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Einfluss von Pestiziden und Klimaerwärmung auf die Entwicklung von Amphibien (BufoPestClim)

Das Projekt "Einfluss von Pestiziden und Klimaerwärmung auf die Entwicklung von Amphibien (BufoPestClim)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Zoologie durchgeführt. Der Pestizideinsatz steigt sowohl in der Landwirtschaft als auch im Privatbereich. Von den eingesetzten Pestiziden stellen glyphosat-basierte Herbizide die am meisten verwendeten Produkte dar. Wenn diese Produkte in der Nähe von Gewässern eingesetzt werden, kann dies auch zur Kontamination dort lebender Amphibien und Algen führen. Inwiefern die Wirkung von Pestiziden auf Nicht-Zielorganismen durch den Klimawandel (generelle Erwärmung bzw. Zunahme an Extremtemperaturen) beeinflusst wird, ist nur sehr wenig untersucht. Im vorliegenden Projekt wurde ein Experiment zum Einfluss des glyphosat-basierten Herbizids Roundup PowerFlex® und der Temperatur auf die Ei- bzw. Kaulquappen-Entwicklung der Erdkröte (Bufo bufo), vergesellschaftete Algengemeinschaften, sowie abiotische Parameter im Umgebungswasser im April und Mai 2015 durchgeführt. Die Resultate zeigten Effekte von Herbizidkonzentration und Temperatur auf die Morphologie der Erdkröten. Kombinierte Effekte von Herbizidkonzentration und Temperatur wirkten sich signifikant auf die Körperlänge und Körperbreite der Kaulquappen aus. Bemerkenswert war auch eine Interaktion von Herbizid und Temperatur, sodass bei 76% aller Kaulquappen deformierte Schwänze bei 15°C auftraten, wohingegen keine Schwanzdeformationen in der Kontrollgruppe ohne Herbizideinsatz bei 15°C oder generell bei Kaulquappen bei 20°C auftraten. Die Herbizidkonzentrationen bewirkten auch eine Verschiebung der Diversität und Zusammensetzung der Algengemeinschaften; die Algendichte war nicht beeinflusst. Die Wassertemperatur beeinflusste die Algendiversität, zeigte jedoch nur marginale Effekte auf Algendichte. Weder die Algendichte noch die Algendiversität zeigte signifikante Effekte auf die Morphologie der Kaulquappen. Höhere Temperaturen führte zu einem reduzierten Sauerstoffgehalt und pH-Wert des Umgebungswassers. Die durch Herbizide oder Temperatur hervorgerufene Beeinflussung von Erdkrötenentwicklung und Algengemeinschaften können potentiell ökologische Interaktionen in Süßwasserökosystemen verändern. Die hier gefundenen Herbizid-Temperatur-Interaktionen lassen die Relevanz der Risikobewertungen von Pestiziden bei Standardtemperaturen hinterfragen.

Selbstreinigungskraft von Fließgewässern unter dem Druck zunehmender Nährstoffbelastung (PowerStreams)

Das Projekt "Selbstreinigungskraft von Fließgewässern unter dem Druck zunehmender Nährstoffbelastung (PowerStreams)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein (HBLA) durchgeführt. Im diesem Projekt wird, unter Zusammenarbeit von Partnern aus Forschung, Bildung und Wirtschaft, die Wirkung von Nährstoffbelastungen und Gewässerregulierungen auf die Effizienz und die Nachhaltigkeit der Selbstreinigungskapazität von Bächen untersucht. Das Ziel ist es, die wechselseitige Wirkung der menschlichen Einflüsse auf die Stoffbilanz von Fließgewässern zu quantifizieren, um Handlungsmöglichkeiten für das Management von Fließgewässern zu identifizieren. Gemeinsam mit Jugendlichen wird die Aufnahme von gelöstem Stickstoff und Kohlenstoff in wenig bis massiv belasteten naturnahen und regulierten Gewässerstrecken experimentell gemessen. Gleichzeitig wird die Produktion von Treibhausgasen in den Gewässern bestimmt. In Laborversuchen testen SchülerInnen im Rahmen ihrer vorwissenschaftlichen Arbeiten das Potential von Sedimenten für eine Aufnahme oder Abgabe von Nährstoffen und Treibhausgasen unter unterschiedlichen Umweltbedingungen. Mittels eines Langzeitversuches wird geklärt, wie sich Nährstoffeinträge über längere Zeiträume auf den Stoffhaushalt der Gewässer und die Wasserqualität auswirken. Für langfristige Kooperationen mit den Schulen wird ein Kooperationsmodell zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses im Rahmen von Forschungswochen und gemeinsam betreuten vorwissenschaftlichen Arbeiten entwickelt.

Klassifizierung von ALS Punktwolken im Flussbereich zur Verbesserung der Ableitung eines landesweiten Gewässermodells in Österreich (Gewässernetz)

Das Projekt "Klassifizierung von ALS Punktwolken im Flussbereich zur Verbesserung der Ableitung eines landesweiten Gewässermodells in Österreich (Gewässernetz)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Wien, Department für Geodäsie und Geoinformation, Forschungsgruppe Photogrammetrie und Fernerkundung (E122) durchgeführt. Die Studie hat gezeigt, dass entgegen der ursprünglichen Annahme, die Filterung der Ufervegetation in den meisten Fällen gut funktioniert. Die Analyse der gefilterten Punktwolke hat aber ergeben, dass die Repräsentation des Gewässergrabens in der ALS Punktwolke oftmals unzulänglich ist. Gründe dafür liegen in der nicht vollständigen Durchdringung des Vegetationslayers, vor allem bei Datenerfassung mit diskreten First-Last-Echo Systemen und geringen Punktdichten von 1-2 Punkten/m2. Dies führt zu Geländemodellen, bei denen die gegenüberliegenden Böschungen linear überbrückt sind und Wasser folglich nicht abfließen kann. Ein hydrologisch korrektes DGM (hydrologically enforced DTM) gibt es in Österreich nicht, wäre aber nicht nur für die Ableitung des Gewässernetzes wünschenswert. Eine Verbesserung der Datenbasis kann seitens der Datenerfassung durch eine höhere Punktdichte (höhere Messrate, Full-Waveform) und durch den Einsatz einer grünen Laserquelle erreicht werden. Auf Seiten der Datenprozessierung können für die Realisierung eines hydrologisch korrekten DGM manuelle, computergestützte und automatische Verfahren eingesetzt werden. Der Zeitaufwand für interaktive Methoden ist zweifellos höher und ihr Einsatz daher entsprechend teurer. Das Ergebnis wird dabei aber auch zuverlässiger sein. Die praktische Erfahrung zeigt, dass viele Stellen in Österreich sich auf das Fachwissen ihrer Mitarbeiter und deren kognitive Fähigkeiten zur interaktiven 2D-Erfassung der Gewässerläufe in einer GIS Umgebung verlassen. Dies ist nicht prinzipiell zu kritisieren. Allerdings ist auch zu überlegen, ob dieser Aufwand in die Erstellung eines hydrologisch korrekten DGM gesteckt werden könnte, auf dessen Basis dann die Ableitung des Gewässernetzes und auch anderer hydrologischer Produkte automatisch erfolgen könnte.

Feststoffhaushalt, Sedimenttransport und Flussmorphologie im Rahmen des Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplans (SED_AT)

Das Projekt "Feststoffhaushalt, Sedimenttransport und Flussmorphologie im Rahmen des Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplans (SED_AT)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement durchgeführt. Im Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan 2009 wurde an mehr als 50% der untersuchten Gewässer ein Risiko der Zielverfehlung des guten ökologischen Zustandes bzw. des guten ökologischen Potentials bis 2015 festgestellt, das hauptsächlich durch hydromorphologische Belastungen zustande kommt (BMLFUW-UW.4.1.2/0011-I/4/2010). Diese Belastungen stehen im engen Zusammenhang mit Problemen die durch Veränderungen im Feststoffhaushalt, Sedimenttransport und der Flussmorphologie entstehen. Laut 1. Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan (BMLFUW-UW.4.1.2/0011-I/4/2010, Kapitel 6.4.7.5, Seite 155) ist vorgesehen, laufende und neue Forschungsarbeiten zu diesen Themenbereichen gemeinsam mit den betroffenen Stakeholdern zu intensivieren und zu ergänzen. Das Projekt 'SED-AT - Feststoffhauhalt, Sedimenttransport und Flussmorphologie im Rahmen des Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplans' hat hierzu einen Teil beigetragen. Die Ziele des Projektes waren: i) eine österreichweite Erfassung und Analyse von Problemen im Bereich des Feststoffhaushaltes, des Sedimenttransportes und der Flussmorphologie; ii) Erhebung des sich daraus ableitenden Handlungsbedarfs in Hinblick auf Maßnahmen zur Zielerreichung des guten ökologischen Zustandes; iii) Erstellung eines akkordierten Umsetzungsprogramms (in Abstimmung mit den betroffenen Stakeholdern sowie dem Ministerium); und iv) Bewusstseinsbildung, z.B. dass anthropogene Veränderungen des Feststoffhaushaltes, des Sedimenttransportes und der Flussmorphologie sich auf verschiedenste Weise in den betroffenen Sektoren (Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV), Flussbau, Ökologie, Energiewirtschaft, Wasserstraßen und Landwirtschaft) auswirken, dort zu Problemen führen können und daher nicht zu vernachlässigen sind. Die methodische Vorgehensweise beinhaltete die Analyse vorhandener Literatur, Studien und Projekte sowie Erhebungen mittels Fragebogen und direkte Gespräche mit Stakeholdern. Durch das Projekt SED-AT konnte in Zusammenarbeit mit den betroffenen Stakeholdern aus den Sektoren Wildbach- und Lawinenverbauung, Flussbau, Wasserstraßen Donau/Thaya und March, Energiewirtschaft, Ökologie und Landwirtschaft erstmals in einem Bottom-Up Prozess, eine österreichweite Darstellung der Probleme abgeleitet und daraus der Handlungsbedarf in Hinblick auf Feststoffhaushalt, Sedimenttransport und Flussmorphologie erarbeitet werden. Im Rahmen dieser Erhebung wurden in allen Sektoren Probleme mit dem Feststoffhaushalt bzw. dem Sedimenttransport festgestellt. In den Auswertungen hat sich gezeigt, dass in den Sektoren Energiewirtschaft bzw. den gestauten Strecken und der WLV eher Probleme mit dem Sedimentüberschuss und im Flussbau bzw. den freien Fließstrecken eher Probleme mit Sedimentdefizit auftreten. Im Bereich der Ökologie sind meist strukturelle Mängel zu finden, die in vielen Fällen mit der Beeinflussung des Sedimentkontinuums bzw. der veränderten Flussmorphologie in Zusammenhang stehen. (Text gekürzt)

Bodenfeuchteverhältnisse in agrarischen Anbaugebieten der Steiermark unter besonderer Berücksichtigung von Trockenperioden im Lichte des gegenwärtigen Klimawandels und unter Berücksichtigung der Maßnahmen im Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan (BodenfeuchteStmk)

Das Projekt "Bodenfeuchteverhältnisse in agrarischen Anbaugebieten der Steiermark unter besonderer Berücksichtigung von Trockenperioden im Lichte des gegenwärtigen Klimawandels und unter Berücksichtigung der Maßnahmen im Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan (BodenfeuchteStmk)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität Graz, Institut für Geographie und Raumforschung durchgeführt. Im Rahmen dieses Projektvorhabens sollen vor allem die Zusammenhänge zwischen der Witterung (Niederschlagverhältnisse im Sommerhalbjahr) und den Bodenfeuchteverhältnissen im Sinne der Feldkapazitäten mit den Folgewirkungen für die jeweiligen Grundwasserbereiche. Ferner sollen aber auch die Ernteverläufe und Wuchshöhen von Ertragspflanzen insbesondere vom Mais erfasst werden. Der Fokus liegt dabei auf Perioden mit sehr wenig Niederschlag und die unterschiedliche Reaktion der verschiedenen Böden in den Versuchsflächen der Landwirtschaftskammer f. Stmk. auf die Grundwasserveränderungen. Die Ergebnisse sollen dann in ein Konzept für die Beratung der Landwirte einfließen und mit Ende 2011 abgeschlossen werden. Mittels der erhobenen Daten sollen auch präzisere Aussagen möglich sein, bei welchen Flächen mit bestimmten Bodentypen und dazugehörenden Bodenfeuchteverhältnissen eine Bewässerung sinnvoll und möglich ist alles in Hinblick auf eine nachhaltige Schonung der Wasserreserven in den genannten Grundwassergebieten. Wichtig erscheint, einen Empfehlungskatalog mit ausgewählten Kriterien für die Landwirte zu erarbeiten, in welchen die Bodentypen einerseits und die Sortenfrage andererseits inbegriffen sind; des weiteren sollen Empfehlungen für die Landwirte ausgearbeitet werde, auf welchen Standorten eine Bewässerung sinnvoll erscheint.

Weitergehende Reinigung kommunaler Abwässer mit Ozon sowie Aktivkohle für die Entfernung organischer Spurenstoffe (KomOzAk)

Das Projekt "Weitergehende Reinigung kommunaler Abwässer mit Ozon sowie Aktivkohle für die Entfernung organischer Spurenstoffe (KomOzAk)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Technische Universität Wien, Institut für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft (E226) durchgeführt. Im Rahmen des Forschungsprojektes KomOzAk wurde eine Versuchsanlage mit Ozonung und Aktivkohlefiltration zur weitergehenden Abwasserreinigung (Behandlung von nach dem Stand der Technik gereinigtem Kläranlagenablauf) aufgebaut und betrieben. Ziel des Projekts war es, relevante Parameter für eine praktische Umsetzung der beiden technischen Verfahren hinsichtlich Bemessung und Betrieb zu erheben. Die Kläranlagenablaufozonung wurde als großtechnische Pilotanlage mit einer Behandlungskapazität von 10.000 15.000 EW ausgeführt. Sie umfasste die Ozonungsstufe mit vier Ozon-Reaktionsbehältern, die parallel oder seriell und in unterschiedlicher Anzahl betrieben werden konnten, und drei parallel betriebene Nachbehandlungsverfahren (reines Reaktionsvolumen, Anthrazitfilter und Aktivkohle-Druckfilter mit granulierter Aktivkohle). Parallel dazu wurde eine Pilotanlage mit Aktivkohleadsorptionseinheit mit granulierter Aktivkohle aufgebaut, die mit 3 m3/h beschickt wurde. Die Wirksamkeit der Spurenstoffentfernung wurde anhand von zehn organischen Spurenstoffen untersucht. Für die Darstellung der Spurenstoffentfernung wurde auf die Indikatorsubstanzen des RiSKWa-Leitfadens zurückgegriffen. Sowohl die Kläranlagenablaufozonung als auch die Aktivkohlefiltration erwiesen sich im Dauerbetrieb als stabile Verfahren. Für den Routinebetrieb der Ozonung von nach dem Stand der Technik gereinigtem Abwasser wird eine spezifische Ozondosis von 0,7 g O3/g DOC empfohlen, da hier die ozonaffinen Substanzen vollständig und die moderat affinen zu etwa 60 % entfernt werden, die Bildung von Bromat als wesentliches Oxidationsnebenprodukt gering ist und der Einsatz von Betriebsmitteln in einem akzeptablen Bereich liegt. Die Entfernung von Spurenstoffen ist bei einer gegebenen Ozondosis von der Reaktivität mit Ozon, in geringerem Maße auch von OH-Radikalen, abhängig. Ab 0,4 g O3/g DOC wurden ozonaffine Indikatorsubstanzen, wie Carbamazepin und Diclofenac bis unter die Nachweisgrenzen entfernt. Die Entfernung der moderat mit Ozon reagierenden Indikatorsubstanzen Bezafibrat und Benzotriazol korrelierte mit der spezifischen Ozondosis. Während eine mittlere Entfernung von 70 % für Bezafibrat bei 0,7 g O3/g DOC erreicht wurde, war für dieselbe Entfernung von Benzotriazol eine spezifische Ozondosis von größer als 0,9 g O3/g DOC notwendig. Es konnte dabei kein Unterschied zwischen dem parallelen (Simulation eines volldurchmischten Beckens) und dem seriellen (Simulation eines kaskadierten Beckens) Betriebsmodus der Ozonreaktoren festgestellt werden. Die UV-Absorption erwies sich als potentieller Überwachungs- bzw. Steuerungsparameter, da die Spurenstoffentfernung von moderat mit Ozon reagierenden Spurenstoffen, wie z. B. Bezafibrat gut mit der Reduktion des SAK254 korreliert. Für die Steuerung wird jedoch keine reine SAK254-Messung vorgeschlagen, die bei nur einer Wellenlänge (254 nm) erfolgt. (Text gekürzt)

Methodenvergleich Tritium, Tritium-Helium, Schwefelhexafluorid (SF6), Krypton-85 (ISOMETH)

Das Projekt "Methodenvergleich Tritium, Tritium-Helium, Schwefelhexafluorid (SF6), Krypton-85 (ISOMETH)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Umweltbundesamt GmbH durchgeführt. Im Rahmen von systematischen Untersuchungen der Mittleren Verweil-Zeit (MVZ) in sechs Porengrundwasserkörpern Österreichs mittels Isotopen- und Spurengasen musste festgestellt werden, dass die Verweilzeiten, die mittels des Spurengas SF6 (Schwefelhexafluorid) ermittelt wurden, überwiegend längere Perioden als die Tritium/Helium-3-Daten und die bestehenden hydrogeologischen Konzepte erwarten ließen. Um diese Unterschiede besser interpretieren zu können, wurden zwei Grundwassersituationen ausgewählt, die bereits sehr genau untersucht wurden und von denen viele ergänzende hydrologisch gut interpretierbare Daten vorlagen. Die Messung von Tritium, Tritium/Helium-3 und Krypton-85 ergaben an der Fischa-Dagnitz-Quelle sowie an einem 300 m oberhalb liegenden Brunnen (Südl. Wr. Becken) im April 2011 Modellalter zwischen acht und zehn Jahren. Das Spurengas SF6 ergab signifikant höhere Alter von 21 Jahren. Eine nochmalige Beprobung im November 2011 mit einer neuen SF6-Probenahmeart ergab eine gute Übereinstimmung mit den Tritium/Helium-3- (April + November) und Krypton-85-Daten (April). Die Probenahme am Lysimeter-Standort Wagna (Leibnitzer Feld) ergab für die Methoden Tritium, Tritium-Helium-3 und Krypton-85 übereinstimmende sehr geringe Modellalter von weniger als einem Jahr, jedoch die Spurengasmethode SF6 ergab mit der konventionellen Probenahme wie bereits im Jahre 2009 (21 Jahre) ein wesentlich höheres Modellalter von 16 Jahren. Aus den vorliegenden Messungen der zwei Untersuchungsgebiete kann gefolgert werden, dass unter den in Österreich üblichen hydrologischen Bedingungen (höher liegende bewaldete Einzugsgebiete), bei der konventionellen SF6-Probenahme samt anschließendem Transport SF6 verloren gehen kann und daher besonders die jungen Grundwasserproben als zu alt eingestuft werden. Als generelle Schlussfolgerung kann angeführt werden, dass die mehrmalige Messung von Sauerstoff-18, die zweimalige Messung von Tritium und die einmalige Messung von Tritium/Helium-3 eine gute Kombination ist, die mittleren Verweilzeiten an einer Messstelle verlässlich einzustufen. Krypton-85 wird wegen des großen Probenahmeaufwandes (Extraktion von 200 L) üblicherweise nur in Einzelfällen als Ergänzung herangezogen. Auch SF6 scheint nur mit einem höheren Probenahmeaufwand (abgeschmolzene Glasampullen) gute Ergebnisse zu bringen. FCKW-Messungen waren bisher in allen Beckenlagen in Österreich kontaminiert und dürften daher nur in unberührten alpinen Lagen erfolgreich sein.

Quantität, Qualität und Dynamik der Grundwasserneubildung am Almstandort Stoderzinken (GruDynStoder)

Das Projekt "Quantität, Qualität und Dynamik der Grundwasserneubildung am Almstandort Stoderzinken (GruDynStoder)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein (HBLA) durchgeführt. Das Projekt baut auf einer bereits abgeschlossenen wissenschaftlichen Tätigkeit (Nr. 100525) zum Thema Grundwasserneubildungsdynamik und dessen Einflussfaktoren im Almökosystem Stoderzinken auf. Hauptziel des Forschungsprojektes ist, die bereits erhobenen Grundlagen zu erweitern bzw. zu ergänzen sowie die folgenden Fragestellungen in einem längeren zeitlichen und breiteren Kontext zu betrachten: - Weiterführende Beobachtung zum besseren Verständnis der jährlichen und jahreszeitlichen Schwankungen der Sickerwassermenge sowie der Niederschlagsereignisse - Quantifizierung des Anteils des Schneeschmelzwassers auf die Grundwasserneubildung am Standort - Die Abschätzung der jährlichen Grundwasserneubildung sowie die Untersuchung der Dynamik der Grundwasserneubildung und die Zusammenhänge mit der Abflussdynamik im Gebirge - Die Bereitstellung und Aufbereitung meteorologischer, bodenhydrologischer und bodenkundlicher Primärdaten für die Validierung von Modellen - Den Einfluss von Klimaelementen auf Schneeakkumulation und -schmelze am Standort zu untersuchen und zu quantifizieren - Die Bedeutung von Almböden für die Trinkwasserversorgung - Die Quantifizierung der natürlichen Hintergrundlast (unvermeidbare Nährstoffverluste) - Die erhobenen Daten für den hydrografischen Dienst, Lawinenwarndienst und anderen Forschungseinrichtungen bereitzustellen.

Erarbeitung einer ergänzenden Wasserrahmenrichtlinie-konformen Methode zur Bewertung der Morphologie kleiner Fließgewässer auf der Grundlage libellenkundlicher Untersuchungen (OdoPot)

Das Projekt "Erarbeitung einer ergänzenden Wasserrahmenrichtlinie-konformen Methode zur Bewertung der Morphologie kleiner Fließgewässer auf der Grundlage libellenkundlicher Untersuchungen (OdoPot)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Umweltbundesamt GmbH durchgeführt. Ziel der vorliegenden libellenkundlichen Studie war die Entwicklung eines gewässertypspezifischen, index-basierten Ansatzes zur Bewertung der Hydromorphologie kleiner und mittlerer Fließgewässer der Bioregion Östliche Flach- und Hügelländer. Auf der Grundlage der ökologischen Ansprüche von 57 (potenziell) in der Bioregion vorkommenden Libellenarten wurden sieben Libellenassoziationen beschrieben. Die ökologischen Ansprüche dieser Assoziationen wurden mit den gewässertypologischen Charakteristika korreliert. Das Ergebnis ist die Definition gewässertypspezifischer Assoziationen. Im Dragonfly Association Index wird die allfällige Abweichung des jeweiligen Status quo von diesen Referenzzuständen verrechnet und in einer der fünf Klassen des ökologischen Zustandes gemäß Wasserrechtsgesetz (WRG) ausgedrückt. Die Methode soll insbesondere an jenen Gewässern und Gewässertypen zur Anwendung kommen, bei denen die Aussagekraft der Standard-Methoden gemäß WRG aufgrund der gewässertypologischen Charakteristik eingeschränkt oder nicht gegeben ist. Darüber hinaus wird der Einsatz der Methode zur Evaluierung lokaler wasserbaulicher Eingriffe, insbesondere Rückbaumaßnahmen, empfohlen.

Entwicklung eines Bewertungssystemes für Augebiete entsprechend den Anforderungen der EU Wasserrahmenrichtlinie basierend auf ausgewählten Makrozoobenthos-Gruppen (FLOX)

Das Projekt "Entwicklung eines Bewertungssystemes für Augebiete entsprechend den Anforderungen der EU Wasserrahmenrichtlinie basierend auf ausgewählten Makrozoobenthos-Gruppen (FLOX)" wird vom Umweltbundesamt gefördert und von Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Hydrobiologie und Gewässermanagement durchgeführt. Während die Bewertung von Fließgewässern eine lange Tradition aufweist und dafür etliche methodische Ansätze existieren (Birk & Hering, 2002; Birk et al., 2012) fehlen diese im österreichischen Donauraum mit Ausnahme des Floodplain-Index (Chovanec et al., 2005) völlig. Mit vorliegender Studie soll diese Lücke geschlossen werden, wobei die Eignung des Makrozoobenthos als biologisches Qualitätselement im Sinne der WRRL als Indikatorgruppe des ökologischen Zustandes von Auen getestet wurde. Prinzipiell besitzt jede besprochene Tiergruppe des Makrozoobenthos (Weichtiere, Libellen und Köcherfliegen) eine hohe Aussagekraft hinsichtlich der hydrologischen Konnektivität, wobei jede einzelne jedoch deutlich unterschiedliche Indikator-Profile auf Grund ihrer ökologischen Einnischung aufweist. Anhand von drei Fallbeispielen (Aubereiche Altenwörth, Klosterneuburg und Lobau) wurden die Makrozoobenthos-Gruppen Trichoptera, Odonata und Mollusca hinsichtlich ihrere Indikatorfunktion getestet. Sie sind hervorragend geeignet, die Dynamik eines Aubereiches widerzuspiegeln und damit die Basis einer ökologischen Bewertung nach Wasserrahmenrichtlinie zu liefern. Das vorgestellte 5-stufige Bewertungsschema basiert auf das Auftreten von Indikatorarten hydromorphologischer Habitattypen und orientiert sich gemäß WRRL am historischen Referenzzustand der Donau.

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