Belastung mit bzw. eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Schwermetallen und Chemikalien. Die Frage, ob diese Begleitfaktoren tatsächlich bedeutsam sind für das Auftreten von Elektrosensibilität, ist in den bisherigen Studien zu dieser Thematik kaum berücksichtigt worden, sie ist aber für die betroffenen Personen von hoher Bedeutung. In dem Forschungsvorhaben soll anhand objektiver medizinischer Tests geklärt werden, ob dieser Zusammenhang tatsächlich besteht, und wie er sich gegebenenfalls auf Art und Stärke der gesundheitlichen Beeinträchtigungen der Betroffenen auswirkt. Weitere klinische Parameter sollen erfasst werden.

Berührungsloses, induktives und positionstolerantes Laden (BIPoLplus)^Teilvorhaben: Konzeption von Spulen, Magnetfeldern und Elektronikbauteilen, Demonstratorbau, Unterstützung bei Fahrzeug- und Netzintegration, Teilvorhaben: Thermomanagement und Funktionsabsicherung beim berührungslosen, induktiven Laden

Das Ziel im Teilvorhaben Thermo FusibiL ist die Beherrschung der energietechnischen Einbindung eines berührungslosen, induktiven und positionstoleranten Ladesystems in ein Fahrzeug. Dazu gehören die Erstellung einer Berechnungsumgebung, die Erarbeitung eines Konzeptes zur Abführung der Verlustwärme bzw. zur Einbindung des Ladesystems in das Thermomanagement des Fahrzeuges, der Aufbau eines Versuchsträgers, an dem die Einzelkomponenten sowie das Gesamtsystem erprobt werden können, und letztlich die Verifizierung des Ladesystems im Fahrzeug. Die Berechnungs- und Verifizierungstools sollen der Optimierung des Ladesystems dienen. Neuland bei der Einbindung eines Ladesystems in ein Fahrzeug sind die Aspekte des Thermomanagements im Stillstand des Fahrzeuges sowie das Verhalten bzgl. der elektromagnetischen Verträglichkeit. Das DLR strebt an, seine Berechnungstools zum Energie- und Thermomanagement und seine Verifizierungseinrichtungen auf die Technologie des berührungslosen Ladens auszubauen. Die bestehende Prüfstandumgebung soll um die Einbindung der berührungslosen Ladetechnik in die Gesamtfahrzeugumgebung ergänzt werden. Zuerst soll mit allen Partnern ein Lastenheft für das Ladesystem sowie die Schnittstellen zu den Berechnungs- und Verifizierungstools festgelegt werden. Danach erfolgt die Erstellung des Berechnungsmodells. Gleichzeitig wird ein Versuchsträger aufgebaut, an dem die Einzelkomponenten sowie das Gesamtsystem getestet und verifiziert werden kann.

Inductive Norm Test by Exchange in Real Operation - InterOp^Inductive Norm Test by Exchange in Real Operation - InterOp^Teilvorhaben: Interoperables Sekundärsystem für Niedervoltfahrzeuge EAI, Teilvorhaben: Interoperables Sekundärsystem für Niedervoltfahrzeuge (ifak)

Das Ziel dieses Teilvorhabens im Verbundvorhaben INTEROP ist der Nachweis der Interoperabilität des im Gesamtvorhaben zu vereinbarenden Standards in Bezug auf Niedervoltfahrzeuge. Das Teilvorhaben strebt an, eine Lösung für die Fahrzeugseite aufzuzeigen, die modular mit einem letzten Anpassungsglied fast jede gängige Bordnetzspannung bedienen kann. Dabei spielt die Erreichung eines Gesamtwirkungsgrades der Übertragungssystems von über 90Prozent eine wichtige Rolle. Dafür soll für die im Verbundprojekt INTEROP vorgesehene Flotte der StreetScooter die ganzheitliche Untersuchung und Entwicklung einer fahrzeugangepassten Sekundärseite auf Basis der Technologie der kontaktlos induktiven Energieübertragung durchgeführt werden. Neben der Ausrüstung der Flotte und die Betreuung der Flottenversuche werden darüber hinaus verschiedener Aspekte hinsichtlich Elektromagnetische Verträglichkeit, Kommunikation, Fremdkörpererkennung und Energieoptimierung erforscht und die Ergebnisse dem Verbundvorhaben zur Verfügung gestellt. Die Projektarbeiten bestehen insbesondere aus der Konzeption und Erforschung eines geeigneten magnetischen Übertragungssystems unter Berücksichtigung der Interoperabilität, der Gewährleistung der Sicherheitsanforderungen (EMV, EMVU), der Erreichung akzeptabler Wirkungsgrade sowie die Integration der Ergebnisse in die Fahrzeuge der Versuchsflotte. Im Ergebnis entsteht eine standardisierte, modularisierte und skalierbare Lösung für die kontaktlose Ladung von Elektrofahrzeugen.

Weiterentwicklung der Internet Informations-Plattform EMF Portal und Ausbau zum WHO Kollaborationszentrum

Ziel des Vorhabens ist es, - einen umfassenden Überblick über die Exposition der Bevölkerung bei niederfrequenten und hochfrequenten Felder mit verlässlichen wissenschaftlichen Daten zu liefern, - die wissenschaftlichen Inhalte zu den gesundheitlichen Wirkungen elektromagnetischer Felder mit weiteren Übersichten und Grafiken so zu ergänzen und aufzubereiten, dass die komplette Breite der Literatur im Bereich elektromagnetischer Umweltverträglichkeit übersichtlich dargestellt wird, - spezifische Zusammenfassungen zu einigen wichtigen Themen zu erstellen und - allgemeine Grundlagen als Hintergrundinformation bereit zu stellen, um so dem Informationsbedürfnis von Bürgerinnen und Bürgern im Bereich der gesundheitlichen Wirkungen elektromagnetischer Felder gerecht zu werden, aber auch um nationalen und internationalen Expertengremien bei der Grenzwertsetzung und Bewertung der gesundheitlichen Wirkungen elektromagnetischer Felder als Hilfsmittel zu dienen. Alle Angebote werden sowohl in deutscher als auch englischer Sprache erarbeitet und angeboten.

Teilvorhaben: Interoperables Sekundärsystem für Niedervoltfahrzeuge (ifak)^Inductive Norm Test by Exchange in Real Operation - InterOp^Inductive Norm Test by Exchange in Real Operation - InterOp^Inductive Norm Test by Exchange in Real Operation - InterOp^Inductive Norm Test by Exchange in Real Operation - InterOp^Inductive Norm Test by Exchange in Real Operation - InterOp^Teilvorhaben: Interoperables Sekundärsystem für Niedervoltfahrzeuge EAI, Teilprojekt: Interoperabilität vom Kleinwagen bis zum leichten Nutzfahrzeug aus Lieferantensicht

Im Ergebnis des Teilvorhabens sollen die bereits in der Begleitforschung zum kabellosen Laden von Elektrofahrzeugen im Jahr 2011 erkannten und postulierten technischen und sozioökonomischen Eigenschaften und Vorteile induktiver Systeme gegenüber kabelbehafteten Ladeverfahren praktisch nachgewiesen werden. Die Funktion und der sichere Betrieb induktiver Ladesysteme soll unter realen Einsatzbedingungen erprobt werden. Für die Fahrzeugintegrationsarbeiten und insbes. auch den sich anschließenden Flottenversuch selbst ist der interoperable Betrieb zu Systemen anderer Hersteller sowie die normkonforme Umsetzung (insbes. elektromagnetische Verträglichkeit - EMV und Wirkung elektromagnetischer Felder auf den Menschen - EMF) eine notwendige Bedingung. Die Erforschung der dazu erforderlichen Maßnahmen sowie die Entwicklung und der Praxistest entsprechender Prüfverfahren sind damit wesentliche Bestandteile des Teilvorhabens. Die folgenden konkreten Ergebnisse werden erwartet: - Nachweis einer normkonformen Umsetzung und des interoperablen Betriebs induktiver Ladesysteme sowie Konzeption, Entwicklung und Realisierung einer entsprechenden Prüfumgebung. - Entwicklung eines sicheren und anforderungs- und nutzergerechten infrastrukturseitigen (primärseitigen) Systems. - Entwicklung eines anforderungsgerechten fahrzeugspezifischen (sekundärseitigen) Systems inkl. Anbindung an bestehen de Ladegeräte- und Batterietechnik. - Erprobung der Funktion und des sicheren Betriebs induktiver Ladesysteme unter realen Einsatzbedingungen während des Flottentests. - Erhöhung der Nutzerakzeptanz der kontaktlosen Technologie und somit Steigerung der Verbreitung der Elektromobilität. - Entwicklungsunterstützung durch Forschung im Bereich EMV/EMF sowie Betriebs- und funktionale Sicherheit. - Schnelle Überführung der Ergebnisse in Produkte.

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