Die Sonne entwickelt sich zu einem der wichtigsten, technischen Energiequellen in der heutigen Zeit. Dünnschichtsolarzellen erreichen derzeit eine Energieausbeute von ca. 13 Prozent. Eine Möglichkeit der Erhöhung des Wirkungsgrades liegt in der Erhöhung der Prozesstemperaturen bei der Schichtherstellung. Dies ist jedoch aufgrund der zurzeit verwendeten Substratgläser, auf denen die Schicht abgeschieden wird, nicht möglich. Herkömmliches Floatglas für die Photovoltaik besitzt eine Tg-Temperatur von 560 Grad Celsius. Der Einsatz des neuen Schwarzglases ermöglicht aufgrund seiner Zusammensetzung und der damit im Zusammenhang stehenden höheren Tg-Temperatur höhere Prozesstemperaturen. Somit sind höhere solare Ausbeuten erreichbar. Da das Schwarzglas aus Schlacken, die bei metallurgischen Prozessen anfallen, produziert werden kann, sind seine Herstellungskosten im Vergleich zu einem Glas ähnlicher Zusammensetzung aus konventionellen Rohstoffen gering. Das Projekt berücksichtigt den Umweltaspekt zum einen durch die Verwertung von Reststoffen und zum anderen durch die Ausnutzung der umweltfreundlichsten Energiequelle, der Sonne. 1. Labortechnische Schmelzen von Schwarzglas und Untersuchung der Eigenschaften; 2. Optimierung der Zusammensetzung für den Einsatz als Trägerglas für die Photovoltaik; 3. Verbesserung der Eigenschaften durch nachträgliche Behandlungen; 4. Technologische Untersuchung zur Flachglasproduktion aus Schwarzglas.
Ausgangspunkt für das Forschungsvorhaben war die Herstellung von 2020 Antikglasscheiben für den Dresdner Zwinger, bei denen 650 Scheiben aufgrund der schlechten Qualität Ausschuss waren. Da bei diesen historischen Gläsern nicht nur die Optik stimmen muss, sondern auch bauphysikalische Eigenschaften durch Beschichtungen erzeugt werden müssen, sind besonders hohe Oberflächenqualitäten nötig. Ziel des Projektes TURA-Glas ist die Herstellung von qualitativ hochwertigen Antikglasscheiben. Eine an der TU-Freiberg entwickelte Oberflächenveredelungstechnologie für Gläser ist in der Lage die chemischen, optischen und mechanischen Eigenschaften so zu verbessern, dass die Fensterscheiben für historische Gebäude langlebiger und dünner gestaltet werden können. Hierzu ist die Überführung der Laborergebnisse in den industriellen Maßstab notwendig, was in diesem Projekt erreicht werden soll. Die Ergebnisse werden anschließend auf andere Bereiche der Glasherstellung, wie die Herstellung von gebogenen Gläsern. Durch die angestrebte Entwicklung wird der Ausschuss minimiert, die Langlebigkeit der Gläser erhöht und die Möglichkeit eröffnet, bei gleichen mechanischen Belastungen dünnere Gläser einzusetzen. Dies spart Rohstoffe und wertvolle Energie, die zum Schmelzen von Glas benötigt wird. Der Arbeitsplan ist in insgesamt 15 Arbeitspakete gegliedert, die ausführlich im Antrag beschrieben sind.
Es wurden sowohl duenne, kristalline Si-Wafer-Solarzellen bei erniedrigten Prozesstemperaturen als auch multikristalline Si-Duennschicht-Solarzellen auf Graphitsubstraten entwickelt und untersucht. Es konnten grossflaechige (175 cm2) Wafersolarzellen aus mono- und auch aus trikristallinem Silizium hergestellt werden, deren Dicke bis auf etwa l00 mym reduziert war. Ihre Wirkungsgrade erreichten ohne AR-Schicht Werte von 11,5-12,5 Prozent. Eine Erniedrigung der Prozesstemperaturen hat wegen der dabei auftretenden Verschlechterung der elektrischen Kenndaten keinen positiven Effekt auf die erwartete Kostenreduzierung. Tri-Si-Staebe sind mechanisch bruchfester und koennen daher mit hoeherer Ausbeute in duennere Wafer zersaegt werden. Mit duennen Schlitzsolarzellen (150 mym dick, 43 cm2 gross) aus tri-Silizium konnte das Konzept der Rueckseitenkontaktsolarzelle realisiert und ein Wirkungsgrad von 14,3 Prozent erreicht werden. Auf Graphitsubstraten abgeschiedene amorphe Si-Schichten konnten mit dem an der TU-HH entwickelten Elektronenstrahl-Rekristallisierungs-Verfahren schnell und effektiv zu grosskoernigen Si-Keimschichten umgewandelt werden. Die darauf mit CVD-Verfahren abgeschiedenen, 20-40 mym duennen, multikristallinen Si-Absorberschichten besassen ebenfalls noch ausgezeichnete kristallographische Eigenschaften. Ihre elektrische Qualitaet dagegen war nicht ausreichend, um daraus Solarzellen mit Wirkungsgraden ueber 3 Prozent herzustellen. Von den realisierten und untersuchten Konzepten hat mittelfristig die Entwicklung duenner Wafersolarzellen aus tri-Silizium das groesste Potential zur weiteren Kostenreduktion.
Die Minderung der NOx-Emissionen auf 0,5 g/m3 bei querbeheizten Glasschmelzwannen erfolgt in mehreren Schritten. Zunaechst wird die an U-Flammenwannen bereits erprobte Technik der Luftstufung auf eine Querbrennerwanne uebertragen. Da bei diesen Schmelzwannen ein Zugriff auf die Ofenseite nicht moeglich ist, wird die vorgewaermte Luft aus den Regeneratoren entnommen und ueber eine hochtemperaturbestaendige Strahlpumpe dem Ofenbereich zugefuehrt. Hierdurch wird eine innere Rezirkulation erzeugt, die den Effekt der Luftstufung unterstuetzt. Durch den Ausbrand des unterstoechiometrischen Betriebes der Flamme im Oberofen wird die Temperatur an den Flammwurzeln gesenkt und mit einer NOx-Minderung von 30 Prozent gerechnet. Eine weitere Reduzierung des NOx-Gehaltes der Abgase erfolgt in einem einzuegigen Regenerator mittels nichtkatalytischer Reduktion mit Ammoniak. Sofern mit den o.a. Massnahmen ein Dauerbetrieb der Wanne unter 0,5 g NOx/m3 nicht moeglich oder der Ammoniakschlupf zu hoch sein sollte, ist der Einsatz eines Plattenkatalysators vorgesehen. Mit diesen Massnahmen wird demonstriert, dass bei Hohl- und Flachglaswannen sowie bei Spezialglaswannen die relativ hohen Emissionen durch primaere und sekundaere Massnahmen erheblich gesenkt werden koennen.