Das Projekt Wildtiergenetik ist gedacht als Basisprojekt für populationsgenetische Untersuchungen an Wildtieren in Baden-Württemberg. Es hat eine Laufzeit von 2008 bis 2013. Es soll dazu dienen Fragestellungen rund um Wildtiere zu beantworten, die nicht oder nur sehr aufwendig mit herkömmlichen Methoden gelöst werden können. Zum Beispiel kann man mit Hilfe von Merkmalen der DNA Populationszugehörigkeiten berechnen. Aus diesen Informationen kann man dann Rückschlüsse auf Wanderbewegungen, Ausbreitungen, Barrieren zwischen Populationen oder Vermischungen zwischen Arten ziehen. Aktuell werden über das Projekt Fragen zur Ausbreitung der Wildkatze in Baden-Württemberg bearbeitet. Im Rahmen der Wildtiergenetik sind weiterhin populationsgenetische Untersuchungen zum Auerhuhn geplant. Ziel ist es mit genetischen Methoden die Verbreitung der Wildkatze in Baden-Württemberg zu erfassen. Darüber hinaus soll die Wildkatzenpopulation in den Rheinauen und am Kaiserstuhl genetisch charakterisiert werden. Es sollen Fragestellungen wie der Grad an Hybridisierung mit Hauskatzen, die Vernetzung mit benachbarten größeren Vorkommen und ihre Isolation untersucht werden. Grundlage für das Projekt ist das Wildkatzenmonitoring. Im Monitoring werden in ausgewählten Gebieten Wildkatzennachweise durch die Lockstockmethode gewonnen. Mit Baldrian besprühte Stöcke locken die Katzen an, beim Reiben an den Stöcken verlieren sie Haare, die dann im Labor genetisch auf als Wild- oder Hauskatze bestimmt werden. Für die genetischen Untersuchungen verwenden wir zwei verschiedene Ansätze. Das ist zum einen eine Sequenzierung von mitochondrialer DNA, zum anderen eine Längenfragmentanalyse mittels Mikrosatelliten. Inzwischen gilt in Baden-Württemberg die Wildkatze in der gesamten Oberrheinebene zwischen Karlsruhe und Lörrach, am Stromberg und mit vereinzelten Nachweisen im Osten Baden-Württembergs als sicher nachgewiesen. Seit 2006 konnten an 1022 aufgestellten Lockstöcken bisher insgesamt 633 Haarfunde und zusätzlich 54 Totfunde gesammelt und untersucht werden. Von den so insgesamt 687 Proben konnten 49% Wildkatzen, 27% Hauskatzen und 24% nicht zugeordnet werden. Bereits abgeschlossener Projektteil: In diesem ersten Teil wurde die genetische Struktur des Rotwildes in Baden-Württemberg untersucht. Die Fragestellung lautete, ob, ausgelöst durch die Beschränkung des Rotwildes auf sogenannte Rotwildgebiete und den Abschuss wandernden Rotwildes außerhalb dieser Gebiete, der genetische Austausch von Rotwild beeinträchtigt ist. Zur Beantwortung dieser Frage wurde die genetische Diversität der einzelnen Rotwildpopulationen Baden-Württembergs anhand von Mikrosatelliten analysiert. Dabei konnte gezeigt werden, dass die aktuellen Rotwildpopulationen nicht vollständig voneinander isoliert sind. (Text gekürzt)
Seit Beginn der 90er Jahre versucht die balearische Tourismuspolitik mit den neuen Leitmotiven 'Naturschutz' und 'Qualitätstourismus' und einer damit verbundenen Gesetzgebung und staatlichen Investitionen, dem Urlauber ein neues Mallorca-Image zu vermitteln: das einer grünen, naturnahen, 'behüteten' Insel - so der Werbeslogan. Damit soll den veränderten, in puncto Natur gestiegenen Ansprüchen der Touristen entgegengekommen werden und eine finanzkräftige Klientel angeworben werden. Mallorca kommt bei dieser Regulierung und Segmentierung des touristischen Angebots wie schon bei der Etablierung des Massentourismus im Mittelmeergebiet eine Vorreiterrolle zu. Ist der 'Qualitätstourismus' in seiner aktuell angestrebten Form eine echte umweltverträgliche Alternative zum traditionellen Massentourismus auf Mallorca? Liegen hierin Chancen, die Insel vor einer weiteren touristischen Überprägung zu schützen oder verbergen sich dahinter eher weitere Gefahren für den Landschaftscharakter und die Inselökologie? Dies sind Fragen, die das Projekt untersucht. Seit Beginn der 90er Jahre versucht die balearische Tourismuspolitik mit den neuen Leitmotiven 'Naturschutz' und 'Qualitätstourismus' und einer damit verbundenen Gesetzgebung und staatlichen Investitionen, dem Urlauber ein neues Mallorca-Image zu vermitteln: das einer grünen, naturnahen, 'behüteten' Insel - so der Werbeslogan. Damit soll den veränderten, in puncto Natur gestiegenen Ansprüchen der Touristen entgegengekommen werden und eine finanzkräftige Klientel angeworben werden. Mallorca kommt bei dieser Regulierung und Segmentierung des touristischen Angebots wie schon bei der Etablierung des Massentourismus im Mittelmeergebiet eine Vorreiterrolle zu. Ist der 'Qualitätstourismus' in seiner aktuell angestrebten Form eine echte umweltverträgliche Alternative zum traditionellen Massentourismus auf Mallorca? Liegen hierin Chancen, die Insel vor einer weiteren touristischen Überprägung zu schützen oder verbergen sich dahinter eher weitere Gefahren für den Landschaftscharakter und die Inselökologie? Dies sind Fragen, die das Projekt untersucht.
Erfassung der Faunen-Diversitaet ostafrikanischer, reliktaerer Kuestenwaelder; Taxonomie und Vorkommen der nachgewiesenen Arten; Schutzmassnahmen fuer die Erhaltung der Waldinseln. Ergebnis (nur Mammalia): Hohe Diversitaet der Chiroptera (46 Arten), gefolgt von Rodentia (32 Arten) und Bovidae (22 Arten); die Artenzahl liegt niedriger als im Guinea-KongoWaldgebiet. Nur wenige Arten sind den Kuestenwaeldern mit anderen ostafrikanischen Waeldern und der zentralafrikanischen Hylaea gemeinsam. Fuer den Endemismus (14 Taxa Mammalia) wird regionale Entwicklung angenommen.
In bewirtschafteten Wäldern ist der natürliche Zyklus der Waldentwicklung verkürzt, insbesondere späte Sukzessionsstadien und Zerfallsphasen und die damit assoziierten Strukturelemente sind unterrepräsentiert. Die Ausweisung von Prozesschutzflächen ist daher ein zentrales Instrument der Biodiversitätsförderung im Wald. Neben kleineren Alt- und Totholzinseln wird verstärkt die Ausweisung von Großschutzgebieten gefordert. Diese ist jedoch nicht unumstritten, da - insbesondere in homogenen Ausgangsbeständen - zunächst eine 'Verdunklung' befürchtet wird, bevor natürliche Störungs- oder Zerfallsprozesse greifen. Diese könnte für lichtliebende Arten kurz- und mittelfristig negative Entwicklungen der Habitatqualität mit sich bringen, während für andere Arten, z.B. Totholzbewohner, eine kontinuierliche Habitatverbesserung erwartet wird. Diese Studie untersucht die kurz- und mittelfristige Entwicklung biodiversitätsrelevanter Strukturparameter in Bannwäldern der montanen bis subalpinen Zone seit Aufgabe der Bewirtschaftung (max. 100 Jahre) und bewertet diese für Indikatorarten mit unterschiedlichen, komplementären, waldstrukturellen Habitatansprüchen. Grundlage liefern terrestrische sowie LiDAR-basierte Strukturerhebungen in 42 unbewirtschafteten Flächen (22 Bannwälder in Baden-Württemberg, 20 Naturwaldreservate in der Schweiz) sowie in 300 (bereits beprobten) bewirtschafteten Vergleichsflächen, die über einen breiten waldstrukturellen und standörtlichen Gradienten verteilt sind. Unterschiede in Abundanz, Diversität und räumlicher Verteilung einzelner Strukturparameter (z.B. Totholz, Randlinien, Lücken, horizontale und vertikale Diversität) werden quantifiziert unter Berücksichtigung von Standortsbedingungen und Zeitraum seit Nutzungsaufgabe. Die Verknüpfung mit den Habitatansprüchen ausgewählter Indikatorarten erlaubt Aussagen darüber, welche funktionellen Artengruppen direkt oder erst langfristig von Prozessschutz profitieren und welche nur marginal oder sogar negativ beeinflusst werden. Dies liefert eine wichtige Grundlage für die künftige Schutzgebietsplanung und -management.
Fuer 3 mobile Tierarten werden gemaess den theoretischen Vorarbeiten der oekologischen Station demographische Faktoren und Habitatnutzung nach dem Muster einer Gefaehrdungsgradanalyse bestimmt. In Kooperation mit der Arbeitsgruppe (AG) Seitz, Mainz, werden genetische Variabilitaet, Isolationseffekte und Ausbreitungsdynamik studiert. Unsere Arbeitsgruppe konzentriert sich auf Arten mit grossem Raumanspruch und grosser bis mittlerer Ausbreitungsfaehigkeit: ein Vogel, eine Schmetterlings- und eine Heuschreckenart. Die Schaetzung ihrer Ueberlebenschancen wird modellhaft erarbeitet und die Bedeutung eines abgeleiteten Schutzkonzeptes fuer die ganze Artengemeinschaft mit der AG Kaule, Stuttgart, geprueft. Die mobilen Tierarten erfordern Feldforschung in den grossraeumigen Trockenhaengen im fraenkischen Saaletal und ueberregionale Studien in West- und Ostdeutschland sowie Polen, die z.T. durch die Zusammenarbeit mit den AG Grosser, Halle und Koehler, Jena, geloest werden.
Ziele und Zweck des Projektes: Ziel: Populationsbewegungen zwischen naturnahen Biotopen und Intensivkulturen sollen qualitativ und quantitativ erfasst werden. Gesucht sind Angaben zur Ausstrahlung von verschiedensten Arthropodengruppen ins Kulturland. Zweck: Die Funktion von naturnahen Biotopen in der Kultursteppe als Rueckzugs- und Vermehrungszentren von naturschuetzerisch oder agrooekologisch wichtigen Arten ist abzuklaeren. Methoden: Richtungsspezifische Fallentypen an Biotopgrenzen erfassen den Populationsaustausch direkt. Transektreihen von Fallen quer zu Biotopgrenzen geben einen Eindruck von der Distanz des gegenseitigen Faunenaustausches. Korrelation von Artzusammensetzungen in Intensivkulturen und Nachbarschaft zu naturnahen Biotopen.
Um belastbare Prognosen zur Entwicklung der in Deutschland vorhandenen Populationen der FFH-Pflanzenarten erstellen zu können, muss die Datenlage zur ihrer Gesamtverbreitung (Areale, regionale Abundanzen) und zur ökologischen Einnischung noch wesentlich verbessert werden. Mit den am Institut für Geobotanik der Uni Halle entwickelten Methoden der Arealanalyse und auf der Grundlage der dort in Jahrzehnten aufgebauten Spezialbibliothek soll eine umfassende Aufarbeitung der weltweiten Vorkommensinformationen erfolgen. Darauf aufbauend werden arealkundlich-biogeographische Analysen, Modellierungen und Prognosen für naturschutzrelevante Fragestellungen erarbeitet, die sowohl artspezifisch als auch auf die jeweiligen lokalen Vorkommen (Populationen) in Deutschland bezogen sein können. Konkret sollen folgende Ergebnisse erzielt werden: - Arealanalysen, die die regionale Klimasteuerung und -sensitivität der heutigen Verbreitungsmuster untersuchen, relevante Einflussgrößen identifizieren und deren Einflussbereiche geographisch abgrenzen, - publikationsbereite Arealkarten mit regionaler Differenzierung der Häufigkeit (Abundanzklassen), - Ermittlung und Bewertung chorologisch-biogeographischer und ökologischer Kenngrößen wie Reliktcharakter, Einwanderungsgeschichte, Isolationsgrad, Marginalität etc. - Berechnung und Darstellung der daraus abzuleitenden ökologischen Nischen unter Einbeziehung der relevanten Umweltvariablen - Prognose des ökoklimatischen Gefährdungspotentials unter aktuellen Bedingungen und verschiedenen Klimawandelszenarien mit gebietsspezifischen Bewertungen der Risiken und Entwicklungsmöglichkeiten aus biogeographisch-ökoklimatischer Sicht. - Erstellung regional differenzierter, für naturschutzfachliche Planungen geeigneter Prognosekarten zu den Auswirkungen verschiedener Klimawandel-Szenarien. Es ist eine Veröffentlichung in den BfN-Skripten geplant.
Insekten reagieren schnell auf Umweltveränderungen. In der Tat haben regionale Aussterberaten europäischer Tagfalter die von Vögeln und Pflanzen in den letzten Jahrzehnten um eine Größenordnung übertroffen. Wir haben gezeigt, dass Schmetterlinge gute Indikatoren für Veränderungen in weniger auffälligen Gruppen darstellen, die funktionell wichtige Schlüsselarten umfassen, wie z.B. Ameisen. Aus theoretischen Erwägungen ist zu erwarten das Gemeinschaften eng interagierender Arten am sensibelsten gegenüber Veränderungen reagieren, da ihr Überleben auf der Persistenz zahlreicher komplex interagierender Elemente angewiesen ist. Konkret: die stärksten Rückgänge unter Schmetterlingen waren bei Ameisen-abhängigen Arten (sog. Myrmecophilen) festgestellt worden. Wir planen daher die kombinierten Effekte menschlich bedingter Veränderungen in Klima und Lebensraum (Fläche, Isolation, Habitatqualität) auf einige der meist spezialisierten und gefährdeten myrmecophilen Insekten des Grünlandes zu quantifizieren. Die soll erfolgen durch die Untersuchung lokaler Anpassungen, der Veränderungen in den Nischen der Arten und der Variabilität der Ansprüche, die über einen Gradienten lokaler Klimate vom Mittelmeerraum (42. Breitengrad) bis zum Baltikum (55. Breitengrad) geplant ist. Wir planen die Prozesse zu modellieren, die die Populationen und Metapopulationen eines jedes dieser Klein-Ökosysteme beeinträchtigen und darauf aufbauend auf Basis verschiedener Szenarien der globalen Veränderung (v.a. Klima und Landnutzung) die Auswirkungen in verschiedenen Regionen vorherzusagen. Wir werden neue Modell-Vorhersagen erreichen, wie die für die Artenvielfalt ungünstigen Effekte multipel wirkender Faktorenkombinationen z.B. durch Management abgemildert werden können ('mitigation') und wir werden unsere Empfehlungen durch groß-skalige Habitatmanipulationen testen. Schließlich werden wir Schlüsse ziehen für a) die sich ändernden Anforderungen myrmekophiler Insekten u. b) nicht-myrmekophile Schmetterling
Die Erhaltung der Biodiversität schließt auch die Erhaltung der genetischen Diversität ein. Durch die weiterhin fortschreitende Landschaftsfragmentierung wird von vielen Naturschutzgruppierungen angenommen, dass dieses Ziel der Erhaltung der genetischen Diversität in Frage gestellt ist. Diese Problematik soll am Beispiel der Wildkatze beispielhaft untersucht werden, deren Hauptlebensraum größere Waldflächen sind (früher sprach man auch von Waldkatze). Auch bei der Wildkatze wird angenommen, dass die Habitatfragmentierung, her-vorgerufen durch Verlust, Verkleinerung und zunehmende Isolation der Habitatflächen, eine der wesentlichen Ursache für die Untergliederung von Populationen in isolierte Subpopulationen ist. Diese Untergliederung kann, je nach Isolationsgrad, zu einem Verlust genetischer Variabilität bzw. einer größeren Aussterbewahrscheinlichkeit aufgrund mangelnder Anpassungsfähigkeit an veränderte Umweltbedingungen führen.
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