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Schadstoffbelastung der Innenraumluft - Prävalenz, Bedeutung und Implikationen für die Prävention und Gesundheitsförderung

In Innenräumen ist der Mensch einer Vielzahl gasförmiger und partikelgebundener Stoffe ausgesetzt, die in Zusammenhang mit Erkrankungen und Befindlichkeitsstörungen stehen können. Das Kapitel beschreibt die wichtigsten, in Innenräumen vorkommenden Klassen von Schadstoffen chemischer, biologischer und physikalischer Art. Die Schadstoffbelastungen im Innenraum stehen in engem Zusammenhang mit der Bauart sowie den Eigenschaften des Gebäudes, mit der Art der verwendeten Bau- und Konsumprodukte, aber auch mit dem individuellen Verhalten von Wohnungsnutzenden stehen. Neben den Ursachen und gesundheitlichen Wirkungen der Schadstoffe werden die wichtigsten Präventionsmaßnahmen vorgestellt. © Springer-Verlag GmbH Deutschland

Neues Baurecht könnte Mensch und Umwelt gefährden

Neues Baurecht könnte Mensch und Umwelt gefährden Das Umweltbundesamt warnt vor möglichen Risiken für Mensch und Umwelt beim Bauen, Sanieren und Nutzen von Gebäuden. Hintergrund ist ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom 16. Oktober 2014, das bis 15. Oktober 2016 umgesetzt werden muss. Demnach ist es nicht mehr erlaubt, an nach EU-Vorgaben normierte, das heißt CE-gekennzeichnete Bauprodukte, ergänzende Anforderungen zu stellen. Maria Krautzberger, Präsidentin des ⁠ UBA ⁠: „Ob Laminat im Wohnzimmer oder Estrich im Einkaufszentrum: Hier dürfen wir weder Abstriche bei der Gesundheit noch beim Umweltschutz machen. Es muss auch weiterhin klar sein, dass Bauprodukte beispielsweise keine gesundheitsschädlichen Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen verursachen.“ Das Urteil muss bis 15. Oktober 2016 umgesetzt werden, daher treten zu diesem Zeitpunkt die bisherigen Regelungen außer Kraft. Nach den bisher gültigen Anforderungen in Deutschland geprüfte Bauprodukte sind dann nicht mehr als solche erkennbar. Es muss deshalb sichergestellt werden, dass zukünftig CE-gekennzeichnete Bauprodukte hohe Mindestanforderungen zur Vermeidung von Umwelt- und Gesundheitsbelastungen erfüllen und dies für die Verwender klar erkennbar ist. Das UBA fordert daher eine mit dem EU-Recht konforme und geprüfte Informationspflicht für die Hersteller. Zentraler Ausgangspunkt der Anpassungen im deutschen Recht ist das europarechtliche Marktbehinderungsverbot. Demnach darf ein Mitgliedstaat der EU seine Anforderungen an Gebäude im Handel von Bauprodukten nach Auffassung der EU-Kommission nur über die CE-Kennzeichnung geltend machen. Die für den Umwelt- und Gesundheitsschutz benötigten Angaben fehlen allerdings in der CE-Kennzeichnung noch fast komplett. Die Umsetzung des EuGH-Urteils führt in der Praxis zu einer Schutzlücke ─ einem schwächeren Umwelt- und Gesundheitsschutz und höheren Schadstoffbelastungen in Gebäuden. Denn die üblichen Nachweisverfahren über die bauaufsichtliche Zulassung sind dann nicht mehr möglich für Bauprodukte mit CE-Kennzeichnung ─ also für die meisten Bauprodukte am Markt. Zwar beabsichtigt die Europäische Kommission, Umwelt- und Gesundheitsschutzmerkmale in die CE-Kennzeichnung zu integrieren. Dies wird jedoch dauern: nach Einschätzung des UBA mindestens fünf bis zehn Jahre. Die Bundesländer haben mit einer Novellierung der Musterbauordnung (MBO) bereits mit dem Umbau des bauaufsichtlichen Konzeptes in Deutschland begonnen. Die MBO ermächtigt, die gestellten Anforderungen an Gebäude mit einer Verwaltungsvorschrift zu konkretisieren. Zum Entwurf einer normkonkretisierenden Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (VV TB) konnten die betroffenen Kreise Stellung nehmen. Das Umweltbundesamt ist eine von insgesamt 85 Institutionen, Verbänden und Firmen, die sich an der schriftlichen Anhörung beteiligt haben. Die VV TB enthält dieselben materiellen Anforderungen für Umwelt- und Gesundheitsschutz wie das Baurecht bisher. Ein zurzeit verbleibender wesentlicher offener Punkt ist allerdings, wie Bauherren und Verwender erkennen können, ob ein Produkt die gestellten Anforderungen erfüllt und gewährleistet. Ohne eine transparente Produktkennzeichnung fallen Schadstoffe wie flüchtige organische Verbindungen (⁠ VOC ⁠) oft erst auf, wenn ein Gebäude bereits steht und die Bewohner sich beschweren. Bis die CE-Kennzeichnung die fehlenden Eigenschaften abdeckt, droht eine jahrelange Schutzlücke, die zu unkalkulierbaren Risiken und Sanierungen führen kann. Eine gute Zwischenlösung, die belastbare Nachweise für den Bauherrn und Verwender mit sich bringt, ist dringend nötig – das heißt eine mit dem EU-Recht konforme und geprüfte Informationspflicht für die Hersteller.

Struktur der Flächennutzung

Struktur der Flächennutzung Mehr als die Hälfte der deutschen Fläche wird landwirtschaftlich genutzt. Dieser Anteil sinkt langsam, während der für Siedlungen und Verkehr stetig steigt. Ziel einer nachhaltigen Flächennutzung ist daher, den Flächenverbrauch durch Siedlungen und Verkehr zu senken und gleichzeitig vorhandene Flächen für Siedlung und Verkehr optimal zu nutzen und ökologisch aufzuwerten. Die wichtigsten Flächennutzungen Deutschland hatte im Jahr 2022 eine Fläche von 357.595 Quadratkilometern (km²) (siehe Abb. „Flächennutzung in Deutschland“). Zur Gesamtfläche zählen unter anderem landwirtschaftlich genutzte Flächen, Waldflächen, Flächen für Siedlung und Verkehr, sowie Gewässer wie Seen, Flüsse, Kanäle und nahe Küstengewässer. Wie Deutschlands Fläche genutzt wird, steht in den Grundstückskatastern, wird aber auch zunehmend durch Luftbilder und Satellitendaten überprüft. Grundlage der Nutzungsdaten ab 2016 sind die Angaben des amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystems (ALKIS) der Länder: 50,4 % der Gesamtfläche wurden landwirtschaftlich genutzt. Wälder und Gehölze nahmen zusammen 31,0 % der Gesamtfläche ein, davon Wälder 29,9 %. Die Fläche für Siedlung und Verkehr (SuV-Fläche) ist die drittgrößte Nutzungsart. Sie nahm Ende 2022 14,5 % der Gesamtfläche in Anspruch. Zur SuV-Fläche zählen neben Flächen für Wohnen, öffentliche Zwecke oder Gewerbe auch Erholungsflächen, Friedhöfe und Verkehrsflächen. Seen, Flüsse, Kanäle und nahe Küstengewässer nahmen 2,3 % der deutschen Fläche ein. Die restliche Gesamtfläche sind „sonstige Flächen“ . Dazu zählen „Abbauland“ wie Kies- oder Braunkohlengruben sowie „Unland“ wie Felsen, ehemaliges Militärgelände oder ehemalige Abraumhalden, und seit 2016 auch ungenutzte Vegetationsflächen wie Heideland, Moore, Sümpfe, Gehölze und Gewässerbegleitflächen. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche schrumpft Von 2016 bis 2022 sank der Anteil landwirtschaftlicher Nutzfläche um 2.430 Quadratkilometer (km²) von 51,1 auf 50,4 % der Gesamtfläche. Seit dem Jahr 2016 werden Heide und Moor nicht mehr bei den Landwirtschaftsflächen ausgewiesen, sondern bei „sonstigen Flächen“, weshalb der Verlust rein statistisch in den vorherigen Jahren noch höher ausfällt. Diese Abnahme erfolgte besonders im Umland städtischer Verdichtungsräume. Der wichtigste Grund dafür ist die Zunahme der Fläche für Siedlung und Verkehr um 2.648 km² im gleichen Zeitraum (ohne Bergbaubetriebe und ohne Tagebau, Grube, Steinbruch). Aber auch die Zunahme der Wälder und Gehölze erfolgt zum Teil zulasten landwirtschaftlicher Flächen. Weitere Landwirtschaftsfläche fällt dem Tagebau zum Opfer und kann Jahrzehnte später nur teilweise durch ⁠ Rekultivierung ⁠ zurückgewonnen werden. Die meisten landwirtschaftlich genutzten Flächenanteile haben die nördlichen und östlichen Bundesländer; Spitzenreiter ist Schleswig-Holstein mit einem Anteil von 68,2 % Landwirtschaftsfläche. Die geringsten Anteile haben Stadtstaaten wie Berlin mit 3,9 % landwirtschaftlich genutzter Fläche (siehe Abb. „Flächennutzung in den Bundesländern“). Die Art der Flächennutzung beeinflusst die biologische Vielfalt und die Umweltbelastung. Viele Tier- und Pflanzenarten profitieren etwa von einer extensiven Bewirtschaftung von Äckern und Weiden. Intensiv bewirtschaftete landwirtschaftliche Flächen wiederum können die Natur belasten: Sie können Biotope stören, Gewässer im Überfluss mit Nährstoffen anreichern (eutrophieren) sowie Böden und Grundwasser weiteren Belastungen aussetzen. Auch der technische Wandel kann etwa durch große landwirtschaftliche Maschinen zu einer Ausräumung ökologisch wertvoller Landschaftsteile führen, da Knicks, Wälle oder Baumgruppen beseitigt, Gewässer begradigt, Böden verdichtet oder neue landwirtschaftliche Wegenetze angelegt werden. Zunahme der Waldfläche Zwischen 2016 und 2022 nahm die als Waldfläche definierte Fläche um 624 Quadratkilometer (km²) zu. Gehölze werden allerdings seit 2016 nicht mehr unter Waldfläche erfasst, sondern unter den „sonstigen Flächen“ wie zum Beispiel auch ehemalige Übungsplätze oder ehemalige Bergbauflächen und Abraumhalden. Rechnet man Gehölze dennoch dazu, so betrug der Zuwachs seit 2016 real 1.481 km². Auch der Anteil der Waldfläche an der Gesamtfläche stieg leicht an, und lag 2022 bei 29,9 % (31,1 % mit Gehölzen). Überdurchschnittlich hohe Waldflächenanteile finden sich in siedlungsarmen, für eine intensivere Landwirtschaft weniger geeigneten Mittel- und Hochgebirgslagen, etwa dem Harz, dem Thüringer Wald, dem Sauerland, der Eifel, dem Schwarzwald, dem Bayerischen Wald und in den Alpen. In den Zentren großer Verdichtungsräume und in intensiv landwirtschaftlich genutzten Gebieten sind die Waldanteile dagegen geringer. Wälder haben – ähnlich wie Gewässer, Moore und Heiden – einen besonderen ökologischen Stellenwert. Sie filtern Schadstoffe aus der Luft, schützen Böden vor ⁠ Erosion ⁠, helfen sauberes Grundwasser zu bilden und schützen das ⁠ Klima ⁠, indem sie das ⁠ Treibhausgas ⁠ Kohlendioxid (CO 2 ) aus der Luft binden. Sie dienen auch – abgesehen von einigen Naturschutzgebieten – den Erholungs- und Freizeitbedürfnissen der Bevölkerung. Mehr Betriebs- und Wohngebäude, Straßen und Flugplätze Die Fläche für Siedlung und Verkehr (SuV) ist die am dynamischsten wachsende Nutzungsart in Deutschland. Sie wuchs von 2016 bis 2022 um 0,7 %, also um 2.648 Quadratkilometer. Der SuV-Anteil an der Gesamtfläche fällt regional unterschiedlich aus. In den Zentren der Verdichtungsräume erreicht ihr Anteil mehr als 50 %. Neben den Stadtstaaten weisen Nordrhein-Westfalen mit 23,8 % und das Saarland mit 21,8 % besonders hohe Siedlungs- und Verkehrsflächenanteile auf. Die zunehmende Flächennutzung für Gebäude und Verkehrswege hat viele negative Auswirkungen auf die Umwelt. Nennenswert ist der direkte Verlust der vorher meist landwirtschaftlich genutzten Böden. Hinzu kommt etwa der Rohstoff- und Energieaufwand für Bau und Erhalt neuer Gebäude und Infrastruktur , ein höherer Kraftstoffverbrauch mit einem höheren Ausstoß an Schadstoffen durch mehr Verkehr sowie mehr Lärm und die Zerschneidung und Verinselung der Lebensräume für die wildlebende ⁠ Flora ⁠ und ⁠ Fauna ⁠. Leichte Abnahme der Gewässerfläche Der Anteil der Gewässer an der deutschen Gesamtfläche blieb vom Jahr 2016 bis zum Jahr 2022 weitgehend konstant und stieg nur leicht um 11 Quadratkilometer ab.

Interreg-Projekt NonHazCity 3

Interreg-Projekt NonHazCity 3 NonHazCity 3 ist ein europäisches Drittmittelprojekt im Ostseeraum-Interreg-Programm der EU. NonHazCity 3 will gefährliche Stoffe im Bauwesen zum Schutz der Umwelt und Gesundheit verringern und nachhaltiges Bauen im Bestand unterstützen. Im Projektteam sind 21 Partner aus allen acht EU-Ländern rund um die Ostsee beteiligt, darunter Städte, Forschungsinstitute, NGOs, Architekturbüros und das UBA. Gefährliche Stoffe in Gebäuden lassen sich nur vermeiden, wenn bei der Auswahl der Materialien und Bauprodukte, der Planung, dem Bau, der Renovierung und dem möglichen Abriss des Gebäudes auf gefährliche Stoffe geachtet wird. Das Projekt NonHazCity 3 hilft Gemeinden, Unternehmern und Privatpersonen, sich der Chemikalien in Bauprodukten bewusst zu werden und Entscheidungen zu treffen, die Schadstoffe und mit ihnen verbundene Risiken in Gebäuden minimieren. Im Projekt sind Wissensangebote auf drei Ebenen geplant: strategische Lösungen für Managementverfahren im Bauwesen (Empfehlungen, Vorschriften, Normen), praktische Lösungen für die Bauenden (technische Anleitungen, Merkblätter) und Kommunikations- und Bildungslösungen (Wissenskampagnen, Schulungsmaterial). Im Fokus sind neben Schadstoffen klimaneutrales und ressourcenschonendes Sanieren und Bauen. Pilotprojekte in den Partnerstädten dienen dazu, die entwickelten Lösungsvorschläge zu testen und zu validieren. Für die Pilotprojekte sind folgende Schwerpunkte vorgesehen: Entwicklung öffentlicher Beschaffungsprozesse zur Reduzierung gefährlicher Stoffe, Planung und Bau von schadstofffreien, klimaneutralen und kreislauforientierten Gebäuden sowie Bereitstellung von Informationen und Instrumenten zum schadstofffreien, klimaneutralen und kreislauforientierten Bauen und Renovieren. Das Umweltbundesamt leitet die Gruppenaktivitäten, die die Projektergebnisse in praktische Handlungsoptionen für politische Akteure auf EU- und nationaler Ebene umwandeln und mit der Implementierung der „Zero Pollution Ambition“-Ziele der EU im Bausektor verknüpfen. Projektkoordinatorin ist die Stadtverwaltung Riga (Lettland). Das Projekt hat eine Laufzeit von 36 Monaten (2023 - 2025) und ein Budget von 5 Millionen Euro. Weitere Informationen

Mit EU-einheitlichen Testverfahren zu schadstoffärmeren Bauweisen

Mit EU-einheitlichen Testverfahren zu schadstoffärmeren Bauweisen Weniger Schadstoffe in und aus Gebäuden und anderen Bauwerken ist einer der Schwerpunkte des Null-Schadstoff-Aktionsplans der Europäischen Union. Das Projekt „Methoden und Kriterien zur Bewertung der Ökotoxizität von Produkten“ im Auftrag des UBA zeigt auf, bei welchen Bauprodukten Handlungsbedarf und Potenzial zur Schadstoffminimierung besteht und welche Testverfahren geeignet sind. EU-weit harmonisierte Ökotoxizitätstests sind ein geeignetes Instrument, um die Umsetzung der Null-Schadstoff-Vision der Europäischen Kommission bis 2050 zu unterstützen und Schadstoffe aus Bauprodukten auf ein Niveau zu reduzieren, das nicht mehr als schädlich für die Gesundheit und die natürlichen Ökosysteme gilt. Das bestätigen vom ⁠ UBA ⁠ beauftragte Untersuchungen . Mit Ökotoxizitätstests kann im Labor untersucht werden, wie sich eine Mischung ausgelaugter Stoffe aus einem Bauprodukt auf Lebewesen auswirkt. Zusätzliche chemische Analysen können darüber Aufschluss geben, welche Stoffe genau negative Effekte verursachen. Durch EU-weit harmonisierte Auslaugtests lassen sich reproduzierbare und vergleichbare Proben für die Prüfung der Ökotoxizität gewinnen. Da Ökotoxizitätstests die Summenwirkung aller auswaschbaren Stoffe aus einem Bauprodukt zeigen, sind sie besonders für Bauprodukte mit komplexer und weitgehend unbekannter Zusammensetzung geeignet. In der nun veröffentlichten Studie wurden 27 verschiedene am Markt verfügbare Bauprodukte bewertet. Viele der getesteten ⁠ Eluate ⁠ verursachten erhebliche ökotoxische Wirkungen. Besonders hohe Ökotoxizitäten wurden für Fugenmörtel und Korkgranulat festgestellt. Die gewonnenen Erkenntnisse kommen bei der Vergabe und Weiterentwicklung des Umweltzeichens Blauer Engel zur Anwendung. Zudem empfiehlt das UBA, harmonisierte Ökotoxizitätstests als einen Standardindikator in die Nachhaltigkeitsbewertung von Bauprodukten einzuführen und auch bei der Novelle der EU-Verordnung für Bauprodukte (EU-BauPVO) entsprechend zu berücksichtigen.

PCB im Blut von Personen mit Exposition gegenüber PCB-belasteter Innenraumluft

Polychlorierte Biphenyle (PCB) sind eine seit vielen Jahren verbotene Schadstoffgruppe mit erheblichen schädlichen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Aufgrund ihrer schlechten Abbaubarkeit in der Umwelt können PCB trotz ihres Verbots in den 1970er und 1980er Jahren nach wie vor in allen Umweltmedien nachgewiesen werden. Die meisten Menschen sind vor allem über fettreiche Lebensmittel mit PCB belastet. PCB wurden in der Vergangenheit aber auch in großem Maßstab in Baumaterialien eingesetzt, so dass auch heute noch PCB-Belastungen in der Innenraumluft älterer Gebäude nachweisbar sind. Über viele Jahre war nicht klar, wie hoch der Anteil der über die Atmung aufgenommenen PCB an der Gesamtbelastung des Menschen tatsächlich ist. Aus diesem Grund hat das LANUV das Blut von erwachsenen Proband*innen, die über viele Jahre gegenüber PCB-belasteter Innenraumluft am Arbeitsplatz exponiert waren, auf alle 209 PCB-Kongenere analysiert. Zusätzlich wurden in Arbeitsräumen, in denen sich die Proband*innen aufhielten, PCB in der Innenraumluft gemessen. Hierzu wurden 56 Kongenere aus dem Spektrum der mono- bis trichlorierten Biphenyle, der Indikatorkongenere sowie der dioxinähnlichen PCB in der Innenraumluft untersucht. Es wurden statistisch signifikante Korrelationen zwischen PCB-belasteter Raumluft und dem Vorkommen der Summe von mono-, di-, tri-, tetra- und pentachlorierten Biphenylen im Blut der exponierten Personen gefunden. Auf Grundlage der ermittelten Daten wurde abgeschätzt, dass eine Exposition (8 h/d und 5 d/w) gegenüber PCB aus kontaminierter Innenraumluft insbesondere bei Kindern, Jugendlichen und jüngeren Erwachsenen zu zusätzlichen PCB-Blutbelastungen führen kann, die in einer ähnlichen Höhe bzw. auch höher liegen kann als die übliche Hintergrundbelastung der allgemeinen Bevölkerung. Die Ergebnisse dieses Projektes wurden in verschiedenen Publikationen veröffentlicht: Kraft M.; Rauchfuss K.; Sievering S.; Wöckner M.; Neugebauer F.; Fromme H. Quantification of all 209 PCB congeners in blood-Can indicators be used to calculate the total PCB blood load? Int J Hyg Environ Health. 2017 Kraft, M.; Sievering, S.; Grün, L.; Rauchfuss, K. Bestimmung von 209 PCB-Kongeneren im Blut von erwachsenen Personen mit Exposition gegenüber PCB-belasteter Innenraumluft. Umwelt-Hygiene-Arbeitsmed 2018, 23 (4), 247-258 Kraft, M.; Rauchfuss, K.; Grün, L. Vorkommen von mono-, di- und trichlorierten Biphenylen in PCB-belasteten Fugenmassen. Gebäudeschadstoffe und Innenraumluft 2018, Band 3 Kraft, M.; Sievering, S.; Grün, L.; Rauchfuss, K. Mono-, di-, and trichlorinated biphenyls (PCB 1-PCB 39) in the indoor air of office rooms and their relevance on human blood burden. Indoor Air 2018, 28, 441–449. Kraft, M.; Rauchfuss, K.; Fromme, H.; Grün, L.; Sievering, S.; Köllner, B.; Chovolou, Y. Inhalation Exposure to PCB from Contaminated Indoor Air - How Much Is Absorbed into the Blood? Pollutants 2021, 1, 181-193.

Mineralische Abfälle

Publikationen Leitfaden für die Ausschreibung und Vergabe bei Baumaßnahmen (Anlage II; Stand: Oktober 2003) Übersicht der Bauabfallaufbereitungsanlagen (Anlage III; Stand: September 2010) Informationsblatt für die Bauherrin/den Bauherrn (Anlage IV; Stand: Oktober 2003) Informationsbroschüre "Merkblatt für Architektur und Bauen" (Anlage V; Stand: Oktober 2003) Vorkommen häufiger Schadstoffe in Gebäuden (Anlage VI; Stand: Oktober 2003) Checkliste zu Aufgaben und Verantwortung des Bauherrn beim Abbruch baulicher Anlagen (Anlage VII; Stand: Oktober 2002) Haftung des Erzeugers / Besitzers bei Drittbeauftragung (Anlage VIII; Stand: Mai 2007) Behandlung/Verwertung von pechhaltigem Straßenaufbruch Leitfaden für die Behandlung von Ausbauasphalt und Straßenaufbruch mit teer-/pechtypischen Bestandteilen - Leitfaden für den Geschäftsbereich des Landesbetriebes Straßen und Verkehr Rheinland-Pfalz (Anlage IX.1; Stand: August 2008) Gemeinsames Positionspapier des MKUEM und MWVLW: Zukünftige Entsorgung von teerhaltigem Straßenaufbruch in Rheinland-Pfalz (Stand: November 2023) Rundschreiben zum gemeinsamen Positionspapier (November 2023) Behandlung/Verwertung von Boden und pechfreien Straßenbaustoffen Leitfaden Boden-Straßenbaustoffe (Stand: Juli 2024, 3. überarb. Auflage) Verfüllung von Abgrabungen Gemeinsames Rundschreiben des Ministeriums für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz und des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau zu den Anforderungen an die bodenähnliche Verfüllung von Abgrabungen mit Bodenmaterial von 2006 (Anlage XI.1a; Stand: Dezember 2006) Gemeinsames Rundschreiben des Ministeriums für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz und des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau zu den Anforderungen an die bodenähnliche Verfüllung von Abgrabungen mit Bodenmaterial, Ergänzung zu Hangsicherung, von 2010 (Anlage XI.1b; Stand: Juli 2010) Entsorgung auf Deponien Entscheidungshilfe für die Festlegung von Feststoffwerten bei der Entsorgung von Boden bzw. mineralischem Bauabfall auf Deponien der Klasse I und II (Stand: Januar 2023) Entsorgung von Gleisschotter Merkblatt Entsorgung von Gleisschotter - Analytik, Abfalleinstufung, Deponierung, Verwertung (August 2024) Abgrenzung gefährliche – nicht gefährliche Abfälle Schreiben des MKUEM: Abgrenzung gefährlicher / nicht gefährlicher Boden bzw. mineralischer Bauabfall (Januar 2023) Nachweisführung Allgemeinverfügung der SAM zur Erleichterung beim Führen von Registern gemäß § 24 Abs. 4 Nachweisverordnung (NachwV) bei der Verwertung von unbelasteten Böden und Bauschutt im Rahmen von Baumaßnahmen (Anlage XV; Stand: April 2007) Handbuch für Kommunen Handbuch Entsorgungsplanung für den kommunalen Tief- und Straßenbau in Rheinland-Pfalz (Anlage XVI; Stand: April 2008) Trennblätter Anlagentrennblätter zum gesonderten Ausdrucken z. B. auf farbigem Papier (Anlagen I-XVI; Stand: Mai 2011)

Regenwasserversickerung in Wiesbaden

Das Projekt "Regenwasserversickerung in Wiesbaden" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) GmbH durchgeführt. Eine ökologische Bewirtschaftung der Niederschläge bietet gegenüber deren zentraler Ableitung über Misch- oder Trennkanalsysteme vielfältige Vorteile: Erhöhung der Grundwasserneubildung, Kappen der Hochwasserspitzen, Erhöhung der Niedrigwasserabflüsse und Gestaltung der Stadtlandschaft. Geeignete Flächen zur Regenwasserversickerung müssen ein ausreichendes Sickervermögen der Böden und des Untergrundes aufweisen; eine Belastung des Grundwassers mit Schadstoffen muss ausgeschlossen werden; die Keller benachbarter Gebäude dürfen nicht vernässt werden. In diesem Vorhaben wurden Flächen des Stadtgebietes einer wasserwirtschaftlichen Ersteinschätzung unterzogen, um deren Eignung für eine dezentrale Versickerung des anfallenden Niederschlagswassers einzustufen. Die Flächen wurden einerseits bezüglich des Grundwasserschutzes (Schadstoffeinträge und Filtervermögen der Böden) und andererseits bezüglich deren Sickervermögen bewertet. Ergebnis sind Standorte, die für bestimmte Sickertechniken geeignet sind, Standorte, die zusätzliche Messungen für eine endgültige Beurteilung erfordern, und Standorte, die (tendenziell) nicht geeignet sind. Die Abschätzung des potentiell versickerbaren Anteils der Niederschläge beschließt die Studie. Die Beschränkung der Auswertung bereits vorhandener Daten erlaubt eine kostengünstige Vorgehensweise bei geringem Zeitaufwand, die einerseits eine Fülle wertvoller Informationen liefert, andererseits hilft, zukünftig Kosten (für Beprobungen, Messungen und Bewertungen) einzusparen: eine Versickerungssatzung kann über die Standorttypeneinteilung konkretisiert werden und muss sich nicht auf allgemein gehaltene Formulierungen zurückziehen; insgesamt können die - erforderlichen - teuren und aufwendigen bodenkundlichen Erkundungen deutlich reduziert werden; u.a. entfällt eine Überprüfung wahrscheinlicher Ausschlussflächen; der messtechnische Aufwand kann gezielt auf typischen, verallgemeinerbaren Standorten einerseits und besonders problematische Standorte andererseits konzentriert werden. Schwerpunkte einer Förderstrategie können in Gebieten mit hohen Sickerpotentialen gesetzt werden Die Ergebnisse dieser Studie können Sie auf unseren Seiten einsehen. Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem Kartenmaterial um Karten von 1995/96 handelt. Somit spiegeln diese nicht mehr den heutigen Stand wieder.

Verbesserung der Innenluftqualität durch Luftreiniger (Entstoffer) im Raum

Das Projekt "Verbesserung der Innenluftqualität durch Luftreiniger (Entstoffer) im Raum" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Stuttgart, Institut für GebäudeEnergetik (IGE), Lehrstuhl für Heiz- und Raumlufttechnik durchgeführt. Gute Luftqualität ist insbesondere in den Räumen erforderlich, in denen sich Menschen lange aufhalten; z. B. Räume in Wohngebäuden oder Bürogebäuden, Schulgebäuden, Konferenzzentren etc.. Die hohe Dichtigkeit solcher Gebäude, vor allem wenn es sich um Neubau oder sanierte Gebäude handelt, verhindert zum einen, dass Geruchs- bzw. Schadstoffe von Personen sowie aus Baumaterialien und Möbeln nach außen abgeführt werden; zum anderen verursacht die Verbesserung der Raumluftqualität mit konventionellen Maßnahmen - freie oder maschinelle Lüftung - einen mehr oder weniger hohen Energieverbrauch. Eine viel versprechende Lösung besteht darin, dass ein maschinelles Lüftungssystem den Personen im Raum die erforderliche Atemluft (Sauerstoff) bereitstellt und die Schadstoffe durch besondere Einrichtungen wie z. B. Luftreiniger gereinigt wird. Im Rahmen dieses Projektes wird der potenzielle Einsatz solcher Luftreiniger, hier als Entstoffer bezeichnet, unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten mit numerischen Methoden untersucht. Den Untersuchungen liegt ein einfacher Büroraum für zwei Personen zu Grunde. CO2 wird nur als Indikator für die Bewertung der Raumluftqualität verwendet. Es werden Fälle für Mischlüftung und für Schichtlüftung im Raum untersucht. Bei den Fällen mit Mischlüftung werden zwei Varianten betrachtet: Der Zuluftstrom besteht zu 100 % aus Außenluft (Referenzfall) bzw. zu nur 10 % aus Außenluft und zu 90 % aus Umluft. Bei den Schichtlüftungsfällen besteht die Zuluft zu 100 % aus Außenluft (Referenzfall), der Luftstrom der Varianten beträgt aber nur 10 % des Referenzfalls. Die Positionierung der Entstoffer sowie der Betrieb des integrierten Ventilators in den Entstoffern werden bei den Untersuchungen variiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Raumluftqualität durch Einsatz von Entstoffern erkennbar verbessert werden kann, auch wenn der Außenluftwechsel nur 10 % des üblichen Luftwechsels beträgt. Die Positionierung der Entstoffer im Raum sowie der Betrieb des integrierten Ventilators spielt bei der Wirkung der Entstoffer auch eine wichtige Rolle.

Teilprojekt 1: Softwareentwicklung, Praxisverifikation sowie Projektmanagement

Das Projekt "Teilprojekt 1: Softwareentwicklung, Praxisverifikation sowie Projektmanagement" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie durchgeführt. Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung eines mobilen Systems zur Erfassung und Erschließung von Ressourceneffizienzpotenzialen beim Rückbau von Infrastruktur und von Produkten. Die zugrundeliegende Vision ist eine Kombination aus Hard- und Software, mit der der Anwender bei einer Begehung mit möglichst wenigen Zusatzinformationen eine belastbare Aussage über den Rohstoffgehalt und potenziell zu erwartende Schadstoffe in einem Gebäude treffen kann. Die heute übliche Potenzialerfassung durch Begehung weist leicht Abweichungen bei der Schätzung des umbauten Raumes von über 25Prozent und bei Metallen von bis zu 90Prozent auf. Für eine gezielte Steuerung der Stoffströme fehlt daher eine belastbare Datenbasis. Das Vorhaben adressiert in erster Linie den in der r3-Ausschreibung genannten F&E-bedarf zur 'Entwicklung von Informationssystemen im Sinne eines rohstoffbezogenen Gebäudepasses (Rohstoffkataster)'. Die Arbeitsplanung sieht neben dem Projektmanagement folgende Teilschritte vor: 1. Systematisierung von Gebäuden (Gebäudetypologie) und Aufbereitung von Bauinformationen. 2. Softwareentwicklung zur Erfassung von Gebäude- und Bauteilgeometrien (Erkennung und 3D-Rekonstruktion). 3. Integration der Bauinformationen in die Software-Auswertung, Modellentwicklung zur Rückbauplanung und -optimierung. 4. Entwicklung eines Hardware-Demonstrators und Kombination mit der Software. 5. Praxisverifikation.

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