Vor dem Hintergrund des Klimawandels und einer sich weiterentwickelnden Nachfrage nach Waldprodukten und Waldienstleistungen, ist das Ziel von GenTree den europäischen Forstsektor mit besseren Fachkenntnissen, Methoden und Werkzeugen für die Bewirtschaftung und nachhaltige Nutzung von forstgenetischen Ressourcen (FGR) in Europa auszustatten. GenTree wird den Zustand der in situ- und ex situ-Erhaltung von FGR verbessern und die Ausweisung, Erhaltung, Charakterisierung, Bewertung und Nutzung von wichtigen FGR in der Züchtung und forstlicher Praxis sowie in der Politik unterstützen. Das Projekt beabsichtigt zudem das Management von bestehenden Sammlungen genetischer Ressourcen und Fachdatenbanken zu vereinheitlichen, zu rationalisieren und zu verbessern. Außerdem soll die europäische Strategie zur Zusammenarbeit in der Forschung und Entwicklung gestärkt werden. Das Projekt wird neue Strategien zur dynamischen Erhaltung forstgenetischer Ressourcen in Europa entwickeln. Diese basieren auf einer verbesserten phänotypischen und genotypischen Charakterisierung wichtiger europäischer Baumarten in ihrem Verbreitungsgebiet und abgeleiteten Anpassungsreaktionen auf mögliche Umweltänderungen. Weiterhin ist geplant, das forstgenetische Ausgangsmaterial in den europäischen Züchtungsprogrammen zu erweitern, das derzeit nur auf wenige kommerzielle bedeutende Baumarten beschränkt ist. Schließlich werden neue Waldbewirtschaftungsszenarien und politische Rahmenbedingungen erarbeitet, die alle Aspekte der genetischen Erhaltung und Züchtung einschließen, um die Wälder und deren Bewirtschaftung an sich ändernde Umweltbedingungen und soziökonomische Anforderungen besser anzupassen.
Entwicklung und Bereitstellung von Mustern relevanter Waldstrukturparameter für die Schadfaktoren und Überprüfung der Risikoanalyseergebnisse in der Praxis, Herstellung der Beziehung zwischen Risiko-Analyse, Monitoring und den zugrundeliegenden Faktoren, Überprüfen der Ionenmobilitätsspektroskopie in situ und deren Einbettung ins Monitoring.
Langjährige Aufzeichnungen verschiedener Mitteleinsätze, die an den zuständigen Behörden der beteiligten Länder vorhanden sind, bieten die Möglichkeit, eine Reihe von Fragestellungen zu den langfristigen Auswirkungen von Pflanzenschutzmitteln zu bearbeiten. Durch den Vergleich befallener und nicht befallener Bestände können Faktoren identifiziert werden, die Massenvermehrungen phyllophager Insektenarten begünstigen bzw. hemmen. Weiterhin werden vergleichende waldökologische Untersuchungen in Eichenbeständen in Bayern (behandelt/nicht behandelt) durchgeführt. Die Untersuchungen fokussieren auf ausgewählte Arten der Makrolepidopterenfauna und deren Antagonisten sowie der Bodenfauna. Im Rahmen des Arbeitspaketes werden zwei Promotionen durchgeführt. Die Arbeiten ermöglichen Handreichungen zur Bestandsbehandlung im Sinne des integrierten Pflanzenschutzes. Der Lst. für Terrestrische Ökologie (TÖK) übernimmt als federführender Projektpartner alle wissenschaftlichen Untersuchungen im Arbeitspaket. Die Kooperationspartner stellen die jeweils landes- und bestandesbezogenen Daten zu den Pflanzenschutzmitteleinsätzen und Bestandesstrukturen zur Verfügung und unterstützen deren Auswertung. Vorarbeiten zur Auswahl der Untersuchungsflächen in Bayern und die notwendigen Freilandaufnahmen zur Erfassung der genannten Organismengruppen sowie Experimente mit ausgewählten Arten erfolgen mit etablierten, standardisierten Methoden und werden von der TÖK gemeinsam mit der Abteilung Waldschutz der LWF durchgeführt. Die notwendigen Austreibungen der Bodenfauna aus den gewonnenen Bodenkernen erfolgen in externer Dienstleistung. Die Determination des Arthropodenspektrums erfolgt durch externe Spezialisten, die Betreuung der Zucht von Lepidopteren-Puppen und Parasitoiden durch ein/e TA, die aufwendigen Freiland- und Laborarbeiten werden durch stud. Hilfskräfte unterstützt. Die statistische Auswertung und Analyse der umfangreichen Erhebungsdaten erfolgt an der TÖK.
Seit dem Jahr 2007 häufen sich Meldungen über schädlich auftretende Tannentriebläuse und -stammläuse der Gattungen Dreyfusia und Mindarus aus Baden-Württemberg, Bayern, Österreich und Schweiz. Immer wieder wurden auch in der Vergangenheit von den Unteren Forstbehörden (UFB) in Baden-Württemberg Schäden durch Tannenläuse gemeldet. Doch meist waren nur kleinere Flächen betroffen bzw. war das Problem von kurzer (einjähriger) Dauer. Das konstant starke Auftreten der Tannenläuse seit 2007 ist ein neues Phänomen, dessen Ursachen noch nicht bekannt sind. Es lag zunächst nahe, eine (bzw. die wesentliche) Ursache für die hohe Dominanz der Läuse in den milden Wintern zu sehen. Doch auch nach dem langen und kalten Winter 2008/2009 erreichten die Tannenläuse in Baden-Württemberg zum Teil sehr hohe Dichten - dies zeigen erste Beobachtungen auf Monitoringflächen, die die Abt. Waldschutz im Jahr 2009 angelegt hat. Tannenläuse sind - wie (Forst-)Insekten in unseren Breiten generell - an längere Phasen mit tiefen Temperaturen durch verhaltens- und physiologische Merkmale adaptiert; ein konstant kalter Winter wird die Populationsdichten nicht wesentlich regulieren. Vielmehr ist es wahrscheinlich, dass die Witterungsbedingungen zum Zeit des Schlupfes der Larven (die Sistensei am Stamm und an der Triebrinde/ die Progrediensei bzw. die Progrediens des I. Stadiums an den Nadeln) -also ab Anfang bis Ende Mai - die Dichte der Läuse maßgeblich steuert. Mit der Untersuchung sollen die Rahmenbedingungen benannt werden, die die Massenentwicklung der Läuse fördern bzw. auch wieder begrenzen. Ein (wiederholter) Befall durch Tannenstammläuse prädisponiert die Weißtanne für eine erfolgreiche Besiedlung durch den Weißtannenrüssler (Pisodes piceae). Dies ist derzeit in Beständen im Schwarzwald (z. B. bei Kandern, Häg, Gaggenau) und einigen Orten im Virngrund und im Schwäb.-Fränkischen Wald zu beobachten. Befallen wurden bisher - so die bisherige Erfahrung - ältere, abgängige Tannen und gelagertes Holz in Rinde. Nach Trockenperioden können aber auch gestresste Tannen im Stangenholz und schwachen Baumholz befallen werden. Da die Weißtanne empfindlicher gegenüber Klimaschwankungen als jede andere Baumart ist, besteht für sie im Zuge des sich wandelnden Klimas ein akutes Gefährdungspotential dadurch, dass Trockenstress sie für den Befall mit Tannen-laus und -rüssler anfällig macht. Wenn es zudem nach Befall durch Tannenläuse zum Auftreten der Tannen-rindennekrose kommt, so kann dies zu erheblichen wirtschaftlichen Einbußen führen, weil ganze Bestände ausfallen. Häufig ist der Tannenstammlaus-Befall von Schleimfluss begleitet, der auch auf einen Befall durch den Pilz Nectria fuckeliana hinweist. Dessen Rolle ist noch unklar. (Text gekürzt)
Das Projekt soll Auskunft darüber geben, inwieweit die Eichen im Rheinauewald von Phytophthora-Arten befallen sind. Das Vorkommen von bestimmten Arten könnte eine bisher nicht bekannte Gefährdung der Eichen an entsprechenden Standorten darstellen. Andererseits können möglicherweise bereits bekannte standörtliche Empfindlichkeiten der Eichen (Grenzen der Überflutungstoleranz, Kalkchlorosen) damit erklärt werden.
Im Rahmen des Verbundprojekts 'Zukunftsorientiertes Risikomanagement für biotische Schadereignisse in Wäldern zur Gewährleistung einer nachhaltigen Waldwirtschaft', das durch das Bundeslandwirtschaftsministerium gefördert wird, wurde die Abteilung Waldschutz der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt mit der 'Erstellung bundeseinheitlicher Leitlinien für den integrierten Pflanzenschutz in der Forstwirtschaft und Demonstration der Verfahren in Beispielbetrieben Deutschlands' betraut. Die Grundlage für dieses Vorhaben bilden die allgemeinen Grundsätze des integrierten Pflanzenschutzes der Pflanzenschutz-Anwendungsrichtlinie EU 2009/128/EG. Ziel ist es, die Intensität des Pflanzenschutzes auf ein notwendiges Maß zu begrenzen und Belastungen für die Menschen, die Tiere und die Umwelt zu vermeiden. Die sektorspezifische Leitlinie, die in Zusammenarbeit mit maßgeblichen Akteuren der Forstwirtschaft und des Pflanzenschutzes erarbeitet wird, soll dies für den Pflanzenschutz im Wald konkretisieren. Auch vor dem Hintergrund, dass im Zuge gesetzlicher und selbstverpflichtender Maßnahmen zunehmend striktere Anforderung an den Waldschutz gestellt werden, sich die Zahl der zugelassenen Pflanzenschutzmittel im Forst verringert und die Gesellschaft den Waldschutz immer stärker diskutiert, ist eine gemeinsame Position zu integriertem Pflanzenschutz im Forst erstrebenswert. Sechs Beispielbetriebe, deren betrieblicher Schwerpunkt in der Fichten-, Kiefern-, Buchen- oder Eichenwirtschaft liegt, sollen die Leitlinie auf ihre Praxistauglichkeit prüfen und das integrierte Vorgehen noch besser in die forstliche Praxis bringen. Projektbearbeiter und Waldschutzexperten der NW-FVA betreuen und beraten die Beispielbetriebe dazu intensiv, so dass geeignete Verfahren beispielhaft realisiert und Innovationen erprobt werden können. Informationen über das umgesetzte Waldschutzmanagement sollen für interessierte Waldbesitzer und Forstbetriebe beispielsweise im Rahmen von Exkursionstagen bereitgestellt werden. Das Institut für Strategien und Folgenabschätzung am Julius Kühn-Institut unterstützt die Erarbeitung der Leitlinie. Es wirkt bei der Betreuung der Beispielbetriebe mit und bewertet die Umsetzung des integrierten Pflanzenschutzes anhand von ökologischen Begleituntersuchungen. Gegebenenfalls kann das Institut bei der Modellierung von ökologischen Auswirkungen der Pflanzenschutzmaßnahmen im Forst mit dem anzupassenden Indikatorsystem SYNOPS-GIS einen weiteren Beitrag liefern.
Das Verbundvorhaben RiMa-Wald befasst sich mit aktuellen Fragestellungen für einen integrierten Pflanzenschutz im Wald. Die Ausgestaltung des Verbunds beinhaltet die Erstellung und Umsetzung sektorspezifischer Leitlinien für den integrierten Pflanzenschutz im Forst, die Verbesserung der Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln und -wirkstoffen im nationalen Zulassungs- und Genehmigungsverfahren für den Anwendungsbereich Forst, einschließlich der Überprüfung von Umweltaspekten bei der luftgestützten Ausbringung von Insektiziden. Partner: Julius Kühn-Institut, Landesbetrieb Forst Brandenburg, Technische Universität München, Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt, Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft Im Teilvorhaben 1 werden gezielt Kiefernwälder untersucht, die aktuell häufig durch Massenvermehrungen forstschädlicher Insekten gefährdet sind. Hierbei werden die Auswirkungen von aviochemischen Bekämpfungsmaßnahmen mit Insektiziden und die von Kahlfraßereignissen in Waldbeständen auf die Nützlingsfauna mit freilandökologischen Methoden untersucht. In weiteren Arbeitspaketen werden mittels Rückstandsanalysen die Wirkstoffkonzentrationen in Ziel- und Nichtzielorganismen bzw. in Pflanzenmaterial bestimmt. Zusätzlich geben Abdrift- und Expositionsmessungen Aufschluss über die Belastung von angrenzenden Arealen und über die verbleibende Menge an Spritzflüssigkeit am Waldboden. Die Ergebnisse dienen der Erarbeitung einer realistischen Nutzen-Risiko-Analyse im Pflanzenschutz und zur Formulierung praktikabler Risikominderungsmaßnahmen für ein nachhaltiges Schädlingsmanagement, die mit den Bewertungsbehörden im Zulassungsverfahren von Pflanzenschutzmitteln abgestimmt werden. Abschließend erfolgen der Ergebnistransfer und die Umsetzung in die Praxis.
Das durch die EU im Rahmen des LIFE - Programms zu 50% geförderte Projekt wird in einem 7000 ha großen Gebiet rund um den Feldberg durchgeführt, das für den Naturschutz von überregionaler Bedeutung ist. Auch die in Mitteleuropa vom Aussterben bedrohten Arten Auer- und Haselhuhn kommen hier vor. Zum Schutz dieser hochwertigen Landschaft wurden ein großes Naturschutzgebiet sowie ein EG-Vogelschutzgebiet ausgewiesen. Der Raum wird als FFH - Gebiet vorgeschlagen. Gleichzeitig ist das Gebiet eine der bedeutendsten Tourismusregionen Zentraleuropas. Es können sich Zielkonflikte zwischen dem Arten- und Habitatschutz einerseits und der touristischen Nutzung andererseits ergeben. Die Idee des Projektes ist, Naturschutz und Tourismus nicht als Gegensätze aufzufassen, sondern miteinander zu verbinden. Durch das Projekt soll diese Zielsetzung in die Praxis umgesetzt werden. Dafür wird ein integraler Ansatz gewählt, bei dem im Sinne der Agenda 21 der Konferenz von Rio die wirtschaftliche, ökologische und soziale Entwicklung als untrennbare Einheit aufgefasst wird. Die sturmbedingten Veränderungen nach dem 26.12.1999 werden in die Projektbearbeitung einbezogen.
Das Orkantief 'Lothar' hat 1999 nicht nur im Wirtschaftswald sondern auch in den Bannwäldern Baden-Württembergs große Schäden angerichtet. Die somit entstandenen Sturmwurf-Sukzessionsflächen könnten Initialereignisse für eine Massenvermehrung des Buchdruckers (Ips typographus) sein. Eine solche Entwicklung wurde bereits nach 1990 beobachtet und in den Bannwäldern 'Napf' (Fbz. Kirchzarten), 'Wilder See / Hornisgrinde' (Fbz. Klosterreichenbach), 'Hoher Ochsenkopf' (Fbz. Forbach) und 'Wildseemoor' (Fbz. Gernsbach) detailliert untersucht. Aufgrund der neuen Situation wird diese Untersuchung weitergeführt und auf die besonders gefährdeten Bannwälder 'Bärlochkar' (Fbz. Enzklösterle), 'Stürmlesloch' (Fbz. Bad Wildbad) und 'Eiberg' (Fbz. Bad Wildbad) ausgedehnt. Hierdurch ist die zeitnahe Untersuchung der Initialphase einer Gradation bzw. der Progradation möglich, die im Rahmen des vorhergehenden Projektes nur bedingt rekonstruiert werden konnte.
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