Das Projekt "Teilprojekt III: Gewaesserfauna" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von IUS Institut für Umweltstudien Weißer und Ness durchgeführt. Im Rahmen eines fachuebergreifenden Projektverbundes sollte eine anwendungsorientierte Methodik zur typologischen Charakterisierung und Bewertung kleinerer Fliessgewaesser sowie ihrer Auen erarbeitet werden. Dabei sollten im Teilprojekt III die typischen faunistischen Merkmale kleiner natuerlicher Fliessgewaesser untersucht werden. Hierzu sollte eine Erhebung von Wirbellosen und Fischfauna im Naturraum Oberrhein durchgefuehrt werden und mit Ergebnissen der Odenwalduntersuchung verglichen werden. Durch eine Anwendung der Methoden in den naturraeumlichen Haupteinheiten Baden-Wuerttembergs sollte eine oekologisch begruendete Handlungsanleitung zur naturgemaessen Umgestaltung (Renaturierung) ausgebauter Fliessgewaesser moeglich werden. Neben den durch dieses Teilvorhaben zum Gesamtvorhaben beigesteuerten Ergebnissen lassen sich folgende Einzelergebnisse formulieren: Fuer die faunistische Besiedlung der Gewaesser konnten die folgenden Parameter als typologische Einflussgroessen erkannt und bestimmt werden: organische Belastung, Saeurezustand, Grundwassereinfluss, Gewaessertyp, Temperaturregime, allgemeine Geomorphologie (Uferbereich oder Bachsohle). Von besonderer Bedeutung fuer die Artenzusammensetzung von Wirbellosen von Bachabschnitten bei Bergbaechen erwies sich die Differenzierung nach Schnellen und Stillen. Nach Abschluss der interdisziplinaeren methodischen Untersuchungen an zwei naturraeumlichen Grosseinheiten und der Vorlage eines landesweiten Entwurfs fuer eine Fliessgewaessertypologie Baden-Wuerttembergs sollen die bisher gewonnenen Erfahrungen an zwei weiteren naturraeumlichen Haupteinheiten ueberprueft und weitergefuehrt werden. Im Rahmen des Teilprojektes III Gewaesserfauna werden die typischen faunistischen Merkmale der Gewaesser als umfassende Bioindikatoren fuer den oekologischen Zustand natuerlicher Fliessgewaesser untersucht. Im Rahmen der Untersuchungen der Gewaesserkleintiere (Makrozoobenthon) und der Fische in den Fliessgewaessernaturraeumen Keuper-Bergland und Granitischer Schwarzwald wurden insgesamt 130 Arten der Gewaesserkleintiere und 5 Fischarten nachgewiesen. Die untersuchten Naturraeume unterscheiden sich hinsichtlich der Artenzusammensetzung und der Gewaesserguete. Der Naturraum Granitischer Schwarzwald zeichnet sich, aehnlich dem schon zuvor untersuchten Sandstein-Odenwald, durch eine typische Fauna der Silikat-Bergbaeche aus. Im Schwarzwald kommen daneben auch Arten der Gebirgsbaeche vor. Deutliche Unterschiede in der Artenausstattung der beiden Naturraeume zeigen sich bei den Tiergruppen Eintagsfliegen (Ephemeroptera), Steinfliegen (Plecoptera) sowie bei den Koecherfliegen (Trichoptera). Die untersuchten Baeche des Schwarzwalds sind in ihrer Besiedelung einheitlich, waehrend der Naturraum Keuper-Bergland aus faunistischer Sicht weiter zu differenzieren ist.
Das Projekt "Teilprojekt II: Gewaesserchemie" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg durchgeführt. Im Rahmen eines fachuebergreifenden Projektverbundes sollte eine Gewaessertypologie naturnaher Gewaesser Baden-Wuerttembergs entwickelt werden. Hierzu sollten durch das Teilprojekt II wasserchemische Grundlagen beigetragen werden. In 40 naturnahen Gewaesserstrecken der wichtigsten Naturraeume Baden-Wuerttembergs waren chemische Untersuchungen der naturbedingten geochemischen Wasserbeschaffenheit und der heute gegebenen Naehrstoffsituation bei moeglichst geringer Belastung vorzunehmen. Seit Mitte 1993 wurden in 12 Gewaessern der beiden Untersuchungsgebiete des Keupers und des metamorphen Grundgebirges (Gneis) im suedlichen Schwarzwald in monatlichem Abstand Wasserproben entnommen und auf 23 Parameter analysiert. Die beiden Untersuchungsgebiete unterscheiden sich sowohl in ihrem Naehrstoffgehalt als auch insbesondere in ihrer geochemischen Charakteristik betraechtlich voneinander. Als typische Silikatbaeche zeichnen sich die Baeche des Gneis durch geringe Leitfaehigkeit und einen geringen Gesamtgehalt der wichtigsten geogenen An- und Kationen sowie durch geringe Naehrstoffgehalte aus. Ihr relativ schwaches Pufferungsvermoegen bewirkt regional eine deutliche Sensitivitaet gegenueber Gewaesserversauerung. Demgegenueber sind die Keuperbaeche als Karbonatbaeche ohne Ausnahme wesentlich ionenreicher und deshalb gut gepuffert. Seit Mitte 1993 werden in 12 Gewaessern in den beiden Untersuchungsgebieten, den Fliessgewaesser-Landschaftsraeumen des Keuper in der Heilbronner Mulde und der Gneisregion im suedlichen Schwarzwald, in monatlichem Abstand Wasserproben zur chemischen Analyse entnommen. Die Analyse erfolgt zum einen unter dem Gesichtspunkt der geochemischen Grundbeschaffenheit der Baeche dieser Regionen, zum anderen zur Charakterisierung ihrer naturbedingten Naehrstoff Situation. Gleiches gilt fuer die Naehrstoffe. Die chemischen Daten werden einer Plausibilisierung und einer eingehenden statistischen Analyse unterzogen. Die gewonnenen Resultate des Teilprojekts Gewaesserchemie im vorliegenden Verbund-Vorhaben werden von anderen Teildisziplinen in der bereits praktizierten Weise zur Interpretation herangezogen.
Das Projekt "Typisierung und Leitbildfindung fuer kleine und mittelgrosse Fliessgewaesser des Mittelgebirgsraumes NRW" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität-Gesamthochschule Essen, Institut für Ökologie, Abteilung Hydrobiologie durchgeführt. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, fuer den Mittelgebirgsraum Nordrhein-Westfalens eine flaechendeckende Untergliederung in Fliessgewaesserlandschaften zu erhalten, in denen bestimmte Fliessgewaessertypen zu erwarten sind. Diese Fliessgewaessertypen werden definiert ueber die Geologie der Einzugsgebiete, ihre Lage im Laengskontinuum, ihre Gefaelle, ihre hydrologischen Regime, ihre morphologischen Strukturen sowie durch die charakteristische Besiedlung durch aquatische Makroinvertebraten und durch die Auspraegung der Aue. Durch die Beschreibung der regionalspezifischen Leitbilder fuer die einzelnen Fliessgewaessertypen werden zum einen die Massstaebe definiert, an denen eine Bewertung der Gewaesserstruktur unter Beruecksichtigung der naturraumtypischen Gegebenheiten erfolgen soll (Strukturguetekartierung). Zum anderen stellen die Leitbilder Vorbilder dar, an denen sich Massnahmen zu Unterhaltung und Ausbau von Fliessgewaessern orientieren koennen. Aus der Synthese von Ist-Zustand, regionalspezifischem Leitbild und aeusseren Rahmenbedingungen lassen sich fuer jedes Gewaesser die entsprechenden Entwicklungsziele (Soll-Zustand) ableiten.
Das Projekt "Untersuchung von bayerisch-tschechischen Grenzgewaessern hinsichtlich diffuser Belastung" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Bayerisches Landesamt für Wasserwirtschaft durchgeführt. Bayerisch-tschechisches Kooperationsprojekt Untersuchung von bayerisch-tschechischen Grenzgewaessern hinsichtlich diffuser und punktueller stofflicher Belastungen (Schadstoffe aus grenzueberschreitendem Verkehr, Belastungen aus der Landwirtschaft, Abwasserbelastung) und die oekologischen Auswirkungen auf die Gewaesserbiozoenosen. Angestrebt wird eine Kartierung der Gewaesser hinsichtlich ihrer Hydrochemie und Hydrobiologie, eine Typisierung sowie eine oekologische Bewertung.
Das Projekt "Teilprojekt IV: Gewaesser- und Auenvegetation" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Arbeitsgemeinschaft Landschaftsökologie durchgeführt. Im Rahmen eines fachuebergreifenden Projektverbundes sollte eine umfassende Fliessgewaesser- und Auentypologie erstellt werden. Durch das Teilprojekt IV wurden vegetationskundliche Untersuchungen in den Beispielnaturraeumen Sandstein-Odenwald und Oberrheinebene gefoerdert. Parallel zur Untersuchung der Vegetation sollte in einem methodischen Test das typologische Spektrum der Fliessgewaesser des Landes durch eine Untersuchung ausgewaehlter Beispielgewaesser abgeschaetzt werden. Nach Abschluss der interdisziplinaeren methodischen Untersuchungen an zwei naturraeumlichen Grosseinheiten und der Vorlage eines landesweiten Entwurfs fuer eine Fliessgewaessertypologie Baden-Wuerttembergs sollen die bisher gewonnenen Erfahrungen und Kenntnisse an weiteren zwei naturraeumlichen Haupteinheiten ueberprueft und weitergefuehrt werden. Aufbauend auf der 1992 erstellten tal- und gewaessermorphologischen Uebersichtskarte Baden-Wuerttembergs sollen in fachuebergreifender Arbeit die zu definierenden Gewaessertypen eingehend beschrieben und systematisiert werde. Der Schwerpunkt dieses Teilprojekts liegt bei der Bach- und Auenvegetation. In den untersuchten Naturraeumen - dem Keuper-Bergland und dem metamorphen Grundgebirge im Schwarzwald - sind die Erhebungen im Gelaende fast abgeschlossen. Die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass die Vegetation der untersuchten Bachufer in beiden Untersuchungsraeumen trotz etlicher gemeinsamer Zuege erhebliche Unterschiede aufweist. So besitzen die Ufersaeume der Schwarzwaldbaeche, insbesondere in Abhaengigkeit von Hoehenstufe und Zugehoerigkeit zum danubischen oder rhenanischen Relieftyp, eine vielfaeltige Differenzierung, die in dieser ausgepraegten Form an den Keuperbaechen nicht zu finden ist. Obwohl das Keuper-Bergland im geologischen Aufbau erheblich inhomogener beschaffen ist als das metamorphe Grundgebirge, bieten die Bachufersaeume insgesamt ein viel einheitlicheres Bild als im Schwarzwald. Dies gilt bemerkenswerterweise auch fuer die untersuchten Moos- und Flechtenvegetation der Baeche beider Naturraeume.
Das Projekt "Morphologische, chemische und biologische Typologie kleiner Fliessgewaesser in ausgewaehlten Landschaftseinheiten Sachsen-Anhalts" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Fachhochschule Magdeburg, Institut für Wasserwirtschaft und Ökotechnologie durchgeführt. Bei der Bewertung von Fliessgewaessern kommt es darauf an, die anthropogenen Einfluesse so treffend wie moeglich von den naturgegebenen Faktoren zu unterscheiden und ihre Wirkung zu beschreiben. Bisherige Guetekartierungen werden durch andere oekologisch relevante Bewertungen ergaenzt: eine Trophie-Indikation mit Hilfe geeigneter pflanzlicher Indikatoren; eine Indikation des Saeure- bzw Versauerungsstatus bestimmter Fliessgewaessertypen mit Hilfe biologischer Indikatoren in Korrespondenz mit dem Versauerungs-Messprogramm des Landesumweltamtes; eine Darstellung des oekologischen Gewaesserzustandes und seine Beziehung zur Besiedlung insbesondere mit Makroinvertebraten. Ziel der Arbeit ist, den Wasserbehoerden eine Gewaessertypologie fuer die jeweilige Landschaftseinheit in die Hand zu geben, die eine Grundlage fuer die Erarbeitung von Pflege- und Entwicklungsmassnahmen darstellt.
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