Die Wanderausstellung zeigt anhand archäologischer und paläogenetischer Exponate und Daten, dass die Deutschen wie alle anderen Bevölkerungen in Europa nicht autochthon entstanden sind, sondern als Ergebnis von Migrationsprozessen. Menschen waren zu allen Zeiten mobil. Auf der Suche nach Nahrung, Wasser und anderen Ressourcen haben sie sich stets sowohl kleinräumig bewegt als auch andere Regionen und Kontinente besiedelt. Indem wir den Besuchern unsere unterschiedlichen Wurzeln aus Afrika oder Westasien präsentieren, soll verdeutlicht werden, dass Migration kein modernes Phänomen ist, sondern selbstverständlicher Bestandteil des Mensch-seins.
Die in Südwestasien seltenen und bedrohten Arten von Iris sect. Oncocyclus werden hinsichtlich ihrer morphologischen, morphometrischen und molekularen Variation und ihrer Reproduktionsbiologie untersucht. Die Ergebnisse sollen Grundlage von Artenschutzmassnahmen sein
Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg Spanische Fahne Callimorpha quadripunctaria (Poda, 1761) Die Spanische Fahne, auch Spanische Flagge oder Russischer Bär genannt, gehört zu den Bärenspinnern, die zu den „Nacht- faltern“ gerechnet werden. Die auffälligen Falter sind jedoch tagaktiv. Die Oberseite der Hinterflügel ist rot mit schwarzen Flecken, der Hinterleib ist ebenfalls rötlich gefärbt und weist dunkle Flecken auf. Die dunkelbraunen Flächen der Vorder- flügel sind von hellen Bändern durchzogen. In Ruhestellung sind die Flügel zusammengelegt, so dass die Rotfärbung oft nicht zu sehen ist. Standorten favorisieren sie den Gemeinen Dost (Origanum vulgare agg.). Die Raupen erscheinen ab Ende August. Sie sind nachtaktiv und ernähren sich vor allem von verschie- denen Kräutern und Hochstauden. Nach der Überwinterung wachsen die Raupen weiter bis in den Mai, um sich dann zu verpuppen. Nach vier bis sechs Wochen erscheinen dann die Falter. MASSE UND ZAHLEN LEBENSRAUM Die Spanische Fahne besiedelt offene, trockene und sonnige Bereiche, ist aber auch an halbschattigen, kühlen und feuch- ten Stellen als „Hitzeflüchter“ anzutreffen. Die Lebensräume umfassen Lichtungen, Säume an Waldwegen und Waldrän- dern, Steinbrüche, waldnahe Hecken, aufgelassene Weinberge, Randbereiche von Magerrasen mit Hochstaudenfluren. Die Art profitiert vor allem von Kahlschlägen und Windwurfflä- chen und besiedelt schnell neue Biotope, da sie sehr mobil ist. LEBENSWEISE Die Flugzeit der vor allem am Morgen und in den Abend- stunden aktiven Spanischen Fahne fällt in die Blütezeit des Wasserdosts (Eupatorium cannabinum), dessen Blüten sie bevorzugt aufsuchen, um Nektar zu saugen. An trockeneren Vorderflügellänge: 30 mm Flügelspannweite: 50 mm Entwicklungsdauer: 1 Jahr Flugzeit: Mitte Juli bis Ende August VERBREITUNG Das Areal der Spanischen Fahne umfasst große Teile EuropasVERBREITUNG IN BADEN-WÜRTTEMBERG und reicht im Osten bis nach Russland und im Süden bis zumDie Verbreitungsschwerpunkte in Baden-Württemberg befinden sich im Südwesten und in der Nordhälfte des Landes sowie auf der Schwä- bischen Alb. Größere Verbreitungslücken existieren vor allem im Alpen- vorland, auf der Ostabdachung des Schwarzwaldes sowie im Bereich des mittleren und östlichen Albvorlandes, der Schwäbisch-Fränkischen Wald- berge, des Schurwaldes und Welzheimer Waldes. Auch das Bauland und die Hohenloher-Haller Ebene werden auffallend kaum besiedelt. Neben der weitestgehenden Bestätigung der Mehrzahl der Verbreitungspunkte gibt es im Schwarzwald, auf der Schwäbischen Alb und vor allem im Neckar-Tauberland zahlreiche neue Verbreitungspunkte, die wahrschein- lich auf einen Erkenntniszugewinn zurückzuführen sind.. Mittelmeer und bis nach Vorderasien. Im Norden erreicht die Art den Süden Englands sowie das Baltikum. In Deutschland liegt der Schwerpunkt der Verbreitung im Südwesten, in der nord- deutschen Tiefebene fehlt die Art fast völlig. Das geschlossene Verbreitungsgebiet reicht vom südlichen Nordrhein-Westfalen über Rheinland-Pfalz, Südwesthessen, das Saarland und Baden- Württemberg bis ins nordwestliche Bayern. Weiter südöstlich wird das Donautal und der äußerste Südosten Bayerns besiedelt. In Südniedersachsen und Nordhessen sowie in Sachsen-Anhalt, und Sachsen gibt es isolierte Vorkommen. Die ehemals isolierten Populationen in Thüringen haben nun Anschluss an das geschlos- sene Verbreitungsareal im Südwesten Deutschlands. BESTANDSENTWICKLUNG IN BADEN-WÜRTTEMBERG Die Bestände der Art sind starken jährlichen Populationsschwan- kungen unterworfen, im mehrjährigen Mittel jedoch stabil. GEFÄHRDUNG UND SCHUTZ ROTE LISTE BW SCHUTZSTATUS D ** UNGEFÄHRDETUNGEFÄHRDET BNATSCHG - VERORDNUNGEN UND RICHTLINIEN EG-VO 338/97FFH-RICHTLINIE ANHANGANHANG - - II* - - BARTSCHV - - * prioritäre Art GEFÄHRDUNGSURSACHEN SCHUTZMASSNAHMEN Aufforstung Verbuschung von geeigneten Habitaten Mahd von Nektarhabitatbeständen, dabei v. a. von was- serdostreichen Hochstaudenfluren, Waldwegsäumen und dostreichen Trockenhabitaten im Hochsommer während der Falterflugzeit Sicherung bzw. Entwicklung hochstaudenreicher Säume entlang der Waldwege und Waldlichtungen Offenhalten von kleinflächigen Abbaustellen Mahd der Wegränder in der Regel nicht vor Anfang Sep- tember Wiederherstellung blütenreicher Grünlandbestände in der näheren Umgebung SCHUTZPROJEKTE Umsetzung der FFH-Richtlinie Art des Zielartenkonzepts Baden-Württemberg FFH-RICHTLINIE Die FFH-Richtlinie ist eine Naturschutz-Richtlinie der EU, deren Namen sich von Fauna (= Tiere), Flora (= Pflanzen) und Habitat (= Lebensraum) ableitet. Wesentliches Ziel dieser Richtlinie ist die Erhaltung der Biologischen Vielfalt durch den Aufbau eines Schutzgebietssystems. Neben der Aus- weisung von Schutzgebieten (FFH-Gebieten) für Arten des Anhangs II wird auch der Erhaltungszustand dieser und der Arten des Anhangs IV und V überwacht. FFH-GEBIETE Auf der Internernetseite der LUBW steht Ihnen ein Kar- tenservice zur Verfügung, der auch die Darstellung der FFH- Gebiete einzelner Arten ermöglicht (http://www.lubw.baden- wuerttemberg.de). ERHALTUNGSZUSTAND IN BADEN-WÜRTTEMBERG EINZELBEWERTUNG VERBREITUNGSGEBIETPOPULATIONHABITATZUKUNFTSAUSSICHTEN GÜNSTIGGÜNSTIGGÜNSTIGGÜNSTIG STAND 2007 GESAMTBEWERTUNG GÜNSTIG
||||||||||||||||||||| Berichte 4.3.21 des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Heft ZAUNEIDECHSE 4/2015: 443 – 468 Zauneidechse – Lacerta agilis (Linnaeus, 1758) Wolf-Rüdiger Grosse und Marcel Seyring 1 ||||||||||||| FFH Artsteckbrief Kennzeichen: Große, plump und gedrungen wirkende Eidechse, kurze und kräftige Beine und auffällig großer hoher Kopf. Charakteristische Rückenzeichnung mit drei weißen Linienreihen, setzen sich aus Einzelflecken zusammen, von beigen Seitenbändern gefasst, selte- ner und lokal verbreitet Exemplare mit einem einfarbig braun bis rotbraunem Rückenband, ‘erythronotus’-Vari- ante innerhalb von Populationen im östlichen Deutsch- land, daraus resultierende Unterart L. a. argus wird in Frage gestellt. Die weißen Linien- und Punktreihen sind individualtypisch (Wiedererkennung). Größe: Kopf-Rumpflänge der ♂♂ 85 – 90 mm und der ♀♀ 85 – 95 mm, Gesamtlängen beider Geschlechter etwa gleich, 190 – 226 mm (Maximum in Deutschland 240 mm Gesamtlänge und 18,6 g). Geschlechtsunterschiede/Trachten: ♂♂ Kopf grö- ßer, kantiger, zur Paarungszeit Flanken und Kopfsei- ten häufig intensiv grün gefärbt und Schwanzwurzel verdickt (Hemipenes), Unterseite grünlich und schwarz gefleckt, ♀♀ Kopf deutlich kleiner, Oberseite bräun- lich, beige bis grau gefärbt. Unterseite gelblich und nur schwach gefleckt. Jungtiere deutlich kleiner, bräunlich bis hellbeige gefärbt, an den Flanken in Längsreihen angeordnete Augenflecken (Ozellen). Habitate: Offene und sehr strukturreiche Flächen mit häufigem Wechsel von lichten und dichten Vegetationsstrukturen zur Flucht und Ther- moregulation sowie mit offenen vege- tationsfreien Bereichen zur Eiab- lage, wärmegetönte lineare Randstreifen bevorzugt FFH („Zauneidechse“), liebt sandige Flussauen, steppen- artige Bördelandschaften, Pionierart und Kulturfolger, sonnige Habitate wie Steinbrüche, Sand- und Kies- gruben, vegetationsarme Brach- und Ruderalflächen, Bahndämme sowie Gärten, Äcker und Felder. Aktivität: Winterruhe (Mitteleuropa) witterungsab- hängig von Oktober bis Ende März, meist erscheinen Jungtiere vor den ♂♂ zuerst aus dem Winterquartier, Fortpflanzungszeit von April bis Juli, entsprechend lange Sommerphase der Jungtiere des ersten Jahres. Wanderungen/Reviere: Altersabhängig, ♂♂ und ♀♀ zur Fortpflanzungszeit fast stationär, 0,3 – 1,2 km Aus- breitungswanderungen, am deutlichsten bei Juvenes ausgeprägt. Fortpflanzung/Entwicklung: Gelegegröße 9 – 14 Eier, Eier 8 – 9,5 mm breit, 11 – 15,2 mm lang und 412 – 725 mg schwer, Entwicklungsdauer im Frei- land temperaturabhängig zwischen 53 und 73 Tagen, Schlüpflinge zwischen 20 – 30 mm Kopf-Rumpf-Länge, 45 – 64 mm Gesamtlänge und 450 – 550 mg schwer, Jungtiere zur ersten Überwinterung bis 40 mm KRL, Geschlechtsreife der ♀♀ mit drei Jahren, häufig erst im vierten Jahr, ♂♂ ausnahmsweise bereits mit zwei Jahren, in der Regel mit drei Jahren. Nahrung: Ganztägig, krabbelnde Insekten und deren Larven, vorwiegend Käfer, Hautflügler, Zikaden, Heuschrecken, Schmetterlinge, aber auch Spinnen, Asseln, Ringelwürmer und Schnecken. Alter: Bis 12 Jahre (im Terrarium älter). Abb. 1: Zauneidechse (Montage). Links Weib- chen (Foto: J. Buschendorf), rechts Männchen (Foto: A. Westermann), unten Weibchen der rotrückigen Morphe (Foto: M. Seyring). 443 ZAUNEIDECHSE FFH 2Verbreitung und Ökologie 2.1Allgemeine Verbreitung 2.1.1 Areal Das Areal dieser euryöken Art reicht von Zentral- und Ost-Frankreich (bis zu den Pyrenäen), Südengland im Westen bis zum Baikalsee in Sibirien im Osten (Gasc et al. 1997). Im Baltikum, Karelien und Südschweden erreicht die Zauneidechse ihre nördliche Verbreitungs- grenze. Weiter reicht ihr Verbreitungsgebiet im Süden über die Alpenregionen, Nordgriechenland, Mittel- und Osteuropa bis nach Vorderasien, den Kaukasus bis in die nordwestliche Grenzregion Chinas im Osten. 2.1.2 Verbreitung in Deutschland Die Zauneidechse ist in allen Bundesländern nachge- wiesen (Elbing et al. 1996). Die meisten Vorkommen liegen im planaren bis kollinen Bereich. Es zeichnen sich zwei Verbreitungsschwerpunkte in Deutschland ab. Die Nachweisdichte ist im Nordosten Deutsch- lands besonders groß, was auf die für die Art güns- tigen naturräumlichen Gegebenheiten zurückzuführen ist. Die Sandgebiete Brandenburgs, des Odertals bis hin zur Lausitz, die Heidelandschaften, die Mittel- sächsischen Hügelländer und Mittelgebirgsvorländer beherbergen teilweise umfangreiche Populationen der Zauneidechse. Auffällig ist auch das flächendeckende Vorkommen der Art in den südwestdeutschen Nie- derungen, Mittelgebirgen und Stufenländern, beson- ders in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Die Siedlungsschwerpunkte liegen in Baden-Württemberg in der Oberrheinebene, an den wärmebegünstigten Hängen des Südschwarzwaldes und entlang des Neckars, in Rheinland-Pfalz in der Oberrheinebene und in den tieferen Lagen der Mittel- gebirge. Die Fortsetzung der Vorkommen findet sich dann in Frankreich. Die diagonale Mitte Deutschlands, angefangen in den Marschen und Küstengebieten Schleswig-Holsteins und Niedersachsens, über die höheren Lagen der Mit- telgebirge, Hessens und Nordwestbayerns sind eher lückig besiedelt. In Bayern sind die Vorkommen der Zauneidechse auf der Fränkischen Alb, dem Fränki- schen Keuper-Lias-Land und in den großen Flussnie- derungen zu finden. Die Art fehlt in den intensiv genutz- ten Flächen des Alpenvorlandes. Die Alpen werden von Natur aus nur in wärmebegünstigten Standorten der in die Alpen hineinführenden Täler besiedelt. 2.1.3 An Sachsen-Anhalt grenzende Vorkommen In Brandenburg haben lediglich Teile der Elbtalniede- rung und der Fläming Vorkommen der Zauneidechse mit direktem Kontakt zu Populationen in Sachsen-An- halt. Ebenso ist die Art im Elbe-Mulde-Tiefland flä- chendeckend vorhanden, wo sich die Vorkommen der Art auch nach Sachsen fortsetzen (Grosse & Teufert 2015). Hauptverbreitungsgebiete sind hier die Heide- und Moorgebiete, das Leipziger Land, die Elster-Luppe- und die Muldeaue, südlich davon die Altenburg-Zeitzer Lösshügellandschaft. Hier finden sich auch im Anschluss an Nordthüringen überall Vor- kommen der Zauneidechse (Schiemenz & Günther 1994). Auch die wärmebegünstigten Standorte des Helme-Schichtstufenlandes, des Kyffhäusers und des Südharzes werden von der Art besiedelt. Eine Verbrei- tungslücke ist der Harz mit nur wenigen Vorkommen im Umfeld, ebenso weiter nördlich Richtung Braun- schweig, Helmstedt sowie südlich und nördlich des Elms. Gemeinsame Vorkommensgebiete finden sich erst wieder in weiten Teilen der Lüneburger Heide und des Wendlands am Rande der Elbtalniederung. 2.2 Vorkommen in Sachsen-Anhalt 2.2.1 Verbreitung und Häufigkeit Datengrundlagen In Sachsen-Anhalt liegen von der Zauneidechse 4.288 Datensätze zwischen 1953 und 2014 vor. Mit einer aktuellen Rasterfrequenz von 83 % (171 MTB) zählt sie zu den weit verbreiteten Arten (entspricht 438 MTBQ und 59 % Frequenz). Die Art kommt in allen vollständig in Sachsen-Anhalt liegenden MTB vor und fehlt nur in einigen grenzseitig angeschnittenen MTB, wobei sie in den benachbarten Bundesländern dort durchaus vertreten sein kann. Historische Verbreitung Für Deutschland typisch sei, schreibt Dürigen (1897), dass man der Art überall auf Sandböden im norddeut- schen Flachland begegnet, lediglich im Hochharz fehlt sie. Er beruft sich dabei auf Rimrod (1840), der die Art in seiner Heimatkunde der Grafschaft Mansfeld und des Oberherzogtums Anhalt-Bernburg führt. Hoff- mann (1899) erwähnt das Hügelland am Harzrand und die Vorkommen bei Blankenburg, am Regenstein, bei Quedlinburg und weiter östlich bei Sangerhausen und südlich im Kyffhäuser. Köhnke (1893) beobachtete im Tab. 1: Datengrundlagen zur Zauneidechse in Sachsen-Anhalt. Karte 1: Aktuelle Verbreitung (1990–2014) der Zauneidechse in Deutschland (modifiziert nach DGHT e. V. 2014). 444 ZAUNEIDECHSE FFH Abb. 2: Pärchen der Zauneidechse (Foto: A. Westermann). Raum Salzwedel normalgefärbte und rotrückige Tiere. Buschendorf (1984) und Gassmann (1984) spre- chen von einer flächendeckenden Verbreitung in allen Naturräumen der ehemaligen Bezirke Halle und Mag- deburg der DDR. Bei Krüger & Jorga (1990) fanden sich im ehemals zum Bezirk Cottbus gehörigen Kreis Jessen nur sehr lückige Vorkommen, was aber auch auf Erfassungsdefizite hindeutete. Diese Daten wur- den später von Schiemenz & Günther (1994) über- nommen. Eine sehr hohe Fundpunktdichte ergab sich besonders in faunistisch gut untersuchten Gebieten wie der Porphyrkuppenlandschaft bei Halle (Walla- schek 1996). Eigentlich war die Zauneidechse seit jeher im ganzen Stadtgebiet von Halle verbreitet. Das war ein wesentlicher Grund, sie nicht weiter zu beach- ten. Wie bereits Wolterstorff (1888) erwähnt auch Taschenberg (1909) sie nur „allenthalben verbreitet, wo sie ihre Lebensbedingungen findet und ist ... in der Dölauer Heide auch in der rotrückigen Form ... vertre- ten“ (ebenso Schortmann et al. 1941, Buschendorf 1984). Nach Schiemenz & Günther (1994) kommt die Art flächendeckend in Mittelostdeutschland vor. Spo- radisch bis selten wurde sie in der Altmark, der Mag- deburger Börde, auf der Unteren Unstrutplatte und auf der Querfurter Platte gefunden. Allgemein fehlte sie in Teilen der Mittelgebirge. Für Sachsen-Anhalt wurde eine MTB-Frequenz von 69,6 % (MTBQ-Frequenz 39,8 %) ermittelt. Verbreitung nach Landesfauna 2004 Bezogen auf die Anzahl der Fundpunkte war die Zaun eidechse die häufigste Reptilienart in Sachsen-Anhalt (Schädler 2004b). Nachweise lagen aus allen Lan- desteilen vor. Es war dennoch davon auszugehen, dass die Art in der Darstellung stark unterrepräsentiert und wesentlich weiter verbreitet ist. Zauneidechsen- biotope waren nur selten Gegenstand gezielter her- petologischer Erfassungen. Die mit Abstand höchste Nachweisfrequenz wies das Östliche Harzvorland auf. Echte Verbreitungslücken ergaben sich dagegen in den höheren Lagen des Harzes und möglicherweise auch in Teilen des nördlichen Sachsen-Anhalts (Altmark, Bördegebiet). Andere Nachweislücken auf der Unteren Unstrutplatte und der Querfurter Platte (Schiemenz & Karte 2: Vorkommen der Zauneidechse in Sachsen-Anhalt auf MTBQ-Basis. 445
Ziel des Projektes 'Wasser in Zentralasien' (www.cawa-project.net) ist die Bereitstellung einer wissenschaftlichen und technischen Basis für ein nachhaltiges Wassermanagement auf zwischenstaatlicher Ebene in Zentralasien. Im Rahmen des Projektes werden sowohl die Wasserverfügbarkeit als auch der Wasserverbrauch für verschiedene Klimaänderungsszenarien untersucht. Das Projekt wird im Rahmen des Berliner Prozesses vom Auswärtigen Amt bis 2013 gefördert. Das Projekt wird vom Geoforschungszentrum Potsdam (GFZ) koordiniert, weiterhin sind unter anderem das Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR), das Zentrum für internationale Entwicklungs- und Umweltforschung (ZEU) und das Zentralasiatisches Institut für Angewandte Geowissenschaften (ZAIAG) beteiligt. Am Lehrstuhl für Fernerkundung werden seit 2009 im Rahmen des Arbeitspakets 'Fernerkundungsprodukte und Datenintegration' Parameter für die hydrologische Modellierung aus Fernerkundungsdaten abgeleitet sowie ein Monitoringsystem für die Bewässerungslandwirtschaft erarbeitet. Räumliche Schwerpunkte der Arbeiten liegen zum einen in den Oberlaufregionen des Araleinzugsgebietes, insbesondere im Wassereinzugsgebiet Naryn (Kirgisistan) und in den Unterlaufregionen in den Bewässerungsgebieten des Amu Draya Deltas sowie dem Ferghana-Tal (Usbekistan). Als wesentliche fernerkundliche Parameter für die hydrologische Modellierung werden der Blattflächenindex (LAI) und die Albedo aufbereitet und zudem prozentuale Landbedeckungsgrade (Boden-, Gras- und Gehölzanteile) für das Naryneinzugsgebiet berechnet. In den Bewässerungsgebieten wird aufbauend auf den jährlich abgeleiteten Landnutzungs- und -bedeckungskarten der Anteil der landwirtschaftlich genutzten Fläche und der Anteil der wichtigsten Anbaufrüchte für den Zeitraum 2001 bis 2009 ermittelt. Als Datengrundlage dienen einerseits hochaufgelöste Daten wie Landsat (30m Auflösung) und die des neuen Sensors RapidEye-Sensors (6m) sowie für die großflächige Kartierung MODIS-Daten (250m).
Trees use water while storing carbon; tree crops replace natural forest while reducing poverty; market-oriented monocultures compete with risk-averse poly-cultures, trading off income and risk; plantations displace smallholders, trading off local rights and income opportunities; national reforestation programs use public resources, promising an increase in environmental services that may not happen. Trees in all these examples are closely linked to tradeoffs and conflict, exaggerated expectations and strong disappointment. Integrated Natural Resource Management (INRM) requires site-specific understanding of tradeoffs between and among the goods and services that trees in agro-ecosystems can provide. It is thus costly when compared to readily scalable green revolution technologies. Replicable, cost-effective approaches are needed in the hands of local professionals with interdisciplinary skills to help stakeholders sort out positive and negative effects of trees in multi-use landscapes ( agroforestry) on livelihoods, water and (agro) biodiversity, associated rights and rewards, and thus on Millenium Development Goals (reducing poverty - promoting equitable forms of globalisation - building peace). ICRAF in SE Asia has developed a negotiation support approach for reducing conflict in multi-use landscapes. The approach aims to bridge perception gaps between stakeholders (with their local, public/policy and scientific knowledge paradigms), increase recognition and respect for these multiple knowledge systems, provide quantification of tradeoffs between economic and environmental impacts at landscape scale, and allow for joint analysis of plausible scenarios. Building on the achievements of participatory rural appraisal, we can now add quantitative strengths with the toolbox for tradeoff analysis. The TUL-SEA project (NARS, ICRAF and Hohenheim) will in 3 years lead to: Tests of cost-effectiveness of appraisal tools for tradeoff analysis in a wide range of agroforestry contexts in SE Asia represented by 15 INRM case studies; building on ASB (Alternatives to Slash and Burn; http://www.asb.cgiar.org/) benchmark areas with significant positive local impacts on poverty, environment and peace (www.icraf.org/sea/Publications/searchpub.asp?publishid=1290); Enhanced national capacity in trade-off analysis, information-based INRM negotiations and ex ante impact assessments; An integrated toolbox ready for widespread application. The toolbox consists of instruments for rapid appraisal of landscape, tenure conflict, market, hydrology, agrobiodiversity and carbon stocks, and simulation models for scenario analysis of landscape-level impacts of changes in market access or agroforestry technology.
Die Knappheit von Trinkwasser verbunden mit starken jahreszeitlichen Niederschlagsschwankungen erfordert in Regionen wie z.B. dem Jordantal ein innovatives Wasserressourcenmanagement, das auch die Abwassersituation berücksichtigt. High-Tech-Lösungen zur Bereitstellung von Trinkwasser unter Einsatz von Membranverfahren gestalten sich in aller Regel aufwändig und für viele Schwellen- und Entwicklungsländer als zu teuer sowohl in der Anschaffung als auch im laufenden Betrieb. Dem Aspekt der Selbstreinigung durch Passieren einer geeigneten Bodenpassage und die Speicherung eines an das Reinigungsvermögen des Bodens angepassten Abwassers im Aquifer, wird noch weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Im Rahmen eines Teilprojektes von SMART wird eine Verfahrenskombination aus mechanischer Vorreinigung, angepasster Membranbiologie und Bodenpassage mit Grundwasseranreicherung entwickelt. Dabei wird dem vollständigen Feststoffrückhalt in der Membranstufe besondere Beachtung geschenkt. In Zusammenarbeit mit dem Technologiezentrum Wasser in Karlsruhe (TZW) werden hierfür neuartige Membranmaterialien entwickelt, mit welcher sich höhere Permeatflüsse bei gleichzeitiger Reduzierung des Foulingverhaltens realisieren lassen. Durch die Zugabe von Pulveraktivkohle soll die Absorption von organischen Schadstoffkomponenten und insbesondere die Entfernung endokriner Substanzen näher untersucht werden. Einen weiteren Schwerpunkt stellt die Wirkung der Aktivkohle auf die mechanische Abreinigung der Membranen dar. Darüber hinaus wird neben der Optimierung des Membranverfahrens die Nutzung natürlicher mikrobiologischer Abbauprozesse im Zuge der Grundwasseranreicherung untersucht.
Als weitestgehend abgeschlossenes Randmeer zeigt das Schwarze Meer eine deutliche Empfindlichkeit auf Umweltveränderungen und kann globale und regionale Klimaveränderungen in besonderem Maße verstärken. Trotz dieses hohen Potentials für Paläoklimarekonstruktionen wurden die Sedimente des Schwarzen Meeres bislang nur im geringen Maße zu paläoklimatischen Fragestellungen herangezogen. Die Einzigartigkeit des Schwarzen Meeres besteht darin, dass es während des Spätquartärs einen wiederholten Wechsel von Süßwasser- und marinen Phasen durchlebt hat, die eng mit der Entwicklung des globalen Meeresspiegels verknüpft sind und dem Rhythmus der Eis- und Warmzeiten folgen. Vor allem die geographische Lage des Schwarzen Meeres mit seinen teilweise laminierten Sedimenten ermöglicht es das Wechselspiel von mediterranem, mitteleuropäischem und stärker kontinentalem asiatischen Klimageschehen näher zu untersuchen.
The Dead Sea Basin has been affected, like other areas in Jordan River Basin, by the economic and demographic changes of the last 50 years: the water level of the Dead Sea has declined over 21 m from 1930 to 1997, and its surface area has shrunk by about 30 percent. This proposal addresses the options for a future more sustainable development of the Dead Sea Basin through synthesizing the available data, analyzing the interactions between natural resources and human activities, and establishing strategic development plans. The underlying assumption of this proposal is that solutions for a more sustainable development will not come from simply providing 'more water for more development', but from a new land and water management system that is sensitive to social, cultural and ecological resources. The proposed research includes both the physical and social dimensions. The cornerstones of the project activities are: - The collection and harmonisation of basic and reliable data of factors that drive the water supply and demand will provide the basis of the work. Harmonized data will allow to view the basin 'as a whole'. - A system analysis will allow to understand the complexity of the interconnections of the physical, social and policy system, and to identify driving forces for system changes. - Options for alternatives to current water water management will be investigated: particularly important elements are socially and economically sustainable alternatives for irrigated agriculture, and the essential minimum water needs of nature and ecosystems. - Scenarios and system analysis will be synthesized into recommendations for strategic development options, and their impacts on nature, on society and on the economy. - A user advisory team that incorporates authorities, communities, and industry will support the project team and ensure the applicability of results. The overall objective of the project is to establish the scientific basis for a 'more sustainable than today' water management and water-related land management in the Dead Sea basin. Measurable objectives are: - Development of a GIS-based database that contains harmonised and comparable physical, economic and social data. - Establishment of realistic development scenarios until about the year 2020. - Analysis of the current water management system and its driving forces. - Establishment of criteria for essential water requirements for nature. - Analysis of socially, economically and environmentally sound alternatives for irrigated agriculture. - Identification of options for sustainable tourism. - Evaluation of technical options for a more sustainable water supply/use. - Establishment of a dynamic model for water supply and use under different development options. - Mapping of 'more sustainable than today' joint regional development plans.
Untersuchung, Kontrolle und Abwehrmassnahmen betreffend raeumliche Ausbreitung bzw. Intensivierung wuestenhafter Verhaeltnisse in und an den Randgebieten der Trockenraeume der Erde. Diese werden sowohl hinsichtlich natuerlicher Ursachen (Klimaaenderungen usw.) als auch durch den Eingriff des Menschen bedingten Gruende untersucht (Wirtschaft, Siedlung, Bevoelkerung).
Origin | Count |
---|---|
Bund | 27 |
Land | 20 |
Wissenschaft | 2 |
Type | Count |
---|---|
Förderprogramm | 22 |
Taxon | 5 |
Text | 13 |
unbekannt | 7 |
License | Count |
---|---|
geschlossen | 25 |
offen | 22 |
Language | Count |
---|---|
Deutsch | 43 |
Englisch | 11 |
Resource type | Count |
---|---|
Dokument | 6 |
Keine | 33 |
Webseite | 9 |
Topic | Count |
---|---|
Boden | 38 |
Lebewesen & Lebensräume | 44 |
Luft | 25 |
Mensch & Umwelt | 43 |
Wasser | 29 |
Weitere | 47 |