Im Vergleich zu anderen Bundesländern ist der Anteil der Wasserfläche von rund 2 Prozent mit einer Größe von 43.300 Hektar in Sachsen-Anhalt relativ gering. Dennoch sind mit 23 weit verzweigten Fließgewässersystemen sehr gute natürliche Voraussetzungen für das Vorkommen einer artenreichen Fischfauna gegeben. Der überwiegende Teil der Fließgewässer zählt zu den Flachlandflüssen der norddeutschen Tiefenebene. Der bedeutendste Fluss Sachsen-Anhalts mit einer Länge von 303 km ist die Elbe. Zu ihren wichtigsten deutschen Zuflüssen zählen Schwarze Elster, Mulde, Saale und Havel. Ursprünglich (vor 1850) beherbergte die Elbe neben unvorstellbaren Mengen an stabilen Beständen von Hecht, Blei oder Barbe auch Wanderfische (z.B. Aal, Lachs, Stör), die flussaufwärts zu ihren Laichplätzen zogen. Die Liste der Gefährdungsfaktoren ist lang. Durch Industrieabwässer, Begradigungen, Flussbetträumungen, Bau von Stauanlagen und Talsperren, Schifffahrt und freizeitliche Nutzung wurden die Fischbestände in allen Gewässern gravierend verändert. Mehr als die Hälfte der heimischen Fischarten sind gefährdet. Umso mehr freute im Oktober 1998 die Nachricht über die Rückkehr der ersten Lachse in die Nebenflüsse der Elbe in der Sächsischen Schweiz. Durch eine Reihe von Schutzmaßnahmen und eine seit 1990 verbesserte Gewässergüte kann derzeit auch in Sachsen-Anhalt ein dynamischer "Aufwärtstrend" in der Fischpopulation verzeichnet werden. So hat sich die Zahl der nachgewiesenen heimischen Arten von 40 im Jahr 1997 auf aktuell 45 erhöht. Fünf Arten, die 1997 noch ausgestorben bzw. verschollen waren, konnten zwischenzeitlich wieder nachgewiesen werden. Das sind Meerneunauge, Meerforelle, Lachs, Flunder und Nase. Aus fischereiökologischer Sicht besitzt Sachsen-Anhalt überregionale Bedeutung. Gegenwärtig werden 44 Prozent (19.000 Hektar) der Gesamtwasserfläche (rund 43.300 Hektar) fischereilich genutzt, davon rund 6.500 ha im fischereilichen Haupterwerb. Der größere Rest befindet sich in Pacht bzw. in Eigentum von Anglern bzw. Anglervereinen. Als Wirtschaftsfaktor hat die Binnenfischerei in Sachsen-Anhalt ausschließlich regionale Bedeutung, vor allem im Harzgebiet, dem Fläming und in der Altmark. Als Erholungs- und Tourismusfaktor entwickeln sich außerdem zunehmend Angelgewässer in allen Landesteilen. Der bedeutendste Produktionszweig der Binnenfischerei ist gegenwärtig die Forellenproduktion mit 10 Haupterwerbsbetrieben. Außerdem gibt es aktuell 13 Haupterwerbsbetriebe, die sich mit Fluss- und Seenfischerei befassen. Die wichtigsten Fischarten für die gewerbliche Fischerei im Land sind Kleine Maräne, Aal, Zander, Hecht und Karpfen. In Sachsen-Anhalt gibt es rund 60.000 Fischereischeinbesitzer. Der VDSF-Landesanglerverband Sachsen-Anhalt e.V. (VDSF) vertritt rund 2.000 Mitglieder. Die überwiegende Anzahl der organisierten Angler in Sachsen-Anhalt (etwa 45.000) wird durch den Landesanglerverband im DAV vertreten. Weitere Informationen zur Fischerei in Sachsen-Anhalt und in Deutschland mit Ansprechpartnern aus Bund und Ländern finden Sie unter http://www.portal-fischerei.de und unter http://www.fischinfo.de .
Der Fischartenatlas Teil I für Sachsen-Anhalt wurde im März 2013 vom Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt herausgegeben. Der Fischartenatlas zeigt, dass sich die Fischfauna und die Gewässerqualität in Sachsen-Anhalt in den vergangenen 15 Jahren weiter verbessert haben. So hat sich die Zahl der nachgewiesenen heimischen Arten von 40 im Jahr 1997 auf aktuell 45 erhöht. Fünf Arten, die 1997 noch ausgestorben bzw. verschollen waren, konnten zwischenzeitlich wieder nachgewiesen werden. Das sind Meerneunauge, Meerforelle, Lachs, Flunder und Nase. In der A4-Publikation werden auf 242 Seiten alle Arten der sachsen-anhaltischen Fischfauna in Einzelbeschreibungen und mit Verbreitungskarten dargestellt. Darüber hinaus sind im Fischartenatlas auch Beschreibungen zur Lebensweise und zu den Biotopansprüchen der Fischarten zu finden. Daneben sind Gefährdungen und notwendige Schutzmaßnahmen aufgeführt. Hinzu kommen aber auch allgemeine Beschreibungen zu ausgestorbenen oder verschollenen Arten sowie zur aktuellen und historischen Situation der Fischerei in Sachsen-Anhalt. Download des Fischartenatlas Teil I - Die Fischarten Das Land hat eine vollständige Übersicht über die Fischgewässer in Sachsen-Anhalt in der Broschüre „Fischarten und Fischgewässer in Sachsen-Anhalt - Teil II Die Fischgewässer“ herausgegeben. Darin sind allgemeine Angaben zu kleinen und großen Gewässern und ihrer Zuflüsse, zu deren Fischfauna und zu den Fischereiverhältnissen der einzelnen Gewässer veröffentlicht. Insgesamt werden 580 Gewässer betrachtet. Der Fischartenatlas Teil II richtet sich hauptsächlich an Fischer, Angler und Naturfreunde. Darüber hinaus dient er auch Behörden, Verbänden und Planungsbüros, die z.B. für die Erstellung von Managementplänen für Schutzgebiete oder für die Planung von Gewässerausbau- und Unterhaltungsmaßnahmen konkrete Angaben zu bestimmten Fischgewässern benötigen. Hier finden sich auch Fischbestandsbeschreibungen von Kleinstgewässern und Rinnsalen. Die Publikation ist für Angler und Fischer bei den jeweiligen Landesverbänden erhältlich. Download des Fischartenatlas Teil II - Die Fischgewässer
258 im Freiwasser und 132 am Meeresboden lebende Fische verschiedener Arten aus Nord- und Ostsee wurden im Rahmen einer Pilotstudie mittels mikroskopischer Analytik und Pyrolyse-Gaschromatographie-Massenspektrometrie qualitativ und quantitativ auf das auf das Vorkommen von 9 repräsentativen Kunststoffarten untersucht. In 69 % der Fischproben wurde kleines Mikroplastik unter 1 Millimeter Größe nachgewiesen. Als Indikator -Fischarten konnten für die Wassersäule Sprotten und Makrelen und für den Meeresboden Klieschen und Flundern vorläufig empfohlen werden. Welche Meeresgebiete als repräsentativ gelten können, sollte in weiteren Studien abgeklärt werden. Veröffentlicht in Texte | 146/2021.
Die Flunder (Platichthys flesus) wird Fisch des Jahres 2017. Die Plattfischart wurde gemeinsam vom Deutschen Angelfischerverband und dem Bundesamt für Naturschutz in Abstimmung mit dem Verband Deutscher Sporttaucher zum Fisch des Jahres 2017 gewählt. Mit der Wahl der Flunder zum Fisch des Jahres soll darau aufmerksam gemacht werden, dass die Meere und Flüsse untrennbare Lebensräume darstellen und vielen Fischarten durch Querbauwerke wie zum Beispiel Wehre die natürlichen Wandermöglichkeiten genommen werden. Außerdem wird mit der Wahl auf die Verschmutzung der Lebensräume in Küstennähe, die Gefahr von Überfischung durch die Berufsfischerei und die Gefährdung durch Ausbaggerung der Flüsse hingewiesen.
Das Projekt 'INSPIRE', an dem Wissenschaftler aus 7 Ländern beteiligt sind, zielt auf die Erweiterung des Kenntnisstandes zur Bestandsentwicklung von Dorsch, Hering, Sprotte und Flunder, um eine substantielle Verbesserung der nachhaltigen Nutzung dieser Schlüsselarten in der Ostsee zu erreichen. Die Verbundpartner werden dazu folgende Fragestellungen untersuchen: (I) Welche Mechanismen und Habitatbedingungen bestimmen die räumliche Verbreitung der verschiedenen Lebensstadien dieser Fischarten? (II) Wie wirken sich Klimaveränderungen, Fischerei und Artinteraktionen auf die Verbreitung aus? (III) Welche Faktoren/Stressoren bestimmen die Habitatbindung und Wanderung der Fischpopulationen bzw. -arten? (IV) Wie beeinflussen Bestandsstruktur und -dichte, sowie die räumliche Trennung von Fischpopulationen die analytische Bestandsabschätzung der Zielarten? (V) Welche Implikationen ergeben sich für das zukünftige fischereiliche Management? Das Vorhaben des Thünen Instituts für Ostseefischerei (TI-OF) untersucht, insbesondere für die Zielart Hering, den Einfluss lokaler Stressoren auf regionale und überregionale Bestandsstrukturen, Verbreitungsmuster und Sterblichkeitsraten. Dabei stehen die deutschen Laichgewässer als Kinderstube der Ostseebestände im Fokus des Interesses. Die Untersuchungen erfolgen in Kombination von Freilanduntersuchungen, Experimenten und Modelluntersuchungen. Sie werden zusätzlich durch deskriptive Analysen der langjährigen Datenreihen des TI-OF untermauert. Die Ergebnisse werden wesentlich zum besseren Verständnis der Populationsdynamik und Verbreitung der o.g. Fischarten und zur Verbesserung der Prognosefähigkeit der internationalen Bestandsmodelle beitragen. Die gewonnenen Ergebnisse zur Bedeutung der deutschen Küstengewässer für die ostseeweite Rekrutierung von Jungfischen stellen eine wichtige wissenschaftliche Grundlage für die Umsetzung nationaler und internationaler Schutz- und Managementstrategien dar.
Das Projekt 'INSPIRE', an dem Wissenschaftler aus 7 Ländern beteiligt sind, zielt auf die Erweiterung des Kenntnisstandes zur Bestandsentwicklung von Dorsch, Hering, Sprotte und Flunder, um eine substantielle Verbesserung der nachhaltigen Nutzung dieser Schlüsselarten in der Ostsee zu erreichen. Die Verbundpartner werden dazu folgende Fragestellungen untersuchen: (I) Welche Mechanismen und Habitatbedingungen bestimmen die räumliche Verbreitung der verschiedenen Lebensstadien dieser Fischarten? (II) Wie wirken sich Klimaveränderungen, Fischerei und Artinteraktionen auf die Verbreitung aus? (III) Welche Faktoren/Stressoren bestimmen die Habitatbindung und Wanderung der Fischpopulationen bzw. -arten? (IV) Wie beeinflussen Bestandsstruktur und -dichte, sowie die räumliche Trennung von Fischpopulationen die analytische Bestandsabschätzung der Zielarten? (V) Welche Implikationen ergeben sich für das zukünftige fischereiliche Management? Das Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (GEOMAR) wird, als Basis für die weiteren Untersuchungen des Verbundes, zunächst eine modellbasierte Analyse der hydrodynamischen Bedingungen und deren Variabilität in der gesamten Ostsee auf saisonaler, zwischenjährlicher und dekadischer Zeitskala durchführen. Mit Hilfe umfangreicher, an die speziellen Bedingungen adaptierter, Driftmodelle (IBM-Individual Base Model) können dann die Verbreitungsmuster der verschiedenen Fischarten und ihrer Lebensstadien analysiert werden.
Das Vorhaben wird im Rahmen des Programms 'Gemeinsames Ostseeforschung Programm zur Förderung von Wissenschaft (BONUS)' gefördert. Das Verbundvorhaben 'INSPIRE', an dem 12 Institute aus sieben Ostseeanrainerstaaten beteiligt sind, zielt auf die Erweiterung des Kenntnisstandes zur Bestandsentwicklung von Dorsch, Hering, Sprotte und Flunder. Diese ökologischen Schlüsselarten liefern zusammen ca. 95% der kommerziellen Fänge in der Ostsee und unterliegen einem starken Nutzungsdruck. Das Verbundprojekt wird die räumliche Verbreitung der verschiedenen Lebensstadien dieser Fischarten vor dem Hintergrund von Klimaveränderungen, Fischerei, und anderen Stressoren untersuchen. Auf dieser Basis soll die analytische Abschätzung der Bestandsstruktur und Bestandsdichte verbessert werden, um so geeignete Voraussetzungen für die nachhaltige Entwicklung und das nachhaltige Management der Fischbestände zu schaffen. Die Verbundpartner werden vor diesem Hintergrund folgende Fragestellungen untersuchen: - Welche Mechanismen und Habitatbedingungen bestimmen die räumliche Verbreitung der verschiedenen Lebensstadien dieser Fischarten? - Wie wirken sich Klimaveränderungen, Fischerei und Artinteraktionen auf die Verbreitung aus? - Welche Faktoren/Stressoren bestimmen die Habitatbindung und Wanderung der Fischpopulationen bzw. -arten? - Wie beeinflussen Bestandsstruktur und -dichte, sowie die räumliche Trennung von Fischpopulationen die analytische Bestandsabschätzung der Zielarten? - Welche Implikationen ergeben sich für das zukünftige fischereiliche Management?
„Zusammenfassung: Nährstoffe: Für die Küsten- und Übergangsgewässer der deutschen Nordseeküste wurden von BROCKMANN et al. (2004) Referenzwerte für Gesamtstickstoff (TN), für gelösten anorganischen Stickstoff (DIN), für Nitrat (NO3), sowie für Gesamtphosphor (TP) und Phosphat-P (PO4-P) anhand von historischen und Modelldaten ermittelt und extrapoliert. Ausgangspunkt für die Festlegung der Klassengrenzen nach WRRL waren die bei OSPAR (EUC 2005) unterschiedenen Klassen „Non Problem Area“ und „Problem Area“, aus denen die fünfstufige Klassifikation nach WRRL abgeleitet werden konnte. Eine dementsprechende Bewertung der gegenwärtigen Nährstoffverhältnisse in den einzelnen Wasserkörpern anhand der vorhandenen Datensätze kommt ausschließlich zu unbefriedigenden (NEA1-Weser, NEA2-Weser, NEA3-Weser, NEA1-Ems, NEA2- Ems, NEA4-Ems) und schlechten (NEA11-Ems, NEA11, Weser, NEA3-Ems, NEA4-Weser) Einstufungen. Als ein weiterer Parameter wird das durchschnittliche Verhältnis der Nährstoffe Stickstoff und Phosphor zueinander (N/P-Verhältnis) vorgeschlagen, ein Klassifikationssystem konnte hierfür jedoch noch nicht aufgestellt werden. Fische: Im Auftrag der Länder Niedersachsen und Schleswig-Holstein erstellte BIOCONSULT (2006) ein multimetrisches Bewertungsverfahren, welches die Aspekte Artenspektrum, Abundanz und Altersstruktur der Fischfauna des Übergangsgewässers berücksichtigt und sich an einer historischen Referenzzönose orientiert. Die Bearbeitung erfolgte für die Ästuare Ems, Weser, Elbe und Eider. BIOCONSULT (2006) entwickelte ein computergestütztes Bewertungswerkzeug auf Grundlage einer Datenbank, welche historische und aktuelle artspezifische Charakteristika wie Zugehörigkeit zu Nutzer-, Habitat- und Reproduktionsgilden, artspezifische Häufigkeit usw. enthält. Aktuelle Fangdaten können mittels einer Eingabemaske eingespeist werden. Die Bewertung erfolgt durch das Programm unter Berücksichtigung der im Projekt erarbeiteten Messgrößen (Metrics). Bioconsult wählte für das Bewertungssystem zehn bewertungsrelevante Metrics sowie den zusätzlichen Bewertungsparameter „Stör“, der als besonderer Repräsentant eines sehr guten Zustands des Ästuars ggf. mit in das Bewertungssystem aufgenommen werden kann. Über die Metrics werden der Zustand ausgewählter ökologischer Gilden (Wanderarten, ästuarine Arten, marine Arten) und die Abundanzen ausgewählter Arten (Kaulbarsch, Finte, Stint, Flunder, goßer Scheibenbauch, Hering) bewertet. Der Aspekt der Altersstruktur geht über die Bewertung des Auftretens juveniler Stadien von Finte und Stint in das Bewertungskonzept mit ein. Dieses Artenspektrum kann für das zu bewertende Ästuar spezifisch angepasst werden. Nicht für jedes Bewertungskriterium findet separat eine Einstufung in eine der fünf ökologischen Zustandsklassen statt, sondern es werden Punkte für bestimmte Merkmale vergeben, aus denen dann am Ende über eine Formel ein Gesamtwert berechnet wird, der für einen bestimmten ökologischen Zustand steht. Das von BIOCONSULT (2006) entwickelte Bewertungssystem für Fische in Übergangsgewässern der Nordsee wird im Fachkollegium als schlüssig angesehen und ist mit den Länderkollegen aus Schleswig-Holstein und Hamburg abgestimmt. Auch auf internationaler Ebene wurde das Bewertungssystem im Rahmen der Interkalibration vorgestellt, und es besteht eine enge Kooperation durch Datenaustausch und gemeinsame Projekte sowie bilaterale Interkalibration mit den Niederlanden. Phytoplankton: Das Bewertungssystem für die Qualitätskomponente Phytoplankton in den Küstengewässern der deutschen Nordsee umfasst die Parameter „mittlerer Chlorophyll a-Gehalt der Vegetationsperiode“, „Chlorophyll a-Jahresmaxima“, „Gesamtbiovolumen“, „Biovolumen der Biddulphiales“,„Blütenfrequenz von Phaeocystisspp.“ und „potenzielle Zeigerarten“. Als Zusatzkriterium soll die Nährstoffsituation in die Bewertung des Phytoplanktons eingehen. Für die Übergangsgewässer wird das Phytoplankton aufgrund der hohen Schwebstoffkonzent_CUTABSTRACT_
Fischerhude/ Verden – Im Auftrag des Wümmewasserverbandes Fischerhude ist in den vergangenen Wochen die Wehranlage Zwei im Wümme-Südarm in eine Sohlgleite umgebaut worden. Planung und Bauleitung der Renaturierungsmaßnahme, die am Mittwoch offiziell abgenommen wurde, lagen in den Händen der Betriebsstelle Verden des NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz). „Die Arbeiten begannen am 12. Juli mit umfangreichen Materialtransporten und der Einrichtung der Baustelle“, berichtete Helge Stührenberg vom NLWKN Verden. Als erste bauliche Maßnahme wurde zunächst ein 350 Meter langer Umfluter am Nordufer ausgehoben, der das Wasser während der Bauzeit um die Wehranlage herumführte. Anschließend wurde am vorhandenen Bauwerk die Betonschwelle abgestemmt und die bewegliche Wehrklappe entfernt. Die seitlichen Spundwände und Pfeiler, sowie die Brücke blieben erhalten. Die neue Gleite wurde auf 220 Meter Länge in der regional bewährten Bauweise mit Schüttsteinen unterschiedlicher Größe hergestellt. Große Steine sorgen als Längs- und Querriegel für die Stabilität der Gleite. Die Zwischenräume wurden mit kleineren Steinen und Kies aufgefüllt und bilden so ein Lückensystem, in dem sich wirbellose Tierarten fortbewegen können. Eine flache Neigung von 1:80 bewirkt, dass die Fließgeschwindigkeit soweit reduziert wird, dass Fische den 1,40 Meter hohen Sohlsprung auch gegen die Fließrichtung durchschwimmen können. Zudem bietet der steinig–kiesige Untergrund vielen Fischarten ein geeignetes Laichrevier. Für den Unterhaltungsverband Untere Wümme begrüßte Carsten Puvogel den Umbau: „Mit dem Teilabriss der Anlage entfällt zukünftig der Aufwand für Betrieb und Instandhaltung der Wehrklappe, so dass wir hier den ökologischen Nutzen mit den Interessen unserer Verbandsmitglieder hervorragend kombinieren konnten“. Neben dem Flusslauf und seinen Bewohnern profitiert auch das Naturschutzgebiet „Fischerhuder Wümmeniederung“ von der Maßnahme: „Der für die Auffüllung der Wümme im Bauwerksbereich notwendige Boden wurde aus einer Fläche im angrenzenden NSG entnommen, so dass ein bestehendes Stillwasserbiotop um ca. 3.000 Kubikmeter vergrößert werden konnte“, erläuterte Stührenberg. Die Kosten der Maßnahme bezifferte der Verband mit rund 200.000 Euro, zu denen der Verband einen Eigenanteil von zehn Prozent beitrug. Die restlichen Mittel stammen aus dem ELER-Programm der europäischen Union, die vom niedersächsischen Umweltministerium vergeben wurden. In den vergangenen Jahren wurden bereits fast alle Sohlabstürze im Nord- und Mittelarm durch Sohlgleiten ersetzt, um die Passierbarkeit für Fische und die im Sohlsubstrat wandernden Organismen wiederherzustellen. Den Erfolg belegen die Untersuchungen des LAVES aus dem Jahre 2011: Neben zahlreichen Exemplaren der geschützten Arten Fluss- und Meerneunauge, Flunder, Barbe und Koppe wurden auch etwa 30 Junglachse entdeckt.
| Origin | Count |
|---|---|
| Bund | 27 |
| Land | 10 |
| Wissenschaft | 2 |
| Type | Count |
|---|---|
| Ereignis | 1 |
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