Das Projekt "Repraesentativbefragung zum Stand von Umweltbewusstsein, Umweltverhalten im Alltag und oekologischer Gerechtigkeit im Jahr 2002 einschliesslich sozialwissenschaftlicher Analysen (Umweltbewusstseinsstudie 2002)" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Marburg, Institut für Erziehungswissenschaften, Abteilung Empirische Pädagogik.Das Vorhaben soll zunaechst aufbauen auf die grundlegenden Themenstellungen, die bereits in den Umfragen seit Anfang der 90er Jahre behandelt worden sind: - Einschaetzung der Umweltverhaeltnisse und deren Entwicklung, - Oekologisches Problembewusstsein in den Dimensionen Einstellungen, Werte und Zahlungsbereitschaften, - Umweltwissen und Umweltengagement, - Einschaetzungen zur Umweltpolitik, zu den relevanten Akteuren und den Handlungsperspektiven, - Bereichsspezifische Einstellungen und damit verbundene Verhaltensweisen in verschiedenen Handlungsbereichen. Neu aufgenommen werden soll die Themenstellung der oekologischen Gerechtigkeit. Dabei wird untersucht, wie Belastungen, aber auch Umweltverbraeuche zwischen verschiedenen sozialen Gruppen verteilt sind. Fuer die Situation in Deutschland relevante Forschungsfragen sind dabei: - Soziale Betroffenheit von Risiken und Umweltqualitaeten wie Strahlen, Laerm oder Luftverschmutzung. - Soziale Unterschiede bei der Generierung umweltschaedlicher Emissionen und Abfall, zum Beispiel durch Verkehrsverhalten oder spezifische Konsummuster. - Verteilung der Kosten des Umweltschutzes (Gebuehren; Abgaben; oekologische Steuerreform). - Verteilung von Umweltschutzinvestitionen im Haushaltsbereich (Waermedaemmung; moderne Heizungsanlagen; energiesparende Geraete). - Verteilung von Konsummustern und lebensstilspezifische Ansatzpunkte fuer die Foerderung des umweltpolitischen Handlungsfeldes 'Nachhaltige Konsummuster'. Diese Fragestellungen sollen einerseits - soweit moeglich - in die Repraesentativbefragung aufgenommen werden, andererseits sind Vergleiche mit anderen Datenquellen (amtliche Statistik, Verfahren der Sozialberichterstattung) anzustellen und dabei systematische sozialwissenschaftliche Analysen (inklusive Zeitreihen) durchzufuehren).
Das Projekt "Bestandsaufnahme der wissenschaftlichen Ergebnisse zu den Determinanten des Informationsverhaltens und interdisziplinaere Ermittlung von Moeglichkeiten verbesserter Informationsstrategien im Bereich Umweltschutz" wird/wurde gefördert durch: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Umweltbundesamt (UBA). Es wird/wurde ausgeführt durch: Universität Marburg, Institut für Erziehungswissenschaften, Abteilung Empirische Pädagogik.Strategien der Umweltkommunikation und der Umweltbildung erfordern eine kritische Bestandsaufnahme der vorliegenden wissenschaftlichen Arbeiten zum Umweltbewusstsein und zum Informationsverhalten bei umweltpolitischen Themen. Es ist eine alte These der Sozialwissenschaften, dass der menschliche Informationserwerb bestimmten sozialen (v.a. milieuspezifischen, teilweise aber auch geschlechts- und altersspezifischen) Mustern folgt. Die regelmaessigen Repraesentativumfragen im Auftrag des UBA ergeben dazu recht klare Anhaltspunkte. Daraus ergibt sich die Erkenntnis, dass die heutigen Schwierigkeiten der Umweltkommunikation nicht zuletzt auf der fehlenden Beruecksichtigung der entsprechenden Muster basieren. In diesem FuE-Vorhaben sollen - aufbauend auf vorliegenden Arbeiten zur Verbesserung der Umweltkommunikation, z.B. die UBA-Forschungsarbeit zu den Umweltmentalitaeten - die wichtigsten Forschungsansaetze und wissenschaftlichen Ergebnisse zusammengestellt und vergleichend bewertet werden, und zwar im Hinblick auf Ansatzpunkte fuer die Entwicklung verbesserter Kommunikationsstrategien. Anzustreben ist dabei eine integrative Betrachtung der Determinanten des Informationsverhaltens aus den Perspektiven verschiedener kultur-, verhaltens-, kommunikations- und sozialwissenschaftlicher Disziplinen bzw. Ansatzweisen. Ebenso einzubeziehen sind auch humanoekologische und verhaltensbiologische Forschungen, die ueber die natuerlichen Begrenzungen des Informationsverhaltens des Menschen aufzuklaeren vermoegen. Das Vorhaben soll also auch der Foerderung und Erprobung von Transdisziplinaritaet in der sozialwissenschaftlichen Umweltforschung dienen. Dazu soll ein entsprechend ausgerichtetes Fachgespraech organisiert und ausgewertet werden, in dem auch der weitere Forschungsbedarf festgestellt werden soll.